Planungsziele für Freiwillige Feuerwehren in NRW: Aus der Praxis für die Praxis

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Transkript:

Planungsziele für Freiwillige Feuerwehren in NRW: Aus der Praxis für die Praxis Ergebnisse der Unterarbeitsgruppe UAG 2.A Planungsgrundlagen, Struktur, Sonstiges (Stand: 08.06.2014) Guido Garbe (Feuerwehr Bedburg), Markus Gebauer (Feuerwehr Hamm), Peter Kesselmeier (Feuerwehr Hövelhof), Uwe-Wolf Lülf (LUELF&RINKE Sicherheitsberatung GmbH), Adrian Ridder (Bergische Universität Wuppertal), Stefan Spinnen (Feuerwehr Kerpen), Matthias Winterhalder (LUELF&RINKE Sicherheitsberatung GmbH)

Vorgehensweise der Unterarbeitsgruppe Es wurden auf der Basis der Ergebnisse der konstituierenden Sitzung der AG (vgl. Abschrift vom VdF Ergebnisse 1. Sitzung ) 4 Themenbereiche gebildet und nach Priorität sortiert: (1) Priorität 1: Grundlagen Brandschutzbedarfsplanung (2) Priorität 2: Personal (Gewinnung, Halten, Verfügbarkeit) (3) Priorität 3: Struktur & Zuständigkeit (4) Priorität 4: Führungskultur Die einzelnen Themen wurden in sieben Sitzungen der Unterarbeitsgruppe bearbeitet: 1. Sitzung vom 19.09.2013 2. Sitzung vom 04.11.2013 3. Sitzung vom 21.11.2013 4. Sitzung vom 12.12.2013 5. Sitzung vom 10.02.2014 6. Sitzung vom 07.03.2014 7. Sitzung vom 20.03.2014 UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 2

Vorgehensweise der Unterarbeitsgruppe Die vorliegende Präsentation Planungsziele für Freiwillige Feuerwehren in NRW: Aus der Praxis für die Praxis enthält die Ergebnisse zum Thema Grundlagen Bedarfsplanung. Die Sammlung aller Ergebnisse der Unterarbeitsgruppe ist dem Bericht Thesen zur Freiwilligen Feuerwehr NRW 2020 Planungsgrundlagen & Strukturen zu entnehmen. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 3

Vorgehensweise der Unterarbeitsgruppe Wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit in der Unterarbeitsgruppe war der Themenbereich Grundlagen zur Bedarfsplanung. In einem Workshop wurde über Methodik und Herangehensweise zur Bedarfsplanung diskutiert und eine Grundausrichtung erarbeitet. Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde ein konkreter Vorschlag für Planungsziele in einer Kleingruppe erarbeitet; dieser Vorschlag wurde in der gesamten Unterarbeitsgruppe verfeinert und abgestimmt. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 4

Planungsmethodik Das Projekt wurde zur Förderung des Ehrenamts aufgesetzt. Deshalb wurde ein pragmatischer Ansatz gewählt: Was kann eine hinreichend leistungsfähige Freiwillige Feuerwehr aus der Praxiserfahrung heraus leisten? Das Ziel Förderung des Ehrenamts, an der Wurzel also der Planungsgrundlage angepackt, bedeutet somit: Es müssen realistische Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW etabliert werden! UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 5

Verwendete Planungsparameter Die folgenden Planungsparameter werden verwendet (1) Strukturtypen (Gefahren / Risiken / Gefahrenklassen) {bzw. Kriterien für THL} (2) Eintreffzeiten (3) Funktionen / Stärken / Qualifikationen (4) Technik Zielerreichungsgrad wegen geringer Fallzahlen schwierig. Wenn sauber geplant und mit realistischen Zielen, dann entbehrlich, weil automatisch hoher Erreichungsgrad erreicht wird. Grundsätzlich sind die Fallzahlen zu niedrig, um vernünftige statistische Ergebnisse zu erzielen! UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 6

