Predigt (Tit 2,11-14): Kanzelsegen: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

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Transkript:

Predigt (Tit 2,11-14): Kanzelsegen: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen. Liebe Gemeinde, wie schön, dass Sie alle da sind! Wie schön, dass Sie alle zur Christvesper in die Philippuskirche gekommen sind! Vermutlich hat das auch Gründe. Vielleicht wollen Sie einfach mal abschalten und das hinter sich lassen, was an Unruhe und Hektik in den letzten Tagen da war. Vielleicht möchten Sie jetzt einfach einmal zur Ruhe kommen, Zeiten der Stille finden. Vielleicht möchten Sie eine klassische Christvesper erleben und ein Stück weit Weihnachtsatmosphäre in sich aufnehmen. Vielleicht wünschen Sie sich darüber hinaus, die frohe Weihnachtsbotschaft zu hören, sich davon neu erfüllen zu lassen. Schon mal vorab: Sie werden in dieser Christvesper dazu Gelegenheit bekommen. Der Bibeltext, der für Heilig Abend vorgesehen ist, enthält eine tiefgehende Weihnachtsbotschaft. Ich lese Worte aus dem 2. Kapitel des Titusbriefes: Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken.

Viele Themen, die zum christlichen Glauben gehören, werden im Briefabschnitt angesprochen. Sicherlich kann ich nicht auf alles eingehen. Das wären zu viele Gedanken und würde vielleicht dann zu sehr von Weihnachten weggehen. Vielleicht denken Sie jetzt auch: Das klingt gar nicht so weihnachtlich. Wenn man aber genau hinhört, dann spürt man: Von Weihnachten her wird die Botschaft von Jesus Christus entfaltet. Jesus Christus ist geboren! Der Verfasser des Titusbriefes sagt es etwas theologischer: Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen. Um ehrlich zu bleiben - es wird von zwei Erscheinungen in unserem gesamten Briefabschnitt gesprochen: Von der Erscheinung Gottes, die an Weihnachten in der Geburt Jesu Christi geschehen ist. Und von der zukünftigen Erscheinung, wenn Gott in Herrlichkeit kommen wird und die gute, himmlische Zukunft anbrechen wird. Ich gehe heute, in der Christvesper nur auf das erste Erscheinen Gottes ein. Es ist ja Weihnachten. Ich frage mich erstmal, was bedeutet eigentlich, dass Gott uns Menschen erscheint? Erscheinung heißt im Griechischen Epiphanie. Die Kirche hat danach sogar eine bestimmte Kirchenjahreszeit nach benannt, die Epiphaniaszeit. Die Menschen, die zur Zeit des römischen Reiches damals lebten, verbanden damit sicherlich sehr viel. Das löste in ihnen viele Bilder aus, die wir mit dem Wort wahrscheinlich nicht mehr verbinden. Epiphanie, Erscheinung - da dachte man an Könige oder Kaiser, die gewaltig auftraten. Alles, was sich ihnen in den Weg stellte, wurde niedergeschlagen und unterdrückt. Man dachte an die Eroberungszüge der römischen Kaiser. Da ging es teils hart und brutal zu. Gnädig, liebevoll, heilsam war das nun nicht. Ein weiteres konkretes Beispiel dafür wäre auch der König Herodes im Heiligen Land, der sich zwar an die Religion rein formal hielt, aber grausam war. Alles,

was nur den Verdacht der Konkurrenz ihm gegenüber stand, wurde ausgeschaltet, beseitigt. Der Geschichtsschreiber Josephus Flavius sagt es in etwa einmal so: Es ist besser ein Hund als ein Mensch in der Nähe des Herodes zu sein. Dann hat man bessere Überlebenschancen. Man kann sagen: Grausam und hart waren die mächtigen Herrscher der Zeit damals. Und man kann mit Blick auf das Weltgeschehen heute sagen: Das Bild ist nicht überholt. Es ist sehr aktuell. Man denke nur an das, was nun schon so lange Zeit in Syrien und im Irak passiert. Wie furchtbar und brutal geht es da zu. Machthaber kämpfen um ihren Einfluss und setzen dafür alles Mögliche ein - auch im Namen der Religion. Oder man denke an Russland, welche Mittel dort eingesetzt werden, um Menschen die freie Meinung zu nehmen. Ähnliches kann man von der Türkei sagen. Manches Unrecht geschieht dort und wir Europäer stehen so etwas dazwischen: Gewinnen wir Russland und die Türkei als Partner, schmieden eine große Koalition oder distanzieren wir uns eher und nennen all das Unrecht beim Namen? Es ist nicht leicht in diesen Zeiten, wo so vieles in der Welt drunter und drüber geht. Es ist nicht leicht, in einer komplexer werdenden Welt den richtigen Durchblick zu haben. Wir haben dazu heute Worte aus Psalm 2 gehört: Warum toben die Heiden und murren die Völker so vergeblich? Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herren halten Rat miteinander wider den HERRN und seinen Gesalbten. Ich habe überlegt, ob ich diesen Psalm, der auch zu Weihnachten vorgegeben ist, bete. Das klingt wenig weihnachtlich. Aber dafür ist er sehr ehrlich und beschönigt nicht, wie es in der Welt zugeht, damals wie heute. Die Struktur ist ähnlich geblieben. Machtvoll setzt man sich durch ohne Rücksicht auf Verluste. Heilsam, gnädig ist das nicht.

