Empfehlungen des PRAC zu Signalen für die Aktualisierung der Produktinformation

Ähnliche Dokumente
Neufassung des Wortlauts der Produktinformationen Auszüge aus den Empfehlungen des PRAC zu Signalen

Anhang I. Wissenschaftliche Schlussfolgerungen und Gründe für die Änderung der Bedingungen der Genehmigung(en) für das Inverkehrbringen

Anhang I. Wissenschaftliche Schlussfolgerungen und Gründe für die Änderung der Bedingungen der Genehmigung(en) für das Inverkehrbringen

Neufassung des Wortlauts der Produktinformationen Auszüge aus den Empfehlungen des PRAC zu Signalen

Anhang I. Wissenschaftliche Schlussfolgerungen und Gründe für die Änderung der Bedingungen der Genehmigung(en) für das Inverkehrbringen

Anhang III. Änderungen an relevanten Abschnitten der Fachinformation und der Packungsbeilage

Pradaxa ist ein Arzneimittel, das den Wirkstoff Dabigatranetexilat enthält. Es ist als Kapseln (75 mg, 110 mg und 150 mg) erhältlich.

FRAGEBOGEN FÜR KINDER UND JUGENDLICHE

Anhang III. Änderungen relevanter Abschnitte der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und der Packungsbeilage

Anhang III. Änderungen der Entsprechenden Abschnitte der Zusammenfassung der Merkmale des arzneimittels und der Packungsbeilage

Pressemitteilung der EMEA vom in deutscher Übersetzung:

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben

AZ V /

Information des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen über Maßnahmen zur Gewährleistung der Arzneimittelsicherheit

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER. Magnevist 2 mmol/l Injektionslösung. Gadopentetsäure, Dimeglumin

Anhang III. Änderungen der entsprechenden Abschnitte der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und der Packungsbeilagen

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER

Emgecard 2,5 mmol-filmtabletten

des beeinträchtigten Sehvermögens aufgrund eines durch Diabetes verursachten Makulaödems;

Herz und Gefäße wenn nichts mehr fließt

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER

Gebrauchsinformation: Information für Anwender Apozema Dreiklang Globuli bei akuten Hals- und Rachenschmerzen Belladonna D4/D6/D12

Gebrauchsinformation: Information für Anwender Apozema Dreiklang Globuli bei trockenem Krampf- und Reizhusten Drosera D3/D4/D6

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER

Cefavora - Tropfen. Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Gebrauchsinformation: Information für Patienten

Gebrauchsinformation: Information für Anwender Apozema Dreiklang Globuli bei Heiserkeit und Reizhusten Phosphorus D4/D6/D12

Pneumokokkenpolysaccharid-Konjugatimpfstoff (13-valent, adsorbiert)

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Tabletten gegen Magen-Darm-Beschwerden Similasan

Anhang III. Änderungen der relevanten Abschnitte der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und der Packungsbeilage

Häufig gestellte Fragen

Die Europäische Arzneimittel-Agentur empfiehlt Änderungen für die Anwendung von Metoclopramid

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Aspecton Hustentropfen Flüssigkeit zum Einnehmen Thymiankraut-Dickextrakt

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Osanit Hustenkügelchen Wirkstoff: Drosera D6

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. APOZEMA Bettnässer Plantago major complex Nr.8-Tropfen

FORMULAR FÜR DEN START DER BEHANDLUNG MIT TYSABRI

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. APOZEMA Blutarmut China complex Nr.38-Tropfen

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. APOZEMA Stuhlregelungs Magnesium chloratum complex Nr.34-Tropfen

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR PATIENTEN. Gelsemium-Homaccord -Tropfen

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Wirkstoffe: Stibium sulfuratum aurantiacum D12, Kalium iodatum D12, Polygala senega D8

1. Was ist Apis/Belladonna cum Mercurio und wofür wird es angewendet?

Aliskiren-haltige Arzneimittel sind jetzt in Kombination mit ACE-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptor-Blockern (ARB) kontraindiziert bei Patienten mit:

Anhang I. Wissenschaftliche Schlussfolgerungen und Gründe für die Änderung der Bedingungen der Genehmigung(en) für das Inverkehrbringen

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. APOZEMA Reizblasen Cantharis complex Nr.26-Tropfen

