Ein Lagebericht nach den Erdbeben

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Transkript:

P. Johannes M. Hämmerle OFM Cap Nias, den 6. April 2005 Ein Lagebericht nach den Erdbeben Das lange Schweigen Vom 20. bis 31. März war ich auf Sumatra. Das Erdbeben erlebte ich in der Missionsstation Pangaribuan um 23.09 Ortszeit, ca. 10 Minuten lang. Nach der Ankunft auf Nias gab es keinen Strom, keine HP -, keine Telefon - und also auch keine E-mail-Verbindung. In unserm Kloster Laverna geht das Telefon bis heute noch nicht. Gestern konnte ich im Zelt der Franzosen Communications Sans Frontières zum ersten Mal wieder meine E-mail-Box öffnen: über 100 E-mail, noch nicht einmal die Hälfte habe ich gelesen. Denn ich denke, dass nun zuerst eine allgemeine Nachricht erwartet wird. Bericht Vielleicht steht alles in einem großen Zusammenhang 26. Dezember 2004, zweiter Weihnachtstag, 8.oo Uhr, Erd- und Seebeben 7 Minuten lang. 118 Tote. 28. März 2005, Ostermontag, Erdbeben mit einer Stärke von 8,7 auf der Richterskala. Die Beben mit Epizentrum Banyak-Inseln, 55 km von der Nordspitze der Insel Nias entfernt und in einer Tiefe von 35 km, das oder die Beben löste keine Flutwelle aus, hatte aber eine verheerende Wirkung. 29 spürbare Beben, max. Stärke 8,7 RS. 29. März 2005 = 2. Tag : 18 spürbare Beben, max. Stärke 6,6 RS. 30. März 2005 = 3. Tag : 17 spürbare Beben, max. Stärke 5,8 RS. 31. März 2005 = 4. Tag : 08 spürbare Beben, max. Stärke 5,0 RS. 01. April 2005 = 5. Tag : 04 spürbare Beben, max. Stärke 5,0 RS. 02. April 2005 = 6. Tag : 04 spürbare Beben, max. Stärke 5,0 RS. 03. April 2005 = 7. Tag : -- spürbare Beben, max. Stärke 5,0 RS. 04. April 2005 = 8. Tag : 03 spürbare Beben, max. Stärke 4,8 RS.

Die Opfer auf Nias bis zum 05. April 2005 Nias ist in 2 Länder / Landesregierungen aufgeteilt: Nias mit 14 Regierungsbezirken und Süd- Nias mit 8 Regierungsbezirken. Nias mit 481 Todesopfern, Süd-Nias mit 141 Todesopfern; zusammen 622. Schwer Verwundete wurden mit Helikoptern nach Sibolga, nach Medan oder nach Singapore geflogen. - Unser P. Barnabas Winkler, derzeit Administrator der Diözese Sibolga, war im nicht total eingestürzten neuen Pfarrhaus in Gunung Sitoli eine Stunde lang eingeschlossen, bevor man die Zimmerwand aufbrechen und ihn herausholen konnte. Er erlitt u.a. 2 Kopfwunden, die provisorisch genäht wurden. Dann wurde er ins Elisabeth-Krankenhaus nach Medan geflogen. Gestern kam die Morrison, das große Lazarettschiff der US-Army, welches weit draußen im Meer vor Nias liegt. Verwundete könnten gratis per Hubschrauber aufs Schiff gebracht und dort behandelt werden. Vermutlich besteht aber dafür kein Bedarf mehr. Das liegt wohl daran, dass es keine Helikopter gibt, die schwer Verletzte aus dem Landesinnern auf das Lazarettschiff fliegen könnten. Als Opfer sind auch zu nennen die 9 Helfer aus Australien, welche beim Absturz des Puma- Hubschraubers in Amandraya, Süd-Nias, ums Leben kamen. Flüchtlinge Die Zahl der Flüchtlinge wurde am 5. April mit 8.643 angegeben. In der ersten Woche nach dem Beben waren im Kloster unserer Klarissen 700 untergebracht und im angrenzenden Garten in Zelten 300. Die Franziskanerinnen (von Salzkotten) hatten 300 Flüchtlinge und im Kursushaus der Kapuziner, wo die beiden Schwester Erminolda Zoller und Thoma Albrecht arbeiten, waren es 400. Insgesamt 1.700 Flüchtlinge, die auch alle versorgt wurden. Die materiellen Schäden Auf Grund der Zahl der Opfer wird schon ersichtlich, dass diesmal die Stadt Gunung Sitoli am stärksten betroffen wurde. Dies war bis vor gut einem Jahr die Hauptstadt für die gesamte Insel Nias und die umliegenden Inselgruppen. Ein Bauboom hatte eingesetzt. In den letzten 20 Jahren wurden viele meist zwei oder dreistöckige Häuser gebaut: Geschäfte, Schulen, Privathäuser, Regierungsgebäude usw. Oft geschah dies ohne gediegene Baupläne, ohne statische Berechnung, ohne genügende Fundamente, ohne die erforderliche Qualität von Betoneisen und Zementmischung. Die Gebäude sanken oft in sich zusammen, und der dritte Stock wurde dann wie zur Parterre. Deshalb wurden oft die Leute in den oberen Stockwerken gerettet. 80 % der mehrstöckigen Häuser sind zerstört oder so schwer angeknackst, dass sie abgerissen werden müssen. Der Sekretär des Landeschefs sagte mir gestern: alle 80 Regierungsgebäude in Gunung Sitoli seien kaputt.

