UMWELTERKLÄRUNG 2018

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Transkript:

UMWELTERKLÄRUNG 2018

Vorwort DIE GARTEN TULLN hat im Jahr 2008 erstmals ihre Gartentore geöffnet. Über 2,5 Millionen Gäste tauchten in den vergangenen 10 Jahren in die Welt des ökologischen Gärtnerns ein und ließen sich von der Vielfalt naturnaher Gärten, vom Erholungswert einer Schaugartenanlage sowie den zahlreichen Veranstaltungen begeistern. Die erste ökologische Gartenschau Europas zeigt den Besucherinnen und Besuchern, wie die Vielfalt der heimischen Pflanzen- und Tierwelt gefördert und somit aktiv Umweltschutz betrieben werden kann. Die Natur im Garten Erlebniswelt hat sich zudem als ökologisches Vorzeigeprojekt in Europa etabliert und ist beliebter Treffpunkt internationaler Expertinnen und Experten. Das Thema Nachhaltigkeit war bei der Konzipierung der GARTEN TULLN ein übergeordnetes Ziel. Es war daher ein logischer Schritt, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von den Gartenpartnerinnen und Gartenpartnern gelebte Nachhaltigkeit zu dokumentieren und zertifizieren zu lassen. Das passende Instrument dafür ist die EMAS-Zertifizierung, in deren Rahmen der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen, mit Mensch und Umwelt und die verbesserte Betriebsorganisation bewertet werden. Mit der erfolgreichen EMAS-Zertifizierung untermauert DIE GARTEN TULLN ihre Position als ökologischer Leitbetrieb Niederösterreichs. Die konsequente Berücksichtigung der drei Säulen der Nachhaltigkeit Ökologie, Ökonomie und Soziales garantiert den dauerhaften Erfolg eines Unternehmens und schafft direkte Vorteile für die Umwelt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Besucherinnen und Besucher sowie das ganze Bundesland. Wir wünschen der GARTEN TULLN viel Erfolg bei der Weiterentwicklung der hohen Standards! Johanna Mikl-Leitner Landeshauptfrau Martin Eichtinger Landesrat

Inhaltsverzeichnis DIE GARTEN TULLN - Europas erste und bislang einzige ökologische Gartenschau... 1 Wo wir uns niederlassen durften - Unser Fleckchen Erde... 2 Wie alles begann... 3 Warum uns die Umwelt wichtig ist... 3 Was wir Ihnen bieten... 4 Unsere Umweltpolitik... 5 Unsere Positionen... 7 Wir garantieren eine nachhaltige Entwicklung...8 Ökologisches Gärtnern... 9 Wir und die Umwelt...12 Direkte Umweltauswirkungen...12 Energie...12 Hilfs- und Betriebsstoffe...13 Abfall...13 Boden und Biodiversität...14 Emissionen...15 Wasser...16 Indirekte Umweltauswirkungen... 17 Ökologische Beschaffung... 17 Interne Kommunikation... 17 Externe Kommunikation...18 Einhaltung geltender Umweltvorschriften...18 Unsere Kernindikatoren...19 Wasser...19 Energie...20 Abfall... 21 Emissionen... 22 Materialeffizienz... 23 Biologische Vielfalt...23 Bewertung der Umweltaspekte...23 Unsere Umweltprogramme...25

DIE GARTEN TULLN Europas erste und bislang einzige ökologische Gartenschau! Im Jahr 2008 wurde DIE GARTEN TULLN GmbH als Dauereinrichtung mit über 60 ökologisch gepflegten Schaugärten eröffnet. Die Gartenschau ist ein Demonstrations- und Motivationsprojekt sowie ein hoch attraktives Ausflugsziel für Erholungssuchende und Garteninteressierte, aber auch für Kinder und Familien wird ein umfassendes Programm geboten. Auf ca. 11 Hektar eintrittspflichtiger Fläche wird die Vielfalt der Naturgärten präsentiert. A. HAIDEN Nach einem Spaziergang über den Damm zwischen zwei Teichen mit herrlicher Bepflanzung öffnet sich die ganze Pracht an naturnahen Schaugärten. Hier zeigen wir, dass ökologisches Gärtnern funktioniert. Jede Besucherin und jeder Besucher wird in diese Richtung beraten und vorallem motiviert es selbst auszuprobieren. Vom 30 Meter hohen Baumwipfelweg lässt sich das gesamte Areal perfekt überblicken. Das Gelände ist barrierefrei. Sämtliche Attraktionen können sowohl mit einem Kinderwagen als auch mit einem Rollstuhl in vollem Umfang genossen werden. Besucherinnen und Besuchern, die den Weg über das Gelände zu Fuß nicht bewerkstelligen können, stehen Rollstühle nach Voranmeldung zur Verfügung. In die Gartenschau integriert wurden Objekte von internationalen Künstlern. 1

Wo wir uns niederlassen durften Unser Fleckchen Erde DIE GARTEN TULLN befindet sich in Tulln an der Donau in Niederösterreich. Die Stadtgemeinde Tulln liegt im Tullnerfeld auf ebenemterrain. Die Stadt liegt auf 180 Meter Seehöhe. Die Entfernung zur Bundeshauptstadt Wien beträgt ca. 40 Kilometer. Das Areal der GARTEN TULLN liegt eingebettet in den Auwald zwischen Donau, Großer Tulln, dem Messegelände und dem Tullner Stadtzentrum. TSCHECHISCHE REPUBLIK DEUTSCHLAND SLOWAKEI Tulln ÖSTERREICH LIECHTENSTEIN Wien DIE GARTEN TULLN GmbH Am Wasserpark 1 3430 Tulln a. d. Donau T: +43/2272/68188 www.diegartentulln.at SCHWEIZ UNGARN ITALIEN SLOWENIEN Einen Überblick über das Areal der GARTEN TULLN gewährt Ihnen der unten dargestellte Übersichtsplan. 2

Wie alles begann... Der Entstehungsprozess der GARTEN TULLN beruht auf zwei voneinander unabhängigen Initiativen, die in optimaler Weise zusammengeführt werden konnten. Im Jahr 1998 begann die Stadtgemeinde Tulln Studien und erste Vorplanungen für ein Projekt Wasserpark Tulln am nunmehrigen Gelände der GARTEN TULLN zu initiieren. Das Ergebnis dieser Studie von Univ. Prof. Dr. Bernd Lötsch war ein Vorschlag für die Gestaltung des Geländes, der eine Mischung aus romantischem Wasserpark durch Revitalisierung der vorhandenen Donau-Altarme und Erlebnisgärten beinhaltete. Im selben Jahr startete das Land Niederösterreich die Initiative Natur im Garten, die bald als Fernziel eine ökologische Gartenschau ins Auge fasste. Mit der Standortentscheidung für die Landesgartenschau 2008 unter dem Markennamen DIE GARTEN TULLN konnte eine synergetische Kombination der Projekte von Stadt und Land gefunden werden. Bei der Errichtung des Geländes stand die Ökologie im Vordergrund, es wurde aber auch auf soziale und kulturelle Faktoren geachtet. Eigentümer der GmbH mit einem Anteil von 83 Prozent ist Natur im Garten und mit einem Anteil von 17 Prozent die Stadtgemeinde Tulln. Warum uns die Umwelt wichtig ist Als nachhaltiges Projekt angelegt gingen die Ansprüche zum Thema Nachhaltigkeit von Beginn an über das Thema Garten hinaus. Es war daher ein logischer Schritt, diese gelebte Praxis auch zu dokumentieren und zertifizieren zu lassen. Das passende Instrument dafür ist für uns EMAS. Mit der Zertifizierung untermauern wir die Position als ökologischer Leitbetrieb im Gartentourismus. Im Seminarzetrum und am Gelände der GARTEN TULLN bietet Natur im Garten ein umfassendes Angebot an Seminaren, Kursen und Workshops zur Weiterbildung und Vertiefung von Fertigkeiten und Know-how an. Im Jahr 2016 erhielt Natur im Garten das Österreichische Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen für DIE GARTEN TULLN. Eco-Management and Audit Scheme E M A S ist ein freiwilliges Instrument der EU mit dem Ziel Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Branche dabei zu unterstützen, den betrieblichen Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern. Dies soll eine Verringerung der Umweltbelastungen bewirken. Die Kernpunkte von EMAS bestehen aus dem verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, mit Mensch und Umwelt, die Erhöhung der Rechtssicherheit und die verbesserte Betriebsorganisation. Österreichisches Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen Das Österreichische Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen (UZ 302) zeichnet Institutionen aus, die den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung gerecht werden und Qualität und Umweltmanagement leben. Es steht unter anderem für eine höhere Lebens- und Umweltqualität, klare und transparente Information, hohe Aussagekraft sowie für Umweltpolitik in Eigenverantwortung der Unternehmen und Organisationen. 3

