Umwelt-Produktdeklaration nach ISO und EN 15804

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Transkript:

Umwelt-Produktdeklaration nach ISO 14025 und EN 15804 Deklarationsinhaber: Herausgeber: Programmhalter: Deklarationsnummer: BauMineral GmbH BCS Öko-Garantie GmbH - Ecobility Experts BCS Öko-Garantie GmbH - Ecobility Experts EPD-Baumineral-027-DE Ausstellungsdatum: 11.12.2017 Gültig bis: 11.12.2022 Grobalith HP Diese Umwelt-Produktdeklaration (Environmental Product Declaration EPD) bezieht sich auf 1 t Kesselsand aus dem Kraftwerk Heyden in Petershagen. Kesselsand entsteht als Nebenprodukt bei der Kohleverstromung und wird im Hoch- und Tiefbau als Baustoff eingesetzt.

1. Allgemeine Angaben BauMineral GmbH Programmhalter BCS Öko-Garantie GmbH - Ecobility Experts Marientorbogen 3-5 90402 Nürnberg Deutschland/Germany Deklarationsnummer EPD-Baumineral-027-DE Diese Deklaration basiert auf den folgenden Produktkategorienregeln Produktkategorieregeln für Kraftwerksnebenprodukte Anforderungen an Umwelt- Produktdeklarationen für Kraftwerksnebenprodukte Ausgabe 2017-06 (geprüft und zugelassen durch den unabhängigen Sachverständigenausschuss) Ausstellungsdatum 11.12.2017 Gültig bis 11.12.2022 Grobalith HP Inhaber der Deklaration BauMineral GmbH Hiberniasstraße 12 D-45699 Herten Deklariertes Produkt/deklarierte Einheit 1 t Kesselsand Gültigkeitsbereich Grobalith HP ist ein Kesselsand aus dem Kraftwerk Heyden in Petershagen. Kesselsand entsteht bei der Stromerzeugung in Steinkohlekraftwerken. Der Kesselsand fällt in ein Wasserbad am Kesselboden, aus dem er nass abgezogen wird. Die EPD bezieht sich auf den Kesselsand Grobalith HP der BauMineral GmbH. Der Deklarationsinhaber haftet für die zugrundeliegenden Angaben und Nachweise, eine Haftung der BCS Öko-Garantie GmbH - Ecobility Experts in Bezug auf Herstellerinformationen, Ökobilanzdaten und Nachweise ist ausgeschlossen. Verifizierung Die CEN Norm/EN 15804/dient als Kern-PCR Verifizierung der EPD durch eine/n unabhängige/n Dritte/n gemäß/iso 14025/ Unterschrift Ppa. Frank Huppertz (Geschäftsführer der BCS Öko-Garantie GmbH - Ecobility Experts GmbH) intern extern Unterschrift Prof. Dr. Frank Heimbecher (Vorsitzender des Beratenden Ausschusses der BCS Unterschrift Dr. Stephanie Schuler, Interne Verifiziererin der Kiwa GmbH Seite 2

