Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.v. Michaeli 2012

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Transkript:

Prisma 78 Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.v. Michaeli 2012 Michaeli - wir hatten uns der Weite des Sommers hingegeben. Der Wärme, dem Licht, den Elementen. Jetzt zieht die Seele sich zusammen. Ich tauche ab in meine Höhle.

Prisma 78 Michaeli 2012 2 O Michael, du über den Engeln und den Gerechten des Himmels, beschütze du meine Seele mit einem Schatten deiner Flügel, beschütze du meine Seele auf Erden wie auch im Himmel. Vor allen Feinden auf dieser Erde, vor allen Feinden unter dieser Erde, vor allen Feinden im Dunkeln beschütze und bewahre mit deinem Flügel meine Seele, ja, mit einem Schatten deiner Flügel meine Seele. Irischer Segenswunsch Michaeli Es ist wie mit den Entwicklungsschritten der Kinder, meistens bemerke ich sie erst, wenn sie geschehen sind. Etwas bleibt immer im Verborgenen. So ist auch Michaeli plötzlich da. Jedes Jahr. Die Natur tut ihren Teil dazu. Die mit den Stöcken kämpfenden Kleinen aus der Kernzeit auch. Jedes Jahr. Wir hatten uns der Weite des Sommers hingegeben. Der Wärme, dem Licht, den Elementen. Jetzt zieht die Seele sich zusammen. Ich tauche ab in meine Höhle. Meine Drachenhöhle. Eine Begegnung mit mir selber. Mit meinen eigenen Drachen. Meinen Schwächen, meinen Leiden, meinen Niedrigkeiten Gelingt es mir sie zu verwandeln? Die Schätze zu heben, die in der Drachenhöhle verborgen liegen? Michaeli heißt im Tod das Leben suchen. In den absterbenden Prozessen den Keim für das Neue entdecken. Und plötzlich ändert sich mein Blick und eine neue Sinnhaftigkeit belebt meinen Tag. Es kommt nicht darauf an, was geschieht, sondern welche Kräfte ich daran entwickeln lerne. Ist das die Kraft, mit der ich der dunklen Jahreszeit und letztlich der Christgeburt entgegen gehen darf? (Andrea Timm-Brandt)

Prisma 78 Michaeli 2012 3 Impressum Ansprechpartner in der ehrenamtlichen Prisma-Redaktion sind: Andreas Hobrack Layout, Druck-CD E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de E-mail: andreas.hobrack@kabelbw.de Thomas Wehkamp tw für das Lehrerkollegium E-mail: wehkamp@waldorfschuleschopfheim.de Thomas Gremm-Roloff tg-r Themen aus dem Vorstandsbereich Monika Bringe mb & Ilona Gerdes ig ELSK Gerlinde Göltenbott gg Korrektur Claudia Kiefer ck Bazarkreis Sabine Sprich ssp Verteiler, Kindergärten Photos: Harry Müller (offizieller Prismafotograf), Monika Bringe (Bilder ELSK) Andreas Hobrack (Bilder 8.Kl. Jahresarbeiten) Herausgeber: Freie Waldorfschule Schopfheim Schlierbachstr. 23, 79650 Schopfheim Tel. 07622-666849 - 0, Fax 07622-5268 E-mail: info@waldorfschuleschopfheim.de Internet: www.waldorfschuleschopfheim.de -10 Frau Kühner -11 Frau Brunke -12 Frau Schaubhut -13 Hausmeister -14 Pforte Frau Baum -15 Lehrerzimmer Besprechungsraum -16 Lehrerzimmer -17 Gartenbau -18 Physik -19 Küche -22 Anrufbeantworter Editorial Liebe Leserinnen und Leser, ja, es stimmt. Wir haben etwas verändert. Diesmal halten Sie die erste farbige Ausgabe des Prisma in Händen. Einige fragen sich warum dieser Aufwand?, andere denken, na, endlich!. Dazu ein Zitat: Die Menschen empfinden im allgemeinen eine große Freude an der Farbe. Das Auge bedarf ihrer, wie es des Lichtes bedarf. J.W.v. Goethe Die Prisma Redaktion hat viel darüber diskutiert und Meinungen dazu eingeholt. Alles was wir gehört haben gab uns umso mehr den Ansporn zu diesem Schritt und wir sind stolz darauf mit dieser Ausgabe einen ersten Versuch starten zu können. Doch die Frage nach dem warum? ist wichtig und hier gibt es eine klare Antwort. Das Prisma hat einen festen Platz an unserer Schule, ist gemacht für alle Schüler, Lehrer, Eltern und interessierte Freunde. Es berichtet aus dem Alltag und spiegelt dabei das tägliche Leben wieder. Ein buntes Treiben mit unendlich vielen Eindrücken, Erfahrungen und Bildern. Unsere Welt ist voller Licht und Farbe, genau diese möchten wir einfangen und weitergeben. Ganz im Sinne und Funktion eines Prismas. Herzlichst, die Prisma Redaktion Inhalt Seite 1 Titel Seite 2 Gedanken zu Michaeli Seite 3 Editorial & Impressum Seiten 4-5 Einschulung 1. Klasse Seite 6-8 Eurythmie Projekt Berlin Seite 9-10 Sven Furchtlos Die lachende Maske Seiten 11 Unsere neuen Lehrer Seiten 12-13 Hausbauprojekt 3.Klasse Seite 14 Aus dem Umkreis Seite 15-16 Ein Reisebericht Seite 17 Kindergarten Auenland Seite 18-22 Klassenfotos Seite 23 Der kaukasische Kreidekreis Seite 24 Termine Liebe Schüler, Eltern, Lehrer und Freunde der FWS Wir wollen, dass unsere Schulzeitschrift weiterhin so lebendig bleibt, darum unsere Bitte: Schreibt uns..., wir möchten über Eure Erlebnisse aus dem Schulalltag berichten, Projekte informativ präsentieren und von interessanten Veranstaltungen und Aufführungen erzählen. Dazu brauchen wir Eure Beiträge und Bilder an: prisma@waldorfschuleschopfheim.de Eure Prisma Redaktion.

Prisma 78 Einschulung 1. Klasse 4 Am Samstag den 15.September war es also soweit: Die Einschulung der 1.Klasse! Da ich neu an dieser Schule war, stellte ich mir etwas naiv vor, der große Saal würde halb voll werden. Aber nein, die neunte Klasse, die zweite Klasse, alle Eltern, Geschwister, Familien und Freunde der Erstklässler, viele Kollegen und ehemalige Kollegen alle waren sie gekommen um bei der Einschulung unserer ersten Klasse dabei zu sein. Der Saal war voll! Nach einer herzlichen Begrüßung von Tatjana Sykora durfte ich als Klassenlehrerin der neuen ersten Klasse eine Ansprache halten. Eine Ansprache für wen und an wen, hatte ich mich tags zuvor gefragt. Natürlich für die vielen großen Leute aber doch auch für die an diesem Tag im Mittelpunkt stehenden Erstklässler. So wählte ich das Bild der Raupen, die sich erst verpuppen müssen und, wenn jeder einzelne soweit ist, als Schmetterlinge ihre Flügel ausprobieren wollen und müssen! Dann rief ich die 33 Erstklässler (Schmetterlinge) einzeln auf und nachdem sie von mir und ihrem Paten aus der neunten Klasse mit einer Sonnenblume begrüßt wurden, gingen Pate und Erstklässler auf die Bühne zu ihren Plätzen. Jeder Erstklässler wurde von seinem Paten geführt, bei manchen Erstklässlern konnte man allerdings den Eindruck haben, sie führten ihren Paten. Die Zweitklässler sangen ein schönes, mehrstrophiges Lied für uns und auch die Eltern der Erstklässler hatten Zwei kleine Wölfe... etwas umgedichtet und somit ihren Einstand als Elternchor gegeben. Vielen Dank an dieser Stelle an die Eltern und an die zweite Klasse mit ihrer Lehrerin.

