ABSCHIED NEHMEN. Ein Leitfaden für den Trauerfall



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Transkript:

ABSCHIED NEHMEN Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich. (Dietrich Bonhoeffer)

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ABSCHIED NEHMEN 3 Für immer, deine Freunde Todesanzeigen sind Teil der Trauerarbeit Der Tod wird in unserer modernen Gesellschaft weitgehend verdrängt. Die Hauptursache für diese Verdrängung dürfte in der Hoffnungslosigkeit angesichts des Todes sowie im Verlust religiöser Vorstellungen in unserer Gesellschaft begründet liegen. Die Tatsachen, dass der Akt des Todes durch die moderne Technologie in Krankenhäusern verschleiert wird und die Lebenserwartung durch die Fortschritte in Medizin und Wissenschaft sowie durch allgemein bessere Lebensbedingungen zugenommen hat, ändern nichts daran, dass die Angst vor dem Tod groß bleibt. Die Seite mit den Todesanzeigen ist neben Sport und Lokalnachrichten der meistgelesene Teil einer Zeitung. In den meisten Fällen wird der Tod eines Menschen durch Todesanzeigen in der örtlichen oder überregionalen Tagespresse mitgeteilt. Todesanzeigen haben also einen öffentlichen Charakter und sind prinzipiell an alle Mitglieder der Gesellschaft gerichtet. Diese Anzeigen bieten die Möglichkeit, den Tod eines Menschen in Worte zu kleiden und den Gefühlen der Hinterbliebenen Ausdruck zu verleihen. Insofern kann die Todesanzeige auch als ein Teil der Trauerarbeit und des Trauerrituals angesehen werden. Bis ins 19. Jahrhundert war der Tod noch von alltäglicher und öffentlicher Brisanz; mit der zunehmenden Industrialisierung, Urbanisierung und Technisierung wurde der Tod jedoch immer mehr in das private Leben der Betroffenen gedrängt. Waren bis dahin private Instanzen wie Leichenfrauen, Leichenbitter und Küster für die Bekanntmachung des Todes verantwortlich, so nahm ihnen nun die maschinell gedruckte und damit einer großen und unbekannten Öffentlichkeit zugänglich gemachte Todesanzeige diese Aufgabe ab. Die frühen Todesanzeigen, in denen auch oftmals Angaben zu den Todesumständen und ursachen gemacht wurden, erschienen ohne den heute allgemein üblichen Trauerrand unter Rubriken wie Vermischte Nachrichten oder Familiennachrichten. Aber lässt sich die Unfassbarkeit des Todes in Worte fassen? Das Formulieren einer Todesanzeige ist für die Hinterbliebenen eine schwierige und heikle Aufgabe. Der Text muss so gewählt werden, dass die ganze Verwandtschaft, oftmals mehrere Generationen, damit einverstanden ist. Bestatter und Zeitungsverlage bieten den Hinterbliebenen Hilfe an. Seit einigen Jahren ist ein wachsendes Bedürfnis nach individuelleren Ausdrucksformen erkennbar. Die Anzeigen geben vielleicht nur einen Vornamen und ein Datum preis und sind nur für Eingeweihte zu entschlüsseln. Oder, in einer anderen Variante, erzählen sie ganze Geschichten Wer wandert, fährt Rad oder Ski und spielt Tennis mit uns? Wer diskutiert ebenso leidenschaftlich wie sachkundig mit uns? Du bleibst einer von uns. Deine Freunde. A NNETTE O ELFKEN-PRETZEL

4 ABSCHIED NEHMEN Inhalt Editorial: Für immer, deine Freunde 3 Strenge Regeln bei der Bestattung 5 Würdevoller Blumenschmuck 8 Schnelle Hilfe 10 Bücher zum Thema 11 Mit ein bisschen Zuspruch ist es nicht getan 12 Beerdigungsbräuche 14 Aufrichtige Anteilnahme 17 Grabsteine erzählen Geschichten 20 Vorsorge zu Lebzeiten 22 Trost im Glauben 23 Bunte Särge als Alternative 25 Bürokratie macht vor Trauer nicht halt 26 Rechnen ist nicht pietätlos 28 Die Grabbepflanzung 30 Abschied nehmen 32 STEINMETZ WERKSTATT FRANKI seit 1880 Innenausbau Treppenbau Restaurierungen Natursteinhandel BESTATTUNGEN FRANKI & POPP Grabmale Trauerfloristik Gartengestaltung Denkmalpflege Ausstellung und Büro: Am Friedhof Furtwangen Werkstatt: Kirnerstraße 5 78120 Furtwangen Tel. 0 77 23/91 31 00 Fax: 0 77 23/50 35 72 www.stein- form.de Bregstraße 6 78120 Furtwangen Tel. 0 77 23/29 37 Mobil: 0177-6 31 16 42 E-Mail: info@stein-form.de

ABSCHIED NEHMEN 5 Strenge Regeln bei der Bestattung Im Trauerfall gibt es viel zu tun W enn ein Angehöriger stirbt, kommt zur Trauer um den Toten der Druck, möglichst rasch die Bestattung organisieren zu müssen. Schließlich hat in Deutschland eine Beerdigung innerhalb von 96 Stunden stattzufinden. Ist der Angehörige zu Hause verstorben, gilt es einiges zu beachten: War kein Arzt in der Sterbestunde anwesend, muss der Hausarzt oder ein Notarzt herbeigerufen werden. Der Mediziner stellt die Todesursache fest und die Todesbescheinigung aus. Wenn die Familie in Ruhe Abschied nehmen will: Erkundigen Sie sich bei der Gemeinde oder beim Bestatter, ob und wie lange ein Toter zu Hause aufgebahrt werden darf. Das ist in jedem Bundesland unterschiedlich geregelt. Stirbt der Angehörige in der Klinik, bleibt er in aller Regel etwa sechs Stunden im Sterbezimmer. Nach Absprache mit dem Krankenhaus kann er dort meist auch länger bleiben. Die Überführung von der Klinik zum örtlichen Friedhof oder zu einem auswärtigen Bestattungsort findet erst statt, wenn die entsprechenden Papiere der ärztlichen Leichenschau vorliegen und die Anmeldung beim Standesamt zur Beurkundung des Sterbefalles möglich ist. Darum bleiben Ihr Bestattungshaus für Triberg, Hornberg und Gutach! Große Sargausstellung! Große Sargausstellung! Im Trauerfall vereinbaren Sie bitte telefonisch einen Beratungstermin. Auf Wunsch erfolgt die Beratung auch bei Ihnen zu Hause. Inhaber: Reinhard Kohnen Obervogt-Huber-Str. 13 Werderstr. 26 78098 Triberg 78132 Hornberg Telefon 0 77 22/91 88 28 Telefon 0 78 33/96 08 05 Telefax 0 77 22/91 88 27 Telefax 0 78 33/96 08 61 Wir sind für Sie jederzeit erreichbar. Überführung im In- und Ausland. Erledigung aller Formalitäten. Vorsorgeberatung

