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Transkript:

Fragen und Antworten zu https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109757263 Siemens Industry Online Support

Dieser Beitrag stammt aus dem Siemens Industry Online Support. Es gelten die dort genannten Nutzungsbedingungen (www.siemens.com/nutzungsbedingungen). Securityhinweise Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an, die den sicheren Betrieb von Anlagen, Systemen, Maschinen und Netzwerken unterstützen. Um Anlagen, Systeme, Maschinen und Netzwerke gegen Cyber-Bedrohungen zu sichern, ist es erforderlich, ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu implementieren (und kontinuierlich aufrechtzuerhalten), das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Die Produkte und Lösungen von Siemens formen nur einen Bestandteil eines solchen Konzepts. Der Kunde ist dafür verantwortlich, unbefugten Zugriff auf seine Anlagen, Systeme, Maschinen und Netzwerke zu verhindern. Systeme, Maschinen und Komponenten sollten nur mit dem Unternehmensnetzwerk oder dem Internet verbunden werden, wenn und soweit dies notwendig ist und entsprechende Schutzmaßnahmen (z.b. Nutzung von Firewalls und Netzwerksegmentierung) ergriffen wurden. Zusätzlich sollten die Empfehlungen von Siemens zu entsprechenden Schutzmaßnahmen beachtet werden. Weiterführende Informationen über Industrial Security finden Sie unter http://www.siemens.com/industrialsecurity. Die Produkte und Lösungen von Siemens werden ständig weiterentwickelt, um sie noch sicherer zu machen. Siemens empfiehlt ausdrücklich, Aktualisierungen durchzuführen, sobald die entsprechenden Updates zur Verfügung stehen und immer nur die aktuellen Produktversionen zu verwenden. Die Verwendung veralteter oder nicht mehr unterstützter Versionen kann das Risiko von Cyber-Bedrohungen erhöhen. Um stets über Produkt-Updates informiert zu sein, abonnieren Sie den Siemens Industrial Security RSS Feed unter http://www.siemens.com/industrialsecurity. Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 2

Inhaltsverzeichnis 1 Übersicht... 4... 5 2.1 Was ist?... 5 2.2 Was ist der Vorteil von gegenüber Ethernet heute: Use Cases?... 5 2.3 Einordnung von ins ISO-OSI Schichtenmodell... 6 2.4 Werden für spezielle Ethernet Prozessoren benötigt oder funktionieren auch heutige Standard-Ethernet-Komponenten?... 6 2.5 Benötige ich in Zukunft OPC UA und PROFINET?... 6 2.6 Was ist OPC UA?... 7 2.7 Was ist der Unterschied zwischen OPC und OPC UA?... 7 2.8 OPC UA: Was ist der Unterschied zwischen Client/Server und Publish/Subcribe?... 8 2.9 Welche Anwendungen werden mit OPC UA PubSub basierend auf realisiert?... 8 2.10 Welche Anwendungen werden mit PROFINET basierend auf realisiert?... 9 2.11 Löst PROFINET ab?... 9 2.12 Wird zukünftig PROFINET mit IRT ersetzen?... 9 2.13 Wie werden die Profile (z.b. PROFIsafe, PROFIdrive, etc.) über gelöst?... 10 2.14 Was ist der Unterschied zwischen dem ERTEC und einem -fähigem Ethernet Prozessor?... 10 2.15 Was verbirgt sich hinter IIC und LNI4.0?... 10 2.16 Welche unterschiedlichen Ansätze (zentral, dezentral) werden von IIC und LNI4.0 verfolgt?... 10 2.17 Welche besonderen Anforderungen werden bei hinsichtlich Security gestellt?... 10 2.18 Kann eine Firewall in einem -Netzwerk verwendet werden?... 11 2.19 Ist Layer 3-fähig?... 11 2.20 Gibt es spezielle passive Netzwerkkomponenten, die für benötigt werden, wie z.b. eine besondere Leitung?... 11 2.21 Können -Komponenten in ein bestehendes Netzwerk eingebaut werden?... 11 2.22 Können heutige Ethernet-Komponenten mit entsprechender Firmware -fähig gemacht werden?... 11 2.23 Was versteht man unter MQTT und AMQP? Und für was werden die Protokolle benötigt?... 12 3 Glossar... 12 Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 3