Risikobetrachtung als Leitaspekt bei der Definition der Planungsziele R = HxS ist oberster Leitaspekt bei der Definition der Planungsziele. In ländlichen Strukturen und in nicht-geschlossenen Ortschaften / außerhalb geschlossener Bebauung muss die normative Kraft des Faktischen gewürdigt werden, nämlich dass entweder keine FF vorhanden oder diese nicht tagverfügbar ist; daher muss in solchen Bereichen eine verlängerte Eintreffzeit akzeptiert werden. Einsätze häufen sich erfahrungsgemäß in Abhängigkeit von Menschendichten (Einwohner oder Tagesaufenthalt); zwar nicht linear es bestehen weitere Einflussfaktoren (bei der Einsatzart Brand z.b. vermutlich sozialer Art, Baujahr des Objekts) aber für die Bedarfsplanung erscheint diese Betrachtung hinreichend (für die Einsatzart Brand insbesondere vor dem Hintergrund des relativ niedrigen Risikos, bei Bränden ums Leben zu kommen). UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 7

Planungsparameter Eintreffzeit AGBF-Empfehlungen nur für BF-Städte bestimmt (siehe Titelblatt des Papiers), daher nicht für die Anwendung in der Fläche bestimmt. Reanimationsgrenze 17 Minuten als Größe zur Ableitung der Eintreffzeit ist obsolet: Der Parameter Entdeckungszeit ist eine wissenschaftlich nicht überprüfbare Annahme, die Erkundungs- und Entwicklungszeit ist überprüft und um Größenordnungen höher (vgl. Praxiserfahrung gd-aufsteiger Lehrgänge; vgl. Bachelorthesis Lindemann: Feuerwehr müsste vor Brandausbruch alarmiert werden, damit 17 Minuten klappen ) Notrufabfrage- und Dispositionszeit (=Zeit in der Leitstelle) liegt nicht in der Verantwortung der Kreisangehörigen Kommunen, deshalb nicht in Betrachtung, d.h. Eintreffzeit (= Alarmierung der Einheit bis Eintreffen an Einsatzstelle) ist der Planungsparameter Anlehnung an RD: Differenzierte Zeiten sind in NRW gelebte Praxis. Eintreffzeit 8 Minuten (oder kürzer) ist in FF-Struktur nicht flächendeckend leistbar. Tenor des Projekts Förderung des Ehrenamts, deshalb als Planungsansatz die für eine FF-Struktur realistisch leistbare und bewährte Eintreffzeit 10 Minuten für regelmäßig vorkommende zeitkritische Szenarien (vgl. Baden-Württemberg, Hessen). Der Kritische Wohnungsbrand ist als vorherrschende bzw. alleinige Planungsgrundlage in kleinen Gemeinden / Ortsteilen aus der Risikobetrachtung heraus nicht zielführend, weil er hier quasi ein Jahrhundertereignis darstellt (vgl. Bachelorthesis Hildebrand). UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 8

Weitere Überlegungen und Hinweise zu den Planungszielen Die Planungsklassen sind unabhängig von der Größe der Gemeinde; es wird nicht die Gemeinde als ein Stück betrachtet sondern die jeweiligen Ortsteile und / oder die jeweiligen Ausrückebezirke einzeln diskutiert (und danach zum Ganzen zusammengefügt). Somit können prinzipiell alle Planungsklassen innerhalb einer Gemeinde vorkommen. Alle in den Planungszielen genannten Funktionsstärken können im Additionsprinzip erzielt werden (durch mehrere Fahrzeuge eines Standorts oder durch Parallelalarmierung von verschiedenen Standorten). Die Planungsziele definieren die Erstmaßnahmen; darüber hinausgehende Maßnahmen / Anforderungen sind durch die AAO / konkrete Einsatzplanung zu definieren. Wir korrelieren Fahrzeugtypen nicht mit Gefahrenklassen, da nicht autark ein Stadtteil geplant wird sondern gegenseitige Unterstützung / Ergänzung; dadurch zu viele Einflussfaktoren UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 9