Was wir Ihnen bieten In den über 60 ökologisch gepflegten Mustergärten der GARTEN TULLN können sich unsere Besucherinnen und Besucher nicht nur Anregungen für den eigenen Garten, die Terrasse oder den Balkon holen, sondern auch bei den täglichen Führungen einiges über naturnahes Gärtnern, Botanik und DIE GARTEN TULLN erfahren. Um die gärtnerischen Kenntnisse zu vertiefen, werden von Natur im Garten Workshops, Kurse und Seminare angeboten. Kindern (Kindergartengruppen und Schulklassen) werden ökologische Inhalte in Form von verschiedenen Programmen aktiv und lebendig näher gebracht. Das Angebot geht allerdings weit über die Vermittlung hinaus. Es werden verschiedenste Veranstaltungen für Groß und Klein angeboten. Das größte Highlight ist für Kinder Niederösterreichs größter Abenteuer- und Naturspielplatz - hier können sie sich so richtig austoben. DIE GARTEN TULLN hat sich auch als beliebte Hochzeitslocation etabliert und bietet selbst bei Schlechtwetter beste Voraussetzungen um den Großen Tag unvergesslich zu machen. Besondere Attraktionen sind der 30 Meter hohe Baumwipfelweg, die Wasserspiele bei der Seerosenterrasse und der Bootsrundkurs. Kulinarisch werden Sie im Restaurant DIE GÄRTNEREI sowie im neu gestalteten Garten WEINgeNUSS und im Bayerischen Biergarten verwöhnt. SPASS WUNDER IDEEN ABENTEUER RUHEOASE AUSBLICK ENTSPANNUNG GENUSS FLORA ERLEBNIS SCHAUGARTEN ACTION ÖKOLOGIE BLUMEN KOMPETENTZZENTRUM ANREGUNGEN SPIEL VIELFALT GARTENFÜHRUNG 4

Unsere Umweltpolitik Das oberste Ziel der GARTEN TULLN ist der respektvolle und schonende Umgang mit der Natur und die Vermittlung dieses Gedankens an alle Besucherinnen und Besucher. Dieses Prinzip geht von den Gärten aus, betrifft aber sämtliche Firmenbereiche. Wir arbeiten nach folgenden Grundsätzen: T. MICK Ökologische Gärten Die Gestaltung und Pflege der Gärten als Kernkompetenz des Unternehmens erfolgt nach den ökologischen Kernkriterien der Aktion Natur im Garten : Gärtnern ohne Torf, ohne chemisch-synthetische Dünger und ohne Pestizide, die Boden, Luft, Wasser oder die Biosphäre belasten, ist Grundvoraussetzung unseres Tuns. Vermittlung Wir legen großen Wert darauf, allen unseren Gästen die ökologischen Prinzipien des Naturgartens so nahezubringen, dass sie motiviert werden, diese in möglichst großem Umfang in ihren Gärten umzusetzen. So sollen die von uns angewandten Methoden nicht nur auf dem Gelände der GARTEN TULLN positive Umweltauswirkungen bringen, sondern mittels Schneeballeffekt auch auf vielen anderen Grünflächen. Wir verwenden das Thema Garten dazu, um davon ausgehend unsere Besucherinnen und Besucher auch für weitere Umweltthemen zu sensibilisieren. Zudem gibt es auch ein vielschichtiges Angebot zur Weiterbildung durch Natur im Garten. Wissen schaffen Wir sorgen durch regelmäßige Evaluierungen unserer Pflege des Gartens sowie durch laufendes Ausprobieren neuer Methoden und Materialien dafür, dass auch neue ökologische Mittel und Maßnahmen entwickelt, in ihrer Wirksamkeit getestet und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Biodiversität Auf den 11 Hektar unseres Geländes streben wir eine möglichst große Artenvielfalt an standortgerechten Tieren und Pflanzen an. Für DIE GARTEN TULLN als Botanischer Garten hat die Vielfalt der Pflanzen einen besonderen Stellenwert. Die Förderung der Biodiversität geschieht im Bewusstsein, dass vielfältige Ökosysteme die stabilsten sind und somit langfristig weniger Eingriffe erfordern um einen wünschenswerten Zustand zu erhalten. Klimabewusstsein Ausgehend von der überschaubaren Welt des Gartens nehmen wir nach dem Prinzip Global denken lokal handeln Verantwortung für das Klima wahr und unseren Gästen vermitteln. Ansatzpunkte dafür sind Vermeidung von Transportwegen durch Selbstversorgung aus dem Garten, Eigenproduktion von Pflanzen im hauseigenen Folientunnel, kleinräumige Kreislaufwirtschaft durch Kompostierung, richtige Pflanzenwahl zur Vermeidung von chemischen Mitteln und übermäßigem Wasserverbrauch, CO 2 - Reduktion durch richtige Materialwahl und intaktes Bodenleben. Wir achten bei unserer Mobilität auf Klimaschonung. Ressourcenschonung Sämtliche Abläufe im Betrieb werden so organisiert und durchgeführt, dass eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen gewährleistet ist. Dies bedeutet unter anderem die Prinzipien Reparatur vor Neuanschaffung und Vermeidung jeglicher Verschwendung.

Beschaffung Ressourcenschonung ist bei sämtlichen Beschaffungsvorgängen das oberste Gebot. Unsere Leitmotive sind dabei die geringst nötige Menge, die umweltschonendsten Inhaltsstoffe und die umweltschonendste Verwertbarkeit allfälliger Abfälle unter Berücksichtigung der mit der Beschaffung verbundenen Transportwege. Soziale Komponente Es ist uns ein Anliegen, soziales Engagement mit ökologischem zu verknüpfen. Soziale Projekte vor allem in Zusammenhang mit den beiden Therapiegärten sind uns daher ein besonderes Anliegen. Auch aus ethischen Überlegungen achten wir darauf, dass alle am Gelände wachsenden Nahrungsmittel sinnvoll verwertet werden. Obst und Gemüse, das nicht verzehrt wird, spenden wir an geeignete Institutionen. Umweltbildung Um optimale Ergebnisse zu erreichen und laufend am aktuellen Stand der Entwicklung zu sein, ist die regelmäßige Weiterbildung bzw. Information der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich unerlässlich. Boden Wir verstehen den Boden als Grundlage allen Pflanzenwachstums und damit als die Komponente für gärtnerischen Erfolg oder Misserfolg. Ein intaktes Bodenleben führt zu einer relevanten Humusschicht mit entsprechender CO 2 -Bindung und zu gesunden Pflanzen, sodass die Frage nach dem Einsatz von chemisch-synthetischen Düngern gar nicht erst aufkommt. Daher wird auf die Gesundheit des Boden geachtet. Abfall Erste Priorität ist die Abfallvermeidung. Vor der Entsorgung wird eine Weiternutzung angestrebt. Die nicht vermeidbaren Abfälle werden korrekt getrennt entsorgt, wobei die Kommunikation der richtigen Mülltrennung an unsere Gäste entscheidend ist. Energie Der Energieverbrauch aus Ökostrom wird durch die geringstmögliche Energienutzung sowie durch den Einsatz der effizientesten Geräte auf das Mindestmaß reduziert. Es wird laufend auf den tatsächlichen Bedarf geachtet. Die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes wird in allen Bereichen angestrebt, um die Umweltbelastungen so gering als möglich zu halten. Die Einhaltung umweltrelevanter Vorschriften ist dabei Grundvoraussetzung.

DIE GARTEN TULLN Unsere Positionen Die GARTEN TULLN ist ein Saisonbetrieb, der jährlich von April bis Oktober für die Besucher geöffnet hat. Entsprechend dieser saisonalen Ausrichtung wechselt der Personalstand, sodass bis zu 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. IT und Lohnverrechnung sind an externe Firmen ausgelagert. GESCHÄFTSLEITUNG DIE GARTEN TULLN GmbH ASSISTENZ DER GESCHÄFTSLEITUNG OFFICE MARKETING u. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT GARTEN, TECHNIK u. VERMITTLUNG BUCHUNGEN ADMIN. PERSONAL KASSA SHOP PRESSE WEB 2.0 MARKETING VERANSTALT. VERMIET. GARTEN ANLAGEN- WART u. TECHNIK FÜHRUNGS- POOL RECHNUNGS- WESEN CONTR. FÖRDERUNG REINIGUNG Der Unternehmenserfolg hängt von Talent, Kreativität und Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab sowie von der Fähigkeit als starkes Team zu wirken. Herzlichkeit, Begeisterung und Respekt bestimmen den täglichen Umgang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Gästen, Partnern sowie untereinander, unabhängig von Position, Herkunft und Wissensstand. Freude und Spaß an der Arbeit sind ein entscheidender Faktor für ein optimales Ergebnis. Wir sind allen Menschen gegenüber interessiert und hilfsbereit. Unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen sehen wir als Bereicherung. 10 7