Prisma 78 Einschulung 1.Klasse 5 Nachdem ich das Märchen Das Eselein im Saal zu erzählen begonnen hatte, gingen die Erstklässler, geführt von ihren Paten und ich, nun zum ersten Mal in das Erstklasszimmer. Dort lernten wir gleich etwas ganz wichtiges: So eine große Klasse, da kann nicht jeder einfach reden, da müssen wir ein Zeichen verabreden wenn man etwas sagen möchte - wir strecken! Und es klappte auf Anhieb, obwohl dies der erste Tag war! Ich erzählte meiner Klasse Das Eselein zu Ende und schon wieder lernten wir etwas: wie wir uns ab jetzt immer verabschieden. Und auch das klappte so gut man hätte meinen können, die Erstklässler hätten das schon heimlich geübt. Nun gingen wir gemeinsam zur Eingangstreppe für die Erinnerungsfotos. Anschließend durften sich dann auch die Erstklässler an dem leckeren und sehr liebevoll angerichteten Büffet stärken. Herzlichen Dank an die Eltern der zweiten Klasse. Und nicht zuletzt ein großes Dankeschön an euch liebe Neuntklässler für eure liebevolle Begleitung während der Einschulung und seitdem. Susanne Sauter

Prisma 78 Eurythmie Projekt Berlin 6 What moves you? Ein Event zum 100 jährigen Bestehen der Eurythmie Ach, alte Meister, hättet ihrs gesehen! was hier im Jahr 2012 geschehen, wie achtzig junge Menschen aller Welt sich einer großen Sache in den Dienst gestellt, wie sie des Schicksals tausend hochgetürmte Töne, hinfließend schnell vom Schroffen bis ins Schöne, in ihre Körper eingesaugt in weiten Bögen, als ob der Nornen Fäden gar an ihnen zögen, wie auf und ab und her und hin die Geister trieben, im Farbstrom der Gefühle ohne Schatten blieben. Ein Traum wars nicht, und doch wie traumhaft schwebend, ein Tanzfest zwischen memorial und lebend. Ach alte Meister, weiß ich wirklich, wie die Zeiten wehen? Vielleicht habt ihrs am Ende doch gesehen?... Götz Weiß im August 2012 Ein Plakat an der Eurythmieraumtür der Schule machte mich auf das Projekt aufmerksam: ein vierwöchiges Projekt zum Anlass des 100.Geburtstags der Eurythmie. Ich meldete mich an und sollte bald feststellen, dass dies eine prägende Zeit sein würde. Von der Schule wurde ich für dieses Projekt freundlicherweise beurlaubt und auch bezuschusst. Als ich Anfang Juli in Berlin ankam, irrte ich zuerst über eine Stunde durch den Bahnhof, bis ich schließlich nach einigem Umsteigen im Ortsteil Dahlem ankam. Bei strömendem Regen fragte ich mich bis zur Schule durch. Dort zeigte mir eine Mitteilnehmerin nach kurzer Begrüßung einen Teil des Geländes und das Hauptgebäude. Danach traf ich einen der Organisatoren, der sich mir vorstellte und mir eine kleine Einweisung gab. Anschließend bezog ich mein Zimmer, was ein Klassenzimmer war und in dem schon mehrere Teilnehmer untergebracht waren. Anschließend traf ich auf dem Schulgelände andere Teilnehmer, die vorschlugen zum Italiener um die Ecke Abendessen zu gehen. Ich ging mit und schnappte bei der Gelegenheit bereits einige Namen auf. Kurz nach elf kamen wir zurück und mussten erst mal über einen Zaun klettern, da das Gelände schon abgeschlossen war. Das Projekt begann am Sonntagnachmittag um 17 Uhr. Wir versammelten uns in einem der insgesamt vier Eurythmie Räume. Dort wurde sich vorgestellt: jeder sagte seinen Namen und nannte das Land und die Stadt, aus der er/sie jeweils kam. Auch das Filmteam, das uns zeitweise begleiten würde und das Projekt dokumentierte, machte dies. Danach wurden Aktionen zum Kennenlernen und für die Gruppendynamik durchgeführt. Auch Frage-und-Antwort-Spielchen wurden gemacht, durch die man mehr über das Projekt erfuhr, darauf folgten das Abendessen und ein Treffen im roten Saal, in dem ein Vorblick auf die kommende nächste Woche gegeben wurde. Die erste Arbeitswoche begann mit einem ereignisreichen Montag. Nach dem Frühstück um 7:30 Uhr gab es einen Aufwachblock, Morningpower genannt, welcher aus Bewegungsteilen (Spielen, Tanzen) und einem Sprachteil (Spruch und Gesang) bestand. Diesen Morgen wurden Gruppen eingeteilt, welche sich in vier Eurythmieräumen unter unterschiedlicher Anleitung an jeweils einem Satz der 5. Sinfonie von Beethoven erprobten. Es gab

Prisma 78 Eurythmie Projekt Berlin 7 Pausen, nach denen die Gruppen in einer bestimmten Reihenfolge die Räume wechselten. Am Ende des Tages, nach dem Abendessen, sollten wir unsere Stimme abgeben, in welche Gruppe wir wollten. Ich sollte das erst am nächsten Tag mitbekommen. Ich war an diesem Tag beim Abendessen so erschöpft, dass ich mich fragte, ob- und wenn ja, wie - ich die nächsten vier Wochen so durchhalten könnte. Ich entschied mich daher für den 2. Satz der Symphonie, weil dieser mir vom Musiktemperament am ruhigsten vorkam. An diesem ersten Abend kannte ich noch nicht die Wirkung, welche die Eurythmie auf einen ausüben kann. Die restliche Woche beinhaltete viele Übungen, die eurythmische Umsetzung des 2. Satzes und angebotene Workshops. Gegen Ende der ersten Woche erwischte mich dann ein Schwächeanfall, welcher wohl daher rührte, dass ich noch nie zuvor so viel Eurythmie am Stück gemacht hatte. Immerhin kamen wir am Tag auf etwa 5 ½ Stunden Eurythmie. Der Sonntag am Ende der ersten Woche begann mit einem langen Brunch. Abends gab es einen Wochenrückblick und einen Vorblick auf die nächste Woche. Bei diesem Review wurden dann auch verschiedene Workshopangebote präsentiert, darunter Folkloretänze und die Organisation eines Flashmobs. Es begann die zweite Woche und damit ein neuer Abschnitt im Projekt. Das Kamerateam verließ uns, kündigte jedoch an, in der dritten Woche wiederzukommen. Wir begannen nun, uns intensiver mit den Musikstücken zu befassen, die wir aufführen würden. Zusätzlich zu Beethovens 5. Symphonie war es auch noch das Stück Fratres von Arvo Pärt. Erst gegen Mitte der Woche kam unserem Mentor die Idee, dass wir zu unserem Teil des Stücks Armbewegungen und eine Raumform improvisieren könnten.

