Richtlinien des SVÖ für die Zucht des Deutschen Schäferhundes in Österreich

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Transkript:

Richtlinien des SVÖ für die Zucht des Deutschen Schäferhundes in Österreich 0

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Verantwortungsvoll züchten heißt, eine Rasse in ihrem Typus, in ihrem Wesen nicht nur zu erhalten, sondern möglichst auch zu verbessern. Oberstes Ziel muss es sein, Deutsche Schäferhunde zu züchten, die ihrer Aufgabe in der heutigen Welt, sowohl durch ihre erblichen Anlagen als auch durch ihre Aufzucht gewachsen sind. Insbesondere müssen wir danach trachten, die Alltagstauglichkeit als Familienhund abzusichern, ohne jedoch das Erbe als Gebrauchshund zu vernachlässigen. Dazu gehören verschiedene Kriterien in den Zuchtentscheidungen: 1. Zielsetzungen Züchten heißt nicht, die Anzahl der Hunde zu vermehren, sondern deren Qualität zu verbessern. Das Ziel muss sein, dass aus einem Wurf möglichst viele gesunde und qualitativ gute Hunde hervorgehen. Diese Qualitätsmerkmale gelten insbesondere für die Gesundheit und Gebrauchshundeeigenschaften Arbeitsbereitschaft, Selbstsicherheit, Belastbarkeit, Charakter und Wesensveranlagung, sowie für Anatomie, Typ und Ausdruck. 2

2. Kriterien der Zucht 2.1. Zuchttiere Die grundsätzlichen Vorgaben für Zuchttiere sind in den Ordnungen des SVÖ verankert. Dort sind die Voraussetzungen geregelt, damit ein Deutscher Schäferhund zum Zuchttier wird. Eine Checkliste über die formalen Grundvoraussetzungen für den Zuchteinsatz ist im Anschluss beigelegt. Die Auswahl der Zuchttiere liegt dann in der alleinigen Verantwortung des Züchters. Eine gute Basis ist dabei das Wichtigste und der Züchter sollte nur das beste Zuchtmaterial verwenden. Nicht nur das Einzeltier ist zu betrachten, sondern die gesamte Population dahinter. Hündinnen müssen im Wesen sehr gut sein, da Wesen nicht nur vererbt, sondern auch von der Mutter erlernt wird. In den anderen Merkmalen sollten sie aus Linien stammen, die nicht negativ auffällig sind. 2.2. Zuchtbewilligung ist kein Freipass Züchten heißt nicht, einfach zwei zur Zucht zugelassene Tiere zu paaren. Verantwortungsvolle Züchter planen eine Verpaarung lange vor einer Belegung. Dies ist sehr wichtig, denn nur durch eine vorhergehende Analyse der Tiere bildet die Basis für eine optimale Verpaarung. 3

Dabei ist es aber notwendig, die Tiere selbstkritisch, ehrlich und neutral zu beurteilen. Der Besuch von Hundeausstellungen, sowie Körungen und Leistungsveranstaltungen kann dabei sehr hilfreich und wegweisend sein. Der Zuchtwart sollte unerfahrenen Züchtern bei der Selektion von Zuchttieren behilflich sein z.b. Durchsicht von Unterlagen möglicher Partner. 2.3. Züchten Neben den vielen Anforderungen in der Zucht- und Körordnung, sowie Ratschlägen und Informationen, bilden die Abstammungen ein weiteres, wichtiges Selektionskriterium. Es ist wenig sinnvoll, eine erfolgreiche Paarung mehrfach zu wiederholen, da dann eine große Anzahl von Hunden mit der gleichen Abstammung (Ahnen) in die Zucht kommt. Dies schmälert langfristig den Gen-Pool und die Weiterverbreitung von genetisch bedingten Krankheiten wird dadurch deutlich erhöht. Weiters ist aufgrund der extrem hohen Zahl an Erbfaktoren und deren Kombination die Wiederholung eines bestimmten Wurfergebnisses denkbar unwahrscheinlich. Da die Welpen ja die zukünftige Zuchtbasis der Rasse bilden, wird die Blutbasis bei zu vielen Wiederholungen und engen Inzuchten stark verkleinert. Es ist deshalb ratsam, Verpaarungen mit entfernten Linien durchzuführen, auch wenn nicht immer zu 100% Prozent ersichtlich ist, welche negativen Erbfaktoren mit 4

