Sportentwicklungsbericht 2007/2008

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Transkript:

Christoph Breuer (Hrsg.) Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland 1. Auflage SPORTVERLAG Strauß 2009

Bundesinstitut für Sportwissenschaft Wissenschaftliche Berichte und Materialien Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.ddb.de > abrufbar. 1. Auflage 2009 SPORTVERLAG Strauß Olympiaweg 1, 50933 Köln Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn Druck: Medienhaus Plump, Rheinbreitbach ISBN 978-3-86884-500-6 Printed in Germany

Sportvereine in den Bundesländern 263 3 Sportvereine in Berlin Christoph Breuer & Pamela Wicker 3.1 Zusammenfassung Die Sportentwicklungsberichte haben zum Ziel, die Entscheidungsträger im organisierten Sport zeitnah mit politikfeld- und managementrelevanten Informationen zu versorgen. An der Online-Erhebung 2007 haben sich n=462 Sportvereine von N=2.014 (555.670 Mitgliedschaften) aus Berlin beteiligt. Die Sportvereine in Berlin leisten einen erheblichen Beitrag zum Gemeinwohl. Ohne sie wäre eine adäquate Sportversorgung der Bevölkerung kaum denkbar. So bieten 900 Sportvereine Sportangebote für Kleinkinder oder Kinder im Vorschulalter an, 1.600 für Kinder und/oder Jugendliche und 1.800 für Senioren über 60 Jahre. Darüber hinaus sind ca. 65.000 Personen mit Migrationshintergrund in Berlin in den organisierten Sport integriert. Zudem bieten fast 23 % der Sportvereine in Berlin Programme mit expliziten Zielsetzungen der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation an und leisten somit einen essentiellen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Deutlich mehr Sportvereine als noch vor zwei Jahren kooperieren mit anderen Akteuren des Gemeinwohls. Besonders deutlich angestiegen sind die Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen und Krankenkassen. Mit 100 eigenen Turn- und Sporthallen sowie 100 eigenen Sportplätzen entlasten die Vereine die Kommunen und das Land in der Bereitstellung von Sportanlagen. Die Anzahl an Sportvereinen mit Anlagenbesitz ist insgesamt jedoch signifikant zurückgegangen. Das größte Problem für die Sportvereine Berlins stellt die Gewinnung/Bindung von Mitgliedern dar. Bei der Gewinnung/Bindung von ehrenamtlichen Mitarbeitern weisen die Berliner Sportvereine größere Probleme auf als noch vor zwei Jahren. Dennoch stellen sie nach wie vor den quantitativ bedeutsamsten Träger bürgerschaftlichen Engagements in Berlin dar. Insgesamt engagieren sich dort Mitglieder in mehr als 30.000 ehrenamtlichen Positionen. Durch die ehrenamtliche Arbeitsleistung von 0,5 Mio. Stunden pro Monat ergibt sich in Berlin eine monatliche Wertschöpfung von 5,7 Mio. Die arbeitsmarktpolitische Bedeutung der Sportvereine wird daran ersichtlich, dass 22,5 % der Vereine in Berlin bezahlte Mitarbeiter beschäftigen und 6,6 % der Vereine über bezahlte Führungskräfte verfügen. Dabei ist hinsichtlich der Anzahl an Arbeitsplätzen im Vereinsmanagement eine signifikante Zunahme zu erkennen und die Anzahl an Ausbildungsplätzen weist eine steigende Tendenz auf.

264 Sportvereine in den Bundesländern Die Sportvereine haben zudem maßgeblich zur Repräsentation Berlins im Ausland beigetragen. 500 Sportvereine in Berlin haben regelmäßig internationale Kontakte. Positiv hervorzuheben ist auch, dass in immer mehr Berliner Sportvereinen eine eigene Jugendvertretung auf Abteilungsebene durch die Jugendlichen selbst gewählt wird. Damit gelingt es, die Demokratiefunktion der Vereine gegenüber Jugendlichen zu stärken. Tendenziell steigende Kosten für Trainer, Übungsleiter und Sportlehrer sowie für Versicherungen schaffen neue Herausforderungen für das Finanzmanagement in den Sportvereinen in Berlin. Auffallend ist ebenfalls, dass nur ein Teil der Vereine von direkten öffentlichen Subventionen profitiert und auch weitere Finanzierungsmöglichkeiten häufig unerschlossen bleiben. Aus Sicht der Sportvereine in Berlin sind die Unterstützungsleistungen auf den Feldern Hilfen im Bereich Förderung ehrenamtlicher Mitarbeit, Information und Beratung in Sachen Mitgliederbindung und -gewinnung sowie finanzielle Unterstützung beim Bau/Modernisierung von Sportstätten zu optimieren. 3.2 Bedeutung der Sportvereine für Berlin Sportversorgung der Bevölkerung Die Sportvereine in Berlin leisten einen unersetzlichen Beitrag zur Sportversorgung der Bevölkerung. Dies gilt in besonderer Weise für jene Bevölkerungsgruppen, die vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in Deutschland steigende Relevanz erlangen: Kleinkinder, Kinder und Jugendliche sowie Senioren. So bieten 900 Sportvereine Sportangebote für Kleinkinder oder Kinder im Vorschulalter an, 1.600 für Kinder und/oder Jugendliche und 1.800 für Senioren über 60 Jahre (vgl. Tab. 1). Tab. 1: Sportangebote nach Zielgruppe Anteil an Vereinen (in %) Gesamt Berlin D Berlin Angebote für Kinder bis 6 Jahre 43,1 62,5 900 Angebote für Kinder/Jugendliche 79,4 92,8 1.600 Angebote für Senioren (über 60 Jahre) 89,8 93,0 1.800 Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass Sportvereine Garanten dafür sind, dass organisierte Sportangebote von der breiten Bevölkerung finanziell erschwinglich nachgefragt werden können. So verlangen 50 % aller Sportvereine einen monatlichen Mitgliedsbeitrag für Kinder von maximal 5,40, für Jugendliche von maximal

