Es gilt das gesprochene Wort! Blatt 1 von 7 Rede des Oberbürgermeisters Verleihung der Ehrenmedaille in Gold an Herrn Gerhard Frank am 28. Januar 2009 Ein Minister, ein Bürgermeister, 17 Stadträtinnen und Stadträte, ein Feuerwehrkommandant, zwei Sparkassendirektoren, zwei Vereinsvorsitzende und drei Unternehmer wurden im Laufe von 27 Jahren mit der Ehrenmedaille der Stadt Hockenheim ausgezeichnet. Heute wird ein weiterer Name in das Verzeichnis aufgenommen, in dem die Namen der Persönlichkeiten enthalten sind, die die Ehrenmedaille der Stadt Hockenheim bisher verliehen bekommen haben. Es ist der Name Gerhard Frank. Die Ehrenmedaille in Gold ist nach dem Ehrenbürgerrecht die höchste Auszeichnung, die die Stadt Hockenheim zu vergeben hat. Lieber Herr Frank, sehr geehrte Frau Pattison, sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates,
Blatt 2 von 7 sehr geehrte Mitglieder des Ausschusses Hockenheimer Fastnachtszug im Verein Lebendiges Hockenheim sehr geehrte Damen und Herren, jede/r kennt den berühmten Spruch des früheren amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy: Frage nicht, was der Staat für dich tut. Frage, was du für den Staat tust. Für Staat können wir genauso gut Stadt oder Gemeinde einsetzen oder andere Menschen, also danach fragen, was wir für Menschen tun können, die uns nahe stehen oder die Unterstützung brauchen. Wer das viel zitierte Kennedy-Wort hört, hält es sicher für beherzigens- oder doch zumindest bedenkenswert; wer es hört, findet es sicher in Ordnung, dass der Einzelne hier auf sein Handeln für andere oder für ein höheres Ziel angesprochen wird. Nur - um ehrlich zu sein - neigt man dann doch leicht dazu, erst einmal auf die eigenen Rechte, auf die eigenen Ansprüche an andere oder an die Gesellschaft zu verweisen. Die Frage, was man für andere oder die Gemeinschaft tun kann, wird doch eher selten gestellt. Manche stellen sich diese Frage womöglich nie; andere indessen machen sie buchstäblich zur Richtschnur ihres Handelns. Das Wirken dieser Menschen zu würdigen, die auf vielfältige Weise etwas für andere tun, ist unserer Stadt ein wichtiges
Blatt 3 von 7 Anliegen. Als Zeichen des Dankes verleiht die Stadt Hockenheim deshalb seit 1982 die Ehrenmedaille. In den Richtlinien über die Verleihung der Ehrenmedaille der Stadt Hockenheim steht in 1: Der Gemeinderat der Stadt Hockenheim stiftet die Ehrenmedaille für Personen, die sich besondere Verdienste um die Stadt Hockenheim und ihre Einwohner, insbesondere auf kommunalpolitischem, wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiet, erworben haben. Damit sollen Dank und Anerkennung öffentlich ausgesprochen werden. Damit haben wir eine gute Tradition geschaffen, um Persönlichkeiten aus unseren Reihen auszuzeichnen, die sich für andere oder das Gemeinwohl engagieren. Gleichwohl wird mit den Auszeichnungen sorgsam umgegangen. Die Verdienste, die mit der Ehrenmedaille gewürdigt werden, liegen auf ganz unterschiedlichen Gebieten. Eine Zusammenstellung der bislang ausgezeichneten Leistungen läse sich wie ein ABC selbstlosen Handelns beziehungsweise ehrenamtlicher Tätigkeiten. Was auch immer sie geleistet haben, ihr Wirken ist stets anderen zugute gekommen. Ob es nun um eine spontane Hilfsaktion ging oder um eine längerfristige Verpflichtung, sie haben das Wohl eines anderen
