Auswirkungen der Bioenergie auf den Holzverbrauch Tagung Rohholzmanagement in Deutschland 22. bis 23. März 2007 Dr. Gerd Höher 1
Triebfedern des Holz-Booms Marktkräfte und Umwelteinflüsse Weltweite Holznachfrage steigt Bevölkerungswachstum Politikziele Energieversorgung sichern Weltweite Energienachfrage steigt Ressourcen begrenzt Steigende Holzpreise Klimawandel begegnen Alternativen für Forstbetriebe Klimawandel Regionale Wertschöpfung 2
Entwicklung auf den Holzmärkten Globales Bevölkerungswachstum jährlich +70 Mio. Menschen. Wanderung in die Städte und wachsender Wohlstand steigern Konsum an Holz und Holzprodukten 3
Entwicklung der Holzimporte Chinas Mio. cbm Mio. cbm Quelle: FAO Statistik 4
Entwicklung Weltholzverbrauch Milliarden Kubikmeter 6 5 4 3 2 1 0 1995 2002 2010 5
Waldressourcen und Bevölkerung 6
Energieverbrauch Shell Studie 2007 7
Klimaschutzpolitik Rio 1992 Umwelt und Entwicklung Halbierung der Treibhausgase bis 2050 Realisierung ist globale Aufgabe Kyoto 1997: 1. Globales Umweltabkommen EU/Deutschland: Biomasse Aktionsplan Biokraftstoffstrategie 10% Energieeinsparziele CO2-/Treibhausgas-Minderungsziele Verbrauchs-/Einspeiseziele für erneuerbare Energien 20 % bis 2020 8
Erneuerbare Energien in Deutschland 9
Primärenergiebereitstellung aus erneuerbaren Energien 2006 Windenergie 16,1% Solarthermie 1,8% Wasserkraft 11,4% Geothermie 1,1% Biomasse Strom 9,8% Biomasse Kraftstoffe 14,5% Fotovoltaik 1,1% Biomasse Wärme 44,3% Anteil Biomasse an erneuerbaren Energien fast 70%! Anteil des Energieholzes an erneuerbaren Energien ca. 50%! Quelle: BMU u. AGEE-Stat 21.02.07 10
Erneuerbare Energien in Deutschland Biomasse 6.250 Mio. ; 38,0 % 2005 2006 Gesamtumsatz mit erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2005 ca. 16,4 Mrd. Euro Solarenergie 4.250 Mio. ; 25,9 % Windenergie 4.500 Mio. ; 27,4 % Wasserkraft 1.170 Mio. ; 7,1 % Geothermie 270 Mio. ; 1,6 % Quelle: BMU-Publikation "Erneuerbare Energien in Zahlen - nationale und internationale Entw icklung", Stand Mai 2006 Erneuerbare Biomasse Solar Geothermie Wasserkraft Wind Gesamt Steigerung 30,0% 40,0% 214,0% 8,5% 25,3% 31,7% 11
Erneuerbare Energien in Deutschland Steigerung 2004 2006 15% 62% 40% -3% 127% 12
Bioenergieförderung ohne FuE o Europa: GAP Energiepflanzenprämie 45Euro/ha o Deutschland: EEG Biokraftstoffquoten Gesetz Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe Marktanreizprogramm (KfW) EFRE + ELER in manchen Bundesländern Zollschutz (Ethanol ~ 20ct/l, Pflanzenöl 0) o Niedersachsen: Keine Regelförderung 13
Strom aus erneuerbare Energien in Deutschland 2005 Biogas Holz 14
Wärme aus Erneuerbare Energien in Deutschland Beitrag der erneuerbarer Energien zur Wärmebereitstellung in Deutschland 1997-2005 2005 90.000 2004 80.000 Geothermie 2003 [GWh] 70.000 60.000 50.000 Solarthermie Biomasse 2002 2001 2000 40.000 1999 30.000 20.000 1998 10.000 1997 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Quelle: BMU-Publikation "Erneuerbare Energien in Zahlen - nationale und internationale Entw icklung", Stand Mai 2006; für die Jahre 1990-1994 keine Angaben für Geothermie und für die Jahre 1990-1996 keine Angaben für Biomasse 0 20 40 Mio. t Holz/Biomasse 15
Feuerstättenerfassung Niedersachsen 2005 Feuerungsanlage Bestand 2002 Zuwachs Zuwachs Zuwachs Zuwachs Summe 2003 2004 2005 2005 Scheitholzöfen 958 800 25 700 31.985 35.448 46.846 1.098.779 Scheitholzzentralheizungen 22 810 1 050 1380 1.776 2813 29.829 Pelleteinzelöfen 285 260 196 535 711 1.987 Pelletzentralheizungen 206 264 138 493 1371 2.472 Hackschnitzelheizungen/ 302 146 131 177 298 1.054 Hackschnitzelheizwerke Investitionsvolumen ca. 100 Mio. Euro. Holzverbrauch 2006 geschätzt: 1.9 Mio. Fm Umsatz 2006 geschätzt ca. 75 Mio. Euro 16
Biomassen-Kraftwerk der 20 MW- Klasse Holzverbrauch in Niedersachen: ca. 1.0 Mio. Fm Umsatz: ca. 10 Mio. Euro 17
Ernte und Logistik Schlüssel für die Wirtschaftlichkeit 18
Energieholzverbrauch für Wärme und Strom Region Energieholzverbrauch in Welt ca. 2 Mrd. cbm Deutschland 39,8 Mio. Fm (Mantau 2005) Niedersachsen 3,0 Mio. Fm (lutro) (Niedersächsisches Landwirtschaftsministerium 2006) 19
Potential Bio-Brennstoffe Brennstoffe in % Energiepflanzen 39 % Gülle 11 % Klär-, Deponiegas Altholz 2 % 4 % Waldholz Stroh 14 % 16 % Insgesamt 730 PJ/a Sonstige Reststoffe 14 % 0 10 20 30 40 Quelle: DLR 20
Energiepflanzenanbau Gezielt angebaute landwirtschaftliche Energiepflanzen Schnellwuchsgehölze! Silomais Raps Energiegetreide Kleegras Sonnenblumen Hirse oder auch 21
Argumente für den Anbau Höhere Nachfrage nach Energiehackschnitzeln zeichnet sich ab. Ergänzung zu traditionellen Holzsortimenten Marktpreis für Endprodukt Energiehackschnitzel steigt Neue Rahmenbedingungen im Ackerbau durch GAP Entkopplung Ackerstatus (Prämienzahlung) bleibt erhalten Extensivierung der Flächennutzung bei positivem Deckungsbeitrag Seit Jahren Standardverfahren zur Hackschnitzelerzeugung im Skandinavischen Raum Anbaufläche in Niedersachsen ca. 150 ha ca. 1.800 t atro Prognose 2015 ca. 20.000 ha ca. 240.000 t atro 22
Energieholz auf Ackerland 23
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 24