DER BLAUDRUCK LEBT! Karl Wagner begrüßt die Teilnehmer des Treffens mit einem Zirbenschnaps

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Transkript:

DER BLAUDRUCK LEBT! Am Wochenende um den 06. Juli 2013 folgten wir der Einladung der Blaudruckerei Wagner nach Bad Leonfelden zum "Tag des Blaudrucks" Karl Wagner begrüßt die Teilnehmer des Treffens mit einem Zirbenschnaps Einer sehr herzlichen Begrüßung der aus Ungarn, Tschechien, Österreich und Deutschland angereisten zehn Blaudruckereien folgten interessante Fachgespräche, sowie am nächsten Tag ein abwechslungsreiches Programm. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Oberösterreichischen Landesausstellung 2013 statt. Die offizielle Veranstaltung begann im "Haus am Ring" in Bad Leonfelden mit einem Symposium. Es gab einen Vortrag zur Bedeutung, den Eigenschaften und damit den Besonderheiten des Indigos von Frau Dr. Gundula Voss (Chemikerin und Fachfrau für Indigo, Universität Linz). Symposium am Vormittag v. links n. rechts: Gexi Tostmann, Dr. Gundula Voss, Karl Wagner, Catherine Legrand u. die Moderatorin Verena Wagner.

Frau Catherine Legrand (Autorin der Bücher: " Indigo: The Color That Changed the World " und "Wunderbare Welt der Stoffe") berichtete mit beeindruckenden Fotos von ihrer Reise um die Welt auf den Spuren des Indigos und den unterschiedlichen Methoden der Gewinnung des Farbstoffes, den vielfältigen Techniken des Gestaltens und Färbens und auch den wunderschönen Indigotextilien in vielen Kulturen der Erde. Aus dem "Městské Muzeum ve Volyni" in Tschechien berichtete eine Vertreterin über die Geschichte des Blaudrucks in Südböhmen. Zum Treffen angereist waren auch Gexi Tostmann von der Firma Tostmann Trachten, Eberhard Brandt, Vorsitzender des Heimatvereins Pferdingsleben/ Thüringen, der sich intensiv mit dem Waidanbau und der Bedeutung des Waids (eine Pflanze aus der auch Indigofarbstoff gewonnen wird) früher und heute beschäftigt. Auch die Kuratorin Mag. Kathrin Pallestrang, vom Österreichischen Museum für Volkskunde in Wien, dass über eine umfangreiche Modelsammlung verfügt war zum Blaudruckertreffen gekommen, um Informationen zu sammeln und die Fachkompetenz zu diesem alten Handwerk bzw. Kunsthandwerk weiter zu verbessern. Eine Vertreterin der Landesregierung, der Bürgermeister und andere Repräsentanten der Stadt nahmen an den Veranstaltungen teil und bekundeten ihr Interesse am Blaudruck und dessen Bedeutung als erhaltenswerte Volkskunst. Auch andere Gäste, die sich auf die eine oder andere Weise dem Blaudruck verschrieben haben, die ich hier namentlich nicht alle erwähnen kann, trugen zum Gelingen des Treffens bei. Im Hof des Kulturzentrums präsentieren die Blaudrucker ihre Waren dem interessierten Publikum.

Die angereisten Blaudruckwerkstätten zeigten ihre Produkte, die nicht nur im klassischen Stil, sondern auch durch eigene kreative Gestaltungstechniken sehr kunstvoll und modern sind. Es ergaben sich dabei konstruktive Gespräche untereinander und auch mit den Teilnehmern des Symposiums. Der Bad Leonfeldener Trachtenverein zeigte mit seinen zahlreichen Mitgliedern in einer eigens eingerichteten Werkstatt, wie die Oberösterreichischen Trachten, in denen natürlich Blaudruckstoffe verarbeitet werden, entstehen. Die Damen des Trachtenvereins zeigen wie die Dirndl, die im Mühlviertel gern getragen werden, entstehen. Im Verlauf des Nachmittags konnte die Blaudruckerei Wagner besichtigt werden. Bei der kurzen Wanderung dort hin, konnte man am Wegesrand die Lebendige Werkstätte "Vom Flachs zum Leinen", wofür auch eigens ein kleines Färberwaid- und Flachsfeld angelegt wurde, besichtigen. In der Druckerei zeigt Maria Wagner die Model und wie s gemacht wird. Der Besuch in der Blaudruckerei Wagner im Mühlviertel war selbst für uns als Blaudrucker sehr aufschlussreich, da der Betrieb bereits in vierter Generation fortgeführt wird.

Am Abend konnten wir eine Blaudruckmodenschau erleben, die vom Trachtenverein Bad Leonfelden präsentiert wurde. links: Dirndl, die im Trachtenverein Bad Leonfelden entstanden sind. unten: Modelle von Angelika Thielemann. Außerdem präsentierte die Blaudruckerin Frau Angelika Thielemann eine Kollektion ihrer Blaudruckmodelle, die damit zeigte, dass klassische Blaudruckstoffe zu moderner und eleganter Mode werden können. Viele Mühlviertler Blaudruckliebhaber besuchten die Veranstaltung und zeigten reges Interesse an den vorgestellten Blaudrucken. Erwähnen möchte ich noch, dass Indigo- Handblaudruck von der Österreichischen UNESCO-Kommission 2010 in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen wurde. Das bedeutet, dass das Drucken mit zum Teil historischen kunstvoll hergestellten Holzmodeln und die einzigartige Technologie der Indigoküpenfärbung in Österreich als besonderes Kulturgut erkannt wurde und die Erhaltung als solches auch entsprechend unterstützt und gefördert wird. (Das würden wir Blaudrucker im "Rest der Welt" uns auch wünschen)

Auf diesem Wege noch einmal unseren herzlichsten Dank an die Veranstalter des Treffens, die ganze Blaudruckfamilie Wagner, die mit viel Fleiß und Engagement alles organisiert haben, sowie die Landesregierung, die auch durch die finanzielle Unterstützung das Treffen ermöglicht haben. Wir werden noch lange an die schönen interessanten Stunden in Bad Leonfelden denken und mit neuen Inspirationen weiter drucken und färben. Heidi Folprecht -Pscheida Fotos: Hartmut Pscheida Coswig im Juli 2013