Inhalt MBW. Anwendungsbereiche. Produktinformation Mangan-Bor-Stähle für die Warmumformung

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Transkript:

Steel MBW Produktinformation Mangan-Bor-Stähle für die Warmumformung Stand: Oktober 2016, Version 0 Stahlsortenübersicht 50 Warmband Kaltband Empfohlene Anwendungen Inhalt Bruchdehnung [%] 5 DC, DX MHZ MBW-W, DP CP MS-W MBW 1500, Lieferzustand pressgehärtet MBW-K, Lieferzustand 200 500 Zugfestigkeit [MPa] 01 Anwendungsbereiche 03 Werkstoffcharakteristik 05 Technische Merkmale 07 Oberflächen 08 Hinweise für die Anwendung und Verarbeitung 11 Lieferbare Abmessungen 17 Anwendungsbeispiel Anwendungsbereiche Mangan-Bor-Stähle MBW von thyssenkrupp bieten höchste Festigkeiten bei guten Umformeigenschaften und ermöglichen so Gewichtseinsparungen beim Einsatz für festigkeitsrelevante Struktur- und Sicherheitsbauteile im Fahrzeugbau. Typische Anwendungsgebiete für Mangan-Bor-Stähle MBW zum Warmumformhärten sind Stoßfängerquerträger, Seitenaufprallträger, Säulen oder Karosserieverstärkungen. Die direkte (einstufige) Warmumformung ist das meistverbreitete Verfahren innerhalb der Warmumformung. Hier finden die Umformung und die Bauteilhärtung in einem Schritt statt. Die Warmumformung erlaubt deutlich höhere Komplexitäten bei der Bauteilgeometrie und ein deutlich günstigeres Rückfederungsverhalten als die Kaltumformung von höchstfesten und ultrahochfesten Stählen.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 2 Stahlsortenbezeichnung und Oberflächenveredelungen Oberflächenveredelungen UC EG GI GA ZM AS In Anlehnung an VDA 239-100 Stahlsortenbezeichnung Normbezeichnung MBW-W 1500 Werkssondergüte MBW 500 Werkssondergüte MBW 600 Werkssondergüte MBW 1500 Werkssondergüte MBW-K 1500 Werkssondergüte MBW-K 1 Werkssondergüte Warmband Kaltband Serienfertigung für Innenteile UC Unbeschichtet EG Elektrolytisch verzinkt GI Schmelztauchverzinkt GA Galvannealed ZM ZM Ecoprotect AS Aluminium-Silizium-beschichtet

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 3 Werkstoffcharakteristik Mangan-Bor-Stähle zählen zu den Vergütungsstählen. Die in dieser Stahlfamilie zugrunde liegenden Werkstoffkonzepte weisen eine ausgewählte und aufeinander abgestimmte chemische Zusammensetzung auf, die eine Härtungsbehandlung (Warmumformung) ermöglichen. Das im Lieferzustand vorliegende ferritisch-perlitische Gefüge wird dabei in ein rein martensitisches Gefüge umgewandelt. Durch diesen Verarbeitungsprozess können beim MBW 1500+AS beispielsweise die Mindestzugfestigkeiten von 500 MPa im Anlieferungszustand auf bis zu MPa erhöht werden. Das ZTU-Diagramm veranschaulicht das Umwandlungsverhalten bei einer Austenitisierungstemperatur von C, einer Haltedauer von 5 Minuten und einer Aufheizung in 1 Minute. Auch bei niedrigen Abkühlgeschwindigkeiten sind noch vollständig martensitische Gefüge erzielbar. ZTU-Diagramm Umwandlungsverhalten MBW 1500 AC 3 750 500 Sp B F 40 70 70 5 Sp 25 P 30 Sp 45 AC 1 Umgebungstemperatur [ C] M S 250 Abkühldauer t 8 / 5 [s] Sp 35 70 475 465 375 270 210 180 160 0 2 4 6 8 2 4 6 8 2 4 6 8 2 4 6 8 10 1 10 0 10 1 10 2 10 3 M M Härtewerte HRV M S Martensittemperatur 400 C AC 1 = Start Austenitisierung 720 C AC 3 = Ende Austenitisierung 845 C F Ferrit P Perlit B Bainit M Martensit M Kohlenstoffreicher Martensit