6 ABSCHIED NEHMEN Verstorbene manchmal ein bis drei Tage dort, zum Beispiel an Wochenenden oder über Feiertage. Auf die Dienstleistung eines Bestatters kann das Trauerhaus nicht verzichten, denn er hat das Monopol auf den Transport von Toten. Mit dem Auftrag zur Überführung des Leichnams in die Leichenhalle muss aber nicht auch gleich ein Vertrag über das gesamte Begräbnis abgeschlossen werden. Dennoch werden vielfach Bestattungsunternehmen mit der kompletten Abwicklung der Beerdigung beauftragt. Eine persönliche Empfehlung von Verwandten oder Freunden kann hilfreich sein, wenn man noch keine Erfahrungen mit einem Bestattungsunternehmen gemacht hat. Ein Qualitätsmerkmal ist es, wenn das Unternehmen das Fachzeichen des Verbandes Deutscher Bestatter vorweisen kann. Besitzt die Familie keinen Grabplatz, gilt es zunächst zu entscheiden, wo und wie der Tote bestattet werden soll. Danach müssen Sie den Termin mit der Friedhofsverwaltung und bei christlichen Begräbnissen mit dem Pfarrer abstimmen. Für Traueranzeige und -briefe liefert der Bestatter Muster zur Auswahl. Gäste, die nach der Beerdigung zum Leichenschmaus oder Trauerkaffee blei- Zur Trauer gehören Tränen. Tränen sind der Beginn des Trostes, sie machen uns frei zu neuem Handeln. ben sollen, informieren Sie am besten im Trauerbrief, wo dies stattfindet. Möchten Sie keine Beileidsbekundungen am Grab oder wünschen Sie statt Blumenkranz eine Spende, kündigen Sie das am besten in der Anzeige an. Formalitäten: Viele Dinge müssen Sie nicht selbst erledigen, sondern können sie auch an den Bestatter abgeben. So sind beim Standesamt am Sterbeort mehrere Sterbeurkunden zu beantragen, denn sie müssen vielfach vorgelegt werden. Dafür brauchen Sie den Totenschein, Personalausweis (oder Reisepass) von Ihnen und dem Verstorbenen, Geburtsurkunde und die Heiratsurkunde. War der Verstorbene geschieden, muss das Scheidungsurteil vorgelegt werden, war er verwitwet, die Sterbeurkunde des Partners. Anstelle der Einzelurkunden genügt die Vorlage des kompletten Familienstammbuchs. Nach dem Begräbnis: Informieren Sie die Bank über den Tod des Kontoinhabers. Abonnements vonzeitungen, Mitgliedschaften in Vereinen und Versicherungen müssen gekündigt werden. Wissen Sie nicht, welche Dauerverpflichtungen der Verstorbene eingegangen war, sollten Sie die Kontoauszüge Grabmale Küchenarbeitsplatten Bauarbeiten aller Art Johanne Renner Steinmetzmeister Hans-Thoma-Str. 5 78120 Furtwangen Tel. 07723/7539 www.renner-natursteine.de

ABSCHIED NEHMEN 7 nach Abbuchungen durchsehen. Informieren Sie außerdem den Vermieter, ob Sie den Haushalt auflösen oder die Wohnung behalten wollen. Ist ein Testament vorhanden, müssen Sie es am Amtsgericht im Sterbeort vorlegen. Dort wird es eröffnet. Wenn ein Testament bei einem Amtsgericht hinterlegt wurde, werden die Erben einige Wochen nach dem Todesfall automatisch informiert. Gibt es kein Testament, muss beim Amtsgericht ein Erbschein beantragt werden. Dieser ist nur dann nicht nötig, wenn es nicht viel zu vererben gibt und die Bank z. B. Guthaben auch ohne Erbschein auszahlt. Im Trauerfall werden folgende Dokumente benötigt: Personalausweis / Reisepass des Verstorbenen bei Ledigen und Minderjähigen standesamtliche Geburtsurkunde bei Verheirateten standesamtliche Geburtsurkunde und Heiratsurkunde (Stammbuch) bei Geschiedenen standesamtliche Geburtsurkunde, Heiratsurkunde und das rechtskräftige Scheidungsurteil bei Verwitweten standesamtliche Geburtsurkunde, Heiratsurkunde und die Sterbeurkunde des Ehegatten Bei Geburt oder Heirat im Ausland Originalurkunden und deutsche Übersetzungen von vereidigten und gerichtlich zugelassenen Übersetzern. Versicherungspolicen: Lebens-, Sterbe- oder gegebenenfalls Unfallversicherungen mit den letzten Beitragsquittungen Mitglieds- oder Beitragsbücher mit letzter Beitragsquittung sonstiger Verbände, Vereine oder Organisationen, die Sterbegelder oder Beihilfen gewähren Testament oder Hinterlegungsschein für das Amtsgericht oder den Notar Bestattungsvorsorgevertrag und Grabstellennachweis wenn vorhanden URBAN ESTERLE BILDHAUER- UND STEINMETZMEISTER Friedhofstr. 6 78166 Donaueschingen 07 71/45 47 Fax 0771/12667 Grabmale Natursteinarbeiten Restaurierungen sämtliche Steinmetzund Bildhauerarbeiten Feuchtsandstrahlen

8 ABSCHIED NEHMEN Ausdruck der Anteilnahme Blumenschmuck schafft einen würdevollen Rahmen S eit jeher gehören zu Trauer und Beerdigung Blumen. Auch in den Stunden des Abschieds sind sie ein gutes Zeichen des Dankes und der Verehrung. Blumen zur Beerdigung sind aber nicht nur ein letzter Gruß an den Verstorbenen. Sie zeigen auch Anteilnahme und Verbundenheit mit den Hinterbliebenen. Damit spenden sie Trost, selbst wenn passende Worte fehlen. Bei der Trauerfloristik haben Symbole besondere Bedeutung: Blumen wie weiße Callas und Lilien, klassischerweise auch als Totenblumen bezeichnet, sind Zeichen für Reinheit. Die Ringform des Kranzes symbolisiert die Unendlichkeit. Dem Anlass entsprechend sind die Farben der Trauerfloristik eher gediegen. Bei Blumen dominiert die Farbe weiß. Sehr beliebt und aktuell sind weiße Rosen, Callas oder Lilien als Trauerstrauß. Trauerkränze und Gestecke in grün werden gerne mit herbstlichen Elementen dekoriert. Gestecke wirken in der Trauerhalle und am Grab oft moderner und sind deutlich günstiger als Kränze. Die Kosten für Kränze und Sträuße variieren je nach Jahreszeit und Wunsch der Hinterbliebenen. Der Friedhofsgärtner ist nicht nur der Fachmann für Dauergrabpflege und Grabpflege, er fertigt auch Kränze und Gebinde. Er hilft, die Trauerfeier mit Blumen zu gestalten. Zu den Aufgaben des Friedhofgärtners gehört vor allem die Ausschmückung der Kapelle oder Feierhalle, der Schmuck der Trauerzelle und die Dekoration der Grabstätte. Der Blumenschmuck ist eine s ehr persönliche Angelegenheit. Die Auswahl ist mittlerweile groß, neben traditionellen Kränzen werden heute auch gerne modere Kränze gesteckt mit Blumen der Jahreszeit in allen Farben und buschigem Grün. Für den Kondolenzbesuch eignen sich neben geschmackvollen und edlen Sträußen mit beispiels- Trauerfloristik Grabpflege Blumen-Bäuerle Gärtnerei Schwedendammstr. 12 78050 VS-Villingen Tel. 0 77 21/2 26 38 Überzeugen auch Sie sich von den Vorteilen einer Dauergrabpflege: sorgfältige und fachgerechte Pflege Ihres Grabes ohne Kostensteigerung mit Qualitätsgarantie Wir beraten Sie gerne!

