Zur Erinnerung an unseren Vater Kurt Urbschat

Transkript

1 Zur Erinnerung an unseren Vater Kurt Urbschat

2 Das war im Oktober 1943 Der Gefreite Kurt Urbschat, wohnhaft in Tilsit/Ostpreußen, ist am 22.0ktober 1943 zu unbekannter Stunde in Annenskoje/Newa gefallen.

3 Im Oktober 2007 Name: Kurt Urbschat Dienstgrad: Gefreiter geboren: in Paskalven Truppenteil: nicht bekannt Erkennungsmarke Pi.Ers.Batl.I Todestag: Todesort: Annenskoje, nordöstl. Mga Bestattet: Gory,Friedhof der 61.Inf.Div. Block D, Rh.7, Gr.5, lt. Ausbettungsplan Umgebettet nach Deutscher Soldatenfriedhof Sologubowka Block 2, Reihe 74, Grab 7859

4 St. Petersburg - Sologubowka

5 Der Eingang zum Friedhof

6 Das deutsch-russische Kriegsgräberabkommen vom 16. Dezember 1992 ist Grundlage für die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Russland. Ziel ist es, den deutschen Toten der beiden Weltkriege ein würdiges Grab zu geben. Dazu werden die noch auffindbaren Gebeine der Gefallenen aus verstreut liegenden Grablagen geborgen und auf große Sammelfriedhöfe zusammengebettet. Von belagerten deutsche Truppen das damalige Leningrad. In den 900 Blockadetagen starben hunderttausende Menschen: Soldaten beider Seiten und Einwohner der abgeriegelten Stadt. Leid und Not lassen sich kaum beschreiben. Die über einhunderttausend deutschen Gefallenen ruhen noch heute auf kleinen und kleinsten Frontfriedhöfen oder dort, wo sie damals fielen begann der Volksbund mit der Suche nach einem geeigneten Gelände für einen großen Sammelfriedhof. Zahlreiche, während der Kampfzeit angelegte deutsche Soldatenfriedhöfe wurden begutachtet. Hier im Ort Sologubowka bot sich ein ausreichend großes Gelände an, zumal es bereits in der direkten Umgebung des heutigen Friedhofes vier kleinere Gräberfelder mit insgesamt 3198 Toten gab. Wir erhielten für den Bau des Friedhofes ein fünf Hektar großes Gelände auf kircheneigenem Grund in der Ortschaft Sologubowka (Ortsteil von Lesje). Auf der Grundlage von Gestaltungsvorgaben des Volksbundes wurde die Planung durch einen Architekten aus St. Petersburg durchgeführt. Das Projekt gliedert sich in drei Teilbereiche: den Friedhof mit einmal bis zu deutschen Gefallenen, als Ort der Erinnerung und Mahnung, einen anschließenden Friedenspark, als Symbol für das Heranwachsen des Friedens zwischen den Menschen, und die Wiederherstellung einer alten russischorthodoxen Kirche als versöhnende Geste. Die Kirche Maria Himmelfahrt" wurde 1851 eingeweiht und 1880 mit einem Glockenturm versehen. In den zwanziger- bis dreißiger Jahren ausgeplündert, wurde sie 1937 geschlossen. Während der Kriegsjahre befand sich im Keller der Kirche ein Lazarett für deutsche Soldaten.

7 Der Volksbund plant, nach der Restaurierung im Gewölbe unter der Kirche einen Ausstellungsraum mit Schicksalsbeschreibungen von deutschen und russischen Kriegsopfern einzurichten. Außerdem sollen dort die Namen aller in Russland gestorbenen Deutschen dokumentiert werden. Der Kirchenraum soll in Zukunft wieder den Menschen in Sologubowka als Gotteshaus dienen und den Gästen des Friedhofs zu Gebet und stiller Einkehr geöffnet sein. Mit diesem Projekt möchte der Volksbund ein Zeichen der Versöhnung zwischen den Menschen in Deutschland und in Russland setzen und künftigen Besuchern dieses Areals eine Friedensbotschaft vermitteln. Seit 1996 haben auf dem neuen Soldatenfriedhof bereits über Gefallene aus verschiedenen Grablageorten eine endgültige Ruhestätte erhalten Tote konnten wir bisher namentlich identifizieren. Am 9. September 2000 wurde der Friedhof unter Beteiligung von Angehörigen und der ortsansässigen Bevölkerung der Öffentlichkeit übergeben. Mit Abschluss der Zubettungen werden hier etwa deutsche Soldaten eine endgültige Ruhestätte erhalten. Sologubowka - St. Petersburg wird damit die weltweit größte deutsche Kriegsgräberstätte. Im Jahr 2003 wird die Kirche Maria Himmelfahrt" wieder eingeweiht.