Tinnitus (Ohrgeräusche)



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Transkript:

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus?parameter=printversion 1 von 2 23.11.2009 08:45 Tinnitus (Ohrgeräusche) Ohrgeräusche wie lästiges Pfeifen, Rauschen oder Summen im Ohr? Alles über Risikofaktoren, Ursachen und Therapie von Tinnitus Was ist Tinnitus? Mit dem Tinnitus verhält es sich ähnlich wie mit den Schmerzen: Denn die Ohrund Kopfgeräusche sind keine Krankheit, Tinnitus: Anhaltende Ohrgeräusche Millionen Deutsche kennen das sondern ein Symptom, das unterschiedliche Auslöser und Ursachen haben kann. Bei jedem hundertsten Betroffenen ist der Leidensdruck durch das ständige Pfeifen, Rauschen oder Summen im Ohr jedoch so hoch, dass sich der Tinnitus zu einer Krankheit entwickeln kann. Hinzu kommen dann meist noch weitere Begleiterscheinungen wie Geräuschüberempfindlichkeit, Konzentrationsstörungen und Probleme mit den Ein- und Durchschlafen. Der Begriff Tinnitus leitet sich vom lateinischen Wort tinnire (= klingeln, klimpern, schellen) ab. Damit bezeichnet man aber nicht nur Geräusche wie Pfeifen, Zischen oder Zirpen, die wegen ihrer hohen Frequenzen recht unangenehm sein können. Einige Menschen berichten auch von einem Brummen, Rauschen, Pulsieren oder Hämmern. Die Geräusche oder Töne hören in der Regel nur die Betroffenen selbst, der Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO) kann aber die Frequenz und die Intensität des Tinnitus audiometrisch messen. Jeder vierte Erwachsene im Alter ab 20 Jahren hatte schon mal Ohrgeräusche, die manchmal aber auch nach wenigen Stunden wieder verschwinden können. Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Deutschland das akute Ohrgeräusch jährlich bei etwa 250.000 Menschen in eine chronische Form übergeht. Rund drei Millionen Bundesbürger haben einen chronischen Tinnitus. Abhängig vom Leidensdruck ergibt sich eine Einteilung der Symptome in Grad 1 bis 4 aber nur eine sehr kleine Gruppe von Betroffenen (Grad 3 bis 4) fühlt sich im Alltag sehr stark beeinträchtigt. Erfreulich: Selbst nach vielen Jahren mit ununterbrochenem Tinnitus kommt es bei etwa 20 bis 30 Prozent der Betroffenen vor, dass die Ohrgeräusche wieder abklingen. Welche Therapie sinnvoll ist, hängt zunächst von der Dauer der Ohrgeräusche und der zugrunde liegenden Erkrankungen im Hörsystem ab: In den ersten drei Monaten (akute Phase) kommen andere Methoden zum Einsatz als in der subakuten Phase (drei bis zwölf Monate) und danach. Wichtig: Nehmen Sie erstmals auftretende Ohrgeräusche ernst und fragen Sie sich, was sie Ihnen sagen wollen. Meist hilft es, sich sofort aus dem aktuellen Geschehen zurückzunehmen und sich zu entspannen. Wenn das ständige Pfeifen, Rauschen oder Summen nach einem Tag nicht verschwunden ist, sollten Sie sich baldmöglichst einen Termin bei einem HNO-Arzt geben lassen, um mit ihm über die Ursachen und einer daraus abgeleiteten Therapie in der akuten Phase zu sprechen. Treten die Ohrgeräusche danach weiterhin auf, bieten sich mehrere Methoden an was Ihnen ganz persönlich hilft, können Sie nur durchs Ausprobieren herausfinden.

