Großes Neujahrs- Preisrätsel. 100 Gewinne. In dieser Ausgabe: PM-Mitgliederausweis Die neue PM-Karte ist da



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Transkript:

Mitteilungsblatt für die Persönlichen Mitglieder der Deutschen Reiterlichen Vereinigung 1/2011 H2557 In dieser Ausgabe: PM-Mitgliederausweis Die neue PM-Karte ist da Vorreiter Deutschland Ist das Ehrenamt wirklich out? PM-Förderprojekt Die World Horse Welfare in Großbritannien 100 Gewinne Großes Neujahrs- Preisrätsel

Inhalt 3 wieder einmal sehen wir uns einem neuen Jahr gegenüber, einem Jahr mit spannenden Herausforderungen und großen Aufgaben. Eine der spannendsten und vornehmlichsten Themen wird für uns mehr noch als bisher das Bestreben nach Fort- und Weiterbildung im und rund um den Pferdesport sein. Mit der breit angelegten Bildungsinitiative wollen wir als PM unseren Beitrag leisten zu einem noch besseren Miteinander zwischen Pferdesportler und Pferd aber auch zwischen den pferdebegeisterten Menschen untereinander auch mit dem Blick auf das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit. Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass Missstimmungen ihre Ursache meist in Unkenntnis und Unsicherheiten haben und dass mögliches Fehlverhalten häufig ein Produkt allgemeiner gesellschaftlicher Entwicklungen und Zwänge ist. Wo Leistungsdruck und Kommerzialisierung wachsen, werden ethischmoralische Sichtweisen schon mal in den Hintergrund gedrängt. Der Winter ist kein Grund im Stall zu bleiben: Auch Pferde haben Spaß im Schnee. (Foto: S. Lafrentz) Bildung ist deshalb nach wie vor das große Stichwort. Die Bildung, von der wir als PM sprechen, bezieht sich natürlich nicht auf die Vermittlung mathematischer oder philosophischer Kenntnisse, sie bezieht sich auf sämtliche Facetten des Pferdesports, von der Zucht über den Turniersport bis hin zur reinen Freizeitbeschäftigung mit dem Pferd. Sie soll Sie, liebe PM, in die Lage versetzen, sich mit dem Thema Pferd auf fachund sachkundige Weise zu beschäftigen und so innerhalb aber auch außerhalb der großen Pferdefreunde-Familie als Anwalt des Pferdes zu agieren. Unser Sport hat so viele Dimensionen wie kaum ein anderer Sport. Aber die Beschäftigung mit dem Pferd hat noch eine weit größere, tiefere Bedeutung. Sie macht aus Fußgängern Reiter, gibt Gehandicapten ein neues Lebensgefühl, lehrt Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Mitlebewesen, bringt Menschen jeden Alters und jeder Nationalität zum Lächeln. Kaum jemand kann sich dieser Faszination entziehen. Diese Faszination ist es auch, die unsere Spitzensportler leitet und zu großen Leistungen inspiriert. Ihnen gilt an dieser Stelle auch einmal ein Dank dafür, dass sie sich den PM trotz engen Terminkalendern und mannigfaltigen Verpflichtungen als Referenten zur Verfügung stellen. Auch im Jahr 2011 haben sich wieder viele bereit erklärt, bei unseren Veranstaltungen ihr Wissen weiter zu geben. Sie, liebe PM, dürfen also gespannt sein. Darauf, was dieses Jahr dem Pferdesport bringt und was wir Ihnen als unseren Mitgliedern bieten wollen. Es lohnt sich, PM zu sein. Versprochen. Inhalt Ausgabe 1/2011 3 Editorial 4 Aktuelles 8 Vorreiter Deutschland Ist das Ehrenamt wirklich out? 9 Zucht Neue Hengstleistungsprüfung 13 Equitana HENGSTE 2011 14 PM-Förderprojekt Die World Horse Welfare in Großbritannien 19 FNverlag Tester für L.O.G. Buch gesucht 20 Kommentar Dr. Springorum zu Alles klassisch, oder was? 23 PM-News 24 Großes Neujahrs-Preisrätsel 26 Nachlesen PM-Service 33 Reisen, Termine und Veranstaltungen 43 Turniere Messen Veranstaltungen zu PM-Sonderkonditionen Leiter FN-Bereich PM und FN-Abteilung Ausbildung 44 PM-Juniorclub 46 Impressum

4 Aktuelles Wettbewerb Migration im Pferdesport Der rheinische PSV Zum Alten Römer in Frechen hat den Wettbewerb Migration im Pferdesport gewonnen. Der rund 165 Mitglieder starke Verein hat es sich in seinem 20-jährigen Bestehen zur Aufgabe gemacht, Jugendliche ans Pferd heranzuführen. Auf dem zweiten Platz landete der RFV Lucie aus Lüchow-Rehbeck mit einem Gemeinschaftsprojekt unter dem Motto Integration durch Sport: Schwimmen + Reiten + Bogenschießen. Den dritten Platz belegte die RG Reinartzkehl. Seit fünf Jahren bildet der Verein unter dem Titel Pferde stärken Reiten als (Haupt-)Schulsport eine stabile Kooperation mit der Hauptschule in Eilendorf. Die Plätze vier und fünf gingen an die Vereine Equus aus Moers beziehungsweise Uckermärker Pferdesport. Mit dem Wettbewerb wollten die FN und die Deutsche Sportjugend gelungene Beispiele für die Eingliederung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund aufzeigen helfen. Die Prämierung erfolgte im Rahmen der Jahrestagung des FN-Bundesjugendausschusses in Kirchheim. Ausgezeichnet Gustav Meyer zu Hartum Foto: M.Schreiner Gustav Meyer zu Hartum, FN-Präsidiumsmitglied und Vorstandsmitglied des FN-Bereichs Zucht, hat das Bundesverdienstkreuz erhalten. Der 68-jährige Züchter und Vorsitzende des Westfälischen Pferdestammbuchs bekam den Orden für sein ehrenamtliches Engagement in führenden Positionen auf regionaler und bundesweiter Ebene für den Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband und für den Reitsport sowie für seinen Einsatz in der Herforder Kommunalpolitik. Das Reiterkreuz in Silber gab es für Dietmar Gugler. Der Bundestrainer verabschiedete sich nach zehnjähriger Tätigkeit mit einem Knalleffekt aus dem Amt: Sowohl die Junioren als auch die Jungen Reiter gewannen 2010 Mannschafts-Gold bei den Europameisterschaften. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Dieter Hofmann. Er machte vor mehr als zwölf Jahren die Physiotherapie auch für Reiter hoffähig und begleitete seit 1998 regelmäßig deutsche Mannschaften auf Championate. Für seine Verdienste erhielt er das Reiterkreuz in Bronze. Dietmar Gugler Foto: U. Helkenberg Ehrenabzeichen für langjährige PM: für 10 (1), 25 (2), 40 (3) und 50 Jahre (4). Rückschau 2010 Jubiläen Persönlicher Mitglieder Zum Jahreswechsel wird in der PM-Geschäftsstelle Bilanz gezogen: Die Neumitglieder werden gezählt und diverse Statistiken erstellt. Zum Schluss wird ausgewertet, wie viele PM wie lange dabei sind: Im Jahr 2010 waren 2.473 PM bereits seit zehn Jahren Mitglied. Auf eine 25-jährige Persönliche Mitgliedschaft können 171 PM zurück blicken und 37 PM auf stolze 40 Jahre. 28 Persönliche Mitglieder halten der FN sogar seit 50 Jahren die Treue: Dr. Roland Volker Andermann/Wald-Michelbach, Ernst Albrecht Assenmacher/Kürten, Hans-Wolfgang Balack/Braunschweig, Günther Biermann/Gilten, Christoph Freiherr von der Bussche/Hitzacker, Dr. Günther Fahr/Stuttgart, Wolfgang Fahr/ Stuttgart, Georg Grefges/Düsseldorf, Franz Heiß/Darmstadt, Dietmar Jung/Rosendahl, Frauke Körner-Buss/Hamburg, Eckhard Krieger/Düsseldorf, Magdalene Langen/Leverkusen, Eberhard Liebl/ Senden, Walter Lutzky/Nürnberg, Ruth (1) Erfolgreich mit Schulpferden Mellmann/Aachen, Gerhard Mitzlaff/Bergisch Gladbach-Schloss Bensberg, Hans- Theo Moritz/Nürnberg, Wilhelm E. Niessen/Herzogenrath, Dr. Thomas Roepke/ Thedinghausen, Hans Rueben/Würselen, Dieter Rust/Büsum, Kurt Schmidt/ Wilster, Marie-Theres Schmitz-Eichhoff/ Köln, Ludwig Schneider/Aschaffenburg, Conrad Schumacher/Dreieich, Marion Sievers/Schriesheim und Heinz-Josef Stefen/Sögel. Bemerkenswerte 60 Jahre sind Dr. Christel Braemer/Berlin, Otto Clüsener/ Bielefeld und Johann Dittmer jun./kirchlinteln Persönliches Mitglied der FN. Noch länger nämlich 64 Jahre zählen Gottfried Böckelmann/Hildesheim und Hans Giele/Hamburg zum Kreis der Persönlichen Mitglieder. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung bedankt sich bei allen Jubilaren für ihre Treue und wünscht ihnen, dass sie dem Kreis der Pferdefreunde noch lange angehören mögen. Schulpferde sind der Schlüssel zum Pferdesport. 90 Prozent aller Vereinsmitglieder haben auf einem Schulpferd reiten gelernt. Damit auch weiterhin Menschen auf diesem Weg zum Pferd finden, hat die FN für Vereine, Betriebe und Ausbilder die Broschüre Erfolgreich mit Schulpferden durch richtiges Management und gute Ausbildung herausgegeben. Die 108 Seiten starke Fachbroschüre liefert komprimiert und praxisnah Informationen zur Pferdeauswahl und -einteilung, Unterrichtserteilung, Ausbildung und Korrekturberitt, Angebotsstruktur, Personen- und Finanzmanagement, Kundenkontakt und -akquise, Marketing und Werbung und Pressekontakte. Die Broschüre ist Teil der Verbandsinitiative Vorreiter Deutschland und kann für 7,50 Euro (zuzüglich Versandkosten) bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, FN-Service, 48229 Warendorf, Tel. 02581/6362-222, Fax 02581/6362-333, E-Mail fn@fn-dokr.de bestellt werden. Alternativ dazu ist sie für 6 Euro als Download unter www.fnverlag.de erhältlich. (2) (4) (3)