Unser Umweltteam nennen wir Powerteam. Ende 2017 wurde das Team umgebaut, um anderen Kolleginnen und Kollegen die Chance zu geben in diesem Bereich tätig zu werden. Zum einen profitiert das Powerteam von den neuen Kolleginnen und Kollegen, weil diese neue Erfahrungswerte und berufliche Expertisen mitbringen und zum anderen werden Inhalte und Thematiken aus dem Powerteam in die verschiedenen Bereiche transferiert. In monatlichen Sitzungen werden aktuelle und relevante Umweltbelange thematisiert, Maßnahmen zur Umsetzung des Umweltprogramms überlegt, Schwachstellen aufgezeigt und vieles mehr, um das Umweltmanagement kontinuierlich zu verbessern. Wir garantieren eine nachhaltige Entwicklung Die nachhaltige Ausrichtung ist seit Anbeginn ein integrativer Bestandteil des Projektes. Das neuartige Konzept der Errichtung einer Landesgartenschau als Dauereinrichtung, in der kein Rückbau nach einer Saison nötig ist und in der die Gärten Zeit haben, sich natürlich zu entwickeln, war grundlegend. Es werden Ressourcen geschont, weil nicht alles sofort mit großen Kosten und Aufwand fertig hergestellt werden muss. Wichtig ist auch das permanente Interesse von potenziellen Besucherinnen und Besuchern, das steigt, wenn eine permanente Entwicklung beobachtbar ist und jedes Jahr neue Projekte und Gärten das Angebot ergänzen. Viele Gärten, die auf der GARTEN TULLN zu bewundern sind, wurden von unseren Gartenpartnerinnen und Gartenpartnern geplant und realisiert. Unsere Gärtnerinnen und Gärtner sorgen für die ökologische Pflege. Die Planung hat dafür noch ausreichend Reserveflächen zugelassen, die in den ersten Saisonen jeweils neue Gärten ermöglichten. Aber auch der inhaltlich-fachliche Bereich wird weiter ausgebaut. Dies geht Hand in Hand mit der Evaluierung der Pflege am Gelände und der Vermittlung von ökologischem Gartenwissen. Für Forschung und Innovation stehen viele Möglichkeiten und Themenbereiche zur Verfügung. Ganz bewusst wurde bei der Planung berücksichtigt, dass mit dem Erreichen der räumlichen Entwicklungsgrenzen der Gartenschau keineswegs ein Ende der Gesamtentwicklung verbunden ist. Eine permanente Erneuerung der bestehenden Flächen ist eine wichtige Zielsetzung. DIE GARTEN TULLN soll aber auch über die Funktion als gärtnerisches und ökologisches Vorzeigemodell hinaus als A. HAIDENVorbild wirken. 8

Ökologisches Gärtnern Altbewährtes und Innovatives - aber immer naturnah! Nachdem DIE GARTEN TULLN aus der Aktion Natur im Garten hervorgegangen ist, wird die gesamte Pflege des Geländes naturnah und ökologisch durchgeführt. Daher werden die strengen Natur im Garten -Kernkriterien: Verzicht auf Pestizide, chemisch-synthetische Dünger und Torf konsequent eingehalten. Warum wir das machen, möchten wir nun genauer erläutern. Außerdem erfahren Sie über die Maßnahmen im biologischen Pflanzenschutz, Forschung und ökologische Pflege in der Praxis sowie über den Umgang mit Nacktschnecken. A. HAIDEN Warum verzichten wir auf Pestizide? Vorbeugen und Stärken stehen für uns an erster Stelle durch den Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz wird ein ökologisches Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen im Garten erst möglich. Lernen wir wieder ein wenig Gelassenheit. Unsere Blattläuse fressenden Helfer im Garten brauchen immer auch einige Läuse um sich entwickeln und vermehren zu können. Meist reichen einfache Maßnahmen aus, um zu verhindern, dass Schädlinge und Krankheiten überhand nehmen spritzen wir Blattläuse doch einfach mit einem Wasserstrahl von den Pflanzen oder schneiden Triebe zurück, die von Mehltau befallen sind. Und für den Notfall stehen uns genügend umweltfreundliche Mittel zur Verfügung um schonend eingreifen zu können. Warum verzichten wir auf chemisch synthetische Dünger? Kunstdünger sind leicht wasserlöslich und können so unser Grundwasser belasten. Die Erfahrung zeigt auch, dass die meisten Gärten mit Nährstoffen eher überversorgt sind. Pflanzen benötigen ihre Nahrung in einem ausgewogenen Verhältnis und das am besten in einem gesunden Substrat. Kompost aus dem eigenen Garten, Mulch, selbst hergestellte Jauchen und Brühen, der Einsatz von Gründüngungsmischungen so erhalten wir einen stabilen und belebten Boden, in dem die Nährstoffe für unsere Pflanzen optimal verfügbar sind. Deshalb verzichten wir im Naturgarten auf chemisch-synthetische Düngemittel und arbeiten mit organischen Düngern und Bodenhilfsstoffen, die den Aufbau und die Erhaltung eines gesunden Bodens gewährleisten. Und warum verzichten wir auf Torf? Über Jahrtausende hinweg entwickeln sich Moore und sind somit sehr wertvolle und einzigartige Ökosysteme. Aufgrund des Torfabbaus sind diese Naturlandschaften in Mitteleuropa selten geworden. Um Torf abzubauen, müssen Moore entwässert werden. Dadurch stirbt dieser Lebensraum mit all seinen seltenen Tieren und Pflanzen. Ökologisch Gärtnern heißt, sich an der Nachhaltigkeit des eigenen Verhaltens zu orientieren. Da Torf kein einfach nachwachsender Rohstoff ist und über weite Strecken transportiert werden muss, vermeiden wir seinen Einsatz. Moore sind auch für den Klimaschutz von unschätzbarem Wert, da sie riesige Mengen an CO 2 binden. Im Naturgarten verwenden wir daher Pflanzen, die zum Wachsen keinen Torf benötigen und von diesen gibt es eine große Vielfalt. 9

Maßnahmen im biologischen Pflanzenschutz Zunächst geht es um die Verwendung von standortangepassten Pflanzen, wobei zusätzlich auf die Auswahl von robusten Sorten, die Fruchtfolge, die richtige Bodenbearbeitung sowie auf die Förderung von Nützlingen geachtet werden sollte. Die genannten Maßnahmen sind vorbeugende und bilden, gemäß der unten abgebildeten Darstellung, das Fundament der Pyramide. Dadurch kann ein möglicher Befall, der die Existenz der Pflanzen gefährden könnte, vermieden werden wobei geringfügiger Befall durch Schädlinge im Rahmen des ökologischen Gleichgewichtes durchaus tolerierbar ist, da Nützlinge Zeit brauchen um auf die Entwicklung der Population reagieren zu können. Die nächste Stufe bilden die Pflanzenstärkung und die angepasste organische Düngung. Pflanzen können in weiterer Folge auch physikalisch bzw. biologisch und biotechnisch geschützt werden. Sollte dennoch ein massiver Befall an Schädlingen auftreten, ist auf der letzten Stufe die Anwendung von biologischen Pflanzenschutzmitteln vorgesehen. Biologische Pflanzenschutzmittel Physikalisch - Leimringe -Rückschnitt -Jäten... Biologisch u. biotechnisch -Pheromone -Farbfallen - Nützlinge... Pflanzenstärkung u. angepasste organische Düngung - Brühen, Jauchen - Kompost, Komposttee -organische Dünger... Vorbeugende Maßnahmen - passender Standort - robuste Sorte - Fruchtfolge - Richtige Bodenbearbeitung -Förderung von Nützlingen... DIE GARTEN TULLN verändert nach Kühne et al. 2006 Wir sind stets bemüht den Einsatz von biologischen Pflanzenschutzmitteln so gering als möglich zu halten, daher bilden die vorbeugenden Maßnahmen und die Pflanzenstärkung für uns das Fundament beim Pflanzenschutz. Um die Pflanzengesundheit zu fördern wird zum Beispiel das Bodenleben mittels Kompost und Komposttee bestmöglich versorgt. Wir testen stets neue Materialien (z.b. Flachsschäben, Hanffasern oder organisch aufgedüngte Holzfasern zum Mulchen) bzw. nutzen neue Methoden (z.b. Heilungsmethoden für Stammschäden, Kombination von biologischen Rosenspritzmittel, Zeolith,...) versuchen. 10