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus?parameter=printversion 2 von 2 23.11.2009 08:45 Wichtiger Hinweis: Diagnose und Behandlung eines Patienten sind dem Arzt vorbehalten. Diese Informationen können den Arztbesuch auf keinen Fall ersetzen. Sie können aber ergänzende Hinweise liefern und Sie bei der Vorbereitung auf den Arzttermin unterstützen. Die medizinische Wissenschaft entwickelt sich ständig weiter und führt zu neuen Erkenntnissen in Diagnostik und Therapie. Die hier gemachten Angaben entsprechen dem Wissensstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Die Beantwortung individuell eingesandter Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich. Jupiter Images GmbH/Photos.com mental-aktiv Fit im Kopf bleiben! Muskeln & Gelenke Schnell schmerzfrei Magen-Darm Hilfe bei Beschwerden Atemwege Gesund durch den Winter

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-beratende-... 1 von 2 23.11.2009 08:48 Tinnitus Beratende Experten Professor Dr. med. Dr. med. habil. Kerstin Lamm ist Fachärztin für Hals-Nasen- Ohren- Heilkunde, Professorin für Professor Dr. med. Dr. med. habil. Kerstin Lamm HNO-Heilkunde an der TU München und führt seit 2005 eine eigene Praxis in München mit den Schwerpunkten Tinnitus, Hörstörungen und Schwindel. Sie promovierte an der Medizinischen Hochschule Hannover und leitete dort die Abteilung für Experimentelle Innenohr-Forschung. 1992 war sie am Institute for Biochemistry and Cell Biology, Kresge Research Hearing Institute, der University of Michigan / USA. 1993 bis 2005 arbeitete sie als Oberärztin der HNO-Klinik im Klinikum rechts der Isar und als wissenschaftliche Leiterin der HNO-Forschungs-Laboratorien der TU München, wurde dort auch habilitiert und zur Professorin für HNO-Heilkunde berufen. Professor Dr. med. Dr. psych. Gerhard Goebel Professor Dr. med. Dr. psych. Gerhard Goebel ist Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Psychotherapeutische Medizin (Psychosomatik) und außerplanmäßiger Professor für HNO-Heilkunde an der TU München. Er leitet die Station für Patienten mit chronischem Tinnitus an der Medizinisch- Psychosomatischen Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee dort werden etwa 500 Tinnitus-Patienten pro Jahr behandelt. Um die Belastung durch die Ohrgeräusche und die oft zusätzlich bestehende Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis), Schwindel sowie Depressionen, Angst- und Schmerzstörungen zu reduzieren, setzt Professor Goebel Methoden der kognitiven Verhaltentherapie ein. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und Ehrenmitglied der Deutschen Tinnitus-Liga (DTL), zusammen mit Professor Dr. Wolfgang Hiller hat er einen allgemein anerkannten Tinnitus-Fragebogen entwickelt. W&B/Privat; W&B/Privat mental-aktiv Fit im Kopf bleiben! Muskeln & Gelenke Schnell schmerzfrei Magen-Darm Hilfe bei Beschwerden Atemwege Gesund durch den

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-diagnose-a... 1 von 2 23.11.2009 08:46 Tinnitus Diagnose Halten die Geräusche länger als 24 Stunden an, ist der Arzt gefragt Termin beim Fachmann: Eine Tinnitusanalyse hilft, die Frequenz und die Lautstärke der Ohrgeräusche zu bestimmen Wenn das ständige Pfeifen, Rauschen oder Summen länger als einen ganzen Tag anhält, sollten Sie baldmöglichst mit einem Facharzt für Hals-Nasen- Ohrenheilkunde (HNO) sprechen. In der Praxis schildern Sie dann, in welcher Situation die Ohrgeräusche erstmals auftraten und wie sich die Töne anhören. Untersuchung: Der HNO-Arzt untersucht den Gehörgang und das Trommelfell mit dem Ohrmikroskop, um mögliche sichtbare Erkrankungen erkennen zu können. Für das so genannte Audiogramm setzt sich der Betroffene in einem abgeschirmten Raum Kopfhörer auf und hört sich nacheinander