Aktuelles 5 PM-Mitgliederausweis Gut zuhören die neue PM-Karte ist da Nun ist sie da, die neue PM-Mitgliedskarte. Ein wenig grüner als sonst, aber natürlich nach wie vor mit den beliebten und inzwischen deutschlandweit bekannten Pferdeohren verziert. Persönliches Mitglied Warum eigentlich Ohren? Ganz einfach: Weil die Persönlichen Mitglieder gut zuhören, wenn es um Themen rund ums Pferd geht. In diesem Jahr gibt es sogar noch viel mehr, dem zugehört und das erlebt werden kann. Zum Beispiel ein dreitägiges Pferd & Kunst-Wochenende mit Ausstellungsbesuchen, Reitvorführungen mit klassischer Musik sowie einem kulinarischen Wein-Dinner in Rheinland-Pfalz. Jahr für Jahr haben sich die PM neue Glanzlichter wie dieses einfallen lassen, haben ihr Angebot erweitert und vor allem auf dem Gebiet der Bildungs-Veranstaltungen fleißig Gas gegeben. Waren es 2006 noch 52 Regionaltagungen, -versammlungen, Brennpunkt-Abende und Treffs, kamen Jahr für Jahr weitere hinzu. Beliebteste Themenbereiche sind alle Facetten der Ausbildung von Reiter und Pferd, Tiermedizin sowie Besuche von Gestüten und bekannten Ausbildungsstätten. Für das Jahr 2011 sind sogar mehr als 100 solcher Highlights geplant, das entspricht einer Verdoppelung der PM-Veranstaltungen innerhalb von nur fünf Jahren! Deutschlands beste Ausbilder für PM Wir wollen unseren Mitgliedern mit dieser Offensive noch mehr attraktive Möglichkeiten bieten, sich weiterzubilden, betont Christoph Hess, Leiter der FN-Abteilung Ausbildung und des Bereichs PM. Wo sonst hat man schon die Möglichkeit, derart hochkarätige Referenten so hautnah zu erleben. Hubertus Schmidt, Ingrid Klimke, Hans Riegler, Richard Hinrichs, Martin Plewa, Susanne Miesner, Wilfried Gehrmann, Karsten Huck, Andreas Dibowski sie und viele andere werden in diesem Jahr ihr Wissen auf diversen Fachtagungen und Diskussionsabenden weitergeben. So funktioniert der Bildungsgutschein Wer PM ist, kann sogar doppelt profitieren. Nicht nur, dass die Persönlichen Mitglieder bei diesen Events, bei denen ja jeder Interessierte willkommen ist, ihren speziellen PM-Tarif erhalten, sie haben auch einmalig die Möglichkeit, den neugeschaffenen Bildungsgutschein einlösen zu lassen. Sobald sich ein Vollmitglied oder sein Ehe- bzw. sein Lebenspartner über 25 Jahre zum ersten Mal in diesem Jahr für eine unserer Veranstaltungen anmeldet, wird ihm automatisch ein Betrag von 10 Euro gutgeschrieben, erklärt Hess. Das hat den Vorteil, dass sich niemand mit einer Papier-Rabatt- Marke abgeben muss, die womöglich noch verloren geht. Das ganze Gutschein- Prozedere spielt sich ausschließlich und völlig unkompliziert auf elektronischem Wege ab. Und so ganz nebenbei ist die PM-Beitragserhöhung von 10 Euro (siehe auch PM-Forum 12/2010) letztlich gar keine mehr. Verwendbar und gültig ist der Bildungsbon, der nicht übertragbar ist, für alle PM-Regionaltagungen und Veranstaltungen der Deutschen Akademie des Pferdes im Jahr 2011. Ist der Teilnehmerbeitrag der Veranstaltung geringer als der Wert des Gutscheines, wird die Differenz allerdings nicht erstattet. Jede Menge Vorteile Die PM-Mitgliedschaft beschränkt sich aber nicht ausschließlich auf Bildungsangebote, sondern beinhaltet bekanntermaßen noch jede Menge weitere Vorteile. Durch die Verbindung zu über 50 Partnern kommen die PM in den Genuss diverser Ermäßigungen, angefangen bei Messebesuchen über pferdebezogene Versicherungsleistungen, Reitsportmagazine bis hin zu Autos. Auch in diesen Bereichen, so freut sich Hess, konnten wir unseren Mitgliedern in den vergangenen Jahren ein stetig wachsendes Vorteilspaket schnüren. Dr. B. Schöffmann