Öko-Garantie GmbH Ecobility Experts GmbH) 2. Produkt 2.1 Produktbeschreibung Der Kesselsand Grobalith HP entsteht im Kesselraum des Kraftwerks Heyden aus agglomerierten, verschmolzenen mineralischen Bestandteilen der Steinkohle und ist somit ein Verbrennungsrückstand aus der Steinkohleverstromung. Kesselsand wird nicht mit den Rauchgasen abgezogen, sondern fällt in ein Wasserbad, das den Kesselraum nach unten hin abschließt. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften wird Kesselsand im Bauwesen in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt. Seine chemisch-mineralogische Zusammensetzung ergibt sich wie bei der Steinkohlenflugasche aus den eingesetzten Kohlesorten und erstreckt sich von Restkohlenstoff und Mineralien bis hin zu Spurenelementen. Kesselsand ist stark porös und von seiner Kornrohdichte her vergleichbar mit natürlichen Leichtzuschlägen. Kesselsand hat unregelmäßig aufgebrochene, raue Oberflächen und ist zur Herstellung von Leichtmauermörtel, Leichtbetonwaren und leichten Mauersteinen geeignet. 2.2 Anwendung Kesselsand Grobalith wird gemäß DIN EN 13055 in der Bauindustrie als leichte Gesteinskörnung für Beton, Mörtel und Einpressmörtel verwendet. Er eignet sich zur Herstellung von Leichtmauermörtel, Leichtbetonwaren und leichten Mauersteinen, die sich durch geringes Eigengewicht und gute Wärmedämmeigenschaften auszeichnen. Weitere Anwendungsgebiete für Kesselsand Grobalith sind der Erd- und Straßenbau, der Einsatz bei Verfüll-, Dammbau- und Bodenverbesserungsmaßnahmen sowie als mineralische Grundsubstanz für Bodensubstrate und Dachbegrünungen gemäß Düngemittelverordnung. 2.3 Technische Daten Die folgende Tabelle zeigt die technischen Daten für Grobalith HP. Die Kennwerte beziehen sich jeweils auf den Jahresmittelwert aus dem Jahr 2015. Bezeichnung Wert Einheit Abschlämmbare Bestandteile Kornanteil < 0,063 m < 10 M.-% Abschlämmbare Bestandteile nach Schlagbeanspruchung beim Proctorversuch < 15 M.-% Kornfestigkeit Schlagzertrümmerungswert 25 35 M.-% Schüttdichte /EN 1744-1; DIN EN 10355-1/ 0,6 0,8 t/m 3 Kornrohdichte /EN 1097-6:2000, Anhang C/ 1,1-1,4 t/m 3 Wasseraufnahme /EN 1097-6:2000 Anhang C/ 20-30 M.-% Eigenfeuchte 25-35 M.-% Glühverlust/EN 1744-1; DIN EN 10355-1/ < 10 M.-% Schwefel ges. /EN 1744-1/ < 1 M.-% Sulfat säurelöslich /EN 1744-1/ 0,1 M.-% Chloride /EN 1744-1/ < 0,01 M.-% 2.4 Inverkehrbringung /Anwendungsregeln Die Qualitätssicherung von Kesselsand erfolgt nach DIN EN 13055-1. Die Übereinstimmung des Kesselsands mit den Anforderungen der DIN EN 13055-1 wird mit einem CE-Kennzeichen gekennzeichnet. Für das Inverkehrbringen gilt die Verordnung (EU) Nr. 305/2011 vom 9. März 2011. Für die Verwendung der Produkte gelten die europäischen Bestimmungen. Seite 3

2.5 Grundstoffe/Hilfsstoffe Die Zusammensetzung von Kesselsand hängt von den mineralischen Bestandteilen des eingesetzten Brennstoffes ab, der im Wesentlichen aus Steinkohle besteht. In der folgenden Tabelle sind Durchschnittswerte der Hauptbestandteile von Kesselsand Grobalith gegeben. Parameter Wert Einheit SiO 2 55 M.-% Al 2 O 3 23 M.-% Fe 2 O 3 7 M.-% CaO 4 M.-% MgO 2 M.-% K 2 O 2 M.-% Na 2 O 1 M.-% 2.6 Herstellung Kesselsand Grobalith bleibt zwangsläufig als fester, disperser Rückstand bei den Verbrennungsprozessen im Kraftwerk Heyden in Petershagen zurück. Ziel des Kraftwerkbetriebs ist die Erzeugung von Strom und Wärme. Er entsteht in Kesseln mit Trockenfeuerung durch Zusammensinterung von fein gemahlenen Gesteinspartikeln. Er wird am Kesselboden über einem Wasserbad nass abgezogen, das den Kessel zum Boden hin luftdicht abschließt. Kesselsande werden auf Haufwerken auf dem Kraftwerksgelände gelagert und in der Regel mit Lastfahrzeugen zum Kunden transportiert. In der Regel transportieren die Lastfahrzeuge 25 bis 27 t Kesselsand. 2.7 Referenz-Nutzungsdauer Da der Umfang der Studie nicht den gesamten Lebenszyklus der Kesselsande betrachtet, ist die Angabe der Referenz-Nutzungsdauer eine freiwillige Angabe. Kesselsande werden als leichte Gesteinskörnung unter anderem in Betonwaren eingesetzt. Laut BBSR-Tabelle 2011 / Nr. 363.512 beträgt die Referenz-Nutzungsdauer von Betonbauteilen 50 Jahren. 3. LCA: Rechenregeln 3.1 Deklarierte Einheit Gemäß den Produktkategorieregeln wird als deklarierte Einheit 1 t Kesselsand gewählt. Wert Einheit Deklarierte Einheit 1 t Umrechnungsfaktor zu 1 kg 1000-3.2 Systemgrenze Bei der Umwelt-Produktdeklaration handelt es sich um eine cradle-to-gate EPD, d.h. es werden alle potenziellen Umweltauswirkungen des Produkts von der Wiege bis zum Werkstor betrachtet. Der Anfall von Kesselsand bei der Energieerzeugung mit Steinkohle ist unabwendbar. Da das Ziel des Steinkohlekraftwerkes die Erzeugung von Energie ist, sind die Aufwendungen der Energiegewinnung dem Kraftwerk zuzuschlagen. Aus diesen Gründen befindet sich der Feuerraum außerhalb der Systemgrenze. Innerhalb der Systemgrenze befinden sich die gesamten Transports- und Lagerungsprozesse bis zum Werktor. Die Systemgrenze der Herstellungsphase bildet somit das fertige Produkt am Werkstor ab. Nach DIN EN 15804 entspricht dies den Produktphasen A1-A3. Seite 4

