Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland in den ersten drei Quartalen 2017

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1 Stand: 21. November 217 Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland in den ersten drei Quartalen 217 Quartalsbericht der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) * Erstellt durch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden- Württemberg (ZSW) im Rahmen des BMWi-Vorhabens Wissenschaftliche Begleitung der Arbeiten der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik (AGEE-Stat) und der Geschäftsstelle der AGEE-Stat" Geschäftsstelle der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt Wörlitzer Platz Dessau-Roßlau

2 Überblick Der vorliegende Quartalsbericht dokumentiert das Fortschreiten des Ausbaus der Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland in den ersten neun Monaten des Jahres 217. Erste Zahlen, welche die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) zur Entwicklung der erneuerbaren Energien für die Monate Januar bis September ermittelt hat, belegen, dass die Nutzung erneuerbarer Energien insbesondere im Stromsektor weiter ausgebaut wurde. Damit konnte die Stromerzeugung aus den meisten dieser Technologien das Niveau des Vorjahreszeitraums teilweise deutlich übertreffen. Für die ersten Auswertungen in diesem Bericht wurden EEG-Registerdaten der Bundesnetzagentur, sowie Daten der Transparenzplattform der Übertragungsnetzbetreiber, des BDEW und der AGEB herangezogen. Aufgrund der starken Witterungsabhängigkeit der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien können aus den nachfolgenden Informationen bislang nur eingeschränkt Schlussfolgerungen für die Entwicklung der erneuerbaren Energien und ihrer Anteile am Energieverbrauch für das Gesamtjahr 217 gezogen werden. Entwicklung im Strombereich Installierte Leistung Die aktuelle Auswertung der EEG-Registerdaten der Bundesnetzagentur belegen, dass der Ausbau der Nutzung von Windenergie und Photovoltaik in den ersten drei Quartalen 217 gegenüber dem Vorjahr nochmals an Tempo zugenommen hat. So verzeichnete die Photovoltaik mit bislang Megawatt einen um 63 Prozent höheren Zubau als im Vorjahr (762 Megawatt). Allerdings lag der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum im dritten Quartal mit einem Drittel deutlich unter dem des zweiten Quartals, als der Anstieg noch bei 88 Prozent lag (s. Abbildung 1). Zu beachten ist außerdem, dass fast die Hälfte des gesamten Zubaus im Jahr 216 erst im letzten Quartal stattfand. Auch der Ausbau der Windenergie an Land lag in den ersten drei Quartalen mit einem Nettozubau von Megawatt um nochmals 3 Prozent über dem starken Vorjahreswert (2.919 Megawatt). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr hat dabei insbesondere im dritten Quartal kräftig zugelegt, wo er bei 5 Prozent lag. Es ist daher in diesem Jahr von einer neuen Rekordmarke auszugehen. Auf See war der Zubau zwar im dritten Quartal deutlich geringer als im Vorjahr, der Gesamtzubau der ersten drei Quartale lag dennoch mit 797 Megawatt um 18 Prozent über dem Vorjahreswert (676 Megawatt). In der Summe wurden damit in den ersten drei Quartalen 217 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von Megawatt zugebaut und damit nochmals über ein Viertel mehr als im Vorjahr (3.595 Megawatt). Bei Biogas setzte sich der Trend des verstärkten Leistungszubaus zur Flexibilisierung der Stromerzeugung bestehender Anlagen fort. Der Leistungszubau bei Wasserkraft war hingegen weiter gering, neue Leistung zur Stromerzeugung aus Geothermie wurde nicht angeschlossen