Weitere Überlegungen und Hinweise zu den Planungszielen (Fortsetzung) Nach umfassender Diskussion in der Arbeitsgruppe hat sich herausgestellt, dass für die Bedarfsplanung die Betrachtung Brand und THL hinreichend ist. Alle anderen Einsatzanlässe sind dahingehend örtlich spezifisch zu betrachten, ob ergänzende Ausrüstungen erforderlich sind, die nicht aus der Bemessung Brand und / oder THL hervorgegangen sind. Abweichungen von den Empfehlungen in kommunaler Eigenverantwortung auf Basis 1 FSHG sind möglich und in manchen Fällen sicherlich notwendig (die Planungsziele stellen nur ein Grundgerüst dar). Dies bezieht sich auf alle Planungsziele und alle darin definierten Parameter! UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 10

Planungsklassen für die Einsatzart Brand Die folgenden Planungsklassen werden betrachtet: Planungsklasse Brand 0 Planungsklasse Brand I-A (bis 7m) Planungsklasse Brand I-B (bis 7m) Planungsklasse Brand II (7 bis 22m) Planungsklasse Brand III (oberhalb 22m) Planungsklasse Brand IV (Sonderbauten) UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 11

Planungsklasse Brand 0 Strukturtyp: außerhalb geschlossener Ortschaft Szenario: Brand eines landwirtschaftlichen Gebäudes (z.b. Scheune) oder Brand im Freien (z.b. Strohmiete) (weil empirische Erfahrung zeigt, dass in der Regel primär ein landwirtschaftliches Gebäude und nicht das Wohngebäude betroffen ist.) Feuerwehr-Einsatzziel: Ausbreitung des Brandes von Brandobjekt auf andere Objekte verhindern; Riegelstellung vornehmen (= klassische Aufgabe im ländlichen Raum von TSA- / TSF-Wehren) Menschenleben in Gefahr: planerisch nein (weil empirische Erfahrung zeigt: extrem seltenes Ereignis ) Geräte zweiter Rettungsweg: nicht erforderlich Eintreffzeit erste Einheit: keine Definition (siehe Präambel) Funktionsstärke erste Einheit: 3 Funktionen (Planerisch KEIN PA-Einsatz) 1 Funktion Maschinist 2 Funktionen Trupp Summe: 3 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 12

Planungsklasse Brand 0 Eintreffzeit: keine Definition Summe: 3 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 13

Präambel zur Planungsklasse Brand I Strukturtyp Deutlich überwiegend Gebäude geringer Höhe (bis 7m Fußbodenhöhe), überwiegend offene Bebauung (wenn überwiegend geschlossene Bebauung, dann kommt Brand II zur Anwendung) Es werden zwei Planungsklassen Brand I-A und Brand I-B definiert. Die Klassifizierung der Ortsteile nach BI-A und BI-B ist nach Einsatzanalysen, Gesamteindruck, Struktur der Feuerwehr und dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit örtlich sowohl fachlich als auch politisch zu treffen. Beispielhafte Leitfrage: Ortsteil mit 100 Einwohnern oder mit 5.000 Einwohnern? Folgende Kriterien sind u.a. bei der Abgrenzung zu würdigen: Einwohnerzahl Pendlerbewegungen Einwohnerzahl in Verbindung zur Gesamteinwohnerzahl Betrachtung der Siedlungsstrukturen Einsatzhäufigkeit Umsetzbarkeit von Veränderungen in der Feuerwehr-Struktur: was ist realistisch machbar? Ist der erforderliche Aufwand für Veränderungen in der Feuerwehr-Struktur verhältnismäßig? Betrachte die Ortslage und die Struktur der Feuerwehr; berücksichtige den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Sorge für Klarstellung: Was ist in der Praxis einerseits erforderlich und andererseits durch die örtliche FF leistbar? Fordere ggf. eine politische Entscheidung über die Klassifizierung ein. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 14