Sportvereine in den Bundesländern 265 6,80, für Erwachsene von maximal 10,- und für Familien von maximal 24,- (vgl. Tab. 2). Tab. 2: Monatliche Mitgliedsbeiträge und deren Entwicklung Monatlicher Beitrag für Median 34 (in ) Berlin D Index 35 Median Mittelwert (in ) Kinder 5,40 3,50 12,13 Jugendliche 6,80 4,50 14,03 Erwachsene 10,00 7,50 26,90 Familien 24,00 14,00 59,39 Passive Mitglieder 5,00 4,00 12,57 Gleichwohl zeigen die tendenziellen Entwicklungen, dass die Sportvereine in den letzten beiden Jahren gezwungen waren, ihre Mitgliedsbeiträge in allen Bereichen anzuheben (vgl. Tab. 2). Mehr als ein Drittel der Sportvereine erheben durchgängig keine Aufnahmegebühren für ihre unterschiedlichen Mitgliedergruppen. Bei Kindern und Familien sind es sogar fast 50 % der Sportvereine, die keine verlangen. Werden Aufnahmegebühren erhoben, so nehmen 50 % dieser Sportvereine für Kinder maximal 10,-, für Jugendliche maximal 11,50, für Erwachsene maximal 20,- und für Familien maximal 40,-. Hinsichtlich der Aufnahmegebühren sind keine signifikanten Veränderungen zum ersten Befragungszeitpunkt zu erkennen (vgl. Tab. 3). 34 Der Median bezeichnet den Wert, unter und über dem jeweils 50 % der Verteilung liegen. Für die Berechnung des Medianwertes werden alle Werte der Größe nach geordnet. Bei einer ungeraden Anzahl an Werten ist der Median der Wert in der Mitte der Zahlenreihe, bei einer geraden Anzahl ist er der Durchschnitt der beiden mittleren Werte. So ist der Median der Zahlenreihen 1, 1, 2, 3, 3 und 1, 1, 2, 4, 42 jeweils 2, da dieser Wert in der Mitte liegt. Im Gegensatz dazu die Berechnung des Mittelwertes ( Durchschnitt ; arithmetisches Mittel): Im ersten Fall beträgt der Mittelwert ebenfalls 2, im zweiten Fall 10. Da es viele Vereine mit geringen Beiträgen und wenige mit hohen Beiträgen gibt, entspricht die Verteilung der Beiträge eher letztgenanntem Beispiel und der Mittelwert liegt deutlich über dem Median. 35 Die Berechnung der Indizes und Tendenzen wird in der Methode in Abschnitt 5.2 erläutert.

266 Sportvereine in den Bundesländern Tab. 3: Aufnahmegebühren Aufnahmegebühr für Anteil an Vereinen, die keine Aufnahmegebühren verlangen (in %) Median (in ) Mittelwert Berlin (in ) Berlin D Berlin D Kinder 47,0 63,7 10,00 10,00 18,48 Jugendliche 44,0 60,4 11,50 10,00 19,18 Erwachsene 34,3 52,3 20,00 16,50 97,48 Familien 48,0 62,3 40,00 25,00 173,55 Passive Mitglieder 58,0 70,7 15,00 10,00 74,23 Darüber hinaus ist für die Sportversorgung der Bevölkerung in Berlin von Bedeutung, dass die Sportvereine insgesamt 1.800 Kursangebote für Nichtmitglieder offerieren. Doch wird bei näherer Betrachtung deutlich, dass zum einen die Anzahl an Kursangeboten für Nichtmitglieder signifikant gesunken ist und zum anderen die Anzahl an Vereinen, die Kurse für Nichtmitglieder anbietet, in Berlin eine fallende Tendenz aufweist (vgl. Tab. 4). Tab. 4: Kursangebote für Nichtmitglieder und deren Entwicklung Anteil von Kursangeboten an Sportangeboten (in %) Anzahl an Kursangeboten für Nichtmitglieder (Gesamt) Berlin D Index Anzahl Kursangebote 33,0 33,7 1.800 99.500 Index Kursangebot vorhanden -48,2** Ohne die Sportvereine wäre Leistungssport in Berlin kaum denkbar. 18,6 % der Sportvereine engagieren sich im Leistungs-/Hochleistungssport und haben Kaderathleten auf D/C-, C-, B- oder A-Kaderebene in ihren Reihen. Insgesamt sind dies 400 Sportvereine in Berlin, die sich nach diesem Kriterium im Leistungs- und Hochleistungssport engagieren (vgl. Tab. 5).

Sportvereine in den Bundesländern 267 Tab. 5: Anteil und Anzahl an Vereinen mit Kaderathleten Berlin D Anteil an Vereinen (in %) 18,6 13,7 Anzahl an Vereinen (Gesamt) 400 12.400 Sportanlagenversorgung Eine wichtige Gemeinwohlaufgabe erfüllen die Sportvereine auch, indem sie einen bedeutenden Teil der Sportanlageninfrastruktur in Berlin selbst bereitstellen und damit öffentliche Haushalte entlasten. 25,4 % der Sportvereine bzw. 500 landesweit besitzen eigene Anlagen (inkl. Vereinsheime; vgl. Tab. 6). Jedoch ist die Anzahl an Vereinen mit Anlagenbesitz in den letzten zwei Jahren signifikant gesunken. Tab. 6: Sportvereine mit vereinseigenen Sportanlagen und deren Entwicklung Berlin D Index Anteil an Vereinen mit Anlagenbesitz (in %) 25,4 42,3 Anzahl an Vereinen (Gesamt) 500 38.300-23,1* Der Beitrag der Sportvereine zur Sportinfrastruktur wird insbesondere bei einer differenzierteren Betrachtung deutlich. So stellen die Sportvereine in Berlin etwa 100 Turn- und Sporthallen, 100 Sportplätze für Fußball oder Hockey, 200 Fitness- bzw. Krafträume und 200 Wassersportanlagen bereit. Hinzu kommen 400 Vereinsheime und 200 Jugendräume, die besonders im Hinblick auf die sozialen Funktionen des Sports von Bedeutung sind. Tendenziell verfügen immer mehr Vereine in Berlin über Turn- und Sporthallen. Hinsichtlich der Anzahl an Sportanlagen in Berlin, die in Vereinsbesitz ist, weisen die Bereiche Turn- und Sporthallen und Sportplätze für Fußball oder Hockey ebenfalls eine positive Tendenz auf. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl an Vereinen mit eigenem Vereinsheim sowie die Anzahl an Vereinsheimen tendenziell zurückgegangen (vgl. Tab. 7).