1 Übersicht 1 Übersicht Allgemein Ethernet ist aus der industriellen Automatisierungstechnik nicht mehr wegzudenken. Die einheitliche technische Grundlage, die damit einhergehende Zusammenarbeit verschiedener Systeme sowie die Skalierbarkeit bescheren diesem Kommunikationsstandard eine breite Akzeptanz. In einen Anwendungsbereich konnte Ethernet allerdings bisher noch nicht vordringen: die Netzwerkkommunikation mit Echtzeitanforderungen. Lösung Ethernet Time-Sensitive Networking (kurz:) erlaubt eine zeitgesteuerte und deterministische Übertragung von echtzeitkritischen Nachrichten über Standard Hardware. Mit wird eine neue Ära in der industriellen Kommunikation eingeleitet. Sie finden in diesem Dokument eine Sammlung an Fragen und Antworten zum Thema Time-Sensitive Networking. Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 4

2.1 Was ist? Im Rahmen der IEEE 802.1, der Standardisierungsorganisation für Ethernet basierte Kommunikation, wird derzeit der Standard für das sogenannte Time- Sensitive Networking () definiert. setzt sich aus einer Reihe von Einzel-Standards zusammen, die überwiegend den Data-Link Layer (Layer 2) der Kommunikation betreffen. Damit ist kein vollständiges Kommunikationsprotokoll sondern eine Basistechnologie, die dann von höherwertigen Applikationen genutzt werden kann. 2.2 Was ist der Vorteil von gegenüber Ethernet heute: Use Cases? Ethernet mit erweitert die bestehenden Mechanismen von Ethernet im Wesentlichen um die Themen Quality of Service (z.b. Bandbreitenreservierung), Zeitsynchronisation sowie geringe Latenzzeiten und sogar stoßfreie Redundanz. Die Applikationen melden ihren Kommunikationsbedarf am Netzwerk an und bekommen den jeweiligen angeforderten QoS vom Netzwerk zugesichert. Die jeweiligen Verbindungen laufen dann in sogenannten Streams, die über die Ressourcenallokation in den Speichern der Switches dann Bandbreitenschutz genießen. Prinzipiell kann jeder dieser Streams eine Echtzeitfähigkeit verliehen werden. Aufgrund der abgekapselten Streams ist es zudem bei möglich, dass mehrere Protokolle (darunter nun auch echtzeitfähige) in einem einzigen Netzwerk parallel zueinander betrieben werden können. Dies bezeichnet man auch als sog. Netzwerk-Konvergenz. Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 5

2.3 Einordnung von ins ISO-OSI Schichtenmodell ist im ISO-OSI Modell im auf den Layer 2 beschränkt und wird diesen zukünftig ersetzen. Protokolle wie beispielsweise PROFINET und OPC UA sind in den Layer 5-7 angesiedelt. Abbildung 2-1 2.4 Werden für spezielle Ethernet Prozessoren benötigt oder funktionieren auch heutige Standard- Ethernet-Komponenten? Für wird ein -fähiger Hardware-Baustein benötigt; die heute verbauten Ethernet-Bausteine können in der Regel nicht durch Software auf erweitert werden. Jedoch ist abzusehen, dass in Zukunft der Standard-Ethernet-Baustein ein fähiger Ethernet-Baustein sein wird. Das ist der Hautmotivator für Siemens, PROFINET auf aufzusetzen. Alle namhaften Bausteinhersteller haben bereits begonnen oder zumindest angekündigt Hardware-Bausteine mit - Mechanismen zu entwickeln. Damit entstehen für Gerätebauer mannigfaltige Möglichkeiten für ihre verschiedenen Hardware-Designs der Geräte. 2.5 Benötige ich in Zukunft OPC UA und PROFINET? Ja, denn OPC UA hat seine Stärken in der vertikalen Kommunikation und bei der Vernetzung von Maschinen auf Steuerungsebene, während PROFINET im Feldbereich alle Anforderungen erfüllt. Deshalb lautet auch die Strategie bei Siemens: Steuerungsebene und darüber OPC UA Feldebene PROFINET Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 6