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 4 Beispielgefüge MBW 1500: Gefügekontrastierung über Ätzung mit Nital 50 µm 50 µm Im Anlieferungszustand: Ferrit, Perlit. Gefüge nach dem Presshärten: Martensit. Als Partner für die Warmumformung bietet thyssenkrupp nicht nur die passenden Werkstoffe, sondern auch die Einrichtungen, um beispielsweise die optimalen Prozessparameter für die Warm umformung ermitteln zu können. Zu diesen Einrichtungen gehört ein eigenes Versuchsfeld mit modernsten Warmumformanlagen, das ein Nachstellen der in der Serienfertigung eingesetzten Prozesse im Labormaßstab ermöglicht. So kann die Fahr zeug entwicklung von der Bauteilkonzeption bis zur Serienreife durch Analysen (Thermografie, Umformung, Simulation) und Troubleshooting umfassend begleitet werden. Darüber hinaus können Prozess, Bauteilmachbarkeit und Gefüge durch FEM-Simulationen bei thyssenkrupp untersucht werden. Analog zu den kaltumgeformten Güten kann auch eine Umformanalyse an Warmumformbauteilen durchgeführt werden.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 5 Technische Merkmale Chemische Zusammensetzung Massenanteile der Schmelzanalyse C [%] Si [%] Mn [%] P [%] S [%] Al [%] min. Nb [%] Ti [%] Cr + Mo [%] B [%] In Anlehnung an VDA 239-100 Stahlsortenbezeichnung MBW-W 1500 0,25 0,40 1,40 0,025 0,010 0,015 0,05 0,50 0,005 MBW 500 0,10 0,35 1,00 0,030 0,025 0,015 0,10 0,15 0,005 MBW 600 0,10 0,50 2,00 0,030 0,025 0,015 0,10 0,15 0,005 MBW 1500 0,25 0,40 1,40 0,025 0,010 0,015 0,05 0,50 0,005 MBW-K 1500 0,25 0,40 1,40 0,025 0,010 0,015 0,05 0,50 0,005 MBW-K 1 0,38 0,40 1,40 0,025 0,010 0,015 0,13 0,50 0,005 Warmband Kaltband Mangan-Bor-Stähle sind vollberuhigte Stähle. Kohlenstoffäquivalent MBW Mn + Si 1500: Ce = C + 0,55 6 Mechanische Eigenschaften Kennwerte im Lieferzustand Streckgrenze Zugfestigkeit Bruchdehnung Prüfrichtung quer zur Walzrichtung R p0,2 [MPa] R m [MPa] A min. [%] A 80 min. [%] In Anlehnung an VDA 239-100 Stahlsortenbezeichnung Oberflächenveredelung MBW-W 1500 UC 320 500 12 10 MBW 500 AS 300 520 400 600 16 MBW 600 AS 340 580 520 720 12 MBW 1500 AS 350 550 500 700 12 MBW-K 1500 UC (rekristallisiert geglüht) 250 450 450 600 18 MBW-K 1 UC 30 0 500 450 650 16 Warmband Kaltband R p0,2 Dehngrenze bei 0,2 % plastischer Dehnung R m Zugfestigkeit A Bruchdehnung bei einer Proportionalprobe mit einer Messlänge L 0 = 5,65 S 0 bei Blechdicken S 3,0 mm Bruchdehnung bei einer Probe mit der Messlänge 80 mm bei Blechdicken S < 3,0 mm A 80 Die angegebenen mechanischen Eigenschaften des Ausgangszustands sind für den Umformprozess der direkten Warmumformung vernachlässigbar. Sie sind jedoch für Schneidprozesse der Formplatinen sowie für die bei der indirekten Warmumformung vorgeschaltete Kaltumformstufe relevant.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 6 Typische Kennwerte nach einer Wärmebehandlung und schneller Abkühlung 1) Streckgrenze Zugfestigkeit Bruchdehnung Prüfrichtung quer zur Walzrichtung R p0,2 [MPa] R m [MPa] A [%] A 80 [%] In Anlehnung an VDA 239-100 Stahlsortenbezeichnung MBW-W 1500 6 5 MBW 500 400 550 17 MBW 600 450 650 16 MBW 1500 5 MBW-K 1500 5 MBW-K 1 1. 4 1) Austenitisieren bei 920 C, mit anschließender Kühlung im Werkzeug. thyssenkrupp übernimmt keine Gewähr für die Eigenschaften nach der Warmumformung, die Verantwortung obliegt dem Bauteilhersteller. Warmband Kaltband R p0,2 Dehngrenze bei 0,2 % plastischer Dehnung R m Zugfestigkeit A Bruchdehnung bei einer Proportionalprobe mit einer Messlänge L 0 = 5,65 S 0 bei Blechdicken S 3,0 mm Bruchdehnung bei einer Probe mit der Messlänge 80 mm bei Blechdicken S < 3,0 mm A 80 Zusätzlich weisen warmumgeformte Bauteile aus MBW 1500 durch den Lackeinbrennprozess einen Streckgrenzenanstieg (BH 0 ) im Mittel von ca. 100 MPa auf. Für den MBW-K 1 ist im Mittel ein R p0,2 -Anstieg von 150 MPa durch typische KT-Lackeinbrenntemperaturen festzustellen.