POLIZEIPRÄSIDIUM OBERBAYERN SÜD

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Die Gesamtzahl der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten ging zwar leicht nach oben, bedeutet aber den zweitniedrigsten Stand seit acht Jahren.

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Transkript:

POLIZEIPRÄSIDIUM OBERBAYERN SÜD P R E S S E S T E L L E Pressemeldung vom 04.04.11 Sicherheitslage Stadt Rosenheim Kriminalitätsstatistik und Verkehrsunfallbilanz 2010 Mit etwa 61.000 Einwohnern ist die Stadt Rosenheim die bevölkerungsreichste Kommune im Präsidialbereich. Rosenheim ist zudem der Standort des s. Auf dem Polizeiareal an der Kaiser-/Ellmaierstraße befinden sich auch die Polizeiinspektion, die Kriminalpolizeiinspektion sowie die Polizeidienststelle Operative Ergänzungsdienste Rosenheim. Fazit aus Sicht der Polizei Das Ergebnis 2010 für die Stadt Rosenheim ist insgesamt als gut zu bezeichnen. Die Gesamtzahl der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten ging nochmals zurück und erreichte den niedrigsten Stand seit sieben Jahren. Beeinträchtigt wird das positive Gesamtbild durch die gestiegene Zahl der Gewaltdelikte. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle hielt sich im Vergleich mit dem Vorjahr in etwa die Waage. Leicht angestiegen ist die Zahl der Verletzten. Mit einem Verkehrstoten blieb die Opferzahl gleich.

- 2 - Kriminalstatistik 2010 Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller bekannt gewordener strafrechtlicher Sachverhalte. Berücksichtigt sind alle polizeilich bearbeiteten Verstöße gegen das Strafgesetzbuch und strafrechtliche Nebengesetze ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte. Gesamtentwicklung Im Jahr 2010 ging in der Stadt Rosenheim die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 244 Fälle oder 4,3 % auf insgesamt 5.376 registrierte Delikte zurück. Dies bedeutet den niedrigsten Stand seit sieben Jahren. Straftaten insgesamt und geklärte Fälle der letzten 7 Jahre Aufklärungsquote Von den 5.376 Straftaten 2010 wurden 3.453 Fälle aufgeklärt. Die Aufklärungsquote stieg damit um 1 % auf 64,2 % an.

- 3 - Kriminalitätsbelastung Die Häufigkeitszahl) bezeichnet die Anzahl der polizeilich erfassten Straftaten auf jeweils 100.000 Einwohner. Die Belastung der Bevölkerung in der Stadt Rosenheim mit Straftaten ist 2010 mit 8.831 Straftaten pro 100.000 Einwohner deutlich um 4,9 % zurückgegangen. Dies bedeutet die niedrigste Belastung seit sieben Jahren. Berücksichtigt man zudem, dass nur die amtlich gemeldeten Einwohner zur Berechnung herangezogen werden können, also nicht z.b. Touristen, Durchreisende, Personen mit ausländischem Wohnsitz oder Ausländer, die sich illegal aufhalten, dann wird das gute Ergebnis besonders deutlich. Häufigkeitszahl einwohnermäßig vergleichbarer kreisfreier Städte Bayerns 2010 Die im Vergleich zur Häufigkeitszahl des gesamten s (4.386) hohe Häufigkeitszahl der Stadt Rosenheim erklärt sich vor allem durch ihren Status als Oberzentrum mit einer großen Anzahl von Einzelhandelsgeschäften sowie die hohe Dichte unterschiedlichster Lokale und Gastronomiebetriebe, die als kriminalitätsfördernde Faktoren eine ebenso große Rolle spielen, wie die Tatsache, dass die Stadt Rosenheim mit den angrenzenden Kommunen der erste Ballungsraum hinter der Grenze zu Tirol und Salzburg ist.