ABSCHIED NEHMEN 9 weise weißen Rosen auch kleine Handbuketts aus Blumen der Saison, mal dezent oder auch fröhlich je nachdem, in welchem Verhältnis man zum Verstorbenen stand und was am ehesten zu ihm passt. Der Blumenschmuck ist ein sehr variabler Kostenpunkt. Die Trauerhalle kann komplett mit Blumen dekoriert sein, das ist aber nicht unbedingt nötig. Ein farbintensives Gesteck oder vielleicht etwas ganz Persönliches, zum Beispiel eine eingerahmte Kinderzeichnung - schaffen oft eine warme Atmosphäre. Wichtig ist nach Aussage von Fachleuten die individuelle Beratung und Absprache, damit Arrangements entstehen können, die dem gewünschten Charakter der Trauerfeier entsprechen. Außerdem gilt es zu bedenken, dass auch die mitgebrachten Kränze beim Sarg arrangiert werden können. Verwandte, Freunde und Kollegen bringen zum letzten Geleit in der Regel Kränze mit. 0 77 21/261 20 und 90 88 95 jederzeit erreichbar Bestattungen Beratung und Vorsorge Seit 1962 der Bestatter Ihres Vertrauens. www.bandle-bestattungen.de Gerberstr. 59 bei der Friedhofskapelle: Marbacher Str. 29 Villingen

10 ABSCHIED NEHMEN Schnelle Hilfe Bestattungsunternehmen bieten 24-Stunden-Service an V erstirbt ein Angehöriger ohne Vorsorge getroffen zu haben, gehen die meisten Menschen zu einem Bestattungsunternehmen und geben alle Aufgaben an diesen ab. Zuvor sollte man sich über das Preisniveau informieren. Zum Gespräch beim Bestatter ist es empfehlenswert, einen Verwandten oder Bekannten mitzunehmen, um in dieser angespannten Situation einen aufmerksamen Zuhörer an seiner Seite zu haben. Nach einem Todesfall müssen viele Dinge und Formalitäten organisiert werden. Nach der Zusammenstellung aller notwendigen Dokumente geht es um die Planung von Bestattung und Trauerfeier. Nehmen Sie die Dienste eines Bestattungsunternehmers in Anspruch, hat das den Vorteil, dass dieser die gesamte Organisation... ist es empfehlenswert, einen Verwandten oder Bekannten mitzunehmen, um in dieser angespannten Situation einen aufmerksamen Zuhörer an seiner Seite zu haben. übernimmt. Zum Beispiel: Die Beratung, auf Wunsch auch zuhause im 24-Stunden-Service, Organisation der gesamten Bestattung und Trauerfeier, Erledigung aller Formalitäten, Behördengänge und Terminabstimmungen. Dazu kommt die Überführung zu jedem Bestattungsort, Verauslagen bestellter Fremdleistungen, Meldung des Sterbefalls, Festlegung des Grabes und die Aufbahrung. Zudem berät er bei der Herstellung der Trauerkarten und anzeigen, er vermittelt einen Trauerredner, berät bei der Auswahl der Trauermusik, gibt sachkundigen Rat bei der Grabpflege und unterstützt bei der individuellen Auswahl eines Grabmals. Mehr dazu beim Verband der Deutschen Bestatter unter: www.vdb-berlin.de und www.bestatter.de

ABSCHIED NEHMEN 11 Bücher zum Thema Was tun, wenn jemand stirbt? Der Ratgeber erläutert die verschiedenen Formen der Bestattung, die Kosten für Grab und Bestattungsunternehmen, die Zuschüsse von Krankenkassen, die Formalitäten, die zu erledigen sind, und erläutert, was nach der Beerdigung noch zu tun bleibt. 5,80 Zu bestellen bei: Versandservice Verbraucherzentrale Bundesverband, Postfach 1116, 59930 Olsberg, Tel: 0 29 62 /90 86 47; Fax: 0 29 62 /90 86 49, Internet: www.vzbv.de, E-Mail: versandservice@vzbv.de Die letzten Dinge regeln, Testament -Todesfall - Bestattung Nachlass. Von Gerhard Geckle. Rudolf-Haufe-Verlag Freiburg. 16,46 Es wird alles wieder gut, aber nie mehr wie vorher. Begleitung in der Trauer. Von Jochen Jülicher. Broschiert. Januar 1999. 9,90 Gute Hoffnung - jähes Ende. Von Hannah Lothrop. Broschiert. August 2005. 19,95 Ich will dich nicht vergessen. Von Jo Eckardt. Gebundene Ausgabe. Juli 2003. 12,95 Ratgeber der Stiftung Warentest, Finanztest Vererben und Erben. Einzelbestellung:Stiftung Warentest Vertrieb, Postfach 81 06 60, 70523 Stuttgart Internet: www.stiftung-warentest.de Meine Trauer wird dich finden! Ein neuer Ansatz in der Trauerarbeit. Von Roland Kachler. Broschiert. September 2005. 14,95 Dem Leben neu vertrauen. Den Sinn des Trauerns durch fünf Stadien des Verlusts fi nden. Von Elisabeth Kübler-Ross und David Kessler. Gebundene Ausgabe. März 2006. 19,95

12 ABSCHIED NEHMEN Mit ein bisschen Zuspruch ist es nicht getan Behandlung des Trauerprozesses ist sehr komplex T rauer ist eine normale Reaktion auf einen schwerwiegenden Verlust oder Schicksalsschlag. Dabei kann es zu einem intensiven und schmerzlichen Trauerprozess kommen, der eine regelrechte Trauerarbeit erfordert. Trauer ist, so lehrt die Psychologie, in verschiedene Phasen einteilbar: Phase 1: Zuerst will man den Verlust nicht wahrhaben, nur aus einem bösen Traum aufwachen. Man ist wie versteinert. Phase 2: Dann kommt es plötzlich zum aufbrechen heftiger Gefühlswallungen: Schmerz, Schuldgefühle, Angst, Wut, Zorn, aber auch quälende Sehnsucht usw. In dieser Phase drohen vermehrt Schlafstörungen, eine besondere Anfälligkeit für Infektionskrankheiten aller Art (z.b. Grippe) sowie unkontrollierte Selbstbehandlungsversuche mit Alkohol, Nikotin, Tabletten oder ähnlichem. Phase 3: Schließlich kann der Trauernde an nichts anderes mehr denken, als an seinen schmerzlichen Verlust. Während dieser Zeit zieht er sich zurück und ist mit sich selber und seinem Leid beschäftigt. Doch die Realität holt ihn wieder ein. Der Verlust wird langsam akzeptiert. Phase 4: In der letzen Phase bewegt sich der Trauernde wieder auf die Welt und andere Menschen zu. Aber auch das provoziert widersprüchliche Gefühle: Einerseits soll alles offener, intensiver erlebt und gestaltet und nichts soll verpasst werden. Andererseits hat man Angst vor der Zukunft und Furcht, wieder mit Trauer bezahlen zu müssen. Die Dauer des Trauerprozesses ist individuell und schwer festzulegen. Selbst das Trauerjahr erscheint häufig zu kurz. Auch pflegt der Schmerz nicht zu Beginn, sondern Monate nach dem Verlust am ausgeprägtesten zu sein. Gerade während dieser Zeit aber beginnt die Anteilnahme der Umwelt deutlich zurückzugehen. Der Betroffene wird - offen oder heimlich - aufgefordert, endlich wieder zur Tagesordnung zurückzukehren. Dabei können die einzelnen Trauerphasen erneut aufbrechen, wenngleich kürzer. Bei plötzlichem, dramatischem oder gewaltsamem Tod muss mit verlängerter und verstärkter Schockphase gerechnet werden. Die Behandlung des Trauerprozesses ist schwieriger als es sich die meisten vorstellen. Auf jeden Entwurf und Gestaltung von Grabmalen und Grabkreuzen in Metall Winfried Huger Schlosserei & Metallgestaltung Vockenhauser Str. 5. 78048 VS-Villingen Tel. 0 77 21/2062908. Fax 07721/2 062909 E-Mail: whuger@kreativ-in-metall.de. Internet: www.kreativ-in-metall.de

