Deutscher Soldatenfriedhof Ysselsteyn

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Transkript:

Deutscher Soldatenfriedhof Ysselsteyn Die Deutsche Kriegsgräberstätte Ysselsteyn liegt in der niederländischen Stadt Venray, etwa zwanzig Kilometer hinter der deutsch-niederländischen Grenze am Timmermannsweg 75 in Ysselsteyn (Provinz Limburg). Es ist in den Niederlanden der größte Soldatenfriedhof und der einzige Friedhof für deutsche Soldaten. Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Ysselsteyn (Gemeinde Venray) ruhen ca. 31.598 deutschen Soldaten, die auf niederländischem Territorium im Zweiten Weltkrieg starben. Auch 85 gefallene Soldaten des 1. Weltkrieges ruhen hier. Etwa 3 000 deutsche Soldaten, die noch in den letzten Kriegsmonaten im Hürtgenwald oder bei der Ardennen-Offensive fielen und vom amerikanischen Gräberdienst zunächst neben dem amerikanischen Soldatenfriedhof Margraten beerdigt worden waren, ruhen hier. Zudem erhielten 1 700 im Gebiet um Arnheim gefallene Deutsche in Ysselsteyn ihre letzte Ruhe. Neben Deutschen ruhen hier auch Niederländer, Polen und Russen, die als Freiwillige in Verbänden der Wehrmacht gekämpft hatten. 475 deutsche und georgische Gefallene wurden im Frühjahr 1949 von der Insel Texel (Aufstand der Georgier, 5./6. April 1945) nach Ysselsteyn überführt. Sie gehörten zum deutsch-georgischen Infanteriebataillon 822, das im Zuge des Ausbaus des Atlantikwalls auf Texel stationiert worden war. Verstorbene Männer, Frauen und Kinder aus dem Internierungslager in Vught, südlich von 's Hertogenbosch, bekamen inmitten der gefallenen Soldaten ebenso ihr Grab. Einst waren in Ysselsteyn auch italienische Kriegstote bestattet. Sie wurden später ausgebettet und in die Heimat überführt. Es sind dort auch Niederländer beigesetzt, die im deutschen Kriegsdienst in der SS gefallen sind. Es erfolgen auch heute noch Zubettungen, wenn Gefallene aus Zufall bei Ausgrabungen gefunden werden. Auf der Kriegsgräberstätte ruhen ca. 6000 nicht identifizierte Opfer.

Der Friedhof entstand unweit eines ehemaligen deutschen Kriegsgefangenenlagers. Die niederländische Seite wollte zunächst alle deutschen Kriegstoten exhumieren und über die Grenze nach Deutschland bringen, wo sie dann auf einem Sammelfriedhof im grenznahen Bereich des Niederrheins bestattet werden sollten. Die Amerikaner äußerten demgegenüber den Wunsch, die deutschen Gefallenen in den Niederlanden zu belassen, zumal sich das unwirtliche Gelände De Peel für das Anlegen eines Sammelfriedhofes gut eignete. Man entsprach dem Wunsch. Der niederländische Gräberdienst legte den Friedhof an. Das niederländischen Verteidigungsministerium sorgte dafür, dass alle deutschen Gefallenen von den Zivilfriedhöfen und aus Feldgräbern überall im Land exhumiert und auf den Friedhof in Ysselsteyn beigesetzt wurden. Am 1. November 1976 übergaben die Niederlande die Kriegsgräberstätte an die Bundesrepublik Deutschland. Damit ging der Unterhalt des Geländes an den "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.v. Zwischen Mai 1977 und Oktober 1981 wurden neue Grabkreuze durch Soldaten der Bundeswehr gesetzt. Im Jahr 1982/1983 wurden der zentrale Gedenkplatz und die Kameradengräber erneuert. Mit der Beendigung der Umgestaltung des Friedhofes übergab der Präsident des Volksbundes am 6. Oktober 1981 die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn dem Landesverband NRW im Volksbund als Betreuungsfriedhof.

