Reisebericht meines Austauschsemesters an der University of Alberta von September bis Dezember 2009



Ähnliche Dokumente
Studieren- Erklärungen und Tipps

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Leichte-Sprache-Bilder

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Wir machen uns stark! Parlament der Ausgegrenzten

Erfahrungsbericht für BayBIDS-Stipendiaten

Anleitung über den Umgang mit Schildern

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Erfahrungsbericht: KULeuven

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Das Leitbild vom Verein WIR

Statuten in leichter Sprache

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau

sind# bestens# mit# speziellen# Flughafenbussen# angebunden# (u.a.# Flygbussarna).# Dort# ist# es#

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Erfahrungsbericht für BayBIDS-Stipendiaten

Alle gehören dazu. Vorwort

Papa - was ist American Dream?

Unsere Ideen für Bremen!

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Erfahrungsbericht. Ich erkläre mich mit der Veröffentlichung meines Erfahrungsberichtes (ohne

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

ALEMÃO. Text 1. Lernen, lernen, lernen

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

Universidad de Huelva 10/11 ERFAHRUNGSBERICHT AUSLANDSSEMESTER

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

Erfahrungsbericht für BayBIDS-Stipendiaten

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Schritte 4. Lesetexte 13. Kosten für ein Girokonto vergleichen. 1. Was passt? Ordnen Sie zu.

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor

Neues aus Burma. Liebe Projekt- Burma Freunde,

Einkaufen im Internet. Lektion 5 in Themen neu 3, nach Übung 10. Benutzen Sie die Homepage von:

Nicht über uns ohne uns

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

9 Auto. Rund um das Auto. Welche Wörter zum Thema Auto kennst du? Welches Wort passt? Lies die Definitionen und ordne zu.

Was ist PZB? Personen-zentrierte Begleitung in einfacher Sprache erklärt

L10N-Manager 3. Netzwerktreffen der Hochschulübersetzer/i nnen Mannheim 10. Mai 2016

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

allensbacher berichte

Das Trägerü berg reifende. Persönliche Budget. Der Kreis. Groß-Gerau. lt ffill. Trägerübergreifendes Persönliches Budqet I I IoWf;Il

Umfrage bei Menschen mit Behinderung über Sport in Leipzig Was kam bei der Umfrage heraus?

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Darum geht es in diesem Heft

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

Die Online-Meetings bei den Anonymen Alkoholikern. zum Thema. Online - Meetings. Eine neue Form der Selbsthilfe?

Die Antworten von der SPD

Der Kalender im ipad

Nachts in der Stadt. Andrea Behnke: Wenn es Nacht wird Persen Verlag

Namibiakids e.v./ Schule, Rehoboth, Namibia

Double Degree Master HsH und RGU

Finanzdienstleistungen

Breitenfelder Hof. Sie über uns. Hotel & Tagung

Hilfe-Blatt: Ausgabenkontrolle

Welche Bereiche gibt es auf der Internetseite vom Bundes-Aufsichtsamt für Flugsicherung?

Erfahrungsbericht MolMed

Ein Sozialprojekt der Rotary Clubs Paderbon Kaiserpfalz

Die Post hat eine Umfrage gemacht

JRK-Spielplatztest. Was macht Spaß und kostet nix! Eine Kampagne des Jugendrotkreuzes im Nürnberger Land. Version 1.5 Juli 2008

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

1. Weniger Steuern zahlen

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

Ideen für die Zukunft haben.

Praktikum bei SBS Radio in Melbourne

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Was ist eigentlich MinLand?

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

WAS finde ich WO im Beipackzettel

Urlaubsregel in David

Dies fällt oft deshalb schwerer, da der Angehörige ja von früher gewohnt war, dass der Demenzkranke funktioniert. Was also kann oder soll man tun?

Deine Meinung ist wichtig. Informationen für Kinder und Jugendliche zur Anhörung

Finden Sie das Girokonto, das zu Ihnen passt.

Tutorial. Wie kann ich meinen Kontostand von meinen Tauschpartnern in. übernehmen? Zoe.works - Ihre neue Ladungsträgerverwaltung

ERFAHRUNGSBERICHT ÜBER EIN AUSLANDSSEMESTER IN KANADA

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe. in Leichter Sprache

Weltenbummler oder Couch-Potato? Lektion 10 in Themen neu 3, nach Übung 5

Jeder Mensch ist anders. Und alle gehören dazu!

Fragebogen zum Auslandssemester

Gemeinsam können die Länder der EU mehr erreichen

ACDSee Pro 2. ACDSee Pro 2 Tutorials: Übertragung von Fotos (+ Datenbank) auf einen anderen Computer. Über Metadaten und die Datenbank

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund.

