TUI AG: HAUPTVERSAMMLUNG 2014

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Transkript:

TUI AG: HAUPTVERSAMMLUNG 2014 Friedrich Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI AG 1

REDE VON FRIEDRICH JOUSSEN VORSTANDSVORSITZENDER DER TUI AG ANLÄSSLICH DER HAUPTVERSAMMLUNG AM 12. FEBRUAR 2014. Es gilt das gesprochene Wort TUI AG Hauptversammlung GUTEN MORGEN MEINE DAMEN UND HERREN, LIEBE AKTIONÄRINNEN, LIEBE AKTIONÄRE! Dies war es nun mein erstes Jahr für die TUI! Lassen Sie mich kurz vorwegnehmen, es war ein gutes Jahr. Ein Jahr, in dem ich weltweit viele Teile unseres großen Konzerns kennengelernt habe, ein Jahr, in dem ich gesehen habe, wie vielfältig die World of TUI ist. Ich habe auch viele unserer 73.000 Mitarbeiter getroffen und sie schätzengelernt. Sie alle leisten Großartiges für unsere TUI. Sie sind TUI. Sie haben mich mit offenen Armen empfangen und sehr freundlich aufgenommen. Auch habe ich mit vielen unserer Kunden und Vertriebspartner gesprochen. Es gab natürlich hier und da Kritik, aber im Großen und Ganzen waren alle begeistert von unserer Marke und deren Leistungsfähigkeit. Neben den Mitarbeitern und Kunden sind natürlich die Aktionäre und Investoren wichtig für unsere Firma. Meine Beobachtung ist und war, dass gerade diese Gruppe in der Vergangenheit nicht nur gute Erfahrungen mit der TUI gemacht hat. Die Kursentwicklung unserer Aktie und ausbleibende Dividendenzahlungen über viele Jahre waren der Grund großer Unzufriedenheit und Skepsis. Das verloren gegangene Vertrauen hatte die TUI in eine sehr gefährliche Lage gebracht. Der Konzern wurde als Wertvernichter angesehen. Unsere Bewertung lag lange Zeit unter der Bewertung unserer Anteile an der TUI Travel. Wir waren eine Firma, die aus einer Dividende unserer Tochter TUI Travel von 80 Millionen Euro jährlich einen Cash Loss, also ein Minus, von gut 100 Millionen Euro macht. Das war die Ausgangslage. Über das Programm onetui, das dieses Thema adressiert, werde ich im Folgenden berichten. Die letzte Gruppe, mit der ich mich in meinem ersten Jahr befasst habe, ist die Öffentlichkeit. So sehr unser Produkt von vielen als äußerst attraktiv angesehen wird, so sehr wird unsere Industrie auch unterschätzt. Viele wissen nicht, dass sieben Prozent aller Beschäftigten in Deutschland im Tourismus arbeiten - mehr als in jeder anderen Industrie. Weltweit sind es mehr als 250 Millionen Menschen. Unser Anteil am weltweiten Bruttosozialprodukt liegt bei neun Prozent. Unsere Industrie ist in den meisten Ländern der Welt die absolut größte und entscheidende Einnahmequelle. So sorgt der Tourismus für einen Transfer des Wohlstands in die Regionen der Welt, die sonst am globalen Wirtschaftswachstum nicht oder nur in sehr geringem Ausmaß partizipieren würden. 2

Diesen Stellenwert hat unsere Industrie in der öffentlichen Wahrnehmung nicht. Anders sind viele politischen Entscheidungen der letzten Jahre kaum zu erklären. Nehmen wir zum Beispiel die Gewerbesteuerhinzurechnung: Ein Gesetz, das gemacht wurde, um produzierende Unternehmen gleich zu behandeln, unabhängig davon, ob sie ihren Maschinenpark leasen oder kaufen. Es wurde nachträglich für den Tourismus so ausgelegt, dass uns unsere Hotelkapazitäten gleichermaßen zugerechnet werden. Dabei ist es ja gerade das Wesen des Veranstalters, dass er das wirtschaftliche Risiko des Hoteliers im Allgemeinen nicht trägt. Sollten wir diese Auslegung nicht ändern können, würde das Geschäftsmodell des Veranstalters aus Deutschland verschwinden. Dies träfe vor allem mittelständische Unternehmen, wie Veranstalter von Busreisen, die weder ihr Firmenkonzept anpassen, noch ins Ausland abwandern