Protokoll Jahresversammlung Dienstag, 5. März 2013 um 19.30 Uhr im Restaurant Schlüssel, Alpnach Dorf Traktanden: 1. Begrüssung 2. Wahl der Stimmenzähler 3. Protokoll der letzten Jahresversammlung 4. Jahresbericht des Präsidenten 5. Jahresrechnungen a) Jahresrechnung Bauernverband und Revisorenbericht b) Jahresrechnung Viehwirtschaft und Revisorenbericht 6. Festsetzung Jahresbeitrag 7. Wahlen a) Bestätigungswahl Präsident b) Bestätigungswahl Vorstandsmitglied c) Demission Vorstandsmitglied 8. Statutenrevision 9. Jahresprogramm 10. Ehrungen a) Dienstbotenehrung b) Ehrungen 11. Verschiedenes 1. Begrüssung Der Präsident Walter Furrer begrüsst die Mitglieder, die Gäste und die Dienstboten zur Jahresversammlung. In seiner Einleitung geht er auf die Umsetzung der AP 2014/17 ein. Das gesamte Direktzahlungssystem wird umgekrempelt und die Zahlungen an vermehrte Leistungen gebunden. Dabei wird unter Leistung nicht etwa die geleistete Arbeit verstanden, sondern mehr Ökologie, mehr Biodiversität, mehr biologische Qualität. Es wird in Zukunft also interessanter sein eine Ökowiese oder Bundbrache anzulegen, statt Nahrungsmittel zu produzieren. Das Bundesamt für Landwirtschaft hat im Jahr 2012 in einer breit abgestützten Umfrage vom Volk wissen wollen, welche Landwirtschaft sie in Zukunft wollen und welche Aufgaben die Landwirtschaft zu erfüllen hat. Dabei wurde klar, dass 93% der Bevölkerung hinter der Landwirtschaft stehen und sich eine Schweizer Landwirtschaft leisten wollen. Die Bevölkerung will aber nicht, dass sich die Landwirtschaft noch mehr auf ökologische Leistung konzentriert. Den Befragten ist es wichtig, dass die Landwirtschaft gesunde Nahrungsmittel produziert. Als die Agrarreform vor 20 Jahren begonnen hat, war das Ziel eine effiziente, ökologische und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Für eine nachhaltige Landwirtschaft sei es wichtig, dass die Ökologie, die Ökonomie und das Soziale den gleichen Stellenwert hat. Ein weiteres Ziel war es auch, dass das Einkommen der Landwirtschaft mit dem der übrigen Bevölkerung mithalten kann. Wie sieht es nun 20 Jahre nach der Einführung der Agrarpolitik aus? Wurden die angestrebten Ziele erreicht? Hat das Einkommen wirklich den gleichen Stellenwert wie die Ökologie? Ist die AP 2014/17 wirklich nachhaltig und geht es hier überhaupt noch um Agrarpolitik. Und nicht zuletzt darf man sich fragen, ob dass das Parlament den Volkswillen vertreten hat.
Auch für den Volkswirtschaftsdirektor Niklaus Bleiker hat die Agrarpolitik für ein bewegtes Jahr gesorgt. In der Regierung hat man sich intensiv damit auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist für den Kanton Obwalden unbefriedigend. Leider hat das Parlament die Stossrichtung des Bundes mehr oder weniger übernommen. Aber auch die Landwirtschaftsvertreter unter sich waren sich uneins. Die Regierung in Obwalden ist nicht mit der weiteren Extensivierung der Landwirtschaft einverstanden. In den letzten Jahren hat sich in der Schweiz eine Schutzmentalität entwickelt, die produzierende Landwirtschaft wird damit geschwächt. Beim Bund sollte man sich wieder bewusst werden, dass es für eine gepflegte Landschaft Bauern braucht, welche mit ihrem landw. Einkommen überleben können und nicht einem zusätzlichem Nebenerwerb nachgehen müssen. Die Traktanden werden von der Versammlung gutgeheissen. Der Präsident begrüsst die Gäste namentlich und gibt die Entschuldigungen bekannt. 2. Wahl der Stimmenzähler Der Vizepräsident Hubert Enz schlägt als Stimmenzähler Sepp Spichtig, Melchtal und Meinrad Epp, Alpnach vor. Sie werden einstimmig von der Versammlung gewählt. 3. Protokoll Das Kurzprotokoll wurde im Bauernblatt vom Februar 2013 veröffentlicht. Das ausführliche Protokoll ist auf der Website des Bauernverbandes nachzulesen. Der Präsident schlägt das Protokoll zur Annahme vor. Dieses wird mit Applaus angenommen und verdankt. 4. Jahresbericht des Präsidenten Der Präsident stellt den Jahresbericht vor. Der Jahresbericht wird im Bauernblatt vom März 2013, sowie auf dem Homepage des Bauernverbandes veröffentlicht und ist Bestandteil des Protokolls. Die Versammlung genehmigt den Jahresbericht mit einem Applaus. 5. Jahresrechnungen a) Jahresrechnung Bauernverband und Revisorenbericht Kassier Walter von Rotz gibt die Jahresrechnung des Bauernverbandes bekannt: Einnahmen Ausgaben Mehreinnahmen 93'633.40 Fr. 83'106.60 Fr. 10 526.80 Fr. Vermögen 31.12.2011 Vermögen 31.12.2012 Vermögenszunahme 66 118.11 Fr. 76 644.91 Fr. 10 526.80 Fr.