verschiedene Töne an, die erst für das eine, dann für das andere Ohr eingespielt werden. Mit einem Knopfdruck signalisiert der Patient, wann er den Ton gehört hat. Die Lautstärke wird meist in 5-Dezibel-Schritten so lange erhöht, bis sich die Hörschwelle festlegen lässt. Mit speziellen und sehr komplizierten Messverfahren lässt sich die Hörschwelle objektiv also auch ohne Mitarbeit des Patienten messen. Um dann noch die Frequenz und die Lautstärke des Tinnitus zu bestimmen, vergleicht der Betroffene verschiedene eingespielte Töne mit seinem eigenen Ohrgeräusch (Tinnitusanalyse). Auch die Hörnerven-Leitgeschwindigkeit sollte der HNO-Arzt messen, um einen Tumor am Gehörnerv oder Entzündungen ausschließen zu können. Psychische Belastungen: Betroffene mit einem chronischen Tinnitus sollten nach einer HNO-Untersuchung mit einem Psychotherapeuten oder einem Facharzt für Psychosomatische Medizin sprechen vor allem, wenn sie die Ohrgeräusche als besonders störend oder gar quälend empfinden. Das Gespräch dreht sich dann darum, wie belastend die anhaltenden Töne sind, ob Konzentrationsstörungen oder Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen vorliegen, inwieweit Sie sich entspannen können, ob sie sich wegen der Ohrgeräusche um Ihre Gesundheit sorgen oder oftmals niedergeschlagen sind. Hilfreich dafür ist der standardisierte Tinnitus- Fragebogen von Professor Dr. Gerhard Goebel und Professor Dr. Wolfgang Hiller, der in einer Kurzform als Tinnitus-Test auf der Homepage der Deutschen Tinnitus-Liga Auskunft über Ihren Leidensdruck gibt. (www.tinnitus-liga.de/testbg.htm, GesundheitPro übernimmt keine Haftung für die Inhalte externer Internetseiten). Jupiter Images GmbH/Ablestock mental-aktiv Magen-Darm

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-selbsthilfe-... 1 von 2 23.11.2009 08:47 Tinnitus Selbsthilfe Wenn Sie manchmal Ohrgeräusche haben, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden, sollten Sie das Symptom als Warnsignal Ihres Körpers ernst nehmen Fragen Sie sich, was Ihnen das Pfeifen, Rauschen oder Summen sagen will, und überlegen Sie, wie Sie mit Stress und Nicht überfordern, für ausreichend Entspannung sorgen das ist gut für Körper und Seele Überforderungen besser umgehen könnten. Gönnen Sie sich zwischendurch immer wieder mal eine kurze Pause und meiden Sie übermäßigen Lärm und allzu laute Musik. Bei einem akuten Tinnitus sollten Sie innerhalb weniger Tage zu einem Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten gehen. Wenn die Ohrgeräusche chronisch geworden sind, müssen Sie lernen, mit den ständigen Tönen zu leben. Denn je mehr Aufmerksamkeit Sie dem Tinnitus schenken, desto mehr wird er Sie plagen. Familienmitglieder, Arbeitskollegen und Bekannte fühlen sich durch das ständige Jammern über Ihre gesundheitlichen Sorgen oftmals überfordert. Sprechen Sie deshalb nur mit ausgewählten Personen, Fachleuten und anderen Betroffenen, was Sie in Bezug auf den Tinnitus bedrückt. Lenken Sie sich mit angenehmen Aktivitäten von den inneren Tönen ab und versuchen Sie, auch unangenehme Dinge gelassen zu nehmen. In Selbsthilfegruppen können sich die Teilnehmer gegenseitig unterstützen. Die Deutsche Tinnitus-Liga in Wuppertal bietet gute Informationen und persönliche Beratungen an. Informationen für Patienten Deutsche Tinnitus-Liga e.v. Am Lohsiepen 18 42369 Wuppertal Telefon: 0202 / 24 65 2-0 Fax: 0202 / 24 65 2-20 www.tinnitus-liga.de dtl@tinnitus-liga.de GesundheitPro übernimmt keine Haftung für die Inhalte externer Internetseiten. PhotoDisc/ RYF