Prisma 78 Eurythmie Projekt Berlin 8 In der dritten Woche war bereits das Ziel in Sicht: die Choreographie gelangte zu einem vorläufigen Abschluss, das russische Jugend-Sinfonieorchester traf ein und gab erste Hörproben, und so lockerte sich das Pensum etwas durch großzügigere Pausen, Eis essen und sogar einen bunten Grillabend. Am Montag der letzten Woche begann ein deutlich veränderter Stundenplan, der uns intensiver auf die Auf-und Abgänge von der Bühne vorbereiten sollte. Dazu wechselten wir in die Kreuzberger Waldorfschule, denn hier würden auch die Aufführungen stattfinden. Mittagessen gab es ab dann ebenfalls in der Kreuzberger schulinternen Kantine, die von körperlich behinderten Menschen geführt wurde. Nach dem Mittagessen folgten Eurythmie bis ungefähr 19 Uhr, Abendessen und weitere Proben bis 22 Uhr. Dienstagabend und Mittwochnachmittag(+abends) hatten wir frei. Nach einer meiner Proben schaute ich vom Zuschauerraum her bei den nachfolgenden Sätzen zu und war so fasziniert, dass es mir Tränen in die Augen trieb, wie schön dieses Zusammenspiel zwischen Orchester und den Eurythmisten war. Endlich Freitagnachmittag, Generalprobe. Vorfreude und Aufregung, denn nur noch wenige Stunden bis zur ersten Aufführung, die dann grandios mit dem Stück Fratres von Arvo Pärt. Nach einem schnellen Kostümwechsel in der Pause fieberten wir der 5. Sinfonie entgegen. Noch einige gegenseitige Massagen, Bewegungsübungen und gutes Zureden, dann war es so weit. Und alles klappte wunderbar. Es wurde eine tolle Aufführung, die mit einem langen, tosenden Applaus endete. Kurz später trafen sich Teilnehmer und Publikum im Foyer und erzählten von ihren Eindrücken. Erschöpft aber glücklich sanken wir spät abends ins Bett, um am Samstag wieder fit für die zweite Aufführung zu sein, die dann ebenso reibungslos klappte. Dann stieg die Abschlussnacht, bei der die Schulband spielte, dazu gab es alkoholfreie Bowle, Snacks und Kuchen. Ich ging früh und legte mich um kurz nach zwei Uhr schlafen. Am nächsten Morgen wurde gepackt und geputzt. Den Abschluss des Projektes bildete ein reger Austausch von Erfahrungen und erfüllten Erwartungen und ein Dank an die Organisatoren für ihr Engagement. Schließlich verabschiedeten sich alle Teilnehmer voneinander. Ich kann zu allem nur sagen: Gerne wieder. Und nun noch eine Frage an den Leser: What moves you? Jannis Weiß, Schüler

Prisma 78 100 Jahre Eurythmie 9 Sven Furchtlos ein Norwegisches Märchen Am Mittwoch 26. Oktober strömten die Klassen der Unter- und Anfang Mittelstufe während dem Hauptunterricht in den Saal hinein. Erwartungsvoll setzten sie sich alle. Sogar auch die Kinder des Waldkindergartens waren dabei. Das Licht erlosch. Brausen und Schnauben füllte die Bühne, leise Musik und blaue Beleuchtung begleitete den Anfang. Das Norwegische Märchen Sven Furchtlos in der Einstudierung der Eurythmiegruppe Mistral fing an. Es war einmal ein armer Mann, beschrieb nach der Aufführung den Anfang der Geschichte David aus der dritten Klasse. Einmal, als er nicht mehr wusste, was er machen sollte, kam ein Fremder zu ihm und sagte: Wenn du mir das Erste, was du geschenkt kriegst, gibst, soll es in deinem Haus nicht an Geld fehlen. Der Arme sagte gleich ja und dachte bei sich mir wird sowieso nichts geschenkt. Nach ein paar Jahren bekam seine Frau ein Kind. Es wuchs heran und wurde ein schöner starker Junge. Da kam plötzlich der Fremde und sagte: Gib mir dein Kind. So haben die Zuschauer den armen Vater, den Teufel, Zauberer oder bösen Geist, wie die Kinder ihn nach der Aufführung nannten, und den mutigen Jüngling Sven Furchtlos kennengelernt. Der Vater ging zum Priester und bat ihn um Hilfe in der Not, schrieb weiter Julia aus der dritten Klasse. Der Priester gab Sven die Bibel mit dem Auftrag die Kirche auf keinen Fall bis Morgen zu verlassen und wenn ihn jemand mit Versprechungen, Lockungen oder Drohungen dazu zwingen wollte, sollte er überprüfen, ob derjenige das Heilige Buch anfassen kann. Als der Priester die Kirche verließ, fingen die Versuchungen aller Art an und Sven musste immer wieder Klugheit und Mut beweisen. Mit der Art, wie er die Geister einen nach dem anderen fortschickte, hat er den Saal immer wieder zum Lachen gebracht. Die meisten Kinder fanden die Szene mit den vielen schwarzen Katzen, die Sven bedrohten und die er mit Leichtigkeit bezwang, am spannendsten und lustigsten. Christoph aus der dritten Klasse schrieb: Es war ganz still in der Kirche. Auf einmal kamen viele schwarze Katzen. Sie pfiffen abscheulich. Da sagte Sven Was für ein Spaß! und jagte die Katzen mit dem Buch fort.

Prisma 78 100 Jahre Eurythmie 10 Nicht nur Sven in der Geschichte, sondern auch die Kinder hatten beim Zuschauen viel Spaß. Und wenn am Ende der Teufel aufgeben musste und Sven zu seinem Vater zurückkehren durfte, beschenkten die Zuschauer die Gruppe Mistral mit einem großen Applaus. An dem Tag konnte man immer wieder hören, wie die Kinder die verschiedenen Szenen aus dem Theaterstück besprachen. Und als die Drittklässler die Aufgabe kriegten zu der Aufführung Bilder zu malen und einiges für die Zeitschrift Prisma auch zu schreiben, machten sie sich begeistert und fröhlich an die Arbeit. Wir feiern dieses Jahr 100 Jahre Eurythmie. Diese Aufführung war auch ein Teil der Festlichkeiten ein Geschenk der Schule an die Kinder. Ich bin froh, dass dieses Theaterstück - eine bunte Mischung aus Pantomime, Sprache, Musik und Eurythmie, den Kindern so gut gefallen hat. Julia Palkova und die Kinder der 3. Klasse So, morgen gehen wir in eine Eurythmie Vorführung!, dieser Satz löste bei uns ein nicht gerade begeistertes Murren aus. Wie fast jedes Mal bei einer Aufführung, trafen sich die Klassen der Oberstufe im großen Festsaal- und wie so oft, hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Doch die anfängliche Skepsis verschwand schnell, denn bereits der Anfang, fesselnd und beindruckend, riss die Schüler in ihren Bann. Während der Sprecher mit lauter, klarer Stimme die Zuschauer in eine Welt aus Worten zog, ließen die theatralischen Bewegungen der Eurythmisten Bilder auftauchen; machten sie fast greifbar. Die Lachende Maske von Victor Hugo erzählt die Geschichte eines Jungen, welcher von Kinderhändlern zurückgelassen wird. Durch Schnee, Eis und Wind, der einem vor Kälte fast ins Gesicht zu schneiden droht, kämpft er sich durch die menschenleere Ödnis. Bis er ein kleines, fast erfrorenes Mädchen in den Armen seiner toten Mutter findet. Er nimmt es an sich und erreicht bald eine Stadt. Dort werden er und das Mädchen von einem seltsamen, alten Mann, der den Namen Ursus trägt, aufgenommen. Er und sein Wolf Homo (zu Deutsch Mensch ) ziehen als Schauspieler umher. So wachsen die Kinder bei Ursus auf, lernen mit ihm das Leben von Gauklern kennen. Der Junge, Gwynplain, dem ein ständiges Lachen in sein Gesicht gefesselt ist, Dea, das Mädchen welches durch den Schneesturm erblindete, Ursus und Homo stellen in ihren Theatern die politische Situation Englands dar. Im Laufe des Stücks nimmt das Leben von Gwynplain eine überraschende Wendung und schließlich auch ein tragisches Ende. Gespannt und fasziniert verfolgten wir das Stück und ich vergass darüber manchmal, dass es sich um Eurythmie handelte. Die Bewegungen machten die Sprache sichtbar, zeigten die mitreißende Geschichte und ließen einen darin versinken. So sehr, dass es nach Ende des Stücks still war. Eine Stille, die einige Sekunden, vielleicht sogar Minuten währte, ehe man begriff, dass diese Geschichte zu Ende ist. Es war dann der tosende, laute Applaus, welcher einen wahrnehmen ließ, dass man wieder in der Wirklichkeit war und durch das begeisterte Klatschen der Schüler wurden die Bilder versiegelt. Seit 2003 reist das Eurythmie Ensemble Mistral mit spannenden Erzählungen durch die Lande und gastiert in Theatern und Waldorfschulen. Die dramatischen Inszenierungen begeistern und erschüttern vor allem Oberstufenschüler und Erwachsene. Das Ensemble besteht aus Eurythmisten aus ganz Deutschland, die zurzeit zwei Stücke im Programm haben. Die lachende Maske war ihre persönliche Wahl, als von unserer Schule freigestellt wurde, welches der beiden Stücke für uns inszeniert werden sollte. - Der Erzähler war einfach klasse! Er hat alle in seinen Bann gezogen. - - Auch wenn ich nicht so auf Eurythmie stehe, fand ich es richtig gut! - - Ich habe total mitgefühlt, einmal ist mir sogar kalt geworden. - M. F & N. L./ Schüler

