Corina Elmer & Brigitte Fries Herausgeberin: Limita. Alles Liebe? Eine Geschichte über Freundschaft, Achtung und Gewalt

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Transkript:

Corina Elmer & Brigitte Fries Herausgeberin: Limita Alles Liebe? Eine Geschichte über Freundschaft, Achtung und Gewalt

Impressum Inhalt Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek. Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Verlag interact Verlag Luzern Hochschule für Soziale Arbeit Luzern HSA Werftstrasse 1, 6002 Luzern www.hsa.fhz.ch/verlag Text & Idee Corina Elmer, Limita Illustration & Gestaltung Brigitte Fries, Gockhausen/Zürich Herausgeberin Limita, Fachstelle zur Prävention sexueller Ausbeutung von Mädchen und Jungen Bertastrasse 35, 8003 Zürich Lektorat Chantal Frey, Beinwil Druck Sticher Printing, Luzern Lithos Sota AG, Zürich Copyright Illustrationen: Brigitte Fries Text: Corina Elmer/Limita Buch & Manual: Interact Verlag ISBN 978-3-906413-31-0 Dank Limita dankt folgenden Organisationen für ihre finanzielle Unterstützung: Bundesamt für Sozialversicherung, Familie, Generationen und Gesellschaft Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung der Menschen mit Behinderungen Integras, Fachverband Sozial- und Sonderpädagogik Pro Infirmis Schweiz 4 Hallo, ich bin Lena! 5 Und ich bin Jan! 6 Lena arbeitet in einer Gärtnerei 7 Jan geht noch zur Schule 8 Lena liebt es 9 Lena liebt es nicht 10 Jan liebt es 11 Jan liebt es nicht 12 Gemischte Gefühle 14 Lena und Jan sind verliebt 16 Lena sagt Stopp! 17 Jan ist traurig 18 Kriegt man vom Küssen Kinder? 20 Herr Gerber, der Lehrmeister von Lena 21 Ein «blödes» Gefühl 22 Gewalt gegen Lena 24 Lena geht es schlecht 25 Darüber reden hilft 26 Du bist nicht schuld! 28 Ein wichtiges Gespräch 30 Auch das gehört zur Liebe 31 Zukunftsmusik Anhang: 35 Der Comic Das Manual 36 Beratung & Dank 37 Autorinnen

Hallo, ich bin Lena! 4 Und ich bin Jan! 5 Lena lebt in einer Wohngruppe. Jan lebt zuhause bei seinen Eltern. Dort wohnt sie mit anderen Jugendlichen zusammen. Er hat ein eigenes Zimmer, wo er manchmal ganz laut Musik hört. Am Wochenende wird Lena von ihren Eltern abgeholt. Die Fahrt nach Hause dauert fast eine Stunde.

Lena arbeitet in einer Gärtnerei 6 Jan geht noch zur Schule 7 Lena liebt die bunten Farben und den Duft der Blumen. Der beste Freund von Jan heisst Manuel. Manchmal ist die Arbeit ganz schön anstrengend und es gibt viel zu tun! Manuel wohnt gleich um die Ecke und geht mit Jan zusammen in die Pfadi.

Lena liebt es... 8 Lena liebt es nicht... 9... zu reiten. Das sanfte Schaukeln auf dem Rücken ihres Pferdes... wenn sie beim Fernsehschauen so wenig Platz hat auf dem Sofa. und seine warme, weiche Schnauze, das mag sie sehr! Dann wird es ihr zu eng und sie braucht frische Luft!

Jan liebt es... 10 Jan liebt es nicht... 11... mit Manuel zusammen in der Pfadi zu sein.... wenn ihn sein Lehrer beim Turnen anspornt. Herumtollen vor dem Schlafen, das ist schön! Dabei fasst er ihn so hart an, dass es weh tut!

Gemischte Gefühle 12 13 Lena ist stolz darauf, langsam eine Frau zu werden. Jan ist stolz auf seine Muskeln und die Haare, die überall an seinem Körper spriessen. Der veränderte Körper ist ihr aber manchmal auch fremd. Wenn nur die doofen Pickel nicht wären!