Aktualisierte Hinweise zur Anwendung von hoch dosiertem Ibuprofen

zur Verfügung gestellt von Gebrauchs.info

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. APOZEMA Allergie Acidum formicicum complex Nr. 2-Tropfen

VASOCEDINE PSEUDOEPHEDRINE 60 mg, Filmtabletten Pseudoephedrinhydrochlorid

Wirkstoff: Natriumchondroitinsulfat

Gebrauchsinformation: Information für Patienten

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER

B. PACKUNGSBEILAGE 1

Zur Anwendung bei Erwachsenen und Heranwachsenden ab 12 Jahren

Homviotensin. Mischung zum Einnehmen

Geplante Änderungen an den relevanten Abschnitten der Packungsbeilage

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. EVIT 600 I.E. Kapseln. Wirkstoff: RRR-alpha-Tocopherol (Vitamin E)

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender. Curatoderm 4 Mikrogramm/g Salbe Tacalcitol

Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Allernon 10 mg-tabletten Wirkstoff: Loratadin

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

nachrichtlich: Stufenplanbeteiligte, Zul. mit DE= CMS V /

Aktuelle Warnungen und Diskussion zum Einsatz von HAES

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender. APOZEMA Allergie Acidum formicicum complex Nr. 2-Tropfen

auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

PACKUNGSBEILAGE _F_GI_ _Hustentropfen GF 10% 1/6

PHV-issue: Anti-Human-Thymozyten-Immunglobulin vom Kaninchen

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. APOZEMA Gastritis Argentum nitricum complex Nr. 16-Tropfen

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Stärkungsmittel Similasan

MediPreis Produktsteckbrief

Mydocalm Filmtablette mit 50 mg Tolperisonhydrochlorid

850 mg / Tablette Zur Anwendung bei Heranwachsenden über 12 Jahren und Erwachsenen Wirkstoff: Natriumhydrogencarbonat

Bronchosekretolytikum (Arzneimittel zur Schleimlösung bei Atemwegserkrankungen mit zähem Schleim)

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender. APOZEMA Reizblasen Cantharis complex Nr.26-Tropfen

Gebrauchsinformation: Information für Patienten

Anlage 1 GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER

GEBRAUCHSINFORMATION Information für den Anwender

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER. Wirkstoffe: Thymiantrockenextrakt, Eibischwurzelflüssigextrakt

Hydrotalcit-ratiopharm 500 mg Kautabletten

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. Tranexamsäure Carino 100 mg/ml Injektionslösung. Tranexamsäure

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER. VITAMINE B12 STEROP 1mg/1ml Injektionslösung Lösung zum Einnehmen. Cyanocobalamin

Gebrauchsinformation: Information für Patienten. Bromhexin Krewel Meuselbach Tropfen 12 mg/ml. Wirkstoff: Bromhexinhydrochlorid

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

VALDOXAN (Agomelatin)

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR PATIENTEN. Levocetirizin Genericon 5 mg Filmtabletten. Levocetirizindihydrochlorid

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER DOLPRONE 500 MG TABLETTE. Paracetamol

NeuroBloc. Botulinumtoxin Typ B Injektionslösung 5000 E/ml. Wichtige Informationen zur Sicherheit für Ärzte

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender. APOZEMA Bluthochdruck Crataegus complex Nr.10-Tropfen

1. Was ist L-Carnitin Fresenius orale Lösung und wofür wird es angewendet?

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Sonstige Bestandteile: Hyetellose, Povidon 25, Sorbitol (Ph. Eur.), Propylenglycol, Saccharin-Natrium; Aromastoffe.

Datum: Kontakt: Abteilung: Tel. / Fax: Unser Zeichen: Ihr Zeichen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

PARENTERAL VE Infusionslösung

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER

Als Krebspatient an einer Studie teilnehmen was sollte man wissen?