können. Wir schätzen, dass etwa 25.000 Arbeitsplätze und etwa ein Drittel der Firmen unserer Branche vom Markt verschwinden würden. Der Politik ist diese Tatsache bekannt. Sie duckt sich momentan eher weg und wartet ab, ob eswirklich so schlimm kommt und überlässt das Thema der Ministerialbürokratie und den Gerichten. Stellen sie sich den öffentlichen Aufschrei vor, wenn sich Ähnliches zum Beispiel in der Automobilindustrie ereignen würde. Es gibt also noch Einiges zu tun, um hier die Wahrnehmung zu ändern und den tatsächlichen Stellenwert unserer Industrie zu erklären. Die Tourismusindustrie muss geschlossener, klarer und selbstbewusster auftreten. Doch nun zu meinem ersten Jahr. KONZERNZIELE ERREICHT Das Jahr ist insgesamt sehr gut verlaufen. Wir haben unser Strategieprogramm onetui gestartet, in dem es darum geht, verlorenes Aktionärs- und Investoren-Vertrauen in unsere Firma wiederzugewinnen. Und wir haben unsere hochgesteckten operativen Ziele erreicht und übertroffen. Aufgrund der guten operativen Ergebnisse schlagen wir für das GJ 2012/13 eine Dividende von 0,15 je Aktie vor. in Mio. GJ 11/12 Ausblick 12/13 GJ 12/13 % Umsatz 18.330 18.478 +1 EBITA (bereinigt) 746 762 +2 EBITA 539 595 +10 Konzerngewinn 142 positiv 187 +31 Netto-Verschuldung (30.9.) 178 68 62 Ergebnis pro Aktie 0,16 0,08 Ergebnis pro Aktie 0,18 (vor Belastungen onetui) Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz des Konzerns um rund 1 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro. Ebenfalls verbessern konnten wir das bereinigte EBITA auf nunmehr 762 Millionen Euro. Das berichtete EBITA entwickelte sich aufgrund rückläufiger Sonderbelastungen noch etwas besser. Die Sonderbelastungen sanken trotz hoher Einmalaufwendungen zur Bereinigung von Castelfalfi, der Restrukturierungsaufwendungen von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und in der Zentrale. Unser Konzernergebnis kletterte im Geschäftsjahr 12/13 im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent auf 187 Millionen Euro. Nach Abzug der Anteile, die Dritten zustehen, blieb erstmals seit Jahren ein positiver Betrag. Eine sicherlich ebenso erfreuliche Entwicklung wie der weitere Abbau unserer Nettoverschuldung. Mit einer Belastung von 68 Millionen Euro sind wir nun nahezu schuldenfrei. 3

Lassen Sie mich abschließend noch kurz eine weitere Kennziffer erwähnen, das Ergebnis je Aktie. Dieses war im vergangenen Jahr mit -0,08 Euro zwar noch negativ. Bereinigt man den Betrag aber um die zum Teil nicht Cash-wirksamen Korrekturen auf Themen der Vergangenheit, hätte der Wert bereits in diesem Jahr bei 0,18 Euro gelegen. Auch deshalb aber vor allem, weil wir großes Vertrauen in die Erreichbarkeit der von uns im Programm onetui gesteckten Ziele haben, schlagen wir Ihnen schon für das abgelaufene Jahr eine Dividende von 0,15 Euro pro Aktie vor zwei Jahre früher als geplant. Wir glauben, das ist im Hinblick auf die Aktionäre nur fair! Insgesamt haben wir damit alle von uns angestrebten Konzernziele erreicht oder übertroffen. Das ist auch deshalb wichtig, weil gehaltene Versprechen auch für die Zukunft Vertrauen schaffen. Nach dieser Gesamtübersicht möchte ich nun noch einen Blick in die einzelnen Segmente werfen. Schauen wir zuerst auf die operative Entwicklung unserer britischen Tochter TUI Travel. STRATEGIE VON TUI TRAVEL TRÄGT FRÜCHTE TUI Travel hat sich im sogenannten Mainstream-Geschäft, das sämtliche Aktivitäten im Pauschalreisesegment bündelt, im letzten Jahr stärker auf die Vermarktung von exklusiven und differenzierenden Produkten konzentriert. Darüber hinaus wurde der Direktvertrieb sei es über Reisebüros oder Online deutlich