268 Sportvereine in den Bundesländern Tab. 7: Sportanlagenbesitz und dessen Entwicklung (n.e.=nicht erfasst 2005/06) Anzahl an Vereinen mit Anlagenbesitz Index Besitz von Anlagen Anzahl an Sportanlagen im Vereinsbesitz Index Anzahl an Anlagen Turn- und Sporthallen 100 100 Sportplätze für 100 100 Fußball/Hockey Tennisplätze 100 800 Fitnessstudio/Kraftraum 200 200 Vereinsheim 400 400 Jugendraum 200 n.e. 200 n.e. Wassersportanlagen 200 200 Weitere Anlagen 400 600 Gesundheitsversorgung 22,7 % der Sportvereine in Berlin bieten Programme mit expliziten Zielsetzungen der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation an und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Insgesamt haben 12,5 % aller Sportangebote der Vereine in Berlin einen solchen expliziten Gesundheitsbezug (vgl. Tab. 8). Tab. 8: Sportangebote im Gesundheitsbereich Anteil an Angeboten (in %) Anteil an Vereinen (in %) Berlin D Berlin D Gesundheitsförderung und 10,5 12,0 21,6 28,4 Primärprävention Rehabilitation/Tertiärprävention 1,5 1,4 4,5 4,6 Behinderung/chronische Krankheit 0,4 0,6 1,5 2,2 Summe über Kategorien mit explizitem Gesundheitsbezug 12,5 14,0 22,7 30,2 Kooperationen Für den hohen Gemeinwohlcharakter der Vereinsangebote spricht auch, dass die Sportvereine in Berlin zahlreiche Kooperationen mit anderen Akteuren des Ge-

Sportvereine in den Bundesländern 269 meinwohls eingegangen sind. So kooperieren mehr als zwei Drittel der Sportvereine in irgendeiner Form mit einem anderen Sportverein, mehr als 63 % mit einer Schule, fast 36 % mit einer Krankenkasse und über 34 % mit einem Wirtschaftsunternehmen. In den letzten beiden Jahren sind signifikant mehr Sportvereine in Berlin Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen und Krankenkassen eingegangen. Auch Kooperationen mit anderen Sportvereinen, Schulen, Jugendämtern, kommerziellen Anbietern und Gesundheitsämtern weisen im Zeitverlauf eine positive Tendenz auf (vgl. Tab. 9). Tab. 9: Kooperierende Vereine und deren Entwicklung (Mehrfachnennungen möglich) Kooperation mit Anteil an kooperierenden Vereinen (in %) Gesamt Berlin Index Berlin D anderem Sportverein 76,5 79,4 1.500 Schule 63,4 69,9 1.300 Kindergarten/ 32,1 46,7 600 Kindertagesstätte Wirtschaftsunternehmen 34,6 44,8 700 +85,7* Krankenkasse 35,8 41,7 700 +100,1* Jugendamt 32,1 36,3 600 kommerziellem Anbieter 32,5 36,2 700 Gesundheitsamt 26,7 28,9 500 Dabei erstellen insgesamt 14 % der Sportvereine in Berlin gemeinsame Angebote mit anderen Sportvereinen, 13,6 % mit Schulen und jeweils ca. 6 % mit Wirtschaftsunternehmen sowie Krankenkassen (vgl. Tab. 10).

270 Sportvereine in den Bundesländern Tab. 10: Bei der Angebotserstellung kooperierende Vereine und deren Entwicklung (Mehrfachnennungen möglich) Kooperation mit Zusammenarbeit bei Angebotserstellung (Anteil an Vereinen in %) Berlin D Gesamt Berlin Index anderem Sportverein 14,0 13,7 300 Schule 13,6 20,8 300 Kindergarten/ 3,7 8,2 75 Kindertagesstätte Wirtschaftsunternehmen 5,8 6,0 100 +597,6* Krankenkasse 6,2 7,8 100 Jugendamt 1,2 3,2 25 kommerziellem Anbieter 2,9 2,9 50 Gesundheitsamt 0,4 0,4 25 Die Zusammenarbeit bei der Angebotserstellung zwischen den Vereinen und Wirtschaftsunternehmen ist seit dem letzten Messzeitpunkt erheblich angestiegen. Jedoch auch in Bezug auf die Kooperationen bei der Angebotserstellung zwischen Sportvereinen und Kindergärten/Kindertagesstätten bzw. Sportvereinen und Krankenkassen lässt sich im Zeitverlauf eine positive Tendenz erkennen (vgl. Tab. 10). Gesellige Angebote Neben dem eigentlichen Sportangebot verstärken gesellige Veranstaltungen und Angebote die Gemeinwohlbedeutung der Sportvereine. Dass derlei Angebote von den Mitgliedern tatsächlich aufgegriffen werden und sich das entsprechende Gemeinwohlpotenzial somit grundsätzlich entfalten kann, belegen folgende Befunde: Im Durchschnitt nimmt in den Sportvereinen in Berlin mehr als die Hälfte der Mitglieder (55 %) an geselligen Veranstaltungen teil. Insgesamt haben im Jahr 2006 in Berlin 300.000 Menschen an geselligen Veranstaltungen ihres Vereins teilgenommen. Die Entwicklung ist jedoch leicht rückläufig (vgl. Tab. 11). Tab. 11: Vereinsmitglieder, die 2006 an geselligen Veranstaltungen des Vereins teilgenommen haben, und deren Entwicklung Berlin D Index Anteil an Mitgliedern (Mittelwert in %) 55,0 47,4 Anzahl an Mitgliedern (Gesamt) 300.000 13 Mio.