Prisma 78 Unsere neuen Lehrer 11 Unsere neuen Lehrer - Herzlich willkommen... Charlotte Kübler-Schoening Als neue Eurythmielehrerin für die 1. und 6. Klasse möchte auch ich mich hier gerne vorstellen. Mein Name ist Charlotte Kübler-Schoening, ich bin 47 Jahre alt und Mutter von vier Kindern im Alter von 6 bis 18 Jahren. Nach meinem Abitur habe ich das Grundstudium der ev. Theologie in Bonn beendet und bin nach Dornach gezogen,um das Eurythmie- studium aufzunehmen. Seit meinem Diplomabschluss 1991 bin ich nun als Eurythmistin tätig - vorwiegend im pädagogischen Bereich,aber auch in der Wirtschaft als Betriebseurythmistin. Vor meinem Wechsel an die Schopfheimer Waldorfschule war ich in der Haus Tobias Schule und in der Waldorfschule Wiehre in Freiburg tätig. Da mein Mann aber in der Nordschweiz arbeitet, haben wir den Entschluss gefasst,mit der Familie nach Schopfheim zu ziehen. So freue ich mich sehr über diesen Stellenwechsel nach 20 Jahren und auf eine lebendige und freudige Zusammenarbeit. Johanna Binder Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf, das in der Nähe der kleinen und wunderschönen Stadt Schwäbisch Hall gelegen ist. Das Dorfleben wurde von mir und meinen beiden jüngeren Geschwistern zu allen Jahreszeiten sehr geschätzt.durch Naturverbundenheit und Kreativität konnte man sehr viel erleben. Ich war schon immer ein bewegungsfreudiger Mensch. Mit zwölf Jahren erfüllte sich mein größter Kinderwunsch, ich wurde in einem Kinder- und Jugendcircus aufgenommen. Anfangs konnte ich die unterschiedlichsten Bereiche der Circuswelt als Artist durchlaufen und durfte dann gemeinsam mit einer großen Gruppe über den Tellerrand nach Bosnien- Herzegowina blicken und dort mit kriegsgeschädigten Kindern und Jugendlichen gemeinsam Circus machen. Dieses Erlebnis war sehr prägend. Da der Circus- Compostelli von mehreren Waldorflehrern und Eltern gegründet wurde, machte ich im Rahmen des Circus intensive Erlebnisse mit derwaldorfpädagogik. Über sieben Jahre durfte ich selbt pädagogisch arbeiten und unterrichtete Kinder und Jugendlichen in verschiedenen circensischen Disziplinen. Nach dem Abitur verbrachte ich ein Jahr im Land der Trolle in Norwegen. Anschließend bgann ich die Ausbildung zur Sport und Gymnastiklehrerin. Die Stelle als Vertretung von Johanna Glocker ist für mich eine wunderbare Gelegenheit in diesem Beruf Fuß zu fassen und mich intensiver mit der Waldorfpädagogik auseinander zu setzen. Und ich freue mich in meiner Freizeit die facettenreiche Natur des Schwarzwaldes zu erkunden. Bis jetzt fühle ich mich an der Schule sehr gut aufgenommen und freue mich auf die kommende Zeit.

Prisma 78 Hausbauprojekt 3. Klasse 12 Eine intensive Zeit auf dem Hof von Familie Jost in Maulburg erlebte die 3.Klasse zwischen März und Mai 2012. Hausbau und Bauernhofprojekt 3.Klasse Anlass war der Bau eines Mühlenhauses im Rahmen der Hausbauepoche. Nachdem eine große, alte Schrotmühle ein neues Zuhause suchte, entstand die Idee, für die vielen Kinder, die Jahr für Jahr beim Bauer Jost ihr Getreide mahlen, ein Mühlenhaus zu bauen. Aus den vielen Entwürfen der kleinen BauherrInnen gestaltete unsere Architektin Jeanette Knöpfel den Plan für ein einfaches und schönes Fachwerkhäuschen. Beim Vorbereiten und Errichten des Ständerwerkes konnten die Kinder ihre neu erworbenen Kenntnisse aus der Rechenepoche ganz praktisch anwenden und waren viel mit genauem Ausmessen der Sparren, Riegel und Bretter beschäftigt. Für die Wände stand uns verschiedenes Material wie alte Tonziegel, unsere selbstgemachten und luftgetrockneten Lehmsteine sowie frischer Stampflehm zur Verfügung. Die Kinder hatten beim Ausfachen der Wände weitgehend freie Hand und so bekam das Häuschen ein sehr lebendiges und individuelles Gesicht. Durch die großzügige Spende von neuen Biberschwanzziegeln konnten die Kinder ein wunderschönes Dach decken. Besonders genossen haben wir alle die Tätigkeiten und das Hofleben rund um die Baustelle: während immer eine Gruppe am Häuschen baute, wurde auf dem Hofgelände allerhand gearbeitet und erlebt: die Küchengruppe bereitete am offenen Feuer für alle das Essen zu, neben der Schafweide übten sich die Kinder am Stöckchen-Spinnen und Weben.

