https://www.arnsberg.de/zukunft-alter/projekte/opaparazzi/kostproben.php

Ähnliche Dokumente
Gerda Steiert geb. Langenbach gestorben am 4. Februar 2017

Was ist für mich im Alter wichtig?

Hallo du, Deine Stefanie

Schuleröffungs-GD 2007/08 Montag, 13. August 2007, 8.15 Uhr. Mer send beschermt - Onderem Schirm beschötzt sii

Einleitungstextvarianten

Abschied in Dankbarkeit Abschied nur für kurze Zeit Alles hat seine Zeit Als Freund unvergessen Am Ende steht ein Anfang An jedem Ende steht ein

Heißer und kalter Dank Predigt am zu Lk 17,11-19 Pfr. z.a. David Dengler

Liebe Leserin, lieber Leser,

Das Gesetz der Anziehung zum Thema Geld

Alfred Enghardt gestorben am 17. August 2016

an Kontakt. Manche von euch sind im Inneren richtig verkümmert. Selbst wenn dir Materielles genommen wird, kannst du nur gewinnen.

Dem Herrn entgegen Den Augen fern, dem Herzen ewig nah Der Friede sei mit Dir Der Herr hat genommen Der Himmel ist weit und Du darin Der Tod eines

D R E C K franz rieder

Was geschieht, wenn jemand stirbt?

Horst Scheider gestorben am 2. Oktober 2015

Werner Pampus gestorben am 2. September 2016

Einfach glücklich er s ein! 4 erstaunlich einfache Tipps, wie Sie glücklicher und zufriedener werden!

Schleifen. Prägedruck Druckfarben: Gold, Silber, Schwarz, vor allem für dunkle Schleifen K 23 K 24

Vorschläge für Beschriftungen von Trauerschleifen und Kranzschleifen.

Zum Andenken. Klaus / Größe: 1-sp/30 mm; Schriftart: Present * *

Predigt zum Thema Wann ist ein Christ ein Christ?

Gerda, Ex-Christin, Litauen

Loslassen in 4 Schritten Lerne loszulassen und trau Dich Veränderungen in Deinem Leben zuzulassen. Das eröffnet Dir neue Wege und Chancen.

Predigtmanuskript. Thema: Wer ist Jesus für dich?

JURGEN HOLLERs LIFING -COACH!

Henning Hepers gestorben am 16. August 2016

Predigt zu Philipper 4, 4-7

Schleifensprüche. Bestattungsinstitut Rabert Daruperstr Nottuln Tel.: /

INHALT. 1. Selbstliebe. 3. Liebe versus Angst. 4. Selbstwertgefühl und Fülle. 5. Liebe und Leistung. 6. Ohne Liebe keine Gesundheit

Gnade sei mit euch Der vorgeschlagene Predigttext dieses Sonntags steht im 1. Johannesbrief im 4. Kapitel.

Predigt von Pfr. Schleifer zur Konfirmation II ( ) über Ps 18,30b

Dinge zwischen Pferd und Mensch geschehen können. Damals nannte ich es Kommunikations- und Dominanztraining, bis ich erkannte, dass das Wort Dominanz

Botschaften von den Einhörner Manzey, Zientikit, Manzera, Keherwatt, Elio

Sprüche für Traueranzeigen - Texte

Lebe im hier und jetzt Achtsamkeit im Alltag

Schleifentexte. An jedem Ende steht ein Anfang. As Time Goes By. Aufrichtige Anteilnahme. Auf Deinem Stern gibt es keinen Schmerz

Erfülltes Leben inspieriert von Gedanken der Konfis und dem Gleichnis vom Sämann (Lk 8,4-8)

Peter Potthast gestorben am 27. Dezember 2015

Zeitungsanzeigen zum Jahrgedächtnis

SCHAUEN BETEN DANKEN. Ein kleines Gebetbuch. Unser Leben hat ein Ende. Gott, wir möchten verstehen: Unser Leben hat ein Ende.

Viele, die damals mit ihm feierten, sind heute wieder da, nehmen hier Abschied, trauern um ihn.