3 Abbildung 1: Vergleich des Leistungszubaus Photovoltaik 216/17 nach Quartalen und kumuliert 2. kumulierter Leistungszubau [MW] Leistungszubau nach Quartal [MW] Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Zubau nach Quartal Zubau nach Quartal Datenquelle: EEG-Registerdaten der Bundesnetzagentur (BNetzA), Datenstand: Abbildung 2: Vergleich des Leistungszubaus Windenergie an Land 216/17 nach Quartalen und kumuliert kumulierter Leistungszubau [MW] Leistungszubau nach Quartal [MW] Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Zubau nach Quartal Zubau nach Quartal Datenquelle: EEG-Registerdaten der Bundesnetzagentur (BNetzA), Datenstand:

4 Abbildung 3: Vergleich des Leistungszubaus Windenergie auf See 216/17 nach Quartalen und kumuliert kumulierter Leistungszubau [MW] Leistungszubau nach Quartal [MW] Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal Zubau nach Quartal Zubau nach Quartal Datenquelle: EEG-Registerdaten der Bundesnetzagentur (BNetzA), Datenstand: Entwicklung im Strombereich Stromerzeugung Bei der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen machten sich sowohl der Zubau als auch die höhere Sonnenstundenzahl besonders in den südlichen Bundesländern bemerkbar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Stromerzeugung aus Photovoltaik in den ersten drei Quartalen 217 um gut 5 Prozent auf 36, Mrd. Kilowattstunden (216: 34,2 Mrd. Kilowattstunden). Das Ergebnis der ersten drei Quartale ist bereits eine sehr gute Basis für das Gesamtergebnis der Photovoltaik im Jahr 217, da naturgemäß die dunkleren Herbstund Wintermonaten nur relativ wenig zur Stromerzeugung aus PV-Anlagen beitragen werden. Noch viel deutlicher war der Anstieg bei der Stromerzeugung aus Windenergie. Auch hier machten sich der starke Leistungszubau nicht nur des aktuellen, sondern auch des Vorjahres, sowie deutlich bessere Windverhältnisse bemerkbar. Die Stromerzeugung stieg in den ersten drei Quartalen um etwa 2 Prozent auf 66,6 Mrd. Kilowattstunden (216: 55,2 Mrd. Kilowattstunden). Dabei lag die Steigerung bei Windstrom an Land bei 17 Prozent (von 46,9 auf 54,7 Mrd. Kilowattstunden), jene bei Windstrom auf See sogar bei 43 Prozent (von 8,3 auf 11,9 Mrd. Kilowattstunden). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft lag hingegen aufgrund geringerer Niederschlagsmengen mit 14,7 Mrd. Kilowattstunden um 13 Prozent unter dem Vorjahreswert (16,9 Mrd. Kilowattstunden), die Stromerzeugung aus Biomasse stieg geringfügig von 33,4 auf 33,7 Mrd. Kilowattstunden. In der Summe erhöhte sich damit die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gegenüber dem Vorjahreszeitraum (144,4 Mrd. Kilowattstunden) um 8 Prozent auf 155,6 Mrd. Kilowattstunden. Eine Übersicht über den vorläufigen Datenstand der AGEE-Stat zur Entwicklung der - 4 -

5 Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in den drei Quartalen 216/217 bieten Abbildung 4 und Tabelle 1. Abbildung 4: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in den Jahren 216 und 217; 1. bis 3. Quartal Terawattstunden [TWh] ,4 155, ,6 55,2 34,2 36, 33,4 33,7 16,9 14,7,13,14 4,4 4, Wasserkraft Windenergie Photovoltaik Geothermie Biomasse (inkl. Gase) bio. Anteil des Abfalls EE Gesamt Datenquelle: Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik auf Basis DESTATIS Monatsbericht über die Elektrizitätsversorgung, ZSW/BDEW, Datenstand: Tabelle 1: Vergleich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in den ersten drei Quartalen 216 / 217 Erneuerbare Energien Stromerzeugung Quartale 1 bis 3 Änderung zum Vorjahr TWh % Wasserkraft 1 16,9 14,7-13 Windenergie an Land 46,9 54,7 17 Windenergie auf See 8,3 11,9 43 Photovoltaik 34,2 36, 5 Biogene Festbrennstoffe 2 8, 8, -1 Biogene flüssige Brennstoffe & Pflanzenöl,4,4 2 Biogas 3 23,7 24, 1 Klärgas 1,1 1,1 3 Deponiegas,3,2-11 Biogener Anteil des Abfalls 4 4,4 4,5 1 Tiefe Geothermie,1,1 7 Summe 144,4 155,6 8 1 bei Pumpspeicherkraftwerken nur Stromerzeugung aus natürlichem Zufluss 2 inkl. Klärschlamm 3 inkl. Biomethan 4 biogener Anteil des Abfalls in Abfallverbrennungsanlagen mit 5 Prozent angesetzt - 5 -