Prisma 78 Hausbauprojekt 3.Klasse 13 Zwischendurch brauchte Bauer Jost Hilfe beim Einfangen der Schafherde. Ganz nebenbei waren wir bei der Schafschur und beim Melken dabei, gingen im Stall aus und ein, freundeten uns mit Meerschweinchen, Eseln und Ziegen an und nicht zuletzt zähmte die Klassenlehrerin den forschen Gänserich, der seine Kinder verteidigte und die ihren bedrohte. Die Schreie der Pfauen klingen uns allen sicher heute noch im Ohr! Alte Ziegel putzen, neue herstellen, Lehm stampfen, Mühle restaurieren, im Heu spielen, in der Jurte der Patenklasse Geschichten hören intensiver könnten Kinder das reale Leben nicht schmecken, riechen und spüren. Am Ende dieser intensiven und schönen Zeit und eines arbeitsreichen Schuljahres stand die Einweihung unseres Mühlenhauses. Gerne haben wir es dem Hof von Bauer Jost übergeben und hoffen, dass es in Zukunft vielen Kindern Freude machen wird. Ohne die aktive Hilfe vieler Eltern und der Begleitung von Familie Jost wäre das alles nicht so möglich geworden. Vielen Dank!! Jetzt wartet die Mühle noch darauf, mit dem selbstangebauten Getreide der Klasse in Betrieb genommen zu werden. Magdalene Dycke, Klassenlehrerin Einladung zur Mitgliederversammlung Am 30. November 2012 findet um 20 Uhr im Kleinen Festsaal die erste ordentliche Mitgliederversammlung des Schuljahres 2012/13 statt. Schwerpunkte werden sein: 1. Rückblick aufs vergangene SJ 2. Wirtschaftliche Bilanz des Schuljahrs 2011/12 3. Vorstandswahlen 4. Neue Kollegiumsmitglieder stellen sich vor. Da zwischen Prisma Redaktionsschluss und MV Termin zwei Monate vergehen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich aus dem Aktuellen noch weitere Themen ergeben. Die genaue Tagesordnung und weitere Informationen entnehmen Sie bitte der schriftlichen Einladung. Für das laufende Schuljahr sind zwei weitere Mitgliederversammlungen geplant. Als Termine sind der 3. Mai 2013 und der 12. Juli 2013 vorgesehen Wir freuen uns auf Ihre zahlreiche und engagierte Teilnahme!

Prisma 78 Aus dem Umkreis 14 Seminarbetrieb in der alten Scheune in Fahrnau Die alte Scheune in Fahrnau wird zur Zeit wieder aufgebaut. Neben Wohnungen entstehen in der ersten Etage Tagungsräume, in denen Platz und Gelegenheit für eine körperorientierte Seminararbeit in Gruppen und für kreatives Gestalten ist. Der Mensch steht im Mittelpunkt der Kurse, die der Initiativkreis für schöpferische Lebensgestaltung e.v. neben anderen gleich gesinnten Veranstaltern anbietet. In vielen dieser Seminare geht es um einen gesunden Umgang mit dem eigenen Körper und seine Signale, um die Vermittlung heilsamer Bewegung unter anderem durch Bothmer-Gymnastik, Kinästetik und vor-eurythmische Übungen, die als Elemente in die Seminararbeit einfließen können. Bei der Bearbeitung der Tagungsthemen wird es neben Elementen der Begegnung auch immer wieder darum gehen, ins schöpferische Gestalten zu kommen. Denn kreatives Schaffen wie Malen, Zeichnen, Formen, Dichten oder Singen öffnet Zugänge zu tieferen Erlebnisebenen und kann spielerisch ergriffen dabei auch noch Spaß machen. Durch körperliche Bewegung und schöpferisches Tun tauchen wir mit unserem ganzen Wesen in unseren Körper ein und sind ganz da. So erworbene Erkenntnisse werden, weil sie leibhaftige Erfahrungen sind, zu einem bleibenden Wissen, das länger und tiefer reicht, als wenn es ausschließlich über den Intellekt erworben wurde. Darauf vertrauen die Mitglieder des Initiativkreises für schöpferische Lebensgestaltung e.v., die diese Erfahrung selbst machen konnten und sich zusammentaten, um sie an andere weiter zu geben. Da die Räumlichkeiten für das Jahr 2013 (Betriebsbeginn April 2013) noch nicht ausgebucht sind, besteht die Möglichkeit, für Seminare, die einen ähnlichen Ansatz haben, Vormieten zu verabreden. Die Räume sind für eine Gruppenarbeit mit 20 bis 23 Menschen ausgelegt. Zur Selbstversorgung besteht bedingt Möglichkeit. Aus dem Themenkreis der Seminare u.a.: Beratung und Unterstützung in Beruf und Familie Stress-Bewältigung und Burn-out-Prophylaxe Kindererziehung und professionelle Pädagogik Gesundheit und Menschenkunde Mensch und Umwelt, zb. Kräuter(heil)kunde und ätherische Öle Kunst und Kultur Soziale Themen, zb. Umgang mit Demenzkranken oder Fragen um Dialogmöglichkeit und Heimatgefühl bei Menschen, die innerhalb verschiedener Kulturen u. Mentalitäten stehen Informationen zu Seminarbetrieb und Kursprogramm können Sie unter www.initiativkreis@googlemail.com oder telefonisch unter 0228 9442063 anfordern. Ansprechpartnerin: Angela Bangert Tel.: 07622 6849203 Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen: Sparda-Bank Viersen, BLZ 37060590 KtNr. 0003909093 Der Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden. John Ruskin

Prisma 78 Ein Reisebericht 15 Es folgt ein Reisebericht aus den Sommerferien von Nicole Keilbach-Schmittel. In der Redaktion des Prisma haben wir verschiedene Ansichten darüber gehabt, ob so ein Bericht ins Prisma gehört oder nicht. Wir fanden am Ende aber, dass der Bericht hineingehört - Jetzt steht er hier...und laden damit auch alle anderen LeserInnen ein, interessante Berichte oder Beschreibungen dem Prisma zukommen zu lassen. Die Reise, eine Viertages Hüttenwanderung durch die Allgäuer Alpen, beginnt eigentlich mit dem Vorabend. Die Rucksäcke der Kinder sind gepackt. Nachdem wir die Kleinen ins Bett gebracht haben bepacken Günther und ich unsere. Klamotten und Proviant für vier Tage inklusive Papas Verstärkung in Form von Traubenzucker, nur ein ganz leichtes Buch, ein Fernglas und die Notfallmedizintasche. Bei Günthers Rucksack zeigt die Waage 20kg, bei meinem 15kg, schon ein bisschen viel! Mittlerweile ist es Mitternacht und laut unserem Plan müssen wir um 4.00h mit dem Auto los. Also nicht nochmal umpacken, so wie es ist bleibt es. Einschlafen ist schwer. Ich denke noch lange darüber nach ob wir unsren fünf Kindern (zw.5 u. 14J.), und uns nicht zu viel zu muten?! Nach kurzem Schlaf stehen wir auf und fahren halt los! Vier Stunden später sind wir am Ausgangspunkt unserer Tour, in Mittelberg im Kleinwalsertal, angekommen. Der Himmel ist Wolken verhangen. Wir frühstücken vor unserem VW-Bus, und rechtzeitig als wir die Rucksäcke aufgeschnallt haben beginnt es zu regnen. Unser Heiner (der Vierzehnjährige!) der sowieso keinen Bock hat auf solche Ferien, und lieber am Strand liegen würde, sagt uns noch einmal voraus, dass das eine totale Scheißidee ist mit dieser Wanderei, und für den kleinen Theo (5) sowieso viel zu viel. Wir wundern uns über die plötzliche Fürsorge (!), und fangens schon fast an zu glauben. Nun denn, wir laufen los. Je höher wir kommen umso ungemütlicher wird das Wetter, desto schöner aber der Weg durch eine schroffe Felsschlucht. Ja und nach 3 Stunden haben wir alle zusammen unsere erste Hütte, die Mindelheimerhütte (2053m), wohlbehalten und klatschnass erreicht. Im Trockenraum trocknet alles wieder. Und am anderen Morgen geht über den Bergen am klarblauen Himmel die Sonne wieder auf. Ein herrlicher Morgen! Ein klarer warmer Tag und 5-6 Std. Weg liegen vor uns. Den Weg an der Felswand entlang und über mehrere kleine Brücken sehen wir schon von weitem. Heiner und ich sind wieder die Zweifler. Günther traut uns allen jedoch diesen Weg locker zu. Gott sei Dank. Die herrlichen Ausblicke oben auf dem Schrofenpass, den wir mühelos erreichten, hätten wir sonst nicht erlebt. Unerwarteterweise jammert Ida (10), die bisher immer Mühe mit dem Laufen hatte, kein einziges Mal, dafür Laura (8) umso mehr. Dass aber ist wieder verwunderlich weil Laura bisher nie gejammert hat. Liegt es etwa am Alter? In zwei Jahren wird wohl Theo, der unbeschwert an Günthers Hand läuft und läuft und läuft, dazwischen singt und vor sich hinquasselt, der Jammerer sein, oder?! Ich jammere auch, mein Rucksack ist eindeutig zu schwer, wir haben viel zu viel Proviant dabei. Die altbekannte, mütterliche Sorge die Kinder könnten Hunger leiden hat mich zu viel einpacken lassen! Am Ende der Pause auf dem Schrofenpass ist er etwas leichter. Nach dem es vor der Pause steil bergauf gegangen ist, geht es jetzt genauso steil wieder nach unten, hinein in den Mutzentobel. Eine herrliche Schlucht mit üppiger Vegetation. Die Kinder staunen über Eisenhut, Goldrute, Enzian, Majoran, Pfefferminze, Türkenbundlilie, Gemswurz und.! Unser Weg führt über dunklen ja fast schwarzen Ölschiefer. Auf der letzten Stunde Weg fragen die Kinder immer wieder wo denn jetzt endlich die Hütte sei. Die Gestrige sieht man immer noch, die heutige versteckt sich gut. Und tatsächlich sehen wir sie erst, so wie es uns der Wanderführer ja vorhergesagt hat, als wir unmittelbar vor ihr stehen. Sie ist wunderbar gelegen die Rappenseehütte (2091m). Zu ihren Füssen ist auch der Rappensee, ein herrlich klarer, eisig kalter Bergsee. Ein unbeschreiblich schöner Abend beginnt. Die Kinder beobachten, zusammen mit Günther, durchs Fernglas Gemsen und Murmeltiere. Die untergehende Sonne färbt die umliegenden Gipfel rot, und der halbe Mond geht in einer Felsscharte flankiert von zwei Felsgipfeln auf.

