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Transkript:

Welcomepredigt zum Thema Was bringt die Zukunft? : Liebe Welcome-Gemeinde, Was bringt die Zukunft? Wird sie so aussehen, wie wir es gerade im Videoclip gesehen haben? Also das sind für mich keine rosigen Aussichten. Überhaupt nicht. Manches wirkt ja sehr realistisch: Die Wasserknappheit in den ärmsten Ländern der Erde, der immense Müll usw. Stimmt ja jetzt schon zum Teil. Aber bei allem Realismus habe ich mich gefragt: Wo bleibt da die Hoffnung? Ich selbst merke, wenn ich mir nur so etwas anschaue, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die nur pessimistisch alles sehen, dann zieht mich das runter. Dann macht mich das müde. Dann lähmt mich das, bremst mich das. Das zehrt an den eigenen Kräften und man fühlt sich dann so kraftlos. Und in dem Moment denke ich: Stopp, Halt! Das kann es nicht sein. Ich habe doch einen Glauben und eine Hoffnung, aus dem ich Kraft ziehen kann. Ich habe doch die vielen Geschichten in der Bibel, die mir da noch was ganz anderes sagen. Ich habe doch die gute Nachricht von Jesus, dass Gott uns eine Zukunft schenkt! Eine gute Zukunft, die nicht erst als Vertröstung im Himmel stattfindet, sondern hier und jetzt passiert! Genau das verdeutlichen mir die vielen Geschichten von Jesus, wie er selbst die Liebe Gottes unter die Menschen gebracht hat! Wie er Menschen verändert hat! Wie Menschen in seiner Gegenwart wieder glauben und hoffen konnten! Ich möchte dazu kurz zwei Geschichten erzählen. Zwei Geschichten, in der es zu einer Begegnung mit Gott kommt und für Menschen sich eine Zukunft auftut. Die erste Geschichte steht im 5. Kapitel des Johannesevangeliums. Ich lese zum besseren Verständnis aus der Guten Nachricht, einer modernen Bibelübersetzung: 2 Am Schaftor in Jerusalem befindet sich ein Teich mit fünf offenen Hallen. Auf Hebräisch wird er Betesda genannt. 3 Eine große Anzahl von Kranken lag

ständig in den Hallen: Blinde, Gelähmte und Menschen mit erstorbenen Gliedern. 4 denn von Zeit zu Zeit kam ein Engel Gottes und brachte das Wasser in Bewegung. Wer als Erster in das bewegte Wasser hineinging, wurde gesund, ganz gleich, welche Krankheit er hatte. 5 Unter ihnen war auch ein Mann, der seit achtunddreißig Jahren krank war. 6 Jesus sah ihn dort liegen. Er erkannte, dass der Mann schon lange unter seiner Krankheit litt, und fragte ihn:»willst du gesund werden?«7 Der Kranke antwortete:»herr, ich habe keinen, der mir in den Teich hilft, wenn das Wasser sich bewegt. Wenn ich es allein versuche, ist immer schon jemand vor mir da.«8 Jesus sagte zu ihm:»steh auf, nimm deine Matte und geh!«9 Im selben Augenblick wurde der Mann gesund. Er nahm seine Matte und konnte wieder gehen. Was für eine Geschichte! Ich werde jetzt nicht auf die Wunderthematik eingehen, wie das sein kann. Ich gehe auf eine ganz andere Sache ein, die ich für entscheidend halte. Der Mann ist achtunddreißig Jahre lang krank. Das ist eine verdammt lange Zeit. Und ich kann mir vorstellen, was er schon alles probiert hat, damit es endlich mit ihm aufwärts geht. Wie oft wird er da an dem Wasser, das heilt, Schlange gestanden haben und dann war es wieder nix. Und vielleicht hat er irgendwann es aufgegeben. Er liegt da einfach rum, hat keine Hoffnung mehr. Tiefer Frust, wenn überhaupt noch. Vielleicht auch Resignation. Er hat sich damit abgefunden. Und dann kommt Jesus. Und Jesus hört sich das alles an, sein ganzes Problem, seinen ganzen Frust, seine Resignation und vieles mehr. Und dann spricht Jesus aus tiefstem Herzen ein machtvolles Wort und befreit diesen Mann aus seiner so trostlosen Situation! Der Mann wird nicht nur wieder gesund. Der wird befreit von seinem Dauerzustand, in dem er sich befindet. Der wird aus seinem Frust, aus seiner Resignation herausgeholt. Da hat sich was ganz Entscheidendes im Leben des Mannes verändert: Der hat wieder eine Zukunft und kann nach vorne schauen und sich bewegen! Jesus schenkt ihm diesen Freiraum und eröffnet ihm eine Zukunft!