Planungsklasse Brand I-A (bis 7m) Strukturtyp Deutlich überwiegend Gebäude geringer Höhe (bis 7m Fußbodenhöhe), überwiegend offene Bebauung (wenn überwiegend geschlossene Bebauung, dann kommt Brand II zur Anwendung) Szenario: Brand in einem Wohngebäude mit bis zu zwei Wohneinheiten Feuerwehr-Einsatzziel: Ausbreitung des Brandes von Brandobjekt innerhalb des Objekts und auf andere Objekte verhindern; wirksamen Löschangriff vornehmen Menschenleben in Gefahr: planerisch nein (weil empirische Erfahrung zeigt: extrem seltenes Ereignis ) Geräte zweiter Rettungsweg: Steckleiter als zweiter Angriffsweg Eintreffzeit erste Einheit: 15 Minuten [Anmerkung: keine Menschenrettung, nur Brandbekämpfung, deshalb erste Einheit in zweiter Eintreffzeit ] Funktionsstärke erste Einheit: 1 Staffel / 6 Funktionen (mit 4 AGT) Summe: 6 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 15

Planungsklasse Brand I-A (bis 7m) Eintreffzeit: 15 Minuten Summe: 6 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 16

Planungsklasse Brand I-B (bis 7m) Strukturtyp Deutlich überwiegend Gebäude geringer Höhe (bis 7m Fußbodenhöhe), überwiegend offene Bebauung (wenn überwiegend geschlossene Bebauung, dann kommt Brand II zur Anwendung) Szenario: Brand in einem Wohngebäude mit bis zu zwei Wohneinheiten Feuerwehr-Einsatzziel: Menschenrettung Ausbreitung des Brandes von Brandobjekt innerhalb des Objekts und auf andere Objekte verhindern; wirksamen Löschangriff vornehmen Menschenleben in Gefahr: planerisch ja Geräte zweiter Rettungsweg: Steckleiter Eintreffzeit erste Einheit: 10 Minuten Funktionsstärke erste Einheit: 1 Staffel / 6 Funktionen (mit 4 AGT) Eintreffzeit zweite Einheit: 15 Minuten Funktionsstärke zweite Einheit: 6 Funktionen (mit 4 AGT) (wenn Gebäude oberhalb geringer Höhe vorhanden, dann mit Hubrettungsfahrzeug) Anmerkung: planerisch Zugführer nicht zwingend erforderlich, da 12 Funktionen = erweiterte Gruppe Summe: 12 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 17

Planungsklasse Brand I-B (bis 7m) Eintreffzeit: 10 Minuten Eintreffzeit: 15 Minuten Summe: 12 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 18

Planungsklasse Brand II (7 bis 22m) Strukturtyp Größere Anzahl Gebäude oberhalb geringer Höhe (bis 22m Fußbodenhöhe), offene oder geschlossene Bauweise Szenario: Brand in einem Wohngebäude Feuerwehr-Einsatzziel: Menschenrettung Ausbreitung des Brandes von Brandobjekt innerhalb des Objekts und auf andere Objekte verhindern; wirksamen Löschangriff vornehmen Menschenleben in Gefahr: planerisch ja Geräte zweiter Rettungsweg: Hubrettungsfahrzeug Eintreffzeit erste Einheit: 10 Minuten Funktionsstärke erste Einheit: 1 Gruppe (9 Funktionen mit 4 bis 7 AGT, je nach Taktik) Eintreffzeit zweite Einheit: 15 Minuten Funktionsstärke zweite Einheit: 6 Funktionen (mit 4 AGT) & 1 Funktion Zugführer Summe: 16 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 19

Planungsklasse Brand II (7 bis 22m) Eintreffzeit: 10 Minuten Eintreffzeit: 15 Minuten Summe: 16 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 20