2.6 Was ist OPC UA? OPC Unified Architecture (OPC UA) ist der Datenaustausch-Standard für eine sichere, zuverlässige, Hersteller- und Plattform-unabhängige industrielle Kommunikation. Sie ermöglicht einen Betriebssystem-übergreifenden Datenaustausch zwischen Produkten unterschiedlicher Hersteller. Die Stärke von OPC UA beruht auf einem leistungsfähigen, objektorientierten Informationsmodell, welches remote gebrowsed werden kann sowie auf einer Service-orientierten Architektur (SoA) über die Bereitstellung vieler verschiedener Services wie z.b. Data Access, Alarms&Conditions, Methoden, Historian, usw. OPC UA ist also weit mehr als nur ein Protokoll und damit sehr gut für den Datenaustausch zwischen Anwendungen unterschiedlichster Hersteller in der Automatisierungstechnik geeignet. OPC wurde für die vertikale Kommunikation definiert und nicht für IO- Kommunikation. 2.7 Was ist der Unterschied zwischen OPC und OPC UA? Das Ursprüngliche OPC basierte auf den Microsoft Windows Mechanismus OLE (Opject Linking and Embedding) mit DCOM. OPC UA (Unified Architecture) wurde entwickelt, um unabhängig von Windows zu sein und basiert auf Standard Ethernet Mechanismen. Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 7

2.8 OPC UA: Was ist der Unterschied zwischen Client/Server und Publish/Subcribe? Die Client/Server Kommunikation ist eine Art der Punkt-zu-Punkt Kommunikation bei dem ein Client Zugriff auf die Daten eines Servers erhält. Hinweis: Die Client/Server-Kommunikation basiert immer auf TCP/IP und kann damit nie echtzeitfähig werden. Bei der Publish/Subscribe Methode handelt es sich um eine One-to-many Kommunikation. Ein Publisher stellt somit Daten zur Verfügung die dann von beliebig vielen Subscribern im Netzwerk empfangen werden können. Die PubSub- Kommunikation kann über verschiedene Protokolle (z. B. UDP) eingespeist werden je nach Anforderung an die Performance. Abbildung 2-2 2.9 Welche Anwendungen werden mit OPC UA PubSub basierend auf realisiert? OPC UA hat seinen Ursprung in der vertikalen Kommunikation und etabliert sich gerade im Markt zusätzlich auch für die M2M-Kommunikation. Der Bedarf an echtzeitfähiger Kommunikation auf Controllerebene dürfte sich im Wesentlichen auf die Controller/Controller-Kommunikation beschränken. Hierbei kann aus technischen Gründen nur das OPC UA PubSub-Verfahren mit kombiniert werden. Client/Server-Zugriffe laufen selbstverständlich auch über das Ethernet-basierte Netzwerk mit -Mechanismen (ein sogenanntes - Netzwerk), können aber da TCP/IP-basierend nicht in echtzeitfähige und bandbreitengeschützte Streams abgebildet werden. Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 8