Aktuelles 7 Gebührenerhöhung bei Jahresturnierlizenzen Verteilung möglichst gerecht gestalten Die Gebührenerhöhungen bei den Jahresturnierlizenzen für das Jahr 2011 sorgen für Gesprächsstoff. Während sich die direkten Rückmeldungen bei der FN in Warendorf in Grenzen halten, ist die Gebührenerhöhung in einigen Internetforen ein kontrovers diskutiertes Thema. PM-Forum hat zu diesem Thema mit FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach gesprochen. PM-Forum: 2011 greifen die Gebührenerhöhungen für die Jahresturnierlizenzen. In einigen Internetforen gibt es daran bereits heftige Kritik. Wie sind die bisherigen Rückmeldungen bei der FN? Soenke Lauterbach: Ich höre die Kritik an der Erhöhung auch nicht zum ersten Mal, aber Gebührenerhöhungen rufen nie Jubel hervor. Allerdings haben wir uns gemeinsam mit unseren Landesverbänden bemüht, die Verteilung möglichst gerecht zu gestalten. Das heißt: Vielstarter und Profis, die das Turniersystem intensiver nutzen, müssen mehr bezahlen als Amateure, bei denen lediglich eine Anhebung von 25,50 Euro auf 27 Euro stattgefunden hat. In anderen europäischen Ländern, beispielsweise Österreich, gibt es diese Differenzierung nach Klassen nicht und alle bezahlen die gleiche Gebühr (59 Euro), die verglichen mit unseren unteren Leistungsklassen (LK) doppelt so hoch liegt und auch höher als unsere LK III (neu 48 Euro) ist. PM-Forum: Kritik kommt insbesondere von den Reitern der LK I und II, die jetzt 153 und 108 Euro an Stelle von 33 Euro bezahlen müssen. Das ist eine Steigerung von fast 400 Prozent. Ist das nicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen? Soenke Lauterbach: Das glaube ich nicht. In Deutschland haben wir über 80.000 Turnierreiter. Davon entfallen auf Dressur, Springen und Vielseitigkeit insgesamt knapp 300 LK I-Reiter, in LK II sind es etwa 2.600 Reiter. Betrachtet man die Gesamtheit der Turnierreiter sind das gerade einmal vier Prozent, die von den erheblichen Erhöhungen betroffen sind. Wie gesagt, es wäre deutlich leichter gewesen, alle Lizenzen um x-prozent zu erhöhen. Aber das ist aus unserer Sicht nicht angemessen. Wir müssen uns noch Mal den Grund der Erhöhung vor Augen führen. Ursache ist eine Reihe von Vorfällen von Doping und verbotener Medikation seit den Olympischen Spielen in Hongkong. Das haben wir zum Anlass genommen, gemeinsam mit den Landespferdesportverbänden unsere Maßnahmen für einen fairen Pferdesport zu intensivieren. Diese Maßnahmen kosten rund 500.000 Euro, die finanziert werden müssen. Ein Großteil dieser Kosten entsteht durch die Erhöhung der Wettkampfkontrollen und Einführung von Trainingskontrollen. Diese fallen insbesondere im gehobenen Turniersport an. Hinzu kommen die Kosten für das Informations- und Schulungsprogramm zur Dopingprävention. Es wäre also nicht fair, wenn die LK IV bis VI-Reiter den Großteil der Kosten decken müssten. PM-Forum: Was sagen Sie denn zu dem Vorwurf, dass niemand davon gewusst und die FN nicht genügend informiert hat? Soenke Lauterbach: Diesen Vorwurf kann ich so nicht stehen lassen. Wir haben zu Beginn des Jahres nach der Verabschiedung der Gebühren und nochmal in den Novemberausgaben der Landesverbandszeitschriften darüber informiert. Zusätzlich haben wir dieses Thema auf unseren Internetseiten www. pferd-aktuell.de kommuniziert. Zudem hat jeder Reiter mit dem Erhalt der Wiederantragskarten eine entsprechende Info erhalten. PM-Forum: In Foreneinträgen wird kritisiert, dass eher im Bereich der Geldstrafen eine Anhebung hätte erfolgen müssen. Soenke Lauterbach: Das generelle Thema Strafmaß war ein Schwerpunktthema des Verbandes in den letzten beiden Jahren. Das Spektrum für mögliche Verstöße erstreckt sich bis zu einem Betrag von 25.000 Euro. Bei einem Dopingverstoß ist jetzt eine Regelsperre von zwei Jahren festgesetzt. Hier wurde einiges verschärft. Wir müssen aber bei der Prävention ansetzen, damit nicht aus Unwissenheit Fehler gemacht werden. Das Interview führte Dr. Dennis Peiler. Die Maßnahmen für fairen Sport und Dopingprävention kosten Geld. Für die meisten Turnierreiter bedeutet das 1,50 Euro mehr für die Jahresturnierlizenz. Reiter der LK I und II müssen allerdings deutlich tiefer in die Tasche greifen.

8 Vorreiter Deutschland Vereinsleben Ist das Ehrenamt wirklich out? Simone Koch scheint genau die richtige Kandidatin zu sein. Pferdebegeistert, nett, kommunikativ Hartmut Meier, Vorsitzender eines ländlichen Reit- und Fahrvereins, gibt sich einen Ruck und fragt die 30-jährige Reiterin, ob sie nicht Lust habe, den Posten des Geschäftsführers im Verein zu übernehmen. Simone Koch muss nicht lange überlegen. Also, Hartmut, du weißt ja, Reiten ist mein ein und alles, und unser Reitverein ist echt okay. Aber ein Ehrenamt übernehmen? Nein, danke! Dazu habe ich weder Zeit noch Lust! Allein auf verlorenen Posten? Heißt Ehrenamt schuften für andere oder gemeinsam Unmögliches möglich machen. Fotos: S. Müller Antworten wie diese frustrieren die Vorsitzenden von Pferdesportvereinen landauf, landab. Tatsächlich ist es sogar so, dass sich die erschwerte Gewinnung von Ehrenamtlern bei den Vereinen bereits als Existenz bedrohend auswirkt. Konkrete Zahlen zum Thema Ehrenamt lieferte der Sportentwicklungsbericht (SEB), den die Deutsche Sporthochschule Köln im Auftrag der FN 2009 erstmals für den Pferdesport erhoben hatte. Demnach engagieren sich rund 73.800 Ehrenamtler durchschnittlich 16 Stunden pro Monat in Deutschlands Reitvereinen. Das entspricht einer jährlichen Wertschöpfung von 210 Millionen Euro. Hinzu kommen noch mal 140.000 freiwillige Helfer: Jedes vierte Vereinsmitglied packt auch ohne Amt an. So schlecht hören sich diese Zahlen erst einmal gar nicht an. Das Problem besteht jedoch darin, neue Leute fürs Ehrenamt zu gewinnen, wenn die Altgedienten ausscheiden. Die Vorteile des Ehrenamts Kein Zweifel: Die Herausforderungen, Menschen für die Mitarbeit im Verein zu gewinnen, sind gewachsen: Freizeit ist begrenzt, die Freizeit-Angebote aber scheinen grenzenlos zu sein. Und viele glauben, ehrenamtliches Engagement hieße in erster Linie, die Arbeit für andere zu tun. Doch das ist ein Irrtum. Ein Ehrenamt bringt auch viel: zum Beispiel Kontakte zu interessanten Menschen. Oder Herausforderungen, bei denen man seine Fähigkeiten erfolgreich einsetzen kann. Ein Ehrenamt beschert Abwechslung vom Alltagstrott und mitunter sogar das absolut herrliche Gefühl, im Team Unmögliches möglich zu machen. Für viele Menschen bietet das Ehrenamt die Chance, eine Aufgabe in Eigenverantwortung frei zu gestalten. Besonders viel Spaß macht das, wenn es sich um eine Angelegenheit handelt, die von der eigenen Alltagswelt abweicht. Wer zum Beispiel in der Buchhaltung arbeitet, wird vielleicht wenig Lust verspüren, in seiner Freizeit auch noch die Buchhaltung für den Verein zu führen. Aber den Trecker anzuwerfen und damit den Reithallenboden auf Vordermann zu bringen das ist mal etwas ganz anderes und macht Spaß! Warum, ist inzwischen sogar wissenschaftlich bewiesen: Durch die ungewohnten Tätigkeiten bekommt das Gehirn Impulse, die es ganz anders verarbeiten muss als vertraute Vorgänge.