Lena und Jan sind verliebt 14 15 Lena und Jan sind Freunde. Sie haben sich beim Reiten kennen gelernt. Jan bringt Lena zum Lachen...... und manchmal umarmt er sie. Das finden beide schön. Die beiden haben sich sehr gern und geniessen das Zusammensein. Lena ist glücklich mit Jan und gibt ihm vor lauter Freude einen Kuss auf die Nase.

Lena sagt Stopp! 16 Jan ist traurig 17 Jan läuft nach Hause und schliesst sich in sein Zimmer ein. Einmal will Jan Lena auf den Mund küssen. Aber Lena will das nicht. Manuel schaut bei ihm vorbei und will mit ihm skaten gehen. «Vielleicht später einmal. Im Moment geht mir das zu weit.» Jan ist enttäuscht und läuft weg. Lena soll nicht sehen, dass er sich schämt. Manuel findet es normal, dass in der Liebe nicht immer beide das Gleiche wollen. Wichtig ist, dass man die Grenzen des anderen achtet.

Kriegt man vom Küssen Kinder? 18 19 Jan möchte Lena aber gerne einmal richtig auf den Mund küssen und sie am ganzen Körper berühren. Das gehört doch dazu, wenn zwei sich lieben! Jan möchte einmal eine eigene Familie haben, wenn er erwachsen ist. Lena lacht: Da gehört noch viel mehr dazu! Aber dann werde ich vielleicht schwanger! Lena weiss nicht so recht. Sie möchte noch warten mit Küssen und Liebe machen, das geht ihr alles viel zu schnell.

Herr Gerber, der Lehrmeister von Lena 20 Ein «blödes» Gefühl 21 Herr Gerber hat eine private Orchideensammlung ganz hinten in der Gärtnerei. Dort darf niemand ohne seine Erlaubnis rein. Manchmal nimmt er Lena mit und zeigt ihr die geheimnisvollen Pflanzen. In derselben Gärtnerei wie Lena arbeitet auch Herr Gerber. Er ist ihr Lehrmeister und sie kann viel von ihm lernen. Herr Gerber macht die schönsten Blumensträusse weit und breit. Einmal hat er Lena sogar einen ganz grossen, bunten geschenkt! Schon mehrmals hat er sie dort in den Arm genommen und ihr gesagt, wie hübsch er sie findet. Lena kriegt davon ein ganz mulmiges Gefühl.

Gewalt gegen Lena 22 23 «Du darfst mit niemandem darüber reden, was passiert ist.» Herr Gerber greift Lena an die Brust und versucht, sie auf den Mund zu küssen. Lena ist durcheinander. Sie hat Herrn Gerber gern und möchte ihn nicht enttäuschen. Aber sie will nicht, dass er sie so drückt und anfasst! Lena versucht, sich zu wehren, aber Herr Gerber hört nicht auf. «Sonst lässt man dich nicht mehr in die Gärtnerei gehen und du musst woanders arbeiten!»

Lena geht es schlecht 24 Darüber reden hilft 25 Lena ist niedergeschlagen wegen dem, was geschehen ist. Es war ja nicht das erste Mal und sie denkt, dass das alles ihre Schuld ist. Am nächsten Morgen mag Lena nicht aufstehen und bleibt im Bett liegen. Daniela merkt, dass etwas nicht stimmt. Sie möchte jemandem erzählen, dass Herr Gerber sie an den Busen gefasst und wehgetan hat. Aber sie weiss nicht wie. Sie schämt sich für das, was passiert ist und schweigt. Daniela meint, über Sorgen solle man unbedingt sprechen. Auch wenn man versprochen hat, nichts zu verraten. Nur wenn sie weiss, was los ist, kann sie Lena helfen.