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 7 Oberflächen Oberflächenveredelungen, schmelztauchveredelt Spezifikation Mindestauflage zweiseitig [g/m 2 ] Auflage je Seite an Einflächenprobe Informativ Dreiflächenprobe Einflächenprobe Masse [g/m 2 ] Dicke [µm] Typische Dicke [µm] Aluminium-Silizium-beschichtet Bezeichnung AS060 DIN EN 60 45 7 15 10 AS080 DIN EN 80 60 10 20 14 AS30 VDA 239-100 30 65 10 20 AS100 DIN EN 100 75 12 23 17 AS120 DIN EN 120 90 15 27 20 AS45 VDA 239-100 45 85 15 28 AS150 DIN EN 150 115 19 33 25 Unbeschichtetes Material erfordert den Einsatz von Schutzgas im Ofen der Warmumformanlage und ein abschließendes Sandstrahlen zum Entfernen der gebildeten Oxidschichten. Durch die Aluminium-Silizium-Beschichtung ist der Grundwerkstoff sowohl gegen eine Zunderbildung als auch gegen eine Abkohlung geschützt. Darüber hinaus bietet die AS-Schicht auch nach der Warmumformung einen grundsätzlichen Korrosionsschutz durch Barrierewirkung. Oberflächenausführungen und Oberflächenarten Oberflächenausführung Oberflächenart Feinblechsorten Kaltgewalzte Flacherzeugnisse Unbeschichtet U Unexposed (Innenteile) Schmelztauchveredelte Flacherzeugnisse Aluminium-Silizium-beschichtet U Unexposed (Innenteile) U nach VDA 239-100 Oberflächenbehandlungen Art der Oberflächenbehandlung UC EG GI GA ZM AS U Ohne Oberflächenbehandlung O Geölt Serienfertigung UC Unbeschichtet GA Galvannealed EG Elektrolytisch verzinkt ZM ZM Ecoprotect GI Schmelztauchverzinkt AS Aluminium-Silizium-beschichtet

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 8 Hinweise für die Anwendung und Verarbeitung Umformen Mangan-Bor-Stähle verfügen über ein hervorragendes Warmumformverhalten. Im Austentisierungstemperatur bereich ist das Umformvermögen dieser Stahlsorten vergleichbar mit dem von weichen Tiefziehstählen bei Raumtemperatur. Hierdurch bedingt lassen sich in einer Umformstufe Bauteile mit komplexen Geometrien bei geringen Pressenkräften fertigen. Die Einstellung der Bauteileigenschaften erfolgt im Gegensatz zur klassischen Kaltumformung im Wesentlichen durch die Abkühlung im Werkzeug und weniger durch die Umformung. Durch die gezielte Steuerung der Abkühlung im Werkzeug lassen sich zudem Bauteile mit graduierten Funktionseigenschaften herstellen. Durch die Warmumformung werden neue Möglichkeiten bei der Bauteilfertigung eröffnet. Die Änderung von Prozessparametern ermöglicht eine gezielte Einstellung der gewünschten Bauteileigenschaften, z. B. bei der Festigkeit oder der Restdehnung, um u. a. ein optimales Crashverhalten einzustellen. Als Verfahren sind heute die direkte und indirekte Warmumformung üblich. Der einstufige Prozess (direkte Warmumformung) ist das am häufigsten eingesetzte Verfahren. Es eignet sich besonders für die Verarbeitung von Mangan-Bor-Stählen, die mit einer feueraluminierten Oberflächenveredelung beschichtet sind. Diese Beschichtung bietet einen guten Schutz vor der Verzunderung, die bei der Warmumformung typischerweise auftritt, und sorgt somit für eine Standzeiterhöhung bei den