Forschung und ökologische Pflege in der Praxis DIE GARTEN TULLN setzt Nützlinge meist Spinnentiere oder Insekten gegen Schädlinge ein. Im Rahmen dieser Aktivitäten werden Blattläuse erfolgreich mit Florfliegenlarven bekämpft, Raubmilben reduzieren die Belastung der Pflanzen durch Spinnmilben und Nematoden halten den Dickmaulrüssler im Zaum. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Testung verschiedener Stärkungsmittel für Pflanzen gegen Pilzerkrankungen. Hier wird vor allem die ökologische Rosenpflege zum Schutz vor Sternrusstau vorangetrieben und für die Besucherinnen und Besucher transparent gemacht. Aber auch die Bedrohung von Wein durch falschen Mehltau, Gemüse durch echten Mehltau und Kirschen durch die Schrotschusskrankheit wird mit biologischen Stärkungsmitteln abgewendet. DIE GARTEN TULLN Es bestehen Kooperationen mit universitären Bildungseinrichtungen. Die Universität für Bodenkultur hat eine mehrjährige Versuchsfläche mit verschiedenen Blühmischungen ( Natürlich Bunt ) angelegt. Außerdem wurde im Zuge eines Projekts die Abdundanz der Spanischen Wegschnecke (Arion vulgaris) in Abhängigkeit von verschiedensten Gartenstrukturen untersucht. Die Universität Wien und BirdLife richteten zu Forschungszwecken eine Vogelfutterstelle beim Baumwipfelweg ein. Mit einem Monitoring von neu auftretenden Schädlingen, wie z.b. die Kirschessigfliege, wird auch ein Beitrag für die Wissenschaft geleistet. Natürlich bleibt es dabei nicht bei der Beobachtung, denn es werden auch Gegenstrategien entwickelt. Dies geschieht in intensiver Zusammenarbeit u.a. mit den bereits genannten wissenschaftlichen Institutionen. Des weiteren ist die Holzforschung mit Musterflächen in einem Garten vertreten. Die Donauuniversität Krems nutzt DIE GARTEN TULLN regelmäßig für Seminare und sonstige Weiterbildungen. Als langfristige Maßnahme wird auf die Verwendung von Biokompost gesetzt und Regenwurmhumus zum Aufbau der Bodenstruktur und zur Bodenbelebung verwendet. Den Teil der Gartenabfälle, den wir nicht kompostieren oder häckseln, übernimmt eine regionale Kompostierungsanlage. Dem wichtigen Thema Boden ist ein eigener Schaugarten gewidmet ( Regenwurmgarten ), in dem die natürlichen Kreisläufe verständlich erläutert werden. Schon während der Bauphase wurde zur Bodenverbesserung Gründüngung auf unbebauten Flächen angebaut. Dies geschieht nach wie vor um Flächen auf bevorstehende Bepflanzungen vorzubereiten bzw. Bodenverdichtungen rückgängig zu machen. Das Ergebnis all dieser Maßnahmen ist verblüffend: Bereits im Öffnungsjahr 2008 war eine große Artenvielfalt feststellbar. Seit 2009 hat sich ein funktionierendes ökologisches Gleichgewicht eingestellt, in das nur mehr in Ausnahmefällen eingegriffen werden muss. Bislang wurden Effektive Mikroorganismen eingesetzt, um die Ausbreitung von Algen in den Teichen zu verwindern. Da sich mittlerweile ein ökologisches Gleichgewicht eingestellt hat, ist diese Unterstützung nicht mehr notwendig. Ein Hauptproblem für Hobbygärtnerinnen und -gärtner: der Umgang mit Nacktschnecken Vom richtigen Mulch über Absammeln bis zum ökologischen Schneckenkorn können sich die Besucherinnen und Besucher von der Wirksamkeit alternativer Methoden überzeugen. In unserem Gemüsegarten hält ein Schneckenzaun die Schnecken effizient vom Gemüse ab. Für Staudenbeete bieten Flachsschäben einen guten Schutz gegen Schnecken. Wenn ökologisches Schneckenkorn verwendet wird, dann eher im zeitigen Frühjahr (Anfang März). Danach nur mehr gezielte Anwendungen bei starken Fraßschäden. Die ökologischste Methode ist allerdings das Absammeln der Schnecken, welche aufgespießt oder in der Mitte durchgeschnitten werden. 11

Wir und die Umwelt In diesem Kapitel gehen wir auf direkte und indirekte Umweltauswirkungen ein. Die direkten Umweltauswirkungen resultieren aus dem Umgang mit Energie, Hilfs- und Betriebsstoffen, Abfall, Boden und Biodiversität, Emissionen und Wasser - diese werden laufend dokumentiert und analysiert. Die indirekten Umweltauswirkungen, wie die interne und die externe Kommunikation und die Einhaltung der Rechtsvorschriften sind zwar nicht direkt messbar, jedoch von außerordentlicher Bedeutung. Im August 2015 übersiedelte das Büro der GARTEN TULLN mit Natur im Garten in den zweiten Stock der Halle 3 am Messegelände der Messe Tulln GmbH. Hauptmieter ist DIE GARTEN TULLN, Untermieter Natur im Garten. Das erste Obergeschoß des Eingangsgebäudes der GARTEN TULLN, in dem sich die alten Büros befanden, wurde zu einem Seminarzentrum umgebaut mit dem Ziel DIE GARTEN TULLN als Bildungseinrichtung weiter zu etablieren. Seit 2016 trägt die Bildungseinrichtung das Österreichische Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen. Direkte Umweltauswirkungen Die direkten Umweltauswirkungen haben potenzielle Einflüsse auf die Umwelt und werden daher stets genau beobachtet, sodass auf redundante Verbräuche prompt reagiert werden kann. Energie Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind angehalten, darauf zu achten, dass der Energieverbrauch so gering wie möglich gehalten wird. In der Dienstanweisung Ökologische Beschaffung ist festgehalten, dass bei Neuanschaffungen auf den geringstmöglichen Energieverbrauch zu achten ist, dass energieverbrauchende Geräte und Maschinen nur eingesetzt werden sollen, wenn dies unbedingt nötig ist und ein ressourcenschonender Umgang mit der Raumwärme geboten ist. Konkrete Beispiele dafür sind einfache Maßnahmen wie das DIE GARTEN TULLN Abschalten von Computern über Nacht, der Ankauf von engergiesparenden Geräten (z.b. Induktionsfelder), die verstärkte Nutzung von Fahrrädern statt Golf-Carts zur Fortbewegung am Gelände, das richtige Lüften und eine an den tatsächlichen Bedarf angepasste Programmierung der Heizung und Beleuchtung. Energieverbrauch der GARTEN TULLN: Strom: Pellets: Diesel: Benzin: Fernwärme: Beleuchtung, Computer, Aufzüge, Mobilität (Golf-Carts), Raumwärme in Glashäusern, Wirtschaftsgebäude und Gartenhalle, Bespielung, Werkzeuge, Akku- Gartengeräte, Pumpen, Raumwärme und Warmwasser VW Caddy (allgemeines Dienstfahrzeug), VW Transporter (größere Lasten), Rasenmäher, motorbetriebene Geräte Rasenmäher, motorbetriebene Geräte Raumwärme im angemieteten Büro 12

Hilfs- und Betriebsstoffe Bei der Verwendung von Hilfs- und Betriebsstoffen wird konsequent auf die Umweltrelevanz geachtet. Eine Übersichtsliste aller aktuell eingesetzte Pflanzenschutzmittel und Sicherheitsdatenblätter zu den Pflanzenschutzmitteln sind vorhanden. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln variiert je nach Witterung, Schädlingsbefall und Gartentypus. Ein gänzlicher Verzicht ist bis dato nicht möglich, zum Einsatz kommen aber ausschließlich biologische Mittel. Auf Anfrage, wie z.b. bei den täglichen Führungen während der Saison, der Gartenpraxis oder bei Seminaren, geben Natur im Garten -Beraterinnen und -Berater sowie unsere Gärtnerinnen und Gärtner gerne Auskunft zur ökologischen Bewirtschaftung von Gärten. DIE GARTEN TULLN Der Verbrauch von Papier wird durch den voreingestellten Duplexdruck im Büro und an den tatsächlichen Bedarf angepassten Druck von Werbematerial reduziert. Der Wechsel von breiter Streuung von Werbefoldern und des gedruckten Veranstaltungsprogramms zur gezielten Abgabe an tatsächlich Interessierte hat sowohl ökologische als auch ökonomische Verbesserungen verursacht. Einseitig bedrucktes Papier, das nicht mehr benötigt wird, wird beim Drucker gesammelt und nochmals bedruckt. Abfall Im ursprünglichen Konzept der GARTEN TULLN war keine Mülltrennung vorgesehen. Es wurden am Gelände nur unbeschriftete Mistkübel für Restmüll aufgestellt. Folgedessen konnte Abfall nicht getrennt werden. Das Müllsystem wurde bald nach der Eröffnung um vier Standorte mit Trennmöglichkeiten ergänzt. Da die Mülltrennung großteils noch nicht funktionierte, wurde 2014 ein komplett neues System eingeführt. Dieses wurde und wird laufend verbessert, Standorte optimiert bzw. neue Mülltrenninseln aufgestellt. Heuer werden unsere Besucherinnen und Besucher an über zehn Standorten den anfallenden Müll korrekt trennen können. Wo sich diese Standorte befinden, wird durch einen Blick in den Übersichtsplan ersichtlich. Um die Mülltrennung zu vereinfachen und zu verbessern sind die Behälter nicht nur beschriftet, sondern auch mit Piktogrammen versehen. Heuer werden die Aufkleber neu überarbeitet, sodass sie für unsere internationalen Gäste verständlicher werden. Aufgrund des Umzugs in das neue Büro am Messegelände der Messe Tulln GmbH im Jahr 2015 und der damit verbundenen Zusammenlegung mit Natur im Garten inklusive Lager und Logistik hat sich das Müllaufkommen (exklusive Grünschnitt) um 80% erhöht. DIE GARTEN TULLN Ein wesentlicher Aspekt des Abfallmanagements ist der Umgang mit den biologischen Abfällen, die am Gelände anfallen. Hier ist im Laufe der Jahre die Erkenntnis gereift, dass die Verwertung aller essbaren Produkte oberste Priorität genießt. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, alles Essbare direkt von der Pflanze zu naschen. Was dabei übrig bleibt, wird konsequent im Restaurant verwendet, an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgegeben oder an geeignete 13