ausgebaut. Diese Strategie trägt erste Früchte. So stieg das bereinigte EBITA im Geschäftsjahr 12/13 im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent auf 689 Millionen Euro. Dies reichte sogar aus, um den für uns in diesem Jahr sehr ungünstigen Umrechnungskurs des Britischen Pfund zum Euro, der sich mit 48 Millionen Euro auswirkte, mehr als auszugleichen. Umsatz und Ergebnis (Mio. ) 12/13 11/12 % Umsatz 17.796,0 17.681 +0,6 Bereinigtes EBITA 641 637 +0,5 Bereinigtes EBITA (konstante Wechselkurse) 689 637 +8,0 Überleitung bereinigtes EBITA (Mio. ) 11 41 48 689 637 641 11/12 Geschäftsentwicklung Kostenmanagement 12/13 konstanter Wechselkurs FX 12/13 4

Ausschlaggebend für die starke operative Steigerung waren eine bessere Geschäftsentwicklung, die einen Zuwachs von 11 Millionen Euro brachte, sowie unsere verbesserte Kostenstruktur mit einem Plus von 41 Millionen Euro. Die Geschäftsentwicklung wurde getrieben durch Vertriebserfolge in Großbritannien und den Nordischen Ländern. Gegenläufig war die Entwicklung in Frankreich und bei unserem Spezialistenbereich, wo wir jeweils Verluste machten oder an Profitabilität einbüßten. Die Situation in Frankreich verschlechterte sich vor dem Hintergrund der generell schlechten wirtschaftlichen Lage und der politischen Entwicklung in den Hauptreisedestinationen Ägypten und Tunesien. Positiv auf der Kostenseite trugen vor allem die zum Teil schon im Vorjahr eingeleiteten Programme in Frankreich und Deutschland zur Margensteigerung bei. Lassen Sie mich damit nun zu den TUI Hotels & Resorts kommen. TUI HOTELS & RESORTS LIEGT AUF KURS Insgesamt liegt die Entwicklung unserer Hotelaktivitäten auf Kurs. Trotz leichter Kapazitätsrückgänge konnten wir den Gesamtumsatz stabil halten. Das bereinigte EBITA stieg um mehr als 10 Prozent auf 197 Millionen Euro. Darin enthalten war ein Buchgewinn aus dem Verkauf des RIU-Hotels Cala Millor in Höhe von 15 Millionen Euro. Von den einzelnen Marken entwickelte sich RIU besonders erfreulich. Vor allem in Spanien und in der Karibik konnten wir deutlich zulegen. Das Profil der Marke RIU ist sehr klar und unverwechselbar. RIU differenziert und ist deshalb von strategischem Wert für den TUI-Konzern. Die Ergebnisse unserer RIU-Gesellschaften sind auch deshalb so erfreulich, weil hier schon heute mit 12,5 Prozent die angestrebte Kapitalrendite von gut elf Prozent erreicht wird. Umsatz und Ergebnis (Mio. ) 12/13 11/12 % Gesamtumsatz 827 826 +0,1 Bereinigtes EBITA 197 179 +10,4 Bereinigtes EBITA (ohne Buchgewinn) 182 176 +3,8 Überleitung bereinigtes EBITA (Mio. ) 0 5 0 RIU verdient mit einem ROIC von 12,5% die Kapitalkosten von rund 11%. Robinson erreicht diesen Wert mit einem ROIC von 6% noch nicht. 13 197 179 11/12 RIU Robinson Iberotel Sonstige 12/13 Robinson ist eine weitere extrem starke Marke. Sie hat neben RIU im Hotelsegment für uns eine strategische Bedeutung. Hier konnte das operative Ergebnis leicht verbessert werden. Besonders erfreulich ist die Entwicklung unseres Clubs auf den Malediven, der inzwischen eine Auslastung von 90 Prozent erreicht. Bei Robinson stimmen die Positionierung und die Markenführung, die letztlich zu hohen Durchschnittspreisen pro Bett und Nacht führen. 5

