Kapitel 1 StImmen 21

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Kapitel 1 Stimmen 21

Stefanie»Ich weiß nicht, dass ich nichts weiß.«die fremde Wohnung Es ist alles in Ordnung. Sie war nur einen Augenblick eingeschlafen. Kein Grund zur Panik. Ruhig bleiben. Das war das Wichtigste. Nicht die Nerven verlieren. Irgendwann würde sie schon herausfinden, wo sie ist. In wessen Wohnung. Das fand sie meistens heraus. War sehr geschickt darin. Nichts anmerken lassen, zuhören, genau beobachten. Und ruhig bleiben. Manches allerdings fand sie nie heraus: Wie sie an die fremden Orte gekommen war. Was vorher geschehen war. Aber danach fragte sie sich schon längst nicht mehr. Sie hakte die Vergangenheit ab, sammelte ein paar lose Fäden auf und machte weiter. Diesmal lag sie auf einer Couch. Einer fremden Couch. Rauer Stoff, Leinen vielleicht, braun mit grauen Streifen. Ein paar Kissen. Nicht ihr Geschmack. Ein Aquarium, ein Bücherregal. Vier Fenster, alle zu. Nur eine Tür, auch die geschlossen. Keinen Fehler machen. Sie blieb reglos liegen und lauschte. Stille hinter der Tür. Offenbar war sie allein. Gut. Das ließ ihr Zeit, sich umzuschauen, sich vertraut zu machen. Nach Erinnerungen suchen, einen Halt finden. Manchmal, das kannte sie schon, wurde sie ohnmächtig und wachte an einem 22

anderen Ort wieder auf. Zu Hause, wenn sie Glück hatte. Irgendwo auf der Straße, nachts, ohne Hausschlüssel, wenn sie Pech hatte. Auf alle Fälle war es besser erst einmal allein zu sein. Dann musste man nichts erklären, nicht lügen. Sie streckte die Beine aus. Vorsichtig. Bewegte die Arme, die Finger. Nein, keine Schmerzen. Gut. Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Aber das war überhaupt nicht ihre; diese Uhr hatte sie noch nie gesehen, eigentlich war das gar keine richtige Uhr, es gab kein Zifferblatt, keine Zeiger, sondern nur eine Reihe Zahlen: 15:35:23 stand da, die letzten Zahlen veränderten sich ständig. Sie hatte so eine neumodische Uhr vor Kurzem in einem Schaufenster betrachtet, und am Arm eines Geschäftsfreundes von ihrem Vater war auch mal eine gewesen. Aber sie selbst besaß so etwas nicht. Außerdem wäre ihr Bruder der Erste, der solch ein Geschenk bekäme. Und nicht sie. Auch dies hakte sie ab, wie die meisten Überraschungen in ihrem Leben. Weitermachen. Sie setzte sich auf. Legte ihre Hand auf den Tisch und trommelte mit den Fingerspitzen auf das Holz. Ein niedriger, schwerer Couchtisch, darauf ein Aschenbecher mit einer halbgerauchten, glimmenden Zigarette.... glimmenden Zigarette! Ihr wurde heiß vor Panik: Jemand hatte hier vor kurzem geraucht. Es war doch noch einer in der Wohnung! Leise stand sie auf, strich sich die kurzen Haare aus dem Gesicht, ging zur Tür und drückte langsam die Klinke herunter. Hinter der Tür ein langer Flur, schmal und dunkel. Sie tastete nach dem Lichtschalter. Nein, besser kein Licht. Im Halbdunkel sah sie sechs Türen, zwei standen offen. Gegenüber vermutlich die Wohnungstür, der Schlüssel steckte im Schloss. Sie rannte los, drehte den Schlüssel herum, drückte 23

die Klinke herunter. Die Tür blieb verschlossen. Raus! Ich will raus hier! Sie rüttelte an der Klinke, riss an ihr, warf sich gegen den Holzrahmen, schlug mit den Fäusten gegen die Milchglasscheiben, mit dem Kopf.»Zweimal aufschließen«, sagte eine Stimme. Sie fuhr herum, aber da war niemand. Als sie wieder nach dem Schlüssel griff, zitterte ihre Hand so sehr, dass er ihr aus dem Schloss rutschte und das Schlüsselbund auf den Holzboden knallte. Es klang wie ein Schuss. Sie hatte das Gefühl, innerlich wegzusacken. Jetzt ganz ruhig bleiben. Sie ließ sich langsam mit dem Rücken an der Wand herunter, griff nach dem Schlüssel und schob sich wieder hoch. Aber welcher Schlüssel war es? Sie betrachtete alle.»der«, sagte eine Stimme, und sie hätte das Bund beinahe wieder fallen gelassen. Sie schaute sich nicht um, stieß den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn zweimal herum, die Tür öffnete sich, und sie raste das Treppenhaus hinunter, drei, vier Stufen überspringend. Bitte, bitte, keine verschlossene Haustür! Sie stand auf der Straße und schaute sich um. Hier war sie noch nie gewesen. Kopfsteinpflaster, und ein Trecker tuckerte vorbei. In der Ferne eine Weide, ein paar Kühe. Es roch feucht, nach Regen und Stall. Ein Dorf war das, und sie kam aus der Großstadt. Also war sie weit weg von zu Hause. Sie ging den Weg entlang, fand ein Straßenschild, aber den Namen kannte sie nicht. Große alte Ahornbäume überschatteten den Fußweg mit dichtem Laub. Einige hatten ihre Früchte schon abgeworfen, der Weg war voll kleiner Ahorn-Flügel. Sie nahm einen davon auf und setzte ihn sich auf die Nase. Wieso tragen die Ahornbäume jetzt schon Früchte? Das war ungewöhnlich, das wusste sie genau. Und alle Bäume voller Blätter. Gestern waren sie noch kahl gewesen. Ziemlich warm für März war es außerdem. Gestern hatte ein kalter Wind geweht. War sie etwa im Süden? Gestern schien zwar die Sonne, 24