Institutionen gespendet. Zudem fallen jährlich rund 210m 3 Grünschnitt an, wobei das Jahr 2017 mit einem 50% höheren Grünschnittanteil ein Ausnahmejahr war. Üblicherweise entspricht der anfallende Grünschnitt in etwa 70% der nicht gefährlichen Abfälle (Restmüll, Papier, Kartonagen, Biomüll, Plastik und Grünschnitt). Boden und Biodiversität Die Auswirkungen der GARTEN TULLN auf den Boden und die Biodiversität hängen eng mit dem Grundsatz der Gartenpflege zusammen, dass nur solche Pflegeeingriffe getätigt werden, die der Herstellung eines biologischen Gleichgewichts dienlich sind oder dieses zumindest nicht beeinträchtigen. Da dies der zentrale Punkt der Gartenschau ist, wird diesem Kriterium eine etwas detailliertere Darstellung gewidmet. Zu Beginn der Planungen wurde folgende Situation vorgefunden: Der ehemalige Auwaldbereich bestach durch seinen zusammen- J.Brocks hängenden Gehölzbestand mit seiner einmaligen Insellage zwischen Donau, Großer Tulln und Altarm. Die Nähe zur Stadt und zum angrenzenden Messegelände prädestinierte ihn als Standort der Landesgartenschau, des Kompetenz- und Informationszentrums sowie für Naturerlebnis und die Erholungsnutzung durch die Anwohner. Der dichte, kaum erschlossene Waldbereich entbehrte vor Projektbeginn klarer Orientierung. Die durch die Donau geprägte Wasserlandschaft wurde kaum wahrgenommen. Die Potenziale des Ortes blieben ungenutzt. Aus dieser Bestandsaufnahme entwickelte sich organisch das Konzept für das Projekt. Der gesamte Auwaldbereich wurde als ruhiger, kontemplativer Raum entwickelt. Bestehende Altarme und Gräben sowie neue Verbindungsarme wurden zu einem naturnahen Wasserwegenetz ausgebaut, das mit Kanus befahrbar und erlebbar ist. Der zentrale Landesgartenschaubereich entstand auf einer vorhandenen Lichtung, der Fläche des ehemaligen Schieß- bzw. Reitplatzes im Auwald. Durch die Einzigartigkeit dieser Situation konnte so eine Gartenschau mitten im Auwald errichtet werden, ohne dass massive Schlägerungen von Bäumen nötig waren. Die lichte, offene Fläche der Schaugärten stand im Kontrast zur Dichte des umliegenden Naturraums und bildete den Schwerpunkt innerhalb des Wasserparks. Die Gebäude fügen sich aufgrund ihrer Form und der Verwendung von Materialien wie Holz und Glas in das Landschaftsbild ein. Mit ein Grund hierfür ist die extensive Dachbegrünung, die fast alle Gebäude bedeckt. Sie bewirkt eine Verbesserung des Kleinklimas, einen Schutz der Dachabdeckung und Regenwasserrückhalt. Die Dichte des umliegenden Naturraums ist in der Form nicht mehr vorhanden, da aufgrund des Eschentriebsterbens im Jahr 2017 großflächig geschlägert werden musste. Der Anteil der Eschen lag in manchen Teilbereichen bei 80-90%. Der eingeschleppte Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus infiziert die Eschenblätter und führt zu einem vorzeitigen Blattfall und letztlich zum Absterben ganzer Äste, Kronenteile und des gesamten Baumes (Bundesforschungszentrum für Wald) 1. Besonders folgenschwer ist die Tatsache, dass bei einigen Bäumen die Standwurzeln abfaulen und dies am oberirdischen Erscheinungsbild der Esche nicht erkennbar ist, somit kommt es dazu dass Bäume unvorhersehbar umstürzen, was eine unverantwortlihe Gefahr darstellt. Die Fällungen wurden so schonend wie möglich durchgeführt und somit auf einen konventionellen Harvester, der effizientere und schnellere Arbeiten ermöglicht, allerdings zu massiven Bodenverdichtungen führt, verzichtet. Aufgrund der bereits durchgeführten Wiederaufforstung, die zu Beginn besonderen 14 1 Bundesforschungszentrum für Wald (2018): Eschentriebsterben: URL: https://bfw.ac.at/rz/bfwcms.web?dok=10226 (Zugriff am: 21.02.18)

Schutz braucht, ist heuer die massiv betroffene Auwaldinsel nicht begehbar. Eine Informationszone soll den Besucherinnen und Besuchern über die Thematik aufklären. Damit so ein Szenario in der Zukunft nicht wieder passiert, wurden die Flächen mit standortangepassten Bäumen nachhaltig aufgeforstet, wobei eine gute Durchmischung verschiedener Baumarten (max. 15% einer Art) grundlegend ist. Der umgebene Wasserpark wird ebenso schnellstmöglich aufgeforstet. Ehemals verlandete Altarme der Donau wurden mit heimischer Flora belebt. In den gartenbaulichen Bereichen kam einerseits regional vermehrtes Saatgut aus Wildsammlungen zum Einsatz. Dieses stellt auf pflanzlicher Ebene die Verbindung zum umgebenden Auwald dar. Andererseits gelangten vorrangig regional vermehrte und heimische Gehölze zur Verwendung. Bei der Gestaltung der einzelnen Gärten war und ist die Verwendung von standortangepassten Stauden, Bäumen und Sträuchern (robuste Sorten) von Bedeutung, um die biologische Pflege in dem geringst möglichen Maße durchführen zu können. Hier sind die vorhandenen Licht- und Bodenverhältnisse bzw. Krankheitsresistenzen relevant. Bei den Einreichungen und Vorschlägen der unterschiedlichen Planer für die Gärten am Gelände wurden nur diejenigen, die diesem Umstand einen hohen Stellenwert beimaßen, zugelassen. Der ökologische Wert der Pflanzenverwendung lässt sich an ihren Effekten auf die inzwischen ausgeprägte biologische Vielfalt messen. Es haben sich große und vielfältige Nützlingspopulationen in sehr kurzer Zeit etabliert. Bei der Errichtung der Parkplätze wurde nach alternativen Lösungen zu herkömmlichen Systemen gesucht. In Bereichen, die weniger Druck durch Befahren ausgesetzt sind, zeigen Schotterrasenparkplätze naturnahe und funktionale Möglichkeiten auf. Die Versickerung von Regenwasser am Gelände selbst ist oberster Grundsatz für das Wassermanagement. Für die Außenflächen wurde keine Kanalisation vorgesehen. Eine Vielzahl an wassergebundenen Decken als Oberflächenbelag sorgt dafür, dass das Wasser im System und somit für die Pflanzen nutzbar bleibt und vermeidet so Bodenversiegelung. Der Erhalt bzw. die Förderung eines gesunden Bodens ist die Grundlage des Gärtnerns. Denn er ist die entscheidende Komponente für gärtnerischen Erfolg. Daher wird der Ressource Boden große Beachtung geschenkt. Das Mulchen des Bodens ist für unsere Gärtnerinnen und Gärtner unabdingbar, denn es wirkt als Schutz vor Austrocknung und fördert das Bodenleben. Wie bereits beschrieben bevorzugen wir wassergebundene Decken als Oberflächenbelag. Zur Bodenverbesserung werden Gründüngungsmischungen ausgebracht - der Boden wird gelockert und Nährstoffe werden angereichert. Im Regenwurmgarten führen wir unseren Gästen den direkten Vergleich eines guten (humosen, nährstoffreichen) Bodens mit einem schlechten Boden vor Augen. Emissionen Der Ausstoß an Emissionen ist bei einer ökologischen Gartenschau vergleichsweise gering und betrifft im Wesentlichen den CO 2 -Ausstoß durch Fahrzeuge, Maschinen und Dienstreisen. Ebenso relevant sind Emissionen durch die Heizung. Von geringer Relevanz ist die Emission von Lärm durch den Betrieb von Gartenpflegegeräten wie Rasenmäher, Freischneider, Heckenschere, Motorsäge etc. Oberstes Ziel bei all diesen Emissionen ist die Reduktion des direkten oder indirekten Verbrauchs von fossilen DIE GARTEN TULLN Brennstoffen. Die Reduktion des Fuhrparks um einen PKW im Sommer 2014 führte zu einer unmittelbaren Reduktion des Treibstoffverbrauchs. Daraus entwickelte sich eine Umstellung hinsichtlich der Fortbewegung am Gelände - wenn das Elektro-Golfcart nicht zwingend nötig ist, 16 15