Bei der Kapitalrendite von sechs Prozent bleibt allerdings noch einiges für uns und das Robinson-Management zu tun. Hier kommt es neben der Auslastungsverbesserung auch auf das Kostenmanagement an und darauf, die richtigen Portfolioentscheidungen zu treffen. Haben wir die richtigen Clubs in den richtigen Destinationen? Ist das jeweilige Betreibermodell das richtige? Hiermit werden wir uns beschäftigen müssen. Lassen sie mich bei den sonstigen Hotelaktivitäten besonders die Iberotel-Gruppe hervorheben. Wie Sie wissen, operiert Iberotel hauptsächlich in Ägypten und damit in einem derzeit sehr schwierigen Marktumfeld. Trotzdem konnten wir hier unser Ergebnis um vier Millionen Euro steigern. Das Ergebnis zeigt, dass unser Management die Herausforderungen angenommen und positiv gemeistert hat. Kommen wir jetzt zum dritten Bereich, den Kreuzfahrten. KREUZFAHRTEN MIT LICHT UND SCHATTEN Aufgrund der Kapazitätserweiterung der Hapag-Lloyd-Flotte durch die neue Europa 2 stieg der Umsatz in dem gesamten Segment um 13 Prozent auf 261 Millionen Euro. Das bereinigte EBITA war hingegen mit einem Minus von 14 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Dabei läuft die Entwicklung bei TUI Cruises sehr positiv. Hier konnten wir wichtige Kennzahlen, wie die Auslastung oder die Durchschnittsrate weiter verbessern. Auch die Vorausbuchungen für das im Frühsommer neu hinzukommende Schiff Mein Schiff 3 sind sehr vielversprechend. Die Buchungsstände liegen schon heute über 50 Prozent, die Raten für das 3. Schiff sind ebenfalls sehr hoch. Auch die Gesamt-Kapitalrendite ist mit acht Prozent bereits in der Aufbauphase des Unternehmens sehr beachtlich. Das Geschäftsmodell stimmt und TUI Cruises wird für uns auch langfristig eine wichtige Säule im Unternehmen sein. Umsatz und Ergebnis (Mio. ) 12/13 11/12 % Umsatz 261 231 +13 Bereinigtes EBITA 14 3 n.a. Überleitung bereinigtes EBITA (Mio. ) 5 3 22 TUI Cruises erzielt eine gute Gesamt-Kapitalrendite von 8%. 11/12 TUI Cruises Hapag-Lloyd 12/13 14 Bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten verzeichneten wir hingegen im Geschäftsjahr 12/13 einen Ergebnisrückgang. Dieser war vor allem Vorlaufkosten im Rahmen des Ausbaus unserer Flotte mit der Europa 2 sowie den unter unseren Erwartungen gebliebenen Buchungen geschuldet. Auf die Herausforderungen bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten haben wir umgehend reagiert und mit Karl Pojer einen absoluten Touristikprofi an die Spitze des Unternehmens berufen. Das neue Management hat in den vergangenen Monaten bereits viel 6

erreicht. Die Buchungszahlen steigen und der Turnaround ist eingeleitet. Allerdings dauert ein solcher Prozess aufgrund der Vorausbuchungszeiten im Kreuzfahrtsegment ein wenig länger. Aber keine Frage, der Kurs stimmt! Die Qualität des Produkts ist hervorragend. So wurde die Europa 2 aus dem Stand zum besten Kreuzfahrtschiff der Welt gekürt, dicht gefolgt von der Europa. Insofern bin ich optimistisch, dass wir hier zeitnah auch auf der Ergebnisseite Fortschritte erzielen. Soweit zu den operativen Ergebnissen, doch nun zum Strategieprogramm onetui. ONETUI UNSER PROGRAMM BIS 2015 Verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, die Grundlage für den Umbau der TUI ist unser Programm onetui, das ich nach meinen ersten 100 Tagen vorgestellt habe. Bis 2015 verfolgen wir drei klare Ziele: 1) Wir wollen das bereinigte EBITA auf rund 1 Milliarde Euro erhöhen. 2) Wir wollen den Netto-Cash-Flow der TUI AG auf rund 100 Millionen Euro steigern. 3) 50% des Netto-Cash-Flows der TUI AG schütten wir an Sie als Dividende aus. Dividendenpolitik (~50% des Netto-Cash- Flows der TUI AG) *auf Basis konstanter Wechselkurse Anstieg des Netto-Cash-Flows der TUI AG auf rund 100 Mio. Bereinigtes EBITA* von rund 1 Mrd. Um diese Ziele bis 2015 zu erreichen, haben wir eine Reihe von Maßnahmen angestoßen und zu einem Großteil auch schon umgesetzt. Lassen Sie mich Ihnen anhand einiger Beispiele aufzeigen, wo wir bei den Initiativen unseres onetui-programms derzeit konkret stehen. HOLDING VERFÜGT HEUTE ÜBER ANGEMESSENE STRUKTUR Die Basis wirtschaftlichen Erfolgs ist sicherlich, die Kostenseite im Griff zu haben. Mir war es wichtig, diese Sensibilität bei den Ausgaben nicht nur von unseren operativen Einheiten einzufordern, sondern hier als Holding voranzugehen und als Vorbild zu dienen. Wir haben daher die Konzernzentrale deutlich verschlankt und die Sachkosten reduziert. So sind wir aus Sponsoring-Aktivitäten ausgestiegen, haben Beraterverträge stark reduziert und den eigenen Firmenjet verkauft. 7