Rechnungsrevisor Hansueli Müller und Paul Fanger haben eine sauber geführte Rechnung vorgefunden und schlagen der Versammlung die Rechnung zu Genehmigung vor. Die Rechnung wird genehmigt. b) Jahresrechnung Viehwirtschaft und Revisorenbericht Der Kassier Walter von Rotz gibt die Jahresrechnung der Viehwirtschaft bekannt. Einnahmen 1 396.95 Fr. Ausgaben 1 827.30 Fr.. Mehrausgaben - 430.35 Fr. Vermögen 31.12.2011 Vermögen 31.12.2012 Vermögensabnahme 30'332.91 Fr. 29 902.56 Fr. - 430.35 Fr. Die Rechnungsrevisoren Paul Fanger und Hansueli Müller haben die Rechnung geprüft und eine gut geführte Rechnung vorgefunden. Die empfehlen der Versammlung die Rechnung zu Annahme. Die Versammlung stimmt der Rechnung zu. 6. Festsetzung Jahresbeitrag Der Kassier schlägt der Versammlung vor, den Jahresbeitrag auf dem Vorjahresniveau mit einem Grundbeitrag von Fr. 30.- plus Fr. 6.50/ha zu belassen. Der Jahresbeitrag wird von der Versammlung angenommen. 7. Wahlen a) Bestätigungswahl Präsident Walter Furrer wird mit Applaus für weitere 2 Jahre in seinem Amt als Präsident bestätigt. b) Bestätigungswahl Vorstandsmitglied Walter von Rotz ist bereits seit 12 Jahren im Amt, seit 11 Jahren als Kassier. Er stellt sich für weitere 4 Jahre zur Verfügung und wird von der Versammlung mit Applaus gewählt. c) Demission Vorstandsmitglied Nach 18 Jahren im Vorstand hat Ernst Hurschler, Engelberg seine Demission eingereicht. Ernst war ein sehr pflichtbewusstes Mitglied und hat immer an den Sitzungen teilgenommen. Er wird mit einem Applaus verabschiedet. Als neues Vorstandsmitglied wird Gerold Hurschler, Engelberg vorgeschlagen. Gerold ist verheiratet und bewirtschaftet mit seinem Vater eine 20 ha Betrieb in Engelberg. Er ist auch im Engelberger Gemeinderat tätig. Gerold wird von der Versammlung mit Applaus in den Vorstand gewählt.