Planungsklasse Brand II (7 bis 22m) Anmerkung: Wie sich die 9 Funktionen im Erstzugriff verteilen ist nach den örtlichen Verhältnissen zu planen. Hierzu einige Beispiele: Beispiel 1: 7 Funktionen LF (GF, Ma, 3er ATr, 2er STr) 2 Funktionen DL (2er WTr) Beispiel 2: 5 Funktionen LF (GF, Ma, 3er ATr) 2 Funktionen TLF (2er STr) 2 Funktionen DL (2er WTr) Beispiel 3: 6 Funktionen LF (GF, Ma, 2er ATr, 2er STr) 3 Funktionen DL (Ma, 2er WTr) Beispiel 4: 4 Funktionen LF (GF, Ma, 2er ATr) 2 Funktionen TLF (2er STr) 3 Funktionen DL (Ma, 2er WTr) UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 21

Planungsklasse Brand III (oberhalb 22m) Strukturtyp: Gebäude oberhalb 22m Konkrete Planungsparameter werden für diese Planungsklasse nicht definiert, da zu viele unterschiedliche Bauarten und damit VB-Standards. Aufgrund der begrenzten Anzahl je Kommune sind diese Objekte als Besondere Objekte zu betrachten und einer einzelnen Objektplanung zu unterziehen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 22

Planungsklasse Brand IV (Sonderbauten) Strukturtyp: Sonderbauten (=Besondere Objekte) Wird nicht definiert, sind durch örtlich spezifische Szenarien zu betrachten. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 23

Planungsklassen Brand : ZUSAMMENFASSUNG Planungsklasse Strukturtyp Menschen in Gefahr Gerät 2. Rett.weg ETZ erste Einheit Funktionsstärke 1. Einheit ETZ 2. Einheit Funktionsstärke 2. Einheit Gesamt Fu-Stärke Brand 0 außerhalb geschlossener Ortschaft planerisch Nein nicht erforderlich keine Definition 1 selbständiger Trupp (3 Funktionen, ohne AGT) - - 3 Funktionen Brand I-A (bis 7m) Deutlich überwiegend Gebäude geringer Höhe (bis 7m Fußbodenhöhe), überwiegend offene Bebauung planerisch Nein Steckleiter als 2. Angriffsweg 15 Minuten 1 Staffel (6 Funktionen, davon 4 AGT) - - 6 Funktionen Brand I-B (bis 7m) Deutlich überwiegend Gebäude geringer Höhe (bis 7m Fußbodenhöhe), überwiegend offene Bebauung planerisch Ja Steckleiter 10 Minuten 1 Staffel (6 Funktionen, davon 4 AGT) 15 Minuten 1 Staffel (6 Funktionen, davon 4 AGT) 12 Funktionen Brand II (7 bis 22m) Größere Anzahl Gebäude oberhalb geringer Höhe (bis 22m Fußbodenhöhe), offene oder geschlossene Bauweise planerisch Ja Hubrettungsfahrzeug 10 Minuten 1 Gruppe (9 Funktionen, davon 4 bis 7 AGT) 15 Minuten 1 Staffel (6 Funktionen, davon 4 AGT) + 1 Funktion Zugführer 16 Funktionen Brand III (oberhalb 22m) Gebäude oberhalb 22m Aufgrund der begrenzten Anzahl je Kommune sind diese Objekte als Besondere Objekte zu betrachten und einer einzelnen Objektplanung zu unterziehen. Brand IV (Sonderbauten) Sonderbauten (=Besondere Objekte) Wird nicht definiert, sind durch örtlich spezifische Szenarien zu betrachten. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 24

Planungsklassen für die Einsatzart Technische Hilfeleistung : Präambel Planungsklassen THL werden nicht über Strukturtypen definiert, sondern über Kriterien; es werden also im Unterschied zu den Planungsklassen Brand keine Gebäude- und Siedlungsstrukturen zugrunde gelegt. Folgende Planungsklassen werden betrachtet: Planungsklasse THL S (Small) Planungsklasse THL M (Medium) Planungsklasse THL L (Large) Planungsklasse THL XL (extra Large) Die Unterscheidung nach THL S (Small), THL M (Medium) und THL L (Large) sowie THL XL (extra Large) ist nach Einsatzanalysen und / oder Gesamteindruck örtlich zu treffen. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 25