Umformwerkzeugen. Das Tailored Tempering oder partielle Presshärten bietet die Möglichkeit, partiell unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Festigkeit und Dehnung in einem Bauteil zu vereinen. Hierbei werden über eine gezielte Temperaturführung im Warmumformprozess die lokal gewünschten Bauteileigenschaften erzeugt. So lassen sich die gewünschten mechanischen Eigenschaften über die Wahl unterschiedlicher Gefügeumwandlungen einstellen. Warm umgeformte Bauteile zeichnen sich zusätzlich durch eine äußerst geringe Rückfederung aus, wodurch die Produktion höchstmaßhaltiger Bauteile ermöglicht wird. Verarbeitungshinweise zum Fügen Mangan-Bor-Stähle zum Warmformhärten sind sowohl im Anlieferungs- als auch im warm umgeformten (gehärteten) Zustand in artreinen und in Mischverbindungen mit anderen gängigen Stahlsorten schweißgeeignet. Voraussetzung hierfür sind auf den Werkstoff abgestimmte Schweißparameter. Insbesondere sind das Widerstandspunkt-, das Schutzgas- sowie das Laserstrahlschweißverfahren anwendbar. Der zweistufige Prozess (indirekte Warmumformung) erlaubt die Verarbeitung von feuerverzinktem Material, ist aber aufgrund vorgelagerter Kalt- und anschließender Warmumformung aufwändiger und kostenintensiver.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 9 Widerstandspunktschweißen Das Widerstandspunktschweißen wird bevorzugt eingesetzt, weil es mehrere Vorteile bietet. Dazu zählen gute Automatisierbarkeit, geringer Bauteilverzug und Verzicht auf Schweißzusatzwerkstoffe. Im Vergleich zu Stählen mit niedrigeren Festigkeiten müssen beim Widerstandspunktschweißen höhere Elektrodenkräfte und längere Schweißzeiten verwendet werden wahlweise als Mehrimpulsschweißungen in Anlehnung an DIN EN ISO 18278-2. Die Schweißbereiche sind sowohl in artreinen als auch in Misch- verbindungen für diese Festigkeitsklasse groß. Die Punktschweißverbindungen sind relativ duktil. Sie versagen im Meißeltest trotz der hohen Werkstofffestigkeit und Härte in der Schweißverbindung in der Regel durch Mischbruch mit relativ hohem Ausknöpfanteil. Die Verbindungsfestigkeiten folgen in ihrer Höhe den Festigkeiten der an der jeweiligen Verbindung beteiligten Grundwerkstoffe und werden bei Mischverbindungen naturgemäß durch den weicheren Fügepartner beeinflusst. Typische Eigenschaften einer Widerstandspunktschweißung Blechdicke t Schweißbereich I Kopfzugkraft bei d w min. Scherzugkraft bei d w min. Gemittelte Härte HV 0,1 [mm] [ka] [kn] [kn] Grundwerkstoff Schweißlinse Stahlsortenbezeichnung HX340LAD+Z 1,50 2,0 9,9 13,7 165 330 MBW 1500+AS150 1,50 1,5 4,4 16,8 485 525 MBW 500+AS150 1,55 1,8 9,6 15,2 180 330 Prüfergebnisse nach SEP 1220-2. Kaltband t Blechdicke der Prüfkörper d w min. Schweißpunktdurchmesser von 4 t MBW 1500 Härteverlauf der Schweißlinse an einem MBW 1500 Härteverlauf der Schweißlinse an einem MBW 1500 Ø485 Ø523 Ø485 500 MBW 500 400 Gute Schweißlinsenausbildung. Härte HV 0,1 300 WEZ 1 WEZ 2 200 4 6 8 10 12 14 16 Abstand [mm]