16 werden Wege primär zu Fuß oder mit einem Dienstrad zurückgelegt. Die Fahrradanhänger, welche auch als Leiterwagen zweckentfremdet werden, sind als Beförderungsmittel bei den Gärtnerinnen und Gärtnern sehr beliebt. Es stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Diensträder zur Verfügung, um die Fortbewegung am Gelände bzw. die öffentliche An- und Abreise zu erleichtern. Diese Fahrräder wurden 2016 als Gebrauchträder angeschafft und über den Winter repariert. Bei der Heizung des Eingangsgebäudes wurde von Beginn an auf einen erneuerbaren Energieträger gesetzt. In den anderen Bereichen gilt primär die Reduktion des Maschineneinsatzes auf das notwendigste Maß. Dabei wird partiell im Sinne der Umwelt ein geringfügig schlechterer Pflegezustand in Kauf genommen und offensiv erklärt. Das führt auch dazu, dass Besucherinnen und Besuchern eine alternative Idee von Perfektion und Ästhetik im Garten vermittelt wird und dadurch mittels Vorbildwirkung auch außerhalb des Geländes Emissionen reduziert werden. Die unbedingt nötigen Maschineneinsätze werden mit möglichst effizienten und damit verbrauchsarmen Geräten durchgeführt. Nach Möglichkeit werden elektrisch betriebene Geräte benutzt, die leiser sind und somit ein angenehmeres Arbeiten fördern. Durch die Umstellung auf Strom aus 100% erneuerbare Energie im Jahr 2014 ergab sich eine weitere CO 2 Reduktion. Einen großen Anteil an den gesamten Emissionen bilden die Dienstreisen, welche notwendig sind um das Image, die Präsenz und die Position am Markt weiter zu stärken. Es wird die öffentliche Anreise präferiert. Bei internationalen Reisen ist der Nachtzug die erste Wahl. Wasser Das Wasser ist von verschiedener Herkunft: Trinkwasser kommt aus der Leitung, Brunnenwasser aus dem Brunnen und Regenwasser wird vom Dach des Wirtschaftsgebäudes gesammelt. Leitungswasser steht im gesamten Eingangsgebäude, im Wirtschaftsgebäude, in der Gartenhalle, im WC-Container beim Parkplatz, in der gesamten Gastronomie und für die Trinkbrunnen im Garten Altes Wissen - neue Vielfalt, am Spielplatz, im Bauerngarten und ab 2018 im Garten WEINgeNUSS zur Verfügung. Vor einiger Zeit mussten noch die DIE GARTEN TULLN Teiche mit Leitungswasser befüllt werden, da das Brunnenwasser ungeeignet war. 2015 wurde eine Probe des Brunnenwassers entnommen und im Labor analysiert. Das Ergebnis fiel positiv aus, sodass seitdem die Teiche mit Brunnenwasser befüllt werden können. Die Aufforderung zum sparsamen Umgang mit Wasser sowie die Installation einer selbst abschaltenden Armatur beim Trinkwasserbrunnen beim Spielplatz haben tendenziell Verbesserung gebracht. Das in einem Tank beim Wirtschaftsgebäude gespeicherte Regenwasser wird vorrangig für die Bewässerung von Töpfen und Trögen verwendet sowie für das Abmischen von biologischen Pflanzenschutzmitteln, da weiches Wasser eine bessere Wirkung erzielt. Die Verwendung dieses Wassers ist die ökologisch beste Variante, da es zunächst als Regenwasser nicht in die Kanalisation abgeleitet werden muss und weniger Zugriff auf Grundwasser und aufwändiges Leitungswasser bedeutet. Brunnenwasser wird für sämtliche Bewässerungsleitungen in den Gärten, das Gießen der Pflanzen beim Pflanzenverkauf sowie der Töpfe und Tröge bei leerem Regenwassertank sowie für den WC-Container beim Kugelfang verwendet. Der Verbrauch hängt stark von den Niederschlägen im Sommer ab. Maßnahmen zur Reduktion sind die Auswahl von Pflanzen, die mehr Trockenheit vertragen, bei der Gartengestaltung, sowie bei der Pflege mittels Mulchung (die Abdeckung des blanken Bodens), um die Verdunstung zu reduzieren. Beide Maßnahmen werden auch an die Besucherinnen und Besucher kommuniziert um auch außerhalb des Geländes Positives zum Wasserverbrauch beizutragen.

Indirekte Umweltauswirkungen Die indirekten Auswirkungen auf die Umwelt sind meist nicht so offensichtlich, wie die direkten, nichtsdestotrotz sind diese gleichermaßen relevant. Ökologische Beschaffung Basis ist eine eigene Dienstanweisung zur ökologischen Beschaffung mit den Vorgaben, nach Möglichkeit Produkte mit Umweltzeichen zu kaufen sowie bei Produktgruppen, für die keines existiert, die umweltverträglichste Lösung zu suchen. Die ökologischen Auswirkungen eines Produktes sind neben dem Preis für die Ermittlung des Bestbieters (ist nicht zwangsläufig der Billigstbieter) zu beachten. So können statt der gängigen Bambusstäbe aus Ostasien zum Aufbinden von Pflanzen auch genauso gut Triebe oder Zweige vom Gelände oder sogar Bambus aus den Schaugärten verwendet werden. Einige Beispiele dafür sind Tragetaschen aus biologisch abbaubaren Materialien für den Pflanzenverkauf. Bei Druckprodukten wird nach Möglichkeit die ökologische Optimalversion Cradle to cradle beauftragt und im Garten wird über die Kernkriterien hinaus versucht, jede Beschaffung ökologisch zu optimieren. Dabei ist auch aufgefallen, dass Selbstverständlichkeiten des Gartenbaus sinnvoll hinterfragt werden können. Interne Kommunikation Basis der internen Kommunikation des Themas Nachhaltigkeit ist das im Zuge der EMAS- Zertifizierung eingerichtete Umweltmanagementsystem. Dieses beinhaltet neben der Umweltpolitik eine genaue Beschreibung der Abläufe von umweltrelevanten Prozessen im Betrieb. Darin geregelt sind die Analyse der IST- Situation, die Entwicklung von Umweltzielen und Maßnahmen zu deren Erreichung. Ebenso behandelt das Umweltmanagementsystem einen Schulungsplan für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ablage von Dokumenten inklusive Qualitätssicherung, Verhalten im Notfall, Einhaltung der Rechtsvorschriften und die Kommunikation dieser Inhalte intern und extern. Die Inhalte des Umweltmanagements werden in monatlichen Sitzungen des Powerteams (Umweltteam) er- und bearbeitet. Die Kommunikation erfolgt von dort in alle Firmenbereiche. Zusätzlich gibt es beim monatlichen Infofrühstück für alle Abteilungen einen fixen Tagesordnungspunkt mit diesen Inhalten. Somit ist die Information aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den aktuellen Stand der Entwicklung und Anforderungen gewährleistet. Seitens der Geschäftsleitung erfolgte die Information über ökologische Inhalte im Rahmen der EMAS-Zertifizierung beim Startworkshop, bei Zwischenpräsentationen, über die Präsentation der Umweltpolitik und des Umweltmanagementsystems und in weiteren Details mittels Dienstanweisungen. DIE GARTEN TULLN 18 17

Externe Kommunikation Dadurch, dass DIE GARTEN TULLN als ökologische Gartenschau positioniert ist und sich auch über dieses Profil von den Marktbegleitern abheben möchte, werden bei der externen Kommunikation und allen Marketingmaßnahmen ökologische Inhalte transportiert. Laufend benutzte Wege dafür sind Presseaussendungen, Inserate, Facebook, Newsletter, Broschüren wie der Gruppenkatalog oder Schulprogrammfolder. Besonders intensiv ist die Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden am Gelände. Täglich wird eine im Eintrittspreis DIE GARTEN TULLN inkludierte Führung von den Natur im Garten -Beraterinnen und Beratern durch die Gärten angeboten. Weiters geben tägliche Programme zur Gartenpraxis am Nachmittag die Möglichkeit, auf individuelle Anfragen und Wünsche beratend einzugehen. Die Vermittlung von Inhalten über Erklärungstafeln garantiert die Möglichkeit zum umfassenden ökologischen Wissenstransfer. Darüber hinaus können sich Besucherinnen und Besucher auch an unsere Gärtnerinnen und Gärtner wenden, die Informationen aus der Praxis gerne weitergeben. Eine Vielzahl an Sonderveranstaltungen wie der Tag der Artenvielfalt vermitteln Spezialwissen und tragen zur Bewusstseinsbildung bei. Spezielles Augenmerk wird auf die individuelle Anpassung von gebuchten Führungen gelegt. Neben der normalen Führung gibt es hier verschiedenste inhaltlich und altersmäßig angepasste Programme für Kindergärten und Schulen sowie mehrere Wahlmöglichkeiten für Gruppen von Erwachsenen wie Schwerpunkt Kräuterthema etc. Einhaltung geltender Umweltvorschriften Es existiert ein Umweltrechtsregister in Form einer Excel-Datei, das alle umweltrelevanten Rechtsvorschriften enthält und durch das Einbetten der EMAS-relevanten Änderungen von Gesetzen und Verordnungen aktuell gehalten wird. Die Einhaltung gültiger Umweltvorschriften wird mittels umfassender Dateien, die sämtliche umweltrelevanten Rechtsvorschriften betreffen, wie z.b. regelmäßig vorgeschriebene Wartungen und Kontrollen, Arbeitnehmerschutz inklusive Unterweisungen etc. dokumentiert, wodurch auch die regelmäßige Durchführung gewährleistet ist. DIE GARTEN TULLN Aufgrund der Änderungen im Pflanzenschutzgesetz 2015 haben unser Gartenleiter und eine Mitarbeiterin im Shop den Sachkundekurs absolviert, um den Anforderungen der aktuellen Gesetzeslage gerecht zu werden. All unsere Gärtnerinnen und Gärtner, die mit biologischen Pflanzenschutzmitteln hantieren, haben den Sachkundeausweis lediglich beantragen müssen, da sie ohnehin über das fachliche Know-how verfügen. Der Ausweis befugt den Inhaber u.a. offiziell Pflanzenschutzmittel anzuwenden. 18

