Neuerdings sitzt ein Teufel in meinem Vorzimmer. Ein leibhaftiger Teufel. Wer in der letzten Woche unser Gemeindebüro besucht hat, konnte ihn sehen.

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Transkript:

Teufelspredigt: Neuerdings sitzt ein Teufel in meinem Vorzimmer. Ein leibhaftiger Teufel. Wer in der letzten Woche unser Gemeindebüro besucht hat, konnte ihn sehen. Genau genommen konnte er nicht ihn sehen, sondern er konnte sie sehen. Man sah es ihr zwar nicht an, aber abends, wenn es dunkel wurde verwandelte sie sich auf wundersame Weise in eine Teufelin. Die Teufelin hat auch einen Namen, sie heißt Sandra Adam und ist unsere Gemeidesekretärin. Wer es nicht glaubt, kann es in der nächsten Woche in der Zeitung nachlesen. Die Sache ist gar nicht so schlimm, wie es sich anhört. Frau Adam ist schon seit Jahren im Karneval in Ossenheim aktiv und führt dort durch das närrische Programm. In diesem Jahr tut sie es zusammen mit einer Hexe in der Rolle einer Teufelin. Vor einer Woche hatten wir auch Besuch vom Teufel in der Konfirmandengruppe. Wir haben uns dort mit dem Buch Hiob beschäftigt und daraus ein kleines Theaterstück gemacht. Der Teufel wettet in diesem Buch mit Gott, ob er Hiob, der gottesfürchtig ist und streng nach den Geboten lebt, nicht dazu bringen kann, von seinem Glauben an Gott abzufallen. Kaum einer weiß etwas Genaues über das Buch Hiob. Nur die Bezeichnung Hiobsbotschaft ist bekannt, sie steht für sehr schlechte Nachrichten. Das Buch Hiob ist aber in einer Neufassung bekannt, einem Theaterstück, das häufiger zitiert wird, als jeder andere Text in Deutschland außer der Bibel selbst. In diesem Theaterstück geht es um des Pudels Kern und um die Gretchenfrage. Dieses Theaterstück enthält Sätze wie:

Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor; Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen. Dass ich erkenne, was die Welt Im Innersten zusammenhält. Dieses Theaterstück steht seit 202 Jahren im Lehrplan der Oberstufe an deutschen Schulen. In Österreich ist es sogar für die 7. Klasse vorgesehen. Das Theaterstück heißt Faust, eine Tragödie in zwei Teilen, und stammt von Johann Wolfgang von Goethe. Für uns im Gottesdienst ist besonders die Gretchenfrage interessant. Sie lautet nämlich...wer weiß es? Wie hältst du es mit der Religion? Und es geht um die Kardinalfrage: was die Welt Im Innersten zusammenhält. Und es geht genau wie bei Hiob um den Teufel, das Böse im Menschen und um das Leid, besonders das unverschuldete Leid. In der Tragödie Faust entpuppt sich des Pudels Kern als Mephisto, der für den Teufel steht: Dr. Faust fragt ihn: "Nun gut wer bist du denn?" Mephisto antwortet: "Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will, und stets das Gute schafft. Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, Ist wert, das es zugrunde geht; Drum besser wärs, wenn nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element." Wenn wir mit dem Bösen und mit dem unverschuldeten Leiden in der Welt konfrontiert werden, Kommt immer die Frage nach Gottes Gerechtigkeit in den Blick.

Warum lässt Gott das Böse zu, warum gibt es so unendlich viel Leid auf der Welt? Warum lässt Gott dem Teufel freie Hand? Warum gibt es den Teufel überhaupt? Und wenn es ihn doch nicht gibt, wo kommt dann das Böse her? Jeder von uns hat sich schon einmal mit einer dieser Fragen beschäftigt. Auch die Bibel beschäftigt sich damit. Wir wissen keine Antwort und auch in der Bibel bleibt die Frage letztendlich offen. Eines ist jedoch sicher: Das Menschsein hat eine dunkle, eine tragische Seite. Auf dem Tiefpunkt der Hiobsgeschichte verwünscht Hiob den Tag, an dem er geboren wurde, und den Tag an dem er gezeugt worden ist. Bei Goethe heißt das, wir haben es bereits gehört, Drum besser wärs, wenn nichts entstünde. Wie ist das Böse nur in die Welt gekommen und wie könnte man es wieder aus der Welt bringen? Dieser Frage ist mein Seelsorgelehrer, Prof. Hartmann nachgegangen. Er hat den Versuch des Apostels Paulus im Römerbrief (Kapitel 7) auf diese Frage eine Antwort zu finden in einer Geschichte nacherzählt: Es war eine Zeit, in der die Menschen den Willen Gottes noch nicht kannten, denn er hatte ihnen noch kein Gesetz gegeben. Die Völker hatten ihre Regeln. Jedes auf seine Weise unterschieden sie reine von unreinen Speisen und wussten, was Frauen und Männern geziemt. Und sie gerieten in Schrecken und Zorn, wenn sie es andre anders machen sahen. Sie ehrten die Götter und hatten Angst, sie unbedacht zu beleidigen. Gott sah, dass die Menschen noch nicht richtig verstanden hatten, was gut und böse ist. Und Gott sprach: Damit die Schlange mir nicht wieder zuvorkommt, will ich selbst ihnen ein Gesetz geben. Und er gab ihnen Gebote, um sie nicht mit Vorschriften zu gängeln, aber vor Schaden zu bewahren, sagte er ihnen vorwiegend, was sie nicht tun