ABSCHIED NEHMEN 13 Fall soll man nicht versuchen, dem Trauernden die Trauer zu nehmen. Besonders bei Betroffenen in jungen Jahren, aber auch vor allem im höheren Lebensalter darf man nicht die eigenen Maßstäbe anlegen. Trauernde werden von ihrer Umgebung nach einer Zeit der Schonung schließlich als belastend empfunden. Deshalb sollen sie nach Ansicht der anderen ihren Schicksalsschlag möglichst bald überwinden. Trauernde müssen aber ihre Gefühle zeigen dürfen. Falsche Ratschläge ( gönnen Sie sich mal wieder ein Vergnügen ), nutzlose Appelle ( Sie müssen sich einfach mehr zusammennehmen ), leere Redensarten ( glücklicherweise ist sonst nichts passiert ) sind keine Hilfe und erschweren die Trauerarbeit. Besser ist es, nicht oberflächlich zu trösten oder den Verlust herunterzuspielen, sondern eher still verständnisvoll mitzuleiden. Anwesenheit und stumme Zuwendun g bedeuten mehr als Worte. Der wichtigste Faktor ist Geduld auf lange Sicht. Vorsicht ist auch an Wochenenden, Feiertagen und Jahrestagen angebracht (Einsamkeit, Rückblick, Erinnerung). Kleine Aufmerksamkeiten signalisieren Verbundenheit in der Not und spenden Trost: Postkarte, Anruf oder kurzer Besuch helfen viel. Entsprechende Bücher oder der Kontakt mit Menschen, die ihren Trauerprozess gerade erfolgreich abschließen konnten, sind oftmals hilfreich. Religiösen Menschen können während des Trauerprozesses in den Heiligen Schriften viel Trost finden. Glaubensbekenntnisse etwa der christlichen Religionen nehmen dem Tod die scheinbare Sinnlosigkeit und verweisen auf Gottes Heilsplan. IHRE GÄRTNEREI Qualität vom Fachmann für ein würdiges Gedenken. Grabpflege Grabneuanlagen Dauergrabpflege Wir sind sind Mitglied im Verband badischer Friedhofsgärtner EG. TRAUTWEIN kaufen wo s wächst! Jörg Trautwein, Hagenmoosstraße 11 78112 St. Georgen-Peterzell, 0 77 25/72 53 Schwarzwälder Kunstschmiede Schönwald Fattler design Zu besonderen Anlässen fertigen wir für Sie an: Grabzeichen Urnengrabzeichen Weihwasserbecken Grablichter und Verschiedenes mehr Gutachstr. 4, 78141 Schönwald, Tel. (07722)4309 Fattler-design@t-online.de, www.fattler-design.de

14 ABSCHIED NEHMEN Der Ansager bittet zur Beerdigung Die Zeiten haben sich gewandelt Mancher Brauch ist jedoch geblieben Am Ende eines langen Lebens steht der Tod. Auch für diesen unausweichlichen Moment gab es immer schon Rituale und Regeln, die den Abschied erleichtern sollten. Zum Beispiel war es in Zeiten ohne Telekommunikation üblich, einen Todesfall mündlich bei den anderen Höfen im Dorf anzukündigen. Diese Aufgabe wurde meist einer armen Witwe übertragen, die v on Haus zu Haus ging und das Ereignis bekannt machte. Dafür bekam sie von den jeweiligen Hausfrauen milde Gaben, meist etwas Essbares. Früher war es auch üblich, den Verstorbenen bis zur Beerdigung in seinem eigenen Haus aufzubahren. Am Tag der Beerdigung wurde der Sarg vom Sterbehaus abgeholt und zum Friedhof gebracht. Die Sargträger, die von der Obrigkeit dazu verpflichtet worden waren, bekamen eine stark riechende Zitrone gegen den Leichengeruch. Die exotischen Zitronen waren lange Zeit sehr teuer und wurden deshalb als kostbares Gut gehandelt. Manchmal wurde den Leichenträgern nachgesagt, dass sie versuchten, ihre Zitronen nach der Beerdigung weiterzuverkaufen. Es war noch bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts auf dem Lande Brauch, dass der Dorfschullehrer mit seinen

ABSCHIED NEHMEN 15 Schulkindern hinter dem Sarg herging und den Zug mit Singen begleitete. In der Stadt blieb diese für die Kinder sehr unangenehme Pflicht nur bis ins 17. Jahrhundert erhalten. Hier gab es die Möglichkeit, seine Kinder auf eine Privatschule zu schicken. Diese unterstand nicht der Kirche, und die Schüler waren deshalb von der Verpfl ichtung, dem Sarg zu folgen, befreit. Der größte Teil des Zuges bestand aus den Angehörigen des Verstorbenen und den Leuten aus seiner Nachbarschaft. Es galt als ehrenvoll, dem Toten zu folgen; je höher das Ansehen des Toten war, desto mehr übertrug es sich auf das eigene Ansehen. Die Reihenfolge des Leichenzugs war dabei streng geregelt. Nachdem der Sarg im Sterbehaus geschlossen worden war, wurde er auf einen Leiterwagen gehoben, und der Zug setzte sich in Bewegung. Hinter dem Sarg folgten die Sargträger und anderes Fußvolk. Dahinter rollte eine Wagenreihe. Im ersten Wagen saßen die nächsten Verwandten. Bei hochgestellten Personen ließen Mitglieder des höheren Adels einen leeren Wagen als Zeichen der Anteilnahme folgen. Bestatter, aber auch Kirchen, Krankenhäuser und Altenheime richten Trauerhallen ein, in denen in angenehmer Atmosphäre Abschied genommen werden kann. Es gab natürlich auch Fälle, in denen sich niemand dazu bereit fand, dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Dies betraf vornehmlich Menschen, denen man eine gewisse Unehrlichkeit unterstellte. Auch wenn heute kein Leichenzug mehr durch die Stadt zieht, ist es durchaus noch üblich, dass dem Verstorbenen v or der Einsegnung auf dem Friedhof eine Ehrenwache gewährt wird. Diese wird von Mitgliedern eines Vereins oder eines Berufsstandes gehalten, in dem der Verstorbene Mitglied war. Die zu erledigenden Aufgaben bei einer Beerdingung wurden unter den Nachbarn im Dorf verteilt. Nach einen festgelegten System kam jeder einmal dran. Zwei Nachbarinnen übernahmen die Totenwäsche, sechs Männer trugen den Sarg, zwei Nachbarn hoben das Grab aus. Das Läuten der Totenglocke wurde reihum von Männern übernommen. Heute wird der Tod in unserer Gesellschaft als etwas Unheimliches empfunden, mit dem niemand in Berührung kommen möchte. An die Stelle der Aufbahrung im Ster- Ihr Trauerfall in guten Händen Bestattungen Honold 78187 Geisingen (Kirchen-Hausen) Telefon 0 77 04/424 Handy 0 171/3 688 424 Fax 0 77 04/60 98 Erd-, Feuer- u. Seebestattungen, Überführungen im In- und Ausland Erledigung aller Formalitäten, Tag und Nacht für Sie erreichbar