- 4 - Tatverdächtigenstruktur Zu den 3.453 geklärten Straftaten 2010 wurden 2.784 Tatverdächtige ermittelt. Davon sind 1.409 oder 49,4 % in der Stadt Rosenheim wohnhaft. Unter allen Tatverdächtigen befand sich mit 746 ein Anteil von 26,8 % nichtdeutscher Personen. Nach Abzug der ausländerspezifischen Delikte nach dem Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz sinkt der Anteil Nichtdeutscher auf 25,5 %. Von den 2.784 ermittelten Tatverdächtigen waren 776 jünger als 21 Jahre, d.h. über ein Viertel der Tatverdächtigen (27,9 %) waren Kinder, Jugendliche oder Heranwachsende. Auch wenn die Zahl 2010 rückläufig war, zeigt sich eine deutliche Überrepräsentation insbesondere der jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen. Dies resultiert großteils aus ihrer hohen Beteiligung an Diebstahls-, Sachbeschädigungsund Körperverletzungsdelikten. Ausgewählte Deliktsbereiche: Gewaltkriminalität Darunter fallen in erster Linie Mord- und Totschlag, Vergewaltigung, Raub und gefährliche sowie schwere Körperverletzungsdelikte. In der Stadt Rosenheim wurden 223 entsprechende Delikte im Jahr 2010 registriert. Nach einem Rückgang im Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 25 Fälle oder 12,6 %. Der Anteil an der Gesamtkriminalität lag bei 4,7 %. Von diesen Straftaten konnten 77,1 % aufgeklärt werden, was dem Vorjahresniveau entspricht. Mitursächlich für die Steigerung 2010 waren großteils die Veranstaltungen und Ansammlungen anlässlich der Fußball-WM in Südafrika im Stadtgebiet Rosenheim. Auch eine erhöhte Deliktszahl im Umfeld des Rosenheimer Herbstfestes trug zum Anstieg der Fallzahlen bei. Insbesondere unter Alkoholeinfluss stehende Personen waren an Gewaltdelikten beteiligt. Straßenkriminalität Diese umfasst alle Straftaten, die einen speziellen Bezug zum öffentlichen Verkehrsraum haben, z. B. Handtaschenraub, Körperverletzungsdelikte, Sachbeschädigungen und Diebstähle rund um das Kfz, Fahrraddiebstähle und Automatenaufbrüche. Dem Deliktsbereich waren 2010 insgesamt 1.113 angezeigte Straftaten zuzuordnen und damit um 249 Fälle weniger als im Vorjahr (-18,3%). Der Anteil an der Gesamtkriminalität betrug 20,7 %.

- 5 - Sexualdelikte In diesem Deliktsbereich gab es 2010 nach der Abnahme in den Vorjahren erneut einen deutlichen Rückgang um 16 Taten auf 40 Delikte (-28,6 %). Es ist damit der niedrigste Stand seit sieben Jahren erreicht. Die Aufklärungsquote lag bei 79 %. Diebstahlskriminalität Mit 1.894 angezeigten Diebstählen sank die Zahl in der Stadt Rosenheim deutlich um 232 Fälle (-10,9 %). Davon konnten 42,5 % aufgeklärt werden. Diebstahlsdelikte stellen hier mit 35,2 % den größten Bereich aller registrierten Straftaten dar. Vermögens- und Fälschungsdelikte Unter die Vermögens- und Fälschungsdelikte fallen Straftaten wie z.b. Betrugsdelikte aller Art, Unterschlagungen, Urkundenfälschungen, Geldund Wertzeichenfälschungen. In Rosenheim stiegen die Fallzahlen mit 779 Straftaten deutlich an (+15,2 %). Mitursächlich für diese Zunahme ist auch der steigende Anteil der Betrugsdelikte in Zusammenhang mit den sog. Neuen Medien, z.b. Internet. Die Aufklärungsquote betrug 80,9 %, der Anteil an der Gesamtkriminalität 14,5 %. Rauschgiftdelikte Dazu zählen neben den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz auch die direkte Beschaffungskriminalität, z. B. Rezeptfälschungen. 2010 waren mit 256 Fällen 31 mehr als 2009 zu verzeichnen (+13,8 %). Die Aufklärungsquote betrug 96,5 %. Sieben Männer und zwei Frauen im Alter von 29 bis 54 Jahren fielen ihrem langjährigen Drogenkonsum zum Opfer und verstarben an den Missbrauchsfolgen (2009: 6). Sechs der Toten waren in der Stadt Rosenheim wohnhaft. Fallbeispiele: Schwerer Angriff auf Polizeistreife: In der Nacht zum 14. März wurden zwei Beamte der Polizeiinspektion Rosenheim beim Einschreiten am Busbahnhof von einer mehrköpfigen Gruppe angegriffen und erheblich verletzt. Das Amtsgericht Rosenheim verhängte zwischenzeitlich Haftstrafen von 1 Jahr und 8 Monaten, bzw. 1 Jahr, jeweils ohne Bewährung, gegen die Täter. Serieneinbrecher festgenommen: Über 2 Monate beschäftigte die Polizei in der ersten Jahreshälfte eine Einbruchserie überwiegend in

