Logistik und Instandhaltung die letzten Bereiche für Rationalisierung ACK Software- und Beratungsgesellschaft mbh berät seit 15 Jahren erfolgreiche Unternehmen. Insbesondere auf dem Gebiet der Instandhaltung wurden von ACK große Rationalisierungspotenziale gefunden. Sandra Ruthemann, Dipl.-Betr.Wirtin für internationales Marketing, Holzwickede sprach mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Horst Karbaum: Seit fünfzehn Jahren beraten Sie große und mittelständische Unternehmen. Wo liegen die Schwerpunkte von ACK? Karbaum: ACK berät in allen Dingen, die zur Organisationsverbesserung dienen. Spezialisiert sind wir auf die technischen Bereiche Automation in Fertigung Produktion und Versorgungstechnik Lager und Logistik und Instandhaltung Dort untersuchen wir die Prozesse unserer Kunden, schlagen ihnen Änderungen vor und unterstützen sie bei der Beschaffung von Hilfsmitteln, Geräten und Systemen zur Umsetzung der Verbesserungen, die wir auch im jeweiligen Betrieb einführen. Was heißt das konkret? Karbaum: Zum Beispiel benötigte einer unserer Kunden für sein neues, automatisches Hochregallager die passende Lagerverwaltungssoftware. Er hatte, weil ein Nachbarunternehmen ihm seine Kosten für eine sehr ähnliche Maßnahme genannt hatte, ein Budget von circa 1,3 Mio. eingeplant. Wir haben ein Lastenheft angefertigt und damit eine Ausschreibung mit etwa 10 Beteiligten durchgeführt. Ein Anbieter lag wirklich in der Höhe des Budgets, acht weitere etwa bei der Hälfte und einer bei etwas mehr als einem Viertel, also bei circa 370 T. Genau diesen haben wir nach gründlicher Prüfung als Lieferant und Realisierer vorgeschlagen. Er wurde beauftragt und mit dessen Standards, den kundenspezifischen Anpassungen und unserer Begleitung bis hin zur Abnahme und Einführung wurden Hochregallager und Lagerverwaltungssystem ein Erfolg, was Funktion, innerbetriebliche Akzeptanz, Kosten und Termintreue anging. Das heißt, Sie haben 75% gegenüber der Kundenerwartungshaltung eingespart. Gelingt Ihnen das immer? Karbaum: Nein, leider nicht, aber die Systeme, die wir planen, mitbeschaffen und einführen, amortisieren sich innerhalb kürzester Zeit, meistens schon innerhalb des ersten Jahres. Warum machen Ihre Kunden solche Projekte nicht aus eigener Kraft? Karbaum: Sehen Sie, so ein Projekt wird in der Regel für eine Lebenserwartung des Zielsystems oder einen Lifecycle, wie man heute auch sagt, von etwa 5, 10 oder 15 Jahren gestartet. Der Kunde macht also nur alle 5, 10 oder 15 Jahre so ein Projekt. Wir machen 3 bis 5 Projekte im Jahr. Wir wissen also wie es geht und bewältigen die Aufgabe mit dem geringstmöglichen Aufwand. Würden unsere Kunden sich entsprechend qualifiziertes Personal für solche Projekte einstellen oder heranbilden, wäre das zum einen sehr teuer und zum an-
