Ergebnisse Generische Handlungsfelder I

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Transkript:

Ergebnisse Generische Handlungsfelder I Die generischen Handlungsfelder Industrie 4.0 werden aus den identifizierten Veränderungen generiert! Quelle: Pressefoto Siemens

Generische Handlungsfelder Industrie 4.0 Nr. Generische Handlungsfelder Zielperspektive 1 Anlagenplanung Anlagensimulation 2 Anlagenaufbau Anlagenvernetzung 3 Anlageneinrichtung und Inbetriebnahme Sicherstellen der Datenverfügbarkeit von Sensor-, Aktor- und Prozessdaten in Produktionssystemen 4 Anlagenüberwachung Echtzeitdaten überwachen, analysieren 5 Prozessmanagement Prozesssicherheit garantieren durch Prozessüberwachung und Störungsbeseitigung 6 Datenmanagement Maschinendaten sichern für Qualität 7 Instandhaltung Präventive Instandhaltung, Daten nutzen 8 Instandsetzung Reparaturabhängigkeiten aufgrund von Vernetzungen 9 Störungssuche und Störungsbehebung Diagnose, Störungssuche an den vernetzten Anlagen

Ergebnisse Deckungsanalyse Die generischen Handlungsfelder Industrie 4.0 dienen als Referenzsystem für alle M+E-Berufe, um festzustellen, wie die Berufe verändert werden müssen, damit sie für eine Industrie 4.0 Arbeitswelt geeignet sind! Was genau zu verändern ist wird mittels eines Abgleichs der generischen Handlungsfelder mit den Berufsbildern festgestellt. (Deckungsanalyse!)

Handlungsempfehlungen zur Ausbildung Handlungsempfehlung 1: Kurzfristige Überarbeitung von Berufsprofilen (binnen 12 Monaten). Handlungsempfehlung 2: Mittelfristige Überarbeitung von Berufsprofilen (binnen 24 Monaten). Handlungsempfehlung 3: Langfristige Überarbeitung von Berufsprofilen (binnen 36 Monaten). Handlungsempfehlung 4: Sofortige Initiative für Zusatzqualifikationen & Bildungspersonal. Produktionstechnologe/ Produktionstechnologin Produktionssteuerung Produktionsplanung und -organisation IT-Systemelektroniker/-in Fachinformatiker/-in Elektroniker/-in für Geräte und Systeme Anlagenmechaniker/-in Produktionsvernetzung Elektroniker/-in für Informationsund Systemtechnik Industrie 4.0 Produktionsumsetzung Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik Mechatroniker/-in Industriemechaniker/-in Elektroniker/-in für Betriebstechnik Zerspanungsmechaniker/-in Werkzeugmechaniker/-in (Fertigung/ Instandhaltung/ Anlagenbetrieb)

Empfehlung Mechatroniker/-in Überarbeitungsbedarf beim Mechatroniker Kommentierung Der Beruf Mechatroniker passt zu den Aufgabenanforderungen Industrie 4.0 vor allem für die Planung, den Aufbau, die Einrichtung und die Störungsbehebung von Systemen und Anlagen in der Produktion. Allerdings ist die Berücksichtigung der Vernetzung aller mechatronischen Einrichtungen und der softwarebasierten Handhabung und Konfiguration sowie der IT-gestützten Fehleranalyse (vgl. Automatisierungspyramide) unzureichend im Berufsbild verankert. Generelle Einschätzung Das Berufsprofil hat im Grundlagenteil eine hohe Affinität zu den Veränderungen aufgrund von Industrie 4.0 und kann bei vielen Handlungsfeldern an die neuen Anforderungen angepasst werden. Es eignet sich besonders für die Instandhaltung bei Industrie 4.0-Anlagen und weist in der Bewertung mit 5,5 Punkten eine hohe Affinität zu Industrie 4.0-Handlungsfeldern auf. Zu klären ist vor allem, wie die Anforderungen aus der Softwareperspektive Eingang in das Berufsbild finden können.