- 6 - Rosenheimer Gaststätten. Durch akribische Ermittlungsarbeit und intensive Spurensicherung konnte ein 31-jähriger Tatverdächtiger zu insgesamt neun Einbrüchen ermittelt und festgenommen werden. Junge Frau in eigener Wohnung überfallen: Ein 27-jähriger Mann aus Raubling drang in der Nacht zum 11. Juni über die offene Terrassentüre in die Wohnung ein. Nachdem er einige Gegenstände an sich genommen hatte, verging er sich noch an der schlafenden 20-jährigen Wohnungsinhaberin, bevor er floh. Er konnte ermittelt werden und wurde vom Landgericht Traunstein zu einer Haftstrafe von 4 Jahren und 3 Monaten verurteilt. Doppelmord in Rosenheim: Am 30. August wurde eine 37-jährige Rosenheimerin und ihr 3-jähriger Sohn ermordet im Keller ihres Wohnanwesens aufgefunden. Der Tatverdacht richtete sich gegen den untergetauchten 48-jährigen Ex-Ehemann und Vater des Kindes. Trotz intensiven Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen konnte der Mann nicht ausfindig gemacht werden, bis er am 21. September tot in einem Schuppen in Tatortnähe aufgefunden wurde. Der 48-Jährige hatte Suizid begangen. Mutmaßlicher Täter nach Mord an Ehefrau festgenommen: Bei der Rosenheimer Polizei ging am 26. Oktober per Post ein Brief mit einem Hinweis auf eine tote Frau in einer Wohnung in Rosenheim ein, wo tatsächlich eine 51-jährige Bewohnerin tot aufgefunden wurde. Nach tagelanger intensiver Fahndung konnte am 4. November am Simssee der dringend tatverdächtige 55-jährige Ehemann festgenommen werden. Er räumte ein, seine Frau getötet zu haben. Am 28. März 2011 beging der Mann in seiner Haftzelle in Untersuchungshaft Suizid durch Erhängen. Kriminalprävention Der kriminalpolizeiliche Fachberater der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim führte in Stadt und Landkreis Rosenheim 2010 insgesamt 547 individuelle Einzelberatungen zu technischen Sicherungsmöglichkeiten von Eigentum durch und erteilte zudem Rat mit 136 schriftlichen Sicherungsvorschlägen. Dazu konnte eine große Anzahl interessierter Bürger bei 34 öffentlichen Informationsveranstaltungen und über Beteiligung an Messen und Ausstellungen erreicht werden. Die Kriminalpolizei Rosenheim hielt 24 Vorträge zur Drogenprävention vorwiegend an Schulen. Für die Jugend- und Präventionsbeamten lagen die Schwerpunkte im Rahmen der verhaltensorientierten Prävention auch im Jahr 2010 wieder bei den Themen Gewalt, Sucht, Eigentum sowie bei den Gefahren in Zusammenhang mit den modernen Medien. Neben 53 Vorträgen an Schulen und Kindergärten sowie Beteiligung an verschiedenen

- 7 - Arbeitskreisen wurden in 33 Schulklassen die Polizeikurse Zammgrauft zur Gewaltprävention oder Sauba bleim zum Thema Sucht durchgeführt. Auch im Sinne der AMOK-Prävention arbeitet das eng mit den Schulen zusammen. In Rosenheim wurden 2010 mit insgesamt 40 Schulverantwortlichen entsprechende Beratungsgespräche geführt. Zur Information und Unterstützung Betroffener bei Gewalttaten im sozialen Nahraum und bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist beim die Beauftragte für Frauen und Kinder (BPFK) angegliedert. Sie war mit Unterstützung der festen Ansprechpartnerin der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim mit persönlichen Beratungsgesprächen und Vorträgen zu den Themen Sexueller Missbrauch von Kindern, Häusliche Gewalt, Gewalt gegen Frauen und Kindern sowie Stalking auch in Stadt und Landkreis Rosenheim tätig. Besondere Einsatzlagen in Rosenheim Mit Beginn des Rosenheimer Herbstfestes startete die polizeiliche Videoüberwachung in der Rosenheimer Innenstadt. Es wurden insgesamt vier montierte Kameras in Betrieb genommen, die einen präventive Wirkung erzeugen und zudem eine bessere Verfolgung von Rechtsverstößen gewährleisten sollen. Obwohl die Videoüberwachung erst einige Monate in Betrieb ist, lässt sich bereits ein Rückgang der Straßenkriminalität an den beiden videoüberwachten Brennpunkten Münchener Straße und Am Salzstadel feststellen. Im Vorjahresvergleich nahm die Straßenkriminalität in der Münchener Straße um 13 % von 23 auf 20 Straftaten ab. Am Salzstadel ging das Straftatenaufkommen um 26,5 % von 34 auf 25 Delikte zurück. Die Videoüberwachung als Teil des Sicherheitskonzeptes für die Innenstadt ergänzt und unterstützt in sinnvoller Weise die polizeiliche Präsenz und die Kontrolldichte. Auch mittels Auswertung der Videoaufzeichnungen konnte z.b. Anfang September eine Sachbeschädigung im Bereich Busbahnhof geklärt werden. Im November konnte eine sich anbahnende größere Schlägerei am Salingarten-Kiosk durch das frühzeitige Erkennen mit starken Polizeikräften verhindert werden. Im Stadtgebiet waren 2010 insgesamt 359 Veranstaltungen polizeilich zu betreuen. Um einen reibungslosen Ablauf, insbesondere beim Rosenheimer Herbstfest, zu gewährleisten, wurden insgesamt 2.252 Beamte eingesetzt. Eine außerordentlich umfangreiche und langandauernde Fahndungsaktion war nach dem Doppelmord im August zu bewältigen.

