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1 - Es gilt das gesprochene Wort! - - Sperrfrist: 26.04.2012, 14.00 Uhr - Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich Aufnahme der 50 neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Jahrgangs 2011 in das Programm Talent im Land Bayern am 26. April 2012 in München Thema: Der wertvolle Beitrag des Stipendiatenprogramms Talent im Land Bayern zu Bildung und Integration I. Der Leitgedanke des Stipendiatenprogramms Begrüßung Vom Schriftsteller Peter Rosegger stammt der Satz: Ein Talent hat jeder Mensch, nur gehört zumeist das Licht der Bildung dazu, um es aufzufinden.

In diesem Sinne begeben wir uns in Bayern auf besonders intensive Talentsuche, seit 2005 die Stiftung Bildungspakt Bayern und die Robert Bosch Stiftung das Programm Talent im Land Bayern etabliert haben. 2 Anrede Ich freue mich sehr, Sie alle und besonders unsere 50 neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Jahrgangs 2011 heute in der Allerheiligenhofkirche zu begrüßen auch im Namen von Herrn Ministerpräsident Horst Seehofer, dem Schirmherrn von Talent im Land Bayern.

Liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten, herzlichen Glückwunsch zu Ihren Leistungen, die Ihnen den Weg in unser Stipendienprogramm, in unsere Talentschmiede, geebnet haben. Sie dürfen wirklich stolz auf sich sein. Und Sie dürfen sich darauf freuen, von nun an besonders intensiv auf Ihrem persönlichen Bildungsweg begleitet zu werden finanziell durch ein monatliches Bildungsstipendium aber vor allem auch als auch ideell durch die persönliche Betreuung in einem vielfältigen und umfangreichen Studienprogramm. 3

310 Stipendiaten und Alumni zählt Talent im Land Bayern inzwischen. Jahr für Jahr werden aus mehreren hundert Bewerberinnen und Bewerbern 50 neue, hoffnungsvolle Talente ausgewählt. 4 Der Leitgedanke des Stipendiatenprogramms lautet: Bildung fördert Integration. Wir fördern Bildung. Er drückt aus: Bildung und gelingende Integration gehören untrennbar zusammen. Und genau deshalb bilden sie auch das Fundament von Talent im Land Bayern.

II. Gedanken zur Integration 5 Der Begriff Integration leitet sich vom Spätlateinischen integratio ab, was soviel bedeutet wie ein Ganzes wiederherstellen. Nimmt man diese sprachgeschichtliche Wurzel ernst, ist Integration die einzige Alternative zum ansonsten beziehungslosen Nebeneinander von Kulturen in einem Land. Dabei basiert gelungene Integration auf gemeinsamen Werten. Denn eine Gemeinschaft ist nicht einfach der lose Zusammenschluss von Einzelgängern mit egoistischen Interessen, sondern zeichnet sich aus durch ein Gemeinschaftsgefühl und die von allen

geteilte und getragene Idee von einem guten Zusammenleben. Genau dafür steht Bayern. Wir sind ein weltoffenes Land mit einer europäisch gewachsenen Kultur, die stets vielfältige Einflüsse von außen aufgenommen hat. 6 Fünf Jahrzehnte sind seit der ersten Anwerbung ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vergangen. Sie kamen als Gastarbeiter, zunächst allein, dann mit ihren Familien.

Sie wollten und sollten nur auf Zeit bleiben, dann entschieden sich viele von ihnen für ein Leben in Deutschland. In den späteren Jahrzehnten veränderte sich die Zuwanderung. Menschen aus aller Welt haben aus politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Gründen ihren Lebensmittelpunkt nach Bayern verlegt. 7 Viele haben so eine neue Heimat in unserem Land gefunden und darüber sind wir froh. Heute leben rund 2,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Bayern. Das ist etwa ein Fünftel der Bevölkerung.