Beschreibung der Kriegsgräberstätte Der Soldatenfriedhof liegt mitten in einem flachwelligen Gelände in der Heide- und Moorlandschaft De Peel, welches sich in drei bis zehn Kilometern Breite parallel zur Maas von der Provinz Limburg bis in die Provinz Nordbrabant erstreckt. Der Friedhof hat eine ungefähre Größe von 28 Hektar. Das Gräberfeld ist ca. 350 m breit und 720 m lang. An der rückwärtigen Seite ist er ca. 220 m breit. Ringherum ist der Friedhof von Wald umgeben. Direkt bei der Kriegsgräberstätte befindet sich die Internationale Jugend und Bildungsbegegnungsstätte Versöhnung über den Gräbern. Jugendliche aus allen Ländern helfen in Workcamps bei der Erhaltung der Gräber. Vom Parkplatz aus betritt man den Friedhof durch ein niedriges Schmiedeeisentor. Links vor dem Eingangstor steht ein viereckiger Stein mit der Inschrift DEUTSCHER SOLDATENFRIEDHOF YSSELSTEYN DUITSE MILITAIRE BEGRAAFPLAATS. Links neben dem Stein steht eine Informationstafel der Gemeinde Venray. Vom Parkplatz aus erreicht man den Friedhof über einen mit hohen Rhododendren beidseitig bepflanzten Weg. Auf der linken Seite ist ein Besuchergebäude, in dem die Belegungslisten ausliegen, wie auch ein Verwalterbüro und sanitäre Anlagen. Auf der rechten Seite des Weges befindet sich ein Wirtschaftsgebäude, in dem Maschinen für die Arbeit auf dem Friedhof abgestellt und gewartet werden. Betritt man nun das Gräberfeld ist der erste Eindruck überwältigend, macht sprachlos. Überall Gräber, soweit das Auge reicht bis in Unendlichkeit. Eine Heerschar grauer Kreuze erinnert an die Schrecken des Krieges, unabhängig von Herkunft und Staatsangehörigkeit. Bei näherer Betrachtung sieht man, dass die meisten Kreuze

mit einem Namen versehen sind. Ca. 6000 Grabkreuze tragen aber nur die Aufschrift Ein Deutscher Soldat. Das Gräberfeld ist in 106 Blöcken von je 12 Reihen aufgeteilt. In jeder Reihe sind 25 nummerierte Gräber. Manchmal kommt noch eins dazu wenn nämlich irgendwo in den Niederlanden durch Zufall die sterblichen Überreste eines deutschen Soldaten gefunden werden. Fast alle Gefallenen ruhen in Einzelgräber. Beiderseits eines Querweges nach beiden Richtungen vom zentralen Gedenkplatz aus, befinden sich einige Gemeinschaftsgräber. Eine Informationstafel des Volksbundes steht links am Eingang zum Friedhof. Der Text auf der Tafel ist in Niederländisch, Deutsch und Englisch geschrieben. Im linken vorderen Teil der Friedhofsanlage ruhen 87 Kriegstote des Ersten Weltkrieges, die von Maastricht und anderen Gemeinden hierher überführt wurden. Ein Sarkophag aus Mu-

schelkalk auf einem kleinen Erdhügel bildet das Ehrenmal (1937 durch den Volksbund gestiftet). 74 Kreuze sind ringförmig um den Sarkophag angelegt und kennzeichnen die Einzelgräber. 13 Gefallene ruhen in einem gemeinsamen Grabe unter dem Sarkophag. Ihre Namen stehen auf dem Ehrenmal. Am 8. Mai 1995, dem 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa, wurde im rechten vorderen Teil auf der Wiese vor dem ersten Gräberfeld ein japanischer Ginkgo-Baum gepflanzt. Eine Tafel erinnert an die Bedeutung. Nach dem Atomschlag auf Hiroshima 1945 trieben in der völlig verbrannten Stadt die Ginkgo- Bäume als erste Gewächse wieder neue Blätter. Der immer wieder erwähnte Atombombenginkgo im Tempelbezirk von Hiroshima stand nur 800 m vom Zentrum der Atombombenexplosion entfernt. Der Baum überlebte. Man sagt, dass der Baum auch den Tempel geschützt habe, der als einziges Gebäude in dem Stadtteil nicht ausgebrannt war. Seither gilt das Ginkgo-Blatt als Zeichen der `Hoffnung auf junges Wachsen im Frieden. Der Ginkgo- Baum kommt in zwei Formen vor und kann sich nur im Miteinander vermehren. So gilt das Ginkgo-Blatt auch als Symbol für Zuwendung und Miteinander. Durch eine ca. 300 m lange Allee führt der Weg uns zum Zentralen Gedenkplatz.