Rede von Bundespräsident Heinz Fischer anlässlich der Trauerfeier für Altbundespräsident Johannes Rau, 7. Februar 2006, Berlin

Leit-Bild der Werkstätten Gottes-Segen

Der gutgelaunte Fremde «Thema: Umgang mit (dem) Tod und Sterben»

Morgenimpuls Leiterkurs 2010

Das ist uns wichtig. Leitbild in Leichter Sprache. 1. Kapitel Menschen sind das Wichtigste

Hans-Joachim Günther gestorben am 11. Mai 2016

+ die Kirche. Eine Einführung. M.E., September Alle Bilder selbst produziert oder Gemeingut/Public Domain.

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

(Preise gelten inkl. Schleife mit 5 Wörtern. Jedes weitere Wort 0,50 )

Walter Pohl gestorben am 21. Februar 2015

Gerard Stielau gestorben am 20. März 2017

Meditation mit den Perlen: Das Leben auf die Kette bekommen

Was wir von Kindern lernen können

Spuren. Hinkend in die Morgenröte ziehen

Ein Gedicht von Luzia Sutter Rehmann wirbt in unnachahmlicher Weise dafür, das Leben heute zu ergreifen. Es heißt darin:

KIDSCREEN-52 Gesundheitsfragebogen für Kinder und Jugendliche

JÜRGEN ZWICKEL. Potenzialsätze. Inspiration für Herz und Kopf

Name: Klasse: Datum:.. Mein ICH-Buch. Gestalte die Vorder- und Rückseite deines Ich-Buches.

Predigt zu Johannes 14, 12-31

Vier Wochen, die mir helfen, mein Wohlbefinden zu verbessern.

Baby da, Freunde weg?

Kehre nie mehr um!!!

Der Schlüssel. davon sind zurzeit verschlossen.

Dirk Descher gestorben am 4. März 2017

Das Geheimnis der Dankbarkeit

Ralf Wießpeiner *

Vier Wochen, die mir helfen, mein Wohlbefinden zu verbessern.

Mut - und die Wunder in deinem Leben

Predigten zum Mitnehmen

Was ich an dir liebe, Sohn

Christvesper Heilig Abend 2015 in Bolheim. Predigt: Johannes 3,16. Pfarrerin Hanna Nicolai

FÜREINANDER ein Kunstprojekt

Ich bin mir nicht sicher, ob ich an Gott glauben kann, weil... Ich bin mir nicht sicher, ob ich an Gott glauben kann, weil...

Wenn Dinge anders laufen...

Gnade sei mit euch und Friede, von dem, der da ist, der da war und der da kommt. Amen.

Hallo! Wir sind die Klasse 3a, aber wenn du das liest, schon die 4a!

Predigt zu Römer 8,32

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Du weißt schon alles.

Luciano Thielebürger gestorben am 4. März 2017

Unser Vater im Himmel

Als meine Tochter sehr klein war, hatte ich ein ganz interessantes Erlebnis mit ihr.

ankommen heimkommen Liebe Schwestern Ich möchte Euch von Herzen danken für diese kostbaren Tage in Eurem Haus

Der Anruf. Hast du etwas Zeit für mich? Worüber können wir mit Gott reden?

Jenseitsbotschaften Was dir deine geliebte Seele noch sagen möchte Kartenset

Eigenschaften der Seele

Die Auferstehung Jesu

Emma Ebert geb. Tilgner gestorben am 7. Februar 2017

Meditationstexte zum Leiden und Sterben Jesus

Hör auf dein Herz! Konfipredigt 2017 von Anna Lohf

FU: Ich fand drei ganz gut. Ich hätte vier auch gut gefunden, aber drei fand ich auch gut. B: Mmh. Was hätte anders sein müssen, um vier zu haben?

Ich gehöre dazu Menschen sind nicht gleich Aber sie sind gleich wichtig

Wie erleben Kinder Sterben und Tod?

ISBN

Transkript:

Ein Vermächtnis an die Jugend! Marita Gerwin Der Arnsberger Künstler Rudolf Olm stellte sich vor einiger Zeit den Fragen der Jugendlichen aus dem Mariengymnasium im Rahmen des landesweiten Projektes Junge Bilder vom Alter in NRW. In der Klang-Ausstellung OPAPARAZZI im Grillo-Theater in Essen wurde dieses Interview der Öffentlichkeit auf der Theater-Bühne vorgestellt. Das begeisterte und gerührte Publikum reagierte spontan mit Standing Ovation. Wir danken Rudolf Olm für seine Offenheit und den Arnsberger Jugendlichen für ihre einfühlsame Art, mit den Themen zuzugehen. Ein Dialog der Generationen par excellence. Nachahmenswert! Behutsam und respektvoll stellen zwei Jugendliche Fragen an den Künstler, zu seiner Einstellung zum Leben und zu seinem Älterwerden. Sie sparen auch Tabu-Themen nicht aus, reden über den Sinn des Lebens, über Glück, aber auch über den Tod, das Sterben und die Zeit danach. Rudolf Olm stellt so manche tradierte Altersbilder der jungen Menschen auf den Kopf. Freundschaft und Verständnis entstehen, auch wenn ein halbes Jahrhundert zwischen ihnen liegen! Niemand fragte nach dem Alter. Es klingt so selbstverständlich. Ist es auch! Wir danken Rudolf Olm, der viele Jahre gemeinsam mit der Fachstelle Zukunft Alter Arnsberg den Dialog der Generationen in unserer Stadt gestaltet hat. Weil er es liebte, sich mit jungen Menschen auszutauschen. Mit einem Gewinn für beide Seiten. Das Interview mit Rudolf Olm - Track- Nr.7 können Interessierte unter folgendem Link anhören: https://www.arnsberg.de/zukunft-alter/projekte/opaparazzi/kostproben.php Foto: Karin Hessmann aus dem Projekt OPAPARAZZI - Arnsberg im Rahmen des Landesprogramms NRW "Junge Bilder vom Alter"

Hier die Fragen der Jugendlichen an Rudolf Olm und seine berührenden Antworten dazu: Was ist der Sinn Ihres Lebens? Rudolf Olm: "Man wir geboren um zu sterben. Dazwischen liegt das Leben. Sinnvoll möchte ich die Zeit dazwischen gestalten. Glücklich und zufrieden möchte ich sein, Freunde haben, in einer Gemeinschaft leben, integriert sein, dazugehören. Nicht am Rande stehen, den Kontakt zu jungen Menschen behalten. Ich will das Gefühl haben, dass ich gebraucht werde. Das ich mich nützlich machen kann. Und wenn ich das eines Tages vielleicht nicht mehr kann, möchte ich nicht das Gefühl haben, dass ich Jemandem zu Last falle. Davor habe ich Angst". Ihre Lebensweisheit - wie sieht sie aus? Rudolf Olm: "Wir müssen nicht ewig jung bleiben, wir müssen handlungsfähig bleiben. Ich lasse heute im Alter nicht alles so einfach mehr auf mich zukommen, nehme nicht alles mehr als "von Gott gegeben" hin. Ich entdecke aber auch Dinge, die ich nicht mehr leisten kannz.b. extreme Bergtouren im Hochgebirge. Das tut irgendwie schon weh. Aber inzwischen trauere ich nicht mehr diesen Dingen nach, sondern beschäftige mich jetzt halt mit den Sachen, die ich noch kann, die mich und meine Kräfte nicht überfordern. Alles hat seine Zeit. Jedes Alter hat seine Reize, ob ich 5, 20, 50 oder 80 Jahre alt bin". Foto: Marita Gerwin Haben Sie Angst vor dem Tod und vor dem Sterben? Rudolf Olm: "Vorm Tod habe ich keine Angst. Vielleicht eher vor dem Sterbeprozess. Ich bin fest verwurzelt in meinem Glauben. Wovor ich aber schon Angst habe ist, das ich nicht alles geregelt habe, dass mein Sachen nicht in Ordnung sind. Vieles schiebe ich in meinem Leben so einfach vor mir her. Manchmal beunruhigt mich das. Ich nehme es mir wieder vor. Aber letztendlich ändere ich es nicht, obwohl mir mein Kopf sagt: Nun mach mal voran! Entscheide selbst, was nach deinem Tod geschehen soll. Schreib Dein Testament. Aber irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl, sich mit den Fragen des Todes und mit der Zeit danach auseinander zu setzen. Sterben gehört für mich zum Leben. Du hast die Chance einmal auf der Welt zu sein, und dann plötzlich ist die Zeit vorbei, die Uhr ist abgelaufen. Für immer. Ich ärgere mich darüber, dass ich nicht alles mehr mitbekommen kann, das Leben ist so interessant und spannend. Man muss nur neugierig bleiben. Ich liebe das Leben. Ich