Prisma 78 Ein Reisebericht 16 Der nächste Morgen beginnt mit gereizter Stimmung. Bis wir Großfamilie immer wieder alles zusammengepackt haben sind wir fast die Letzten die die Hütte verlassen. Das setzt den elterlichen Perfektionismus ganz schön unter Druck!!! Den ersten ewigen Schneefleck unsrer Tour, so hoch sind wir mittlerweile, nutzen Heiner und Johann(12) für eine Schneeballschlacht, die uns alle wieder aufmuntert. Und jetzt geht es auch endlich durchs Heilbronner Thörle, ein kleines Felsentor, auf den Heilbronner Weg. Dem aussichtsstärksten Weg der Allgäuer Alpen schlechthin. Ein reiner Genießerweg wäre da die elterliche Verantwortung nicht auf dem etwa 6 stündigen Klettersteig ähnlichen Weg, der vor uns liegt. Heiner, der nicht ganz schwindelfrei ist, meistert die erste Hürde, eine Leiter an der steil abfallenden Felswand hoch, und eine Brücke über zwei Felsspitzen von welcher es links und rechts, und unten drunter 10m steil runter geht, tapfer und gut. Ida steht auf der Brücke und ruft: voll geil! Wie Günther Theo über die Brücke trägt kann ich nicht hinschauen. Theo gefällts und Günther ist ein bärenstarker, fürsorglicher Vater. Zur Pause sitzen wir auf dem über 2600 m hohen Bockartkopf und schauen weithin über ein, wie es scheint, endloses Alpenmeer. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir bis zum Bodensee und neben uns erhebt sich die Mädelegabel( 2620m), welche Günther letztes Jahr erklommen hat. Nach der Stärkung schnallen wir alle wieder die Rucksäcke auf, auch die Kinder, die alle ihre Kleider selbst tragen müssen. All die viel zu vielen T-Shirts und Unterhosen, die sie mitschleppen, weil ich dachte wir bräuchten sie!!! Aber für die Kinder scheint es keine sonderliche Plage zu sein, denn jetzt schlittern und rutschen sie vergnügt über den letzten Allgäugletscher. Sie staunen wieder und haben viele Fragen. Johann bemerkt dass er letztes Jahr in Erdkunde die Schweizer Alpen durchgenommen hat, nicht aber die Allgäuer. Na dann nimmt er sie eben jetzt ganz anschaulich durch, ist doch auch gut, oder gar noch besser!?!?! Der Himmel wird bewölkter und der Wind stärker. Müssen wir uns beeilen, kommt wohl ein Gewitter? Wir legen einen Zahn zu. Schon lange kam kein Wegweiser mehr, sind wir noch richtig? Wir sind nun schon 7 Std. unterwegs. Die elterliche Sorge..!... ist unbegründet! In halbstündiger Entfernung sehen wir endlich die Kemptner Hütte (1880m) und auch das Gewitter bleibt aus. Der Hüttenwirt empfängt die Kinder mit einer Tafel Schokolade die sie sich wirklich verdient haben. Und dem Pärchen, welches seine Tour auch vor drei Tagen auf der Mindelheimerhütte begonnen hat, bleibt der Mund offen stehen als sie uns wiedersehen. Sie erzählen dass sie sich heute schon überlegt haben, wo unsre Tour wohl hinführte, und sie waren sich eigentlich einig dass wir nicht den Heilbronner Weg laufen würden, nicht mit den Kindern! Nun freuen sie sich mit uns dass wir das zusammen geschafft haben. Solch staunende Blicke haben uns übrigens öfters begleitet auf unsrer Wanderung. Und ich muss zugeben ich staune auch, und freue mich und bin überglücklich dass wir diesen Weg unseren Kindern und uns zugetraut haben. Ja ich habe in diesen vier Tagen erfahren, dass wir den Kindern in lebenspraktischer, (über)lebenswichtiger und körperlicher Hinsicht oft viel zu wenig zutrauen, dafür aber in kognitiver und lebensferner Hinsicht viel zu viel. Heiner hat in diesen Tagen sein Handy kaum benötigt, er hatte ja zu tun. Ich habe auf dieser Wanderung in solch stolze und glückliche Kinderaugen geblickt!! Hätten wir Johann einfach laufen lassen, er hätte sicher jede Hütte eine Stunde vor uns erreicht. Heiner und Ida fast genauso. Und ich bin froh und dankbar dass wir diese besonderen Tage als Familie erlebt haben. Nur noch eine ganz klitzekleine Resümeezugabe zum Schluss. Wir müssen unsere Ausrüstung um eine hochwertige Kamera erweitern. Damit der Akku nicht alle ist wenn wir für die Schulärztin vom Gesundheitsamt, die uns mit Theo zu einer näheren Untersuchung aufs Gesundheitsamt einbestellt hat, dokumentieren können, dass Theo keinerlei grobmotorische Defizite aufweist, wie sie nämlich meinte festgestellt zu haben. Sie hat ihn eben noch nie im wirklichen Leben erlebt!!!!! Nicole Keilbach-Schmittel