Und ich bin überzeugt: Das will Jesus auch noch heute! Er will nicht, dass ich total resigniere und mich aufgebe. Er will mich davon befreien, dass all das, was mich runterzieht und lähmt, von mir abfällt, und ich wieder hoffen kann und zu träumen beginne. Jesus gibt mir diesen Freiraum! Das ist die Message, die ich aus der ersten Geschichte mitnehme. Ich komme zur zweiten Geschichte, vielleicht etwas bekannter aus dem 10. Kapitel des Markusevangeliums. Da sitzt der blinde Bartimäus am Straßenrand von Jericho und bettelt. Vermutlich ein vertrautes Bild für alle, die an ihm vorbei gehen. Wie lange sitzt er schon da, vielleicht schon zich Jahre. Und dann kommt Jesus, tatsächlich dieser Jesus, von dem Bartimäus schon so manches gehört hat. Und Bartimäus nutzt die Gelegenheit. Er schreit sich die Kehle aus dem Hals, um Jesus auf sich aufmerksam zu machen. Das gelingt ihm. Es kommt zu der Begegnung mit Jesus. Und dann passiert etwas, worüber ich früher öfters gestolpert bin. Jesus fragt: Was willst du? Was soll ich dir tun? Ich habe bei dieser Frage von Jesus gestutzt gesagt: Häh? Ja ist doch klar, Jesus. Der will geheilt werden! Logo! Und Bartimäus antwortet Jesus auch so, wie ich es erwarte: Meister, ich möchte wieder sehen können. Und Bartimäus wird tatsächlich geheilt und kann sehen. Zurück zur Frage, die Jesus übrigens auch schon in der ersten Geschichte gestellt hat, aber hier, wie ich finde, nochmal deutlicher: Warum fragt so Jesus? Ist doch eigentlich klar, was Bartimäus will. Je mehr ich darüber nachdachte, ist mir deutlich geworden: Ne, das ist überhaupt nicht klar. Es kann sein, dass mir geholfen werden kann, aber ich will es überhaupt nicht. Ich wünsche es mir vielleicht, aber ich will den Schritt dazu hin überhaupt nicht gehen. Ich erlebe es öfters bei Menschen im Gespräch: Die erzählen mir, was sie bedrückt und was schlecht läuft, aber die wollen daran nichts ändern. Die wollen letztendlich, dass es so bleibt, wie es ist. Und ganz ehrlich: Ich erlebe es auch bei mir selbst. Will ich mich tatsächlich auf den Weg machen, wenn irgendetwas in meinem Leben sich verändern könnte?

Ach ne, dann lieber doch nicht. Das Alte ist mir vertraut und das Neue, das kostet doch Anstrengung. Und überhaupt, alles ist so unsicher. Dann lieber doch in der hübsch eingerichteten Komfortzone bleiben. Die Frage Jesu an Bartimäus, gilt daher auch noch heute, sie gilt mir: Willst du? Willst du das tatsächlich? Beide Punkte halte ich für ganz wesentlich, wenn es um die Zukunft geht, was uns die Zukunft bringt: Jesus will uns Freiräume ermöglichen, eine Zukunft eröffnen, ganz klar! Aber ich muss es auch wollen. Gott drückt mir da nichts auf und vereinnahmt mich nicht. Mein Wille, meine Entscheidung ist da gefragt! Um darüber nachzudenken, singen wir jetzt gleich ein Lied Von guten Mächten. Und nach dem Lied lade ich Sie, Euch alle ganz herzlich ein, zu den verschiedenen Stationen zu gehen. Wir haben da verschiedene Bereiche vorgestellt, die ich jetzt mal nenne: Technologie Umwelt Kirche/Gemeinde/CVJM Politik Arbeitswelt Privat/persönlich Man hat nach dem Lied genug Zeit, gute 20 Minuten, um bei allen Stationen Halt zu machen und etwas aufzuschreiben zu den zwei Fragen: Was befürchte ich? Was wünsche ich mir? Vielleicht kann man dazu die zwei Imputs, die ich gerade gegeben habe, mitnehmen und sich davon inspirieren lassen. Lied Von guten Mächten