möchte es schon noch einige Jahre erleben dürfen. Ich hoffe, gesund und bei klarem Verstand. Ich frage mich schon, hast du Spuren hinterlassen, Wege markiert. Gibt es Dinge, die über den Tod hinaus an Dich erinnern? Tod ist eigentlich doch nur der, der vergessen ist. Ich habe so viel geschaffen in meinem Leben, dass ich sicherlich nicht vergessen bin, wenn es eines Tages mal soweit sein sollte. Dann ist es eben so. Ich hatte eigentlich ein erfülltes Leben". Foto: Marita Gerwin Gibt es irgend etwas, für das Sie sich zu alt fühlen? Rudolf Olm: "Ich bin jetzt über 80 Jahre alt, der Geist ist fit, nur der Körper macht manchmal nicht so mit, wie ich es will. Wenn ich gefragt werde, wie es mir geht, dann sage ich auch schon mal ausreichend. Ich brauche öfters mal Pausen. Ich kann nicht mehr durch die ganze Welt reisen, das mache ich heute mit dem Fernsehen und mit Büchern. Ich verschiebe auch nie mehr was auf morgen. Wer weiß schon, was morgen ist? Wie ich morgen drauf bin? Ich muss jetzt die Zeit, die mir noch bleibt, nutzen. Dabei ist mir die Freiheit das höchste Gut. Ich bin nicht mehr abhängig von Fremdbestimmungen, kann eigentlich mein Leben gestalten, wie ich möchte. Foto: Thora Meißner

Was fehlt Ihnen? Rudolf Olm: "Was mir fehlt? Eigentlich Zeit! Ich brauche viel mehr Zeit. Für Alles! Vieles geht einfach nicht mehr so schnell. Ich möchte noch so viel erleben, da wird mir manchmal doch bewusst, dass mir dieses kostbare Gut: die Zeit - immer mehr durch die Finger rinnt. Wie bei einer Sanduhr. Irgendwann ist sie abgelaufen. Die Tage, Wochen und Monate, sie gehen vorbei. Unwiederbringlich. Ich sollte sie viel intensiver nutzen - meine Zeit- die mir bleibt". Was bedeutet für Sie Glück? Rudolf Olm: "Glück fängt in meinem Kopf an". Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor? Rudolf Olm: "Ich erschrecke mich manchmal, wenn ich mein Alter sage. Ich bin nicht gleichgültig. Ich lebe bewusster als früher. Ich möchte offen bleiben, interessiert. Möchte mich jungen Menschen zuwenden, zuhören können. Ich weiß, dass ich nicht noch 50 Jahre leben werde. Ich sehe da schon eine Mauer, über die ich nicht mehr springen kann. Mir ist bewusst: Alles schaff ich eh nicht mehr! Also mache ich das, was ich tue, eben bewusster". Foto: Thora Meißner Reizt es Sie Neues zu lernen und zu erleben? Oder reichen Ihnen die Erinnerungen an vergangene Tage aus? Rudolf Olm: "Man ist niemals zu alt, um etwas Neues anzufangen und zu lernen! Ich sage mir jetzt immer häufiger: Zwei Drittel des Lebens hast du jetzt schon hinter dir, nun mach endlich das, was dir Spaß macht, das was du immer schon tun wolltest. Verschieb nichts auf Morgen. Deine Zeit ist nicht unendlich - nutze sie. Vielleicht etwas gemächlicher, doch sinnerfüllt möchte ich leben. Wenn es eben geht, bis zum Lebensende!" Was würden Sie heute noch machen, wenn Sie morgen sterben würden? Rudolf Olm: "Meine Sachen ordnen! Je älter ich werde, desto mehr genieße ich alles und desto mehr vermisse ich die Dinge, die ich nicht mehr kann".

Foto: Thora Meißner DANKESCHÖN, lieber Rudi Olm für dieses offenherzige Interview. Es ist ein Vermächtnis! Wir werden Dich niemals vergessen. Du warst ein Gewinn für unsere Stadt Arnsberg. Ich bin glücklich, dass Du all die Jahre mit der Fachstelle Zukunft Alter gemeinsam den Dialog der Generationen in Arnsberg so kreativ gestaltet hast. In dankbarer Erinnerung Marita Gerwin und Martin Polenz Zukunft Alter Arnsberg Arnsberg, 1.März 2018