Blatt 4 von 7 oder das unserer Gemeinschaft in den Mittelpunkt ihres Handelns gestellt. Auch der Einsatz von Ihnen, sehr geehrter Herr Frank, der weit über das normale Maß hinaus ging, soll heute mit der Überreichung der Ehrenmedaille in Gold der Stadt Hockenheim gedankt werden. Mit Ihren Verdiensten um den Hockenheimer Fastnachtszug haben Sie ein beispielhaftes Engagement gezeigt, das wir heute Abend zu Beginn der Gemeinderatssitzung öffentlich würdigen. Der Name Gerhard Frank ist auf das Engste mit dem seit 1959 stattfindenden Hockenheimer Fastnachtszug verbunden. Dieser geht auf eine Initiative des damaligen Bürgermeisters Dr. Kurt Buchter zurück. So lag denn auch bis 1964 dessen Organisation in den Händen der Stadtverwaltung Hockenheim, verantwortlich waren Bürgermeister Dr. Kurt Buchter und HCG- Präsident Werner Krieger. Zur Entlastung der Stadtverwaltung erfolgte im Jahr 1965 durch einen Gemeinderatsbeschluss die Gründung des Komitees Hockenheimer Fastnachtszug ; diesem wurden alle Arbeiten in Zusammenhang mit dem Fastnachtszug übertragen. Am 9. November 1966 wurden Sie, sehr geehrter Herr Frank, von allen Komiteemitgliedern zum Vorsitzenden des Ausschusses gewählt. Diese Aufgabe hatten Sie bis zur Auflösung des
Blatt 5 von 7 Komitees Ende 2006 ununterbrochen wahrgenommen. Seit 2007 bringen Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrung beim Ausschuss Hockenheimer Fastnachtszug im Verein Lebendiges Hockenheim ein. Unter Ihrer Federführung und Verantwortung wurden 39 Fastnachtszüge durchgeführt (1991 ist der Zug wegen des Golfkrieges ausgefallen). Sie hatten dabei im Vorfeld immer eine große Agenda abzuarbeiten: Hierzu gehörte es, Kontakte zu den Zugteilnehmern wie Carnevalsgesellschaften, Musikgruppen, Wagenbauern und vielen Fußgruppen aufzunehmen und zu pflegen, Spenden für die Mitfinanzierung des Zuges zu akquirieren, das Programm zu gestalten und zu erstellen, die Zugaufstellung zu koordinieren sowie die Bewertung der Zugteilnehmer und die anschließende Preisverleihung zu organisieren. Durch dieses beispielhafte Engagement ist es Ihnen in Ihrer Funktion als Vorsitzender des Komitees Hockenheimer Fastnachtszug, unterstützt von weiteren Mitarbeitenden, gelungen, den Fastnachtszug als eine traditionsreiche Veranstaltung mit tausenden Besuchern und regionalem Charakter zu etablieren. Sie, Herr Frank, haben das Ehrenamt des Komiteevorsitzenden 40 Jahre unentgeltlich, uneigennützig und freiwillig wahrgenommen und damit ein hohes Maß an
Blatt 6 von 7 Bürgerengagement bewiesen. Hierfür wurde Ihnen bereits 1992 die Ehrenmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen. Heute werden Sie, sehr geehrter Herr Frank, mit der Ehrenmedaille in Gold der Stadt Hockenheim ausgezeichnet. Ich weiß, Sie haben sich nicht ins Rampenlicht gedrängt. Aber es steht einer Stadt gut an, besondere Leistungen von Menschen zu würdigen, die diese für andere oder die Gemeinschaft erbracht haben und diesen Bürgerinnen und Bürgern Dank und Anerkennung auszusprechen. Ich freue mich, dass ich Sie, der Sie sich um die Stadt Hockenheim verdient gemacht haben, heute ehren und Ihnen die Ehrenmedaille in Gold der Stadt Hockenheim überreichen darf. Zu dieser Auszeichnung im Jahr des 50. Jubiläums des Hockenheimer Fastnachtszugs gratuliere ich Ihnen von ganzem Herzen. Vorlesen Text Urkunde Ehrenamtliches Engagement nimmt Zeit in Anspruch. Welcher Zeitaufwand erforderlich war, um rund 40 Jahre den Hockenheimer Fastnachtszug zu organisieren, ist nur schwer zu erahnen. Auf jeden Fall geht diese Zeit dem Familienleben ab. Deshalb, lieber Herr Frank, danke ich an dieser Stelle auch Ihrer Ehefrau ganz herzlich und bitte Sie, ihr die besten
Blatt 7 von 7 Genesungswünsche zu überbringen. Denn ohne Ihre Frau hätten Sie diese Leistung sicherlich nicht erbringen können. Sehr geehrte Frau Pattison, dafür, dass Sie Ihren Vater zu dieser Ehrung begleitet haben, danke ich auch Ihnen ganz herzlich.