Hinweise zum Antrag zur Erstellung / Änderung eines Anschlusses an die öffentliche Abwasseranlage.

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Transkript:

Hinweise zum Antrag zur Erstellung / Änderung eines Anschlusses an die öffentliche Abwasseranlage. Die hier aufgeführten Unterlagen sind für die Bearbeitung des Antrages unerlässlich! Als Anlage sind folgende Planunterlagen in 1facher Ausfertigung beizufügen: 1. Lageplan (Maßstab 1 : 500 oder 1 : 250) auf der Grundlage der amtlichen Flurkarte mit Darstellung - der Grundstücksgrenzen - der vorhandenen Bebauung - der Höhenlage des Grundstückes bezogen auf NHN - der Lage der Entwässerungsleitungen bis zur Grundstücksgrenze (vorhanden und geplant) 2. Grundrissplan (Maßstab 1 : 100) mit Darstellung gemäß DIN 1986 - der vor dem Grundstück vorhandenen oder geplanten öffentlichen Abwasseranlage einschließlich Bezugsschacht, Abzweigmaß der Einleitungsstelle mit Durchmesser-, Gefälle- und Höhenangaben - der vorhandenen, geplanten und anzubindenden Anschlusskanäle einschl. Durchmesserangaben - der auf dem Grundstück vorhandenen und geplanten Grundleitungen, Hebeanlagen, Rückstausicherungen, Abläufe, Abscheideanlagen, Abwasservorbehandlungsanlagen, Schächte, abflusslose Gruben, Kleinkläranlagen, Sickeranlagen, Regenrückhaltebecken, Speicherräume, Absperreinrichtungen, Grundwasser- und Wasserentnahmestellen o.ä. - aller unterhalb der Rückstauebene liegenden Entwässerungsreinrichtungen und Leitungen bis zum öffentlichen Kanal bezogen auf NN - der einzuleitenden Abwassermenge (Schmutz- und Niederschlagswasser, Regenspende nach DIN) am jeweiligen Anschlusskanal - der bebauten und befestigten Flächen, die nicht an die öffentliche Abwasseranlage angeschlossen sind (Markierung der Flächen mit Größenangabe) (siehe hierzu Muster Strangschema Grundriss) 3. Schnittzeichnung (Maßstab 1 : 100) mit Darstellung - des Höhenverlaufs der unterhalb der Rückstauebene liegenden Entwässerungseinrichtungen bis zum Straßenkanal bezogen auf NHN - Angabe der endgültig geplanten Straßenhöhen an den Anschlussstellen, der Geländehöhe des Grundstücks sowie der Keller- und Erdgeschosse (siehe hierzu Muster Strangschema Schnitt) 4. Weitere Unterlagen bei gewerblich/industriell genutzten Grundstücken: - Erläuterung der Produktionsart - Erläuterungen zu Abwasservorbehandlungsanlagen - Art und Zusammensetzung des Abwassers I:\ec_a2\SCHREI.BEN\0000\2004\1208rh1.doc Stand.12.04

Beispiel einer Gebäudeentwässerung mit Rückstausicherung Richtig! Legende: Abwasser Öffentliche Kanalisation Erftverband Rückstauebene Regenwasser / Mischwasser Grundstücksgrenze Revisionsschacht Revisionsöffnung DIN EN 1986 Private Kanalisation DIN EN 12056 Rückstauschleife liegt oberhalb der Rückstauebene Pumpensumpf mit Hebeanlage EG KG Regenwasser wird bis an die Vorderseite des Hauses hinter die Hebeanlage geführt Entwässerung Kelleraußentreppe

Beispiel einer Gebäudeentwässerung ohne Rückstausicherung Grundstücksgrenze Öffentliche Kanalisation Erftverband Rückstauebene Legende: Falsch! Abwasser Regenwasser / Mischwasser ohne Rückstausicherung gefährdeter Bereich Private Kanalisation DIN EN 1986 DIN EN 12056 Revisionsschacht Revisionsöffnung EG KG Entwässerung Kelleraußentreppe

Falsch! Beispiel einer Gebäudeentwässerung ohne Rückstausicherung bei geneigtem Straßenverlauf öffentliche Kanalisation Legende: EG KG Rückstauebene Abwasser Regenwasser / Mischwasser ohne Rückstausicherung gefährdeter Bereich Straßenverlauf Revisionsöffnung Revisionsschacht