Schon allein diese Zahl verdeutlicht: Integration ist Herausforderung und Chance zugleich. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Schlüsselaufgabe. Denn sie schafft die Voraussetzung für ein zukunftsfähiges und friedliches Zusammenleben von Menschen verschiedenster Herkunft. Sie ist aber auch ein fortwährender, gegenseitiger Prozess, den alle Beteiligten wollen und unterstützen müssen. Integration ist keine Einbahnstraße, sondern setzt von allen Seiten Dialogfähigkeit und Lernbereitschaft voraus. 8

Liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten, genau das ist es, was Sie und Ihre Familien überzeugend vorleben. Sie alle sind Botschafter gelungener Integration! Ihre Heimat ist Bayern, aber Sie vergessen auch nicht Ihre kulturelle Herkunft. Sie nehmen aktiv am sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben in Bayern teil. 9 Ihr Engagement, aber auch Ihre kulturellen Wurzeln sind eine große Bereicherung für unser Land Sie, die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten tragen den kulturellen Schatz von 26 Nationalitäten in sich!

III. Gedanken zur Bildung 10 Der Schlüssel für erfolgreiche Integration liegt in der Bildung. Auch dafür stehen unsere jungen Stipendiatinnen und Stipendiaten. Bildung in einem ganzheitlichen Sinne zielt darauf ab, alle geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Fähigkeiten eines Menschen zu fördern und seine personalen und sozialen Kompetenzen zu erweitern. Ein solch ganzheitliches Verständnis von Bildung angelehnt an Wilhelm von Humboldt ist heute aktueller denn je. Denn die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung, die geprägt ist durch eine rapide Globalisierung und

einen rasanten Wissenszuwachs, erfordert ja eine autonome Persönlichkeit, die zu eigenen, reflektierten Standpunkten findet. 11 Diesem hohen Bildungsideal fühlt sich auch das Programm Talent im Land Bayern verpflichtet. Dafür arbeitet die Programmleitung mit einem engen Netzwerk mit Eltern, Lehrkräften und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur zusammen. Sie begleitet die Stipendiatinnen und Stipendiaten auf sehr persönliche Art und Weise auf ihrem Weg zum Abitur oder Fachabitur und bietet den jungen Menschen ein interessantes und vielgestaltiges Bildungsangebot:

Ob bei einem Workshop zur Medienkompetenz, bei einem Outdoor-Seminar zur Stärkung des Selbstbewusstseins und der Teamfähigkeit oder auf einer Bildungsreise nach Brüssel zur Vertiefung des Wissens über die politischen Organe der EU: Immer sind die Stipendiatinnen und Stipendiaten in ihrer ganzen Persönlichkeit gefordert und profitieren von den vielschichtigen Perspektiven und Erfahrungen. 12 Der Bildungshunger der jungen Talente ist ein Pfund, mit dem die bayerische Bildungspolitik wuchern kann. Hier sind junge Menschen, die hoch motiviert sind und lernen wollen!

Anrede 13 Wir wollen allen jungen Menschen mit Migrationshintergrund ihren persönlichen Bildungsweg eröffnen das ist eine Frage der Bildungsgerechtigkeit. Deshalb haben wir ein bayerisches Gesamtkonzept zur Integration. Hierin greifen vielfältige Maßnahmen sinnvoll ineinander wie: besonders kleine Klassen bei hohem Migrationsanteil; die Optimierung der zahlreichen Deutschförderangebote; Maßnahmen zur Intensivierung der Zusammenarbeit von Schule und Eltern

und nicht zuletzt eine bessere Teilhabe von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund am Schulleben und am lokalen Umfeld. Zudem hat das Kultusministerium eine Reihe von Modellprojekten auf den Weg gebracht: Ich möchte den breit angelegten Modellversuch Islamischer Unterricht in deutscher Sprache nennen. Es handelt sich um das bei weitem umfassendste Angebot islamischer religiöser Erziehung in den deutschen Ländern. Oder den Schulversuch KommMIT, der an 30 Schulen aller Schularten in allen Teilen Bayerns durchgeführt wurde und geeignete Maßnahmen zur Sprachförderung, zum interkulturellen Lernen und zur Elternzusammenarbeit erprobt hat. 14