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 10 Lichtbogenlöten und -schweißen MIG / MAG Bei den Lichtbogenverfahren kommt es zu einer Materialerweichung in der Wärmeeinflusszone, diese sollte neben dem eingesetzten Zusatzwerkstoff durch den Konstrukteur berücksichtigt werden. Die durch die Warm umformung thermisch beeinflusste AS-Beschichtung kann gerade bei Verbindungen mit Z-beschichteten Stahlfeinblechen zu einer Einschränkung der Lichtbogenstabilität führen. Das MIG-Löten bzw. der Sonderprozess Cold Metal Transfer zeigt hierbei deutliche Vorteile bzgl. Prozessstabilität und Nahtgeometrie gegenüber dem Standardprozess Metallaktivgasschweißen (MAG). Die in der Regel eingesetzten Standardzusätze G4Si1 (MAG) und das Kupferlot CuAl7 (MIG-Löten) erreichen ausreichende Verbindungsfestigkeiten. Um das hohe Festigkeitspotenzial des Werkstoffes auszuschöpfen, sollten möglichst kerbfreie Verbindungen hergestellt werden. Durch eine anschließende Wärmebehandlung bzw. Vergütung des Bauteils mit Schweißnaht können in Sonderfällen mit geeigneten Zusatzwerkstoffen Härtesäcke in der Wärmeeinflusszone vermieden und kann somit das Festigkeitspotenzial des Grundwerkstoffs ausgenutzt werden. Laserstrahlschweißen Das Laserstrahlschweißen von MBW -Stählen ist sowohl mit CO2- als auch mit Festkörperlasern gut möglich. Das Schweißen mit CO2-Lasern geschieht unter Verwendung der gängigen Schutzgase. Im unvergüteten Zustand sollte die Feueraluminierung vor dem Laserschweißen lokal entfernt werden, da es sonst zu festigkeitsmindernden AlSi-Einschlüssen kommen kann. Im vergüteten Zustand ist die Beschichtung durchlegiert und braucht nicht entfernt zu werden. Grundsätzlich ist zu beachten, dass es in der Wärmeeinflusszone der Schweißnaht zu einem Festigkeitsabfall des Grundwerkstoffes kommt. Dieser kann durch erneute Vergütung beseitigt werden. Betriebsfestigkeit und Crashverhalten Mangan-Bor-Stähle werden gezielt für die Warmumformung angeboten. Erst durch die Wärmebehandlung beim Presshärten werden die Werkstoffeigenschaften eingestellt, die im Weiteren die Beanspruch barkeit (Festigkeit, Betriebsfestigkeit und Crash) charakterisieren. Durch den eindeutigen Haupteinfluss des Presshärtens auf die Werkstoffeigenschaften muss die Beschreibung der Werkstoffeigenschaften durch den Bauteil hersteller erfolgen. Im Allgemeinen ist jedoch zu sagen, dass aufgrund des sehr hohen Festigkeitsniveaus diese Stähle für Bauteile eingesetzt werden, die während des Crashs nicht deformieren sollen. Die Wöhlerkurve zeigt eine gute Dauerschwingfestigkeit eines MBW 1500. Dehngeregelte Wöhlerkurve eines pressgehärteten MBW 1500 Blechdicke t = 2,0 mm Testbedingungen Probe K1 = 1 Stabilisierte Spannungamplitude σ a(stab) 600 300 1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04 1,0E+05 1,0E+06 1,0E+07 Schwingspielzahl N Testbedingungen, dehngeregelt Sinus R = 1 Abschaltkriterien 0,5 kn Kraftabfall (Anriss) Zeitfestigkeit stabiler Spannung Dauerfestigkeit

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 11 Lieferbare Abmessungen MBW-W 1500 Breite [mm] Dicke [mm] 1,00 1,10 1,20 1,30 1,40 1,50 1,60 1,70 1,80 1,90 2,00 2,10 2,20 2,30 2,40 2,50 2,60 2,70 2,80 2,90 3,00 3,10 3,20 3,30 3,40 3,50 3,60 3,70 3,80 3,90 4,00 4,10 4,20 4,30 4,40 4,50 4,60 4,70 4,80 4,90 5,00 5,10 5,20 5,30 5,40 5,50 5,60 5,70 5,80 5,90 6,00 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. Unbeschichtet mit Naturkante Für Innenteile Übliche Abmessungen für Automobilkunden. Weitere Abmessungen auf Anfrage.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 12 MBW-K 1 Breite [mm] Dicke [mm] 0,50 0,55 0,60 0,65 0,70 0,75 0,80 0,85 0,90 0,95 1,00 1,05 1,10 1,15 1,20 1,25 1,30 1,35 1,40 1,45 1,50 1,55 1,60 1,65 1,70 1,75 1,80 1,85 1,90 1,95 2,00 2,05 2,10 2,15 2,20 2,25 2,30 2,35 2,40 2,45 2,50 2,55 2,60 2,65 2,70 2,75 2,80 2,85 2,90 2,95 3,00 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. Unbeschichtet mit Naturkante Für Innenteile Übliche Abmessungen für Automobilkunden. Weitere Abmessungen auf Anfrage.