Ausbildungskonzept für Turnusärzte in Ausbildung zum Praktischen Arzt

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Ausbildungskonzept für Turnusärzte in Ausbildung zum Praktischen Arzt an der Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie des Sozialmedizinischen Zentrums Ost Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie Sozialmed. Zentrum-Ost der Stadt Wien Langobardenstrasse 122 A-1220 Wien Tel.: 01/28802 1

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... 2 I. THEORETISCHE GRUNDLAGEN:...3 Skriptum... 3 Besprechungen... 3 Morgenbesprechung...3 Mittagsbesprechung...4 Abteilungsinterne Fachliteratur... 4 Innerbetriebliche Fortbildung... 4 Fortbildung des ärztlichen Dienstes...4 Fortbildungen für Turnusärzte...4 Kurse, Kongresse... 5 Fachspezifische Kurse...5 Wissenschaftliche Arbeiten...5 Andere Kurse...5 II. PRAKTISCH AUSBILDUNG...5 Das Team System... 5 Einführung...5 Allg. unfallchirurgische Ambulanz und Spezialambulanzen... 6 Erstuntersuchungs Ambulanz...6 Nachbehandlungs Ambulanz...6 Spezialambulanzen...6 Unfallchirurgische Bettenstationen... 7 Schockraum... 7 Operationssaal... 7 Allgemein chirurgische Grundlagen...7 Spezielle traumatologische Verfahren...8 III. ZUSAMMENFASSUNG...8 2

I. Theoretische Grundlagen: An der Abt. f. Unfallchirurgie des SMZ-Ost sind etwa 16 bis 17 Turnusärzte in Ausbildung zum Praktischen Arzt (in der Folge: TÄ genannt). Diese Zahl variiert in Abhängigkeit der Anzahl der Ärzte, die im Gegenfach sind, also der Ausbildungsassistenten, die sich zur Zeit im Stand anderer Abteilungen befinden. Skriptum Ein extra für Turnusärzte in Ausbildung zum Praktischen Arzt zusammengestelltes Skriptum weist die neuen TÄ in ihren Aufgebanbereich an unserer Abteilung ein. Sie finden darin auch die wichtigsten Grundlagen über das fachliche Wissen, das sie an unserer Abt. erwerben können und sollen. So sind in vereinfachter Form die klinischen und apperativen Untersuchungsmethoden, die Grundzüge der konservativen wie operativen Bahandlung und die Grundlagen der Hygiene dargestellt. Das Skriptum ist in elektronischer Form im Intranet gespeichert und kann von den Turnusärzten heruntergeladen, bzw. ausgedruckt werden. Es dient als gutes Rüstzeug für einen Allgemeinmediziner, interessierteren Kollegen wird jedoch weiterführende Literatur empfohlen. Besprechungen Einen wesentlichen Teil der Wissensvermittlung erhält der/die in Ausbildung Stehende in den gemeinsamen Besprechungen. Diese finden täglich am Beginn bzw. am Ende der Kernarbeitszeit statt. Sie werden durchgeführt unter Anwesenheit aller unfallchirurgischen Ärzte, eines Radiologen und der Stationsschwestern der Bettenstationen und des Akutbereiches bzw. des Operationssaales. Die Teilnahme an diesen Besprechungen, wie auch an den Komplikationsbesprechungen und den innerbetrieblichen Fortbildungen ist an unserer Abteilung für die in Ausbildung stehenden Kollegen/Innen verpflichtend und trägt zu einem wesentlichen Teil zur Vermehrung des fachlichen Wissens bei. Morgenbesprechung In der gemeinsamen Morgenbesprechung wird zu Beginn das Operationsgeschehen des Vortages besprochen, wobei Operationsverlauf, allfällige Konzeptänderungen bzw. der Zustand des Patienten geschildert werden. In der weiteren Folge werden die Aufnahmen des Vortages besprochen, die spezielle Problematik der einzelnen Fälle und deren Verlauf in den vergangenen 24 Stunden. Bei den neu aufgenommenen Patienten werden auch die Röntgenbilder und zwar in Anwesenheit einen Fachradiologen präsentiert. Ein genauer Bericht erfolgt auch über die kritisch Kranken, die sich derzeit an der Intensivstation befinden. Als nächster Punkt der Morgenkonferenz folgt eine Schilderung der für den gleichen Tag geplanten Operationen, wobei die Mannschaft, Operateur und Assistenz feststehen. Wird die 3

