Anleitung zur Führung des Ausbildungsnachweises

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Transkript:

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:57 Uhr Seite 7 Anleitung zur Führung des Ausbildungsnachweises Im Berichtsheft ist wöchentlich ein Bericht über die ausgeführten Arbeiten einzutragen. Dies gehört zu den Pflichten während der Arbeitszeit. Der Bericht soll nicht Aufsatzform haben. Vielmehr soll die Beschreibung in Stichworten erfolgen, sie kann durch Zeichnungen ergänzt werden. Dafür ist die Rückseite des jeweiligen Nachweisblattes vorgesehen. Gleiche oder gleichartige Tätigkeiten können wiederholt werden, um das Einüben und Vertiefen darzustellen. Ebenso kann der erhöhte Schwierigkeitsgrad hervorgehoben werden. Darüber hinaus sind Wiederholungen vertretbar, wenn durch besondere Arbeitstechnik oder Besonderheiten des Arbeitsablaufes und des Unterrichtsinhalts zusätzliche Fertigkeiten und Kenntnisse erworben wurden. Die Eintragungen können sich auf Einzelheiten, Einzel- oder Gesamtleistungen beziehen. Das Berichtsheft dient nicht dem Nachweis der Beschäftigung oder Arbeitszeit, da dies gegebenenfalls in Stundenlohnzetteln oder ähnlicher Form geschieht. Demgegenüber soll in dem Ausbildungsnachweis zum Ausdruck kommen, dass der Lehrling den fachlichen Inhalt der ausgeführten Arbeiten bzw. des Unterrichtsstoffes verstanden hat. Der Ausbildungsnachweis sollte jeweils enthalten z. B. 1. Bezeichnung/Beschreibung der Baustelle; 2. Art der Arbeiten (Neubau, Umdeckung usw.); 3. Angaben über die Baustelle wie insbesondere Dachform, Besonderheiten der Örtlichkeit oder der Baustellenverhältnisse, Angaben über die Deckart, die Gesamtleistung oder eines Teiles der ausgeführten Arbeiten; 4. Angaben über die Werkstoffe, detailliert mit fachgerechten Bezeichnungen, sowie deren Abmessungen, Farbe, Form, Struktur u. Ä.; 5. Beschreibung des Arbeitsablaufes, der Ausführungsart, der Werkzeuge, Geräte, Maschinen und Vorrichtungen sowie Sicherheitsmaßnahmen. Der Ausbildungsnachweis ist nicht nur über die betriebliche Tätigkeit zu führen. Ebenso sind auch Eintragungen über die überbetriebliche Unterweisung und den Berufsschulunterricht vorzunehmen. Die Schilderung des Berufsschulunterrichts (Block- oder wöchentlicher Unterricht) soll kurz den jeweiligen Unterrichtsgegenstand beschreiben.

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:57 Uhr Seite 8 Martin Mustermann Name Ausbildungsnachweis Nr. 1 Woche vom 14.3. bis 18.3. 20 05 Ausbildungsjahr I Ausgeführte Arbeiten, Unterricht, Unterweisungen usw. Montag Reparaturarbeiten an dem Schieferdach (Walmdach) des Gebäudes, Warnschilder,,Vorsicht DacharbeitenÒ,, aufgestellt, Arbeitsbereich mit Flatterband abgesperrt. Defekte Schiefer mit dem Nageleisen entfernt und neue Decksteine (Steingröße 1/16 für Rechtsdeckung) mit Reparaturhaken befestigt. Dachrinnen gereinigt, Absperrung entfernt. Dienstag Dachrinne an ein Satteldach angebracht, angezeichnete Rinnenhalter mit der Biegezange abgebogen und mit verzinkten Rinnhalterstiften befestigt. Rinnenböden an die Zinkdachrinne Größe 6tlg. angelötet. Dachrinne in die Rinnenhalter eingelegt. Rinnennähte mit Flussmittel gereinigt und verlötet. Traufblech aus Titanzink aufgenagelt. Mittwoch Unterspannung, Konterlatten und Traglatten angebracht, diffusionsoffene Unterspannbahn quer zur Traufe verlegt und befestigt, Konterlatten 30/50 mm auf den Sparren alle 33 cm mit Drahtstiften 3,0 x 70 mm befestigt. Traglatten 30/50 mm mit einem Lattenabstand von 33,4 cm auf den Konterlatten mit Drahtstiften 3,0 x 70 mm befestigt. Donnerstag Einbau eines Dachflächenfensters in eine vorhandene Dachziegeldeckung, vorhandene Ziegeleindeckung (Reformpfanne) im Einbaubereich des Fensters entfernt. Einen Sparren 8/18 cm für den Einbau herausgeschnitten. Wechselhölzer 10/18 und Füllholz 8/18 mit Balkenschuhen eingesetzt und befestigt. Dachflächenfenster mit Eindeckrahmen eingebaut und mit den vorhandenen Reformpfannen wieder eingedeckt. Freitag Sanierung der Oberlage einer aus Bitumenbahnen bestehenden Dachabdichtung, alte Bitumendachbahn abgekehrt und vorhandene Blasen aufgeschnitten, Bitumenschweißbahn PYE PV 200 S5 blaugrün vollflächig aufgeschweißt, Wandanschlussprofil angedübelt und eingedichtet. 18.3.05 21.3.05 Datum Unterschrift des Lehrlings Datum Unterschrift des Ausbildenden bzw. Ausbilders in Betrieb/überbetrieblicher Ausbildungsstätte