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen NIEREN. THERAPIE Tag für Tag

Transkript:

22. Januar 2015 EMA/PRAC/63324/2015 Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) Empfehlungen des PRAC zu Signalen für die Aktualisierung der Produktinformation Verabschiedet im Rahmen der PRAC-Sitzung vom 6. bis 9. Januar 2015 1. Atorvastatin, Fluvastatin, Lovastatin, Pitavastatin, Pravastatin, Simvastatin Immunvermermittelte nekrotisierende Myopathie (IMNM) (EPITT no 18140) Nach Prüfung der vorliegenden Daten aus der Literatur kam der PRAC zu dem Schluss, dass durch die Inhaber der Genehmigungen für das Inverkehrbringen (MAHs) von Arzneimitteln, die Atorvastatin, Simvastatin, Pravastatin, Fluvastatin, Pitavastatin oder Lovastatin enthalten, innerhalb von zwei Monaten eine Änderungsanzeige zur Ergänzung der Produktinformationen (siehe unten, neuer Text ist unterstrichen) einzureichen ist: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (SmPC): Abschnitt 4.4 - Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: In sehr seltenen Fällen wurde während oder nach der Behandlung mit einigen Statinen über eine immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (immune-mediated necrotizing myopathy; IMNM) berichtet. Die klinischen Charakteristika einer IMNM sind persistierende proximale Muskelschwäche und erhöhte Serum-Kreatinkinase-Werte, die trotz Absetzen der Behandlung mit Statinen fortbestehen. Abschnitt 4.8 - Nebenwirkungen: Muskuloskelettale Erkrankungen: Häufigkeit nicht bekannt: Immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (siehe Abschnitt 4.4) Packungsbeilage: Abschnitt 2: Informieren Sie ebenfalls Ihren Arzt oder Apotheker, wenn bei Ihnen anhaltende Muskelschwäche auftritt. Zur Diagnose und Behandlung dieses Zustands sind möglicherweise weitere Untersuchungen und Arzneimittel notwendig. Abschnitt 4: Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit: Anhaltende Muskelschwäche. 30 Churchill Place Canary Wharf London E14 5EU United Kingdom Telephone +44 (0)20 3660 6000 Facsimile +44 (0)20 3660 5525 Über unsere Website eine Frage senden www.ema.europa.eu/contact An agency of the European Union European Medicines Agency, 2015. Reproduction is authorised provided the source is acknowledged.

2. Gadodiamid; Gadopentetsäure; Gadoversetamid Nephrogene systemische Fibrose bei Patienten mit akuter Nierenschädigung (EPITT no 408) Nach Bewertung der verfügbaren Daten kam der PRAC zu dem Schluss, dass durch die Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen von Omniscan, Optimark und Magnevist innerhalb von zwei Monaten eine Änderungsanzeige zur Änderung der Produktinformationen (siehe unten, neuer Text ist unterstrichen / zu streichender Text ist durchgestrichen) einzureichen ist. Die Packungsbeilagen sind entsprechend zu ändern. Nach Abschluss der Änderungsanzeige für die oben genannten Produkte müssen alle pharmazeutischen Unternehmer die Produkte mit demselben Wirkstoff in Verkehr bringen eine entsprechende Änderungsanzeige einreichen. Änderungen der SmPC für Omniscan (Gadodiamid) und Magnevist (Gadopentetsäure) 4.2 Dosierung und Art der Anwendung Beeinträchtigung der Nierenfunktion <Phantasiename> darf bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min/1,73m 2 ) und/oder akuter Nierenschädigung sowie bei Patienten in der perioperativen Lebertransplantationsphase nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). 4.3 Gegenanzeigen <Phantasiename> darf bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min/1,73m 2 ) und/oder akuter Nierenschädigung, bei Patienten in der perioperativen Lebertransplantationsphase sowie bei Neugeborenen bis zu einem Alter von 4 Wochen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4). 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Patienten mit eeingeschränkter Nierenfunktion Vor Verabreichung von <Phantasiename> sollten alle Patienten anhand von Labortests auf eine Nierenfunktionsstörung hin untersucht werden. Im Zusammenhang mit der Anwendung von <Phantasiename> und einigen anderen Gadolinium enthaltenden Kontrastmitteln wurden bei Patienten mit akuter oder chronischer schwerer Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min/1,73m 2 ) und/oder akuter Nierenschädigung Fälle von nephrogener systemischer Fibrose (NSF) berichtet. <Phantasiename> ist bei diesen Patienten kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterziehen, sind besonders gefährdet, da bei dieser Patientengruppe die Inzidenz von akutem Nierenversagen hoch ist. <Phantasiename> darf daher bei Patienten mit schwererniereninsuffizienz, bei Patienten in der perioperativen Lebertransplantationsphase und bei Neugeborenen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Änderung der SmPC für Optimark (Gadoversetamid) 4.2 Dosierung und Art der Anwendung EMA/PRAC/63324/2015 Seite 2/6