Wir haben uns unsere gesamte Finanzierung angesehen und können heute feststellen, dass schon jetzt unsere Zinslasten sinken und wir bis Ende 2015 durchfinanziert sind. Bereinigtes EBITA (Mio. ) 73 62 45 11/12 12/13 23/14e 14/15e Zinsergebnis (Zentralbereich einschl. Hybrid, Mio. ) 159 109 45-65 11/12 12/13 23/14e 14/15e Erlauben Sie mir an dieser Stelle ein persönliches Statement. Ich bin mir der Verantwortung, die ich als Vorstandsvorsitzender für meine Mitarbeiter trage, sehr bewusst. Natürlich schaffe ich lieber Arbeitsplätze, als dass ich Stellen abbaue. Sie können sich daher vorstellen, dass mir der Personalabbau in der Zentrale direkt zu Beginn meiner Amtszeit alles andere als leicht gefallen ist. Ich hielt und halte diesen Umbau des Unternehmens aber trotzdem für absolut notwendig. Der Konzern war zwar schon zu Beginn meiner Amtszeit fast schuldenfrei, produzierte aber jährlich wie erwähnt einen negativen Cash Flow von über 100 Millionen Euro. Wir wurden als Wertvernichter angesehen. Eine überdimensionierte Holding war dafür nach außen das Symbol schlechthin. In solch einer Situation war es unumgänglich Entscheidungen zu treffen, die durchaus schmerzlich waren. Heute verfügen wir wieder über gesunde und angemessene Strukturen in der Holding. Die Holding macht das, wofür sie da ist, die Entwicklung der langfristigen Strategien und das Performancemanagement sie koordiniert und sie führt. Das operative Geschäft liegt in den Gesellschaften. Ich habe mich bei unseren Mitarbeitern und Arbeitnehmervertretern bereits zum Jahreswechsel dafür bedankt, dass sie diesen Weg des Umbaus so konstruktiv mitgegangen sind. Ich weiß diesen Vertrauensvorschuss in unsere onetui-strategie sehr zu schätzen. Wir kämpfen hier gemeinsam für den Erfolg der TUI. Das letzte Jahr hat uns an vielen Stellen im Konzern näher zusammenrücken lassen. Und ich bin mir sicher: Dieser Zusammenhalt hilft uns bei den vor uns liegenden Aufgaben. 8

KONZENTRATION AUF DAS KERNGESCHÄFT Zu diesen Aufgaben zählt es auch, Beteiligungen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, zu verkaufen und unrentable Bereiche neu aufzustellen. Wie Sie wissen, wollen wir uns in absehbarer Zeit komplett aus der Container-Schifffahrt zurückziehen. Wir haben deshalb bereits vor längerer Zeit angekündigt, uns von unserem 22-Prozent-Anteil an Hapag-Lloyd trennen zu wollen. Hapag-Lloyd prüft zurzeit einen möglichen Zusammenschluss mit der südamerikanischen Reederei CSAV. Einer solchen Fusion stehen wir grundsätzlich positiv gegenüber. Sie macht industriepolitisch Sinn, weil eine Konsolidierung in der Branche nötig ist. Die TUI AG hat bis Ende 2014 vertraglich das Recht einen Börsengang von Hapag-Lloyd einzufordern. Entscheidend ist für uns, unabhängig von den derzeitigen Verhandlungen, dieses Recht weiter ausüben zu können. Denn wir sehen uns in der Pflicht, für Sie als Aktionäre, den größtmöglichen Wert aus dem Verkauf von Hapag-Lloyd zu erzielen. Wir sind konstruktiv, werden aber nicht leichtfertig Rechte aufgeben oder gar Entscheidungen mittragen, die am Ende nicht im Interesse der TUI und ihrer Aktionäre sind. Unsere Beteiligung hat einen Wert und diesen