Ganz anders lautet da zu unserem Glück die frohe Botschaft an Weihnachten im Titusbrief: Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen. Das ist ein ganz anderes Auftreten, ein ganz anderes Erscheinen, das Gott hier an den Tag legt. Gott erscheint uns gnädig und heilsam! Und das ist etwas, das nicht nur mich persönlich, sondern alle, aber wirklich alle Menschen betrifft! Gottes heilsame Gnade hat etwas Universales! Es betrifft die ganze Welt. Ich kann also nicht meinen privaten christlichen Glauben pflegen und die Welt mit all ihrem Leiden ausblenden. Das wäre zu kurz gedacht, wenn ich nur etwas innere Weihnachtsstimmung mit meinem lieben Jesulein erleben will, das aber kein Konsequenzen für mein Leben hätte und ich die Welt mit all ihrer Not um mich herum ausklammere. Dazu später mehr. Die frohe Weihnachtsbotschaft lautet jedenfalls: Gott erscheint allen Menschen nicht so, dass er mit Gewalt die Menschen niederwirft und alles, was sich ihm in den Weg stellt, platt macht. Gott erscheint allen Menschen, indem er in die Tiefen unseres menschlichen Lebens kommt und den unteren Weg geht. Man denke da an die Weihnachtsgeschichte: Die Krippe, das Vieh, die Hirten in einer verlassenen Gegend nahe der hässlichen nichtssagenden Stadt Bethlehem. Das ist keine großartige Epiphanie. Das ist eine erbärmliche Epiphanie. Aber genau das tut Gott! Das tut er aus Liebe zu uns, für uns! Man denke an den weiteren Weg Jesu bis ans Kreuz. Oder wie es der Verfasser des Titusbriefes sagt: der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum. Was für eine tiefgehende Botschaft! Ja, was für eine tiefgehende Weihnachtsbotschaft!

Weihnachten ist nicht nur ein Stück heile Welt, das mein alltägliches Leben, so wie es im Jahr halt läuft, gut heißt. Weihnachten heißt, dass Gott zum schuldigen, ja sündigen Menschen kommt und alles, was da nicht gut gelaufen ist, weg nimmt, bereinigt. Das ist für mich jetzt nicht steile, dogmatische Theologie an Weihnachten. Nein, da spüre, entdecke ich, wie heilsam Gottes Gnade für mein Leben ist! Er schenkt mir so wunderbare heilsame Beziehungen gegen all das, was mein Leben krank macht, was es kaputt macht und zerstört. Die frohe Botschaft an Weihnachten lautet da klar: Von Gott her können neue, heile, gesunde Beziehungen entstehen! Und die Botschaft lautet weiter: Ich habe einen so menschenfreundlichen Gott. Lebe bitteschön jetzt auch diese Menschenfreundlichkeit in der Welt. Lebe das bitte auch im Kleinen wie im Großen, vor der Haustür und im fernen Weltgeschehen. Grenze dich davon nicht ab, so dass dein privater Glaube davon unberührt bleibt. Stell dich dem und versuche das zu leben. Mit einfachen Worten: Wenn ich mich von Gott geliebt weiß, dann kann ich auch diese Liebe an andere Menschen weitergeben. Oder mit den Worten aus dem Titusbrief, der uns dazu auffordert, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben. Ganz klar geht daraus hervor: Die frohe Weihnachtsbotschaft hat Konsequenzen für mein Leben. Lebe ich doch diese gesunden, heilsamen Beziehungen, die Gott schenkt! Lebe ich doch das, wenn jetzt so viele Flüchtlinge in mein Land kommen und noch kommen werden. Grenze ich mich nicht davon ab. Stell ich mich dem. Begegne ich da offen und hilfsbereit. Also von Weihnachten her ist da eine Willkommenskultur angesagt! Versuche ich mich doch auch für den Frieden einzusetzen gerade in den Ländern, wo die Flüchtlinge herkommen, dass sich die Verhältnisse dort wieder

stabilisieren und etwas von der heilsamen Gnade Gottes auch dort Wirklichkeit wird anstatt das machtvolle Auftreten grausamer Herrscher. Wer sich jetzt fragt: Ja, wo kann ich das kleiner Mensch denn machen? Das ist doch alles so weit weg und nicht direkt vor Ort. Dem kann ich nur sagen: Dann versuche es eben vor der Haustür. Denke ich doch einmal an die Menschen, denen es gerade nicht so gut geht, die sich einfach über ein Lebenszeichen von mir freuen. Nehme ich dafür doch einmal Zeit, höre einfach zu und habe ein offenes Ohr. Bin ich da doch einfach für den anderen da! Ich erlebe das, wie wichtig es ist, das in unserer Gemeinde und in meiner Umgebung zu beherzigen und umzusetzen. Da ist nicht unbedingt viel mit heile Welt. Nach außen hin wirkt es manchmal so, aber es ist so nicht. Wenn ich so an das Jahr und an die letzte Zeit zurück denke, was habe ich da nicht alles Mögliche mitbekommen: Menschen, die schwer krank werden. Menschen, die unter Depressionen leiden. Menschen, die sich auseinander gelebt haben und sich trennen. Gott hingegen verkündigt mir mit der frohen Weihnachtsbotschaft: Genau in diese unheile Welt will ich kommen. Genau da, in diese Tiefen menschlichen Lebens will ich hin kommen und heilsame, gesunde Beziehungen schaffen. Lass dich doch darauf gerade an Weihnachten neu ein! Erfahre neu, dass ich ein menschenfreundlicher Gott bin, der es gut mit dir meint und dich durch und durch liebt! Und versuche selbst, diese Menschenfreundlichkeit, diese Liebe auch zu leben, einfach für andere Menschen da zu sein! Nochmals mit den kompletten Worten aus dem Titusbrief: Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige

Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken. Amen. Kanzelsegen: Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle unsere Vernunft, er bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserem Herrn. Amen.