Vorreiter Deutschland 9 Glücksgefühle Gerade junge Leute und Menschen, die wenig soziale Kontakte haben, können durch ein Ehrenamt wichtige Erfahrungen im Umgang mit Menschen lernen. Durch die unentgeltliche Arbeit für die Gemeinschaft schaffen die Freiwilligen Werte nicht nur für den Verein und das Umfeld sondern auch für sich selbst. Eine Studie des englischen Sozialpsychologen Michael Argyle über Freizeitgestaltung ergab, dass rein gar nichts die Freude überwiegt, die durch ein freiwilliges Engagement entsteht. Als besonders erfreulich schätzen die Befragten ein, bei ihrer Tätigkeit Gleichgesinnte kennen zu lernen, die Ergebnisse ihrer Arbeit zu sehen und Lebenserfahrung zu sammeln. Sich in seinem Pferdesportverein ehrenamtlich zu engagieren, ist also erhöht ist, weil im Ehrenamt Grundhaltungen wie Zielstrebigkeit und Durchhaltewillen vorausgesetzt und weiter entwickelt werden. Hier heben sich junge Menschen mit Erfahrungen im freiwilligen Engagement von anderen ab und lassen eher erwarten, dass eine Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen wird. Bonuskarten und Motivationsurkunden Und noch etwas lohnt den Einsatz in der Freizeit. Zwar wird die Arbeit im Verein nicht mit klingender Münze bezahlt, aber eine Art Honorar kann trotzdem locken. So vergibt die Deutsche Reiterliche Vereinigung zum Beispiel die Bonuskarte Jugend Aktiv für ehrenamtliche Jugendsprecher, Jungzüchtersprecher sowie Jugendwarte der Vereine. Mit ihr kann der Karteninhaber kostenlos zahlreiche nicht nur aus moralischen Gründen empfehlenswert, sondern auch aus reinem Eigennutz: Denn es macht nachweislich glücklich! Natürlich gibt es noch viel mehr Gründe, warum sich Menschen für ein Ehrenamt entscheiden. Zum Beispiel aus Verantwortungsgefühl, aus Geselligkeit, aus einem Streben nach Anerkennung, um Vorbild zu sein oder das eigene Knowhow weitergeben zu können. Vor allem junge Menschen sammeln im Ehrenamt Erfahrungen, die ihnen später im Job helfen etwa das Organisieren von Veranstaltungen, freies Reden, Verantwortung, das Führen von Mitarbeitern, Konfliktlösungen und Teamfähigkeit entwickeln. Bessere Chancen im Job Haben Ehrenamtler vielleicht sogar bessere Chancen, um beim nächsten Bewerbungsgespräch zu punkten? Die Erfahrungen von Roland Grabs, Experte fürs Thema Ehrenamt beim Landessportbund NRW, sprechen dafür: Verantwortliche für Personalentwicklung in den Betrieben erkennen zunehmend an, dass die Ausbildungsbereitschaft junger Freiwilliger Vergünstigungen der PM nutzen. Motivationsurkunden für ehrenamtlich tätige Erwachsene im Pferdesport gibt es natürlich auch. Zielgruppe sind ehrenamtlich Aktive mit Verdiensten rund um die Vorstands- und Vereinsarbeit. Was ist eigentlich ein Freiwilligen-Manager? Wo Licht ist, ist auch Schatten. Klar können durch das Ehrenamt auch Probleme auftreten. Doch aus ihnen kann man lernen. Und man kann ihnen entgegenwirken. Zum Beispiel gibt es leider immer wieder Vereinsmitglieder, die den Dienstleistungsgedanken missverstehen, ständig nach Leistungen fragen, aber nicht bereit sind, selbst Aufgaben zu übernehmen. Und dann gibt es jene, die sich nicht wirklich an den Verein gebunden fühlen und grundsätzlich nie etwas übernehmen. Es sollte nicht dazu kommen, dass nur einige wenige engagierte Vereinsmitglieder zu viele Ämter übernehmen und dadurch zeitlich überbelastet werden. Damit dies nicht geschieht, gibt es in vielen Vereinen heute schon einen Freiwilligen-Manager. Er oder sie plant, vergibt und belohnt freiwilliges Engagement. Ein solcher Freiwilligen-Manager kennt die Begabungen, Fähigkeiten und Interessen der Vereinsmitglieder und hält sie in einer Kartei fest. So ist es später einfacher, den richtigen Mann oder die richtige Frau für ein Ehrenamt zu finden. Der Freiwilligen-Manager überlegt, welche Projekte sich mit Ehrenamtlichen realisieren lassen, wie viele Freiwillige und Arbeitsstunden nötig und ob die Projekte zeitlich befristet sind. Immerhin ist es eine Tatsache, dass ein zeitlich begrenztes Engagement den Einstieg ins Ehrenamt viel leichter macht. Ein guter Freiwilligen-Manager kümmert sich um seine Leute. Er ist bei Fragen und Problemen zur Stelle, hört zu und zeigt Anerkennung. Kleine Geschenke erhalten nicht nur die Freundschaft, sondern auch die Motivation fürs Ehrenamt. Wer kommunikativ und kreativ ist, sollte überlegen: Vielleicht ist ja gerade der Job des Freiwilligen-Managers etwas für den Einstand ins Ehrenamt? Susanne Müller Die Möglichkeiten, sich im Verein ehrenamtlich zu engagieren, sind vielseitig und bieten Abwechslung vom Alltag, neue Herausforderungen und Gemeinschaftserlebnis.