- 8 - Verkehrsunfallbilanz 2010 Gesamtentwicklung Im Jahr 2010 wurden auf den 210 Straßenkilometern und sonstigen öffentlichen Verkehrsflächen in Rosenheim 2.305 Verkehrsunfälle registriert und damit geringfügig um 20 mehr als im Vorjahr (+0,9 %). Ebenfalls leicht angestiegen ist mit 501 die Zahl der Verletzten, das waren 12 mehr als im Vorjahr (+2,5 %). Ebenso wie 2009 kam 2010 eine Person im Straßenverkehr ums Leben. Fünfjahresvergleich Hauptunfallursachen Anmerkung: Berücksichtigt werden hier alle Unfallursachen bei den Beteiligten, so dass es zu Mehrfachzählungen kommen kann (z.b. Vorfahrtsverstoß und zugleich Alkoholisierung Wie in den vergangenen Jahren führte das Fehlverhalten beim Abbiegen, Wenden, bzw. Ein- und Anfahren in den fließenden Verkehr zu den meisten Unfällen (21,0 %). Bei 484 Verkehrsunfällen wurden 128 Personen verletzt.

- 9 - Als zweithäufigste Unfallursache wurde zu geringer Sicherheitsabstand festgestellt (10,5 %). Hier waren 242 Unfälle mit 86 Verletzten zu verzeichnen. Missachtung der Vorfahrt führte zu 178 Unfällen (7,7 %) mit einem erheblichen Anteil an der Gesamt-Verletztenzahl. 111 Personen kamen dabei zu Schaden. Mit 43 alkoholbedingten Unfällen (1,9 %) ist hier ein deutlicher Anstieg um 53,8 % zu verzeichnen. 28 Personen wurden dabei verletzt. Der einzige Verkehrstote 2010 in Rosenheim fiel einem ungewöhnlichen Unfallgeschehen zum Opfer. Der 50-jährige Fahrer eines Kleintransporters hielt auf einer Steigungsstrecke sein Fahrzeug an und öffnete die Heckklappe. Der Transporter rollte zurück und erdrückte dabei den Mann. Verteilung der Hauptunfallursachen Schulwegunfälle 2010 kam es in Rosenheim insgesamt zu 12 Schulwegunfällen (2009: 5). Dabei wurden 12 Schulkinder jeweils leicht verletzt. In den meisten Fällen kollidierten Schulkinder auf dem Rad oder zu Fuß mit Kraftfahrzeugen. Dreimal kam es ohne Fremdverschulden zum Sturz mit dem Rad.

- 10 - Verkehrsüberwachung und -prävention Die Polizeidienststellen führten 2010 im Stadtgebiet Rosenheim 76 Geschwindigkeitsmessungen mit insgesamt 43.745 registrierten Fahrzeugen durch. 1.545 Fahrzeugführer mussten wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen beanstandet werden. Die Beanstandungsquote betrug 3,5 %. 196 Fahrzeuglenker wurden bei Verkehrsicherheitskontrollen mehr oder weniger alkoholisiert am Steuer ihrer Fahrzeuge angetroffen und zur Anzeige gebracht. Berauscht unter dem Einfluss illegaler Drogen waren 49 Fahrzeugführer unterwegs. Gegen sie wurde ebenfalls ein Straf- oder Bußgeldverfahren eingeleitet. Durch die zwei Jugendverkehrserzieher der Polizei wurden in Rosenheim 574 Schulkinder der vierten Jahrgangsstufe mit den Verkehrsregeln vertraut gemacht. Darüber hinaus legten die meisten dieser Kinder nach entsprechendem Training mit Erfolg die Fahrradprüfung ab. Hinweis: Der Sicherheitsbericht 2010 in ausführlicher Form wird über die Startseite des s zur Verfügung gestellt.