Konrad Koschinski B 10533 F - ISBN 978-3-89610-339-0 - Best.-Nr. 54 11 01 Deutschland 12,50 Österreich 13,75 - Schweiz sfr 25,00 - Belgien, Luxemburg 14,40 Niederlande 15,85 - Italien, Spanien 16,25 - Portugal (con.) 16,40 www.eisenbahn-journal.de RHEINGOLD PECIAL 1 2011 Luxuriös durch sechs Jahrzehnte
(Füllseite)
EDITORIAL MYSTISCH UND ELITÄR Am 15. Mai 1928 fuhr der Rheingold erstmals von Hoek van Holland und Amsterdam nach Basel. Namensgebend war der sagenumwobene Nibelungenschatz. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft und die MITROPA machten mit dem violett-cremefarbenen Pullmanzug zunächst ein gutes Geschäft. Insbesondere erwies er sich auch als Trumpf gegenüber dem von der Internationalen Schlafwagengesellschaft angebotenen Konkurrenzzug Edelweiss Amsterdam Basel via Brüssel, Luxemburg und Straßburg. Für die meisten Reisenden bedeutete eine Fahrt im Rheingold mehr als nur hochkomfortabel ans Ziel zu gelangen. Wohlig in weiche Sessel zurückgelehnt, ließen sie an den breiten Fenstern die Rheinlandschaft vorüberziehen, genossen deren sich im Streckenabschnitt Koblenz Mainz entfaltende Pracht mit Burgen und Schlössern, malerischen Städten und Dörfern, rebenbewachsenen Hängen und dem weltberühmten Loreleyfelsen. Nicht zuletzt trug der enorme Werbeaufwand mit künstlerisch gestalteten Plakaten und Prospekten zum Erfolg des deutschen Pullmanzuges bei, Wagendurchläufe bis Luzern und Zürich erhöhten seine Attraktivität. Doch die 1930 voll einsetzende Wirtschaftskrise traf ihn gleichsam wie der auf dem Goldschatz im Rhein lastende Fluch des Nibelungenkönigs Alberich. Ab 1933 mieden ausländische Reisende die Route durch das von den Nationalsozialisten beherrschte Deutsche Reich, zudem gingen die Fahrgastzahlen aufgrund verschärfter Devisenkontrollen zurück. Erst die 1936 gesenkten Fahrpreiszuschläge und die 1938 deutlich angehobene Reisegeschwindigkeit bescherten dem Rheingold wieder mehr Zuspruch. Zum Sommerfahrplan 1939 realisierte Wagendurchläufe bis Mailand sollten den erneuten Aufwärtstrend festigen, der Kriegsbeginn stoppte ihn jäh und nicht nur ihn. Der 1951 von der Bundesbahn eingeführte Rheingold-Expreß zehrte vom Mythos des Pullmanzuges, ohne annähernd dessen Luxus bieten zu können. Wieder an ein elitäres Reisepublikum wandte sich die DB mit dem 1962 vorgestellten funkelnagelneuen Rheingold. Seine Wagen setzten Qualitätsmaßstäbe für Jahrzehnte, aber nach dem Ausscheiden der Dome Cars im Jahr 1976 hoben er und sein Schwesterzug Rheinpfeil sich nicht mehr von anderen TEE-Zügen ab. So kommt auch im 1977 entstandenen Spielfilm Rheingold der Aussichtswagen leider nicht mehr vor. Mit dem großteils im planmäßigen TEE 7 gedrehten Melodram hat Regisseur und Drehbuchautor Niklaus Schilling dem Rheingold ein cineastisches Denkmal gesetzt. Überdies lässt sich das Flair des FFD der Reichsbahn wie des F- und TEE-Zuges der Bundesbahn noch ganz Im real Salonwagen erleben, 1. Klasse denn ist einige für das originale Mittagessen gedeckt. Wagen sind betriebsfähig erhalten. In einem Heft, das sich bis hin zur aktuellen Bestandsaufnahme mit dem Thema befasst, spielen Wagengattungen und -nummern zwangsläufig eine wichtige Rolle. Das ist nicht gerade leichte Kost. Augenfutter zur Entspannung gibt s auch in diesem EJ-special genug. Konrad Koschinski RHEINGOLD 3