Sportvereine in den Bundesländern 271 Bürgerschaftliches Engagement Ein zentrales und angebotsübergreifendes Gemeinwohlmoment stellt der Beitrag der Sportvereine zum bürgerschaftlichen Engagement dar. Insgesamt engagieren sich in den Vereinen Berlins Mitglieder in mehr als 30.000 ehrenamtlichen Positionen, rund 17.000 auf der Vorstandsebene und 14.000 auf der Ausführungsebene (z. B. Trainer, Übungsleiter, Schieds- und Kampfrichter). 21.000 Positionen werden von Männern besetzt, 9.000 von Frauen. Obwohl die Zahlen rückläufig sind, wie die ausgewiesenen Indizes und Tendenzen zeigen (vgl. Tab. 12), stellt der organisierte Sport nach wie vor den quantitativ bedeutsamsten Träger bürgerschaftlichen Engagements in Berlin dar. Tab. 12: Ehrenamtliche Positionen pro Verein sowie Arbeitsumfang pro ehrenamtlich Engagiertem und deren Entwicklung Anzahl an Ehrenamtlichen Mittelwert Gesamt Index Berlin D Berlin auf der Vorstandsebene 8,4 10,7 16.800 auf der Ausführungsebene 6,7 12,3 13.600-48,1** männlich 10,6 15,6 21.300-25,1* weiblich 4,5 7,4 9.100-32,7** Gesamt 15,1 23,0 30.400-27,3** Arbeitsumfang pro ehrenamtlich Engagiertem (Std./Monat) 15,5 17,6 473.000 Im Durchschnitt ist jeder Ehrenamtliche in Berlin 15,5 Stunden pro Monat ehrenamtlich tätig, wobei sich hier eine steigende Tendenz zum ersten Messzeitpunkt abzeichnet. Landesweit ergibt sich daraus eine Arbeitsleistung von knapp 0,5 Mio. Stunden pro Monat, welche in den Sportvereinen für gemeinwohlorientierte Zwecke erbracht wird. Daraus resultiert landesweit eine monatliche Wertschöpfung von 5,7 Mio. bzw. eine jährliche Wertschöpfung von 68 Mio. Es ist zu beachten, dass hier noch nicht diejenigen Leistungen der freiwilligen Helfer einberechnet sind, die sich bei gesonderten Arbeitseinsätzen unentgeltlich beteiligen (Vereinsfeste, Sportveranstaltungen, Renovierungen, Putzaktionen etc.). Dabei engagieren sich gut 90.000 Mitglieder als freiwillige Helfer bei diesen gesonderten Arbeitseinsätzen im Verein.

272 Sportvereine in den Bundesländern Integration von Migranten Vor dem Hintergrund der Internationalisierung der Bevölkerung werden auch die Leistungen der Sportvereine im Hinblick auf die Integration von Migranten immer wichtiger zur Beurteilung ihrer Gemeinwohlbedeutung. Knapp 12 % der Mitglieder der Sportvereine in Berlin haben einen Migrationshintergrund. 36 Dies entspricht insgesamt ca. 65.000 Menschen mit Migrationshintergrund, die in den mehr als 2.000 Sportvereinen in Berlin integriert sind (vgl. Tab. 13). In 15,2 % der Sportvereine sind auch Personen mit Migrationshintergrund ehrenamtlich engagiert (vgl. Tab. 14). Insgesamt haben 3,6 % aller ehrenamtlich Engagierten einen Migrationshintergrund (vgl. Tab. 13). 7,6 % der Sportvereine in Berlin (D: 8,4 %) haben darüber hinaus spezifische Maßnahmen oder Initiativen zur Integration von Migranten ergriffen wie die Einrichtung spezifischer Angebote, spezielle Förderung/Unterstützung oder Anti-Rassismus-Kampagnen (vgl. Tab. 15). Tab. 13: Mitglieder und Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund Berlin D Anteil an Mitgliedern (Mittelwert in %) 11,7 10,1 Anzahl an Mitgliedern (Gesamt 65.000 2.760.000 Anteil an Ehrenamtlichen (Mittelwert in %) 3,6 2,6 Tab. 14: Ehrenamtlich Engagierte mit Migrationshintergrund nach Positionen Ehrenamtliche Mitarbeiter Anteil an Vereinen (in %) Gesamt Berlin Anzahl an Migranten (Mittelwert) Gesamt Berlin auf der 7,2 100 0,12 200 Vorstandsebene auf der 11,2 200 0,44 900 Ausführungsebene Gesamt 15,2 300 0,56 1.100 36 Der Anteil an Personen mit Migrationshintergrund im weiteren Sinn lag im Jahr 2006 in Berlin bei 22,9 %, der Ausländeranteil bei 13,9 % (Statistisches Bundesamt, 2008).

Sportvereine in den Bundesländern 273 Tab. 15: Maßnahmen zur Integration von Personen mit Migrationshintergrund in den Sportvereinen (MH=Migrationshintergrund; Beurteilung in Schulnoten von 1=sehr gut bis 6=ungenügend; Mehrfachnennungen möglich) Integrationsmaßnahme Anteil an Sportvereinen, die Maßnahmen ergriffen haben (in %) Anteil an allen Sportvereinen (in %) Beurteilung der Maßnahme (Mittelwert) Spezielle Aktionen 76,5 5,8 2,17 Spezielle Trainings 23,5 1,8 2,57 angebote Förderung/Unterstützung 35,3 2,9 3,82 Kampagnen (Anti-Rassismus, Gewaltprävention) 11,8 0,9 2,60 Verein ist von/für Personen 5,9 0,4 2,00 mit MH Sonstige 17,6 1,3 1,88 Demokratiefunktion Sportvereine werden oft auch als Schulen der Demokratie, insbesondere für Jugendliche, bezeichnet. Demnach ist die entsprechende Gemeinwohlfunktion umso höher, je umfassender entsprechende Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche bestehen. Diese Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche sind in den Sportvereinen in Berlin wie folgt ausgeprägt. Von den 75,7 % der Berliner Vereine, in denen Jugendliche organisiert sind, weisen fast 43 % die Ämter eines Jugendvertreters, Jugendwarts oder Jugendreferenten mit Sitz im Gesamtvorstand auf. In mehr als 28 % der Vereine wird die Jugendvertretung durch die Jugendlichen selbst gewählt. Bei knapp 20 % der Vereine erfolgt die Wahl eines Jugendlichen als Jugendsprecher, in über 27 % der Vereine haben die Jugendlichen Stimmrecht in der Hauptversammlung und bei mehr als 16 % existiert ein eigener Jugendvorstand bzw. ein eigener Jugendausschuss. In den letzten beiden Jahren bieten signifikant mehr Vereine die Möglichkeit der Wahl einer Jugendvertretung auf Abteilungsebene durch die Jugendlichen an. Die Anzahl an Vereinen, die einen eigenen Jugendvorstand bzw. einen eigenen Jugendausschuss besitzt, weist in Berlin jedoch eine fallende Tendenz auf (vgl. Tab. 16).

