Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 PD Braunschweig Dez.11/RASt
Datengrundlage der PKS Die polizeiliche Kriminalstatistik kann kein vollständiges Bild der Kriminalität wiedergeben. In ihr wird nur die polizeilich bekannt gewordene Kriminalität (Hellfeld) abgebildet. Das Dunkelfeld hingegen, also der Anteil der Straftaten, welche der Polizei nicht bekannt geworden sind, ist abhängig von der Art des Deliktes und kann sich unter dem Einfluss verschiedener Faktoren ändern.
Hell - / Dunkelfeld Einflussfaktoren Anzeigenbereitschaft der Bevölkerung, abhängig von z.b.: Veränderung sozialer Werte, Normen, Toleranzschwellen Vertrauen in die Polizei polizeiliche Aufklärung / Aufklärungschance Prävention Versicherungsaspekte; Vertragsbedingungen Anzeigeverhalten von Unternehmen (Tankpächter, Kaufhäuser, Verkehrsbetriebe) Intensität von Kontrollmaßnahmen (Polizei oder Unternehmen) Intensität und Art der Schwerpunktsetzung in der polizeilichen Kriminalitätsbekämpfung
Dunkelfeldstudie Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen Die kriminologische Forschungsstelle (KFS) des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA NI) führte im Rahmen eines Projektes bereits im Jahr 2013 eine erste periodisch angelegte sogenannte Dunkelfeldstudie in Niedersachsen durch. Die Erkenntnisse daraus haben die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) um die Perspektive der Bevölkerung ergänzt und so ein deutlicheres Bild von der Kriminalitätslage im Land Niedersachsen ermöglicht. Die Erhebung war in dieser Form bundesweit einzigartig. Um aktuelle Tendenzen und Entwicklungen des realen Kriminalitätsgeschehens zu erkennen, schließt sich 2015 nunmehr zwei Jahre später die zweite landesweite Befragung an.
Straftaten und deren Aufklärung in der Region Braunschweig
Aufklärungsquote stabilisiert bei 60%+ Straftatenaufkommen um 5,26% (+3.799 Fälle) gestiegen (im Vorjahr war die Anzahl der Straftaten um 5,65% (-4.327 Fälle) gesunken)
Häufigkeitszahl (Straftaten x 100.000 / Einwohnerzahl) der Landkreise und Städte
Veränderungen in den Deliktsbereichen Straftaten gegen das Leben Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit Diebstahl gesamt einfacher Diebstahl schwerer Diebstahl Vermögens- und Fälschungsdelikte Sonstige Straftatbestände (StGB) Strafrechtliche Nebengesetze 67 (39 Versuche) 53 745 680 5.756 5.756 10.485 10.786 11.222 12.382 13.845 14.912 14.898 15.592 16.129 15.760 2014 2013 27.294 26.120
Kriminalitätsschwerpunkte»Gewaltkriminalität» Körperverletzung» Häusliche Gewalt»Schwere Diebstahlskriminalität» Wohnungseinbruch» Kraftfahrzeugdiebstahl»Internetkriminalität»Betäubungsmittelkriminalität»Jugenddelinquenz
Gewaltkriminalität Rückgang um -5,20% (Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, gef. u. schw. Körperverletzung, Erpresserischer Menschenraub)
Körperverletzungsdelikte Rückgang um 3,75%
Häusliche Gewalt Anstieg um +3,15%
Schwere Diebstahlskriminalität
Wohnungseinbrüche Anstieg um 3,47%
Maßnahmen der Polizei zum Schwerpunkt Wohnungseinbruch Präventionsmaßnahmen 1.610 persönliche Beratungen 10 Ausstellungen 48 Informationsveranstaltungen 16 mal Einsatz des Polizei-Info-Mobiles (PIM) 22 Veranstaltungen in Seniorenheimen 6 Messen 150 Vorträge
Maßnahmen der Polizei zum Schwerpunkt Wohnungseinbruch Operativmaßnahmen Erhöhung der polizeilichen Präsenz an Brennpunkten sowie Einsatz von zivilen Fahndungskräften in von Wohnungseinbruchdiebstahl betroffenen Bereichen. Gezielte Auswahl von Streifenrouten nach erfolgter Analyse der bisherigen Tatorte und der sich daraus ergebenden Risikoeinschätzung von erneuten Taten. Einrichtung von Ermittlungsgruppen für den Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahles.