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-therapien-in... 1 von 2 23.11.2009 08:47 Tinnitus: Therapien in der chronischen Phase Ständige Ohrgeräusche sind störend aber man kann auch lernen, sie nicht allzu wichtig werden zu lassen oder sie zu überhören. Bei chronischem Tinnitus haben sich auch Biofeedback und spezielle Hörsysteme bewährt Beim Biofeedback werden Muskelanspannungen zum Beispiel auf einem Bildschirm sichtbar und mit etwas Training gezielt beeinflussbar Bewältigungstraining: Speziell ausgebildete Psychotherapeuten bieten Verfahren an, um mit dem chronischen Tinnitus besser umgehen zu können. Die Betroffenen lernen in Einzel- oder Gruppentherapien, wie sie sich am besten ablenken können, dass sie das Rauschen, Pfeifen oder Summen mit angenehmer Musik oder Hörbüchern übertönen können und welche Phantasiereisen sich eignen, um die Dauergeräusche mit angenehmen Empfindungen zu verknüpfen. An der Uni Trier entwickelten Forscher ein Trainingsprogramm, das die Betroffenen am heimischen Computer benutzen können: Die Übungen zur Entspannung und zur Ablenkung dauern jeweils 25 Minuten, die Tinnitus-Patienten sollen vier Wochen lang täglich mit dem Programm trainieren. Biofeedback: Einige Betroffene neigen zu Fehlhaltungen oder spannen in stressigen Situationen die Schulter-, Stirn- und Kiefermuskulatur übermäßig an. Mit Hilfe eines Biofeedback-Geräts lassen sich diese Muskelanspannungen auf einem Bildschirm sichtbar und hörbar machen. Die Person lernt so in mehreren Sitzungen, wie der eigene Körper auf psychische Überforderungen reagiert, und lernt sich gezielt wieder zu entspannen. Eine Studie an der Uni Marburg zeigte, dass sich das Biofeedback bei 80 Prozent der Teilnehmer positiv auswirkte. Beim Neurofeedback handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Biofeedbacks. Die Hirnaktivität wird bei laufendem EEG (Elektroenzephalogramm, Messung der Hirnstromwellen) so verändert, dass der Tinnitus aus der bewussten Aufmerksamkeit verschwindet. Hörgeräte: Wenn sich der Hörverlust und der Tinnitus mit oben genannten Methoden nicht erfolgreich behandeln lassen und der Hörverlust ein bestimmtes Ausmaß überschritten hat, sollten sich die Betroffenen frühzeitig ein Hörgerät anpassen lassen. Rauschgeräte: Die Theorie vom Tinnitus als konditionierter Reflex (Pawel Jestreboff) führte zur Entwicklung von speziellen Tönen, die den Ohrgeräuschen ähnlich sind. Die Betroffenen hören das Rauschen über ein Hörgerät, einen Walkman oder als CD beliebig lange an, um so den Tinnitus zu übertönen und auszulöschen. Bei einigen Menschen setzt der Trainingseffekt nach zwei Monaten ein. Klinische Studien zeigten jedoch, dass solche Masker die Löschung nicht garantieren können. Der Betroffene trägt das Gerät mindestens sechs Stunden am Tag und wird durch das Hintergrundgeräusch von seinem Tinnitus abgelenkt. Therapeuten empfehlen solche Geräte häufig auch in Kombination mit einem Bewältigungstraining bei einer solchen Tinnitus-Retrainings- Therapie (TRT) lernt die Person schrittweise, die Ohrgeräusche nicht mehr als so störend

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-therapien-in... 2 von 2 23.11.2009 08:47 wahrzunehmen. Klassische Musik: Forscher an der Uni Münster versuchen, die für den Tinnitus verantwortlichen Nervenzellen in der Hörrinde des Gehirns daran zu hindern, Amok zu laufen. Der Trick: Die Wissenschaftler wählen Musikstücke mit einem großen Frequenzspektrum aus, wie sie vor allem die klassische Musik zu bieten hat, und bearbeiten die Klänge nach gewissen Kriterien. Die Personen hören sich die Töne zwei Stunden pro Tag über einen CD-Player an. Musiktherapie: Wenn sich der chronische Tinnitus als ein ständiges Pfeifen bemerkbar macht, bietet sich unter anderem auch eine spezielle Musiktherapie an. Dabei singt der Betroffene seinen eigenen Ton zunächst so genau wie möglich nach. Wenn der Sinusgenerator die Frequenz ermittelt hat, wird die Zahl der Schwingungen halbiert und dieser ähnliche Ton aufgezeichnet. Der