Du bist nicht schuld! 26 27 Daniela sagt: «Ich bin froh, dass du mit mir darüber gesprochen hast. Das war mutig von dir! Herr Gerber darf so etwas nicht tun. Das ist sexueller Missbrauch.» Bald darauf ist Herr Gerber nicht mehr in der Gärtnerei beschäftigt. Lena kann endlich wieder arbeiten gehen. Manchmal hat sie noch Angst. Darum wird sie immer von einer Betreuerin begleitet, wenn sie dort ist. Daniela macht mit Lena ab, dass sie krank gemeldet wird und die nächsten Tage nicht zur Arbeit gehen muss. Um alles weitere wird sie sich kümmern. Von Zeit zu Zeit kommen Lena die schönen Orchideen in den Sinn. Sie fehlen ihr. Aber sie ist froh, dass sie Herrn Gerber nicht mehr begegnen muss.

Ein wichtiges Gespräch 28 Lena möchte Jan erklären, warum sie in letzter Zeit manchmal komisch war. Sie erzählt ihm, dass Herr Gerber sie bei der Arbeit sexuell missbraucht hat. Jan erschrickt und fühlt sich ganz hilflos. Lena berichtet, dass Herr Gerber nicht mehr in der Gärtnerei arbeitet. Sie wird alles noch einmal vor der Polizei erzählen müssen. Zum Glück wird Daniela sie begleiten. Dann wird er richtig wütend auf diesen Mann! Am liebsten wäre er ein grosser, starker Polizist, der ihn einfängt und ins Gefängnis steckt. Jan ist erleichtert, dass die Polizei sich um die Sache kümmert! Er hofft, dass Herr Gerber seine Strafe kriegen wird.

Auch das gehört zur Liebe... 30 Zukunftsmusik 31 Jan möchte Lena helfen und ihr sagen, dass er sie lieb hat. Aber er findet keine Worte. Ganz vorsichtig legt er einen Arm um sie, wie er es schon oft getan hat. Lena und Jan sind in ihrer Freizeit viel zusammen. Küssen und Schmusen ist für Lena im Moment kein Thema. Für Jan ist das in Ordnung und Lena ist froh, dass er ihre Wünsche achtet. Lena versteht, was Jan ihr sagen will. Sie ist froh, einen Freund zu haben, dem sie ihre Sorgen anvertrauen kann und der zu ihr hält. Beide finden es toll, gemeinsam Musik zu hören, zu tanzen, am See zu sitzen oder bei den Pferden im Stall zu sein.

32 Lenas Eltern möchten Jan gerne kennenlernen. Sie laden ihn ein, ein Wochenende bei ihnen zu verbringen. Jan darf bei Lena zuhause übernachten, das haben seine Eltern erlaubt. So viel Zeit miteinander zu verbringen, das ist einfach wunderbar!

35 Der Comic Geistig behinderte Kinder und Jugendliche werden bis zu viermal häufiger Opfer sexualisierter Gewalt als nicht Behinderte. Es besteht also grosser Handlungsbedarf, insbesondere was die Prävention sexueller Ausbeutung angeht. Doch bislang gibt es besonders für die Altersstufe der Jugendlichen wenig geeignete Unterlagen. Entweder richten sie sich an jüngere Kinder und sind mit Bildern illustriert, die kaum der körperlichen und sexuellen Entwicklungsstufe und Interessenlage von Jugendlichen entsprechen. Oder sie eignen sich von den Illustrationen her zwar auch für geistig behinderte Jugendliche, sind aber textlich und gestalterisch für diese zu komplex. Der vorliegende Comic wurde bewusst so ausgeführt, dass er gut verständlich ist für ein Mädchen oder ein Junge mit Lernschwierigkeiten. Text und Bild wurden entsprechend einfach gestaltet und ergänzen sich wechselseitig. Dennoch sollten sich Jugendliche das Buch in Begleitung von Erwachsenen ansehen und besonders im schulischen Kontext szenenweise erarbeiten und vertiefen. Da die Geschichte sehr persönliche Themen tangiert und einen sexuellen Missbrauch auf unmissverständliche Art zeigt, benötigen Mädchen und Jungen die Anwesenheit einer Bezugsperson, mit welcher sie im Verlauf der Geschichte über ihre Gefühle und auftauchende Fragen sprechen können. Gedacht ist der Comic für Jugendliche mit einer (leichten bis mittelschweren) geistigen Behinderung. Er lässt sich aber auch gut einsetzen bei Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten sowie bei Kindern ohne geistige Behinderung in der sechsten Primarklasse oder ersten Oberstufe. Das Manual Das Manual zum Comic bietet Hintergrundinformationen zu den einzelnen Szenen sowie weiterführende Tipps und Vorschläge. Anhand der Kapitel im Comic können präventive Themen vertieft und im Erziehungsalltag mit geistig behinderten Jugendlichen praktisch umgesetzt werden. Insitutionelle Massnahmen werden anhand der Szenen rund um den Übergriff anschaulich und praxisnah erläutert.