deren müssen die Leute auch nach Projektabschluss weiter attraktiv beschäftigt und bezahlt werden. Das heißt, Sie stellen sich und Ihre Mitarbeiter gewissermaßen als Zeitpersonal zur Verfügung? Karbaum: Rein sachlich gesehen, ist das so, wobei wir uns nicht als Zeitpersonalagentur fühlen, sondern als Ingenieurbüro. Wir verleihen nicht die Bürokraft auf Zeit; sondern bieten unseren Kunden erfahrene Planer, Projektmanager und leiter zur sicheren Abwicklung und Einführung abgeschlossener, großer Investitionsprojekte. Es fiel eben das Wort Lifecycle. Ich glaube das spielt auch bei der Instandhaltung eine große Rolle. Wie helfen Sie in diesem Bereich? Karbaum: Richtig, auch in der Instandhaltung spricht man zum Beispiel von Lifecycle Management und meint damit die lebenslange, sinnvolle Behandlung von Maschinen, Gebäuden und generellen Produktionseinrichtungen. Auch auf diesem Gebiet wollten wir eigentlich nur beraten und haben das bereits sehr frühzeitig, zu Beginn der 90er Jahre begonnen. Allerdings konnten wir damals einen unserer Kunden und auch uns nicht bei der Auswahl eines Instandhaltungsplanungssystems, IPS wie man auch sagt, zufriedenstellen. Daraufhin haben wir nach Aufforderung des Kunden das für ihn passende IPS im Rahmen des bestehenden Beratungsvertrages neu und eigenhändig entwickelt. Das kann ich mir nicht vorstellen. Es sei denn, der Planungsauftrag war sehr lukrativ. Karbaum: Leider nicht, wir haben auch in gewisser Weise, rein monetär betrachtet draufgezahlt, aber da der Kunde damit einverstanden war, dass wir das Ergebnis anschließend eigenständig vermarkten, sind wir sozusagen durch den Feuerring gesprungen. Seitdem, also etwa seit 1995 bieten wir unser ACK-INSTAND an. Sie behaupten also, ACK hätte mal so eben mit vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand ein IPS entwickelt, dass 1995 besser war als mehrere andere bestehende IPS? Karbaum: Es war nicht so eben, aber im Prinzip war das so. Sie müssen wissen, dass man 1995 schon seit einiger Zeit PC-Systeme mit grafischer Oberfläche, Mausbedienung usw. kannte. Nur die fertigen Anwendungen für die Industrie waren noch nicht darauf umgestellt. Hinzu kam, dass so etwas wie ein IPS mit vernünftiger Funktionalität nicht auf einem PC lauffähig war. Die Exemplare in unserer Vorauswahl erforderten alle gestandene Rechner gehobener Leistungsfähigkeit, die industriellen Aufbau, industrielle Betriebssysteme und sehr leistungsfähige Datenbanksysteme als Grundlage hatten. Eine IPS-Beschaffung begann damals bei einem Grundaufwand von etwa 100.000 DM. Außerdem musste beim Kunden Personal auf Betriebssystem und Datenbank geschult und anschließend beschäftigt und bezahlt werden. Wollen Sie damit sagen, dass ACK den anderen Systemhäusern, die IPS liefern konnten, haushoch überlegen war? Karbaum: So würde ich das nicht ausdrücken: Wir hatten den Vorteil, dass wir uns nicht mit vorhandenen Systemen, die häufig auch noch auf alten Entwicklungsumgebungen entwikkelt worden sind, befassen mussten. Wir konnten sozusagen auf der grünen Wiese starten. Also unsere Grundlage waren der PC, ein fast kostenloses, leistungsfähiges Datenbanksystem und eine damit verbundene, hochproduktive Entwicklungsumgebung und last but not least unser gesunder Menschenverstand. Wir hatten das Glück und Know how, von Anfang an den richtigen Ansatz bei jeder nötigen technischen Entscheidung zu finden, sodass für uns bisher keine Kundenanforderung unlösbar war. Meines Wissens nach hatten wir 1995 das erste funktionierende IPS mit grafischer Oberfläche und Mausbedienung in Deutschland.