Tinnitus-Patient singt diesen neu gefundenen Ton nach das Lernprogramm mit solchen Resonanzübungen dauert 50 Minuten und erstreckt sich über zwölf Sitzungen. Der Effekt: Die Gesichtsnerven reagieren auf den ähnlichen Ton und regen die Hörnerven und das Hörzentrum im Gehirn an. Die Symptome verbessern sich auf diese Weise bei fast 80 Prozent der Testpersonen, die Erfolge halten mindestens drei Monate an das ergaben Studien an der Fachhochschule Heidelberg. Pulsierende Transkranielle Magnetstimulation: Ausgehend von der Annahme, dass überaktive Nervenzellen in der Hörrinde des Gehirns für den chronischen Tinnitus verantwortlich sind, haben Wissenschaftler der Uni Regensburg und Uni Tübingen eine weitere Methode entwickelt. Bei der Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) erzeugt eine am Kopf angelegte Spule magnetische Kräfte, die die Schädeldecke durchdringen. Das Gerät wird so platziert, dass die pulsierenden Reize direkt auf den Ort mit der höchsten Aktivität in der Hörrinde übertragen werden. Das Magnetfeld soll die für den Tinnitus verantwortlichen Nervenregionen anregen, mit anderen Neuronen zu kommunizieren was einen bleibenden Effekt hinterlassen soll. Die Testpersonen nahmen an zehn Sitzungen zu je 35 Minuten teil. Die Ergebnisse dieser Therapieform zeigen aber nur schwache Effekte. Kognitive Verhaltenstherapie: Wenn der Leidensdruck durch die ständigen Ohrgeräusche sehr groß ist, kann eine kognitive Verhaltenstherapie mit fünf bis 15 Sitzungen sinnvoll sein. In Einzeloder Gruppengesprächen lernen die Betroffenen, mit dem Tinnitus so umzugehen, dass er den Alltag nicht dauerhaft beeinträchtigt. Der positive Effekt ist laut einer strengen Untersuchung des Deutschen Cochrane-Zentrums an der Uniklinik Freiburg eindeutig belegt. Psychosomatische Klinik: Menschen mit ständigen und vor allem besonders lauten Ohrgeräuschen fühlen sich zeitweilig so stark psychisch und körperlich belastet, dass ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik ratsam ist. Die Patienten können dort im Rahmen von Einzel- und Gruppentherapien ihre privaten und beruflichen Probleme einschließlich der Tinnitusproblematik besser als zu Hause bearbeiten. Ingram/RYF mental-aktiv Fit im Kopf bleiben! Muskeln & Gelenke Schnell schmerzfrei Magen-Darm Hilfe bei Beschwerden Atemwege Gesund durch den Winter

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-symptome-... 1 von 2 23.11.2009 08:45 Tinnitus Symptome Der Tinnitus tritt in ganz verschiedenen Formen auf Vier von zehn Betroffenen hören ein Pfeifen, jeder vierte ein Rauschen und jeder zehnte ein Summen. Seltener sind Geräusche wie Zischen, Klingeln, Sausen, Brummen, Zirpen, Pulsieren und Hämmern dabei können die Töne in einem oder in beiden Ohren zu hören sein. Abhängig von der Dauer ergeben sich drei Phasen: Geräusch im Ohr: Nicht jeder fühlt sich gestört - akute Phase: die ersten drei Monate - subakute Phase: zwischen drei und zwölf Monate - chronische Phase: länger als zwölf Monate. In der akuten Phase können die Ohrgeräusche zu den unterschiedlichsten Tageszeiten auftreten und danach wieder verschwinden. Vor allem zu Beginn beobachten sich viele Betroffene sehr aufmerksam und reagieren manchmal besonders sensibel auf ihre Umwelt: Einige empfinden die Stille als unangenehm, weil sie dann ihre eigenen Geräusche mehr wahrnehmen was manchmal auch das Einschlafen erschwert. Aber auch Töne, die den eigenen sehr ähnlich sind, können störend wirken. Lautstärke: Manchmal sind die Töne kaum hörbar. Sie können aber bei Stress, körperlicher Anstrengung oder nach dem Alkoholgenuss anschwellen, bei einigen Menschen werden sie vor allem nachts laut. Zwei Drittel der Betroffenen berichten von Dauergeräuschen. Empfindlich gegenüber Geräuschen: Viele Tinnitus-Betroffene