Predigt zu Lukas 22, 19

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Transkript:

Predigt zu Lukas 22, 19 14.02.2010, 10:00 von Eckart Link Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen. Liebe Gemeinde, wir sind die geliebten Töchter und Söhne Gottes. Das ist schwer zu erfassen, weil wir denken wir sind, was wir tun, wir denken, wir sind, was andere Leute über uns sagen, wir denken sind, was wir haben. Aber die Wahrheit ist, dass wir wie Jesus selber die geliebten Töchter und Söhne Gottes sind. Es ist sehr wichtig, dass wir in einer Welt, die uns beständig sagt, du bist, was du tust, du bist, was andere Leute über dich sagen, du bist was du hast, auf die Stimme hören, die uns immer wieder sagt: du bist so geliebt. Du gefällst mir. Ich möchte heute morgen darüber sprechen, wie wir noch mehr die Geliebten Gottes werden können. Denn das sind wir. (Laib Brot nehmen) Jesus nahm Brot, dankte, brach es und gab es. Jesus tat genau das beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern. Er nahm das Brot, er dankte dafür, dieser Dank war der Segen über dem Brot, er brach es und er gab es. Und als er mit den Emmausjüngern in ihr Haus kam, tat er das gleiche: Er nahm das Brot, dankte, brach es und gab es. Und sie erkannten ihn.

Und das ist, was wir durch die Geschichte der Kirche immer wieder getan haben. Wir nehmen das Brot, danken, brechen es und geben es. Und ich möchte, dass wir heute morgen verstehen, dass diese vier Worte das Leben Jesu zusammenfassen. Jesus ist der eine, der von Gott genommen, der von Gott gesegnet, der am Kreuz gebrochen wurde und der schließlich der Welt gegeben wurde. Und diese vier Worte fassen unser Leben zusammen als die Geliebten Gottes, wie sie Jesu Leben als geliebter Sohn Gottes zusammenfassen. Ihr geistliches Leben, Ihr Leben als geliebte Tochter, als geliebter Sohn ist genommen, gesegnet, gebrochen und gegeben. (Brot weg) Und ich möchte, dass wir diese vier Worte behalten, wenn wir nach Hause gehen: Ich bin genommen, gesegnet, gebrochen, gegeben. Diese Worte möchte ich Ihnen heute morgen mitgeben, so dass wir erfassen, was es heißt, dass Sie die geliebte Tochter und der geliebte Sohn Gottes sind. Wenn Sie Ihr Leben leben, als der Genommene, der Gesegnete, der Gebrochene und der Gegebene, dann wird die Welt Jesus in Ihnen erkennen. Im Brechen des Brotes, im Brechen Ihres Lebens. 1. Ich bin genommen! Glauben Sie, das Gott Sie genommen hat? Vielleicht haben wir ein besseres Wort dafür. Gott hat Dich auserwählt. Denken Sie darüber für einen Augenblick nach, dass Sie von Gott erwählt sind. Das bedeutet, dass Gott Sie schon vor Beginn der Welt gesehen hat als kostbares Kind, als einzigartiges Geschöpf. Da ist niemand anders, der so ist, wie Sie.

Da ist keine Person, die so ist wie Sie. Sie sind einzigartig, einmalig. Sie spielen eine einmalige Rolle in der Geschichte Gottes mit dieser Welt. Die meisten Menschen glauben das nicht. Die meisten Menschen denken noch nicht einmal, dass sie willkommen sind in dieser Welt. Aber Gott sagt zu Ihnen und zu mir: Ich habe Dich gesehen von Ewigkeiten her in Deiner Einmaligkeit. Dich habe ich erwählt. Du bist etwas ganz besonderes in meinen Augen. Und ich hoffe, dass wir begreifen, wenn wir erwählt sind, heißt das nicht, dass andere nicht erwählt sind. Wenn jemand sagt, Du bist der Klassenbeste, ist das blöd für all die anderen. Wenn gesagt wird, Sie haben den Oskar gewonnen, dann bekommen die anderen ihn nicht. Müssen Sie mal drauf achten, wie die Unterlegenen kucken, wenn der Umschlag geöffnet wird, und ein anderer gewonnen hat. Wenn Sie auf ihrer Arbeitsstelle aus einer Gruppen von Kollegen heraus befördert werden, dann heißt das auch, dass die anderen es nicht geschafft haben. Aber bei Gott ist das überhaupt nicht wahr. Tatsächlich ist es so, wenn Sie glauben, dass Sie erwählt sind, dann schenkt Gott Ihnen auch Augen für die Erwählung der anderen. Sie entdecken auf einmal, dass Ihre Erwählung, Ihre Einmaligkeit in Ihrem Herzen einen Raum eröffnet, in dem sie plötzlich begreifen: Mein Bruder, meine Schwester, Du bist genauso einmalig in Gottes Augen! und das nimmt überhaupt nichts von meiner Einmaligkeit. Schauen Sie sich um, alle von Gott gewollt und erwählt. Und wenn Sie in dieser Woche Menschen begegnen, denken Sie daran, alle von Gott gewollt und erwählt, die am Kluser Platz, die Nachbarn, die Netten und die Frechen, die Jungen und die Alten. Das ist die große Neuigkeit. Das ist schwer zu erfassen. Die Welt der Statistik lässt uns manchmal glauben, dass wir nur eine Nummer sind. Aber lassen Sie uns daran festhalten, dass wir genommen sind, erwählt. Das ist das erste Zeichen für unser Geliebtsein.