274 Sportvereine in den Bundesländern Tab. 16: Beteiligungsmöglichkeiten und Ämter für Jugendliche und deren Entwicklung (Mehrfachnennungen möglich) Beteiligungsmöglichkeit/Amt Jugendvertreter/in, Jugendwart/in, Jugendreferent/in mit Sitz im Gesamtvorstand Wahl der Jugendvertretung durch die Jugendlichen Wahl eines/r Jugendlichen als Jugendsprecher/in Stimmrecht der Jugendlichen in der Hauptversammlung Eigener Jugendvorstand bzw. eigener Jugendausschuss Wahl der Jugendvertretung auf Abteilungsebene durch die Jugendlichen keine dieser Ämter bzw. Beteiligungsmöglichkeiten Anteil an Vereinen (in %) Gesamt Berlin Berlin D 42,7 49,1 700 28,2 37,0 400 19,7 28,6 300 27,4 35,3 400 Index 16,2 20,9 200 10,3 13,3 200 +300,0* 27,4 24,0 400 Arbeitsplätze 22,5 % der Vereine in Berlin beschäftigen bezahlte Mitarbeiter und 6,6 % der Vereine haben bezahlte Führungskräfte angestellt. Insgesamt arbeiten in den Sportvereinen Berlins 500 bezahlte Mitarbeiter und 100 bezahlte Führungskräfte. Im Zeitverlauf wird deutlich, dass der Anteil an Vereinen mit bezahlten Mitarbeitern eine fallende Tendenz aufweist. Dagegen wächst der Anteil an Vereinen, der über bezahlte Führungskräfte verfügt tendenziell an (vgl. Tab. 17). Differenziert man die bezahlten Mitarbeiter nach ihren Aufgabenbereichen, so zeigt sich, dass der größte Anteil (16,8 %) der Sportvereine in Berlin bezahlte Mitarbeiter im Bereich Sport-, Übungs-, Trainingsbetrieb und Betreuung beschäftigt. Auch hier zeigen sich wieder unterschiedliche Entwicklungen: Während im Aufgabenbereich Führung und Verwaltung eine signifikante Zunahme hinsichtlich des Anteils an Vereinen mit bezahlten Mitarbeitern zu verzeichnen ist, zeigt sich im Aufgabenbereich Sport-, Übungs-, Trainingsbetrieb und Betreuung diesbezüglich ein signifikanter Rückgang (vgl. Tab. 18). Knapp ein Fünftel der Führungskräfte in den Vereinen verdient über 3.000,- (Arbeitgeberbrutto) pro Monat, gut ein Drittel zwischen 1.000,- und 3.000,- und

Sportvereine in den Bundesländern 275 knapp die Hälfte lediglich bis zu 1.000,-. Insgesamt entsprechen die vorhandenen Arbeitsplätze in den Sportvereinen 800 vollzeitäquivalenten Stellen. Tab. 17: Bezahlte Mitarbeiter bzw. Führungskräfte und deren Entwicklung Bezahlte Mitarbeiter (inkl. bezahlte Führungskräfte) Anteil an Vereinen (in %) Gesamt Index Berlin D Berlin 22,5 32,4 500 Bezahlte Führungskräfte 6,6 4,4 100 Tab. 18: Bezahlte Mitarbeit nach Aufgabenbereich und deren Entwicklung Aufgabenbereich Anteil an Vereinen (in %) Berlin D Index Anzahl an Beschäftigten (Mittelwert) Berlin D Gesamt Berlin Führung und 15,8 13,0 +85,8* 1,3 0,9 600 Verwaltung Sport-, Übungs-, 16,8 25,9-33,4* 14,5 8,9 6.600 Trainingsbetrieb, Betreuung etc. Technik, Pflege, 9,6 16,9 1,2 1,0 500 Wartung Gesamt 22,5 32,4 17,0 10,9 7.700 Die arbeitsmarktpolitische Bedeutung der Sportvereine in Berlin wird auch bei einer Betrachtung der sonstigen Beschäftigungsverhältnisse (Auszubildende, Zivildienstleistende, Freiwilliges soziales Jahr, Hartz IV-Zusatzjobs) deutlich. Besonders in den Bereichen Freiwilliges soziales Jahr und Hartz IV-Zusatzjobs planen die Sportvereine in Berlin in Zukunft weitere Stellen zu schaffen. Bei der Untersuchung der beiden bisherigen Messzeitpunkte weisen alle Bereiche bis auf den Bereich Zivildienstleistende eine steigende Tendenz auf (vgl. Tab. 19).

276 Sportvereine in den Bundesländern Tab. 19: Sonstige Beschäftigungsverhältnisse (Anteil an Vereinen in %, die bezahlte Mitarbeiter beschäftigen bzw. dies planen) und deren Entwicklung vorhanden Index Gesamt geplant Berlin D Berlin Berlin D Auszubildende 3,3 2,4 100 0,5 0,6 Zivildienstleistende 2,4 1,1 50 0,0 0,9 Freiwilliges 3,4 3,3 100 0,0 3,0 soziales Jahr Zusatzjobs (Hartz IV) 10,6 8,0 200 4,2 3,6 Repräsentation Berlins im Ausland Die Sportvereine haben zudem maßgeblich zur Repräsentation Berlins im Ausland beigetragen. 500 Sportvereine haben regelmäßige internationale Kontakte (vgl. Tab. 20), davon nehmen 400 regelmäßig an Wettkämpfen im Ausland teil, 300 laden regelmäßig ausländische Mannschaften bzw. Sportler zu eigenen Wettkämpfen und Turnieren ein, 100 organisieren regelmäßig Jugendbegegnungen mit Jugendlichen aus anderen Ländern und 200 beteiligen sich an gemeinsamen Trainingslagern mit Vereinen bzw. Sportlern anderer Länder (vgl. Tab. 21). Tab. 20: Sportvereine und internationale Kontakte Berlin D Anteil an Vereinen (in %) 23,2 21,3 Anzahl an Vereinen (Gesamt) 500 20.900