berichten, dass sie besonders empfindlich auf Außengeräusche reagieren. Diese so genannte Hyperakusis kommt bei bis zu 50 Prozent der Betroffenen vor. Sie zucken zusammen, wenn es irgendwo plötzlich quietscht oder scheppert, klingelt oder brummt und halten sich spontan die Ohren zu. So verführerisch die äußere Stille aber auch sein mag: Die eigenen Ohrgeräusche hören sich nach einiger Zeit meist noch lauter an, während leise Umgebungsgeräusche wie Musik, Gemurmel oder vorbei fließender Autoverkehr die eigenen Töne zurückdrängen können. Wichtig: In der Regel nimmt nur die Person selbst die Geräusche wahr. Daher ist es oft schwierig, die lästigen Töne anderen Menschen gegenüber zu beschreiben. Hilfreich können Vergleiche sein: Das hört sich an wie die Betriebsgeräusche eines Computers, dessen Lautsprecher auf leise gestellt ist oder Es sirrt im Ohr wie eine lästige Mücke oder Bei mir rauscht es im Kopf, als wenn die Waschmaschine ständig laufen würde. Damit Sie Ihre inneren Geräusche beim HNO-Arzt besser beschreiben können, spielt Ihnen eine Arzthelferin Testtöne mit verschiedenen Frequenzen zum Vergleich vor. Seltene Form: Im Gegensatz zum subjektiven Tinnitus kommt die objektive Form nur in einem von hundert Fällen vor: Dann kann der Untersucher die Geräusche auch von außen hören, wenn beispielsweise das Blut durch verengte Blutgefäße strömen muss, die in der Nähe des Ohrs liegen. Wenn es sich bei solchen Körpergeräuschen um verengte Arterien handelt, hört sich das wie ein pulsierendes Zischen oder Rauschen an. Bei verengten Venen kommt es zu einem an- und abschwellenden Rauschen.

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-symptome-... 2 von 2 23.11.2009 08:45 Leidensdruck: Wie sehr sich jemand von den Ohrgeräuschen gestört fühlt, hängt vor allem von der Art und Lautstärke des Geräuschs ab, aber auch von der persönlichen Tagesform und der eigenen Einstellung. So berichten viele Betroffene, dass hohe Frequenzen unangenehmer sind als tiefe. Aber auch wer ein ständiges Pfeifen oder Klingeln hört, muss sich nicht unbedingt im Alltag beeinträchtig fühlen. Mediziner teilen den Leidensdruck in vier Schweregrade ein. Mediziner teilen den Leidensdruck in vier Schweregrade ein: Grad 1: 35 bis 40 Prozent der Erwachsenen haben einen Tinnitus, der sie nicht beeinträchtigt. Grad 2: Die Ohrgeräusche wirken störend vor allem in stressigen Situationen und bei zusätzlichen psychischen Belastungen. Zu dieser Gruppe gehören zwischen elf und 17 Prozent der Betroffenen. Grad 3: Der Tinnitus wird als so störend empfunden, dass er den privaten und beruflichen Alltag dauerhaft beeinträchtigt. Rund acht Prozent der Betroffenen machen sich ständig Sorgen über ihre Ohrgeräusche und berichten über weitere Probleme, die ihrer Meinung nach durch die lästigen Töne entstanden sind. Grad 4: Es gibt Menschen, die unter dem Tinnitus so stark leiden, dass es durch die Dauerbelastung zu nachhaltigen psychischen und körperlichen Beschwerden kommt. Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme, verminderte Leistungsfähigkeit, Angst und Schmerzen können die Folge sein. Einige Menschen neigen zu Depressionen oder entwickeln sogar Suizidgedanken. Etwa 0,5 bis ein Prozent der Betroffenen haben einen Tinnitus vom Grad 3 und 4. PhotoDisc/ RYF mental-aktiv Fit im Kopf bleiben! Muskeln & Gelenke Schnell schmerzfrei Magen-Darm Hilfe bei Beschwerden Atemwege Gesund durch den Winter