Unsere Kernindikatoren Wie bereits beschrieben, werden die direkten Umweltauswirkungen dokumentiert und zudem als Kernindikatoren gemäß EMAS III dargestellt, indem die Besucherzahlen (auf das jeweilige Jahr bezogen) berücksichtigt werden. Bezugsgröße: pro 1000 Besucher (/1000B) 2013: 222.000 2014: 224.000 2015: 216.500 2016: 235.500 2017: 235.000 Eine ausschlaggebende Änderung der betrieblichen Gegebenheiten, die sich auf Analyse, Auswertung und Interpretation der Kernindikatoren auswirkt, ist die Übersiedlung des Büros in ein Großraumbüro am Messegelände im August 2015. Es liegt ein Mietverhältnis mit der Messe Tulln GmbH vor, wobei Natur im Garten Untermieter ist. Die ehemaligen Büroräumlichkeiten im Hauptgebäude der GARTEN TULLN wurden zu vier Seminarräumen umgebaut, die nun einen ganzjährigen Betrieb ermöglichen. Es kommen die Bereiche Büro und Lager (zusammengefasst als Büro neu ) zu dem ursprünglich zertifizierten Areal (weiterführend bezeichnet als DIE GARTEN TULLN ) hinzu. Da das neue Büro angemietet ist, liegt unser Handlungsspielraum in der Optimierung der jeweiligen Verbräuche. W A S S E R absolut EMAS III - Kernindikator Jahr 2013 2014 2015* 2016 2017 2013 2014 2015* 2016 2017 Einheit m 3 m 3 m 3 m 3 m 3 m 3 /1000 B m 3 /1000 B m 3 /1000 B m 3 /1000 B m 3 /1000 B DIE GARTEN TULLN BÜRO NEU Trinkwasser 4.024 4.904 4.709 2.444 2.342 18,13 21,89 21,75 10,38 9,97 Brunnenwasser 2.008 1.411 2.441 1.582 1.660 9,04 6,30 11,27 6,72 7,06 Wasser gesamt DIE GARTEN TULLN 6.032 6.315 7.150 4.026 4.002 27,17 28,19 33,03 17,10 17,03 Trinkwasser (Büro) - - 87 314 335 - - 0,40 1,33 1,43 Trinkwasser (Lager) - - 5 15 19 - - 0,02 0,06 0,07 Wasser gesamt Büro neu - - 92 329 353 - - 0,42 1,40 1,50 Gesamtsumme Wasser DIE GARTEN TULLN + BÜRO NEU * August 2015 Einzug in das neue Büro 6.032 6.315 7.242 4.355 4.355 27,17 28,19 33,45 18,50 18,53 Beim Wasserverbrauch ist die Besucheranzahl nicht die optimale Bezugsgröße, da der Wasserverbrauch zum Großteil für das Gießen der Gärten anfällt und somit am meisten witterungsabhängig ist. Der erhöhte Wasserverbrauch 2014 im Vergleich zu 2013 ist auf ein, über längere Zeit unentdeckt gebliebenes, Wasserleck beim Spielplatz zurückzuführen. Unter anderem auf Grund der Reparatur des Lecks konnten im Jahr 2015 rund 200m 3 Trinkwasser eingespart werden. Jedoch erforderte der Extremsommer im Jahr 2015 eine den Umständen entsprechende Gießleistung, was sich unmittelbar im Verbrauch von v.a. Brunnenwasser niederschlug. Es wurde 2016 das Brunnenwasser in einem Labor analysiert, um die chemische Zusammensetzung zu prüfen. Nachdem das Ergebnis positiv ausfiel, kann seither Brunnenwasser für die Befüllung der Teiche verwendet werden. Die Jahre 2016 und 2017 fielen klimatisch moderater aus, also ohne außerordentliche Hitzetage/-perioden. Dies wirkte sich folglich günstig auf den Wasserverbrauch aus. In gewissem Maße kann ein gesteigerter Wasserbedarf mit dem Ausbau der Regenwassernutzung unterstützt werden. Dies würde den Verbrauch von Trink- und Brunnenwasser entlasten. Folgedessen gibt es Bestrebungen die Regenwassernutzung am Gelände zu optimieren. Im Jahr 2017 wurde beim Standort DIE GARTEN TULLN gesamt marginal weniger Wasser verbraucht als im Vorjahr. Bei den Verbräuchen des neuen Standorts BÜRO NEU des Jahres 2017 im Vergleich mit jenen des Vorjahres ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. 19

E N E R G I E DIE GARTEN TULLN absolut EMAS III - Kernindikator Jahr 2013 2014 2015* 2016 2017 2013 2014 2015* 2016 2017 Einheit MWh MWh MWh MWh MWh Elektrizität 132 126 129 133 131 0,60 0,56 0,60 0,56 0,56 Pellets 139 75 125 83 145 0,63 0,33 0,58 0,35 0,62 Anteil erneuerbare E. 83% 96% 100% 100% 100% 83% 96% 100% 100% 100% Energie gesamt DIE GARTEN TULLN MWh/ 1000 B MWh/ 1000 B MWh/ 1000 B MWh/ 1000 B 271 201 254 215 276 1,22 0,90 1,17 0,91 1,17 MWh/ 1000 B Elektrizität (Büro) - - 18 55 55 - - 0,08 0,23 0,23 Elektrizität (Lager) - - 1 3 4 - - 0,005 0,01 0,02 BÜRO NEU Elekrizität gesamt BÜRO NEU - - 19 59 59 - - 0,09 0,25 0,25 Fernwärme (Büro) - - 7 16 15 - - 0,03 0,07 0,06 Fernwärme (Lüftung) - - 1 10 9 - - 0,005 0,04 0,04 Fernwärme (Lager) - - 3 15 19 - - 0,01 0,06 0,08 Fernwärme gesamt BÜRO NEU - - 12 41 43 - - 0,06 0,17 0,18 Anteil erneuerbare E. - - 61% 59% 58% - - 61% 59% 58% Energie gesamt BÜRO NEU - - 31 100 102 - - 0,14 0,42 0,43 Gesamtsumme Energie DIE GARTEN TULLN + BÜRO NEU 271 201 285 315 378 1,22 0,90 1,31 1,33 1,60 * August 2015 Einzug in das neue Büro Am Gelände der GARTEN TULLN sowie in Haupt- und Nebengebäuden wird Energie in Form von Elektrizität und Pellets bereitgestellt. Im zweiten Quartal des Jahres 2014 wurde der bestehnde Vertrag mit dem Energieversorgungsunternehmen auf 100% Ökostrom umgestellt. Der bereitgestellte Strom ist ein Mix aus verschiedenen erneuerbaren Energieträgern (Wasser, Wind, Sonne, Biomasse und Biogas) - somit werden einzelne Energiequellen entlastet. Der Stromverbrauch war im Jahr 2017 wieder etwas rückläufig, allerdings konnte der Tiefstwert des Jahres 2014 nicht erreicht werden, das hat unter anderem folgende Gründe: die aus Sicherheitsgründen verstärkte Beleuchtung am Parkplatz, die intensivierte Nutzung des Folientunnels, der Betrieb von immer mehr Akku-Gartengeräten (Heckenschere, Mulchmäher,...), verlängerte Öffnungszeiten, höhere Besucherzahlen, die elektrische Beheizung eines Glashauses. Die Energiebereitstellung durch Pellets bezieht sich auf die Anschaffung und nicht auf den tatsächlichen Verbrauch, daher ist hier ein Vergleich zwischen den Jahren nicht sinnvoll. Im Schnitt werden 119 MWh pro Jahr verbraucht. Es wird stets darauf geachtet, dass die Räumlichkeiten bedarfsorientiert temperiert werden, sodass die Raumtemperatur z.b. während des Betriebsurlaubes gedrosselt wird. Die Energie im BÜRO NEU setzt sich aus Elektrizität und Fernwärme zusammen. Der gesamte Stromverbrauch der Jahre 2016 und 2017 ist relativ konstant geblieben. Die bereitgestellte Energie durch Fernwärme für den Standort BÜRO NEU nahm um rund 5% zu, wobei im Büro weniger und im Lager mehr verbraucht wurde. Offiziellen Empfehlungen zufolge ist ein Heizenergieverbrauch unter 50 kwh/m2.a erstrebenswert. Aufgrund der guten Bausubstanz sind es beim Büro rund 33 kwh/m2.a. 20 17