16 ABSCHIED NEHMEN behaus ist eine Lagerung der Leiche im Kühlhaus getreten. Kurz nach Eintritt des Todes wird der Leichnam abtransportiert. Ein Abschiednehmen ist kaum möglich. In den letzten 15 Jahren hat sich eine Praxis etabliert, die einen Abschied außerhalb des eigenen Hauses ermöglicht. Bestatter, aber auch Kirchen, Krankenhäuser und Altenheime richten Trauerhallen ein, in denen i n angenehmer Atmosphäre Abschied genommen werden kann. Im Gegensatz zu kalten gekachelten Wänden in einer Kühlhalle dominieren hier warme Farben und gedämpftes Licht. Auf Wunsch kann der Sarg offen aufgestellt werden, sodass jeder noch einmal die Möglichkeit hat, einen letzten Blick auf den Angehörigen oder Freund zu werfen. So sehr sich auch die Bestattungskultur gewandelt hat, ist doch eines immer gleich geblieben: Der Leichenschmaus. Es ist immer noch Sitte, nach der Beerdigung zu einem kleinen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen einzuladen. Nach der Beerdigung begann früher d as Trauerjahr, auf dessen Einhaltung viel Wert gelegt wurde. In dieser Zeit durften keine anderen fröhlichen Feste stattfinden. Die Hinterbliebenen, besonders die Witwen und Witwer, hatten sich in Schwarz zukleiden, damit man ihren Status nach außen erkennen konnte. Heute werden diese Regeln nicht mehr so streng eingehalten. Die persönliche Trauer wird nicht mehr öffentlich gemacht.

ABSCHIED NEHMEN 17 Aufrichtige Anteilnahme Wie verhält man sich im Trauerfall richtig? Bei einem Trauerfall stehen oft nicht nur die Angehörigen vor einem Berg von Schwierigkeiten und Gefühlswallungen. Auch Bekannte und Freunde sind betroffen und verunsichert. Sie möchten ihre Anteilnahme versichern, sind sich aber oft im unklaren, wie sie den nahen Angehörigen ihr Beileid mitteilen sollen. Auch für Beileidsbekundungen gibt es die kleinen Stützen der Umgangsformen, die Hilfe bieten. Stilberaterin Elisabeth Bonneau hat diese zusammengestellt: Schriftlich kondolieren:wenn Sie die Nachricht vom Tod eines Bekannten erhalten, könnensiesichumgehendschriftlichäußern, obsie persönlich angeschrieben wurden oder nicht. VerwendenSiekeinesfallsPapiermitschwarzem Rand, das ist den Hinterbliebenen vorbehalten. Schreiben Sie persönlich. Ein vorgedrucktes Aufrichtige Anteilnahme mit einer Unterschrift bringt keinen Trost. Ein Fax ist undenkbar. Ein Anruf ist nur zur Ankündigung eines Besuchs, zum Anbieten von Hilfe oder bei sehr nahestehenden Personen sinnvoll. In Ihrem Brief sollten Sie einen Bezug zwischen sich und dem/der Verstorbenen herstellen und wünschen Sie Kraft und Hoffnung. BESTATTUNGEN KELLER + TRITSCHLER Ihre Ansprechpartner für alle Trauerfälle Bernd Tritschler 78187 Geisingen Kleine Breite 5 Tel. 07704/922641 Arnold Keller 78073 Bad-Dürrheim-Unterbaldingen Wartenbergstr. 18 Tel. 07706/317 Über 30 Jahre Bestattungsinstitut H. Günther 78112 St. Georgen nach wie vor in der Gerwigstraße 12, Tel. 0 77 24 / 63 09 Erd- und Feuerbestattungen Überführungen In- und Ausland Wirberaten Sie jederzeit gerne unverbindlich in allen Fragen der Bestattungsvorsorge

18 ABSCHIED NEHMEN Kondolenzbesuch: Sie können den Hinterbliebenen auch einen Besuch abstatten. Rufen Sie vorher an und fragen Sie, ob dies willkommen ist und wenn ja, dann zu welcher Zeit. Zum Kondolenzbesuch gehen Sie mit leeren Händen. Kleiden Sie sich weder hierfür noch bei einer Beerdigung ganz in Schwarz; gedeckte Stadt-Kleidung ist eher angebracht; verzichten Sie auf Freizeitkleidung und bunte Stücke. Trauerfeier: Zur Trauerfeier nehmen Sie vor dem angesetzten Zeitpunkt in der Kapelle Platz. Blumen und Kränze - außer einem Handsträußchen, das Sie später ins offene Grab werfen - deponieren Sie am Sarg/an der Urne oder an einem von der Friedhofsverwaltung hierfür ausgewiesenen Ort. Sie verlassen die Kapelle nach dem Pfarrer und den Hinterbliebenen und begleiten sie bei einer Bestattung zum Grab. Der Bitte Von Beileidsbezeugungen bitten wir Abstand zu nehmen kommen Sie nach; sie schließt nicht aus, dass Sie vom Verstorbenen Abschied nehmen. Fehlen Ihnen aus Betroffenheit die Worte, teilen Sie genau dieses mit. Ein Händedruck und ein mitfühlender Blick sind den Hinterbliebenen wertvoller als eine dahingeworfene Floskel. Wünschen die Hinterbliebenen eine bestimmte Kleidung - z.b. kein Schwarz -, kommen Sie dieser Bitte - selbstverständlich - nach. Kindern und Jugendlichen erläutern Sie, wie wichtig es ist, Abschied zu nehmen und Trauer zuzulassen. Das hilft ihnen, ihre eigenen Gefühle und die der anderen zu akzeptieren. Auch wenn die Anwesenheit bei einer Beerdigung schwer fällt - motivieren Sie auch jüngere Kinder und Enkelkinder, beim offiziellen Abschied von einem Verstorbenen dabei zu sein.

Traueranzeigen ABSCHIED NEHMEN 1 Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein. Du wirst dich daran erinnern, wie gerne du mit mir gelacht hast. Antoine de Saint-Exupéry Traueranzeigenannahme im SÜDKURIER unter 07531/999-1511, im Internet unter www.suedkurier.de/traueranzeigen sowie bei Ihrem Bestattungsinstitut vor Ort.

20 ABSCHIED NEHMEN Grabsteine erzählen Geschichten Steintafeln unterliegen strengen Vorschriften Grabstellen sind letzte Ruhestätten für Verstorbene und Orte des endgültigen Abschieds und der lebendig bleibenden Erinnerung für ihre Nachkommen. Diese Bedeutung drückt sich in der Grab- und Grabsteingestaltung aus, und dies macht Friedhöfe auch zu einem Anschauungsobjekt für die kulturgeschichtliche Entwicklung des Umgangs mit den Toten. Grabsteine sind behauene, meistens beschriftete Steintafeln, die auf Friedhöfen in der Regel auf oder am Kopfende eines Grabes aufgestellt sind. Grabsteine dienen in den meisten Kulturen und allen großen Religionen dem Totengedenken. Der Grabstein symbolisiert den Sieg über den Tod. Zudem ist er ein Zeichen für eine Verbindung zwischen Lebenden und Toten, begründet durch Blutsbande, Sympathie und Liebe. Schließlich ist der Grabstein, als fassbare Realität zwischen den Trauernden und Verstorbenen, auch als ein Teil der Trauerarbeit zu verstehen. Bei Gräbern in christlichen Kulturen werden der Name des Verstorbenen und das Geburts- und Todesdatum (oder nur das Jahr) angegeben, gelegentlich auch ein Sinnspruch (Epitaph) bzw. ein Symbol angebracht. In einigen Ländern sind daneben auch Bilder der Verstorbenen üblich. So individuell wie das Leben sind auch die Steine. Sie sind SpiegelbilderdesLebensstils. Grabmal, Grabplatten, Grabsteine, Grabdenkmale, Grabschriften, Größe und Aussehen von Grabsteinen unterliegen in Deutschland der jeweiligen Friedhofsordnung. Diese kann bis ins Detail Vorschriften machen (Farbe des Steines, eingravierte Schrift oder aufgesetzte Buchstaben). Der Stein ist nicht nur ein Zeichen der Pietät dem Verstorbenen gegenüber, sondern auch ein Zeichen der eigenen Existenz. Vielen Hinterbliebenen ist es ein Bedürfnis, noch etwas für den Verstorbenen zu tun. Zahlreiche Steinmetze haben sich seit Jahrzehnten auf die Anfertigung von klassischen Grabmalen und die künstlerische Bearbeitung von Steinen spezialisiert. Grabmale können individuell entworfen und gefertigt werden. Viele Grabmale werden auch heute noch traditionell mit der Hand angefertigt. Die Einmaligkeit des Toten wird ein guter Steinmetz mit dem Trauernden zusammen herausarbeiten. Denn nur der Fachmann kann aus den vielfältigen Möglichkeiten seines Handwerks die Art und Weise der Steinbearbeitung aussuchen. Grabsteine werden meist aus Granit oder Marmor hergestellt. Es gibt aber inzwischen auch andere Steine, die an den Verstorbenen erinnern sollen. Zum Beispiel Findlinge aus alpinen Gewässern. Diese naturbelassene Steine gibt es in verschiedenen Größen, Maserungen und Farbspielen. Dazu werden auch immer öfter Gedenksteine oder Trauersteine im eigenen Garten beliebt. Das klingt zunächst recht fremd. Aber: Die Erdbestattung ist längst

