Rescue Camp München 2013

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Transkript:

Rescue Camp München 2013 www.juh-rettungshund.de / Petra Zink Am Donnerstagmorgen, den 30. Mai 2013, starteten Osman Ecevit mit Schäferhündin Bazuka, Michael Gammerdinger mit Labrador Aris und Petra Zink mit Labrador Willy und Sherry Fichtner als Beobachter und Köchin, nach München, um als Team an einer Katastrophenschutzübung, dem Rescue Camp 2013, teilzunehmen. Steffen Kaiser unser Gruppenführer kam am Freitagfrüh nach München nachgereist. Unser Auto war vollbepackt bis unters Dach mit Zelt, Lebensmittel, Zeltheizung, Tisch und Bänke und unser Gepäck. Wir mußten dort 4 Tage komplett autark unser Leben meistern, eben wie in einem Ernstfall! Wir waren gespannt was auf uns zukommt. Nur eins war klar es wird sehr viel regnen! Am Donnerstagmittag versammelten sich die 13 Teams aus Deutschland und Österreich auf dem Gelände der Johanniterwache Allershausen. Nach der Anmeldung und tierärztlichen Kontrolle fuhren wir in einem Konvoi zur Bayernkaserne im Münchner Norden, um dort unsere Zelte aufzuschlagen. Andrea Ihringer

Das Szenario war ein Erdbeben der Stärke 7,8 in München und Umgebung. Die Aufgabe bestand darin, innerhalb von 36 Stunden, 10 Schadensgebiete nach vermissten Personen mit Hilfe unserer Hunde abzusuchen. Am Freitag um 11.00 Uhr gab es für uns den ersten Einsatz! Wir wurden in München zum englischen Garten geschickt. In voller persönlichen Schutzausrüstung wie, Schuhe mit Stahlkappe und Sohle, kompletter Einsatzrucksatz, Helm und Hund, marschierten wir ca 6 km durch den englischen Garten und mußten uns zwischendurch in einem Schlauchboote über die Isar übersetzten lassen. Durch den vielen Regen war die Isar zu einem wild tosendem Strom geworden, aber alles ging gut. Leicht verschwitzt durch das schnelle Laufen fuhren wir zu unserer Einsatzstelle zurück. Andrea Ihringer Andrea Ihringer Steffen mußte nach jedem Schadensgebiet wieder in die Einsatzzentrale zurückkommen, unseren Bericht über das abgearbeitet Schadensgebiet abgeben und wieder Anweisungen für das nächste Suchgebiet entgegennehmen. Die nächsten drei Gebiete waren Flächensuchen sehr große Gelände in denen wir nur einen kleinen Teil absuchen konnten. Eine Person konnten wir finden. Bei jeder Schadensstelle hatten wir nur 20 Minuten Zeit zum Suchen und es regnete immer mehr. Wir und unsere Hunde waren bis auf die Haut nass. Gott sei Dank hatten wir Kleidung zum Wechseln mit, unsere Zeltheizung war super und wir waren sehr froh dass wir wenigsten in ein warmes Zelt huschen konnten. Kaum umgezogen, ging s weiter in einen Steinbruch.

Dort fanden wir ein recht großes Gebiet vor, mit einem See der giftiges und verseuchtes Wasser enthielt. Die Opfer befanden sich in einem Container und in einem Auto. Diese beiden Personen spürten unsere Hunde auf. Immer wieder erklang ein Rückrufsignal. Wenn wir den Klang der Trillerpfeife mit drei aufeinander folgendem kurzen Pfeifton hörten, mussten wir sofort, so schnell wie möglich, aus dem Gebiet raus rennen. Die Hunde durfte man nicht anleinen sonder nur rufen und sie so mit hinausnehmen. Das nächste Gebiet war ein Gemisch aus Gebäude und Trümmerkegel. Wir mussten einen Hundeführer mit Hund auf den Trümmerkegel abseilen. Schwitzend und keuchend zogen Osman, Steffen und ich unseren Michi mit Aris auf einen 15m hohen Turm.