Handlungsempfehlungen Digitalisierung, Vernetzung und Umgang mit intelligenten Systemen sowie softwaregestützte Einwirkung auf Anlagen wird zu einer neuen Querschnittsanforderung im Beruf und in der Ausbildung. Abdeckung im Kern mit drei Berufsbildern und einem Basisberuf. Allerdings wären alle Berufe zu modernisieren! Vernetzung und IT-gestützter Betrieb von Produktionsanlagen Planung, Organisation, Programmierung, IT-Infrastruktur Industrie 4.0 Automatisierung, Aufbau und Installation CPS-basierter Produktionsanlagen Aufbau, Einrichtung, Konfiguration, Diagnose und Prozessmanagement Instandhaltung, Prozess- und Datenmanagement, Anlagenoptimierung, Störungssuche (Basisaufgaben)

Handlungsempfehlungen Sofortige Initiative für Zusatzqualifikationen Ziel Unternehmen eine sofortige, flexible Ausgestaltung der betrieblichen Ausbildung mit Blick auf die Qualifikationserfordernisse ermöglichen ( 5; 49 BBiG). Weiterbildung Lernkonzepte für Großunternehmen Ziel Arbeitsprozessbezogene, produktionsnahe Weiterbildung in Lernfabrik. Lernkonzepte für KMU Ziel Lernen in Lerninseln Lernen am realen Auftrag. Betriebsspezifische Angebote durch Bildungsanbieter Ziel Spezifische Qualifizierungsangebote für MA in KMU. Unternehmen sind dabei zu unterstützen, Strategien zur Umsetzung von Industrie 4.0 zu erarbeiten, Chancen und Risiken von Industrie 4.0 zu verbessern. 09.06.2016

Handlungsempfehlungen Übergreifende Empfehlungen Breite Angebote für alle Querschnittsniveaus Ziel: Fördern von kontextbezogenen Querschnittskompetenzen verankern. Weiterbildung so anlegen, dass die Komplexität der Wirklichkeit Gegenstand der Weiterbildung wird. Vernetzung der Technologien mittels Software und Kooperation mit Kollegen im Zentrum. Inhaltliche und didaktische Weiterbildung des Bildungspersonals Ziel: In Hochschulcurricula Industrie 4.0 aufnehmen, Lehrkräfte und Ausbilder weiterbilden. Ausstattungsinitiative in den Bundesländern Ziel: Berufliche Schulen mit Industrie 4.0-Technologien ausstatten.

Übergreifende Handlungsempfehlungen Umgestaltung der Berufsbilder (Sozialpartner) Reaktion auf technologischen Paradigmenwechsel, Ausrichtung auf die Perspektive von der Software her denken, Ausrichtung auf Vernetzung, Virtualisierung, hohe Datenmengen Konsequente Ausrichtung der Berufsbilder an Arbeitsprozessen um Kompetenzentwicklung nicht allein technologisch, sondern an den Implikationen von Arbeit/Arbeitsorganisation auszurichten, um Arbeit mit gestalten zu können, um Arbeitsprozesse beherrschen zu lernen, um eine geeignete Nähe zu den Betrieben/Abteilungen zu garantieren. Umgestaltung der Rahmenlehrpläne (KMK) Arbeitsprozessbezogene Didaktikkonzepte entwickeln Qualifizierung des Bildungspersonal

4 th Industrial Revolution Ziel: Weiterverfolgung eines Bildungskonzeptes Beruflichkeit im Mittelpunkt zielt auf Persönlichkeitsentwicklung, zielt auf Gestaltungskompetenz, zielt auf zukunftsgerechter Qualifizierung, zielt auf Identität, zielt auf reflexive Handlungskompetenz. Gegenkonzept zu DISRUPTION!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Spöttl Universität Bremen & Steinbeis Transferzentrum InnoVet spoettl@uni-bremen.de