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

GEHEN SIE ZUR NÄCHSTEN SEITE.

Arbeit zur Lebens-Geschichte mit Menschen mit Behinderung Ein Papier des Bundesverbands evangelische Behindertenhilfe e.v.

Ziel: Abfrage von Vorwissen oder Überprüfung des vermittelten Wissens. Teilweise sind Mehrfachnennungen möglich.

FAQs für beglaubigte Übersetzungen Francesca Tinnirello

Rück vergütung für Krankheits kosten und Behinderungs kosten

Jeder in Deutschland soll ab Mitte 2016 ein Konto eröffnen können.

ERFAHRUNGSBERICHT AUSLANDSSEMESTER AN DER UNIVERSIDAD DE CÁDIZ SOMMERSEMESTER 2013 (FEBRUAR JUNI) MARTIN BUSER

Transkript:

Reisebericht meines Austauschsemesters an der University of Alberta von September bis Dezember 2009 1. Vorbereitung Das Austauschsemester wurde im Rahmen des Austauschabkommens zwischen der University of Alberta und der TU Bergakademie Freiberg durchgeführt. Außerdem wurde ein SMWK-Stipendium vom sächsischen Bildungs- und Kultusministerium genehmigt. Zu der Bewerbung Anfang Dezember 2008 waren neben der Bewerbungsmappe auch noch ein englischer Lebenslauf und ein englisches Motivationsschreiben einzureichen. Nach einem halbstündigen Auswahlgespräch Mitte Dezember 2008, gab es die Zusage Anfang Februar 2009. Das wichtigste war danach die für die Bewerbung bei der University of Alberta benötigten Unterlagen zusammenzustellen und diese bis zum Bewerbungsschluss zur University of Alberta zu schicken. Man musste hier schon die Fächer wählen, die man später belegen möchte. Das Einschreiben kann mehrere Monate dauern. Die Bestätigung wurde Mitte Mai zugesandt.

Die Bewerbung für einen Wohnheimplatz im möblierten Zimmer im Lister Centre wurde per Fax eingereicht. Man konnte einen aus ein paar verschiedenen sicheren Wohnheimplätzen wählen oder sich, wie die Kanadier, in die Warteschlange zu anderen Wohnheimen einreihen. Die Miete und die Kaution waren im Voraus fällig. 2. Ankunft Da das Studium weniger als 6 Monate dauerte, konnte man mit einem einfachen Touristenvisum (Visitor) einreisen. Man muss dem Zollbeamten sagen, dass man studieren möchte, damit dieser einem zum Einwanderungsbeamten weiterreicht. In der Regel verlangt dieser nur den Letter of Registrar der Universität und man kann die Grenze passieren. Auf dem Flughafen Edmonton gab es einen Infostand der University of Alberta, man sich die ersten Informationen zum Weg zur Uni holen kann. Der Edmontoner Flughafen liegt ca. 30km von der Universität entfernt. Eine private Taxigesellschaft fährt einige Stellen der Universität an. Sollte man per Bus in Edmonton ankommen, so geht man am besten aus dem Terminal links die Straße entlang, bis man zur U-Bahn (LTR) kommt und nimmt die U-Bahn Richtung South Campus. Man kann in University Station aussteigen. 3. Studium Die Masterkurse sind in meiner Fachrichtung eher klein, so etwa 25 Studenten pro Kurs. Als grundliegen Unterschied zum Studium an der TU Bergakademie Freiberg kann man die fünf bis acht benoteten Hausaufgaben pro Fach sowie eine Prüfung nach der Hälfte der Zeit. Bei einigen Fächern gibt es zusätzlich einen oder mehrere Aufsätze.