Planungsklassen für die Einsatzart Technische Hilfeleistung : Präambel In den Planungsklassen THL wird der Schwerpunkt auf Verkehrsunfälle gelegt, da diese Einsatzart erfahrungsgemäß die Kategorie darstellt, in der am häufigsten Menschenrettung vorkommt. ABC wird nicht separat definiert, weil seltene Einsätze; von den drei Arten kommt C am häufigsten vor, die Erstmaßnahmen bei C-Einsätzen ist durch die GAMS-Regel definiert und damit implizit in den THL-Klassen enthalten; In der Planungsklasse THL S kann GA&S, ab der Planungsklasse THL M kann GAMS durchgeführt werden. Für zugewiesene Einsatzzuständigkeiten (z.b. BAB) ist die Eintreffzeit planerisch nicht definierbar (unkalkulierbare Randbedingungen wie Stau, Baustelle, etc.) UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 26

Planungsklasse THL S Kriterien: Menschenrettung unwahrscheinlich / selten Aber wahrscheinlich: THL klein mit einfachen Maßnahmen Szenario: ist örtlich durch Analyse des Einsatzgeschehens zu definieren Beispiele für Szenarien: Baum auf relevanter Straße, Auslaufende Betriebsstoffe nach Verkehrsunfall, Wasserschaden in einem Gebäude Feuerwehr-Einsatzziel: Verhinderung von weiterem Sach- und / oder Umweltschaden Eintreffzeit erste Einheit: keine Definition (siehe Präambel) Funktionsstärke erste Einheit: 3 Funktionen 1 Funktion Maschinist 2 Funktionen Trupp Summe: 3 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 27

Planungsklasse THL M Kriterien: Menschenrettung wahrscheinlich / häufiger Maßnahmen mittleren Umfangs Szenario: Person eingeklemmt, z.b. VU PKW oder vergleichbarer Betriebsunfall Feuerwehr-Einsatzziel: Menschenrettung Eintreffzeit erste Einheit: 10 Minuten (in Anlehnung an Planungsklassen Brand, gültig nur innerhalb der relevant bebauten Wohngebiete, außerhalb davon gelegene Einsatzstellen haben naturgemäß längere Eintreffzeiten.) Funktionsstärke erste Einheit: Staffel / 6 Funktionen [Absichern, Erste Hilfe, Brandschutz] Eintreffzeit zweite Einheit: 15 Minuten Funktionsstärke zweite Einheit: Trupp (3 Funktionen) [Technische Rettung] Summe: 9 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 28

Planungsklasse THL L Kriterien: Menschenrettung wahrscheinlich / häufiger Maßnahmen größeren Umfangs Szenario: Person eingeklemmt, z.b. VU LKW oder vergleichbarer Betriebsunfall Feuerwehr-Einsatzziel: Menschenrettung Eintreffzeit erste Einheit: 10 Minuten (in Anlehnung an Planungsklassen Brand, gültig nur innerhalb der relevant bebauten Wohngebiete, außerhalb davon gelegene Einsatzstellen haben naturgemäß längere Eintreffzeiten.) Funktionsstärke erste Einheit: Staffel / 6 Funktionen [Absichern, Erste Hilfe, Brandschutz] Eintreffzeit zweite Einheit: 15 Minuten Funktionsstärke zweite Einheit: 6 Funktionen [Technische Rettung] & 1 Funktion Zugführer (Anmerkung: bei 12 Funktionen = erweiterte Gruppe, Zugführer planerisch eigentlich nicht erforderlich; aber hoher Koordinierungsaufwand (Pol, RD, etc.), deshalb Zugführer planerisch gesetzt.) Summe: 13 Funktionen UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 29

Planungsklasse THL XL Besondere Einsatzlagen: z.b. VU Bus, Zugunfall Werden nicht definiert; die notwendigen Ressourcen (= Kräfte und Mittel) sind durch über-örtliche (Gemeindegrenzen-übergreifende) Planungen festzulegen (in der AAO). Im Gegensatz zur Planungsklasse Brand III (die erwartbar mit eigenen örtlichen Kräften bewältigt werden kann) ist bei der Planungsklasse THL XL erwartbar, dass über-örtliche Kräfte eingeplant werden müssen. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 30

