Ein Gedicht von Luzia Sutter Rehmann wirbt in unnachahmlicher Weise dafür, das Leben heute zu ergreifen. Es heißt darin:
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- Thilo Esser
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1 Kurz und bündig werben diese eindrücklichen Fragen dafür, das Leben nicht zu verschieben. Es nicht auf morgen, auf irgendwo und irgendwann zu vertagen, sondern beherzt und mutig den Augenblick zu ergreifen und zu handeln. Oder zu reden. Oder zu genießen. Aber was ist, wenn die Bedenken größer sind als der Mut? Wenn die Tatkraft nicht reicht? Wenn ich mir gar nicht sicher bin, was ich machen möchte? Vielfältig sind die Stimmen, die den Aufschub predigen und mit vielen Gründen davon überzeugen wollen, etwas besser zu lassen. Es braucht täglich die Einladung: Lebe lieber! Die sieben Wochen der Fastenzeit bieten sich an, dies einzuüben und der österlichen Spur zu folgen, dass das himmlische Leben hier und schon beginnt. Die Sinne zu öffnen und sich auf das zu konzentrieren, was in diesem Augenblick da ist, liefert den Stoff, aus dem das Leben ist. Hier und kommt es darauf an, sich mit Gottes Spur zu verbinden und so den Alltag zu gestalten. Deshalb lädt dieser Fastenzeitkalender Sie ein: Lebe lieber! Ein Gedicht von Luzia Sutter Rehmann wirbt in unnachahmlicher Weise dafür, das Leben heute zu ergreifen. Es heißt darin: Tag für Tag finden Sie in diesem Kalender eine Anregung, wie es gehen kann, sich mitten im Alltag dem Leben in die Arme zu werfen. Das kann auf verschiedene Weise geschehen. Deshalb spricht vielleicht nicht jeder Text Sie gleichermaßen an. Aber allen gemeinsam m ist der Wunsch, Ihren Blick auf den Augenblick zu lenken und Sie anzuregen, das, was Ihnen n das Leben gerade bietet, zu ergreifen auf Ihre ganz eigene Weise. Außerdem finden Sie jeden Tag eine Einladung, etwas auszuprobieren. Nehmen Sie den Gedanken für diesen einen Tag mit in Ihren Alltag und experimentieren Sie damit. Sie werden sehen: Es erwar- tet Sie das Leben. Wann, wenn nicht?
2 Fastenzeit. 40 Tage Zeit, anders zu leben. Zeit, um gute Vorsätze endlich Wirklichkeit werden zu lassen. Was für eine Chance! Wir wissen und spüren, womit es uns besser ginge in unserem Leben. Welche kleinen und großen Abhängigkeiten uns daran hindern, freier, froher, lebendiger zu sein. Ob Süßigkeiten oder Kaffee, Zigaretten oder Alkohol, Fernsehen oder Stress weniger davon wäre mehr. Doch Veränderungen brauchen ihre Zeit. 40 Tage sind am Ende dann doch zu wenig. Aber sie können ein Anfang sein. Denn alles beginnt mit einem ersten Schritt. Fangen wir an. Noch heute. Jetzt.
3 setz ich das wasser auf grabe das samenkorn ein nehme den hörer zur hand und mache den ersten schritt frage ich endlich danach hole mir einen termin öffne die vergessene tür und lächle dir entgegen werf ich die alten hüte fort suche in wertpapieren schlage die verheißung auf und entstaube diesen traum mach ich den anfang damit das leben endlich mein neuland findet
4 Ein Kompliment hebt das Besondere hervor und bringt es im Augenblick zur Sprache: das freundliche Lächeln, das hübsche Tuch, das treffende Wort, das zuverlässige Können, der gute Zu - sammenhalt. Dem Wortsinn nach macht ein Kompliment etwas ganz und vollständig. Es birgt etwas Erfüllendes. Auch wenn niemand es für erwähnenswert hält, ist das Lächeln freundlich, das Tuch hübsch, die Rede treffend, die Arbeit gut und der Zusammenhalt stark. Aber wenn einer das als Besonderes wahrnimmt und ins Wort bringt, ehrt er den anderen mit Wertschätzung. Das Kompliment gibt dem Augenblick der Begegnung etwas von Fülle und Vollständigkeit. Warum eigentlich sind wir so geizig damit?
5 Zehn Minuten, manchmal auch drei Stunden. Nachts oder zwischendurch. Dir nahe sein, obwohl du weit weg bist. Deine Stimme hören und fühlen, dass du mir nahe bist, auch wenn ich dich nicht sehe. Mit dir lachen und schimpfen. Zuhören und das Herz ausschütten. Neues austauschen und an deinem Leben teilnehmen. Dir von mir erzählen jede Kleinigkeit. Oder»nur eben«bescheid geben. Ich liebe Telefone!
6 Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen. Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin - nicht für die andere, sondern auch für diese Welt. Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen. Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist eine gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele. Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen, und ich werde es niemandem erzählen. Nur für heute werde ich fest glauben selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.
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