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-therapien-in... 1 von 2 23.11.2009 08:47 Tinnitus Therapien in der akuten Phase Je nach Ursache kommen Medikamente, eine Sauerstoffüberdruck-Therapie oder Entspannungsmethoden zum Einsatz Mediziner empfehlen, die In manchen Fällen helfen Tabletten Untersuchungen nicht lange vor sich herzuschieben wenn die Geräusche nach 24 Stunden noch immer da sind, sollten Sie bei einem Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) um einen baldigen Termin bitten. Tabletten oder Infusionen: Nur noch in ganz besonderen Fällen verabreicht der HNO-Arzt in der akuten Phase durchblutungsfördernde Mittel diese Medikamente waren früher die erste Wahl. Meist verabreicht er ein von der Pharmaindustrie nachgebautes körpereigenes Hormon (Prednisolon), das den Zellstoffwechsel in den Hörsinneszellen und die elektrische Leitfähigkeit der Hörbahnen verbessern soll. Der Betroffene erhält das Mittel in Form von Tabletten oder Infusionen. Dies gilt aber nur für dann, wenn eine Erkrankung des Innenohrs den Tinnitus ausgelöst hat. War die Ursache eine Mittelohrentzündung, kommen andere Therapien in Frage. Hyperbare Sauerstofftherapie: Wenn die Ohrgeräusche durch einen Hörsturz oder durch eine Lärm- oder Knallschädigung des Innenohrs entstanden sind und nach zwei bis drei Wochen weder spontan noch durch die Medikamenteneinnahme verschwinden, bietet sich eine Sauerstoffüberdruck-Therapie an. Mediziner sprechen dann von einer hyperbaren Oxygenation (HBO), die aber nur in der akuten Phase sinnvoll ist. Das Verfahren ahmt eine Art Tauchgang nach: Die Betroffenen setzen sich an zehn bis 15 aufeinander folgenden Tagen in eine Druckkammer, in der beim Abtauchen ein Überdruck von 1,4 bis 1,8 bar erzeugt wird, wie er in 14 bis 18 Metern Wassertiefe herrschen würde. Die Patienten setzen schließlich Masken auf und atmen reinen Sauerstoff ein. So sollen sich die geschädigten Zellen des Innenohrs wieder erholen. Die Kosten für die HBO übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nur noch in Einzelfällen, die ärztlich begründet werden müssen. Entspannungsmethoden: Viele Menschen mit Ohrgeräuschen berichten, dass der Tinnitus bei Stress lauter und störender wird. Um etwas gelassener mit den Dingen umgehen zu können, hilft es, Entspannungsmethoden wie autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Yoga, Qigong oder Tai Chi zu lernen. Image Source/RYF

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-ursachen-a... 1 von 2 23.11.2009 08:46 Tinnitus Ursachen Darüber, wie ein Tinnitus zustande kommt, gibt es viele Theorien. Je nachdem ob sich HNO-Fachärzte, Neurologen, Hirnforscher oder Psychosomatiker mit der Ursachenforschung beschäftigen, rücken andere Aspekte in den Vordergrund Blick ins Ohr: Über den Gehörgang erreichen die Schallwellen das Mittel- und das Innenohr Da Ohrgeräusche in ganz verschiedenen Formen auftreten können, lässt sich keine alleinige Ursache finden. Wissenschaftler haben mittlerweile mehr als 90 Erkrankungen im Hörsystem benannt, die einen Tinnitus im Gehirn verursachen können. Komplexer Vorgang: Das Hören entsteht durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Organen, Leitbahnen und Vermittlungsimpulsen: Im Normalfall dringen die Schallwellen von außen ans Ohr und erreichen über den Gehörgang und das Trommelfell das Mittel- und dann das Innenohr. In der so genannten Schnecke wandeln feine Sinneszellen die Schallwellen zu elektrischen Impulsen um, die über den Hörnerv zum Hörzentrum des Gehirns gelangen. Aber auch der Rückweg ist möglich, wenn nämlich die Nervenzellen im Gehirn eigenständig Töne produzieren. Hinzu kommt, dass auch die Psyche einen Einfluss auf das Hörsystem hat was sich vor allem dann unangenehm äußern kann, wenn Körper und Seele überfordert sind. Hörzentrum im Gehirn: Meist liegt dem Tinnitus eine Störung im Ohr und/oder im weiteren Hörsystem zugrunde. Im chronischen Stadium und bei ganz seltenen Erkrankungen des Gehirns liegt die Ursache der Phantomgeräusche nicht im Innenohr, sondern im zentralen Hörsystem selbst. Übermäßiger Lärm, sehr laute Musik und knallende