Prisma 78 Kindergarten Auenland 17 Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerszeit..als Gast beim Sommerfest im Auenland! Ja, wahrhafte Freude durften wir erleben und zwar mit all unseren Sinnen-an diesem letzten Schultag vor den Sommerferien! Am Nachmittag trafen sich Klein und Groß, Jung und Alt zum diesjährigen Sommerfest im Auenland-Kindergarten.und ich durfte zum ersten Mal als Gast an diesem Festakt teilhaben. So war ich denn unglaublich gespannt und freudig gestimmt, als wir, meine beiden Schützlinge und ich, am Nachmittag kurz vor halb vier im Auenland-Garten eintrafen. Ich hatte so viel davon gehört. und ich wurde nicht enttäuscht! Es vergnügten sich bereits zahlreiche Kinder, Eltern, Großeltern und Freunde im herrlichen Garten eine frohe und ausgelassene Stimmung herrschte in jedem Winkel. Und ob bei der Begrüßung mit einem Sommerliedchen auf der Okarina, dem gemeinsamen Singen oder Spielen, dem Märchenreigen vom Dornröschen, einer stark beeindruckenden Jonglage mit Fackeln und zum krönenden Abschluss dem Ziehen des Schwertes, welches die künftigen Schulanfänger vollziehen durften ich fühlte mich getragen von der harmonischen Stimmung, und dazu gehörig bei dieser fröhlichen, lustigen Generationen übergreifenden Gesellschaft. All diese Menschen.Kinder, Eltern, Großeltern, Erzieher und auch freie Mitarbeiter, die alle zusammen ein solches Fest überhaupt möglich gemacht haben. Am ergreifendsten fand ich natürlich das Ziehen des Schwertes! Die Schulanfängerkinder selbst haben gemeinsam mit Karl Ludwig und Wurtila Hepp ihre persönlichen Schwerter und Schilder angefertigt. Vorne auf den Schildern kann man herrliche Motive bewundern, die ganz zum inneren Wesen des einzelnen Kindes passen. Und die Schwerter sind sicherlich keine fürs kleine Kämpfchen zwischendurch nein, es sind Ehrenschwerter! So werden die Schulanfänger ich glaube, in diesem Jahr waren es zehn ins Schulleben entlassen mit dem Ziehen ihres Schwertes aus einer Tuchhülle, gehalten von Karl Ludwig. Wie glücklich schien ein jedes, wenn es ihm gelungen war, sein Schwert mit den Worten Ich zieh mein Schwert und fürchte mich nicht! zu befreien. Worte, an die sich jedes einzelne Kind in späteren Zeiten zurückerinnern kann und die Kraft spüren darf, die davon ausgeht! Mich hat dieses Sätzchen auf jeden Fall sehr berührt.eigene Kindheitserinnerungen werden wach und ich hätte mir gewünscht, man hätte mich, damals vor vielen Jahren mit solch stärkenden Worten ins Schülerdasein geschickt! Als ich vor einiger Zeit dann im Auenland vorbeigeschaut habe, um einen Schreiber zu finden, der bereit wäre einen Bericht zum diesjährigen Sommerfest zu schreiben, meinte Karl Lutz nur. ich würde mich freuen, wenn du das machen würdest, du könntest dir damit auch ein lebenslanges Besuchsrecht im Auenland-Kindergarten erwerben. Daher ist mein Bericht nun auch ein sehr persönlicher geworden..ich habe mich einfach von meinen inneren Bildern und Gefühlen leiten lassen. Danke, an das ganze Auenland-Team und an alle, die zu diesem wirklich schönen und besonderen Nachmittag in irgendeiner Form beigetragen haben! Als ich am Abend mit meinen beiden Schützlingen, einem Schulanfänger-Mädchen und einem Jugendlichen, der gerade sein Praktikum im Auenland beendet hatte, wieder oben auf der Schweigmatt angekommen war, da hatte ich wirklich das Gefühl, ein Stück sommerliche Freude in mir zu tragen. Sabine Sprich

Klasse 6 2012/13 Klasse 7 2012/13

Klasse 8 2012/13 Klasse 9 2012/13

Klasse 10 2012/13 Klasse 11 2012/13

Klasse 12a 2012/13 Klasse 12b 2012/13

Klasse 13 2012/13 Klasse FHR 2012/13

Prisma 78 Der kaukasische Kreisekreis 23 DER KAUKASISCHE KREIDEKREIS Ende Juli gab es an unserer Schule eine Premiere, die es so in absehbarer Zeit nur noch einmal geben wird. Zwei Zwölft-Klassstücke in einem Schuljahr! Nachdem im Dezember die 12a ihr Theaterstück Mutter Afrika auf die Bühne brachte, war nun die 12b an der Reihe ihre Aufführung Der Kaukasische Kreidekreis von Bertolt Brecht zu präsentieren. Mit dieser Aufführung gab es ein weiteres Novum. Bedingt durch die kleine Klassengröße der 12b mussten die einzelnen Rollen nicht wie bei den bisherigen 12 Klass-Stücken üblich geteilt oder sogar gedrittelt werden, ganz im Gegenteil die Schüler mussten zum Teil 2 oder mehrere Rollen übernehmen. Als Regisseure konnten zwei ehemalige Kollegen des Klassenbetreuers Herrn Strohschein, Frau Horvath aus Hamburg, sowie Herr Straub aus der Schweiz gewonnen werden. Das an eine chinesische Sage angelehnte Stück erzählt die Geschichte der Magd Grusche ( Ulrike Hoffmann) und des Richters Azdag ( Marzell Sprich), die von Recht, Gerechtigkeit, Liebe und wahrem Besitz handeln. Nach einem Staatsstreich gegen den Großfürsten wird der reiche Gouverneur Abaschwili (Daniele Ferragina) hingerichtet. Seine Frau(Melina Motsch) kann den Wirren der Revolution entkommen, lässt aber ihren Sohn Michel einfach zurück (denn Kleider sind ihr wichtiger). Die einfache Magd Grusche nimmt sich nach einigem Zögern des Kindes an und flieht mit ihm in die Berge. Die Panzerreiter (Daniel Neitzel und Joshua Haas), des Fürsten Kazbeki (Dominc Emr), sind Grusche auf den Fersen. Im Gebirge gelangt sie schließlich zu ihrem Bruder, der inzwischen mit einer sehr frommen Frau verheiratet ist. Obwohl Grusche mit dem Soldaten Simon (Tobias Bauer)verlobt ist, heiratet sie einen angeblich sterbenskranken Bauern, Jussup (David Vincent Bollmann), um ihr Ziehkind durch ein Papier mit Stempel angesichts des wachsenden Misstrauens ihrer Schwägerin zu legitimieren. Nachdem die Nachricht über das Ende des Krieges eintrifft, erweist sich der Sterbenskranke plötzlich als kerngesund. Nach dem Bürgerkrieg kehrt auch die Gouverneursfrau zurück und erhebt Anspruch auf das von ihr geborene Kind, welches ihr ein reiches Erbe sichert.der Fall wird dem einfachen, aber schlauen Dorfschreiber Azdak vorgetragen, der kein Rechtsgelehrter, sondern ein verschmitzter Lebenspraktiker ist. Er gelangte im Krieg zu Amt und Würden und gilt beim Volk als Armeleuterichter. In dem zu verhandelnden Fall ordnet er an, den Beweis der Mutterschaft durch ein Experiment zu erbringen. Dazu lässt er das Kind in einen Kreidekreis stellen und ordnet an, beide Frauen sollten gleichzeitig versuchen, das Kind zu sich aus dem Kreis herauszuziehen denn es heiße die wahre Mutter wird die Kraft haben, ihr Kind aus dem Kreis zu reißen. Herrisch reißt die Gouverneursfrau ihr Kind an sich, welches Grusche voll Mitleid loslässt. Hierdurch erweist sie sich als die wahrhaft Mütterliche, die ihr Kind liebt und es lieber los lässt, als ihm weh zu tun. Schließlich erhält nicht die leibliche Kindesmutter das verbriefte Recht auf das Kind zugesprochen, sondern die Magd Grusche, die in Liebe und täglicher Pflichterfüllung bewiesen hat, was wahre Mutterliebe bedeutet. Außerdem vollzieht Azdag versehentlich die Scheidung zwischen Grusche und ihrem ungeliebten Mann, sodass sie frei für ihren Simon ist. Mir diesem epischen Theaterstück von Bertolt Brecht hat die 12b den Zuschauern einen schönen und eindrücklichen Abend beschert, und sich selbst einen würdigen Abschluss der 12. Klasse. Georg Sprich Kleinanzeigen Trompetespielen macht Spaß! Genau diese Erfahrung habe ich gemacht. Um sie auch mit anderen zu teilen, habe ich beschlossen Trompetenunterricht geben. Ich gehe in die zehnte Klasse an der Waldorfschule und spiele seit neun Jahren Trompete. Über Unterrichtserfahrung verfüge bereits. Es würde mich freuen, wenn sie mich beim Aufbau meiner eigenen kleinen Trompetenschule unterstützen würden. Lorenz Zauter // Kontakt: lorenzzauter@web.de 4Z-Whg zu verkaufen in Zell i.w., mit EBK, Balkon und Carport, hell und ruhig gelegen, auch als Kapitalanlage geeignet. Auskünfte bitte über Mail: monikazauter@web.de

