SOMMER UNIVERSITÄT. Europäische Sommeruniversität. für Jüdische Studien. für Jüdische Studien. Hohenems Eine Veranstaltung der Universitäten

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Transkript:

SOMMER UNIVERSITÄT für Jüdische Studien Hohenems 2018 Eine Veranstaltung der Universitäten Europäische Sommeruniversität für Jüdische Studien Hohenems, 22. 27. Juli 2018

SOMMER UNIVERSITÄT für jüdische Studien Hohenems 2018 MACHT Europäische Sommeruniversität für Jüdische Studien Hohenems, 22. 27. Juli 2018 Eine Veranstaltung der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Zentrums für Jüdische Studien der Universität Basel, des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg, des Instituts für Judaistik an der Universität Wien, der Professur für Judaistik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Sigi-Feigel- Gastprofessur für Jüdische Studien an der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems.

Jüdische Geschichte wird, zumal wenn sie von der Diaspora handelt, oft genug als Geschichte der Ohnmacht wahrgenommen oder antisemitisch gefärbt als Geschichte geheimer Macht. Die 10. Europäische Sommeruniversität für Jüdische Studien Hohenems wird sich vom 22. bis 27. Juli 2018 der Frage annehmen, ob es jenseits dieses Schwarz-weiß-Bildes nicht bedeutsame Facetten zu entdecken gilt. Immer wieder gab es in der jüdischen Geschichte auch ohne staatliche Souveränität Ansätze jüdischer Selbstorganisation und damit auch Formen jüdischer Macht über Juden. Diese reichte von rabbinischen Autoritäten, deren Interpretation der jüdischen Gesetze tief in das Alltagsleben jüdischer Gemeinschaften und Individuen eingriff und damit auch sozial umstritten blieb, bis hin zu politischer Selbstverwaltung mit gewählten Körperschaften in manchen Regionen. Die von den Nazis eingesetzten Judenräte aber setzten unter die Idee von Selbstverwaltung in der Diaspora ein radikales Fragezeichen. Doch was geschieht, wenn Juden tatsächlich staatliche Macht über Juden wie über Nicht-Juden haben? 70 Jahre nach der Gründung Israels stellen sich damit, auch und vielleicht gerade in der Diaspora, Fragen nach Zugehörigkeit und nach einem richtigen Judentum brisanter als je zuvor. Macht ist aber auch ein Phänomen, das in Verbindung mit anderen kulturhistorischen Diskursen zur Anwendung oder mindestens zur Diskussion kommt. Zum Beispiel: Wer hat die Deutungsmacht über Judentum? Gibt es eine Macht des Humors? Wie gehen jüdische und nichtjüdische Gesellschaften mit der Macht der Erinnerung um? Die Sommeruniversität 2018 wird diesen Fragen in gewohnt interdisziplinärer Breite nachgehen, von den Rabbinen und Gesetzesinterpretationen, über historische Schnittstellen und innerjüdische, soziale oder politische Konflikte bis zu ihren literarischen Spiegelungen.

Die Sommeruniversität für jüdische Studien Hohenems 2018 steht Studierenden aller Fachbereiche offen. Bevorzugt angenommen werden Studierende der Jüdischen Studien der beteiligten Universitäten, Bamberg, Basel, München, Salzburg, Wien und Zürich. Informationen und Anmeldungen unter: www.jgk.geschichte.uni-muenchen.de Sonntag, 22. Juli 2018 ab 14.00 Registrierung 15.00 Für Interessierte, die früh anreisen Führung durch (das jüdische) Hohenems oder Ausstellungsbesuch 17.00 18.30 Offizieller Beginn Begrüßung Öffentlicher Vortrag Prof. Dr. Gerhard Langer (Wien) Macht der Rabbinen. Eine innerjüdische Erfolgsgeschichte 19.00 20.30 Uhr Öffentlicher Vortrag Prof. Dr. Moshe Zimmermann (Jerusalem) Shimshon der Nebechdiker. Das Selbstbild Israels zwischen Souveränität, Macht und Gewalt

Montag, 23. Juli 2018 9.00 10.30 Uhr Workshops Lektürekurs Jiddisch Jizchok Leib Perez Lektürekurs Moses Mendelssohn Lektürekurs Macht und Gender 11.00 12.30 Vorlesung Prof. Dr. Reuven Firestone (University of Southern California/Zürich) Holy War in Judaism. From Militancy to Quietism and Back Again 14.00 15.30 Vorlesung Dr. Andrea Löw (München) Macht oder Ohnmacht? Die Judenräte im besetzten Europa ab 16.30 Get Together (bei schönem Wetter Grillfest an der Grenze am Alten Rhein)