ABSCHIED NEHMEN 21 nicht mehr die Regel. Bereits im 19. Jahrhundert kamen Urnengrabstätten auf, entweder mit Namenstafel oder namenlos ( anonym ). Im ausgehenden 20. Jahrhundert kamen die anonymen Gräberfelder hinzu. Inzwischen übertrifft die Verbrennung der sterblichen Überreste in Krematorien mit anschließender Ausstreuung der Asche das alte Monopol der Beisetzung in einem Grab. Hinzu kommt ein weiterer Trend. Bestattungsarten außerhalb des Friedhofs nehmen deutlich zu. In dazu ausgewiesenen Waldstücken, in den Alpen, auf See. Mit diesen Bestattungsarten, die mit dem traditionellen Die Adresse für Ihre Fragen, Hilfe und Beratung Friedhof nichts mehr gemein haben, verändert die Trauerkultur ihr Gesicht. Wie aber gehen die Hinterbliebenen in Zukunft mit dem unerfüllten Urverlangen nach einem mit dem Toten verbundenen und auffindbaren Ort der Bestattung um? Wie entwickelt unsere Zivilisation Ersatzgedenkstätten für die wachsende Zahl von anonym Bestatteten? Dazu wurden Gedenksteine für den Garten entwickelt. Für den Verlauf der Trauer und für den Bezug der Hinterbliebenen zu ihren unauffindbaren Toten ist ein derartiger Gedenkort in Reichweite von großer Bedeutung. M. SCHMIECHEN Steinmetz- und Steinbildhauerei 0 77 21/ 2 31 28 Gebrüder Fleig Natursteine. Schotter. Steinmetzarbeiten Treppenanlagen Natursteinfliesen Bodenbeläge Fensterbänke Mineralgemische Granitschotter Granitsplitte Grabmale 78144 Tennenbronn. Weierhalden 37.3. Telefon (0 77 29) 2 05. Fax (0 77 29) 82 95

22 ABSCHIED NEHMEN Der letzte Gruß Schon zu Lebzeiten für seine Beerdigung vorsorgen Dinge für die Zeit nach dem Tod zu regeln ist für viele Menschen im Kern kein rechtliches, sondern eher ein psychologisches Problem. Das gilt auch für genaue Anordnungen zur eigenen Bestattung und deren Sicherung nach dem Tod. Dies ist die Besonderheit von Bestattungsvorsorgeverträgen. Vor allem für alleinstehende Menschen kann solch ein Vertrag sinnvoll sein. Mit ihm kann man u.a. eigenen Angehörigen die spätere Arbeit abnehmen. Wie sehen solche Bestattungsvorsorgeverträge zu Lebzeiten aus? Kann solch ein Vertrag durch die Erben wieder aufgehoben werden? Wie die letzte Ruhestätte einmal aussehen soll, da hat wohl jeder andere Wünsche: Manchem genügt ein schlichter Grabstein, andere möchten üppigen Blumenschmuck, die einen wollen einen ganz klassischen Stein, andere vielleicht eine moderne Skulptur. Viele Menschen regeln deshalb schon zu Lebzeiten alles rund um ihre spätere Beerdigung. Am besten schließt man mit einem seriösen Bestatter einen Vertrag ab. Vertrauen ist wichtig, schließlich ist so ein Gespräch über die eigene Beerdigung eine sehr persönliche Sache. Alle Einzelheiten werden geklärt, vom Sarg bis zum Blumenschmuck. Es empfiehlt sich, sich das Unternehmen genau anzusehen. Allerdings kann es beim Bestattungsvorsorgevertrag auch Probleme geben: Zum Beispiel, wenn Erben den Vertrag eigenmächtig kündigen. Das können sie, weil Erben den kompletten Nachlass erben, also auch sämtliche Verträge. Dann können sie die Wünsche für eine aufwendige Beerdigung zusammenstreichen und ein schlichtes Begräbnis anordnen und sparen so Geld. Um Missbrauch zu vermeiden, ist es deshalb wichtig, dass der Bestattungsvertrag juristisch korrekt gestaltet wird: Der künftige Erblasser schließt den Vertrag mit einem Bestatter. Darin wird genau festgelegt, was für ein Begräbnis der Erblasser haben möchte. Er erteilt dem Bestatter eine spezielle Vollmacht, das Begräbnis wie besprochen abzuhalten. Diese Vollmacht gilt auch noch nach dem Tod weiter und ist unwiderruflich. So können die Erben den Vertrag später nicht kündigen. Allerdings: Der Erblasser sollte darauf achten, dass er selbst den Vertrag jederzeit kündigen kann, ohne finanzielle Nachteile. Denn so warnen Experten es kann immer wieder vorkommen, dass sich die Wünsche für die Beerdigung noch ändern. Weiteres Risiko beim Bestattungsvorsorgevertrag: Oft werden die Beerdigungskosten - immerhin mehrere 1000 Euro im voraus direkt an den Bestatter gezahlt. Das ist leichtsinnig, denn: der Bestatter kann bankrott gehen, dann ist das Geld ganz oder teilweise weg. Es ist besser, zur Sicherung der Beerdigungskosten ein Sparbuch anzulegen mit einem Sperrvermerk. Darauf hat nur der Erblasser selbst Zugriff, und - nach seinem Tod - der Bestatter, wenn er die Sterbeurkunde vorlegt. Eine weitere Möglichkeit ist ein Treuhandkonto. So bleibt das Geld auf jeden Fall erhalten. Viele schreiben ihre Bestattungswünsche ins Testament das ist keine gute Lösung. Denn das Testament wird oft erst Wochen nach dem Tod eröffnet also lange nach der Beerdigung, wenn es für spezielle Wünsche zu spät ist.