Aktuelles 11 Neue Hengstleistungsprüfung ab 2011 Vererber im Vergleich Foto: U. Beelitz Strahlende Körsieger, Dressurtalente und Springhengste für alle jungen Vererber steht nach der Körung die Hengstleistungsprüfung (HLP) bevor. Ab 2011 tritt die neue HLP in Kraft. Mehr als drei Jahre haben Vertreter der verschiedenen Zuchtverbände an der neuen Konzeption gearbeitet. Wir wollen bei den Hengstleistungsprüfungen wieder gute und glaubhafte Ergebnisse hinbekommen. Die Züchter sollen wieder dort hinschauen, wo neutrale Ergebnisse ermittelt werden und nicht nur zu den Vorführungen gehen, wo es möglichst spektakulär zugeht, erklärte Dr. Thomas Nissen, Zuchtleiter des Holsteiner Zuchtverbandes und Mitglied der Arbeitsgruppe Hengstleistungsprüfung das Ziel. Wir wollen eine objektive Bewertung nach der Körung eine Art Stiftung Warentest, ergänzte Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des FN-Bereichs Zucht. In der neuen HLP werden viele bewährte Elemente des bestehenden Systems unverändert übernommen. Das System aus einer 70 Tage dauernden Stationsprüfung und der Alternative eines 30-Tage-Veranlagungstests in Kombination mit Turniersportplatzierungen bleibt erhalten. Als grundlegende Veränderungen wird jedoch eine Mindestanmeldezahl von 25 Hengsten sowie die Anmeldungen innerhalb einer bestimmten Frist eingeführt. Die Hengsthalter müssen ihr Pferd ähnlich wie im Turniersport über das Internet unter www.hengstlei- stungspruefung.de bei einer Prüfungsstation ihrer Wahl anmelden. Kommen bei einer Prüfung keine 25 Kandidaten zusammen, werden die Hengsthalter per E-Mail benachrichtigt, dass sie ihren Hengst in einer anderen Prüfung anmelden müssen. Maximal 40 Hengste können an einer Prüfung teilnehmen. Auch für den Ablauf der Prüfungen ergeben sich einige Änderungen. Die geänderte Trainingsbewertung ist im Herbst in Schlieckau in einer Pilotprüfung schon einmal nachgestellt und auf ihre Praxistauglichkeit überprüft worden und hat sich bewährt. Diese Pilotprüfung war in eine 70 Tage dauernde Hengstleistungsprüfung eingebunden. Während des Trainings der Hengste besuchten Dieter Stut und Ludwig Hecke in der Funktion als zukünftige Trainingsrichter dreimal die Prüfungsstation und machten sich ein Bild von den Hengsten. Gemeinsam mit Trainingsleiter Helmar Bescht vergaben sie Trainingsnoten. Im alten System vergab der Trainingsleiter diese Noten immer alleine. Der Trainingsleiter hatte natürlich auch immer eine große Verantwortung gegenüber dem Beschicker und jetzt bekommt er Unterstützung bei der objektiven Notenfindung, erklärte Trainingsrichter Hecke einen der Vorteile. Die Zuteilung der Sachverständigen, also der Trainingsrichter, Prüfungsrichter und Fremdreiter, erfolgt aus einem Pool zentral über die FN. In diesem Sachverständigen-Pool sind rund 100 Personen, die deutschlandweit zum Einsatz kommen werden. Eine wichtige Änderung ab 2011 ist auch die Ergebnisermittlung. Nicht mehr das Index-System, das sehr abhängig von der Zusammenstellung der Gruppe war, sondern die Auswertungsmethode der Zuchtwertschätzung wird zum Einsatz kommen und zusammen mit der Eigenleistung am Ende zu einem umfangreichen Ergebnis führen. Für uns Hengsthalter ist die neue Hengstleistungsprüfung ein großer Fortschritt, man wird die einzelnen Prüfungsergebnisse der Hengste nun besser miteinander vergleichen können, sagte Dr. Axel Brockmann, Landstallmeister des niedersächsischen Landgestüts Celle, nach der Verabschiedung der neuen HLP. Weitere Informationen zur Neukonzeption der Hengstleistungsprüfung gibt es im Internet unter www.hengstleistungspruefung.de. Eva Willermann Der 70-Tage-Test in Schlieckau war zugleich ein Praxistest für die neue Trainingsbewertung. Im Bild Dressursieger Belstaff v. Brentano II De Niro.

xxx 13 Fotos: Equitana Für PM zum Sondertarif HENGSTE 2011 Die Zucht-Show HENGSTE gehört auf der Equitana 2011 zu den abendlichen Höhepunkten. Die neue Hengstleistungsprüfung, die ab kommendem Jahr in Kraft tritt, ist für sie kein Thema mehr: Die vierbeinigen Helden der Zucht-Show HENGSTE 2011 haben längst ihre Leistung im Sport und als Väter erfolgreicher Nachkommen unter Beweis gestellt. So wie die beiden Springpferdevererber Goldfever und Arpeggio, deren Auftritt zu den Highlights der HENGSTE 2010 gehören wird. Mit ihrer ganz eigenen Art, Zuchtgeschichte zu erzählen und große Blutlinien der Warmblut- und Reitponyzucht in Generationen und Familienbanden zu präsentieren, hat sich die Zucht-Show HENGSTE im Rahmen der Equitana einen festen Platz im Kalender der Züchter und Zuchtinteressierten aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland erobert. Stand die Premiere im Jahr 2005 noch im Zeichen internationaler Tophengste aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, so präsentierte die Equitana zwei Jahre später nach dem Motto Züchten heißt, in Generationen zu denken Hengst-Legenden wie Donnerhall oder FS Don`t Worry nebst ihren Nachkommen. Vor zwei Jahren stand der Messe-Freitagabend im Zeichen der zehn deutschen Haupt- und Landgestüte, die als Deutschlands größte Hengsthalter das Beste aus der staatlichen Hengsthaltung präsentierten. Auch bei der vierten Folge der HENGSTE steht die Generationenfrage im Mittelpunkt. Große Alte als Vererber und aktive Sportler im internationalen Spitzensport stehen am 13. März 2011 im Mittelpunkt. Beispielhaft dafür ist Goldfever v. Grosso Z Galvano, in Verden als Hannoveraner Hengst des Jahres 2010 ausgezeichnet, unter dem Sattel von Ludger Beerbaum Mannschafts-Olympiasieger in Sydney und eines der erfolgreichsten Springpferde der Welt. Der Fuchs wurde 1991 bei Sigurd Hochmuth in Meerbeck geboren und gilt als prominentester Vertreter des Stammes der Jugendzelt, 1930, Zuchtstätte Enders, Grönloh. Bereits Goldfevers Großmutter Dana war mit dem Sohn des Züchters in Springprüfungen erfolgreich. Goldfever war das erste Fohlen der Stute Gundula, die sich vielseitig vererbte. Ihre Nachkommen aus Anpaarungen an verschiedene Hengste brachten es auf etliche Erfolge im Springen und in der Dressur. Zu den bedeutendsten Springpferdevererbern der Gegenwart zählt auch Arpeggio, Landbeschäler aus dem NRW-Land gestüt in Warendorf. Die FN- Zucht wertschätzung macht deutlich, wo die besondere Leistung dieses vielseitigen Vererbers liegt: Seine Nachkommen sind für alle Disziplinen des Pferdesports gleichermaßen gut geeignet. So liegt sein Zuchtwert Dressur bei 124, der Zuchtwert Springen bei 135, und damit in beiden Disziplinen deutlich über dem Durchschnitt. Sein derzeit berühmtester Nachkomme ist All inclusive NRW, der ebenfalls mit Ludger Beerbaum im Sattel Zweiter im Großen Preis von Aachen und Sieger im Nationenpreis war und bei den Olympischen Spielen in Hongkong Siebter in der Einzelwertung wurde. Insgesamt sind 22 seiner Söhne und Töchter bis S-Springen national und international erfolgreich. Wir haben in Deutschland und Europa Hengstlinien, die über Generationen Leistung und Leistungsbereitschaft weiter vererbt haben. Der Run auf die Youngster ist gut, doch dabei sollten die alten Blutlinien nicht in Vergessenheit geraten denn erst der Mix macht es, so Volker Raulf, der zusammen mit Equitana- Chefin Christina Uetz das Programm von HENGSTE auf die Beine stellt. Hier will das Equitana-Team ansetzen und Zuchtlinien präsentieren, die an Eigenleistung, Vererbungsleistung und Typverbesserung in dieser Form einmalig sind. Tickets für die HENGSTE 2011 gibt es ab 15 Euro. Nach dem großen Erfolg in den Vorjahren empfiehlt es sich, Tickets rechtzeitig zu reservieren. Persönliche Mitglieder erhalten rund 20 Prozent Rabatt auf die HENGSTE-Karten. Das Bestellformular ist unter www. hengstschau.com (unter Tickets) verfügbar. (siehe auch Seite 43)