6 Entwicklung im Wärme- und Verkehrsbereich Anders als im Strombereich stehen nur wenige Informationen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Wärmebereich für das laufende Jahr zur Verfügung. Der weitere Ausbau von Solarthermie- und Wärmepumpenanlagen sowie Holzpelletfeuerungen in den ersten drei Quartalen 217 kann anhand der Antragszahlen des Marktanreizprogramms (MAP) dokumentiert werden, wenn auch zum genauen Umfang und den Veränderungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu diesem Zeitpunkt noch keine belastbaren Aussagen getroffen werden können. Die Wärmebereitstellung aus Wärmepumpen und Solarthermieanlagen stieg im Wesentlichen infolge der steigenden Anlagenzahl an, der Verbrauch von Holz zur Wärmebereitstellung folgt wesentlich der Witterung und lag ebenfalls leicht über dem Vorjahreswert. Für den Verkehrsbereich weist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für die ersten drei Quartale 217 einen weiteren leichten Rückgang des Absatzes von Biokraftstoffen gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus. Eine Übersicht über den vorläufigen Datenstand der AGEE-Stat zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Wärme- und Verkehrsbereich in den ersten drei Quartalen 216/217 bieten die Tabellen 2 und 3. Tabelle 2: Vergleich des Wärmeverbrauchs aus erneuerbaren Energien in den ersten drei Quartalen 216 / 217 Erneuerbare Energien Endenergieverbrauch Wärme Quartale 1 bis 3 Änderung zum Vorjahr TWh % Biogene Festbrennstoffe 1 75,5 78, 3 Biogene flüssige Brennstoffe 2 1,6 1,6-2 Biogas 3 12,8 13,5 6 Klärgas 1,5 1,6 5 Deponiegas,1,1-6 Biogener Anteil des Abfalls 4 9,1 9,1 Solarthermie 6,9 7,1 3 Tiefe Geothermie,7,7 4 Oberflächennahe Geothermie & Umweltwärme 5 6,9 7,6 11 Summe 115,1 119,4 4 1 Haushalte, GHD, Industrie, Heizwerke und Heizkraftwerke 2 inkl. Biodieselverbrauch in der Landwirtschaft 3 inkl. Biomethan 4 biogener Anteil des Abfalls in Abfallverbrennungsanlagen mit 5 Prozent angesetzt 5 durch Wärmepumpen nutzbar gemachte erneuerbare Wärme (Luft/Wasser-, Wasser/Wasser- und Sole/Wasser- Wärmepumpen sowie Brauchwasser- und Gaswärmepumpen) - 6 -

7 Tabelle 3: Vergleich des Verbrauchs erneuerbarer Energien im Verkehr in den ersten drei Quartalen 216 / 217 Erneuerbare Energien Endenergieverbrauch Verkehr Quartale 1 bis 3 Änderung zum Vorjahr TWh % Pflanzenöl,5, -1 Biodiesel 1 16,1 15,7-3 Bioethanol 6,4 6,5 2 Biomethan,3,2-19 Summe 22,9 22,4-2 1 Verbrauch von Biodiesel (inkl. hydrierte Pflanzenöle) im Verkehrssektor, ohne Landwirtschaft - 7 -