Operation von einem/r in Ausbildung Befindlichen durchgeführt, so erfolgt die Beschreibung der geplanten Operation durch ihn selbst. Mittagsbesprechung Am Ende der Kernarbeitszeit wird in der Mittagsbesprechung insbesonders das Operationsprogramm des folgenden Tages besprochen und die Operationsteams festgelegt. Weiters werden akute Problemfälle in den einzelnen Bereichen der Abteilung besprochen und der ärztlichen Dienstmannschaft übergeben. Abteilungsinterne Fachliteratur Den in Ausbildung befindlichen ÄrztInnen steht natürlich die gesamte Fachliteratur der Abteilung, wie auch die abonnierten Fachjournale zur Lektüre zur Verfügung. Es stehen dazu einige Zeitschriften, die von der Abteilung für Unfallchirurgie abonniert sind, zur Verfügung. Zusätzlich lädt der Abteilungsvorstand die Auszubildenden regelmäßig zum Ausleihen der Journale ein, die er privat für sich abonniert hat. Bei Interesse wird TÄ auch entsprechende Fachliteratur genannt, um allfälliges Selbststudium zu ermöglichen. Im Rahmen des Teamsystems (s.u.) wird es in Zukunft auch teamspezifische Fort- und Weiterbildungen geben. So sind etwa Jour-fix zur Besprechung aktueller Literatur geplant. Innerbetriebliche Fortbildung Fortbildung des ärztlichen Dienstes Großer Wert wird auf die innerbetriebliche Mitarbeiterfortbildung gelegt. Die Basis bilden dabei regelmäßige, zumindest einmal pro Woche stattfindende Vorträge mit anschließender Diskussion. Als Vortragende werden dabei sowohl Ärzte/Innen der Abteilung als auch Gäste aus anderen Abteilung eingeladen. Im Rahmen dieser Fortbildungsmittage werden regelmäßig auch ausführliche Ergebnisberichte von den einzelnen Schwerpunktgruppen sowie Berichte von Kursen und Kongressen vorgetragen und besprochen Besonders interessante Krankheitsverläufe, meist Fallbesprechungen aus dem Schockraum, werden von den beteiligten Assistenz- oder Fachärzten aufbereitet und allen Ärzten der Abteilung vorgetragen. Im Anschluss an den Vortrag folgt immer eine ausführliche Diskussion. Es wird auch viel Wert auf einen optimalen Ablauf der Diagnostik und Therapie gelegt, bzw. Korrekturmöglichkeiten des tatsächlichen Ablaufs diskutiert. Dies dient auch der Aufarbeitung der Fälle, bzw. dem Fehlermanagement, sodass alle von diesen Einzelfällen lernen können. Fortbildungen für Turnusärzte Themen, die vor allem für Turnusärzte interessant sind und die unfallchirurgische Basis betreffen wurden im Duchschnitt monatlich (von zweiwöchentlich bis zu zweimonatlich) 4

angeboten. Durch die Einführung des Teamsystems (s.u.) obliegt nun diese Ausbildung den einzelnen Teams, die dies auch Team-Individuell durchführen werden. Es hat sich bewährt, dass TÄ auch selbst Fortbildungen vorbereiten und präsentieren. Kurse, Kongresse Fachspezifische Kurse Auch TÄ wird die Teilnahme an fachspezifischen Kursen und Fortbildungen empfohlen und ermöglicht. Hierbei ierfolgt eine Beratung durch die Teamleader, welche Kurse, bzw. Kongresse (z.b. Handkurs, Notarztkurs, uam.) für den Wissensstand und das weiter Berufsziel des TA sinnvoll erscheinen. Wissenschaftliche Arbeiten Bei Wunsch können TÄ auch an wissenschaftlichen Arbeiten teilnehmen und so die Grundlagen des Literatur-Research, der Nachuntersuchung nach Scores und der Statistik erlernen. Andere Kurse Einige TÄ machen Zusatzausbildungen z.b. in TCM, Homöopathie, Osteopathie, oä. Wenn es von Seiten der Dienstverpflichtung möglich ist, werden die Kollegen unterstützt und entsprechend Urlaubstage gewährt. II. Praktisch Ausbildung Die praktische Ausbildung erfolgt im ambulanten Bereich in Richtung Diagnostik und Entscheidungsfindung. Im stationären Bereich werden die Auszubildenden in die postoperative Nachsorge, die allgemein medizinische bzw. internistische Begleitbehandlung und in die konservative traumatologische Therapie eingebunden. Im Operationssaal schließlich erfolgt die chirurgische Ausbildung der Turnusärzte. Das Team-System Einführung Ab 1.1.2010 wird unsere Abteilung personell neu strukturiert. Die Stammannshaft wird in drei Teams aufgeteilt, die in einem entsprechendem Radldienst ihre Patienten untersuchen und weiterbetreuen. Das heißt, jedes Team hat an jedem dritten Tag o Aufnahme- oder Erstuntersuchungstag. Da frisch eingelieferte Patienten u.u. noch am selben Tag operiert werden müssen, steht an diesem Tag dem jeweiligen Team auch der Operationsbereich zur Verfügung. Der Tag danach gilt als o Springer -Tag, an dem die Dienstmannschaft nach 25 Stunden nach Hause geht, die übrigen Ärzte des Teams jedoch dort einspringen ( Springertag ), wo Bedarf ist, z.b. im Operationssaal. Der nächste Tag gilt als 5