INHALT EDITORIAL 3 GALERIE 6 VORGESCHICHTE VON PULLMAN INSPIRIERT 14 PREMIERE 1928 ELITÄRES DOPPEL-F 18 ROLLMATERIAL NOBLE WAGEN, EDLE ZUGPFERDE 24 PLAKATE 34 ZUGLAUF 1928 1939 LETZTEN ENDES BIS MAILAND 36 WAGENSCHICKSAL NACH 1939 ZWECKENTFREMDET UND UMGEBAUT 44 F-ZUG AB 1951 BLAUER ZUG DER JUNGEN DB 46 RHEINGOLD AB 1962 IN NEUEM GLANZ ERSTRAHLT 54 ZUGBILDUNG KNIFFLIGE RANGIERMANÖVER 62 RHEINGOLD 1928: Die Deutsche Reichsbahn ließ die Salonwagen nach Entwürfen von namhaften Künstlern und Architekten luxuriös ausstatten. 24 RHEINGOLD 1962: Die völlig neu konstruierten kobaltblaubeigen Wagen boten den Reisenden auf der Fahrt entlang des Rheins ein Höchstmaß an Komfort. 54
B 10533 F - ISBN 978-3-89610-339-0 - Best.-Nr. 54 11 01 Deutschland 12,50 Österreich 13,75 - Schweiz sfr 25,00 - Belgien, Luxemburg 14,40 Niederlande 15,85 - Italien, Spanien 16,25 - Portugal (con.) 16,40 www.eisenbahn-journal.de Titelfotos: 18 527 mit FD 102 Rheingold nach Basel im April 1938 in Oberwesel und Rheingold -Aussichtswagen (Baujahr 1962). SPECIAL 1 2011 Konrad Koschinski RHEINGOLD Luxuriös durch sechs Jahrzehnte Fotos: Carl Bellingrodt/Slg. Ernst und Reinhold Palm 64 TEE RHEINGOLD: 1965 wurde der Spitzenzug der DB in den Rang eines Trans-Europ-Express erhoben und verkehrte nun zwischen Hoek van Holland/Amsterdam und Genf. Der Clou war natürlich der Aussichtswagen mit vollverglaster Aussichtskuppel, der einen Panoramablick auf die Burgen und Schlösser am Mittelrhein ermöglichte. 1965-1987 ALS TEE GEADELT ZUM TRANS-EUROP-EXPRESS 64 KINOFILM LIEBE NACH FAHRPLAN 72 RHEINGOLD MUSEAL DER NACHWELT ERHALTEN 74 FEK-RHEINGOLD AUF TOUR MIT DEM 28ER-RHEINGOLD 80 TEE-GARNITUR FÜR SONDERFAHRTEN ZEITREISE IN DIE TEE-ÄRA 82 ANHANG ERHALTENE RHEINGOLD-FAHRZEUGE 84 VORSCHAU & IMPRESSUM 86 FACHHÄNDLER-ADRESSEN 88 QUELLEN 90 RHEINGOLD 5
Foto: Friedrich Grünwald/Slg. Gottwaldt
PULLMANZUG 1928 führte die Deutsche Reichsbahn den Luxuszug Rheingold Hoek van Holland Basel ein. In den eigens für diesen Zug entwickelten und höchst komfortablen Salonwagen wurden Speisen und Getränke nach dem Pullman- Prinzip direkt am Sitzplatz serviert. Die 18 524 eilt mit dem FFD 102 bei Oberwesel den Rhein entlang. RHEINGOLD 7
Foto: Helmut Säuberlich BLAUER F-ZUG
1951 stellte die junge Bundesbahn das alle drei Wagenklassen führende und bislang namenlose Zugpaar Hoek van Holland Basel auf modernisierte Wagen in nobler dunkelblauer Farbgebung um der Rheingold-Expreß war geboren. Die Aufnahme vom Mai 1951 zeigt den F 164 nach Basel SBB im Hauptbahnhof Köln. RHEINGOLD 9