Wohnungseinbruchdiebstahl Versuch vollendet Anteil der vollendeten Taten sinkt weiterhin - Versuchstaten steigen
Kraftfahrzeugdiebstahl Rückgang um -5,8%
Diebstahlsdelikte -/- Vermögens-,Fälschungs-, Betrugsdelikte Deliktsverschiebung
Internetkriminalität
Ergebnisse der Dunkelfeldstudie 2013 Nur 9 % aller Cybercrimefälle wurden angezeigt 12,5 % der Befragten wurden im Jahr 2012 Opfer einer Cybercrime-Straftat.
Cybercrime (Straftaten mit Medium Internet )
Betäubungsmittelkriminalität
Betäubungsmitteldelikte
Zunahme bei Betäubungsmittelarten Allgemeiner Verstoß mit Cannabis und Zubereitungen 1.801 2.072 Unerlaubter Handel und Schmuggel mit/von Cannabis und Zubereitungen 330 396 Allgemeiner Verstoß mit Amphetamin/Methamphetamin und seine Derivate in Pulver- oder flüssiger Form sowie in Tablettenbzw. Kapselform (Ecstasy) 349 437 2014 Allgemeiner Verstoß mit Kokain einschl. Crack 243 278 2013 Allgemeiner Verstoß mit sonstigen Betäubungsmitteln 153 107 Unerlaubter Handel mit und Schmuggel von Amphetamin und seine Derivate in Pulver- oder flüssiger sowie in Tabletten- bzw. Kapselform (Ecstasy) 0 87 Unerlaubter Handel und Schmuggel mit/von sonstigen Betäubungsmitteln 61 39
Beteiligung Altersgruppen bei aufgeklärten BtM-Fällen
Kinder- und Jugenddelinquenz
Jugenddelinquenz Anzahl der Fälle mit Kindern und Jugendlichen
Anzahl aufgeklärter Fälle Straftaten durch Minderjährige unter Alkoholbeeinflussung 14,00% 12,00% 10,00% 8,00% 6,00% 4,00% 2,00% 0,00% 2009 2010 2011 2012 2013 2014 unteralkoholbeeinflussung 12,38% 9,69% 8,97% 9,76% 7,97% 6,28%
Maßnahmen der Polizei zum Schwerpunkt Jugenddelinquenz Intensivierung der Kontrollen an bekannten Treffpunkten von Jugendlichen und gezielte Aufklärungsarbeit. Präventionsteams der Polizei führten in Zusammenarbeit mit Präventionsräten insgesamt 563 Veranstaltungen zu verschiedenen Themen durch: Eigentumskriminalität Gewaltprävention Zivilcourage Suchtprävention Medienkompetenz Rund 13.500 Kinder und Jugendliche wurden bei präventiven Jugendschutzmaßnahmen erreicht. Insbesondere Gewaltkriminalität bei Minderjährigen und die durch Alkoholeinfluss begangen Straftaten durch Minderjährige standen hierbei weiterhin im Fokus. 183 Alkoholtestkäufe durch Minderjährige. Daraus folgten 87 Verwarngeld, Bußgeldoder Strafverfahren gegen die verantwortlichen Verkäufer.
Termin: Samstag, 20. Juni 2015 Verkehrssicherheitstag des Landes Niedersachsen in Braunschweig, Schlossvorplatz
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit PD Braunschweig Dez.11/RASt