2.10 Welche Anwendungen werden mit PROFINET basierend auf realisiert? PROFINET hat seine Stärken klar im Bereich der Feldebene. PROFINET wird mittelfristig ebenfalls auf die -Mechanismen abgebildet und wird damit 100% IEEE-konform selbst bei taktsynchronen Anwendungen. Spezial-ASICs wie z.b. ERTEC, Tiger usw. werden dann nicht mehr nötig sein. 2.11 Löst PROFINET ab? Nein. Da PROFINET von Anfang an auf IEEE Standards setzt, sehen wir auch die in der IEEE zu standardisierende -Technologie als sinnvolle Erweiterung des Layer 2 von PROFINET. PROFINET bietet für die Automatisierung notwendige Dienste wie zyklische und azyklische Daten, Alarme/Diagnosen, Parametrierung, etc., die die IEEE Mechanismen wie alleine nicht leisten. ist also keine Konkurrenz zu PROFINET sondern beschreibt IEEE- Basismechanismen, die Kommunikationsprotokolle wie z.b. PROFINET oder auch OPC UA nutzen können. PROFINET wird die Möglichkeiten eines Netzwerks für sich nutzen und davon profitieren können. 2.12 Wird zukünftig PROFINET mit IRT ersetzen? allein wird PROFINET nie ersetzen können da es sich bei um eine Basistechnologie handelt auf die Kommunikationsprotokolle aufsetzen können. Die PI arbeitet schon jetzt daran PROFINET neben RT und IRT auch basierend auf zu nutzen. standardisiert die Echtzeitmechanismen auf Layer 2, die bei den heutigen Ethernet-basierten Feldbussystemen, wie z.b. PROFINET mit IRT, typischerweise über Spezial-Hardware gelöst wurden. Protokolle, die basierend auf laufen werden also künftig mit über die IEEE standardisierte Hardware ablaufen können, sogar für taktsynchrone Anwendungen. Somit bietet PROFINET mit die schon heute aus PROFINET mit IRT bekannten Vorteile (zeitliche Genauigkeit, Reproduzierbarkeit, Bandbreitenreservierung, Diagnose) jedoch auf Basis einer Standard Hardware. Selbstverständlich werden die RT und IRT-Mechanismen weiterhin Bestandteil der PROFINET-Spezifikation bleiben und von PROFINET-Innovationen profieren. Übrigens: PROFINET basierend auf adressiert nicht nur die IRT-Applikationen (taktsynchrone Motion Control Anwendungen) sondern auch den mit RT adressierten Applikationsbereich. Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 9

2.13 Wie werden die Profile (z.b. PROFIsafe, PROFIdrive, etc.) über gelöst? Genauso wie sich die Layer 7 Dienste von PROFINET durch nicht ändern, ändert sich auch die gesamte Profilwelt von PROFINET durch nicht. Zusätzlich ist eine fehlersichere M2M-Kommunikation mit OPC UA und PROFIsafe-Mechanismen in Planung. 2.14 Was ist der Unterschied zwischen dem ERTEC und einem -fähigem Ethernet Prozessor? Der ERTEC ist ein RT/IRT-fähiger ASIC für PROFINET Devices entwickelt von der Firma Siemens. Dieser ist speziell für die PROFINET-spezifischen RT und IRT Anforderungen optimiert. Der ERTEC ist heute in vielen Siemens Produkten wie z.b. der SIMATIC ET 200 Familie verbaut. -Hardware-Bausteine wird es in unterschiedlichen Ausprägungen geben sowohl für Controller als auch für Devices und werden die von der IEEE standardisierten Mechanismen unterstützen. Intel, Marvell, Broadcom, TI usw. werden künftig fähige Hardware-Bausteine anbieten. 2.15 Was verbirgt sich hinter IIC und LNI4.0? Derzeit gibt es bei zwei nennenswerte Testbeds (wissenschaftliche Plattform), die von 2 Organisationen getragen werden: Dem IIC (Industrial Internet Consortium) und dem LNI 4.0 (Labs Networks Industrie 4.0). Beide haben das Ziel, in einem frühen Stadium Interoperabilität zwischen verschiedenen - Herstellern zu testen und bei Bedarf über die gewonnenen Erkenntnisse Einfluss auf die Standardisierungsgremien zu nehmen. Die wichtigsten Vertreter beim IIC Testbed sind: Cisco, B&R, Bosch, Schneider, Belden, NI, usw. Die wichtigsten Vertreter beim LNI 4.0 Testbed sind Siemens, Huawei, Belden, B&R, Festo, Mitsubishi, Rockwell, Beckhoff, etc. Beide Testbeds konzentrieren sich auf OPC UA basierend auf für die M2M-Kommunikation. 2.16 Welche unterschiedlichen Ansätze (zentral, dezentral) werden von IIC und LNI4.0 verfolgt? Hauptunterscheid bei den Testbeds betreffen im Wesentlichen die Art der Netzwerkkonfiguration. Das IIC verfolgt derzeit den sog. zentralen Ansatz der IEEE 802.1, bei dem die Streams über eine zentrale Netzwerkkomponente geplant werden. Das LNI verfolgt derzeit den dezentralen Ansatz der IEEE 802.1, bei dem die Streamplanung im Netzwerk verteilt über sog. Streamreservierungsprotokolle erfolgt. Dieser Ansatz verfolgt insbesondere das Ziel eines Plug&Work-fähigen Netzwerkes. Mittelfristig sollten beide Ansätze gemeinsam in einem konvergenten Netzwerk koexistieren. Die Standardisierungsarbeit dazu muss noch in den entsprechenden Gremien der IEEE/IEC erfolgen. 2.17 Welche besonderen Anforderungen werden bei hinsichtlich Security gestellt? hat erstmal nichts mit Security zu tun. Beide Themen sind bei der industriellen Kommunikation unabhängig voneinander zu betrachten. Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 10