Bereich Abwassertechnik 50126 Bergheim Am Erftverband 6 Telefon 02271/88 0 Telefax 02271/881300 www.erftverband.de Rückstau in Kanalisationsanlagen Die Dimensionierung von Kanalisationsanlagen erfolgt auf Grundlage der DIN EN 752 nach technischen und ökonomischen Grundsätzen. Hierfür wird eine jahrzehntelange Beobachtung der Regenereignisse hinsichtlich ihrer Intensität und Dauer herangezogen. Nach statistischer Auswertung dieser Daten legt der Deutsche Wetterdienst eine Bemessungs-Regenspende fest, die einmal jährlich zu erwarten ist. Mit dieser Regenspende und der zu entwässernden Fläche ermittelt man die Wassermenge, die von der Kanalisationsanlage rückstaufrei abzuführen ist. Bei Regenereignissen, die über die Bemessungsansätze hinausgehen, kommt es zu einer Überlastung der Kanalisation. Dies führt zu Rückstau innerhalb des Kanalsystems, unter Umständen bis zur Rückstauebene. Da also der Rückstau in Kanalisationsnetzen einen nicht vermeidbaren Betriebszustand darstellt, müssen Entwässerungseinrichtungen, die unterhalb der maximal eintretenden Rückstauhöhe (Rückstauebene) liegen, gegen Eintritt von rückfließendem Wasser aus der Kanalisation geschützt werden. Als Rückstauebene ist in der DIN EN12056-4 in ebenem Gelände die Straßenoberfläche im Bereich der Anschlussstelle festgelegt. Daraus folgt, dass Entwässerungseinrichtungen im Keller in der Regel unterhalb der Rückstauebene liegen und somit gegen Rückstau geschützt werden müssen. Es können aber auch Entwässerungselemente wie z.b. ein tiefliegender Regeneinlauf im Garagen, Garten- oder Kellertreppenbereich betroffen sein. Der Schutz vor Rückstau ist ausschließlich Angelegenheit des Anschlussnehmers. Die Schutzeinrichtungen sind regelmäßig zu warten und entsprechend dem jeweiligen Stand der Technik nachzurüsten. Der wirksamste Schutz gegen Rückstau wird erreicht, indem das oberhalb der Rückstauebene anfallende Abwasser in freiem Gefälle der Kanalisation zugeführt wird (siehe DIN EN 12056-1). Fällt unterhalb der Rückstauebene Abwasser an, so ist nach DIN EN 12056-4 der Einbau einer Abwasserhebeanlage mit Rückstauschleife vorgeschrieben. Dabei wird das Abwasser durch eine Druckleitung über eine so genannte Rückstauschleife höher als die Rückstauebene gepumpt und dann dem Kanal zugeführt. Nur der Einbau einer Rückstauschleife bietet einen optimalen Schutz gegen Rückstau. In wenigen Einzelfällen kann ein Rückstauverschluss eingesetzt werden. Dieser muss der DIN EN 13564-1 entsprechen. In jedem Falle ist zu beachten, dass das Abwasser aus dem oberhalb der Rückstauebene liegenden Bereich (Obergeschoss, Dachflächen, etc.) in Strömungsrichtung gesehen immer hinter dem Rückstau-Schutzsystem angeschlossen werden muss, da sich ansonsten im Rückstaufall (der Rückstau-verschluss ist geschlossen) das grundstückseigene Abwasser hinter dem Rückstauverschluss aufstaut und dann im Keller austritt. Drainagen dürfen grundsätzlich nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden. Details sind in den jeweiligen Entwässerungssatzungen der Kommunen geregelt. Für weitere Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiter der Abteilung Abwasseranlagen Planung/Bau: Herr Alt (-1140), Frau Bsirske (-1326), Frau Klein (-1139) und Herr Roth (-1145), zur Verfügung. Bei Verstopfungen im öffentlichen Kanalnetz wenden Sie sich bitte an den Servicebereich Kanal, Herrn Baxpehler (-1157) oder Herrn Geuenich (-1306). 140814 rueckstau.doc