o Nachbehandlungstag, an dem die Patienten des Teams von ihren Ärzten nachbetreut werden. Im Idealfall wird ein Patient von einem (seinem) Arzt erstuntersucht, operiert und ausbehandelt. Dies schafft ein Vertrauens- bzw. Bezugsverhältnis zwischen Arzt und Patient. Aber auch wenn die Behandlung durch ein kleines Team erfolgt bleibt dieser Bezug erhalten. Jedem dieser Teams werden etwa 5 TÄ zugeteilt. Somit entstehen kleinere Einheiten, die für die Ausbildung sowohl der Turnusärzte in Ausbildung zum Praktischen Arzt, wie die der in Ausbildung zum Facharzt verantwortlich zeichnen. Die TÄ sind in diesen Teams voll integriert und haben auch ihre eigene Rolle. Durch den engen Bezug zu den Assistenz und Oberärzten entsteht ein sehr persönliches Verhältnis, sodass sowohl die Motivation zu Lernen, wie auch zu Lehren steigt. Wiederholte Evaluationen und Korrekturen dieses Systems sind geplant, bei denen auch TÄ ihre Ideen und Vorschläge unterbreiten können. Allg. unfallchirurgische Ambulanz und Spezialambulanzen Erstuntersuchungs-Ambulanz Von Beginn der Ausbildung an haben die jungen Kollegen in der Erstuntersuchungsambulanz die Möglichkeit an der Diagnostik unfallchirurgischer Verletzungen zunächst beobachtend Teil zu nehmen. Dabei lernen sie die wichtigsten Grundlagen der klinischen Untersuchung und der aperativen Diagnostik, insbesondere die Indikationsstellung für Röntgen-, CTund/oder MRT- und Ultraschalluntersuchung, kennen. Der Schwerpunkt bleibt jedoch auf der exakten klinischen Diagnostik, die die Strahlenbelastung durch die Bildgebenden Verfahren reduzieren kann. Unter Aufsicht eines Facharztes oder Assistenten können Turnusärzte auch selbständig Frischverletzte untersuchen und einen Behandlungsplan erstellen. Besonders die primäre chirurgische Wundversorgung wird den Kollegen sowohl theoretisch wie auch praktisch beigebracht. Sie sind dabei unter ständiger Aufsicht. Sollte eine Wundbehandlung die Kompetenz des Turnusarztes übersteigen, wird diese von einem Facharzt (z.b. Schockdienst) durchgeführt und der Turnusarzt als Assistenz mitgenommen. Dadurch erweitert sich auch ständig das Kompetenzniveau der TÄ. Letztendlich wird den Kollegen auch die Grenzen der Behandlung im Ambulanz-, bzw. Ordinations-Bereich vermittelt, sodass sie dann später in ihrer Ordination wissen, welche Fälle ins Spital eingewiesen werden müssen. Nachbehandlungs-Ambulanz Da die TÄ auch am Nachbehandlungstag bei den Nachkontrollen dabei sind, bzw. unter Aufsicht auch selbständig Nachkontrollen durchführen werden, sehen sie den regelrechten Verlauf (bzw. auch Abweichungen davon) einer Wund- oder Frakturheilung. Sie können so auch das Ergebnis ihrer chirurgischen Intervention verfolgen. Spezialambulanzen Neben der allg. Erstuntersuchungsambulanz werden an unserer Abteilung folgende Spezialambulanzen geführt: 6