8. Statutenrevision Seit 1979 sind die bestehenden Statuten nicht mehr angepasst worden. Inzwischen hat sich beim Bauernverband einiges geändert, die Statuten mussten somit auf den neuesten Stand gebracht werden. Arnold Wagner regt an, unter Absatz 2 noch hinzuzufügen, dass sich der Bauernverband für eine produzierende Landwirtschaft einsetzt. Der Vorstand nimmt die Anregung auf. 9. Jahresprogramm Vorstandsmitglied Markus Albert stellt das Jahresprogramm 2013 vor. Vertretung der kantonalen und zentralschweizer Landwirtschaft gegenüber Bund und Kanton Ausarbeitung von Stellungnahmen und Vernehmlassungen zuhanden Kanton und Bund AP 2014/17 - Verordnungen Gewässerschutzrecht Raumplanungsgesetz 2. Etappe (Bauen ausserhalb BZ) Einsatz für das Kulturland Landw. Bildung Organisation von öffentl. Veranstaltungen zu aktuellen Themen Förderung der Zusammenarbeit unter den bäuerlichen Organisationen Mitarbeit Bauernblatt Weitere Anlässe und Kurse werden im Bauernblatt frühzeitig angekündigt. 10. Ehrungen a) Dienstbotenehrung Die Dienstbotenehrung findet alle 5 Jahre statt. Es werden 3 landw. Angestellte, 7 Älplerinnen und 17 Älpler geehrt. Der Präsident stellt jeden kurz vor. Älpler, 20 und mehr Jahre: Wendi & Anni Kiser-Ming, Flüeli-Ranft 52/20 Alpsommer Alp Chäseren, Ramersberg Toni & Theres Britschgi-Kathriner, Stalden 44 Alpsommer Alp Golpi, Stalden Sepp Schäli, Giswil 35 Alpsommer Alp Jänzimatt, Giswil Wendelin & Lisbeth Kempf, Bürglen 31 Alpsommer Alp Spis, Beckenried Urs & Ida Müller, Giswil 21 Alpsommer Alp Arni, Giswil Diese geehrten Älpler und Älplerinnen erhalten als Präsent eine Schelle mit gesticktem Riemen und Gravur, die Ehefrau ein Gutschein von der Glasi Hergiswil Älpler, 10-19 Jahre Franz & Vreni Matter, Engelberg 15 Alpsommer Alp Gross-Ächerli, Kerns Peter Berchtold, Giswil 15 Alpsommer Alp Riedmatt, Giswil André Flück, Stalden 14 Alpsommer Alp Rohresmatt, Stalden Brigitte Burch, Stalden 11 Alpsommer Alp Honegg, Stalden Kobi Burch, Stalden 11 Alpsommer Alp Honegg, Stalden Alois Burch, Giswil 10 Alpsommer Alp Seli, Giswil
Die geehrten Älplerinnen und Älpler erhalten als Präsent eine Chlepfe mit gesticktem Riemen und Gravur, die Ehefrau einen Gutschein von der Glasi Hergiswil. Älpler, 5-9 Jahre Beat Vogler, Sachseln 8 Alpsommer Alp Rämsiboden, Giswil Daniel Enz, Giswil 8 Alpsommer Alp Loo, Giswil Walter Vogler, Lungern 7 Alpsommer Alp Chäseren, Ramersberg Josef Burch, Stalden 6 Alpsommer Alp Schlierental, Stalden Thomas Blättler, Milken 6 Alpsommer Alp Rufifeld, Sachseln Sepp Wermelinger, Sursee 5 Alpsommer Alp Schwandi/Laub, Alpnach Daniela Kathriner, Stalden 5 Alpsommer Alp Steinwurf, Stalden Reto Kathriner, Stalden 5 Alpsommer Alp Steinwurf, Stalden Die geehrten Älplerinnen und Älpler erhalten zur Ehrung ein Diplom mit Widmung. Landw. Angestellte 10-19 Jahre Hans & Vreni Röthlin, Melchtal 14 Jahre bei Hans Röthlin, Melchtal Josef von Rotz, Alpnach Dorf 11 Jahre bei Urs Albert, Alpnachstad Die geehrten Angestellten erhalten als Präsent eine Chlepfe mit gesticktem Riemen und Gravur, die Ehefrau einen Gutschein von der Glasi Hergiswil. b) Ehrungen Die Lernenden haben im 2012 die Lehre zum Landwirt zum ersten Mal nach der neuen Grundbildung als Landwirt/in EFZ oder Agrarpraktiker EBA abgeschlossen. Erwin Müller stellt die Ehrenden vor: Martina Burch, Stalden Andrea Kiser, Sarnen Andreas Enz, Giswil Peter Enz, Giswil Dominik Frunz, Sarnen Manuel Küchler, Kägiswil Urs Rohrer, Flüeli-Ranft Reto von Moos, Flüeli-Ranft Pascal Rohrer, Giswil Katja Stucki, Giswil Erfolgreich ihr Studium als Agronomin FH in Zollikofen abgeschlossen hat Martina Furrer, Lungern Geehrt wird auch Ernst Hurschler, der nach 18 Jahre im Vorstand des Bauernverbandes, ausgetreten ist. Er wird gebührend verabschiedet. 