Sportvereine in den Bundesländern 277 Tab. 21: Art der internationalen Kontakte (Mehrfachnennungen möglich) Anteil an Vereinen, die Kontakte haben (in %) Anteil an allen Vereinen (in %) Gesamt Berlin Teilnahme an Wettkämpfen/ 76,9 17,8 400 Turnieren im Ausland Einladung ausländischer 63,5 14,7 300 Mannschaften/Sportler zu eigenen Wettkämpfen/ Turnieren Jugendbegegnungen mit Jugendlichen 19,2 4,5 100 anderer Länder Gemeinsame Trainingslager 34,6 8,0 200 mit Vereinen/Sportlern anderer Länder Sonstige 17,3 4,0 100 3.3 Probleme der Vereine und Unterstützungsbedarf Allgemeine Probleme Bei allen bemerkenswerten Leistungen der Sportvereine in Berlin darf jedoch nicht übersehen werden, dass die Situation der Vereine nicht völlig problemfrei ist. Probleme stellen vor allem die Bindung bzw. Gewinnung (1) von Mitgliedern, (2) von jugendlichen Leistungssportlern sowie (3) von ehrenamtlichen Funktionsträgern dar. Unterstützungsbedarf besteht ferner hinsichtlich der (4) Bindung und Gewinnung von Übungsleitern sowie (5) hinsichtlich der Anzahl an Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften für die Sportvereine, die vielfach als zu hoch bzw. zu belastend eingestuft wird. In den letzten beiden Jahren hat der Problemdruck in Bezug auf den Zustand der genutzten Sportstätten und hinsichtlich der Kosten des Wettkampfbetriebs tendenziell abgenommen. Die darüber hinaus ausgewiesene Tendenz macht deutlich, dass der Problemdruck im Bereich Bindung/Gewinnung von ehrenamtlichen Funktionsträgern anwachsend ist. Die Belastung der Sportvereine in Berlin bezüglich der örtlichen Konkurrenz durch andere Sportvereine weist im Zeitverlauf eine signifikante Steigerung auf (vgl. Abb. 1).

278 Sportvereine in den Bundesländern 113 3* Abb. 1: Problembereiche der Vereine nach Größe des Problems sortiert und deren Entwicklung (Mittelwerte; 1=kein Problem; 5=ein sehr großes Problem)

Sportvereine in den Bundesländern 279 Die im Mittel moderaten Problemwerte dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine nicht zu vernachlässigende Anzahl an Vereinen in Berlin gibt, die existenzielle Probleme hat. Dies sind landesweit 16,2 % aller Sportvereine (D: 15,3 %) bzw. insgesamt etwa 300 von gut 2.000 Vereinen in Berlin. Hierbei stellt neben der Bindung bzw. Gewinnung von Mitgliedern und der Unklarheit der Gesamtperspektive des Vereins insbesondere die zeitliche Verfügbarkeit der Sportstätten bei einem größeren Teil der Vereine ein Existenz bedrohendes Problem dar (vgl. Abb. 2).

280 Sportvereine in den Bundesländern Abb. 2: Anteil an Vereinen mit Existenz bedrohenden Problemen (in %) und dessen Entwicklung

Sportvereine in den Bundesländern 281 Der Anteil an Vereinen, der durch die Anzahl an Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften und aufgrund der örtlichen Konkurrenz durch kommerzielle Sportanbieter in seiner Existenz bedroht ist, weist im Zeitverlauf eine fallende Tendenz auf (vgl. Abb. 2). Öffentliche Sportanlagen 72 % der Sportvereine in Berlin nutzen kommunale Sportanlagen. Insgesamt sind dies 1.500 von 2.014 Vereinen in Berlin, die kommunale Sportanlagen nutzen. Vor dem Hintergrund angespannter öffentlicher Haushalte sowie neuer Steuerungsmodelle scheint sich allerdings die Struktur dieser Subventionierung zu wandeln. So ist für 49,2 % der Vereine, die kommunale Sportanlagen nutzen, deren Nutzung sowohl kostenfrei als auch nicht an Gegenleistungen wie Schlüsselgewalt, Pflegeverantwortung etc. gebunden. Jedoch hat der Anteil dieser Vereine, wie die ausgewiesene Tendenz zeigt, im Vergleich zur letzten Messung abgenommen. Knapp 49 % der Sportvereine in Berlin erbringen sonstige Gegenleistungen für die Nutzung kommunaler Sportanlagen. Mehr als 6 % der Vereine bezahlen Nutzungsgebühren für die von ihnen in Anspruch genommenen kommunalen Sportanlagen, wobei dieser Anteil an Vereinen tendenziell zugenommen hat (vgl. Tab. 22). Im Mittel bezahlen die Sportvereine in Berlin für 3,1 % (D: 35,6 %) der Stunden, in denen sie kommunale Anlagen nutzen, Nutzungsgebühren. Insgesamt zeigt sich jedoch eine fallende Tendenz hinsichtlich der Sportvereine in Berlin die überhaupt kommunale Sportanlagen in Anspruch nehmen (vgl. Tab. 22). Tab. 22: Nutzung kommunaler Sportanlagen und deren Entwicklung Anteil an Vereinen (in %) Gesamt Berlin Index Berlin D Nutzung kommunaler Anlagen 72,0 61,4 1.500 davon modernisierungs-/ 62,0 60,7 900 n.e. sanierungsbedürftig davon Zahlung von Nutzungsgebühren 6,1 42,8 100 davon Erbringung sonstiger 48,6 47,5 700 Gegenleistungen davon kostenfreie Nutzung und 49,2 29,1 700 auch keine Erbringung sonstiger Gegenleistungen

282 Sportvereine in den Bundesländern Finanzen Die im Durchschnitt höchsten Kostenfaktoren der Sportvereine in Berlin machen (1) Ausgaben für Trainer, Übungsleiter und Sportlehrer aus, gefolgt von (2) Kosten für Unterhalt und Betrieb eigener Anlagen, (3) Ausgaben für Verwaltungspersonal sowie (4) Ausgaben für Wartungspersonal und Platzwarte. Sowohl hinsichtlich der Kosten für Trainer, Übungsleiter und Sportlehrer als auch in Bezug auf die Ausgaben für Versicherungen lässt sich bei den Sportvereinen in Berlin eine steigende Tendenz erkennen (vgl. Tab. 23). Tab. 23: Ausgaben der Sportvereine im Jahr 2006 und deren Entwicklung Ausgaben für Mittelwert (in ) Index Anteil an Vereinen, die Ausgaben in diesem Bereich haben (in %) Verwaltungspersonal 6.268 15,2 Trainer, Übungsleiter, Sportlehrer 10.359 56,1 Zahlungen an Sportler 224 9,1 Wartungspersonal, Platzwart 4.822 10,6 Sportgeräte und kleidung 3.271 72,0 Unterhaltung und Betrieb eigener Anlagen Mieten und Kostenerstattung für die Benutzung nicht vereinseigener Anlagen 8.371 28,0 2.358 30,3 Reisekosten für Übungs- und 3.432 40,9 Wettkampfbetrieb Durchführung eigener Sportveranstaltungen 1.177 46,2 Abgaben an Sportorganisationen 2.089 84,1 Steuern aller Art 484 10,6 GEMA-Gebühren 34 9,8 Allgemeine Verwaltungskosten 2.247 68,9 Versicherungen 1.098 35,6 Kosten für außersportliche 886 44,7 Veranstaltungen Kapitaldienst 2.382 12,1 Rückstellungen 1.048 15,9 Sonstiges 2.711 34,1

Sportvereine in den Bundesländern 283 Auffallend ist jedoch, dass nur ein Teil der Vereine von direkten öffentlichen Subventionen profitiert und auch weitere Finanzierungsmöglichkeiten häufig unerschlossen bleiben. Die Einbeziehung der Daten des ersten Messzeitpunktes macht deutlich, dass die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen tendenziell gestiegen sind (vgl. Tab. 24).