Ambulanz für Kniegelenksverletzungen Ambulanz für Schulterverletzungen Wirbelsäulenambulanz Ambulanz für kindliche Verletzungen Ambulanz für Handverletzungen (Chefambulanz) Diese werden von Ärzten mit besonderem Interesse an einem Schwerpunkt betreut, wobei die Turnusärzte im Regelfall freiwillig in den Spezialambulanzen anwesend sein und ihr Wissen erweitern können. Unfallchirurgische Bettenstationen Die Mit- und Eigenverantwortliche Tätigkeit auf den Bettenstationen ist zu Erlangung verschiedenster Erfahrungen und Fertigkeiten für die in Ausbildung stehenden Ärzte unverzichtbar. Konservative Behandlungstechniken (Extensionsbehandlungen, Lagerungsbehandlung, allg. Verbandtechniken etc), medikamentöse Behandlung aller Arten posttraumatischer und postoperativer Infekte, Thromboseprophylaxe, physikalisch medizinische Maßnahmen und Rehabilitation, fachspezifische Schmerztherapie und Dokumentation und Bewertung von Krankheitsverläufen sind nur einige Beispiele dafür. Die drei unfallchirurgischen Bettenstationen unserer Abteilung werden von je einem Ärzteteam geführt. Da auch schwerverlezte und kritisch kranke Patienten einem der Teams zugeordnet sind, werden diese auch von den jeweiligen Teams visitiert. Die Auszubildenden Kollegen können so einerseits die unfallchirurgische postoperative Nachsorge unter Anleitung erlernen und unter Kontrolle auch selbständig durchführen, andererseits auch die Behandlung und Pflege kritisch kranker Patienten und Polytraumatisierter kennenlernen. Schockraum Die Mitverantwortliche Tätigkeit im Schockraum ist für eine unfallchirurgische Ausbildung unverzichtbar. Vor allem Traumamanagement, Reanimationsverfahren, Diagnostik und Therapie des Polytraumatisierten oder Schwerverletzten, Bluttransfusionen sowie klinisches und apparatives Monitoring müssen hier erlernt werden. Die TÄ werden in der Regel ein bis zweimal pro Monat für einen 24-Stunden Dienst als Schockdienst eingeteilt. Unter Aufsicht und Kontrolle des diensthabenden Oberarztes werden sie hier bei der Versorgung Schwerstverletzter mit dabei sein und die Grundzüge des Schockmanagements erlernen. Die Teilnahme an einem Notarztkurs ist zwar keine Vorraussetztung, kann aber mit einem Schockdienst als gegenseitige Ergänzung angesehen werden. Operationssaal Allgemein chirurgische Grundlagen An den Aufnahmetagen werden TÄ zur Operationsassistenz eingeteilt, können aber auch an den Springertagen an Operationen teilnehmen. Sofern dies ihnen noch nicht bekannt ist, erlernen sie unter Anleitung die chirurgische Händedesinfektion, sind aber auch bei der Vorbereitung, Desinfektion und Abdecken des OP-Gebietes dabei. 7

Spezielle traumatologische Verfahren Durch wiederholte Assistenz bei diversen Operationen können TÄ ihre anatomischen Kenntnisse wiederholen und verschiedene Operationsverfahren und Op-Techniken kennenlernen, wobei besonders auf Nahttechniken geachtet wird. Kleinere traumatologische Eingriffe werden die TÄ unter Assistenz eines Facharztes auch selbst durchführen können. III. Zusammenfassung Die Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie des SMZ-Ost stellt neben der Unfallchirurgischen Abteilung des Wilhelminenspitals und des AKH eine von drei Unfallchirurgischen Abteilungen eines öffentlichen Krankenhausträgers in Wien dar, an der Ärzte zum Allgemeinmediziner in unfallchirurgischen Belangen ausgebildet werden können. Dieser Verantwortung bewußt versucht die Abteilung mit dem obigen Ausbildungskonzept eine qualitativ hochwertige und den Anforderungen eines praktischen Arztes entsprechende unfallchirurgische Ausbildung zu ermöglichen. Wir werden unser Konzept wiederholt evaluieren und freuen uns über zweckdienliche Verbesserungsvorschläge von Seiten der TÄ. 8