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:58 Uhr Seite 9 Aufbau eines Schutz- und Arbeitsgerüstes Der Aufbau eines Schutz- und Arbeitsgerüstes muss am höchsten Punkt der Baustelle begonnen werden. Zum besseren Stand wird das Gerüst auf Last verteilende Holzbohlen gestellt. Auf jede Holzbohle stellen wir einen Gerüstständer, der zum besseren Höhenausgleich zwei Fußspindeln erhält. Die beiden Gerüstständer werden mit einer Horizontalstrebe sowie einer Diagonale verstrebt. Der Abstand zur Wand wird auf maximal 30 cm ab Innenkante zum Gerüstbelag eingemessen. Dieses Gerüstfeld erhält nun einen Gerüstbelag, der in die oberen U-Profile der Gerüstständer eingehängt wird. Anschließend muss das Gerüstfeld senkrecht und waagerecht mit einer Wasserwaage ausgerichtet werden. Der weitere Aufbau in der Höhe erfolgt in der Reihenfolge Gerüstständer, Horizontalstrebe, Diagonale und Gerüstbelag. Da das Gerüst zwei Gerüstlagen hoch errichtet wird, müssen wir unterhalb des zweiten Gerüstbelages zwei Gerüstanker anbringen. Diese Gerüstanker befestigen wir mit jeweils zwei Normalkupplungen an den Gerüstständer. Die Befestigung an der Wand erfolgt mit zugelassenen Dübeln und Ringösen. Um ein sicheres Arbeiten auf dem obersten Gerüstbelag und dem Dach zu gewährleisten, muss eine weitere Gerüstlage errichtet werden. Diese Lage besteht aus Schutzgitterstützen, die auf die obersten Gerüstständer aufgesteckt werden. Daran befestigen wir eine Schutzwand, bestehend aus Schutzgitter, als Dachfanggerüst.

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:58 Uhr Seite 10 Schutzgitter Gerüstanker Diagonale Gerüstbelag Horizontalstrebe Gerüstständer Fußspindel

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:58 Uhr Seite 11 Einteilung eines Dachsparrens für eine Dachziegeldeckung Benötigte Werkzeuge: Gliedermaßstab, Bleistift, Taschenrechner Werkstoffe: Konterlatten, Traglatten Format 24 x 60 mm, Falzziegel 42 x 23 cm, Firstziegel Arbeitsablauf: Messen des einzuteilenden Sparrens auf der zuvor montierten Konterlatte. Wichtig: Traufkante-Sparren bis zum Firstscheitelpunkt messen! 1 Ziegellänge (ohne Nase) und den benötigten Firstlattenabstand von der Sparrenlänge abziehen. Die verbleibende Sparrenlänge durch die mittlere Decklänge der Ziegel dividieren. Das Ergebnis ergibt die Anzahl der Ziegelreihen. Erhält man eine ganze Zahl, so ist die mittlere Decklänge zugleich auch das Lattenmaß. Sollte man eine Zahl mit Kommastelle erhalten, so wird die Zahl auf- bzw. abgerundet zur nächsten ganzen Zahl. Die verbleibende Sparrenlänge wird nun durch die gerundete Zahl dividiert. Das Ergebnis ist ein mögliches Lattenmaß. Das Ergebnis darf nicht größer bzw. kleiner als die größt- bzw. kleinstmögliche Decklänge sein. Ist dies der Fall, so muss die Rechnung (zum Gegenteil gerundet) wiederholt werden. Der Sparren kann eingeteilt werden. Wichtig: Erste Lattenunterkante bzw. -oberkante messen! Firstlattenabstand vom Firstscheitelpunkt abmessen! Beispiel: Sparrenlänge größtmögliche Decklänge des Ziegels kleinstmögliche Decklänge des Ziegels mittlere Decklänge des Ziegels Ziegellänge Nasenlänge 8,840 m 0,357 m 0,339 m 0,348 m 0,420 m 0,040 m Trockenfirstausbildung Sparrenlänge 8,84 m./. Ziegellänge ohne Nase 0,38 m./. Firstlattenabstand 0,04 m verbleibende Sparrenlänge = 8,42 m/mittlere Decklänge 0,348 = 24,19 Ziegelreihen verbleibende Sparrenlänge 8,42 m/abgerundet = 24 Ziegelreihen = 0,3508 m Lattenmaß Lattenmaß 0,3508 m > 0,339 m kleinstmögl. Decklänge 0,3508 m < 0,357 m größtmögl. Decklänge Der Sparren wird mit dem Lattenmaß 0,3508 m eingeteilt.