3.3 Abschätzungen und Annahmen Die Aufwendungen für die Lagerung und den Transport sind in allen betrachteten Kraftwerken identisch. Aus diesem Grund wird das Kraftwerk Heyden in Petershagen als Referenzkraftwerk angenommen. Die dort an Grobalith HP ermittelten Werte der Bilanzierung werden auch für alle anderen Kesselsande Grobalith der BauMineral verwendet. Der Kesselsand wird auf Haufwerken auf dem jeweiligen Kraftwerksgelände gelagert und mit Lastfahrzeugen von dort aus zum Kunden transportiert. In der Regel transportieren die Lastfahrzeuge 25 bis 27 t Kesselsand. Während der Lagerung auf Haufwerken entstehen keine weiteren Aufwendungen (keine Beheizung, keine Kühlung, keine Belüftung) und somit auch keine Energieaufwendungen. Für die Entfernung zwischen Kesselsandlagerplatz und Werkstor wird eine Distanz von 500 m angenommen. Dies entspricht dem worst-case-szenario für alle Kraftwerke. Es wurde ein LKW mit einer Nutzlast von 27 t und einem Gesamtgewicht von 40 t angenommen (Dieselfahrzeug). Für die Auslastung wurden pauschal 85 Prozent angenommen. 3.4 Abschneideregeln Für die Prozessmodule A1 bis A3 wurden alle prozessspezifischen Daten erhoben. Allen Flüssen konnten potenzielle Umweltwirkungen durch die GaBi-Datenbank zugewiesen werden. Alle Flüsse, die zu mehr als 1 % der gesamten Masse, Energie oder Umweltwirkungen des Systems beitragen, wurden in der Ökobilanz berücksichtigt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die vernachlässigten Prozesse aufsummiert weniger als 5 % zu den berücksichtigten Wirkungskategorien beitragen würden. 3.5 Betrachtungszeitraum Die Produktionsdaten sind für das Betriebsjahr 2015 erfasst worden. 3.6 Vergleichbarkeit Grundsätzlich ist eine Gegenüberstellung oder die Bewertung von EPD Daten nur möglich, wenn alle zu vergleichenden Datensätze nach EN 15804 erstellt wurden und der Gebäudekontext, bzw. die produktspezifischen Leistungsmerkmale, berücksichtigt werden. Die Sekundärdaten für die Herstellungsphase wurden ausschließlich aus der Datenbank der Software Gabi 6 entnommen. 4. LCA: Szenarien und weitere technische Informationen Es wurden keine Szenarien für diese EPD erhoben. Seite 5