Als Gedenkzeichen steht im Mittelpunkt des Friedhofs ein Betonkreuz mit einer Verkleidung aus Naturstein errichtet worden. Darum herum stehen kurze Grabstelen aus Naturstein. Auf einer Stele steht innerhalb des Kreises: AUF DIESEM FRIEDHOF RUHEN 31585 DEUTSCHE SOLDATEN OP DEZE BEGRAAFPLAATS RUSTEN 31585 DUITSE MILITAIREN. Links und rechts neben dieser Stele sind an einigen Stelen Haken angebracht. Hier können Kränze aufgehangen werden. Rings herum um die Grabstelen sind Rosenstöcke gepflanzt. In der Querachse des Friedhofes, beiderseits des zentralen Gedenkplatzes mit dem Hochkreuz, findet man einige Kameradengräber. Ein Gedenkstein steht links neben den zentralen Gedenkplatz. Er soll an den niederländischen Hauptmann Lodewijk Johannes Timmermans erinnern. Der niederländische Hauptmann Ludwig Johann Timmermans ist untrennbar mit der Geschichte des Friedhofes in Ysselsteyn verbunden. Timmermanns war Widerstandskämpfer. 1945 wurde er verwundet. Im Lazarett lernte er einen jungen deutschen Soldaten kennen, der ihm sehr behilflich war. Durch Gespräche erkannte Timmermanns, dass jeder Soldat mit einer Ideologie geimpft wurde. Von 1948 bis 1976 war er im Auftrage seiner Regierung als Verwalter tätig war und galt als Vater des Soldatenfriedhofes Ysselsteyn. Timmermans, der nach seiner Pensionierung noch viele Jahre lang immer wieder auch Jugendliche zusammenführte und ihnen die Geschichte des Friedhofes näherbrachte, starb 1995. Seinem letzten Wunsch entsprechend, wurde Timmermans kremiert und die Asche über den Friedhof in Ysselsteyn verstreut. Die Straße, an dem die Kriegsgräberstätte liegt, ist auch nach ihm benannt. 1996 pflanzten Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums aus Dortmund und einer niederländischen Schule aus Roermond gemeinsam mit dem Bürgermeister der Gemeinde Venray - auf dem Gemeindegebiet liegt der Soldatenfriedhof - einen weiteren Ginkgo-Baum links des Hochkreuzes, nahe des Gedenksteins für Hauptmann Timmermans.

Links In der Nähe der Gedenkstätte steht ein Carillon mit 25 Glocken, die in fünf Stahlkonstruktionen hängen. Das Glockenspiel ist 4 Meter hoch. Auf den Glocken stehen die Namen der Spender. Das Glockenspiel ist am 4. September 1960 vom Konsul der Bundesrepublik Deutschland, Dr. K. Buddenberg eingeweiht. Das Carillon wurde auf Initiative von Frau Klara von Zitzewitz, der Mutter des fast 19- jährigen FHJ.Gefr. Ernst-Jürgen Zitzewitz, der in Nord-Brabant gefallen war, aufgestellt. Sie fragte auch viele Regierungen und Stadtverwaltungen, um eine Spende zu bekommen, so dass das Glockenspiel nun von 25 Glocken besteht. Jeden Tag von 9.00 bis 05.00 Uhr spielt das Glockenspiel eine Melodie jede halbe Stunde. Das Gräberfeld ist mit Rasen bedeckt und mit Bäumen bepflanzt. Einige Bäume wurden dort gepflanzt, wo freie Stellen entstanden. Es gab einige Angehörige, die ihr Familienmitglied nach Hause umgebettet haben. Es gibt auch einige Grabkreuze, die direkt zusammenstehen. Hierbei handelt es sich meistens um Familienangehörigen, die zusammen gestorben sind, wie z.b. die Geschwister Welters im Gräberfeld AX, Reihe 1, Grab 5. Es gibt auch Grabsteine, auf denen steht, wie z.b. das Gräberfeld AP, Reihe 2, Grab 47, 4 unbekannte Soldaten. Der erste, der in Ysselsteyn begraben wurde, war Unteroffizier Johann Siegel. Er wurde am 5. Okt. 1946 in Ysselsteyn beerdigt. Ursprünglich lag er auf dem Friedhof neben dem Amerikanischer Kriegsgräberstätte Netherlands American Cemetery in Margraten. Der jüngste Tote Josef Meijers - ist gerade einmal einen Tag alt. Im Gräberfeld AR, Reihe 8, Grab 184 ruht Heinrich Kramm, der Vater des Schlagersängers Heino.

Im Gräberfeld TH, Reihe 1, Grab 1, ruht Major Egmont, Prinz zur Lippe Weissenfeld. Er war ein Jagdflieger-Ass, Kommandeur des III. NJG1 und stürzte in St. Hubert/(Ardennen) in Belgien ab. Direkt daneben ruht Major Heinrich, Prinz zu Sayn Wittgenstein. Er war auch ein Jagdflieger- Ass und Kommandeur des I. NJG 100. Auf der Kriegsgräberstätte liegt auch der Kriegsverbrecher Ernst Knorr. Ernst Knorr war Offizier des Deutschen Sicherheitsdienstes, der als äußerst grausam bekannt war. Er war an der Folter und der Hinrichtung der Mitglieder der niederländischen Widerstandsbewegung beteiligt. Jedes Jahr im November findet eine Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag statt. Jährlich kommen 25.000 Besucher zur Kriegsgräberstätte. Quelle: www.volksbund.de www. Wikepedia.de http://verwehte-spuren.de.tl/ysselsteyn.html