Die Elblinie verteidigen Die Rolle der Feldbefestigungen im Herbstfeldzug 1813 Workshop Napoleon-Online: Leipzig 16.10.2013 Dr. Martin Klöffler Düsseldorf
Die Themen Strategische Situation und Rolle der Feldbefestigungen Perspektive des Generalstäblers Bautechnik Ingenieurperspektive Beispiele im Herbst 1813 Taktische Perspektive 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 2
Strategische Situation Waffenruhe August 1813 Bennigsen => 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 3
12.000 Die Festungen der Elblinie: Königstein - Hamburg 3.200 2.300 2.000 5.000 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 4
Französische Feldzugspläne Strategische Defensive in der Zentralposition: Verteidigung auf der inneren Linie Offensive Sicherung der Elblinie, aber kein starres System Napoleon Es ist klar, daß man nicht 400.000 Mann umgeht, die sich auf ein System von festen Plätzen und einen Strom wie die Elbe stützen Haupt- und Generalschlacht, Berlin einnehmen Zeitweiligen Verlust der rückwärtigen Kommunikation in Kauf nehmen Festungen im Rücken der Alliierten halten 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 5
Napoleons offensive Verwendung der Elblinie 15.3.1813 Man muß sich zunächst klarmachen, daß der Feind die Elbe überschreiten kann, wo und wie er will. Ein Fluß kann immer nur als ein Hindernis angesehen werden, welches den Feind höchstens einige Tage aufhält. Der Übergang kann nur dadurch verhindert werden, daß man starke Truppen in Brückenköpfen und dem anderen Ufer aufstellt, die bereit sind, sofort die Offensive zu ergreifen, wenn der Feind seinen Übergang beginnt. Nichts ist gefährlicher, als zu versuchen, einen Fluß dadurch ernstlich zu verteidigen, daß man das diesseitige Ufer besetzt, denn wenn der Feind überraschend übergegangen ist und das gelingt ihm immer findet er die Armee in weit ausgedehnter Verteidigungsstellung und hindert sie, sich zu 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 6 vereinigen.
Alliierte Feldzugspläne Politisch: Rheingrenze, Auflösung des Rheinbundes, Wiederherstellung der Territorien Haupt- und Generalschlacht mit Hauptarmee Napoleons ausweichen Detachierte Corps und Armeen angreifen und schlagen Haupt- und Generalschlacht liefern, wenn numerische Überlegenheit gesichert ist Keine aufwendigen Belagerungen, die das Feldheer schwächen. Nur Blockaden. 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 7
Protagonisten beim Ingenieurcorps Frankreich Joseph, vicomte de Rogniat 1776-1840 Maison de Génie, état major Betrachtungen über die Kriegskunst Kritiker Napoleons Preußen Generalmajor Gustav v. Rauch, 1774-1841 Chef des pr. Ingenieurcorps Generalstabschef der schles. Armee unter Gen. v. Yorck 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 8
Feldzug Oktober 1813 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 9
Exkurs zum Schanzenbau Ingenieurperspektive 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 10
Aufgaben der Feldbefestigungen temporär, passager für Dauer eines Feldzuges Verstärkung von Depot-Festungen: Magdeburg Neubefestigung (Campagnefestung): Dresden, Hamburg, Torgau Sperren von Übergängen im Gebirge (Böhmisches Grenzgebirge) Schutz von Flußübergängen (Königstein- Lilienstein, Meißen) Verschanztes Lager (Lilienstein) 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 11
Einige Regeln Permanente Werke (ausgebaute Festungen) erfordern nur geringe Besatzung und geringe Unterstützung eines Armeecorps (Magdeburg, Hamburg, Torgau) Passagere Werke (Feldbefestigungen) erfordern eine starke Besatzung und stützen sich in der Regel auf ein Armeecorps (Dresden) Größe der Schanze richtet sich nach der Anzahl aufzunehmenden Truppen Schlagweite einer Festung = 1 Tagesmarsch 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 12
Flêche Profile und Formen 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 13
Verschanztes Lager Doppelte Reihe von Redouten oder Einfache Reihe von Lünetten (Lilienstein) Gegenseitige Deckung in Reichweite des Kleingewehrfeuers, d.h. ca. 200 Schritt Kartätschenreichweite ca. 800 Schritt 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 14
Taktik zur Verteidigung verschanzter Linien 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 15
Blockhäuser Beispiele 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 16
Provisorische Befestigungen Dörfer / Ummauerte Städte / Gutshöfe / Schlösser / Kirchen / Kirchhöfe Dresden, Elbelinie Magdeburg/Hamburg 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 17
Brückenköpfe Lilienstein, Meissen, Wartenburg, Roßlau, Aaken 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 18
Taktik zur Verteidigung von Übergängen Zentralposition einen Tagesmarsch entfernt Posten an den Ufern Blockhäuser für die Kontrolle / Beobachung Zerstören von Brücken / Schiffen / Baumaterial Brigade zur Disposition 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 19
Befestigungen an der oberen Elbe Die Taktische Bewährungsprobe 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 20
Elbsandsteingebirge Stolpen 60.000 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 21
Lünette bei Berggieshübel 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 22
Lilienstein & Hohenstein 2x Pontonbrücke, Brückenkopf Befestigtes Lager 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 23
Lilienstein 1814 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 24
Operation um Dresden 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 25
Schlacht bei Dresden 26.-27.8.2013 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 26
Neustadt Aug. 1813 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 27
Altstadt Nov. 1813 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 28
Schanze Altstädter Seite nach K.H.Aster 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 29
Gewaltsamer Angriff 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 30
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Bewertung Campagnefestung Dresden als Eckpunkt der Operationen war erst nach 3 Monaten ausreichend befestigt und dann wertlos Depotfestung Magdeburg keine Rolle Ein ganzes Befestigungssystem, wie die Elblinie, hat keinen Eigenwert, sondern gewinnt seine Geltung nur in Zusammenhang mit Operationen der Feldarmee. Verteidigung der Elblinie: Wertlos nach Übergang der Nordarmee + Schlesischen 16.01.14 Dr. Martin Klöffler 32
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Veröffentlichung: Die Elblinie verteidigen Zur Rolle der Feldbefestigungen im Herbstfeldzug 1813, in: Niedersen (Hrsg): Sachsen, Preußen und Napoleon Europa in der Zeit von 1806-1815, Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden/Torgau, 2013 Danksagung an Dr. Thomas Hemmann Photos & Abbildungen Klöffler