Telefon: +49(0) ILH Berlin Kurfürstenstraße Berlin Telefax: +49(0) Prüfbericht BM 06/17-05

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Transkript:

Luft und Wasser: Planung, Analysen, Sanierungskonzepte Telefon: +49(0)30 263 99 99-0 ILH Berlin Kurfürstenstraße 131 10785 Berlin Telefax: +49(0)30 263 99 99-99 Prüfbericht 1. Gegenstand des Prüfberichtes Prüfung der mikrobiellen Verstoffwechselbarkeit des eingereichten Untersuchungsmaterials gemäß DIN EN ISO 846 2. Auftraggeber Monier Roofing Components GmbH Frankfurter Landstraße 2-4 61440 Oberursel 3. Auftragnehmer Institut für Lufthygiene Kurfürstenstraße 131 10785 Berlin 4. Untersuchungsmaterial WT WrapTec 10/280 hellgrau *, Farbe hellgrau Prüfkörperabmessung: 40 mm x 40 mm x 1,1 mm * nach schriftlichen Angaben des Auftraggebers

5. Untersuchungszeitraum 16. Juni 2017 13. Juli 2017 6. Durchführung Die VDI 6022, Blatt 1 (07/2011) fordert, dass Dichtstoffe und Dichtmaterialien in luftführenden Bereichen von RLT-Anlagen keinen Nährboden für Mikroorganismen bilden dürfen. Weiterhin wird gefordert, dass Werkstoffe in luftführenden Bereichen, in denen bestimmungsgemäß mit hohen relativen Feuchten oder Wasser zu rechnen ist, ebenfalls keinen Nährboden für Mikroorganismen bilden dürfen. Um dies festzustellen, wird eine Prüfung gemäß DIN EN ISO 846 durchgeführt. Ab der Bewertungsstufe 2 gemäß DIN EN ISO 846 wird der untersuchte Werkstoff als Nährboden für Mikroorganismen eingestuft. In diesem Prüfbericht wird die Eigenschaft von Werkstoffen, einen Nährboden für Mikroorganismen zu bilden, auch als mikrobielle Verstoffwechselbarkeit bezeichnet. Über alle anderen gemäß VDI 6022, Blatt 1 (07/2011) geforderten Werkstoffeigenschaften wie z. B. Emission von gesundheitsgefährdenden Stoffen, Vorbeugung von Ablagerungen und Anhaftungen durch die Werkstoffoberfläche, Porosität, Aufnahme von Feuchtigkeit trifft die durchgeführte Untersuchung keine Aussage. Die Prüfung der Beständigkeit der Probe gegenüber Pilzen und Bakterien erfolgte gemäß DIN EN ISO 846 Bestimmung der Einwirkung von Mikroorganismen auf Kunststoffe, Verfahren A und C, durch visuelle Beurteilung. Bestimmt wurde, ob sich das untersuchte Material unter den gegebenen Prüfbedingungen gegenüber Mikroorganismen inert verhält oder ob es Pilzen (Verfahren A) bzw. Bakterien (Verfahren C) als Nährstoffquelle dienen kann. Verfahren A (Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen): Die Prüfkörper wurden einzeln auf ein kohlenstofffreies mineralsalzhaltiges Nährmedium gelegt und mit einer Sporensuspension folgender Prüfpilze besprüht: Aspergillus niger DSM 1957 Penicillium funiculosum DSM 1944 Paecilomyces variotii DSM 1961 Gliocladium virens DSM 1963 Chaetomium globosum DSM 1962 Seite 2 von 6