Rohstoffversorgung Transport Herstellung Transport vom Hersteller zum Verwendungsort Montage Nutzung/Anwendung Instandhaltung Reparatur Ersatz Erneuerung Energieeinsatz für das Betreiben des Gebäudes Wassereinsatz für das Betreiben des Gebäudes Rückbau/Abriss Transport Abfallbehandlung Beseitigung Wiederverwendungs-, Rückgewinnungs- oder Recyclingpotenzial 5. LCA: Ergebnisse Die folgenden Tabellen zeigen die Ergebnisse der Indikatoren der Wirkungsabschätzung, des Ressourceneinsatzes sowie zu Abfällen und sonstigen Output-Strömen. Die hier dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf das deklarierte durchschnittliche Produkt. Produktionsstadium Angabe der Systemgrenzen (X = in Ökobilanz enthalten; MND = Modul nicht deklariert) Stadium der Errichtung des Bauwerks Nutzungsstadium Entsorgungsdatum Gutschriften und Lasten außerhalb der Systemgrenze A1 A2 A3 A4 A5 B1 B2 B3 B4 B5 B6 B7 C1 C2 C3 C4 D x x x MND MND MND MND MND MND MND MND MND MND MND MND MND MND Ergebnisse der Ökobilanz Umweltauswirkungen: 1 t Kesselsand Grobalith HP Parameter Einheit A1 A3 Globales Erwärmungspotenzial [kg CO 2 -Äq.] 2,35E-02 Abbau Potenzial der stratosphärischen Ozonschicht [kg CFC11-Äq.] 2,90E-14 Versauerungspotenzial von Boden und Wasser [kg SO 2 -Äq.] 1,04E-04 Eutrophierungspotenzial [kg (PO 4 )³-Äq.] 2,84E-05 Bildungspotenzial für troposphärisches Ozon [kg Ethen-Äq.] -3,59E-05 Potenzial für den abiotischen Abbau nicht fossiler Ressourcen [kg Sb-Äq.] 1,21E-09 Potenzial für den abiotischen Abbau fossiler Brennstoffe [MJ] 3,20E-01 Ergebnisse der Ökobilanz Ressourceneinsatz: 1 t Kesselsand Grobalith HP Parameter Einheit A1 A3 Erneuerbare Primärenergie als Energieträger [MJ] 2,45E-02 Erneuerbare Primärenergie zur stofflichen Nutzung [MJ] IND Total eneuerbare Primärenergie [MJ] 2,45E-02 Nicht-erneuerbare Primärenergie als Energieträger [MJ] 3,21E-01 Nicht-erneuerbare Primärenergie zur stofflichen Nutzung [MJ] IND Total nicht eneuerbare Primärenergie [MJ] 3,21E-01 Einsatz von Sekundärstoffen [kg] IND Erneuerbare Sekundärbrennstoffe [MJ] IND Nicht erneuerbare Sekundärbrennstoffe [MJ] IND Einsatz von Süßwasserressourcen [m³] 1,41E-05 Ergebnisse der Ökobilanz Output-Flüsse und Abfallkategorien: 1 t Kesselsand Grobalith HP Parameter Einheit A1 A3 Gefährlicher Abfall zur Deponie [kg] 2,59E-07 Entsorgter nicht gefährlicher Abfall [kg] 2,16E-03 Entsorgter radioaktiver Abfall [kg] 4,27E-07 Komponenten für die Wiederverwendung [kg] IND Stoffe zum Recycling [kg] IND Stoffe für die Energierückgewinnung [kg] IND Exportierte elektrische Energie [MJ] IND Exportierte thermische Energie [MJ] IND Seite 6