Der Chinese Johannes Bie (ein Beispiel für Viele) Er war mit seiner Familie im oberen Stockwerk eingeklemmt. Sie konnten sich aber befreien oder wurden befreit. Seine Frau starb. Er nannte mir den Wert seines, Warenlagers mit 25.000. Die Hälfte davon kaputt. Er wohnt nun als Flüchtling bei Sr. Erminolda Zoller in unserm Kursushaus auf dem Laverna-Berg. Die restlichen Waren bringt er nun zu unserm Museum. Wir haben ihm dort 2 Räume gegeben. Tagsüber werden die eingestürzten Häuser von Militär bewacht. Aber in der Morgen- und Abenddämmerung wird viel gestohlen. Sodann ist es nun ein Wettlauf mit den großen Baggern, die immer näher kommen und dann alles topfeben abtragen: Tabula rasa. Mangelnde Infrastruktur Bei der Springflut in Sirombu und an der Nias-West-Küste gab es in den beiden betroffenen Regierungsbezirken noch keine Telefonverbindung. Und nach dem Ostermontag-Beben waren nun viele Straßen unterbrochen oder sind es noch. Ein deutscher Geologe sagte mir vor kurzem, er kenne kein Gebiet in Deutschland, welches so schwierig sei für den Bau von Straßen oder Gebäuden wie Nias. Es fehlt an stabilem Untergrund, und hinzu kommen die tektonischen Verwerfungen und Brüche. Die Hilfsorganisationen NGO / NON PBB Im Nu verwandelte sich das Bild der zerstörten Stadt: Militärschiffe, Fährschiffe und andere in Mengen mit Leuten und Waren. Ein Verkehrschaos, Lärm, Staub und Verwesungsgeruch auf den Straßen. Das Haus des Landeschefs gleicht einem Zeltlager. Hilfsorganisationen aus 13 Ländern (so weit bekannt), u.a.: HELP, Malteser, HOPE, Johanniter aus Deutschland / Canada; Caritas Österreich in Zusammenarbeit mit Caritas aus Deutschland, Süd-Tirol und Caritas International. - Frankreich, Holland, USA, Kroatien, China, Singapore, Malaysia, Japan, Korea, Russland, Türkei, Australien und Schweiz. Medizinische Versorgung wurde / wird geleistet von UNICEF, Rotes Kreuz von Spanien und Frankreich, WHO, USAID, IFBC, IBI, IMC, PSB, Mercy (Malaysia & Singapore). Viele Krankenschwestern von kath. Krankenhäusern und Polykliniken sind im Einsatz. Diese Liste ist natürlich nicht vollständig. Die Diözese Sibolga arbeitet eng zusammen mit der Caritas, koordiniert durch Herrn Christian Zeininger, Pastor Rantinus Manalu und P. Raymond La'ia OFM Cap. In Sibolga wurde ein kleines Schiff gechartert, das nun 2 Wochen lang Nahrungsmittel und andere Dinge von Sibolga nach Gunung Sitoli bringt.

Journalisten und Kameraleute Ebenso wie die großen Hilfsorganisationen waren auch die Journalisten und Kameraleute z. Zt. des Erdbebens nicht allzu weit von Nias entfernt. Sie kamen nun schnell von Sri Lanka, Thailand oder Aceh nach Nias. Ausgerüstet mit den modernsten Geräten können sie überall sofort den Kontakt mit ihren Agenturen herstellen, während unser Telefon im Kloster Laverna in Gunung Sitoli heute noch nicht funktioniert. Bei uns im Museum waren außer verschiedenen indonesischen Reportern auch schon Reporter von Le Parisien und ein französisches Fernsehteam untergebracht. Letztere kamen am 1. April, wurden aber sofort wieder abgerufen um in Rom präsent zu sein. Sie waren nur eine Nacht hier. Durch die Journalisten und Kameraleute wird nun unsere Insel in der Öffentlichkeit bekannt. Doch nach einiger Zeit wird die Insel dann wieder in Vergessenheit geraten. Hoffen wir, dass bis dahin ein Teil des Wiederaufbaues schon geleistet ist. Die Gerüchte Infolge von Tsunami am 26. Dezember '04 und der Beben vom 28. April '05 und hinterher entwickelte sich eine Panik unter der Bevölkerung, welche durch die Gerüchteküche noch verstärkt wurde: Nächste Woche wird die Insel Nias untergehen. Viele Leute strömten zum Hafen, um sich auf Schiffen nach Sumatra in Sicherheit zu bringen. Ich lief am Sonntag, 3. April, mit einem Plakat im Hafen herum. Kurz der schriftliche und mündliche Inhalt meiner Botschaft: "Gott hat unsere geliebte Insel geschaffen. Sie geht nicht unter. Geht zurück in Euere Dörfer, betet und arbeitet! Glaubt an Gott und nicht an die Gerüchte!" Das Pusaka Nias-Museum Unsere Ordensleitung hatte geplant, das Museum am 18. April '05 einzuweihen. Ich hatte schon gegen Ende letzten Jahres aus verschiedenen Gründen abgesagt. Von Erdbeben war damals noch keine Rede. Es trifft sich also gut. - Die 4 großen und zusammenhängenden Pavillions haben Gott sei Dank das Beben gut überstanden. Doch im Innern gibt es beträchtliche Schäden. Unter anderem gingen 11 große Glasvitrinen kaputt und einiges mehr. Der Fernsehapparat, den wir für Schulklassen gebrauchen zum Vorführen von Kulturfilmen fiel herab, ebenso auch Computer, Figuren usw. Im Garten fielen 100 m Grenzmauern um. Mit den Reparaturen werden wir einige Zeit beschäftigt sein. Zuvor aber haben wir hier die Hilfsorganiation der Johanniter aufgenommen. Ihre Lastwagen fahren ein und aus. Sodann die Journalisten u. a. mehr. Dank allen Mit herzlichen Grüßen aus Nias P. Johannes M. Hämmerle OFM Cap