Dort oben wurde er vom THW auf der anderen Seite zu dem Trümmerberg abgelassen. Dort setzte er seinen Hund zum Suchen an. Parallel mussten Bazuka und Willy große Hof und Gebäudefronten absuchen. Leider haben wir nichts gefunden, wir wissen aber auch nicht ob dort überhaupt jemand versteckt war. Anschließend galt es ein leer stehendes Bürogebäude im Erdgeschoss abzusuchen. Die Schwierigkeit war, dass einige Räume wegen Einsturzgefahr abgebändelt waren und weder von Mensch noch Hund betreten werden durfte. Außerdem war in einem Raum Blausäure ausgelaufen, berührte ein Hund diese Substanz wurde er sofort an diesem Schadensgebiet aus dem Verkehr gezogen. Dahinter in dem Raum befand sich eine versteckte Person. Es wurde eine Person von uns gefunden. Kaum zurück im Zelt schnell ein Brot reingeschoben ging es schon wieder weiter. Wir kamen zu einem Gebäude aus dem Hilferufe ertönten. Wir ließen zwei Hunde rein und durften mit ins Gebäude. Sofort entdeckten wir eine schwer verletzte Person die am Oberarm eine stark blutende Wunde hatte und laut und erbärmlich stöhnte. Druckverband, Bodycheck, Seitenlage, Betreuung bis zum Atemstillstand war alles gefordert. Die Reanimation mußten wir an einer Puppe durchführen. Gleichzeitig wurde an einem unserer Hunde, die brav im Flur abgelegt waren, ein Pfotenverband

gefordert. Parallel dazu waren auch noch Prüfungsfragen zu lösen. Wir kamen sehr ins Schwitzen, wurden aber für unsere Arbeit gebührend gelobt. Glücklich zogen wir weiter zum nächsten Schadensgebiet. Ein Gebäude das einsturzgefährdet war. Wir durften uns nur bis auf 15m dem Gebäude nähern und mussten unsere Hunde in die Hauseingänge zum Suchen schicken. In der 19. Minute zeigte endlich einer unserer Hunde im Haus an. Und es regnete und regnete und regnete. Das letzte Gebiet was waren wir froh. Wir und unsere Hunde waren müde und nass. Aber uns war bewußt wenn wir jetzt Pause machen schaffen wir nicht mehr weiter. Also Augen zu und durch. Ein eingestürztes Krankenhaus, mächtige Trümmerteile galt es noch nach vermissten Personen abzusuchen. Wir setzten alle drei Hunde gleichzeitig ein. Unter einem Turm von alten Autoreifen befand sich im Kellerraum eines zertrümmerten Raums eine Holzkiste mit einer in Decken eingepackte Person. Nach hartem Arbeiten ortete einer unserer Hunde diese Person und zeigte ganz klar und deutlich diesen Fund an.

An diesem Gebiet erhielten wir volle Punktzahl juhu. Glücklich und fertig kehrten wir zu unserem Base of Operation zurück wo Sherry uns mit Spaghetti mit Tomatensoße verwöhnte. Das war 36 Stunden lange Arbeit. Jeder von uns hat höchstens 3 Stunden geschlafen, unglaublich, aber wir haben es geschafft!! Für unsere Leistung wurden wir mit dem 7. Platz geehrt. Wir waren glücklich und zufrieden mit diesem Ergebnis. Wir möchten uns ganz herzlich bei der JUH RHS München bedanken die diese Übung vorzüglich und souverän, trotz der widerlichen Wetterverhältnissen, durchgeführt hat. Müde und erfüllt von Allem sind wir am Sonntag nach Böblingen zurückgekehrt. Wir haben sehr viel gelernt was wir das nächste Mal besser machen wollen. Bis zum nächsten Rescue Camp in Berlin Brandenburg 2014!

Weitere Bilder vom Camp finden Sie auf unserer Internet bzw Facebookseite!