ABSCHIED NEHMEN 23 Trost im Glauben Das Wirken der christlichen Kirchen Viele Sterbende und viele Hinterbliebene fi nden Trost im Glauben. Eine zentrale Botschaft der christlichen Religionen ist die Verheißung der Auferstehung und des Ewigen Lebens in der Gnade Gottes. Während der Aussegnung am Sterbebett haben Angehörige, aber auch Pflegekräfte und Freunde die Möglichkeit, Abschied vom Verstorbenen zu nehmen. Gerade in Pflegeeinrichtungen, deren Bewohner vielleicht nicht mehr mobil genug sind, um die Beerdigung zu besuchen, komme der Aussegnung eine immer größere Bedeutung zu, erklärt ein evangelischer Theologe. Auch das Pflegepersonal, das den verstorbenen Menschen vielleicht über Jahre begleitet hat, kann so in einem würdigen Rahmen Abschied nehmen. Von zentraler Bedeutung für Angehörige und Freunde ist natürlich die christliche Trauerfeier zur Bestattung. Für die Bewältigung des Verlustes sei nicht nur die Trauerfeier selbst wichtig, oft seien es vorab schon die Gespräche, die Seelsorger mit den Hinterbliebenen führen, berichtet der Theologe. Man beleuchtet noch einmal die Stationen eines Lebens, spricht über Fähigkeiten und Eigenheiten des geliebten Menschen ein wichtiger Schritt in der Trauerarbeit. Des Verstorbenen gedacht wird dann auch während der Fürbitt-Gebete im sonntäglichen Gottesdienst auch das ist ein nicht zu unterschätzendes Ritual der Trauer und der Hoffnung. In etlichen Kirchengemeinden gibt es zudem Selbsthilfegruppen für Hinterbliebene; Ansprechpartner sind über die Pfarrämter zu finden. Selbstverständlich kümmern sich Kirchen und Religionsgemeinschaften nicht nur um die trauernden Hinterbliebenen. Sie begleiten Sterbende, die den religiösen Zuspruch wünschen. Besuche bei schwer kranken Menschen, Gebete mit Sterbenden gehören zum täglichen Dienst der Seelsorger. Bruno Moosmann. Auf Hochstetten 2 78187 Geisingen/Kirchen-Hausen. Tel. 07704 6122. Mobil 0151-15311354

24 ABSCHIED NEHMEN Wenn ein Angehöriger stirbt, kommt zur Trauer um den Toten der Druck, möglichst rasch die Bestattung organisieren zu müssen. Bestattungshaus am Friedhof Preidel, Hirt &Butz VS-Villingen, Marbacher Str.15 Tel. 07721-408450 St.Georgen, Kinzigstr.19 Tel. 07724-917676 Brigachtal Tel. 0170 340 5012 Email: bestattungshaus-am-friedhof@t-online.de www.bestattungshaus-vs.de

S chwarz ist die Farbe der Trauer. Und ihre letzte Ruhe finden die meisten Verstorbenen in einem eher dunklen Holzsarg. Doch neben den Klassikern aus Eiche und Kiefer gibt es zunehmend moderne Varianten, die mehr Farbe ins Spiel bringen. Die Hemmschwelle, dem Tod in dieser Weise zu begegnen, ist jedoch groß. Dabei würde vielleicht gerade ein bunt bemalter Sarg die Persönlichkeit des Verstorbenen am besten widerspiegeln. Bisher sind farbige Särge jedoch die Ausnahme. Der Wandel in dem Bereich ist sehr langsam, sagt Winfried Koebe, Vorsitzender des Verbands unabhängiger Bestatter. Obwohl einige moderne Modelle bereits seit 15 bis 20 Jahren auf dem Markt sind, hielt sich die Nachfrage bisher in Grenzen. Von 150 bis 180 Särgen, die ich pro Jahr verkaufe, sind etwa 5 modernerer Art, verdeutlicht Koebe. Dennoch merkt er, dass in letzter Zeit hellere Holzarten oder leichtere Sargformen bevorzugt werden. Die Hemmschwelle vor bunten oder besonders ausgefallenen Särgen sei jedoch noch sehr groß. Wenige wollen von sich aus einen farbigen Sarg, sagt Koebe. Meistens sei deshalb die ABSCHIED NEHMEN 25 In Farbe zur letzten Ruhe Bunte Särge als Alternative Feinfühligkeit des Bestatters gefragt: Er kann die Särge anbieten, um ein Interesse dafür zu wecken. Entscheidend ist jedoch immer, dass der Sarg zu der Persönlichkeit des Verstorbenen passt. Einen über 90-Jährigen in einem bunten Sarg zu beerdigen, mache in der Regel wenig Sinn. Damit der Sarg auch den Vorstellungen des Verstorbenen entspricht, hilft es, sich schon zu Lebzeiten Gedanken darüber zu machen. Das machen aber nur die wenigsten, bedauert Bestatter Koebe. Diese Erfahrung teilt Siegfried von Lauvenberg: Zwar legten einige fest, ob sie eine Erd- oder Feuerbestattung wollen, konkrete Wünsche äußern allerdings wenige, sagt der Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Zulieferindustrie für das Bestattungsgewerbe in Bonn. Dabei könnte vielleicht gerade ein konkreter Wunsch des Verstorbenen den Schritt zu einem modern gestalteten Sarg erleichtern. Genau wie die klassischen Särge in Holzoptik gibt es auch die neueren Modelle in den unterschiedlichsten Ausführungen: farbig lackiert, mit Motiven von bekannten Künstlern oder in Korbflechter-Optik - fast alles ist denkbar. Jedoch muss dafür auch tiefer in die Tasche gegriffen werden. (dpa) Grabmale / Natursteine / Bronzeartikel Kunst für Haus und Garten Tel.: 0 77 24/9 10 91 Fax 0 77 24/9 10 92 Feldbergstraße 9 78112 St. Georgen www.hanke-steine.de

26 ABSCHIED NEHMEN Bürokratie macht vor Trauer nicht halt Erben ist gar nicht so einfach Rechtsanwälte helfen D er Tod eines nahestehenden Menschen wirkt immer wie ein Schock. Doch für Trauer bleibt erst einmal keine Zeit, denn die Bürokratie fordert ihren Preis. Wer anstehende Termine verpasst oder Anträge nicht rechtzeitig stellt, für den gibt es später ein böses Erwachen. Ein wichtiges Thema ist das Erben. Um sich im komplizierten Paragraphendschungel zurechtzufinden, ist es auf jeden Fall besser, einen Rechtsanwalt zu Rate zu ziehen und das am besten schon zu Lebzeiten, zum Verfassen eines Testaments. Zum Beispiel erben Ehepartner anders als blutsverwandte Angehörige. Die Höhe ihres Erbteils hängt nämlich davon ab, welche Verwandte des Erblassers oder der Erblasserin noch leben und für welchen Güterstand sie sich in ihrer Ehe entschieden hatten. Ehegatten haben ein eigenständiges Erbrecht neben dem der Verwandten. Allerdings ist es nicht von vornherein eine fixe Größe. Die Höhe des Erbteils von Ehemann und Ehefrau hängt von zwei Faktoren ab: erstens, ob Verwandte noch leben, und zweitens, für welchen Güterstand sich die Eheleute entschieden hatten. Erben der ersten Ordnung sind Kinder, Enkel, Urenkel. Zur ersten Ordnung gehören auch Kinder aus früheren Ehen sowie nichteheliche Kinder und in gewissen Grenzen außerdem Adoptivkinder. Auch Verwandte der zweiten Ordnung erben. Das sind die Eltern, Geschwister, Neffen und Nichten sowie Großeltern. Kinderlose Eheleute sind häufig der Ansicht, dass sie nach dem Tod des Partners oder der Partnerin automatisch Alleinerbe würden. Das ist falsch: Eltern, Geschwister, Neffen und Nichten des oder der Verstorbenen erben mit. Unabhängig von der gesetzlichen Erbfolge richtet sich die Höhe des Erbteils auch danach, in welchem Güterstand das Paar gelebt hat. Hat es sich nicht anders entschieden, dann gilt der gesetzliche Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Das heißt: Das Vermögen von Mann und Frau bleibt auch in der Ehe getrennt und wird nicht gemeinsames Eigentum. Endet die Ehe durch Scheidung, dann wird das Anfangsvermögen dem