284 Sportvereine in den Bundesländern Tab. 24: Einnahmen der Sportvereine im Jahr 2006 und deren Entwicklung Einnahmen aus Mittelwert (in ) Index Anteil an Vereinen, die Einnahmen in diesem Bereich haben (in %) Mitgliedsbeiträgen 42.453 100,0 Aufnahmegebühren 1.860 47,7 Spenden 3.408 54,5 Zuschüssen der Sportorganisationen 1.378 46,2 Zuschüssen aus der Sportförderung 463 9,1 des Landes Zuschüssen aus der Sportförderung 208 5,3 von Kreis/Stadt/Gemeinde Zuschüssen aus europäischen 0 n.e. 0 Fördermitteln Zuschüssen sonstiger Förderprogramme 37 1,5 Vermögensverwaltung 330 30,3 Selbstbetriebener Gaststätte 385 6,8 Sportveranstaltungen 466 15,2 Leistungen für Mitglieder gegen 5.860 12,9 Entgelt Geselligen Veranstaltungen 227 14,4 Werbeverträgen Trikot, 173 3,8 Ausrüstung Werbeverträgen Bande 123 5,3 Werbeverträgen Übertragungsrechte 0 0,0 Werbeverträgen - Anzeigen 358 8,3 Eigener Wirtschaftsgesellschaft 1 0,8 Kursgebühren 2.575 10,6 Leistungen für Nichtmitglieder 919 6,8 gegen Entgelt Kreditaufnahme 252 1,5 Sonstigem 3.831 27,3

Sportvereine in den Bundesländern 285 Wichtigkeit von Unterstützungsleistungen Die Sportvereine in Berlin erachten insbesondere Unterstützungsleistungen des Landessportbundes bzw. der Fachverbände in den Bereichen Aus- und Fortbildung der Übungsleiter sowie Information und Beratung der Vereine generell, finanzielle Unterstützung der Vereinsarbeit allgemein sowie Hilfen im Bereich Förderung ehrenamtlicher Mitarbeit und Zuschüsse für Übungsleiter und Trainer als sehr wichtig. Im Zeitvergleich zeigt sich, dass aus Sicht der Sportvereine in Berlin die finanzielle Unterstützung der Vereinsarbeit generell, die Zuschüsse für Übungsleiter und Trainer, die finanzielle Unterstützung beim Bau/Modernisierung von Sportstätten und beim Erwerb von Sportgeräten, die politische Lobbyarbeit für den Vereinssport, die Information und Beratung in Sachen Marketing/Sponsoring/Öffentlichkeitsarbeit, die Information und Beratung in Sachen Sportstättenbau und -management sowie in Sachen Qualitätsmanagement signifikant an Wichtigkeit verloren hat. Betrachtet man die Veränderungen der Wichtigkeit der weiteren Unterstützungsleistungen, so lassen sich auch hier einige Tendenzen erkennen. So hat sich die Wichtigkeit der Unterstützungsleistung Information und Beratung in Sachen Recht/Versicherungen tendenziell verringert. Hingegen ist bei den Unterstützungsleistungen Hilfen im Bereich Kooperation Schule-Verein und Organisationsleiter- und Vereinsmanagerzuschüsse tendenziell eine Erhöhung der Wichtigkeit zu erkennen (vgl. Tab. 25).

286 Sportvereine in den Bundesländern Tab. 25: Wichtigkeit und Zufriedenheit mit Unterstützungsleistungen nach Wichtigkeit sortiert und deren Entwicklung (Mittelwerte; 3=sehr wichtig, 1=unwichtig; 3=zufrieden, 1=unzufrieden) Nr. Bereich Wichtigkeit Index Wichtigkeit Zufriedenheit 1 Aus- und Fortbildung der Übungsleiter 2,41 2,73 2 Information und Beratung der Vereine generell 3 Finanzielle Unterstützung der Vereinsarbeit generell 4 Hilfen im Bereich Förderung ehrenamtlicher Mitarbeit 2,39 2,52 2,34-10,1** 2,04 2,34 n.e. 1,88 5 Zuschüsse für Übungsleiter und Trainer 2,32-7,6* 2,25 6 Information und Beratung in Sachen Recht/ Versicherungen 7 Information und Beratung in Sachen Finanzen/Steuern 2,24 2,51 2,23 2,53 8 Hilfen im Bereich Jugendarbeit im Sport 2,20 2,26 9 Hilfen im Bereich Kooperation Schule- Verein 10 Information und Beratung in Sachen Mitgliederbindung und -gewinnung 11 Finanzielle Unterstützung beim Bau/Modernisierung von Sportstätten 12 Finanzielle Unterstützung beim Erwerb von Sportgeräten 13 Politische Lobbyarbeit für den Vereinssport 14 Information und Beratung in Sachen Marketing/Sponsoring/Öffentlichkeitsarbeit 2,18 2,20 2,12 1,85 2,06-11,7* 1,92 2,04-9,5* 2,07 1,92-13,4* 2,26 1,90-11,9** 2,05 15 Lehrgänge im Vereinsmanagement 1,87 2,46 16 Hilfen im Bereich Kampf gegen Doping 1,81 n.e. 2,31 17 Information und Beratung in Sachen EDV/Internet/Homepage 1,77 1,93 18 Hilfen im Bereich Talentsuche/-förderung 1,77 2,25 19 Information und Beratung in Sachen Organisation und Planung 20 Information und Beratung in Sachen Sozialarbeit im Sport 1,74 2,33 1,70 n.e. 2,28