gilt es zu realisieren, in aller Fairness und Professionalität. STRATEGISCHE MARKENFOKUSSIERUNG IM HOTEL- UND KREUZFAHRTGESCHÄFT Im Hotelbereich haben wir uns mit RIU und Robinson schon auf zwei strategische Marken festgelegt. Die Positionierung der anderen Marken schauen wir uns noch an. Für unsere strategischen Marken gilt, dass sie nicht nur als Marke differenzieren und ihre Kapitalkosten verdienen müssen, sondern dies auch Hotel für Hotel und Resort für Resort tun. Wir schauen uns dementsprechend das gesamte Portfolio an und entscheiden, welche Resorts wir mit welchem Betreibermodell weiterführen möchten. Nicht profitable und nicht differenzierende Betriebe geben wir auf. Andererseits planen wir natürlich in diesen Marken zu wachsen. Wir haben mit unseren Partnern und den Geschäftsführungen dementsprechend Investitions- und Dividendenpläne verabschiedet. Beide bilden die Basis unserer onetui-ziele. ONETUI ZIELVORGABEN FÜR TUI HOTELS & RESORTS Bereinigtes EBITA (Mio ) Cash-Zufluss an TUI AG* (Mio ) 190 210 50 70 *Nach CAPEX **Ohne 20 Mio. Equity-Beitrag für Grecotel 176 182 9 17** 3 ONETUI ZIELVORGABEN FÜR KREUZFAHRTEN Bereinigtes EBITA (Mio ) Cash-Zufluss an TUI AG* (Mio ) 35 45 30 40 3 14 6 85 Equity Beiträge für MS 3 and MS 4 11/12 12/13 13/14e 14/15e 11/12 12/13 13/14e 14/15e 9

Für die Kreuzfahrten gehen wir derzeit davon aus, dass wir beide Kreuzfahrtlinien weiter betreiben, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten mit einer reduzierten Flotte von vier Schiffen und TUI Cruises mit einer erweiterten Flotte von heute zwei auf vier Schiffen in 2015. Unsere gesamten Investitionen werden also in die strategische Marke TUI Cruises gehen. Unsere Pläne balancieren hier Wachstum und Dividende. TUI AG UND TUI TRAVEL RÜCKEN ZUSAMMEN Den größten Hebel zur Wertsteigerung sehe ich aber in einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen TUI AG und TUI Travel und der Fokussierung von TUI Travel auf wenige wichtige Prioritäten. Wir wollen hier wie in der Vergangenheit das operative Ergebnis um 7 bis 10 Prozent im Jahr steigern. In einem Markt, der 2 bis 3 Prozent wächst, ist das ein sehr gutes Ergebnis. Der Cash Flow soll dabei überproportional wachsen. Diese Mittel stehen dann für Dividenden, Schuldentilgung oder Investitionen zur Verfügung. Bereinigtes EBITA (Mio ) +7% 10% CAGR 637 641 11/12 12/13 23/14e 14/15e Cash Flow an TUI AG (Mio ) progressivedividendenpolitik 83 80 11/12 12/13 23/14e 14/15e Für unsere onetui-ziele haben wir konservativ die bisherige Dividendenpolitik fortgeschrieben. Gemeinsam haben Peter Long und ich darüber hinaus folgende Zielrichtung ausgegeben: Wir möchten die Markenführung stärker vereinheitlichen und das Marken- und Geschäftsportfolio vereinfachen. Wir haben uns auch auf einheitliche Plattformen für Online- und CRM-Systeme, sowie auf ein gemeinsames System zur Genehmigung und Verfolgung von Investitionen verständigt. Last not least arbeiten wir schon heute bei der Entwicklung unserer Führungskräfte zusammen. Karrierewege über Unternehmensgrenzen hinweg sind für unsere Mitarbeiter attraktiv und werden dafür sorgen, dass die Firmen über die Zeit auch in den Köpfen zusammenwachsen. 10