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:58 Uhr Seite 12 Einteilung eines Dachsparrens Firstscheitelpunkt Traglattung Konterlattung Sparren Traufbohle SL = Sparrenlänge v SL = verbleibende Sparrenlänge x = Ziegellänge ohne Nasenlänge y = Firstlattenabsabstand Lm = Lattenmaß

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:58 Uhr Seite 13 Reparaturbericht 1. Arbeitsumfang: Auswechselung von Dachsteinen wegen Sturmschaden 2. Bauobjekt: Einfamilienhaus, 1,5 Stockwerke hoch, Frankfurter Pfanne, braun, Dachneigung 35 3. Ausführung: Alu-Leiter an Dachrinne angestellt, Ersatzdachsteine des Bauherren vom Speicherboden geholt, Dachfläche auf defekte Steine untersucht, 11 gebrochene Dachsteine mit Hilfe von Hammer und Zange ausgebaut und vom Dach befördert, neue Dachsteine eingewechselt und auf Deckung ausgerichtet, Schutt aus Dachrinne und Vorgarten entfernt, Schutt auf Firmenwagen geladen, Alu-Leiter wieder abgebaut, 5 neue Ersatzsteine auf Speicher gelagert, 4. Arbeitszeit: eine Stunde 5. Folgearbeiten: keine erforderlich 6. Sonstiges: Bauherr wünscht Informationen bezüglich eines Wartungsvertrages

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:58 Uhr Seite 14 Sortieren von Decksteinen für die Altdeutsche Deckung Bevor man mit dem Eindecken beginnen kann, müssen zuerst die Decksteine nach der Größe sortiert werden, da bei der Bestellung und der Lieferung die Decksteine nicht in cm (Längenmaß), sondern in Bruchzahlen wie 1/1, 1/2, 1/4, 1/8, 1/12, 1/16, 1/32 oder 1/64 angegeben werden. Ein richtiges System ist darin nicht zu erkennen. Man weiß aber, dass bei der Gattung 1/8 Decksteine mit der Größe von 28 cm bis 34 cm und 1/12 von 24 cm bis 30 cm vorhanden sind. Für das Sortieren der Decksteine benötigt man ein Sortierbrett. Auf diesem Sortierbrett wird die Größe jedes einzelnen Decksteins gemessen. Das Sortierbrett erleichtert den Maßvorgang. Es ist aufgebaut wie ein Tisch mit einer eingebauten Maßskala (Zollstock). Bei dem Zeichen,,=,, Ò ist ein Anschlag, rechts und links der Maßskala ist eine ca. 1 cm starke Holzleiste. Auf diese wird der Deckstein aufgelegt und mit dem Kopf gegen den Anschlag geschoben. Er wird nun so ausgerichtet, dass die Maßskala und der Fuß des Decksteines einen 90 -Winkel (rechter Winkel) bilden. Ist dies der Fall, kann die Größe des Decksteins an der Maßskala abgelesen werden. Dieser Vorgang wird mit jedem Deckstein durchgeführt. Da auf dem Sortiertisch nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung steht, werden die Steine auf einem Zwischenlagerplatz abgesetzt. Von diesem werden dann je nach Bedarf die Decksteine für die Dacheindeckung genommen. Die Größe eines Decksteins wird rechtwinklig vom Fuß bis zum Kopf gemessen. Decksteine werden in der Regel auf 1 cm Höhenunterschied sortiert. Ein Deckstein mit der Größe 26,5 cm bis 27,4 cm wird zur Größe 27 cm zugeordnet usw.. Es muss dabei sehr sorgfältig vorgegangen werden, denn bei nachlässiger Sortierung kann es passieren, dass einzelne Decksteine zu wenig Höhenüberdeckung erhalten.

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:58 Uhr Seite 15 Erstellen einer Weichlötnaht mit legiertem Zink Ben. Werkzeuge: Lötgerät mit Schlauch und Gasflasche, Kupferstück größer 350 g, Schaber oder Feile, Lötpinsel, Drahtbürste/Putzlappen, Titanzink, Flussmittel für Zink, Lot (S-Pb 60 Sn 40), Salmiakstein Schutzmaßnahmen: Nicht auf leicht brennbarem Untergrund arbeiten, keine entzündlichen Flüssigkeiten in der Nähe aufbewahren, mit dem Lötwasser sorgfältig arbeiten. Hinweise auf der Verpackung beachten; für ausreichende Belüftung während des Lötvorganges sorgen. Arbeitsablauf: Zuschnitte vorbereiten; die Nahtüberdeckung entgraten mit Hilfe des Schabers/Feile, so wird die Kapillarität im Lötspalt erhöht. Die Überdeckung wird festgelegt 10 mm. Lötgerät vorbereiten für den Lötvorgang; die richtige Arbeitstemperatur vom Kolben mit dem Salmiakstein (Qualmdichte) prüfen; Überdeckungsfläche mit Lötwasser benetzen. Heftpunkte als Sicherung setzen. Lötvorgang durchführen, wobei ein leichter Druck mit dem Kolben auf der Nahtüberdeckungsfläche erfolgt. Hierdurch erhöht sich die Kapillarität im Lötspalt. Lötnaht beobachten auf die richtige Temperatur; Naht säubern, Nahtkontrolle durchführen.

ausbildungsnachweis 11.05.2005 14:58 Uhr Seite 16