11. Verschiedenes Der Präsident weist die Versammlung auf die Infoveranstaltung zur AP 2014/17 mit dem Referenten Bernhard Lehmann, Direktor BLW,vom 14. März 13 hin. Peter Seiler informiert, dass sich die AG Kultur konstituiert hat. Mitglieder der AG sind: Peter Seiler, Sarnen, Walter Furrer, Lungern, Markus Albert, Alpnachstad, Tony Gasser, KR Lungern, Lisbeth Berchtold, KR Giswil, Bruno von Rotz, Kerns. Die AG Kulturland vertritt die Interessen des Kulturlandes und soll eine Gegenbewegung zu den die Umweltschutzverbände darstellen, welche ihre Interessen vertreten. Weiter macht Peter Seiler noch auf die Differenzen bei der AP 2014/17 unter den landwirtschaftlichen Organisationen aufmerksam. Besonders die Bio Suisse und der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) haben sich vehement gegen die Beibehaltung der Tierbeiträge gewehrt, welche gerade für unsere Region sehr wichtig gewesen wären.
Josef Murer, Präsident ZBB und Vorstandsmitglied SBV überbringt Grüsse aus den beiden Organisationen. Er dankt allen Geehrten für ihre Arbeit, es ist eine wichtige Arbeit für die Landschaft und Landwirtschaft. Bruno Käslin, Präsident Bauernverband Nidwalden dankt auch im Namen des Bauernverbandes Uri für die gute Zusammenarbeit. Er gratuliert allen Geehrten zu ihrem Erfolg und die geleistete Arbeit und gratuliert Walter Furrer zu seiner Wiederwahl zum Bauernpräsident. Urs Schorno, Kantonstierarzt überbringt Grüsse vom Veterinäramt der Urkantone. Die Zusammenarbeit im 2012 war geprägt mit den Datenerhebungen zu den Alpställe. Das Resultat sieht wie folgt aus: 30% der Ställe erfüllen die Tierschutzanforderungen, 67% müssen einfache Anpassungen und 3% müssen grössere Anpassungen vornehmen. Zum Schluss wünscht er allen viel Glück im Haus und Stall. Hug Walter, Präsident Korporation Alpnach überbringt grüsse vom Korporationsrat. Er dankt dem Vorstand für die vielfältige Arbeit. Er ruft die Bauern dazu auf, bei den Gesamterneuerungswahlen Kantonsrat 2014 aktiv mitzumachen, es müssen wieder mehr bäuerliche Vertreter in den Kantonsrat. Die Korporation ist der grösste Landbesitzer in Alpnach, dies sind vor allem Alpen. Im Pilatusgebiet sind es gute Kuhalpen, im Schlierental mehrheitlich Rinderalpen. Walter Hug übergibt dem Bauernverband einen Barbetrag. David Zumstein, Vorstand SAV, nimmt kurz Stellung zum Vorwurf an den SAV von Peter Seiler. Er war auch nicht stolz auf das Schreiben. Trotzdem ist der SAV für die Alpen in OW kein Schaden und man solle doch bitte sachlich bleiben. Noldi Wagner stimmt die Ansichten der Agrarallianz bedenklich, Bio Suisse ist da auch dabei. Er trägt dem SBV an, dass wir noch die Möglichkeit haben gegen die AP 2014 ein Referendum zu ergreifen. Auf der einen Seite wird dem Konsument eine heile landw. Scheinwelt vorgegaukelt, auf der andern wird in der AP 2014/17 auf eine produzierende Landwirtschaft verzichtet. Für Josef Murer ist es deshalb wichtig, dass nach den Lebensmittelskandal in Europa, die produzierende Landwirtschaft mit der Swissness-Vorlage gestärkt und im Parlament durchgebracht wird. Kantonsratspräsient Walter Wyrsch, dankt für die Einladung. Die persönliche Dienstbotenehrung hat ihm besonders gefallen und der gute Zusammenhalt untereinander. Die Versammlung wird um 23.25 geschlossen. Alpnach, 05. März 2013 Das Protokoll: Petra Omlin