POSITIVE KURSENTWICKLUNG SEIT SOMMER 2012 Verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Sie sehen an der operativen Entwicklung Ihres Konzerns und den ersten Erfolgen unseres onetui-programms, dass wir im vergangenen Geschäftsjahr Ernst gemacht haben. Wir haben uns voll auf den notwendigen Umbau der TUI konzentriert. Die Erfolge der Arbeit spiegeln sich auch in der positiven Entwicklung des Aktienkurses wider. In den vergangenen 18 Monaten stieg die Aktie der TUI AG von gut 5 Euro auf nunmehr 13,50 Euro. Dies ist ein Anstieg um 170 Prozent. Die Analysten stufen die Aktie derzeit auf Übergewichten ein. 13 Analysten raten zum Kauf des Papiers, drei haben die Aktie auf Halten gesetzt. Lediglich ein Analyst hat uns derzeit auf Verkaufen gesetzt. 160% 140% TUI MDAX Stoxx Schlusskurs 10. Feb. 14: 12,xx Euro 160% 140% 120% 120% 100% 80% Kurs 30. Juli 12: 5,15 Euro 100% 80% 60% 60% 40% 40% 20% 20% 0% 0% -20% -20% Jul. 12 Sep. 12 Nov. 12 Jan. 13 Mär. 13 Mai. 13 Jul. 13 Sep. 13 Nov. 13 Jan. 14 Die Aktie der TUI AG hat nach Einschätzung des Kapitalmarktes also durchaus weiteres Potential. Ich selbst habe viel Zeit damit verbracht, mit Analysten und Investoren in Europa und Übersee über unsere Ziele und die dazugehörige Strategie zu sprechen. Wir haben unsere Finanzberichterstattung transparenter gemacht und bieten heute mehr Segmentinformationen. Durch diese Transparenz möchte ich weiteres Vertrauen gewinnen. WIR WERDEN LIEFERN, WAS WIR VERSPROCHEN HABEN Nach diesem Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr interessiert Sie sicherlich: Wie geht es weiter? Was können Sie für das laufende Jahr erwarten? Zunächst einmal kann ich berichten, dass wir im Geschäftsjahr 13/14 gut aus den Startlöchern gekommen sind. Die Entwicklung in den ersten drei Monaten macht mich zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das laufende Geschäftsjahr erreichen werden. Mein Vorstandskollege Horst Baier wird Sie gleich noch ausführlich durch die Zahlen zum 1. Quartal und unsere Guidance für dieses Jahr führen. 11

Umsatz (Mio. ) Berichtetes EBITA (Mio. ) 16% 23% 1% 2% 4% 10% 18.330 18.478 539 595 11/12 12/13 13/14e 11/12 12/13 13/14e Ich möchte Ihnen an dieser Stelle nur versichern, dass wir dieses Jahr liefern werden, nachdem das letzte Jahr bei allen Erfolgen noch das Jahr des Übergangs war. Wir planen dabei dieses Jahr mit einem Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent ein Ergebniswachstum von 16 bis 23 Prozent zu erreichen. Damit dürfte dann endgültig klar werden, dass unsere onetui-ziele, die sich ja auf das Folgejahr beziehen, in Schlagdistanz liegen und damit erreichbar und realistisch sind. Darüber hinaus müssen wir dieses Jahr aber noch eine weitere große Aufgabe erledigen. Wir brauchen unbedingt eine Antwort auf die derzeit größte strategische Herausforderung: den Wettbewerb mit den Internet-Reiseanbietern, den OTAs (Online Travel Agencies). DAS INTERNET UND DIE DIGITALE REVOLUTION WERDEN DIE BRANCHE NACHHALTIG VERÄNDERN! Immer neue Wettbewerber mit immer neuen Konzepten kommen in den Markt. Expedia gehörte zu den ersten Wettbewerbern, die dann seine marktführende Stellung über die Jahre an Booking.com abgeben musste. Die bis heute letzte Welle bilden die sogenannten Meta-Searcher wie Trivago, die innerhalb nur weniger Jahre aus dem Stand einen Unternehmenswert von 750 Millionen Euro generierte und das bei einem Umsatz von etwas über 100 Millionen Euro. Diese Internetunternehmen werden in dem Markt wachsende Marktanteile an sich ziehen, wie dies schon in anderen Märkten der Fall war. Europäische Marktanteile (GJ 2012, Gäste) 11% Booking.com 3% Expedia 14% TUI 123 Mio. 10% Thomas Cook 32% Andere Hotelbetreiber 31% Andere Veranstalter 12