2. Ich bin gesegnet! Das lateinische Wort Benedictio heißt Segen. Es kommt von dem Wort bene, was gut heißt und von dem Wort dictio, sagen. Benedictio heißt gute Dinge sagen. Wenn sie gesegnet sind, dann heißt das: Gott hat gute Dinge zu Ihnen gesagt. In einer bestimmten Gemeinschaft in Holland leben überwiegend behinderte Menschen. Eine Junge Frau, Janett, kam vor Beginn des Gottesdienstes zu ihrem Pastor Henry, der in dieser Gemeinschaft lebte uns sagte: Henry, kannst du mich segnen? Und Henry legte als guter Pastor seine Hände auf sie und sagte: Ich segne dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Und Janett sagte: Henry, es hat nicht funktioniert. Und Henry antwortete: Wie, es hat nicht funktioniert. Ich habe dich im Namen Gottes gesegnet. Janett sagte nur: Nein, es hat nicht funktioniert. Henry war etwas durcheinander und er fragte sie: Was möchtest du? Ich möchte einen Segen. Nach dem Gottesdienstes saßen einige Leute noch auf dem Boden zusammen und Henry sagte zu ihnen: Janett möchte einen Segen. Und sie sagte: Ja, ich möchte einen Segen. Und sie kam nach vorne und legte ihren Kopf direkt auf seine Brust. Er hatte einen Talar mit solchen Ärmeln an und legte seine Arme um sie herum und sie kuschelte sich regelrecht in ihn hinein. Und Henry hob ihr Kinn ein wenig hoch, schaute ihr in Augen und sagte: Janett, du wunderschöne Frau! Du bist so schön, wir lieben dich so sehr. Und ich weiß, dass es dir heute nicht so gut geht, aber höre es erneut: Du bist die geliebte Tochter Gottes und wir lieben dich! Und sie schaute auf und sagte: Ja, Henry, das ist wahr. Und sie ging wieder auf ihren Platz. Und jeder andere sagte daraufhin sofort: Hey, ich möchte auch einen Segen. Und sie kamen alle nach vorne, und da waren Leute, die gesegnet haben und ihnen gesagt haben, wie gut

und geliebt sie sind. Da war so einen riesiger Typ, Marke Bodybuilder, sein Nacken muskelbepackt. Der sagte: Was ist mit mir? Komm nach vorne. sagte Henry. Und Henry legte seine Hände auf seine Schultern uns sagte: John, Gott liebt dich. Und dicke Tränen kamen aus seinen Augen. Wir sollen den Segen Gottes begreifen: Gott sagt Ihnen und Dir Gutes. Und wir sollen andere Menschen segnen, wo immer wir sind. Dazu sind Christen berufen, gute Dinge zu Menschen zu sagen, nicht kleine Komplimente, sondern etwas über ihr Geliebtsein, Gottes gute Dinge in ihr Leben hineinsagen. 3. Aber wir sind auch gebrochen Ich glaube, dass unsere Gebrochenheit in dieser Welt eine Menge zu tun hat mit Beziehungen. Vielleicht haben wir wenig materiellen, äußerlichen Mangel, auch wenn auch da mancher kämpft, aber wir sind arm, weil da eine Gebrochenheit in unserem Herz ist. Und ich glaube, jeder von uns kann nachvollziehen, was das bedeutet. Ehepartner sprechen nicht gut miteinander. Kinder und Eltern fühlen sich gebrochen in ihrer Beziehung. Freunde, die gesagt haben, dass sie da sein würden für einander, reagieren nicht auf die tiefen Bedürfnisse des anderen. Und wir können eine enorme innere Angst fühlen, einen enormen inneren Schmerz, wenn wir uns selber fragen, was unser größtes Leid ist. Es hat oft irgend etwas zu tun mit Gebrochenheit in unseren Beziehungen. Wir alle haben gebrochene Herzen. Irgendwo lieben uns die Leute nicht so, wie wir geliebt werden wollen. Irgendwo fühlen wir uns abgelehnt, belastet, missverstanden. Was tun Sie damit? Ich möchte Ihnen zwei Worte mitgeben.