Im März haben wir zum dritten Mal der Schülercampus Mehr Migranten werden Lehrer erfolgreich durchgeführt. Und auch das Netzwerk von Lehrkräften mit Migrationshintergrund, genannt LeMi, stößt auf große Resonanz. Und schließlich möchte ich besonders auf das Online-Beratungsnetzwerk Wir für Bayern Hilfe für jugendliche Zuwanderer hinweisen, das Talent-im-Land-Stipendiaten ins Leben gerufen haben, um Jugendliche aus Zuwandererfamilien zu beraten und mit ihnen ihre Erfahrungen zu teilen. 15

Ziel aller dieser Konzepte und Initiativen ist die bestmögliche Umsetzung des in der bayerischen Verfassung garantierten Bildungs- und Erziehungsauftrags. Ich zitiere: Im Sinn der Bildungsgerechtigkeit hat jeder Bewohner Bayerns Anspruch darauf, eine seinen erkennbaren Fähigkeiten und seiner inneren Berufung entsprechende Ausbildung zu erhalten. (Bayerische Verfassung Art.128 Abs.1). 16 Das unterstreicht: Für uns zählt jedes Talent!

IV. Die Stipendiaten als Botschafter gelungener Integration 17 Sie, liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten, sind Hoffnungsträger für unser Land. Mit Ihrer Aufnahme in das Programm Talent im Land Bayern wird Ihnen heute eine große Ehre zuteil, mit der sich jedoch auch eine große Verantwortung verbindet. Denn eine der Ideen, die hinter Talent im Land Bayern steht, ist, dass Jugendliche aus Zuwandererfamilien ihren Mitschülerinnen und Mitschülern Vorbild sind und sie dazu ermutigen, es ihnen gleich zu tun.

Rund 170.000 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund werden derzeit an Bayerns allgemein bildenden Schulen unterrichtet. Eine große Aufgabe für Sie! Sie alle sind Talente im Land. Sie sind Botschafter für Bildung für gelungene Integration. Denn Sie leben vor: Anstrengung lohnt sich. Bildung und die Übernahme von Verantwortung zahlen sich aus! 18 Tragen Sie diese Botschaft in Ihre Klassen, Ihre Schulen, Ihre Vereine, Ihre Freundeskreise und Familien und werden Sie Integrations-Botschafter!

V. Danksagung 19 Anrede Ich bin sicher, ich spreche in Ihrer aller Namen, wenn ich an erster Stelle der Stiftung Bildungspakt Bayern und der Robert Bosch Stiftung danke, dass sie dieses großartige Programm in Bayern aufgelegt haben. Talent im Land Bayern müsste erfunden werden, hätten sie diese Pionierarbeit nicht schon geleistet! Ein großer Dank gebührt ebenso den Eltern unserer Talente. Sie haben Ihre Kinder mit ganzem Einsatz auf ihrem bisherigen Bildungsweg unterstützt.

Ich bitte Sie: Bleiben Sie Ihren Kindern Wegbegleiter! 20 Ein besonderes Anliegen ist es mir, allen engagierten Lehrerinnen und Lehrern zu danken, die sich als Talentsucher betätigt und die jungen Menschen ermutigt haben, sich bei Talent im Land Bayern zu bewerben. Sie sind die Mentorinnen und Mentoren der jungen Menschen und begleiten sie auf ihrem Weg zum Abitur. Ein herzliches Vergelt s Gott auch an alle Freunde und Förderer von TiL. Sie sind die Knotenpunkte des stabilen Netzwerkes, das dieses Programm trägt.

Sie alle bauen mit an einer guten Zukunft unserer jungen Menschen und unseres Landes. Wir in Bayern sind stolz auf unsere Talente im Land! 21

Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich Aufnahme der 50 neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Jahrgangs 2011 in das Programm Talent im Land Bayern am 26. April 2012 in München Gliederung 22 I. Leitgedanke des Stipendiatenprogramms Begrüßung... 1 II. Gedanken zur Integration... 5 III. Gedanken zur Bildung...10 IV. Die Stipendiaten als Botschafter gelungener Integration...17 V. Danksagung...19