Die Prüfung wurde mit 10 Parallelen durchgeführt. Anschließend wurden die Prüfkörper 4 Wochen lang bei 24 1 C und einer relativen Luftfeuchte > 95% inkubiert. Nach 2 und 4 Wochen wurden die Prüfkörper auf Pilzwachstum hin visuell (mit bloßem Auge sowie unter Verwendung eines Stereomikroskopes bei 50facher Vergrößerung) untersucht. Verfahren C (Widerstandsfähigkeit gegenüber Bakterien): Zur Bestimmung der Widerstandsfähigkeit der Prüfkörper gegenüber Bakterien wurde verflüssigter und auf 45 C abgekühlter mineralsalzhaltiger Agar ohne Kohlenstoffquelle mit einer Bakterien-Suspension vermischt und in sterile Petrischalen gefüllt. Nach Verfestigung des Agars wurde jeweils ein Prüfkörper auf einen Nährboden gelegt und mit beimpftem Agar übergossen, so dass der Prüfkörper ca. 1 mm überdeckt war. Als Prüfstamm diente Pseudomonas aeruginosa. Die Prüfung wurde mit 10 Parallelen durchgeführt. Anschließend wurden die Prüfkörper 4 Wochen lang bei 29 1 C und einer relativen Luftfeuchte > 95% inkubiert. Nach 2 und 4 Wochen wurden die Prüfkörper auf Bakterienwachstum hin visuell (mit bloßem Auge sowie unter Verwendung eines Stereomikroskopes bei 50facher Vergrößerung) untersucht. 7. Auswertung Die Stärke des mikrobiellen Wachstums auf den Prüfkörpern wurde nach Tabelle 1 bewertet: Tabelle 1: Bewertung des mikrobiellen Wachstums Wachstumsintensität Bewertung 0 kein Wachstum bei mikroskopischer Betrachtung erkennbar 1 kein Wachstum mit bloßem Auge, aber unter dem Mikroskop klar erkennbar 2 3 Wachstum mit bloßem Auge erkennbar, bis zu 25% der Probenoberfläche bewachsen Wachstum mit bloßem Auge erkennbar, bis zu 50% der Probenoberfläche bewachsen 4 beträchtliches Wachstum, über 50% der Probenoberfläche bewachsen 5 starkes Wachstum, ganze Probenoberfläche bewachsen Seite 3 von 6

Die Interpretation der Ergebnisse erfolgte gemäß Tabelle 2. Tabelle 2: Interpretation der Ergebnisse 0 1 2 bis 5 Interpretation Material dient nicht als Nährstoff für Mikroorganismen; es ist inert oder fungistatisch bzw. bakteriostatisch Material enthält Nährstoffe oder ist nur leicht verschmutzt, so dass nur leichtes Wachstum möglich ist Material ist gegen Befall von Pilzen bzw. Bakterien nicht resistent und enthält Nährstoffe für die Entwicklung von Mikroorganismen 8. Untersuchungsergebnisse Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen sind in Tabelle 3 zusammengefasst: Tabelle 3: Untersuchungsergebnisse Wachstumsintensität Probe- Nr. 1 Untersuchungsmaterial Intensität des mikrobiellen Bewuchses nach Tab. 1 Pilze Bakterien 0 0 2 0 0 3 0 0 4 0 0 5 WT WrapTec 10/280 hellgrau, 0 0 6 Farbe hellgrau 0 1 7 0 1 8 0 1 9 0 1 10 1 1 Auf dem Untersuchungsmaterial WT WrapTec 10/280 hellgrau, Farbe hellgrau ließ sich bei neun von zehn Prüfkörpern ein Pilzwachstum auch unter dem Mikroskop nicht erkennen. Bei einem von zehn Prüfkörpern war ein Pilzwachstum unter dem Mikroskop nachzuweisen. Bei fünf von zehn Prüfkörpern ließ sich ein Bakterienwachstum auch unter dem Mikroskop nicht erkennen. Bei fünf von zehn Prüfkörpern war ein Bakterienwachstum unter dem Mikroskop zu sehen. Seite 4 von 6

9. Schlussfolgerung Gemäß der durchgeführten Prüfung erfüllt das Untersuchungsmaterial WT WrapTec 10/280 hellgrau, Farbe hellgrau die Anforderungen aus der VDI 6022, Blatt 1 (07/2011) an mikrobielle Verstoffwechselbarkeit und ist in Bezug auf diese Prüfung der mikrobiellen Verstoffwechselbarkeit für den Einsatz in RLT-Anlagen geeignet. Berlin, den 24. Juli 2017 Dr. rer. nat. A. Christian Institut für Lufthygiene Seite 5 von 6

10. Fotodokumentation Foto 1: Untersuchungsmaterial WT WrapTec 10/280 hellgrau, Farbe hellgrau nach einer Inkubationszeit von 28 Tagen ohne sichtbaren Pilzbewuchs Foto 2: Untersuchungsmaterial WT WrapTec 10/280 hellgrau, Farbe hellgrau (50fach vergrößert) nach einer Inkubationszeit von 28 Tagen ohne Pilzwachstum Verbreitung und/oder Zugänglichmachung in Auszügen oder sonst in unvollständiger Form bedarf der Zustimmung des Instituts für Lufthygiene (ILH) Berlin. Alle Rechte, wie insbesondere Urheber- und Leistungsschutzrechte, bleiben im Übrigen Seite 6 von 6