Als allererstes müssen Sie den Mut haben, Ihre Gebrochenheit anzunehmen und sie nicht verneinen. Sich mit ihr anfreunden. Ja, ich habe Schmerzen! und ich tue nicht so, als wenn es anders wäre. Ich bin verletzt und sage mir: Es schmerzt mich. Aber es ist meine Gebrochenheit, und wie ich einmalig bin, so begreife ich, dass auch mein Schmerz einmalig ist. Wir brauchen den Mut, unsere Gebrochenheit anzunehmen und sie als unseren Schmerz zu begreifen. Das ist es, was Jesus meint, wenn er sagt, dass wir unser Kreuz auf uns nehmen sollen. Er sagt nicht: Mache ein Kreuz für alle anderen. Oder Schaffe dir selber ein Kreuz. Er sagt einfach: Nimm dein Kreuz an und sage: es ist mein. Sie werden nie ein glücklicher, fröhlicher Menschen sein, wenn Sie Ihre Gebrochenheit immer verneinen. Wenn Sie sagen: Oh, das ist nicht so schlimm, da komme ich schon drüber weg. Nein. Schauen Sie Ihrer Gebrochenheit ins Gesicht und fürchten Sie sich davor nicht. Und das zweite, was ich ihnen sagen möchte im Umgang mit Ihrer Gebrochenheit: Trauen Sie sich, ihre Gebrochenheit unter den Segen zu stellen. Bringen Sie ihre Gebrochenheit unter den Segen Gottes. Gott sagt Ihnen Gutes. Er sagt: Dir sind deine Sünden vergeben. Ich trage deine Last. Mein Kreuz reicht auch für Dich. Ganz sicher! Und viele von uns leben da anders. Sie fühlen sich unter ihrer Gebrochenheit so klein und minderwertig. Aber Jesus möchte, dass wir unsere Gebrochenheit nehmen und es unter Seinen Segen stellen, unter die Hände, die sagen: Du bist meine geliebte Tochter, Du bist mein geliebter Sohn. Du gefällst mir so sehr. Auch für Deine Gebrochenheit habe ich am Kreuz bezahlt. 4. Ich bin gegeben

Sie und ich sind gegeben. Sie und ich sind genommen, gesegnet und gebrochen, um der Welt gegeben zu werden. Sie sind nicht da für sich selber. Ich bin nicht da für mich selber. Ich bin da für Sie! Sie sind da für mich! Wir sind da für einander. Aber wir sind da für viele über unser Leben hinaus. Ihr kleines Leben endet nicht an dem Tag, an dem sie sterben. Ihr Leben ist ein Geschenk für Ihre Familie, für ihre Freunde, aber weit darüber hinaus für Menschen, die sie nicht einmal sehen werden. Jesus hat nicht gesagt: Seid erfolgreich, sondern Er hat gesagt: Seid fruchtbar! Und wie will jemand fruchtbar sein, ohne zu sterben. Wenn das Weizenkorn nicht stirb, bringt es keine Frucht. Lasst uns auf Jesus hören, der sagt: Es ist gut für euch, daß ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Meinen Atem, meine Liebe, meine Vertrautheit. Und er wird euch in alle Wahrheit führen, in die wahre Gemeinschaft mit mir und untereinander. Und wenn Sie glauben, dass Ihr Leben ein Leben ist, in dem Sie berufen sind, mehr und mehr von sich zu geben, nicht nur ein bisschen, aber alles, dann werden sie andere ernähren. Wenn Sie bereit sind, sich für andere zu verschenken, dann können sie vertrauen, dass sie reiche Frucht bringen, weit über ihr kleines Leben hinaus, ihre kleine Lebenszeit hinaus. Das nennt man Hingabe. Sich für Gott und andere geben, ganz. Wie der Tod Jesu fruchtbar geworden ist für alle Generationen, so bringt das Leben eines jeden, der Jesus folgt, als der geliebte Sohn, die geliebte Tochter Gottes, reiche Frucht. Frucht, so dass viele Menschen durch Sie gesegnet werden. Alles, was Sie geben, ist ein Teil dessen, dass sie fruchtbar werden. Ihr und mein Leben ist genommen, gesegnet, gebrochen und gegeben.

Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) Und vielleicht üben Sie das ein, wenn sie abends zu Bett gehen und den Tag noch mal an sich vorbeiziehen lassen, sagen Sie: Wo ist heute meine Erwählung sichtbar geworden? Wo wurde ich wieder gesegnet? Wo wurde ich mal wieder gebrochen? Wo wurde ich anderen gegeben? Immer, wenn Sie das erkennen, erkennen Sie die Gegenwart Gottes in Ihrem Herzen. Dann erkennen Sie die Gegenwart Seines Heiligen Geistes in Ihrer Mitte. Und Sie wissen, dass Sie von Gott geliebt sind und sie können eine freies Leben führen, frei um zu leben. Amen.