14 PM-Förderprojekt Die World Horse Welfare in Großbritannien Beispielhaft für den Schutz von Pferden Vor rund einem Jahr beteiligte sich die Deutsche Reiterliche Vereinigung an einem Aufruf, sich bei den Abgeordneten des Europaparlaments dafür einzusetzen, dass diese eine Petition unterzeichnen, mit der die Transportmittelverordnung für Schlachtpferde erneut auf den Prüfstand gestellt werden sollte. Auch die Persönlichen Mitglieder machten mit und trugen dazu bei, dass diese Petition tatsächlich fristgerecht beim Europaparlament eingebracht werden konnte. Initiator dieser Aktion war die britische Organisation World Horse Welfare (WHW). Doch was ist das für eine Organisation, die als einzige ihrer Art den Weltreiterverband (FEI) in Tierschutzfragen berät und in Großbritannien zu den bedeutendsten Pferdeschutz-Einrichtungen gehört? Tierarzt, Physiotherapeut, Sattler und Schmied kommen regelmäßig, um die Pferde zu behandeln und die Rehabilitation zu begleiten. Die Organisation World Horse Welfare arbeitet auf nationalem, europäischen und sogar weltweitem Niveau. Ihr Hauptsitz ist in Snetterton, Norfolk. In England, Wales und Schottland unterhält sie vier Farmen, auf denen misshandelte und vernachlässigte Pferde, Ponys und auch Esel rehabilitiert werden. Dies ist auch ihr erster Tätigkeitsbereich: Pferde suchen ein Zuhause Anrufe wegen Missbrauchsfällen gehen täglich massenhaft in der Zentrale der Organisation ein, 33.000 waren es im Jahr 2009. Die Mitarbeiter sind knapp 1.900 Mal losgefahren, um solchen Hinweisen nachzugehen. Etwa 200 Tiere werden jährlich aus ihrem früheren Zuhause zu einem der vier Rehabilitationszentren gebracht und tierärztlich versorgt, zum Beispiel zur Hall Farm in Norfolk am Hauptsitz der WHW. 120 Pferde und Ponys können hier untergebracht werden, hauptsächlich in Gruppenhaltung. Es gibt 30 Ställe für Pferde in schlechterer Verfassung oder für solche, die wegen Hufrehe nur begrenzten Weidegang haben dürfen. Neben einer Führmaschine gibt es zwei Außenplätze und eine Halle. Alle Pferde werden weiter ausgebildet, das erleichtert die spätere Vermittlung. Wöchentlich einmal kommen Hufschmied und Tierarzt, aber auch Zahnarzt, Sattler und Physiotherapeut statten der Farm regelmäßige Besuche ab. Die neu aufgenommenen Tiere befinden sich meist in einem extremen körperlichen Zustand zu dünn, krank oder sehr häufig fettleibig, daher ist ihr Wandlungsprozess groß und das Sattelzeug muss regelmäßig angepasst werden. Nach Ankunft auf der Hall Farm werden die Pferde zunächst in einem separaten Isolationsstall untergebracht bis ansteckende Krankheiten versorgt oder ausgeschlossen wurden und die Tiere kräftig genug für den Weidegang sind. Dies kann bis zu sechs Monate dauern. Dennoch: Weder die Hall Farm noch die anderen Rehabilitationsfarmen sind Gnadenbrothöfe.

PM-Förderprojekt 15 Die World Horse Welfare > Gegründet 1927 von Ada Cole in Norfolk/UK, ursprünglich als Wohltätigkeitsorganisation zur Verbesserung der Zustände der Schlachtpferdetransporte nach und in Europa. > Rehabilitationsprogramm Pferde suchen ein Zuhause für vernachlässigte oder missbrauchte Pferde in Großbritannien. > Kampagnen wie beispielsweise Lass Deine Stimme hören dienen auf europäischer Ebene dazu, Missstände auf Langzeitschlachttransporten zu beseitigen. > Internationale Ausbildungsprojekte in Ländern wie Rumänien, Mexiko, Lesotho oder Honduras mit insgesamt über 100 ausgebildeten Hufschmieden und Sattlern. > Die WHW ist Berater der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (Fédération Equestre Internationale, FEI) in den Bereichen Tierschutz und Rennsport. > Finanzierung: 2009 betrugen die Einnahmen 8,8 Millionen Euro, davon waren 7,8 Millionen Euro Spenden. Die Spendensumme setzt sich zusammen aus finanziellen Zuwendungen und Nachlässen; weitere Aktivitäten sind Lotterien und andere Wohltätigkeitsveranstaltungen. > Die WHW unterhält vier Farmen und hat rund 150 Mitarbeiter, davon sind viele ehrenamtlich tätig. Die WHW fühlt sich vor allem einem Leitsatz verpflichtet: To use, but not to abuse Das Pferd nutzen, aber nicht missbrauchen Dementsprechend beginnt für die Pferde, deren Rehabilitation abgeschlossen ist, bald ein neuer Lebensabschnitt: Ein neues Zuhause wird gesucht. Sie können je nach Gesundheits-, Fitness- und Ausbildungsstand als Weidegefährte, Freizeitpferd oder sogar als Turnierpferd eingesetzt werden. Wichtig ist der WHW, dass der neue Reiter zum Pferd passt. Die Tiere bleiben dauerhaft im Besitz der WHW, sie werden nur verliehen. Alle Kosten trägt der neue Besitzer, Züchten und Weiterverkauf der Pferde sind untersagt. Zur Zeit befinden sich rund 1.700 Pferde im Besitz der WHW, davon sind 85 Prozent verliehen. 2009 konnten 230 Pferde durch dieses Programm an Personen vermittelt werden, wie beispielsweise der achtjährige Araberwallach Baz (siehe nächste Seite). Oft dauert es jedoch lange, bis ein Pferd vermittelt werden kann. Die Kosten, ein Tier aufzunehmen, zu rehabilitieren und auszubilden, betragen im Schnitt rund 7.200 Euro pro Jahr. An Menschen, die selbst kein Pferd aufnehmen können, trotzdem aber helfen wollen, adressiert sich die Aktion Adop tier ein Pferd. Mit einem geringen Monatsbeitrag kann man dazu beitra- In der großzügigen Reithalle werden die Pferde systematisch weiter ausgebildet. So können Sie helfen Sie wollen die Arbeit der WHW unterstützen? Mittels der hier abgedruckten Postkarte können Sie sich an der Aktion zur Verbesserung der Langstreckentransporte von Schlachtpferden beteiligen. Oder Sie leisten einen kleinen Beitrag zur Deckung der Rehabilitationskosten der von der WHW aufgenommenen Pferde. Kontakt: Hannah Lynch, E-Mail: HannahLynch@ worldhorsewelfare.org, Internet: www.worldhorsewelfare. org/donate

16 PM-Förderprojekt Die Geschichte von Baz Baz bei seiner Ankunft im Frühling 2005 Bei seiner Weitervermittlung im Jahr 2006 Baz bei einem Distanzritt Araberwallach Bahir, kurz Baz genannt, kam zur WHW im Frühjahr 2005, nachdem er in einem völlig verwahrlosten Zustand aufgefunden wurde. Er war extrem unterernährt und dehydriert, sein Körper war übersät von Pilzbefall. Mit viel Pflege wurde Baz wieder gesund und fand im Sommer 2006 ein neues Zuhause. Heute startet er mit seiner neuen Besitzerin in Distanzritten oder tollt mit seinen beiden neuen Pferd-Kumpanen über die Wiese. gen, dass die Futter-, Tierarzt- und sonstigen Kosten eines bestimmten Pferdes gedeckt werden. Projekte in Europa und weltweit Diese Projekte hat die WHW speziell für Entwicklungs- und Schwellenländer konzipiert, um die dortigen Lebensbedingungen der hart arbeitenden Pferde, Esel und Maultiere zu verbessern. Die Unwissenheit der Besitzer, der Mangel an Schmieden, Tierärzten und Fachpersonal sowie an Material und Ausrüstung führt bei den Tieren häufig zu Lahmheit; schlecht sitzendes Sattelzeug und Geschirr bedingt Verletzungen. 2009 wurden weltweit an 344 Ausbildungstagen 50 Sattler und 62 Schmiede aus- und weitergebildet, um den dort lebenden Tierbesitzern nachhaltige Lösungen zu bieten. Besuche mit den Kursteilnehmern in den verschiedenen Dörfern gehören dabei zum Programm der WHW, bei denen Bauern ihre Pferde