Planungsklassen THL : ZUSAMMENFASSUNG Planungsklasse Kriterien Szenario Fw-Einsatzziel ETZ erste Einheit Funktionsstärke 1. Einheit ETZ 2. Einheit Funktionsstärke 2. Einheit Gesamt Fu-Stärke THL S Menschenrettung unwahrscheinlich / selten; Aber wahrscheinlich: THL klein mit einfachen Maßnahmen Beispiele für Szenarien: Baum auf relevanter Straße, Auslaufende Betriebsstoffe nach Verkehrsunfall, Wasserschaden in einem Gebäude Verhinderung von weiterem Sach- und / oder Umweltschaden keine Definition 1 selbständiger Trupp (3 Funktionen) - - 3 Funktionen THL M Menschenrettung wahrscheinlich / häufiger; Maßnahmen mittleren Umfangs Person eingeklemmt, z.b. VU PKW oder vergleichbarer Betriebsunfall Menschenrettung 10 Minuten (in relevant bebauten Bereichen) 1 Staffel (6 Funktionen) Absichern, EH, Brandschutz 15 Minuten 1 selbständiger Trupp (3 Funktionen) Technische Rettung 9 Funktionen THL L Menschenrettung wahrscheinlich / häufiger; Maßnahmen größeren Umfangs Person eingeklemmt, z.b. VU LKW oder vergleichbarer Betriebsunfall Menschenrettung 10 Minuten (in relevant bebauten Bereichen) 1 Staffel (6 Funktionen) Absichern, EH, Brandschutz 15 Minuten 1 Staffel (6 Funktionen) Technishce Rettung + 1 Funktion Zugführer 13 Funktionen THL XL Besondere Einsatzlagen: z.b. VU Bus, Zugunfall Werden nicht definiert; die notwendigen Ressourcen (= Kräfte und Mittel) sind durch über-örtliche (Gemeindegrenzen-übergreifende) Planungen festzulegen (in der AAO). UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 31

Sonstige Einsatzarten Alle anderen Einsatzanlässe sind dahingehend örtlich spezifisch zu betrachten, ob ergänzende Ausrüstungen erforderlich sind, die nicht aus der Bemessung Brand und/oder THL hervorgegangen sind. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 32

Pilotprojekt Überprüfung der Planungsziele / STUFE 1 Pilotprojekt Stufe 1 kurzfristig ( Expertenmodus ) Gemeinden / Städte der Teilnehmer der Unterarbeitsgruppe Fehlende Strukturtypen werden ergänzt aus dem Fundus eines externen Beratungshauses Möglichst pro Feuerwehrstruktur 2-3 Kommunen, damit die unterschiedlichen Siedlungsstrukturen ( Verteilung auf viele Ortschaften vs. eine Hauptsiedlung ) abgebildet werden. Vorschlag Feuerwehrstruktur-Klassen (1) < 10.000 Einwohner (2) 10.000 bis 25.000 Einwohner (3) 13 ohne HaK-Wache (4) 13 kleine HaK-Wache [ weniger als Staffel ] (5) 13 HaK-Wache [ mindestens Staffel ] UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 33

Pilotprojekt Überprüfung der Planungsziele / STUFE 2 Pilotprojekt Stufe 2 langfristig ( Flächenmodus ) Feldversuch durch die wissenschaftliche Begleitung der AG 2 (Universität Wuppertal) Stellenweise Rückkopplung mit Unterarbeitsgruppe 2.A. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 34