Prisma 78 Termine 24 Quartalsübersicht Oktober 2012 22.10.Elternabend Klasse 5 23.10.Elternabend Klasse 6 24.10.Bazarkreis Lehrerzimmer 24.10.Mundartlesung Veranstalter: Frau Schmittel Kleiner Festsaal 26.10.Christian Morgenstern gesprochen von W. Hübschmann Veranstalter: W. Hübschmann Musiksaal November 2012 06.11.Elternabend Klasse 1 06.11.Elternabend Klasse 3 07.11.Bazarkreis Lehrerzimmer 10.11.Martinsumzug 11.11.Martinibazar 2012 11:00 Uhr Ganzes Schulgelände 13.11.Elternabend Klasse 2 19.11.Elternabend Klasse 11 21.11.Elternabend Klasse 10 24.11.Herbstkonzert Musikverein Fahrnau 19:00 Uhr Festsaal 25.11.Sinfonieorchester Tri Rhenum Basel Konzert 17:00 Uhr Festsaal 30.11.Mitgliederversammlung Thema: Bilanz u.a. Kleiner Festsaal Dezember 2012 01.12.Öffentliche Schulfeier 10:00 Uhr Festsaal 03.12.Elternabend Klasse 1 07.12.ELSK Lehrerzimmer 08.12.Die Vokaliesen Festsaal 10.12.Elternabend Klasse 4 14.12. Klassenspiel der 12a 15.12. Festsaal 20.12. Christgeburt Spiel 21.12. Oberuferer Weihnachtsspiel 2.Teil Festsaal Wochentermine in den Räumlichkeiten der Waldorfschule bzw. Vicemooshalle 1. Bei Vermietung von Schulräumen bitte alles mit Fr. Schaubhut im Schulbüro abstimmen: Tel. 07622-666849-12.Die wöchentlichen Termine sind nur teilweise in den Ferienzeiten gültig! montags dienstags mittwochs donnerstags Eurythmiekurs II 8.00-9.00 Uhr Michaela Trefzer 07621-168928 Schülerbibliothek 9.35-10.00 Uhr Burgl Vogt 07622-65350 Fördern im Rechnen für Schüler Klasse 6 12:30-13:30 Uhr Petra de Vet 07622-669573 Zirkus für Kinder ab Klasse 3 15:30-17:00 Uhr Ann-Kathleen Krätzig 07622-666869-22 Bothmer Gymnastik 19.00-20.15 Uhr Gabriele Hurter 07622-6846582 Eurythmie am Abend 19.00-20.00 Uhr Renate Langhammer 07622-64094 Wandervögel für Schüler Klasse 1,2,3 13.00-16.00 Uhr Magdalene Dycke 07627-472431 Theater Tempus fugit Klasse 9-11 15:45-17:15 Uhr Tim Krause 07622-666849-22 Sprachgestaltung 18:45 - Antonella Krieger 07622-7701 Gymnastik und Ballspiele in der Sporthalle 20:15-22:00 Uhr Astrid Nübling 07622-63154 Stefan Marx 07622-6739977 Schülerbibliothek geöffnet von Schülern 09.35-10.00 Uhr Burgl Vogt 07622 65350 Theater AG für Klasse 6 und 7 15.45-17.15 Uhr Ute Höinghaus-Poland 07622 683458 Anthroposophische Gesellschaft Zweigabend 20.00 Uhr Peter Beyer 07622-61424 Schülerbibliothek 9.35-10.00 Uhr Beate Felgenhauer 07622-63486 Basketball für Schüler Klasse 5-10 15:30-17:00 Uhr Frank Fischer 07622-666849-22 Volleyball-AG 18.30 Uhr für Schüler 20.00 Uhr für Ehemalige, Eltern und Lehrer Gotthard Jost 07622-6884571 freitags samstags sonntags Termine und weiteres sind auf der Homepage einsehbar: www.waldorfschuleschopfheim.de Eurythmiekurs I 8.00-9.00 Uhr Renate Langhammer 07622-64094 Bläserkreise I und II nachmittags Carl-Philipp Rombach 0173-3142444 Artaban-Gruppenstunde 10.00-12.00 Uhr Paul Klapprott 07622-672942 Volkstanz je 2. Sa. des Monats 20.15 Uhr Fam. Bauer 07622-64043 Sonntagshandlung freichristlich 10.30 Uhr Rita Becker-Leeser 07622-6677311 Ferienkalender 2012 / 2013 Das Schuljahr beginnt am Montag, den 10.09.2012 und wird am Mittwoch, den 24.07.2013 enden. 27.10.-04.11.2012 Herbstferien (Schulschluss nach Stundenplan) 22.12.2012-06.01.2013 Weihnachtsferien (Schulschluss 21.12., Ende 2. Fachstunde) 09.02.-17.02.2013 Fastnachtsferien (Schulschluss nach Bekanntgabe/Stundenplan) 23.03.-07.04.2013 Osterferien (Schulschluss nach Stundenplan) 10.05.2013 Brückentag (nach Himmelfahrt) 18.05.-02.06.2013 Pfingstferien (Schulschluss nach Stundenplan) 25.07.-08.09.2013 Sommerferien (Schulschluss 24.07.2013 um 11:30 Uhr) Die Terminangaben beziehen sich jeweils auf den ersten & letzten Ferientag. Die Ferienregelung selbst kann aufgrund interner Unterrichtsplanung geringfügig vom Ferienkalender der staatlichen Schulen abweichen. Schopfheim, 15. Februar 2011 SCHULLEITUNG der Freien Waldorfschule Schopfheim e.v. Redaktionstermine Prisma 79 Redaktionsschluss: 18.01.2013 Für allerletzte Termine, aber Texte bitte unbedingt im Vorfeld einreichen. Erscheinungsdatum: 12.02.2013 als pdf Homepage 19.02.2013 in gedruckter Form