vererbt werden. Ein Restrisiko ist immer vorhanden, aber es sind in jedem Wurf Welpen dabei, die das Potenzial für eine Zuchtverwendung haben. Entfernte Linien einzubeziehen, verbreitert unsere Zuchtbasis. Eine hohe genetische Vielfalt ist eine wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche, gesunde Zucht. Vermeiden Sie daher Inzucht und streben Sie immer eine möglichst hohe genetische Vielfalt an. 2.4. Wichtige Zielsetzungen der Zucht Die wichtigsten Zielsetzungen müssen sein: Priorität 1: Züchten Sie gesunde Hunde Priorität 2: Züchten Sie gebrauchstüchtige Hunde Priorität 3: Züchten Sie standardgerechte Hunde Und ganz wichtig: Halten Sie sich IMMER an diese Prioritäten und an die genannte Reihenfolge! 5

2.4.1. Gesundheit Die Zucht gesunder Hunde sollte gerade in der Gebrauchshundezucht immer höchste Priorität haben. Gesund und für die Zucht geeignet heißt: gute allgemeine Konstitution, frei von erblichen Krankheiten, hohe Lebenserwartung der Vorfahren, gesunde und zumindest durchschnittlich große Würfe, gesunde Mutterinstinkte der Hündinnen und zeugungswillige/fähige Rüden. Die Gesundheit der Hunde muss der wichtigste und elementare Bestandteil unserer Zucht sein. Im Einzelnen heißt das: Bereich HD Versuchen Sie immer, möglichst HD-freie Hunde zu züchten. Züchten Sie nur mit HD-freien Hunden( a normal), allenfalls mit Hunden, bei denen eine HD nicht sicher feststellbar ist ( a fast normal). Unterlassen Sie die Paarung mit Hunden, die leichte HD aufweisen ( a noch zugelassen). Versuchen Sie immer, einen möglichst niedrigen Anpaarungswert zu erzielen. Ein Wert von 80 oder darunter sollte angestrebt werden. Versuchen Sie, einen Anpaarungswert von über 90 zu vermeiden. Achten Sie bei den Anpaarungswerten auf die Röntgenquote der Elterntiere. Ein niedriger Anpaarungswert, der nur auf einer niedrigen Röntgenquote beruht, ist wenig aussagekräftig und kann leicht zu falschen Schlüssen führen. Bereich ED Versuchen Sie immer, möglichst ED-freie Hunde zu züchten. Züchten Sie nur mit ED-freien Hunden(normal), allenfalls mit Hunden, bei denen eine ED nicht sicher feststellbar ist (fast normal). 6

Unterlassen sie die Paarung mit Hunden, die leichte ED aufweisen (noch zugelassen). 2.4.2 Wesen und Arbeitsbereitschaft Der deutsche Schäferhund muss vom Wesensbild ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher, absolut unbefangen und außerhalb von Reizlagen - gutartig sein. Dazu aufmerksam und führig. Er muss Triebverhalten, Belastbarkeit und Selbstsicherheit besitzen, um für verschiedene Aufgaben z.b. als Familien- Begleit- Sport- Wach- und Diensthund geeignet zu sein. Achten Sie bei der Auswahl der Paarungspartner darauf, dass Gebrauchshundeeigenschaften in hohem Maße vorhanden sind. Bilden Sie Zuchthündinnen nicht nur im geforderten Mindestmaß aus, sondern forcieren sie die Ausbildung ihrer Zuchthündin. Geben Sie Deckrüden den Vorzug, die ihre Arbeitsbereitschaft mehrfach, unter verschiedenen Richtern und möglichst auch auf überregionalen Veranstaltungen wiederholt unter Beweis gestellt haben. 7