PM-Förderprojekt 17 zum Beschlagen oder Sattelzeug zur Reparatur bringen können. Die Kursteilnehmer zeigen dann unter Aufsicht, was sie können. Auch werden solche Besuche genutzt, um den Dorfbewohnern Informationen für die richtige Ernährung des Pferdes zu geben. Es wird ihnen gezeigt, welche Futterpflanzen man anbauen und wie man bestimmtes Futter lagern kann, um einen Vorrat für den Winter oder Dürrezeiten anzulegen. Die besten Kursteilnehmer fungieren im folgenden Jahr als Ausbilder. Durch dieses System wird ein Netzwerk an Fachleuten aufgebaut, die in der landeseigenen Sprache das Wissen weitergeben können. Kampagne Lass Deine Stimme Hören Der dritte und vielleicht wichtigste Tätigkeitsbereich der WHW ist die Kampagne Lass Deine Stimme hören (englisch: Make A Noise ), deren Ziel es ist, die langen Fahrtzeiten der Schlachttransporte für Pferde zu verringern und insgesamt die Bedingungen für die über 100.000 Schlachtpferde jährlich zu verbessern. Im Rahmen dieser Kampagne konnte im Februar 2010 erreicht werden, dass die Petition zur Verbesserung der Bedingungen für Schlachtpferde auf Langstreckentransporten auf die Tagesordnung des Europaparlaments gesetzt wurde. Im September 2010 wurde entschieden, dass erst im Laufe des Jahres 2011 beraten wird, ob die Verordnungen der Langstreckentransporte überarbeitet werden. Damit dieses auch wirklich geschieht, sollen die Parlamentsabgeordneten und besonders der Gesundheitsbeauftragte der Europäischen Kommission, John Dalli, sowie der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, vermehrt angesprochen werden. Die WHW hat dazu Postkarten in deutscher Sprache entworfen (siehe links), die ausgefüllt und an die Kommission der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel gesendet werden können. Ziel ist, 2011 eine schriftliche Zusage der europäischen Kommission zu erhalten, dass eine zeitnahe Überarbeitung der Verordnungen für die Langstreckentransporte von Schlachtpferden stattfinden wird. Klar ist, dass Kampagnen wie diese keine Selbstläufer sind, sondern nur dann Erfolg haben, wenn viele motivierte Mitstreiter gewonnen werden können. Gute Dinge tun sich nun einmal nicht von allein. Mareike Uehre / Co. Interview mit Diana Tasker Wir sind es den Pferden einfach schuldig Gute Dinge tun sich nicht von alleine. In Großbritannien ist dieses Engagement für das Pferd und den Pferdesport in der Bevölkerung tief verwurzelt. Ein Beispiel für ungezählte andere ehrenamtlich Tätige ist die Trainerin und Pferde-Physiotherapeutin Diana Tasker aus Gloucestershire. Tasker liebt Pferde von Kindesbeinen an und unterstützte schon früh die Kampagnen der WHW. PM-Forum: Wie fing Ihr Leben als Kampagnen-Unterstützerin an? Diana Tasker: Als ich mit elf Jahren auf einem Schulausflug in Frankreich war, beobachtete ich wie Pferde auf einem Bahnhof entladen wurden. Die Brutalität der Menschen und der schlechte Zustand der Tiere erweckten in mir den Wunsch zu helfen. Mit ein paar Schulfreunden bastelten wir Weihnachtskarten und verkauften sie. Das gesammelte Geld spendeten wir der WHW. Jahre später organisierten wir ein jährliches Turnier für Kinder und sammelten Spendengelder ein, welche wieder der WHW zukamen, und weckten außerdem das Interesse der Menschen für das Wohlergehen des Pferdes. PM-Forum: Wann begann Ihre engere Zusammenarbeit mit der World Horse Welfare Organisation? Diana Tasker: 1993 fing ich an aktiv mitzuwirken und Unterschriften zu sammeln. Es war ein tolles Gefühl etwas beigesteuert zu haben zu einer wichtigen und großen Sache. Als dann 2009 die Lass Deine Stimme hören -Kampagne startete, war ich schon richtig im Rollen und voller Enthusiasmus. PM-Forum: Wie sammeln Sie Unterschriften? Diana Tasker: Ich bin früher auf viele Veranstaltungen gefahren und habe vor Ort einfach die Leute angesprochen. Heute mache ich mehr vom Computer aus und schreibe E-Mails, aber trotzdem gehe ich immer noch raus und rede mit den Menschen. Gerade Abgeordnete fassen es sehr positiv auf, wenn man sie persönlich und freundlich anspricht. Egal wo ich hingehe, ich habe immer einen Stapel Zettel für Unterschriften dabei und es ist erstaunlich, wie viel Resonanz man zurück bekommt. PM-Forum: Was sehen Sie im Moment als wichtigstes Thema? Diana Tasker: Sehr wichtig ist das Angehen gegen die Ausbreitung der verschiedenen Krankheiten durch die Langstreckentransporte. Gerade die ansteckende Blutarmut der Einhufer (Equine Infektiöse Anämie, EIA) tritt im Moment wieder vermehrt auf. Besonders Pferde in Rumänien haben diese Krankheit und während des Transportes durch mehrere Länder zu Schlachthäusern in Italien ist die Gefahr einer Verbreitung groß. Sportpferde, die auf den gleichen Routen reisen, könnten angesteckt werden, was im Extremfall zu einer Lahmlegung des gesamten Sports führen kann, wie man bei der Maul- und Klauenseuche gesehen hat. Es wäre toll, wenn Gestüte, Reitvereine, Geschäftsinhaber und andere, die Teil des Wirtschaftszweigs Pferd sind, bei Lass Deine Stimme hören mit einsteigen würden. Gerade was Pferdekrankheiten betrifft, sollten alle Risiken reduziert werden, denn ohne Pferde gäbe es auch diesen Wirtschaftszweig nicht. PM-Forum: Bereuen Sie etwas in Ihrer Arbeit? Diana Tasker: Ich bereue nichts von dem, was ich investiert habe. Pferde haben mir so viel Freude in meinem Leben gegeben. Wir sind es den Pferden einfach schuldig, uns für sie zu engagieren. Das Interview führte Mareike Uehre. Seit frühester Jugend engagiert sich Diana Tasker für den Schutz von Pferden.