Nieren- und Leberinsuffizienz Optimark darf bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min/1,73m2) und/oder akuter Nierenschädigung sowie bei Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterzogen haben bzw. bei Patienten in der perioperativen Lebertransplantationsphase nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). 4.3 Gegenanzeigen Optimark darf nicht angewendet werden bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min/1,73m2) und/oder akuter Nierenschädigung; bei Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterzogen haben oder bei Patienten in der perioperativen Lebertransplantationsphase und bei Neugeborenen bis zu einem Alter von 4 Wochen (siehe Abschnitt 4.4). 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Patienten mit eeingeschränkter Nierenfunktion Vor Verabreichung von Optimark sollten alle Patienten anhand von Labortests auf eine Nierenfunktionsstörung hin untersucht werden. Im Zusammenhang mit der Anwendung von Optimark und einigen anderen Gadolinium enthaltenden Kontrastmitteln wurden bei Patienten mit akuter oder chronischer schwerer Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min/1,73m2) und/oder akuter Nierenschädigung Fälle von nephrogener systemischer Fibrose (NSF) berichtet. Optimark ist bei diesen Patienten kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterziehen bzw. unterzogen haben, sind besonders gefährdet, da bei dieser Patientengruppe die Inzidenz von akutem Nierenversagen hoch ist. Optimark darf daher bei Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterziehen bzw. unterzogen haben, sowie bei Neugeborenen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). 3. Lithium Solid renal tumours (EPITT no 18090) Angesichts der verfügbaren Daten kam der PRAC zu dem Schluss, dass die Datenlage ausreichend ist, um zu der Schlussfolgerung zu gelangen, dass die langfristige Anwendung von Lithium zu Mikrozysten, Onkozytomen und Ductus Bellini-Karzinomen der Niere führen kann. Durch die Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen von Arzneimitteln, die Lithium enthalten, ist daher innerhalb von zwei Monaten eine Änderungsanzeige zur Ergänzung der Produktinformationen (siehe unten, neuer Text ist unterstrichen) einzureichen. Darüber hinaus sollten routinemäßige Pharmakovigilanzmaßnahmen durchgeführt werden, um die Risiken besser zu charakterisieren. SmPC: 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung EMA/PRAC/63324/2015 Seite 3/6

Nierentumoren: Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, die über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren Lithium erhalten haben, wurden Fälle von Mikrozysten, Onkozytomen und Ductus Bellini- Karzinomen der Niere berichtet (siehe Abschnitt 4.8). 4.8 Nebenwirkungen Erkrankungen der Nieren und Harnwege Häufigkeit nicht bekannt: Mikrozysten, Onkozytome und Ductus Bellini-Karzinome der Niere (bei Langzeitbehandlung) (siehe Abschnitt 4.4). Packungsbeilage: 2. Was sollten Sie vor der <Einnahme> <Anwendung> von <Arzneimittel> beachten? Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen: Nierentumoren: Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, die über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren Lithium erhalten haben, besteht möglicherweise ein Risiko für die Entwicklung von gut- bzw. bösartigen Nierentumoren (Mikrozysten, Onkozytome oder Ductus Bellini-Karzinom der Niere). 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? Häufigkeit nicht bekannt: Gutartige/bösartige Nierentumoren (Mikrozysten, Onkozytome und Ductus Bellini-Karzinome der Niere) (bei Langzeitbehandlung). Homöopathische Produkte, die Lithium enthalten, sind von dieser Empfehlung des PRAC nicht betroffen. 4. Paroxetin Aggression (EPITT Nr. 18089) Unter Berücksichtigung aller verfügbaren Daten kam der PRAC zu dem Schluss, dass durch alle Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen von Arzneimitteln, die Paroxetin enthalten, innerhalb von zwei Monaten eine Änderungsanzeige zur Ergänzung der Produktinformation (Abschnitt 4.8 der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels [SmPC] und der Packungsbeilage) wie nachfolgend beschrieben (neuer Text ist unterstrichen) einzureichen ist. SmPC: Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen: Psychiatrische Erkrankungen Häufigkeit nicht bekannt : Aggression Fußnote - Fälle von Aggression wurden nach der Markteinführung beobachtet Packungsbeilage: Abschnitt 4 Welche Nebenwirkungen sind möglich: Häufigkeit nicht bekannt : Aggression EMA/PRAC/63324/2015 Seite 4/6