4. Unterkunft Ich habe im Lister Centre gewohnt. Dort wohnen hauptsächlich Studenten der ersten und zweiten Jahre. Auf einer Etage wohnen ca. 40 Studenten sowie ein Student der die Aufgaben eines Betreuers hat. Er ist Ansprechpartner für alle Probleme, egal ob schulischer oder sozialer Natur. In dem Gemeinschaftsraum kann man eigentlich immer jemanden zum Feiern finden, außer es ist gerade eine der vielen von der Etage organisierten Partys außerhalb im Gange. Die Zimmer haben alle gleiche Größe. Das Zimmer für zwei Personen ist sehr effektiv eingerichtet, sodass jeder einen Wandschrank, ein Bett und einen Schreibtisch hat. Es kann tagsüber als auch am Abend ziemlich laut sein, jedoch wird zur Prüfungszeit sehr darauf geachtet, dass es still ist. Gerade deswegen ist das Wohnen im Lister Centre eine gute Gelegenheit sehr einfach mit Kanadiern in Kontakt zu treten zu können. Wer es dagegen etwas ruhiger mag, der sollte ins International House ziehen. Eine weitere Alternative ist eine WG in der Nähe der Universität. 5. Edmonton Edmonton hat ca. 1 Mio. Einwohner. Die Bevölkerungsdichte ist relativ niedrig. Der Edmontoner Fluss, der direkt durch die Stadt fließt, hat einen bis zu 2 km breiten Grünstreifen auf beiden Seiten. Edmonton besteht zum überwiegenden Teil aus Einfamilienhäusern und kleinen Wohn- und Geschäftshäusern, jedoch gibt es zwei große Hochhausviertel zum einen Downtown und zum anderen die University of Alberta. Das Nahverkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut. Zu beachten ist, dass man erst ab dem 1. September den Unifahrschein nutzen kann, jedoch wird in der U-Bahn eigentlich nie eine Fahrkartenkontrolle durchgeführt. Den nächsten Superstore erreicht man indem man die U- Bahn bis nach Clareview benutzt und dann rechts die Straße entlangläuft, bis man wieder rechts in Industriegebiet einbiegt. Die West Edmonton Mall (WEM) erreicht man mit dem Bus 4 oder 106. Diese enden direkt vor der WEM. Die Studenten gehen zum Feiern eigentlich zur White Av. oder ins Union, das Stadtzentrum wird weniger besucht.

6. Umgebung Edmonton liegt im Flusstal östlich der Rocky Mountains. Man sollte einen Besuch in einem der vielen großen Nationalparks (Jasper; Banff) nicht verpassen. Calgary ist nur 3 Autostunden südlich und auch einen Besuch wert. Drumheller ist ebenfalls mit seinem großen Dinosauriermuseum einen Tagesausflug wert. Für Naturliebhaber gibt es innerhalb einer Stunde den Elk Island National Park östlich von Edmonton. 7. Sicherheit Die Stadt Edmonton ist relativ sicher, es gibt eigentlich keine gefährlichen Gegenden. Wer dennoch Angst hat im Dunkeln hat, alleine vor die Tür zu gehen, für den gibt es SafeWalk, welcher einem kostenlos begleitet. Die Kanadier fahren alle extrem vorsichtig, man braucht keine Angst vor dem Verkehr zu haben. Jedoch sollte man nicht mitten im Block ohne Ampel oder Zebrastreifen die Straße überqueren, denn dafür werden 120 Dollar fällig, wenn es die Polizei sieht. In der Universität wird so gut wie nie geklaut, die manche Kanadier lassen sogar ihre Zimmertür immer offen. Werden Sachen gefunden versucht man sie ihrem Besitzer zurückzugeben. Nichtsdestotrotz sollte man auf seine Sachen aufpassen. 8. Finanzen Zurzeit bieten einige deutsche Direktbanken an, mit der Visakarte kostenlos im Ausland Geld abzuheben. Ich empfehle diesen Service, da man dazu auch die offiziellen Raten beim Geldtauschen bekommt. Geld bekommt man jedoch nur an Automaten, die Visa PLUS akzeptieren. Viele Kanadierer benutzen die Kreditkarte zum bezahlen. Bargeld wird jedoch auch überall akzeptiert. Zu beachten ist, dass einige Läden nur kanadische Kreditkarten akzeptieren. Ich empfehle außerdem ein kanadisches Konto zu eröffnen, welches bei einigen Banken für Studenten kostenlos ist, um bargeldlos einzukaufen.

9. Verpflegung Bei einigen Unterkünften ist der sogenannte Mealplan obligatorisch. Man kann damit an vielen Fastfood-Ständen auf dem Campus bezahlen oder im kleinen Laden im Lister Centre einkaufen. Es ist zu empfehlen, den kleinsten Mealplan zu nehmen, da man diesen ohne Probleme bei Bedarf aufstocken kann. Wenn man zwischendurch mal etwas anderes als Fastfood essen will, reicht dieser vollkommen aus. Es gibt einen etwas teureren Supermarkt in Richtung White Av. Und den etwas preiswerteren Superstore nahe der U-Bahnhaltestelle Clareview. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen eine Kundenkarte zu nehmen, wenn diese angeboten werden, da man damit viele Rabatte bekommt. 10. Zusammenfassung Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich viele neue Freunde gewonnen habe. Meine englischen Sprachkenntnisse haben sich sehr verbessert. Ich habe viel über die kanadische Kultur gelernt. Ich habe nur positive Erfahrungen im Bezug auf das Studium in englischer Sprache und vor allem an der University of Alberta gemacht. Ich kann jeden nur raten, selber ein solches Austauschsemester zu absolvieren. Sven Haas