Dazu darf gerade beim Wesen nicht vergessen werden, dass hier die Umwelt und die Prägung eine sehr große Rolle spielen und bei weitem im Abgabealter der Welpen nicht abgeschlossen sind. Der Züchter kann nur versuchen eine möglichst gute Basis zu schaffen. 2.4.3. Anatomie und äußere Erscheinung Das gewünschte äußere Erscheinungsbild ist im Standard festgeschrieben. Wichtig ist, den Standard ohne Übertreibungen auszulegen. Die Züchter sollten sich möglichst eng an den Standard halten, allerdings mit dem Hintergrund, die Entwicklung der Rasse zu sehen und ihn deshalb auch zeitgemäß interpretieren. Eine möglichst korrekte Anatomie des Hundes ist - Gesundheit und Wesen vorausgesetzt - maßgebend für seinen züchterischen Wert. Für die bestmögliche anatomische Paarung bedarf es umfassender Kenntnisse und eines guten Auges. Der regelmäßige Besuch fachlich weiterbildender Veranstaltungen muss ebenso selbstverständlich sein, wie 8

die persönliche Information auf Ausstellungen und Siegerschauen. Insbesondere sind Hunde zu beachten, deren Vererbungskraft anhand von Nachkommengruppen abschätzbar ist. 3. Aufzucht Die Zuchtstätte(Zwinger, Wurfkiste, Welpenauslauf etc.) soll möglichst gut beaufsichtig werden können und sich in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses befinden. Die Haltung und Aufzucht der Hunde muss art- und bedarfsgerecht sein. Es ist vorteilhaft für die Welpen, wenn sie ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten haben. Reichlich menschliche Zuwendung und positive Umwelteinflüsse sollten für den verantwortungsvollen Züchter selbstverständlich sein und fördern das Vertrauen vom Welpen zum Menschen und zu vielen Situationen im Alltag. Eine Rückzugsmöglichkeit für die Mutterhündin muss immer gegeben sein. 9

Im Freien sollten die Welpen auch bei großen Ausläufen tagsüber nie mehrere Stunden unbeaufsichtigt sein. Sie brauchen Beschäftigung z.b. Spielsachen für Hunde, Tunnels etc. und insbesondere viel Kontakt zu verschiedenen Menschen. 4. Weiterbildungen der Züchter und Zuchtlehrwarte Einführungskurse Züchterseminar werden im SVÖ verbindlich vorgeschrieben, damit ein Neuzüchter entsprechende Informationen und Kenntnisse bekommt. Fortbildungskurse werden im SVÖ über das Zuchtwarteseminar und jährlich im Rahmen der Zuchtwartetagung, sowie anderen Veranstaltungen angeboten. Der SVÖ versucht, gemeinsam mit der Ved.Med. Wien oder mit anderen Institutionen, verschiedene interessante Schulungen und Projekte durchzuführen, die sowohl für den Züchter/Zuchtlehrwart, als auch den Sportler/Hundehalter rassespezifische Erkenntnisse und Erfahrungen bringen sollen. Der gewissenhafte Züchter, Zucht-/Lehrwart sollte sich im Bereich der gegebenen Rahmenbedingungen auch weiterbilden und sich über die Erkenntnisse der Vererbung laufend informieren. Züchten ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die nicht durch Emotionen, sondern durch sachbezogenes Wissen bestimmt sein sollte. 5. Ziele und Visionen Züchten ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Wer züchterisch weiterkommen möchte, wird ein faszinierendes Aufgabengebiet finden, das jedoch viel Engagement und Begeisterung benötigt. Wer nicht äußerst gewissenhaft agiert, wird sich schnell vor Schranken finden. Eine Zusammenarbeit mit anderen Züchtern mit einem gemeinsamen Ziel, welches dann auch konsequent verfolgt wird, kann sehr hilfreich sein. Entscheidungen werden breiter abgestützt und können manchmal auch einfacher umgesetzt werden. Eine Zucht ist nur erfolgreich, wenn alle Züchter 10

gemeinsam dasselbe Ziel verfolgen. Bestimmte Instrumente dazu sind unsere Statuten und verschiedenen Ordnungen. Es wäre falsch, die Hunde immer noch schöner machen zu wollen, sondern es muss getrachtet werden, die Rasse mit ihren rassespezifischen, phänotypischen Verhaltensmerkmalen so zu züchten, dass sie dauerhaft, die in sie gesetzten Erwartungen, nämlich eines gesunden, robusten, vielseitig einsetzbaren Familien- und Gebrauchshundes erfüllen kann. Das Ziel muss der gesunde, wesenstarke Deutsche Schäferhund sein!! Erstellt von Bundeszuchtwart Helmut Wehinger und Präsident Dr. Wolfgang Tauber im Jänner 2012. 11