5. Valproat und verwandte Stoffe Mitochondriale Toxizität (EPITT Nr. 17956) Angesichts der von den Inhabern der Genehmigung für das Inverkehrbringen vorgelegten Daten und der Empfehlung der Pharmakogenomik-Arbeitsgruppe gelangte der PRAC zu dem Schluss, dass ausreichend Nachweise vorliegen, um einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Valproat und der Verschlechterung zugrunde liegender mitochondrialer Erkrankungen, einschließlich des Risikos einer Hepatotoxizität, die vorwiegend bei Patienten auftritt, die unter POLG-Mutationen (Mutationen in der mitochondrialen DNA-Polymerase Gamma) leiden, zu stützen. Durch die Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen von Arzneimitteln, die Valproat (und verwandte Stoffe) enthalten, ist innerhalb von zwei Monaten eine Änderungsanzeige zur Änderung der Produktinformation wie nachfolgend beschrieben (neuer Text ist unterstrichen) vorzulegen. SmPC: 4.3. Gegenanzeigen Valproat darf nicht angewendet werden bei Patienten, die unter mitochondrialen Erkrankungen leiden, die durch Mutationen in dem das mitochondriale Enzym Polymerase Gamma (POLG) kodierenden Kerngen verursacht sind, wie beispielsweise das Alpers-Huttenlocher-Syndrom, sowie bei Kindern im Alter unter zwei Jahren, bei denen der Verdacht auf eine POLG-verwandte Erkrankung (siehe Abschnitt 4.4) besteht. 4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Patienten mit bekannter mitochondrialer Erkrankung bzw. mit Verdacht auf eine mitochondriale Erkrankung Valproat kann die klinischen Anzeichen für zugrunde liegende mitochondriale Erkrankungen, die durch Mutationen der mitochondrialen DNA oder auch des kernkodierten POLG-Gens verursacht werden, auslösen oder verstärken. So wurde von Patienten mit angeborenen neurometabolischen Erkrankungen, die durch Mutationen im Gen für das mitochondriale Enzym Polymerase Gamma (POLG) verursacht werden, wie beispielsweise das Alpers-Huttenlocher-Syndrom, eine höhere Rate an durch Valproat induzierten Fällen von akutem Leberversagen und leberbedingten Todesfällen gemeldet. POLG-verwandte Erkrankungen sollten vermutet werden bei Patienten mit entsprechender familiärer Belastung oder Symptomen, die auf eine POLG-verwandte Erkrankung hinweisen, einschließlich nicht geklärter Enzephalopathie, refraktärer Epilepsie (fokal, myoklonisch), Status epilepticus bei Vorstellung, Entwicklungsverzögerung, psychomotorischer Regression, axonaler sensomotorischer Neuropathie, Myopathie, zerebellarer Ataxie, Ophthalmoplegie oder komplizierter Migräne mit okzipitaler Aura. Die Untersuchung auf POLG-Mutationen sollte in Einklang mit der derzeitigen klinischen Praxis für die diagnostische Bewertung solcher Erkrankungen erfolgen (siehe Abschnitt 4.3). Packungsbeilage Abschnitt 2. Was sollten Sie vor der <Einnahme> <Anwendung> von <Arzneimittelbezeichnung> beachten? EMA/PRAC/63324/2015 Seite 5/6

<Arzneimittelbezeichnung> darf nicht <eingenommen> <angewendet> werden, wenn Sie einen genetischen Defekt haben, der eine mitochondriale Erkrankung verursacht (z. B. Alpers-Huttenlocher-Syndrom) Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt <oder> <Apotheker> <oder dem medizinischen Fachpersonal>, bevor Sie <Arzneimittelbezeichnung> <einnehmen> <anwenden>: Ihnen ist bekannt, dass es in Ihrer Familie eine durch einen genetischen Defekt verursachte mitochondriale Erkrankung gibt. EMA/PRAC/63324/2015 Seite 6/6