Dienstag, 24. Juli 2018 9.00 10.30 Workshops Lektürekurs Jiddisch Jizchok Leib Perez Lektürekurs Moses Mendelssohn Lektürekurs Macht und Gender 11.00 12.30 Vorlesung Prof. Dr. Susanne Talabardon (Bamberg) Der jüdische Gelehrte als heimlicher Herrscher der Welt Legenden und Theorien zu völlig jüdischen Machtphantasien 14.00 15.30 Parallelveranstaltungen (Seminare) Dr. Birgit Körner (Basel) Jüdischer Humor als Waffe der Wehrlosen? Humor und Macht bei Ephraim Kishon Prof. Dr. Eva Haverkamp (München) Juden in der Politik im Mittelalter 16.00 Besuch des Jüdischen Friedhofs 20.00 21.30 Dr. Ole Frahm (Frankfurt) Retter, Ding, Monstrum: Golems und Superhelden im Comic

Mittwoch, 25. Juli 2018 9.00 10.30 Workshops Lektürekurs Jiddisch Jizchok Leib Perez Lektürekurs Moses Mendelssohn Lektürekurs Macht und Gender 11.00 12.30 Vorlesung Dr. Björn Siegel (Hamburg) Einfach nur machtlos? Jüdische Hilfsvereine und die Krise von 1880/81 14.00 15.30 Parallelveranstaltungen (Seminare) Prof. Dr. Erik Petry (Basel) Wer die Erinnerung beherrscht, hat die Macht! Über Erinnerungspolitik und Erinnerungstheorien Dr. Jan Hon (München) Inszenierungen politischer Macht in der ältesten jiddischen Epik 16.00 Führung durch die Ausstellung Sag Schibbolet! Von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen 20.00 21.30 Öffentlicher Vortrag Prof. Dr. Alfred Bodenheimer (Basel) Macht und Ohnmacht des Geldes. Realität und Bearbeitungen des Jud Süss

Donnerstag, 26. Juli 2018 9.00 10.30 Workshops Lektürekurs Jiddisch Jizchok Leib Perez Lektürekurs Moses Mendelssohn Lektürekurs Macht und Gender 11.00 12.30 Parallelveranstaltungen (Seminare) Dr. Philipp Lenhard (München) Ohn-Macht. Jüdischer Anarchismus zwischen Religions- und Staatskritik Dr. Anika Reichwald (Hohenems) Der Traum vom Jüdischen Nationalstaat Machtstrukturen innerhalb der israelischen Gesellschaft 14.00 15.30 Parallelveranstaltungen (Seminare) Dr. Daniel Mahla (München) Wer hat die Macht im Staat? Die Altalena Affäre von 1948 und das staatliche Gewaltmonopol in Israel Dr. Sylvia Battegay (Basel) Gender Power. Geschlechterkonstruktionen und jüdische Selbstermächtigung in Literatur und Kunst 16.00 17.30 Vorstellung studentischer Arbeiten

Freitag, 27. Juli 2018 9.00 10.30 Workshops Lektürekurs Jiddisch Jizchok Leib Perez Lektürekurs Moses Mendelssohn Lektürekurs Macht und Gender 11.00 12.30 Parallelveranstaltungen (Seminare) PD Dr. Caspar Battegay (Basel) Power Fiction. Imaginierte Macht in jüdischen Utopien Prof. Dr. Andrea Sinn (Elon University) Verschiebung der Machtverhältnisse? Jüdische Frauen und der Erste Weltkrieg 12.30 13.00 Abschlussdiskussion Workshops Dr. Michael Studemund-Halévy (Hamburg) Prof. Dr. Armin Eidherr (Salzburg) Kritik von Macht und Ohnmacht in Kurzgeschichten von Jizchok Lejb Perez. Dr. Recha Allgaier-Honal (Köln) Mendelssohns Jerusalem oder über religiöse Macht und Judentum Rebekka Denz M.A. (Bamberg) Machtlos? Jüdische Frauen, ihre Handlungsräume und Grenzen in der Moderne Teilnahmegebühr

Teilnahmegebühr für Studierende inklusive Unterbringung und Frühstück: 220, (wird teilweise von den Universitäten bezuschusst oder erstattet) für Nicht-Studierende 220, (ohne Übernachtung) Informationen und Anmeldungen unter www.jgk.geschichte.uni-muenchen.de Die Veranstaltung wird unterstützt durch Amt der Vorarlberger Landesregierung, Kultur und Wissenschaft Amt der Stadt Hohenems Collini Hohenems Freundeskreis des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur, München Historisches Seminar der LMU München Konstanz Zürich Schweiz St. Gallen Diepoldsau Chur Deutschland Friedrichshafen München Bregenz Dornbirn HOHENEMS Feldkirch Vorarlberg Bludenz Arlberg Innsbruck Titelmotiv: Sandro Botticelli Judith mit dem Kopf von Holofernes, Rijksmuseum Amsterdam/Wikimedia Commons Liechtenstein Italien