Temperaturanpassung der Abgabe aus der Großen Dhünn-Talsperre -Erste Ergebnisse des Thermorüssels- 19. Symposium Flussgebietsmanagement beim Wupperverband Dipl. -Ing. Thorsten Luckner Wupperverband Juni 2016
Gliederung Veranlassung und Zielsetzung Bauliche Umsetzung Inbetriebnahme / Theorie und Praxis Betriebsergebnisse Fazit / Ausblick
Verbandsgebiet des Wupperverbandes
Die Große Dhünn-Talsperre mit 81 Mio. m 3 Stauinhalt
Bereitstellung von 42 Mio m 3 Rohwasser pro Jahr
Veranlassung und Zielsetzung Defizit im Fließgewässer Dhünn: Die Qualitätskomponente Fische weicht vom guten ökologischen Zustand ab. Kausalanalyse: Zu kalte sommerliche Temperaturen im Fließgewässer durch die Abgabe von kaltem Tiefenwasser über den Grundablass der Talsperre. Zielformulierung: Naturnahe Temperaturangleichung der Abgabe an den Unterlauf der Dhünn, mit dem stärksten Talsperrenzulauf. Begleitendes Monitoring von Temperatur, Fischbestand, Makrozoobenthos und weiterer physikalisch-chemischer Parameter.
Temperaturdaten Zulauf und Ablauf der Talsperre Abweichung im Sommer ca. 10 0 C
Auswertung extremer Speicherfüllstände im Sommer Exemplarischer Sommermonat Ziellamelle Ziellamelle variierte in der Vergangenheit in einem Bereich von 14m
Zeitfenster der Temperaturanpassung Temperaturanpassung Quelle: Bergisches Wasserlabor
Abgeleitete Maßnahme Der Thermorüssel Bau einer schwenkbaren Entnahmeleitung, die eine Abgabe aus höheren und somit in den Sommermonaten wärmeren Wasserschichten ermöglicht.
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Integration der WKA und des Thermorüssels Quelle: Werksplanung Coswiger Rohrleitungsbau GmbH
Integration der WKA und des Thermorüssels Quelle: Werksplanung Coswiger Rohrleitungsbau GmbH
Hosenrohreinbindung mit Absperrklappen
Turmdurchdringung mittels Zirkelseilsäge
Lage des Thermorüssel Quelle: Werksplanung Coswiger Rohrleitungsbau GmbH
Einlaufbereich Thermorüssel
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Inbetriebnahme des Thermorüssel im April 2015
Theorie und Praxis. oder fast wie im richtigen Leben Müller-Lüdenscheid: "Was machen Sie da?" Dr. Kloebner: "Ich lasse etwas kühleres Wasser ein." Müller-Lüdenscheid: "Das ist sehr aufmerksam, aber ich hätte doch gerne noch eine Kleinigkeit von dem heißen." Dr. Kloebner: "Wenn ich jetzt einen Schuss von dem kalten dazu nehmen könnte." Müller-Lüdenscheid: "Das war eine Idee zu viel." Dr. Kloebner: "Ach." Müller-Lüdenscheid: "Ich glaube, noch ein paar Tropfen heißes und man könnte sich einigen. Geht es so?" Dr. Kloebner: "Oh, ja. Vielen Dank." Quelle: Loriot
Von der variablen Entnahme bis zur Messung
Von der variablen Entnahme bis zum Ablaufpegel Datum: Uhrzeit: Zulaufpegel: C Thermorüssel: C GA- Stollenauslauf: C Ausgleichbecken Überlauf: C Ablaufpegel: C 22.05.2015 10:35 10,4 15,4 10,8 13,3 13,8 08.07.2015 15:15 15,4 16,9 14,5 14,7 14,7 28.07.2015 12:30 13,4 15,0 11,7 15,4 14,7 07.08.2015 07:45 16,0 20,8 14,2 14,2 13,5
Reaktion auf geänderte Globalstrahlung
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Wirksamkeitskontrolle der Temperaturanpassung Abweichung im Jahresmittel ca. 0,5 0 C
Temperaturdaten im Gewässersystem
Temperaturdaten vor und nach der Inbetriebnahme Winterliche Temperatur - Mittelwerte (jeweils 1. November - 31. März) Sommerliche Temperatur - Mittelwerte (jeweils 1. Mai - 30. September) 18,0 18,0 16,0 Dhünn km 19,1 Eifgenbach km 1,0 16,0 Dhünn km 19,1 Eifgenbach km 1,0 14,0 14,0 Mittelwert [ C] 12,0 10,0 8,0 6,0 Mittelwert [ C] 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 4,0 2,0 2,0 0,0 W 2011/2012 W 2014/2015 0,0 S 2012 S 2015 Jahr Jahr Winter: Talsperre ohne nennenswerten Einfluss auf die Temperaturmittelwerte im Fließgewässer Sommer: Vor der Inbetriebnahme (Beispiel 2012) lagen die sommerlichen Temperaturmittelwerte in der Dhünn (km 19,1) im Mittel um 5 C unter der des thermisch unbeeinflussten Eifgenbachs. Nach der Inbetriebnahme des Thermorüssels sind die Temperaturunterschiede nahezu ausgeglichen (Sommer 2015)
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Förderung durch das Land NRW und die EU
Fazit / Ausblick Drei Jahrzehnte nach Inbetriebnahme der Großen Dhünn-Talsperre, mit dem vorrangigen Ziel der nachhaltigen Sicherung der Trinkwasserversorgung im Bergischen Land, wird dem wertvollen Ökosystem Dhünn durch die Etablierung des Thermorüssels und der Wasserkraftanlage ein Teil des beim Talsperrenbau vollzogenen Umweltverbrauchs zurückgegeben. Die nächsten Jahre werden zeigen, inwieweit die erfolgreiche technische Umsetzung der Temperaturanpassung sich auch in der naturnahen Entwicklung des Unterlaufes widerspiegelt. Foto: T-Online
Fischwanderungen werden erfasst http://www.riverwatcherdaily.is/frontpage.aspx?ctrid=107&a=1
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!