Formale Voraussetzungen zur Ausstellung von Ahnentafeln für Deutsche Schäferhunde Voraussetzungen für den Züchter SVÖ Mitglied Besuch des Züchterseminares Abnahme der Zuchtstätte durch den SVÖ Eingetragener Zuchtstättennamen Voraussetzungen für den Rüden eingetragen im ÖHZB und Zuchtbuch des SV der Rüde ist vollendet 24 Monate alt Schaubewertung einer, vom SVÖ anerkannten Veranstaltung ab 12 Monaten mit der Bewertung Gut ist vorhanden ein anerkanntes Ausbildungskennzeichen ÖPO 1, IPO 1, IPO-ZTP liegt vor Ankörung von einem SVÖ oder SV Körmeister (ab 3 Jahren muss der Hund angekört sein) HD und ED Befund A Stempel sind in der AT eingetragen (bei noch zugelassen der Befunde muss der Zuchtpartner mindestens fast normal haben) Bei sowohl HD als auch ED noch zugelassen ist eine Zuchtverwendung dieses Hundes nicht gestattet Der Gesamtzuchtwert des Rüden und der Hündin zusammengezählt muss unter 200 liegen, anzustreben ist ein möglichst geringer Zuchtwert, jedenfalls unter 180. DNA Auswertung ist in der AT eingetragen Voraussetzungen für die Hündin eingetragen im ÖHZB und Zuchtbuch des SV die Hündin ist vollendet 20 Monate alt die Hündin ist am Decktag noch nicht 10 Jahre alt 12

Schaubewertung einer, vom SVÖ anerkannten Veranstaltung ab 12 Monaten mit der Bewertung Gut ist vorhanden ein anerkanntes Ausbildungskennzeichen ÖPO 1, IPO 1, IPO-ZTP liegt vor Ankörung von einem SVÖ oder SV Körmeister (ab 3 Jahren muss der Hund angekört sein) HD und ED Befund A Stempel sind in der AT eingetragen (bei noch zugelassen der Befunde muss der Zuchtpartner mindestens fast normal haben) Bei sowohl HD als auch ED noch zugelassen ist eine Zuchtverwendung dieses Hundes nicht gestattet Der Gesamtzuchtwert des Rüden und der Hündin zusammengezählt muss unter 200 liegen, anzustreben ist ein möglichst geringer Zuchtwert, jedenfalls unter 180. DNA Auswertung ist in der AT eingetragen Für beide Eltern gilt Inzucht, näher als 3-3 ist nicht gestattet. Die Überprüfung erfolgt am besten, indem man die Ahnentafelkopien der Eltern nebeneinanderlegt und die gleichen Ahnen kontrolliert. Auch auf Geschwister (Wurfwiederholung) achten!!! Im Zweifelsfall ist die SVÖ-Verwaltung zu kontaktieren. Bei Hunden, die Prüfungen (auch Vorprüfungen) im Ausland absolviert haben, gelten besondere Bestimmungen. Diese Prüfungen müssen, sofern sie nicht von einem SV-Richter abgenommen wurden, vom jeweiligen Verband bestätigt werden. Hier ist z.b. beim Ankauf eines Hundes der bereits Prüfungen hat, Vorsicht geboten (ebenso beim Deckrüden)! Für Hunde, die ausländische HD/ED-Befunde haben, gelten besondere Bestimmungen. Diese bitte in der Zuchtordnung nachlesen oder in der SVÖ-Verwaltung nachfragen. Diese Checkliste ist nur eine Hilfestellung und ersetzt keinesfalls die Bestimmungen der Zucht-, Zuchtschau- und Körordnung. Jeder Züchter muss sich in den entsprechenden Ordnungen über die derzeit gültigen Bestimmungen informieren. Bei Fragen oder Unklarheiten kontaktieren Sie bitte das Zuchtbuchamt des SVÖ. Stand: Jänner 2015 13

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