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 13 MBW-K 1500 Breite [mm] Dicke [mm] 0,50 0,55 0,60 0,65 0,70 0,75 0,80 0,85 0,90 0,95 1,00 1,05 1,10 1,15 1,20 1,25 1,30 1,35 1,40 1,45 1,50 1,55 1,60 1,65 1,70 1,75 1,80 1,85 1,90 1,95 2,00 2,05 2,10 2,15 2,20 2,25 2,30 2,35 2,40 2,45 2,50 2,55 2,60 2,65 2,70 2,75 2,80 2,85 2,90 2,95 3,00 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. Unbeschichtet mit Naturkante Für Innenteile Übliche Abmessungen für Automobilkunden. Weitere Abmessungen auf Anfrage.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 14 MBW 1500 Breite [mm] Dicke [mm] 0,50 0,55 0,60 0,65 0,70 0,75 0,80 0,85 0,90 0,95 1,00 1,05 1,10 1,15 1,20 1,25 1,30 1,35 1,40 1,45 1,50 1,55 1,60 1,65 1,70 1,75 1,80 1,85 1,90 1,95 2,00 2,05 2,10 2,15 2,20 2,25 2,30 2,35 2,40 2,45 2,50 2,55 2,60 2,65 2,70 2,75 2,80 2,85 2,90 2,95 3,00 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. AS Aluminium-Silizium-beschichtet AS-besäumt Für Innenteile Übliche Abmessungen für Automobilkunden. Weitere Abmessungen auf Anfrage.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 15 MBW 600 Breite [mm] Dicke [mm] 0,50 0,55 0,60 0,65 0,70 0,75 0,80 0,85 0,90 0,95 1,00 1,05 1,10 1,15 1,20 1,25 1,30 1,35 1,40 1,45 1,50 1,55 1,60 1,65 1,70 1,75 1,80 1,85 1,90 1,95 2,00 2,05 2,10 2,15 2,20 2,25 2,30 2,35 2,40 2,45 2,50 2,55 2,60 2,65 2,70 2,75 2,80 2,85 2,90 2,95 3,00 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. AS Aluminium-Silizium-beschichtet AS-besäumt Für Innenteile Übliche Abmessungen für Automobilkunden. Weitere Abmessungen auf Anfrage.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 16 MBW 500 Breite [mm] Dicke [mm] 0,50 0,55 0,60 0,65 0,70 0,75 0,80 0,85 0,90 0,95 1,00 1,05 1,10 1,15 1,20 1,25 1,30 1,35 1,40 1,45 1,50 1,55 1,60 1,65 1,70 1,75 1,80 1,85 1,90 1,95 2,00 2,05 2,10 2,15 2,20 2,25 2,30 2,35 2,40 2,45 2,50 2,55 2,60 2,65 2,70 2,75 2,80 2,85 2,90 2,95 3,00 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. AS Aluminium-Silizium-beschichtet AS-besäumt Für Innenteile Übliche Abmessungen für Automobilkunden. Weitere Abmessungen auf Anfrage.

thyssenkrupp Steel Produktinformation MBW Stand: Oktober 2016, Version 0 17 Anwendungsbeispiel Warm umgeformte B-Säule aus Mangan-Bor-Stahl MBW. Werkssondergüten werden mit den besonderen Eigenschaften von thyssenkrupp geliefert. Weitere, hier nicht angegebene Lieferbedingungen werden in Anlehnung an die jeweils gültige Spezifikation ausgeführt. Zur Anwendung kommen die zum Ausgabedatum dieser Produktinformation gültigen Spezifikationen. thyssenkrupp Steel Europe AG, Kaiser-Wilhelm-Straße 100, 47166 Duisburg Postanschrift: 47161 Duisburg, T: +49 203 52-40200, F: +49 203 52-40211 www.thyssenkrupp-steel.com, info.steel@thyssenkrupp.com Allgemeiner Hinweis Angaben über die Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien bzw. Erzeugnissen dienen der Beschreibung. Zusagen in Bezug auf das Vorhandensein bestimmter Eigenschaften oder einen bestimmten Verwendungszweck bedürfen stets schriftlicher Vereinbarungen. Technische Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der thyssenkrupp Steel Europe AG. Die aktuellste Version der Produktinformation finden Sie unter: www.thyssenkrupp-steel.com/publikationen