Zusammenfassung Pragmatischer Ansatz: Was kann eine hinreichend leistungsfähige Freiwillige Feuerwehr aus der Praxiserfahrung heraus leisten? Eintreffzeit 10 Minuten: realistisch leistbare und bewährte Eintreffzeit Differenzierung nach Strukturtypen ( Brand ) bzw. Kriterien ( THL ) Örtliche Abweichung von den Planungszielen möglich und stellenweise erforderlich. Planungsklasse Strukturtyp Menschen in Gefahr Gerät 2. Rett.weg ETZ erste Einheit Funktionsstärke 1. Einheit ETZ 2. Einheit Funktionsstärke 2. Einheit Gesamt Fu-Stärke Planungsklasse Kriterien Szenario Fw-Einsatzziel ETZ erste Einheit Funktionsstärke 1. Einheit ETZ 2. Einheit Funktionsstärke 2. Einheit Gesamt Fu-Stärke Brand 0 außerhalb geschlossener Ortschaft planerisch Nein nicht erforderlich keine Definition 1 selbständiger Trupp (3 Funktionen, ohne AGT) - - 3 Funktionen THL S Menschenrettung unwahrscheinlich / selten; Aber wahrscheinlich: THL klein mit einfachen Maßnahmen Beispiele für Szenarien: Baum auf Verhinderung relevanter Straße, Auslaufende von weiterem Betriebsstoffe nach Sach- und / oder Verkehrsunfall, Wasserschaden in Umweltschaden einem Gebäude keine Definition 1 selbständiger Trupp (3 Funktionen) - - 3 Funktionen Brand I-A (bis 7m) Deutlich überwiegend Gebäude geringer Höhe (bis 7m Fußbodenhöhe), überwiegend offene Bebauung planerisch Nein Steckleiter als 2. Angriffsweg 15 Minuten 1 Staffel (6 Funktionen, davon 4 AGT) - - 6 Funktionen THL M Menschenrettung wahrscheinlich / häufiger; Maßnahmen mittleren Umfangs Person eingeklemmt, z.b. VU PKW oder vergleichbarer Betriebsunfall Menschenrettung 10 Minuten 1 Staffel (in relevant (6 Funktionen) bebauten Absichern, EH, Bereichen) Brandschutz 1 selbständiger Trupp 15 Minuten (3 Funktionen) Technische Rettung 9 Funktionen Brand I-B (bis 7m) Brand II (7 bis 22m) Deutlich überwiegend Gebäude geringer Höhe (bis 7m Fußbodenhöhe), überwiegend offene Bebauung Größere Anzahl Gebäude oberhalb geringer Höhe (bis 22m Fußbodenhöhe), offene oder geschlossene Bauweise planerisch Ja planerisch Ja Steckleiter Hubrettungsfahrzeug 10 Minuten 10 Minuten 1 Staffel (6 Funktionen, davon 4 AGT) 1 Gruppe (9 Funktionen, davon 4 bis 7 AGT) 15 Minuten 15 Minuten 1 Staffel (6 Funktionen, davon 4 AGT) 1 Staffel (6 Funktionen, davon 4 AGT) + 1 Funktion Zugführer 12 Funktionen 16 Funktionen THL L Menschenrettung wahrscheinlich / häufiger; Maßnahmen größeren Umfangs Person eingeklemmt, z.b. VU LKW oder vergleichbarer Betriebsunfall Menschenrettung 10 Minuten 1 Staffel (in relevant (6 Funktionen) bebauten Absichern, EH, Bereichen) Brandschutz 1 Staffel (6 Funktionen) 15 Minuten Technishce Rettung + 1 Funktion Zugführer 13 Funktionen Brand III (oberhalb 22m) Gebäude oberhalb 22m Aufgrund der begrenzten Anzahl je Kommune sind diese Objekte als Besondere Objekte zu betrachten und einer einzelnen Objektplanung zu unterziehen. THL XL Besondere Einsatzlagen: z.b. VU Bus, Zugunfall Werden nicht definiert; die notwendigen Ressourcen (= Kräfte und Mittel) sind durch über-örtliche (Gemeindegrenzen-übergreifende) Planungen festzulegen (in der AAO). Brand IV (Sonderbauten) Sonderbauten (=Besondere Objekte) Wird nicht definiert, sind durch örtlich spezifische Szenarien zu betrachten. UAG 2.A Ergebnisbericht-Auszug Planungsziele für die Freiwilligen Feuerwehren in NRW Stand: 08.06.2014 35