2.18 Kann eine Firewall in einem -Netzwerk verwendet werden? Ja. ist Layer 2 und über diesen werden Protokolle, die auf darüber liegenden Schichten aufsetzen, übertragen. 2.19 Ist Layer 3-fähig? Nein. ist eine Sammlung von Layer 2 Ethernet Diensten und damit nicht routingfähig. 2.20 Gibt es spezielle passive Netzwerkkomponenten, die für benötigt werden, wie z.b. eine besondere Leitung? Nein. und Standard Ethernet verwenden die gleiche Busphysik. Bestehende Netzwerkleitungen können weiter verwendet werden. 2.21 Können -Komponenten in ein bestehendes Netzwerk eingebaut werden? fähige Bridges können an beliebiger Stelle im Netzwerk eingebaut werden. Allerdings endet eine -Domäne an einem Nicht- fähigen Teilnehmer. Traffic kann nur über -fähige Komponenten hinweg erfolgen. 2.22 Können heutige Ethernet-Komponenten mit entsprechender Firmware -fähig gemacht werden? Ethernet-Komponenten, die bestimmte Hardware-Anforderungen erfüllen (also -ready sind), können per FW-Update -fähig gemacht werden. Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 11

3 Glossar 2.23 Was versteht man unter MQTT und AMQP? Und für was werden die Protokolle benötigt? Im Kontext mit Industrie 4.0, Digitalisierung, IIoT und fallen häufig auch die Begriffe MQTT und AMQP. Sowohl MQTT (Message Queue Telemetry Transport) als auch AMQP (Advanced Message Queuing Protocol) sind sogenannte Transport Protokolle für die Cloud. Da das OPC UA Informationsmodell unabhängig von der Transportschicht ist können mit diesen Protokollen also z.b. auch Informationen über das OPC UA Objektmodell in die Cloud transportiert werden. MQTT konzentriert sich verglichen mit AMQP auf schlanke Stacks v.a. für ressourcensparende Geräte. Die Stärken von AMQP liegen in der Zuverlässigkeit und Interoperabilität. AMQP stellt einen umfassenden Featureset zur Verfügung rund ums Messaging, Queing, flexiblem Routing sowie Security. Mechanismen, punktet dafür aber nicht bei Performance und Footprint. MQTT wird derzeit unterstützt von den Cloudanbietern IBM, QTC, SAP, GE, Amazon, Google und Microsoft. AMQP wird derzeit nur von Microsoft unterstützt. Hinweis: ist ein Layer2-Ethernet-Netzwerk. AMQP- und MQTT können daher auch in einem -Netzwerk übertragen werden, verlassen aber auf ihrem Weg in Richtung Cloud (vertikale Kommunikation) das -Netzwerk unter Umständen in überlagerte Layer 3-fähige Ethernet-Netzwerke. 3 Glossar AMQP Advanced Message Queuing Protocol IIC Industrial Internet Consortium IRT Isochronous RealTime LNI 4.0 Labs Network Industrie 4.0 MQTT Message Queue Telemetry Transport OPC Openness Productivity Collaboration (Früher: OLE for Process Control) OPC UA OPC Unified Architecture QoS Quality of Service TAS Time Aware Scheduling (802.1Qbv) Time-Sensitive Networking Beitrags-ID: 109757263, V10, 04/2018 12