36 37 Beratung Wenn im Falle eines sexuellen Missbrauchs oder bei Verdacht auf sexuelle Gewalt Hilfe benötigt wird: Telefon 147 (Telefonhilfe für Jugendliche) Elternnotrufe (Hilfe für Eltern) Jugendsekretariate und Familienberatung Verzeichnis Opferhilfe-Beratungsstellen: http://www.opferhilfe-schweiz.ch/wdeutsch/index.asp Verzeichnis von Hilfsangeboten und Beratungsstellen im Bereich Kinderschutz: http://www.bsv.admin.ch/fam/beratung/d/kinder.htm Autorinnen Corina Elmer Text & Idee Geboren 1960, Studium der Pädagogik. Praktische Tätigkeit und Teamleitung in Jugendarbeit, langjährige Mitarbeiterin in einem Frauenhaus für misshandelte Frauen und deren Kinder, seit 1998 Co-Leiterin von Limita, Fachstelle zur Prävention sexueller Ausbeutung von Mädchen und Jungen. In dieser Funktion Kontakte zu Einrichtungen im Behindertenbereich in Form von Bildungs- und Projektarbeit sowie Fachberatung. Daneben Referate, Medienauftritte sowie Veröffentlichung verschiedener Publikationen zur Prävention sexueller Ausbeutung. Lebt mit ihrem Partner und ihren beiden Söhnen im Zürcher Oberland. c.elmer@infobox.ch Dank Für ihre wertvolle Unterstützung und fachlich fundierten Anregungen bei der Realisierung des Comics danken die Autorin und Limita ganz herzlich: Ernst Fitzi Sozialpädagoge, Stiftung Bühl, Wädenswil Margrit Frei BAB Beratung für Angehörige von «Behinderten», Mutter eines Kindes mit geistiger Behinderung Sonja Hug Dozentin Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Soziale Arbeit Monika Locher Klassenlehrerin, Heilpädagogische Schule Wettingen Brigitte Fries Illustrationen & Gestaltung Bildende Künstlerin und Grafikerin, zeichnet seit vielen Jahren Comics und Cartoons. Die Neugier an allem, was sich in Bildern ausdrücken lässt, führte sie an die Grafikfachklasse an der Schule für Gestaltung Luzern. Seit 1997 ist sie Dozentin für Comic an der F + F Schule für Kunst und Mediendesign Zürich. www.brigittefries.ch Limita Herausgeberin Verein zur Prävention sexueller Ausbeutung von Mädchen und Jungen. Besteht seit 1989, zuerst als Regionalgruppe von Limita Schweiz, kurze Zeit später als eigenständiger Verein. Seit 1997 Betrieb einer Fachstelle mit zwei Geschäftsleiterinnen. Erhält Subventionen von Stadt und Kanton Zürich. Angebote: Information, Beratung, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit, Präventionsprojekte. info@limita-zh.ch und www.limita-zh.ch Christine Meier Rey Leiterin Bereich Multidisziplinäre Kinderanwaltschaft, Marie Meierhofer -Institut für das Kind, Zürich Astrid Surber Sozialpädagogin, Stiftung Bühl, Wädenswil Jan Weisser Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Sonderpädagogik der Universität Zürich Aiha Zemp Leiterin fabs, Fachstelle Behinderung & Sexualität, Basel