Geräusche direkt neben dem Ohr wie durch einen platzenden Luftballon, beim Schießen oder bei einem Schlag aufs Ohr sind bei der Hälfte der Betroffenen die Ursache. Hörsturz: Ein Tinnitus kann auch durch einen Hörsturz verursacht werden. Die Betroffenen empfinden den Hörsturz aber oft nicht als Hörverlust, da er meist nur wenige Hörfrequenzen betrifft und nicht sehr ausgeprägt ist. Sie bemerken dann oft nur den Tinnitus, einen Druck oder ein pelziges Gefühl im Ohr und ein Unwohlsein. Weitere Ursachen: Die störenden Geräusche können nach einem Autounfall auftreten, wenn das Innenohr durch den Aufprall des Kopfes beschädigt wird. Mögliche Ursachen sind auch eine Menière-Krankheit mit stundenlangen Drehschwindel-Anfällen oder ein gutartiger Tumor am Hörnerv. Medikamente: Einige Wirkstoffe haben Nebenwirkungen, die sich auch auf das Hörsystem auswirken und damit einen Tinnitus hervorrufen können:

http://www.apotheken-umschau.de/tinnitus/tinnitus-ursachen-a... 2 von 2 23.11.2009 08:46 bestimmte Antibiotika, die nur noch bei einer Gehirnentzündung oder einer Tuberkulose verabreicht werden müssen Diuretika, die die Nierenfunktion anregen und den Körper entwässern Chemotherapeutika Mittel gegen Malaria Acetylsalicylsäure, aber nur in sehr hohen Dosierungen ab 2000 Milligramm. Stress: Psychischer oder körperlicher Stress löst keinen Tinnitus im Gehirn aus. 26 Prozent der Menschen mit chronischem Tinnitus berichten jedoch, dass sie viel Stress hatten oder haben. Die Ohrgeräusche sind demnach auch ein innerer Seismograph der aktuellen Befindlichkeit. Gefühle hören: Betroffene mit chronischem Tinnitus nehmen emotionale Eindrücke auch mit Gehirnarealen wahr, die mit der Hörbahn vernetzt sind. Das ergaben Studien des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim die Wissenschaftler zeigten den Testpersonen Bilder mit traurig wirkenden Gesichtern. Gehirn dauerhaft sensibilisiert: Auf den Biologen Pawel Jastreboff geht ein neurophysiologisches Modell zurück, das die Entstehung der Ohrgeräusche erklären soll: Zuerst sind die Geräusche mit gewissen Assoziationen wie Angst, Kontrollverlust und Hilflosigkeit zeitlich eng verknüpft. Später lösen die Assoziationen selbst eine Verstärkung des Tinnitus aus. Mit Hilfe von funktionellen bildgebenden Verfahren konnten Wissenschaftler der Universität Konstanz bei Personen mit chronischem Tinnitus zeigen, dass das Gehirn tatsächlich überaktiv in den Bereichen ist, die für das Hören verantwortlich sind. W&B/Ulrike Möhle mental-aktiv Fit im Kopf bleiben! Muskeln & Gelenke Schnell schmerzfrei Magen-Darm Hilfe bei Beschwerden Atemwege Gesund durch den Winter

Video: Chronischen Tinnitus besiegen Apotheken Umschau http://www.apotheken-umschau.de/ohren/video-chronischen-tin... 1 von 2 23.11.2009 08:44 Video: Chronischen Tinnitus besiegen Nisten sich Phantomtöne dauerhaft ein, belasten sie den ganzen Menschen. Gezielte Behandlungsstrategien sind dann angezeigt Chronischer Tinnitus bedeutet, dass die falschen Töne im Kopf schon länger als ein Jahr bestehen. Die Folge einer solchen Dauerbelastung sind nachhaltige psychische und körperliche Beschwerden. Viele Betroffene leiden unter Schlaflosigkeit, Schmerzen, Ängsten und Depressionen. Sie ziehen sich oft von ihren Mitmenschen zurück. Klaus Börner und Rudi Jäger haben erfahren, wie das ihr Leiden nur noch verschlimmert hat. Professor Dr. Gerhard Goebel ist Chefarzt an der Medizinisch-Psychosomatischen Klinik Roseneck am Chiemsee. Er legt dar, wie eine Kombination aus stationärer kognitiver Verhaltenstherapie (Psychotherapie), Entspannungstechniken, Kunsttherapie (Gestaltungstherapie) und Hörtraining Tinnitus-Patienten hilft, den krankmachenden Begleitton in den Griff zu bekommen. Jörg Jovy / www.apotheken-umschau.de; 14.01.2008