ABSCHIED NEHMEN 27 Endvermögen gegenübergestellt und der Zugewinn wird geteilt. Ein gesetzliches Erbrecht haben nach deutschem Recht nur Verheiratete, Blutsverwandte sowie homosexuelle Männer und lesbische Frauen einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Doch wie erben und vererben heterosexuelle Männer und Frauen der nicht ehelichen Lebensgemeinschaft? Das Bürgerliche Gesetzbuch kennt keine nicht eheliche Lebensgemeinschaft. Deshalb gibt es für unverheiratet zusammenlebende Paare, bestehend aus Mann und Frau, auch kein Erbrecht und kein Pflichtteilsrecht. Die beiden dürfen selbst dann kein gemeinschaftliches Testament machen, wenn sie gemeinsame Kinder haben.was sie machen können, sind zwei Einzeltestamente, die den gesetzlichen Formvorschriften entsprechen müssen - das heißt: handschriftlich verfasst, mit Ort und Datum versehen und mit Vor- und Zunamen unterschrieben. Vor allem Erbverträge sind eine sinnvolle Form, die unverheiratet zusammenlebenden Partner abzusichern. In diesem wechselseitig verpflichtenden Vertrag kann vereinbart beziehungsweise abgewandelt werden, was das gesetzliche Erbrecht und der Zugewinnausgleich für Eheleute vorsieht. Die finanzielle Sicherung, die Übertragung von Wohnung und Haus und das Wohnrecht sind die wichtigsten Ansprüche, die sich so regeln lassen. Richtig kompliziert wird es für Geschiedene oder wenn das Scheidungsverfahren gerade läuft und zu diesem Zeitpunkt einer der beiden Partner stirbt. In diesem Fall kommt man ohne Rechtsanwalt nicht aus. Wir nehmen Ihnen die Sorgen bei Nachlassplanung und in Erbangelegenheiten ab: Rechtsanwälte Pfaehler-Lörcher, Hahn & Ströbele-Hoer Obere Str. 30 (am Oberen Tor) 78050 Villingen-Schwenningen Tel.: 07721 21061 Rechtsanwältin Pfaehler-Lörcher Fachanwältin für Familienrecht Rechtsanwalt Ulrich Hahn Fachanwalt für Strafrecht Das Sterben gehört eben auch zum Leben, genauso wie die Geburt. Ihr Ansprechpartner in Erbsachen: Rechtsanwältin V. Ströbele-Hoer Vorsorgevollmacht, Betreuungsvollmacht und Patientenverfügungen, Testamentsgestaltung, Testamentsvollstreckung, Stiftungen, Nachfolgeregelungen für ihren Betrieb, abgestimmte Gestaltung von Testament und Gesellschaftsvertrag

28 ABSCHIED NEHMEN Rechnen ist nicht pietätlos Rechtzeitige Vorsorge schützt vor unliebsamen Überraschungen I m Gegensatz zu anderen europäischen Ländern und den USA herrscht in Deutschland Friedhofszwang. Das heißt, eine Beerdigung auf dem Friedhof ist gesetzlich festgeschrieben. Allerdings gibt es mittlerweile auch alternative Bestattungsformen wie eine Waldbestattung. Der Preis für eine Bestattung setzt sich normalerweise zusammen aus den öffentlichen Gebühren für den Friedhof und privaten Kosten für den Bestatter sowie für Grabstein und Grabpflege. Im Moment der Trauer sind Angehörige oft wie gelähmt und meist unfähig, klare Entscheidungen zu fällen. Deshalb kann es helfen, schon vor dem Trauerfall die Preise zu vergleichen und fi nanziell vorzusorgen. Daran ist nichts unwürdig oder gar moralisch verwerflich. Durchschnittlich kostet eine Bestattung in Deutschland zwischen 4000 und 5000 Euro. In der Regel werden zwischen 2000 und 12 000 Euro ausgegeben. Große Spannen gibt es bei Sarg, Grabstein und Blumen. Auch die Kosten für die Pflege der Grabstätte müssen bedacht werden, falls diese nicht selbst übernommen wird. Oft wird vergessen, die Friedhofsgebühre n mit einzukalkulieren. Sie sind in Städten meist höher als auf dem Land. Günstiger als kommunale sind oft auch kirchliche Friedhöfe. Allerdings muss man Kirchenglied sein, um dort bestattet werden zu können. Möglichkeiten der Vorsorge Anfang 2004 entfiel das gesetzliche Sterbegeld. Seither boomt das Geschäft mit den so genannten Sterbegeld-Versicherungen, deren Versicherungssumme im Todesfall die Beerdigungskosten decken soll. Doch Verbraucherschützer raten einhellig davon ab. Die Beiträge sind zwar monatlich relativ überschaubar, aber die Laufzeiten sind äußerst lang, die Rendite schlecht und die

ABSCHIED NEHMEN 29 Versicherungssumme gering. Zudem muss der Versicherungsvertrag mit dem Bestatter juristisch wasserdicht sein. Ansonsten kann im Pflegefall die Sozialbehörde verlangen, dass der Versicherungsvertrag gekündigt wird und der Rückkaufwert zur Deckung der Heimkosten eingesetzt wird. Eine zweite Variante ist die Bestattungsvorsorge. So makaber es klingen mag: Hier bespricht man schon zu Lebzeiten mit dem Bestatter seine eigene Beerdigung. Eine monatliche Rate fällt hier weg, allerdings ist eine saftige Einmalzahlung fällig. Diese sollten Sie nicht direkt dem Bestatter übergeben, sondern auf ein Sperr- oder Treuhandkonto einzahlen. Als gute Vorsorgelösung für den Fall der Fälle empfehlen Experten zum einen das simple Sparbuch, zum anderen die Risikolebensversicherung. Der Vorteil beim Sparbuch: Geringe Abschluss- und Verwaltungskosten, allerdings auch geringe Zinsen. Dazu kommt, dass das Geld nicht geschützt ist. Das heißt, es kann nicht ausschließlich für die Bestattung, sondern auch für andere Zwecke eingesetzt werden. Allerdings betrifft das nur Menschen, die vor ihrem Tod pflegebedürftig werden und dafür fi nanziell nicht ausreichend abgesichert sind. Bei Pflegebedürftigkeit/Heimunterbringungmüssen nach dem Gesetz Sparbuch- Guthaben zur Zahlung von Heimkosten eingesetzt werden, bevor die Sozialbehörde sich mit Zuschüssen an den Heimkosten beteiligt. Die Risikolebensversicherung hingegen kann sich für junge Leute lohnen. Sie deckt die Kosten der Beerdigung, zahlt relativ hohe Summen aus und unterstützt somit die Angehörigen. Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung Altersvorsorge Kfz-, Haftpflicht-, Unfall-, Hausrat-, Wohngebäudevericherungen Versicherungsbüro Udo Klausmann Josef-Zähringer-Str. 9, 78120 Furtwangen, Tel. 0 77 23/91 20 00, Mobil 01 72/7 68 31 16, Fax 0 77 23/58 85, E-Mail: KV.klausmann@gmx.de Rufen Sie mich an, ich berate Sie gerne.