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FNverlag 19 L.O.G. Buch für Pferde Tester gesucht Wann war das noch gleich? Der lange zurückliegende Besuch beim Tierarzt wegen der Macke vorne rechts, der letzte Hufbeschlag, die Influenza-Grundimmunisierung und die letzte Entwurmung? Und was hatte der Tierarzt doch noch geraten wegen des Aufbautrainings? Vergessen? Nicht, wenn Sie Buch führen, besser gesagt das L.O.G Buch für Pferde führen. Das Konzept für das L.O.G Buch für Pferde stammt von der Österreicherin Barbara Frommlet. Als sie den damals siebenjährigen kranken Traber Thomas B übernahm, begann sie vom ersten Tag an Buch zu führen über seinen Werdegang, dokumentierte Klinikbesuche, Fütterung und Ausbildung, jeden kleinen Fortschritt und jeden Rückschritt. Die Idee war geboren, ein Buch mit vorgefertigten Checklisten, Tabellen und weiteren nützlichen Tipps zu entwerfen, das jedem Pferdebesitzer Hilfestellung gibt, alle wichtigen Informationen über sein Pferd zu sammeln für sich selbst, für die Reitbeteiligung, die hilfsbereiten Stallkollegen, die bei Abwesenheit das Pferd mitversorgen, für den Stallbetreiber, den Ausbilder oder auch neuen Besitzer, falls das Pferd einmal verkauft werden soll oder muss. Der FNverlag sucht nun 20 Pferdehalter und -besitzer, die Lust haben, das L.O.G Buch zu testen. Gefragt sind Ihre Meinung, Ihre Anregungen und Verbesserungsvorschläge. Wer mitmachen will, schreibt eine E-Mail an den FNverlag, vlaufkoetter@fn-dokr.de, mit seiner Adresse und einer kurzen Begründung, warum und für welches Pferd er gerne das L.O.G Buch testen möchte. Bei mehr als 20 eingehenden Anfragen behält sich der FNverlag vor, eine Auswahl zu treffen, um eine möglichst große Bandbreite an Testern zu haben. Die Teilnehmer am Test erhalten dann das L.O.G Buch zusammen mit einem kleinen Fragebogen. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2011. Wer nicht am Test teilnehmen möchte, kann das L.O.G Buch auch direkt über den FNverlag beziehen. Das 288 Seiten starke Buch mit Ringbindung und kartoniertem, abwaschbaren Umschlag geeignet für den Verbleib in der Sattelkammer kostet 19,90 Euro. Die Bezugsadresse lautet: FNverlag, Postfach 110363, 48205 Warendorf; Telefon 02581/6362-154 oder -254; E-Mail vertrieb-fnverlag@fn-dokr.de oder Internet www.fnverlag.de. Korrekt ausgefüllt, liefert das L.O.G. Buch detailliertes Wissen über jedes Pferd.

20 Kommentar Titel Alles klassisch, oder was? Zeit zur Besinnung Unter dem Titel Alles klassisch, oder was? diskutierten im vergangenen Jahr in Marbach, Münster und Verden Ausbildungsexperten auf dem Podium und mit einem durchweg sachkundigen Publikum. Mit in Münster dabei war Dr. Bernd Springorum, der anschließend seine Gedanken zum Thema für das PM-Forum zu Papier brachte.* So wie hier in Verden diskutierten in Marbach und Münster Experten über das Thema klassische Reiterei. Auf dem Podium: Moderator Stefan Krawczyk mit Richard Hinrichs, Dr. Gerd Brunken, Martin Plewa und Holger Schmezer. Foto: A. Zachrau Auch wenn man in Münster nur über beispielhafte Einzelfälle die mangelhafte Anwendung der bewährten Grundprinzipien im Pferdesport beanstandete: In der Summe ergaben diese ein düsteres Bild. Ich denke, es ist sinnvoll, auch über mögliche Ursachen und Lösungen nachzudenken. Die abendländische Kultur im Umgang mit Pferden erreichte ihren Höhepunkt wohl zu Zeiten der Heeresdienstvorschrift Nr. 12 (HDV 12). Es war gelungen, Erfahrungen aus Jahrtausenden zu einem Ausbildungssystem zusammenzufassen, das dem Pferd zunächst absoluten Gehorsam abverlangt. Es musste im Krieg wider die Natur des Fluchttieres den Kanonen entgegen galoppieren und ansonsten den Pflug oder die Postkutsche ziehen. In der Grundausbildung lernt das Pferd diesen Gehorsam aber es muss auch die Rückkehr der natürlichen Balance unter dem Reitergewicht, das vermehrte Engagement der Hinterhand lernen. Der Höhepunkt im klassischen Ausbildungsablauf aber ist erst erreicht, wenn einem gehorsamen und in jeder Phase ausbalancierten Pferd so viel Freiheit zugestanden werden kann, dass es über eine spielerisch leichte Anlehnung befähigt wird, Aufgaben für den Reiter zu übernehmen. Deutlich sichtbare Zeichen dieser Selbständigkeit zeigen bis heute die Pferde der Disziplin Vielseitigkeit im Gelände. Das gute Geländepferd löst schwierige Aufgaben selbst. Das Buschpferd wird konsequent auf Selbständigkeit vorbereitet, weil die vielen außergewöhnlichen Situationen, die in einem Geländeritt vorkommen können, unter konditioneller Belastung nicht trainierbar sind. Nach dem Krieg veränderten sich die Verhältnisse dramatisch. Kavallerie, Pflug und Postkutsche fielen weg und es blieb das Sportpferd. Gustav Rau hat diesen Übergang systematisch durchdacht, förderte die ländliche Reiterei als neue Basis und schuf über das Prüfungssystem eine vielseitige Grundausbildung. Das ländliche Pferd zog den Wagen und absolvierte alle reitsportlichen Disziplinen. Eine Spezialisierung fand erst auf höherem Leistungsniveau statt. Mit Zunahme der Trecker verlagerte sich die Reiterei in Richtung Stadt. Die freie Marktwirtschaft begünstigte Individualisten. Die Einzelwertung nahm an Bedeutung zu. Startmöglichkeiten wuchsen rund um die Uhr und rund um das Jahr. Die Reiter sind auf möglichst viele erfolgreiche Turnierstarts aus und das möglichst schnell. Ponyreiter werden schon als Spring-Asse oder Dressur-Champions geboren und schauen nicht mehr über den Gartenzaun. Teilweise teilt sich das Reitervolk in solche, die ausbilden, und andere, die vor allem durch die Prüfung steuern. Klassische Ausbildung muss man suchen, aber es gibt sie noch. Zur gleichen Zeit brachten die Züchter das Kunststück fertig, in kürzester Zeit das Gebrauchspferd zu einem Spezial-Turnierpferd umzuzüchten. Es kommen Fohlen mit Passage-Genen oder mit gewaltigen Springanlagen zur Welt. Auch das Interieur, vor allem die Fähigkeit, ohne Aufmüpfigkeit zu gehorchen, wurde verbessert. Ein weiterer Grund für den Renngalopp durch die Kinderstube. Dabei braucht das gehorsame und doch mitarbeitende Pferd eine Ausbildung von Jahren. Zu diesem Zweck wurde selbst im sparsamen Preußen die Grundausbildung zeitlich verlängert, um das besser vorbereitete Pferd länger nutzen zu können. Das Prüfungswesen, die LPO, folgte dem Trend, dessen Wiege letztlich im Spitzensport liegt. Spitzenreiter und ihr Umfeld haben den größten Einfluss auf die Medien, Veranstalter und Verbände, was i.d.r. dazu führt, dass die Bedingungen, unter denen der Spitzenreiter seine Spitze behauptet, festgeschrieben werden. So unterstreicht z. B. der auf dem Abreiteplatz erlaubte Schlaufzügel, dass unser Regelwerk eher auf Besonderheiten für Spitzenreiter zugeschnitten ist, statt dort Ausnahmen zuzulassen. * Aus Platzgründen musste der Text etwas gekürzt werden. Die Langfassung ist im Internet unter www.pferd-aktuell.de/pm nachzulesen.