Aktion an den Pinnwänden Lied des Frauenchors King of Kings Auswertung der Karten Ich werde nun noch kurz über die Frage nachdenken: Was kann ich tun, damit meine Wünsche wahr werden? Ich selbst habe am letzten Montagmorgen eine interessante Radiosendung gehört. Ein Interview mit dem ehemaligen amerikanischen Botschafter in Deutschland, der hier jahrzehntelang war und unsere Mentalität ziemlich gut kennt. Und da sagte er vom Inhalt her: Die Deutschen denken bei Zukunft ganz schnell nur an ein Wort, an die Krise! Sie denken nicht daran, dass Zukunft auch eine Herausforderung ist, eine Chance bietet! Das hat mir gefallen und ich fühlte mich ertappt. Wie oft denke ich bei Zukunft nur kritisch im Sinne von Krise, Krise und nochmals Krise. Sehe ich es doch als etwas, das mich herausfordert und mir auch eine Chance bietet! Das ist für mich schon ein wichtiger Perspektivwechsel. Denn mit solch einer Sichtweise und Einstellung wird ein weiter Horizont eröffnet, der es ermöglicht, dass Wünsche wahr werden können. Es gibt aber an der Frage, die ich gerade gestellt habe, etwas, das mich auch stört: Was kann ich tun, damit meine Wünsche wahr werden? Meine Wünsche. Geht es wirklich darum, dass meine Wünsche wahr werden? Ich denke da gerade an die Zeit, in der wir stehen, die Passionszeit. Hier vorne vor der Kanzel wird das schön mit der Farbe violett und der Dornenkrone verdeutlicht. Danach folgt Ostern, die Farbe weiß. Das passt ja wunderbar zur Zukunft. Aber Vorsicht! Man springt so schnell auf Ostern und lässt das Leiden und Sterben aus. Gott hingegen leidet, stirbt und ersteht dann erst auf!

Ich merke daran: Der Prozess des Leidens und des Sterbensmüssen gehört anscheinend dazu, wenn es in Richtung Zukunft geht. Und ich gehe davon aus: Das ist nicht nur leiblich, physisch gemeint. Damit ist jeder Bereich gemeint. Ich muss es lernen, auch loszulassen, auch das, was mir so lieb ist und was ich mir so sehr wünsche. Ich muss es lernen, auch da zu sterben. Wenn ich meine, das Alte kann so wie bisher bleiben und am besten kommt dann zusätzlich etwas Neues dazu, wird das mit der Zukunft Gottes nicht funktionieren. Ich behalte einfach mein altes Modell, in dem ich bisher gelebt habe, bei und dann kommt noch so ein Zusatz Zukunft einfach drauf. Ich bin überzeugt: So klappt das nicht mit der Zukunft. Ich erlebe es manchmal in Gesprächen, dass Menschen mir erzählen, das und das muss sich verändern und so muss es werden. Und wenn ich genauer nachfrage, dann merke ich: Das ist ein Bild, wie es vor dreißig Jahren war oder noch länger her ist. Ich habe dafür auch Verständnis: Das man diese Zeiten sich wieder herbeisehnt, weil sie einem so viel gegeben haben und man selber auch unglaublich viel dafür gegeben hat. Und es stimmt ja auch oft: Es war eine segensreiche Zeit. Das Problem ist aber: Da ist der Blick in die Vergangenheit, noch nicht mal in die Gegenwart, geschweige denn der Blick in die Zukunft. Die Zeit jetzt, die Passions- und Osterzeit, die Wandlung vom Tod zum Leben, sagt da was anderes. Dieser schmerzliche Prozess des Loslassen und Sterbensmüssens gehört dazu, um sich auf den Weg in Gottes Zukunft zu machen! Ich fasse nochmal zusammen: Bei allem Realismus, es gibt Hoffnung! Jesus befreit und schenkt Freiräume! Ich muss es allerdings auch wollen! Sehe ich in der Zukunft nicht nur eine Krise, sondern eine Herausforderung, eine Chance, die Gott mir bietet! Und lasse ich mich, so weh es auch tut, auf den schmerzhaften Prozess des Loslassenmüssen ein, damit wirklich Neues von Gott her entstehen kann!

Ich bin überzeugt: So können Wünsche wahr werden, auch wenn es nicht meine eigenen sind. So gibt es tatsächlich eine Zukunft für die verschiedensten Bereiche, für mein Privates, Persönliches, für meine Gemeinde und meinen CVJM, für meine Kirche, für meine Arbeit, für die vielen Bereiche in unserer Welt. So kann ich tatsächlich mich begeistern lassen und von Zukunft träumen und hoffen! Amen.