Die Frage, der wir uns stellen müssen: Können wir uns bei dieser neuen ungeheuren Wettbewerbsdynamik behaupten? Ich meine ja und zwar, wenn es uns gelingt, unser Angebot im Vergleich zu diesen neuen Wettbewerbern zu differenzieren. Zwei Differenzierungsmerkmale werden entscheidend sein: 1) UNSERE PRÄSENZ IN DER GESAMTEN WERTSCHÖPFUNGSKETTE: Die Buchung eines Urlaubs ist für die allermeisten unserer Kunden eine sehr wichtige Entscheidung. Sie fahren einmal im Jahr in den Urlaub, für den Sie das ganze Jahr sparen. Sie treffen ihre Entscheidung nicht nur für sich, sondern für die gesamte Familie. Die Erwartungen aller sind hoch, das Enttäuschungspotential dementsprechend auch. Die Flüge an den relevanten Reisetagen sind extrem knapp. Das Angebot der integrierten Gesamtlösung ist unser Kerngeschäft. Wir kümmern uns auch um unsere Kunden in den Zielländern, ob bei der Organisation oder bei eventuell auftretenden Problemen. Alle diese Indikatoren deuten darauf hin, dass klassische Reiseunternehmen lange Zeit noch Wettbewerbsvorteile gegenüber den weitgehend auf Komponenten fokussierten Internetunternehmen haben werden. 2) UNSERE PRÄSENZ IM HOTEL- UND KREUZFAHRT-MARKT: Durch die neuen Internetunternehmen werden die Margen bei den Reiseveranstaltern sicher unter Druck kommen. Mit unserer Kostenstruktur werden wir den neuen Wettbewerbern kaum Paroli bieten können. Deshalb müssen wir uns über den Inhalt differenzieren. Wir können dies, da wir im Gegensatz zu vielen unserer Wettbewerber Zugriff auf Hotels und Schiffe haben. Kunden akzeptieren und erwarten die Differenzierung über die Inhalte. Mit anderen Worten: Ist das Hotel gut, ist der Urlaub gut. In diesem Bereich werden die Margen lange Zeit nicht so sehr durch das Internet unter Druck geraten, vor allem auch, weil wir mit unseren Veranstaltern die Belegung unserer Hotels und Schiffe selbst sicherstellen können. ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN Die vorliegende Rede enthält verschiedene Aussagen, die die zukünftige Entwicklung der TUI betreffen. Diese Aussagen beruhen sowohl auf Annahmen als auch auf Schätzungen. Obwohl wir davon überzeugt sind, dass diese vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir hierfür nicht garantieren; denn unsere Annahmen bergen Risiken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den erwarteten abweichen. Gründe hierfür können unter anderem Marktschwankungen, die Entwicklung der Weltmarktschwankungen, die Entwicklung der Weltmarktpreise für Rohstoffe und der Wechselkurse oder grundsätzliche Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld sein. Es ist weder beabsichtigt, noch übernimmt TUI eine gesonderte Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen zu aktualisieren, um sie an Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Datum dieser Unterlagen anzupassen. Natürlich müssen wir parallel auch unsere Kostenposition sehr gut kontrollieren und auch unsere Online-Kompetenz und -Präsenz steigern, wenn unsere Kunden zunehmend auch das Internet für Urlaubsentscheidungen nutzen. Wenn wir unser unternehmerisches Handeln konsequent danach ausrichten, werden wir uns unter dem Dach unserer starken Marke eine nachhaltig starke Position im Markt erhalten können. Wir müssen wie gesagt unsere Strategie nur sehr konsequent an diesen Parametern ausrichten und dann über die nächsten Jahre umsetzen. Im Verlaufe dieses Jahres werden hier ganz wesentliche Entscheidungen anstehen. Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, Ihr Unternehmen befindet sich auf einem guten Kurs, die operative Performance stimmt, onetui wird uns auch dieses Jahr weiter voranbringen. Darüber hinaus arbeiten wir an der Strategie, wie wir auch in Zukunft weiter wachsen und uns im Markt behaupten können. Ich übergebe nun an meinen Kollegen Horst Baier, der Ihnen die Geschäftszahlen des vergangenen Jahres sowie des 1. Quartals 13/14 noch einmal ausführlich darlegen wird. Ich danke Ihnen für Ihr Kommen heute, Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Treue zur TUI. 13