Sportvereine in den Bundesländern 287 21 Information und Beratung in Sachen Sportstättenbau und -management 22 Organisationsleiter-/ Vereinsmanagerzuschüsse 23 Hilfen im Bereich Einrichtung von Sportangeboten für Sondergruppen 24 Information und Beratung in Sachen Integration von Migranten 25 Information und Beratung in Sachen Sport und Natur 26 Information und Material zum Deutschen Sportabzeichen 27 Information und Beratung in Sachen Übernahme kommunaler Sportstätten 28 Information und Beratung in Sachen demografische Entwicklung 29 Information und Beratung in Sachen Frauenförderung 30 Information und Beratung in Sachen Qualitätsmanagement 31 Information und Beratung in Sachen Veranstaltungsmanagement 32 Information und Beratung in Sachen Personalmanagement 1,69-17,7* 2,12 1,68 1,67 1,68 2,45 1,67 n.e. 2,00 1,67 n.e. 2,29 1,63 n.e. 2,54 1,63 2,07 1,62 n.e. 2,15 1,58 2,38 1,46-17,9** 1,91 1,46 2,08 1,37 n.e. 1,91 Es stellt sich nun die Frage, wie der Landessportbund und die Sportverbände ihre Beratungs- und Unterstützungsleistungen für die Sportvereine optimieren können. Zur Identifikation entsprechender Optimierungspotenziale dient das Wichtigkeits- Zufriedenheits-Raster. Optimiert werden sollten insbesondere jene Unterstützungsleistungen, die aus Sicht der Vereine wichtig bzw. sehr wichtig sind, mit denen die Vereine zugleich aber unzufrieden sind (vgl. Abb. 3; Bereich Hier ansetzen! ). Zu optimieren sind aus Sicht der Sportvereine in Berlin die Unterstützungsleistungen auf den Feldern (4) Hilfen im Bereich Förderung ehrenamtlicher Mitarbeit, (10) Information und Beratung in Sachen Mitgliederbindung und -gewinnung und (11) finanzielle Unterstützung beim Bau/Modernisierung von Sportstätten. Dagegen scheinen der Landessportbund und die Sportverbände in den Bereichen (1) Aus- und Fortbildung der Übungsleiter, (2) Information und Beratung der Vereine generell, (3) finanzielle Unterstützung der Vereinsarbeit generell, (5) Zuschüsse für Übungsleiter und Trainer, (6) Information und Beratung in Sachen Recht/Versicherungen, (7) Information und Beratung in Sachen Finanzen/Steuern,

288 Sportvereine in den Bundesländern (8) Hilfen im Bereich Jugendarbeit im Sport, (9) Hilfen im Bereich Kooperation Schule-Verein und (12) finanzielle Unterstützung beim Erwerb von Sportgeräten aus Sicht der Vereine im Mittel recht gut aufgestellt zu sein (vgl. Abb. 3; Bereich Weiter so! ). Abb. 3: Matrix der Wichtigkeit und Zufriedenheit mit Unterstützungsleistungen (Mittelwerte; Legende siehe Tab. 25) Im Hinblick auf die Effektivität der Unterstützungsleistungen gut positioniert, aber aus Effizienzgesichtspunkten im Durchschnitt etwas zu stark engagiert (aus Sicht der Vereine) sind der Landessportbund und die Sportverbände in den Bereichen (14) Information und Beratung in Sachen Marketing/Sponsoring/ Öffentlichkeitsarbeit, (18) Hilfen im Bereich Talentsuche und -förderung, (15) Lehrgänge im Vereinsmanagement, (16) Hilfen im Bereich Kampf gegen Doping, (13) politische Lobbyarbeit für den Vereinssport, (19) Information und Beratung in Sachen Organisation und Planung, (20) Information und Beratung in Sachen Sozialarbeit im Sport, (21) Information und Beratung in Sachen Sportstättenbau und -management, (23) Hilfen im Bereich Einrichtung von Sportangeboten für Sondergruppen, (25) Information und Beratung in Sachen Sport und Natur, (26) Information und Material zum Deutschen Sportabzeichen, (27) Information und Beratung in Sachen Übernahme

Sportvereine in den Bundesländern 289 kommunaler Sportstätten, (28) Information und Beratung in Sachen demografische Entwicklung, (29) Information und Beratung in Sachen Frauenförderung und (31) Information und Beratung in Sachen Veranstaltungsmanagement (vgl. Abb. 3; Bereich Zuviel des Guten? ). Mitgliedschaft im Landessportbund Berlin Gut Zweidrittel der Berliner Sportvereine sind mit der bisherigen Regelung einer nicht-direkten Mitgliedschaft im LSB zufrieden (vgl. Abb. 4). Gut 40 % der Vereine würden eine direkte Mitgliedschaft im LSB für wünschenswert halten (vgl. Abb. 5). Abb. 4: Zufriedenheit mit der bisherigen Regelung der Mitgliedschaft

290 Sportvereine in den Bundesländern Abb. 5: Einstellung der Vereine gegenüber einer direkten Mitgliedschaft im LSB Berlin 3.4 Stichprobe und Rücklauf Als Methode kam wie bereits bei der ersten Welle eine Online-Befragung zum Einsatz. Die Erhebung der zweiten Welle wurde vom 17.09. bis 10.12.2007 durchgeführt. Als Grundlage für die Stichprobe dienten die von den Landessportbünden zur Verfügung gestellten E-Mail-Adressen der Vereine. Von den insgesamt 2.014 Sportvereinen in Berlin wurden 1.188 E-Mail-Adressen übermittelt. Die Stichprobe wurde um diejenigen Vereine bereinigt, die aus verschiedenen Gründen nicht an der Befragung teilnehmen konnten. Der Großteil dieser Stichprobenausfälle ist auf fehlerhafte E-Mail-Adressen zurückzuführen. Insgesamt konnten in Berlin n=462 Interviews realisiert werden, was einem Rücklauf von 44,3 % entspricht (vgl. Tab. 26). Insgesamt haben landesweit n=117 Vereine an beiden Befragungen teilgenommen. Somit konnten der Stichprobenumfang der ersten Welle landesweit mehr als verdoppelt sowie die Beteiligungsrate um den Faktor 1,6 gesteigert werden.

Sportvereine in den Bundesländern 291 Tab. 26: Feldübersicht des Sportentwicklungsberichts 2007/08 für Berlin Sportentwicklungsbericht 2007/08 Anteil an N/n Stichprobe I in % Grundgesamtheit 2.014 Stichprobe I 1.188 100,0 Fehlerhafte E-Mail-Adressen, 146 Person nicht im Verein tätig, Verein existiert nicht mehr/in Auflösung, Absagen Anteil an Stichprobe II in % Bereinigte Stichprobe II 1.042 100,0 Realisierte Interviews 462 Beteiligung (in %) 22,9 38,9 44,3