Eine kluge Hilfe in die Selbständigkeit

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Transkript:

18.04.2012 Eine kluge Hilfe in die Selbständigkeit Vechtetalschule vermittelt Schülern in einer Trainingswohnung eigenständige Lebensführung In einer eigenen, komplett eingerichteten Trainingswohnung kann die Nordhorner Vechtetalschule jetzt junge Menschen mit Behinderungen besser auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten. Die Förderschule für geistige Entwicklung setzt damit ihre Vorgabe um, ihre Schüler auch praktisch fit zu machen für ein Leben mitten in der Gesellschaft. Bei der Eröffnung gab es viel Lob für einen klugen Beitrag zum Weg in die Selbständigkeit. rm Nordhorn. Das selbstbestimmte Wohnen, die Organisation des Alltags mit tausend Kleinigkeiten vom Tischabwischen bis zum Einkaufen, vom Rasenmähen bis zur Organisation des kompletten Tagesablaufs sind kaum im Klassenzimmer zu erlernen. Diese Erkenntnis hatte schon vor zwei Jahren im Lehrerkollegium der Vechtetalschule den Denkanstoß für ein ehrgeiziges Projekt gegeben: Die Schule sieht sich in der Pflicht, ihren Schülerinnen und Schülern den umfangreichen Lernbereich Wohnen auch praktisch zu vermitteln. Zwar hatte die Schule den Landkreis als Schulträger schnell für die Idee begeistert. Doch es dauerte rund zwei Jahre, sie praktisch umzusetzen. Der Landkreis stellte dazu die ehemalige Hausmeisterwohnung des Berufsschulzentrums am Hermann-Löns-Weg zur Verfügung. Wir sind stolz, Ihnen heute die Lösung präsentieren zu können sagte Schulleiterin Ursula Hertrampf-Müller bei der Eröffnung der Trainingswohnung, die in Wahrheit ein komplett ausgestattetes Einfamilienhaus ist. Dessen Räume reichten kaum aus, um die vielen Gäste und Projektbeteiligten aufzunehmen, die das Ergebnis der engagierten Vorbereitungsarbeit nun in Augenschein nehmen wollten. Ihnen stellte Hertrampf-Müller das Projekt als Beitrag zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen vor: Wir können unsere Schüler hier auf ein selbständiges Leben mitten in der Gesellschaft vorbereiten.

Landrat Friedrich Kethorn versicherte, der Schulträger stehe voll hinter diesen überzeugenden Projekt. Die Vorgaben der Inklusion forderten auch die Vechtetalschule: Es sei wichtig, Menschen mit Behinderungen an ein selbstbestimmtes Leben heranzuführen. Das Projekt Trainingswohnung sei dafür ein kluger, zukunftsweisender Beitrag. Fachlehrer Dirk Neumann erläuterte den Gästen die Eckpunkte des Projekts: Die Schüler der Abschlussstufe (Klassen 11 und 12) der Vechtetalschule sind regelmäßig in der Trainingswohnung im Lerneinsatz, haben dort feste Trainingstage, machen einwöchige Wohnpraktika und nutzen die Wohnung auch als Stützpunkt für Berufspraktika, für Klassenaktivitäten und Feiern. In der Wohnung lernen sie, all die Dinge zu tun und zu organisieren, die eben das Wohnen ausmachen. Dazu zählen die komplette Hauswirtschaft mit Einkauf ebenso wie Aufräum-, Reinigungs- und Gartenarbeiten, die Beschäftigung mit theoretischen Themen vom Mietvertrag bis zu Versicherungsfragen kurzum: alles, was zum selbständigen Wohnen dazugehört. Dass da ganz schön viel Arbeit, aber auch viel Spaß und positive Selbsterfahrung auf die Schüler zukommen, machten die Schülersprecher Kimberley Strootmann, Pascal Waltes und Maik Kuhl in ihren Beiträgen deutlich. Sie schilderten lebendig, wie sie mit ihren Klassen die ersten Trainingseinheiten in der Wohnung erlebten.