und begehren sollten. Du sollst nicht lügen und nicht begehren. Gott dachte, damit kämen sie zurecht. Aber die Schlange hatte nicht vergessen, wie sie damals von Gottes Fluch getroffen und aus allen Geschöpfen verstoßen worden war, als sie es gar nicht böse gemeint hatte. Und um sich zu rächen, kam sie wieder zu den Menschen und bekräftigte ihr altes Versprechen: "Ihr werdet den sein wie Gott! Und sie fügte hinzu: "Ihr wisst ja nun, wie das geht denn ihr habt ja jetzt sein Gesetz." Den Menschen gefiel das Gesetz und die Verheißung der Schlange gefiel ihnen auch. Zwar meinten einige sie könnten der Schlange besser folgen ohne das Gesetz. Sie dachten, das Gesetz sei nicht ernst gemeint oder es sei eine unwürdige Fessel für die Menschen. Und sie taten, was ihnen gefiel. Aber das waren nicht viele, nicht mehr als es von dieser Art immer gegeben hatte. Gott missfiel, was sie taten, einige bestrafte er andere ließ er laufen. Die meisten aber liebten das Gesetz und ebenso die Verheißung der Schlange. So meinten sie, mit dem Gesetz groß, wie Gott zu werden und Vollkommenheit zu erlangen. Deshalb hielten die einen sich unentwegt und genau an die Gebote bis sie freudlos und müde wurden. Und Gott konnte ihnen nicht aufhelfen, denn sich mühten sich ja um sein Gesetz. Andere wollte ernstlich tun, was Gott geboten hatte, aber sie vermochten es nicht. Deshalb taten sie immer eifriger mehr und mehr um alle Fehler gut zu machen, die sie bewusst oder möglicher weise unbewusst begangen hatten. Und Gott konnte sie nicht aufhalten, denn sie trugen ja sein Gesetz im Herzen. Wieder andere hüteten sich gewissenhaft, zu begehren, was Gott verboten hatte. Aber je gewissenhafter sie sich bemühten, desto stärker wurde ihr Begehren.

Und Gott konnte ihnen keine Ruhe schaffen, denn es war ja sein Gesetz, das sie beunruhigte. Da tranken einige vom Wein, den Gott nicht verboten hatte und der Wein gab ihnen Ruhe und Stärke und Freude und Freiheit von irdischen Fesseln. Er gab ihnen alles, was sie sich von Gesetz vergeblich versprochen hatten. Da konnten sie nicht mehr davon lassen. Einige wenige endlich wollten großes vollbringen nach dem Gesetz Gottes und zu seiner Ehre. Sie trugen Sorge, dass alle Gottes Gebote befolgen und kein Übertreter übrig bliebe, ihn zu beleidigen. Sie wurden Tyrannen. Und Gott ihnen nicht in den Arm fallen, sie taten es ja in seinem Namen. Sie alle wollten das Gute und es geriet ihnen zum Bösen. Gott sah, was die Schlange und sein Gesetz miteinander bewirkt hatten und dass es nicht gut war. Da wurde Gott zornig auf die Menschen. Die Schlange wollte er diesmal töten aber sie hatte sich verkrochen und Gotte wusste keinen Rat. Es war aber ein anderer unter den Himmlischen aus Gott hervorgegangen und im Rang eines Sohnes. Der begab sich auf die Erde, die Menschen zu befreien. Da die Menschen wie Gott zu sein trachteten, wurde er wie ein Mensch. Weil die Macht verdorben war, verzichtete er auf die Macht. Weil die Sucht nach Vollkommenheit die Herzen vergiftet hatte, hielt er es mit den Unvollkommenen. Weil Gehorsam die Menschen lieblos gemacht hatte, übertrat er die Gebote um der Liebe willen. Einige Menschen folgten ihm. Andere gerieten in Angst und Zorn. Sie hielten für Frevel, was er tat und brachten ihn um. Gott aber konnte ihm helfen und vom Tode erwecken, denn der Sohn hat ihm die Macht nicht aus der Hand genommen. Da verstanden einige, dass sie gleich dem Sohn allem absterben mussten, was sie auf den Weg des Todes trieb um gleich dem Sohn aus Gottes Macht neues Leben zu empfangen.