Also 1995 war der Start und jetzt haben wir 2006, ist Ihr Produkt jetzt ebenso veraltet, wie es damals die der anderen Anbieter waren? Karbaum: Gott sei Dank ist das nicht so, wir profitieren zum einen von unseren ausbaubaren Grundideen, der Weiterentwicklung der gewählten Entwicklungsumgebung und den hervorragenden Anforderungen unserer Kunden. Ich sagte ja schon, mit dem richtigen Ansatz ergibt sich alles viel einfacher. Eine kürzlich abgeschlossene Kundenzufriedenheitsanalyse brachte unser IPS auf den 3. Platz von etwa 35 Teilnehmern. Was mich persönlich besonders stolz macht ist, dass unsere Kunden vor allem in den Disziplinen Bedienungskomfort und Vollständigkeit der Funktionen den ersten Platz für uns bestimmt haben. Für mich ist das der Beweis, dass wir auch 2006 immer noch ein sehr zeitgemäßes und kundenorientiertes Produkt vertreiben. Wo liegen eigentlich die Nutzen von IPS? Karbaum: Stellen Sie sich vor, Sie wären verantwortlich für einen Betrieb der hunderte Maschinen und Geräte zur Aufrechterhaltung der Produktion benötigt. Jedes dieser Objekte hat eine eigene Geschichte, Besonderheiten bei der Behandlung, spezielle Ersatzteile, unterschiedliche Wartungsintervalle usw. Ohne ein passendes Werkzeug, nämlich ein IPS wüssten Sie nie, was, wann, mit welchem Objekt zu tun ist, damit es nicht in Störung geht und ggf. den Betrieb lahmlegt. Sie würden auch immer den Vorschlägen der Hersteller nachgehen, da Sie Ihre Erfahrungen weder sammeln noch auswerten könnten. Was allein mit der Verlängerung von Wartungsintervallen an Arbeitsaufwand und prophylaktisch ausgewechselter Verschleißteile und Betriebsstoffe wie Öl usw. eingespart werden kann, ist enorm. In der Instandhaltung nahezu jedes Unternehmens sind große Rationalisierungsmöglichkeiten vorhanden. Ein extremes Beispiel war einer unserer ACK-INSTAND-Kunden, der mit allen Lizenzen, Anpassungen und Schulungen insgesamt ca. 36.000 investiert hat. Nach einem halben Jahr der Einführung hat er im ersten produktiven Jahr ca. 400.000 eingespart. Ein lohnendes Geschäft, nicht wahr? Donnerwetter, das kann man schon sagen. Was darf man in Zukunft von ACK erwarten? Karbaum: Bezüglich ACK-INSTAND ist jetzt die Weiterentwicklung der Einbindung echter raumbezogener Daten, also eines Geografischen Informationssystems (GIS) abgeschlossen. Im Moment entwickeln wir eine Version, die vor allem auch für die Behandlung von Netzen, also Leitungs-, Rohr-, Abwasserkanal- und Kabelsystemen geeignet ist. Stellen Sie sich z. B. das Abwassernetz einer Großstadt vor, das schon mehr als 2.000 km umfassen kann und einen unwahrscheinlichen Anlagewert für die Stadt hat. Und stellen Sie sich weiter vor, dass so ein Netz zigtausende Einzelabschnitte, Haltungen genannt, enthält, die regelmäßig gereinigt, inspiziert, instandgehalten und deren Lifecycle dokumentiert, d. h. die Lebenslaufakte geführt werden muss. Ohne ein IT-gestütztes Werkzeug ist diese Komplexität nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten heutzutage kaum noch zu beherrschen. Ist das wirklich neu? Was machen Ihre Mitbewerber in dem Bereich? Karbaum: Man muss wissen, dass fast alle IPS - ich kenne kein einziges, bei dem es nicht so ist - die verwalteten Objekte, also Gebäude, Maschinen, Teile usw. in einer hierarchischen Struktur ablegen. Ein Unternehmen besteht aus Standorten, ein Standort besteht aus Gebäuden, in Gebäuden gibt es Bereiche, in den Bereichen stehen Maschinen etc. Netze sind so nicht in ihrem Aufbau zu beschreiben. Wir haben dafür nun eine gute Lösung und damit einen Vorsprung vor vielen anderen Mitbewerbern. Im Übrigen ist dadurch für uns auch das Stichwort Gebäudemanagement oder Computer Aided Facility Management CAFM gelöst. Ist damit das Thema Beratung für ACK zugunsten von Produktvertrieb abgeschlossen?
Karbaum: Nein, das kann auch gar nicht sein, denn der Einsatz von IPS ist immer vor allem ein Beratungsprojekt. ACK berät nach wie vor neutral in diesem Bereich. Ob Sie es glauben oder nicht, wir machen wirklich vollständig neutral Produktauswahlen. Wenn einmal die Entscheidung gegen ACK-INSTAND ausfiele, würden wir auch die Einführung eines anderen Produktes begleiten. Der Grund dafür ist, dass die Lizenzkosten für ein IPS der kleinste Anteil bei einer Einführung ist. Zum Teil ist die Entscheidung für ein IPS auch Geschmacksache, da die Funktionalitäten im Kernbereich mittlerweile über die meisten IPS vergleichbar sind. Haben Sie und ACK ein bestimmtes Motto? Karbaum: Wie schon gesagt: Auf den richtigen Ansatz kommt es an! Unsere Kunden profitieren von unserer Erfahrung und wir profitieren von unseren Kunden. Nur zufriedene Kunden stellen uns auch zufrieden. Wir leben von der guten Empfehlung!
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