13.09.2012 Wie die großen Olympioniken Jungen und Mädchen der Vechtetalschule kämpfen für das Sportabzeichen Großkampftag auf der Leichtathletik-Anlage im Nordhorner Deegfeld: Mehr als 150 Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung haben gestern die letzten Prüfungen für das deutsche Sportabzeichen abgelegt. Aber nicht immer ging es nur um Zeiten, Weiten und Bestleistungen. Von Holger Wilkens - Nordhorn. Björn ist gerade einmal 18 Jahre alt, in Sachen Sportabzeichen aber schon ein alter Hase. Der Schüler der Nordhorner Vechtetalschule hat daheim schon einige Medaillen gesammelt, gestern beim Tag des Sportabzeichens war er der älteste aller 160 Teilnehmer, die aus der ganzen Grafschaft zum Nordhorner Deegfeld- Sportplatz kamen. Und daher weiß er ziemlich genau, um was es den Organisatoren von Kreissportbund (KSB) und der Nordhorner Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung mit ihrem Angebot geht: Ich strenge mich an und dann gucke ich, was herausgekommen ist, berichtet er, aber es ist schön, wenn man eine Medaille kriegt. Helmut Krol, beim KSB für alle Fragen rund ums Sportabzeichen zuständig, hatte gestern einen ganzen Packen der Gold schimmernden Medaillen des Niedersächsischen Behindertensport-Verbandes dabei. Am Ende eines langen Sportvormittags konnte er alle aktiven Kinder und Jugendlichen mit der Plakette auszeichnen, das angestrebte Sportabzeichen gibt s aber erst später wenn alle Leistungen ausgewertet wurden. Der 17- jährige Patrick, ein Sportfan im Allgemeinen und Bayern-Anhänger im Speziellen, peilt das Goldene Sportabzeichen an, immerhin hat er in den vergangenen Jahren regelmäßig alle geforderten Leistungen erreicht.

Die Urkunde und das entsprechende Abzeichen müssen sich alle jungen Sportlerinnen und Sportler verdienen. Für Menschen mit Behinderungen hat der Deutsche Behindertensportverband (DBS) besondere Bedingungen festgelegt. So mussten die Vechtetalschülerinnen und -schüler bereits zehn Kilometer wandern und 25 Meter schwimmen, gestern dann standen klassenübergreifend die Prüfungen im Werfen, Kugelstoßen, Sprinten und Weitsprung an, ein Tag, auf den sich die Kinder mit viel Begeisterung und großem Engagement vorbereitet hatten. Bereits zum dritten Mal seit 2009 haben der KSB und die Lehrer der Vechtetalschule diesen gemeinschaftlichen Sportabzeichentag für alle 2. bis 10. Klassen veranstaltet, angehende Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger halfen an den Wettkampfstätten tatkräftig mit und boten am Rande zusätzliche sportliche Spiele mit Schwungtüchern und Klangelementen an. Es ist toll, den Bewegungsdrang der Kinder zu erleben, sagte KSB-Obmann Helmut Krol, sie lernen in einer ungewohnten Umbebung neue Sportarten kennen und können sich schöne Erfolgserlebnisse holen. Zum Beispiel dann, wenn ein Schüler im 50-m-Lauf schneller ist als der Junge aus der Nachbarklasse und von seinen Mitschülern gefeiert wird. So wurde der Tag des Sportabzeichen auch gestern wieder zu einem echten Höhepunkt im Alltag der teilnehmenden Kinder.

20.11.2012 Japanische Delegation in Vechtetal-Schule Informationaustausch über das MogLi-Projekt Immer mehr internationales Interesse zieht das Projekt MogLi Mobilität auf ganzer Linie auf sich. Nach dem Besuch einer kanadischen Delegation im vergangenen Jahr, informierten sich gestern vier Wissenschaftler aus Japan über den barrierefreien Schülerverkehr in der Grafschaft. mb Nordhorn. Ziel von MogLi ist es bekanntlich, Schüler mit geistiger Behinderung so zu trainieren, dass sie ihren Schulweg weitestgehend alleine zurücklegen können. Dazu wurden von der Vechtetal-Schule in Nordhorn zusammen mit Wissenschaftlern verschiedener Universitäten besondere pädagogische Konzepte entwickelt. Nach einem umfassenden Training erhalten die beteiligten Schüler ein Busdiplom. Außerdem werden sie ausgestattet mit einem eigens für das Projekt entwickelten GPS-Handy. Das Projekt gehört inzwischen zum Alltag der Schule. Bereits in den ersten Schuljahren wird mit dem Training begonnen. Ein Drittel der rund 211 Schüler und Schülerinnen nutzen regelmäßig den normalen Linienbus und müssen nicht mehr mit dem Taxi oder Kleinbus von zu Hause abgeholt werden. Gestern Morgen beobachteten die Forscher von der Yokohama National University unter Leitung von Prof. Fumihiko Nakamura verschiedene Trainingseinheiten an der Vechtetal- Schule und sammelten ausführliche Informationen über das Projekt. Heute geht es weiter zur Technischen Universität in München, die als Kooperationspartner des Landkreises an der Entwicklung des Mogli-Projekts beteiligt war.