6. LCA: Interpretation Die potentiellen Umweltwirkungen von Kesselsand resultieren aus der Lagerung und dem Transport. Da die Lagerung auf Haufwerken erfolgt, entstehen dadurch keine indirekten Umweltwirkungen. Umwelteinflüsse des Kesselsandes entstehen somit durch den Transport. Das photochemische Oxidantienbildungspotenzial (POCP) hat insgesamt einen negativen Wert. Dieser wird durch die direkten Emissionen während des Transports verursacht. Das Ozon wird durch die Reaktion mit dem ausgestoßenen Stickstoffmonoxid abgebaut und es entsteht Stickstoffdioxid und Sauerstoff, welches eine positive Auswirkung auf das photochemische Oxidantienbildungspotenzial (POCP) hat. 7. Literaturhinweise [1] GaBi 6: Software und Datenbank zur Ganzheitlichen Bilanzierung. LBP, Universität Stuttgart und PE INTERNATIONAL, 2015 [2] CML-IA April 2013 Charakterisierungsfaktoren entwickelt durch Institut of Environmental Sciences (CML): Universität Leiden, Niederlande - http://www.cml.leiden.edu/software/data-cmlia.html [3] Kreissig & Kümmel 1999 Baustoff-Ökobilanzen. Wirkungsabschätzung und Auswertung in der Steine-Erden-Industrie. Hrsg. Bundesverband Baustoffe Steine + Erden e.v. [4] BBSR, BNB 2011, Nutzungsdauern_von_Bauteilen Tabelle 2011 / Nr. 363.513, 2011-11-03. [5] InformationsZentrum Beton GmbH Erläuterungen zu den Umweltproduktdeklarationen für Beton. 2014. [6] Bundesvereinigung Recyclingbaustoffe e.v. Monitoringbericht zum Aufkommen und Verbleib mineralischer Bauabfälle. 2010. Kiwa BCS Öko-Garantie GmbH Ecobility Experts (Hrsg): [7] Produktkategorieregeln für Kraftwerksnebenprodukte: Anforderungen Umweltproduktdeklarationen für Kraftswerksnebenprodukte; 2017-06 [8] Allgemeine Produktkategorieregeln für Bauprodukte: Rechenregeln für die Ökobilanz und Anforderungen an den Hintergrundbericht; 2017-06 [9] Allgemeine Programmanleitung aus dem EPD-Programm der Kiwa BCS öko-garantie GmbH Ecobility Experts; 2017-06 Normen und Gesetze [10] DIN EN ISO 14040: 2009-11: DIN Deutsches Institut für Normung e.v.: Umweltmanagement Ökobilanz Grundsätze und Rahmenbedingungen, Beuth Verlag. Berlin, 2009. [11] DIN EN ISO 14044: 2006-10: DIN Deutsches Institut für Normung e.v.: Umweltmanagement Ökobilanz Anforderungen und Anleitungen, Beuth Verlag. Berlin, 2006. [12] DIN EN ISO 14025:2011-10: DIN Deutsches Institut für Normung e.v.: Umweltkennzeichnungen und deklarationen Typ III Umweltdeklarationen - Grundsätze und Verfahren, Beuth Verlag. Berlin, 2011. [13] DIN EN 4501: DIN Deutsches Institut für Normung e.v.: Flugasche für Beton, Teil 1: Definition, Anforderungen und Konformitätskriterien, Beuth Verlag. Berlin, 2012. Tei2: Konformitätsbewertung, Beuth Verlag. Berlin, 2005. Seite 7

[14] DIN EN 1045-2: DIN Deutsches Institut für Normung e.v.: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton, Teil 2: Beton Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität Anwendungsregeln zu DIN EN 206-1, Beuth Verlag. Berlin, 2008. [15] DIN EN 206-1: DIN Deutsches Institut für Normung e.v.: Beton, Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität, Beuth Verlag. Berlin, 2005. [16] DIN EN ISO 13055-1: DIN Deutsches Institut für Normung e.v.: Leichte Gesteinskörnung Teil 1: Leichte Gesteinskörnungen für Beton, Mörtel und Einpressmörtel, Beuth Verlag Berlin, 2002 Herausgeber Kiwa BCS Öko-Garantie GmbH Ecobility Experts Marientorbogen 3-5 90402 Nürnberg Deutschland/Germany Programmhalter Kiwa BCS Öko-Garantie GmbH Ecobility Experts Marientorbogen 3-5 90402 Nürnberg Deutschland/Germany E-Mail Web E-Mail Web ecobility@bcs-oeko.de www.kiwabcs.com/ecobility ecobility@bcs-oeko.de www.kiwabcs.com/ecobility Ersteller der Ökobilanz Kiwa GmbH Voltastr. 5 13355 Berlin Germany Inhaber der Deklaration BauMineral GmbH Hiberniasstraße 12 D-45699 Herten Tel. Fax. E-Mail Web Tel. Fax. E-Mail Web 030/467761-43 030/467761-10 Juliane.Pluempe@kiwa.de www.kiwa.de 02366/509-0 02366/509-256 baumineral@baumineral.de www.baumineral.de Seite 8