A B F A L L absolut EMAS III - Kernindikator Jahr 2013 2014 2015* 2016 2017 2013 2014 2015* 2016 2017 Einheit kg kg kg kg kg kg/1000 B kg/1000 B kg/1000 B kg/1000 B kg/1000 B Restmüll - 5.612 5.288 8.808 8.544-25,05 24,42 37,40 36,36 Papier - 1.004 968 2.008 1.544-4,48 4,47 8,53 6,57 DIE GARTEN TULLN + BÜRO NEU Biomüll - 141 172 257 357-0,63 0,79 1,09 1,52 Plastikflaschen - 265 258 375 321-1,16 1,19 1,59 1,37 Kartonagen - 1.728 1.696 4.792 6.016-7,71 7,83 20,35 25,60 Metall - - 65 76 60 - - 0,30 0,32 0,26 Glas - - 595 316 302 - - 2,75 1,34 1,29 Grünschnitt - 20.100 20.000 23.100 31.525-89,73 92,38 98,10 134,15 Nicht gefährliche Abfälle 23.790 28.850 29.043 39.732 48.669 107,16 128,79 134,15 168,71 207,10 Gefährliche Abfälle 5.040 5.500 5.220 4.920 6.320 22,70 24,55 24,11 20,89 26,89 Gesamtsumme Abfall DIE GARTEN TULLN + BÜRO NEU 28.830 34.350 34.261 44.652 54.989 129,86 153,35 158,26 189,61 234,00 * August 2015 Einzug in das neue Büro Erst im Jahr 2014 wurde ein Mülltrennsystem sowie die Dokumentation des anfallenden Mülls eingeführt, daher sind im Jahr 2013 keine Werte für die einzelnen Fraktionen vorhanden. Da ein System erst einmal zum Leben erweckt werden muss und wir nach einer kontinuierlichen Verbesserung trachten, haben wir im Jahr 2015 die Dokumentation um Metall und Glas erweitert und zudem die Organisation und das Arrangement des Müllmanagements verbessert. Im Vorjahr ist der Höchststand des gesamten Müllaufkommens zu verzeichnen. Das liegt vorallem am angefallenen Grünschnitt, der aufgrund der Schlägerungen der Eschen im Vorjahr um 36% angestiegen ist. Der Umzug in das neue Büro und Lager (höhere Mitarbeiterzahl und Integration des Bereichs Lager und Logistik von Natur im Garten ) führte zu einem Anstieg des Müllaufkommens (exkl. Grünschnitt) um 80%. Positiv zu verzeichnen sind jedenfalls die strengere Protokollierung und weitere Maßnahmen zur Optimierung des Müllmanagements. Bei den gefährlichen Abfällen handelt es sich um Ölabscheiderinhalte, welche durch den Restaurantbetrieb verursacht werden. Im Jahr 2018 soll das Müllmanagement weiter verbessert werden um eine bestmögliche Mülltrennung zu erzielen sowie Kosten einzusparen. Restmüll Papier Biomüll Plastikflaschen Kartonagen Metall Glas Grünschnitt Restmüll Papier Biomüll Plastikflaschen Kartonagen Metall Glas Die Kreisdiagramme veranschaulichen die mittlere mengenmäßige Verteilung der Fraktionen des nicht gefährlichen Abfalls. Hierfür wurden die Durchschnittswerte in kg herangezogen. Im linken Diagramm zeichnet sich deutlich ab, dass die größte Fraktion mit rund 70% Grünschnitt ist - dies entspricht in etwa 200m 3. Das rechte Diagramm stellt den nicht gefährlichen Abfall exklusive Grünschnitt detaillierter dar. Hier ist die dominierende Abfallfraktion Restmüll, gefolgt von Kartonagen und Papier. 21

E M I S S I O N E N (CO 2 -Äquivalent**) absolut EMAS III - Kernindikator Jahr 2013 2014 2015* 2016 2017 2013 2014 2015* 2016 2017 Einheit kg kg kg kg kg kg/1000 B kg/1000 B kg/1000 B kg/1000 B kg/1000 B Diesel 13.219 8.243 8.572 7.711 9.202 59,55 36,80 39,59 32,74 39,16 Benzin 1.286 1.290 1.148 1.268 1.285 5,79 5,76 5,30 5,38 5,47 Treibstoff gesamt 14.504 9.534 9.720 8.979 10.487 65,33 42,56 44,90 38,13 44,63 Flugreisen 3.903 378 3.834 3.202 1.254 17,58 1,69 17,71 13,60 4,36 DIE GARTEN TULLN Bahnreisen 361 352 175 642 1.459 1,63 1,57 0,81 2,73 6,21 Privat-Pkw 1.119 871 1.221 547 427 5,04 3,89 5,64 2,32 1,82 Dienstreisen gesamt 5.383 1.601 5.230 4.403 3.140 24,25 7,15 24,16 18,70 13,36 Elektrizität 19.972 3.425 0 0 0 89,96 15,29 0 0 0 Pellets 5.925 3.208 5.328 3.536 6.177 26,70 14,32 24,61 15,01 26,29 Energie gesamt 25.897 6.633 5.328 3.536 6.177 116,66 29,61 24,61 15,01 26,29 Emissionen gesamt DIE GARTEN TULLN 45.784 17.768 20.278 16.906 19.575 206,23 80,04 93,66 71,79 83,30 Büro - - 0 0 0 - - 0 0 0 Lager - - 0 0 0 - - 0 0 0 Elektrizität gesamt - - 0 0 0 - - 0 0 0 BÜRO NEU Büro - - 1.354 2.896 2.918 - - 6,25 12,30 12,42 Lüftung - - 220 1.829 1.681 - - 1,02 7,77 7,15 Lager - - 610 2.805 3.681 - - 2,82 11,91 15,66 Fernwärme gesamt - - 2.184 7.529 8.280 - - 10,09 31,97 35,23 Emissionen gesamt BÜRO NEU Gesamtsumme Emissionen DIE GARTEN TULLN + BÜRO NEU - - 2.184 7.529 8.280 - - 10,09 31,97 35,23 45.784 16.463 22.462 24.435 27.855 206,23 73,50 103,75 103,76 118,60 * August 2015 Einzug in das neue Büro ** CO 2 ist das bekannteste Treibhausgas; das Gefährdungspotenzial von weniger bekannten Gasen wird in eine äquivalente CO 2 -Menge umgerechnet Die Berechnung der CO 2 -Emissionen durch Stromaufbringung, Diesel, Benzin, Pellets und Gas erfolgte durch den CO 2 -Rechner des Umweltbundesamtes (http://www5.umweltbundesamt.at/emas/ co2mon/co2mon.html - Datenstand Oktober 2017). Für die Flug- und Bahnreisen wurde zur Berechnung des CO 2 -Ausstoßes das Tool http://www.wissen-info.de/rechner/co2_ausstoss.php verwendet. Um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten wird darauf geachtet, dass durchwegs derselbe Datenstand der Tools zugrunde liegt. Die Ausscheidung eines Firmen-PKWs im Jahr 2014 führte zu einer Reduktion von Diesel um mehr als ein Drittel. Im zweiten Quartal des Jahres 2014 wurde auf Ökostrom umgestellt, der nachweislich CO 2 frei ist, somit ergeben sich die Zahlen in den jeweiligen Zellen. Der Verbrauch von Diesel erfährt im Jahr 2016 bislang seinen Tiefststand. Im Vergleich mit dem Jahr 2016 fällt positiv auf, dass sich die Bahnreisen verdoppelt und die Flugreisen gedrittelt haben. Die durch Fernwärme für den Standort BÜRO NEU verursachten Emissionen nahmen etwas zu. Dies könnte unter anderem am außerordentlich kalten Winter im Jahr 2017 liegen. Aufgrund des Mehrverbrauchs wird im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung eine Evaluierung folgen, um etwaiges Einsparpotential auszuschöpfen. Der für den Standort BÜRO NEU bereitgestellte Strom ist nachweislich CO 2 frei. 22

M A T E R I A L E F F E Z I E N Z Für Dienstleistungsunternehmen nicht relevant B I O L O G I S C H E V I E L F A L T absolut EMAS III - Kernindikator Jahr 2013 2014 2015 2016 2017 2013 2014 2015 2016 2017 Einheit m 2 m 2 m 2 m 2 m 2 % % % % % DIE GARTEN TULLN Grundfläche gesamt Flächenverbrauch bebaute Fläche 108.000 m 2 108.000 m 2 108.000 m 2 108.000 m 2 108.000 m 2 - - - - - 7.300 m 2 7.300 m 2 7.300 m 2 7.300 m 2 7.300 m 2 6,70 % 6,70 % 6,70 % 6,70 % 6,70 % In Bezug auf den Flächenverbrauch gibt es keine baulichen Veränderungen. Die Übersiedlung in das neue Büro ist in der Berechnungsgenauigkeit enthalten. Die biologische Vielfalt, in ihren Facetten und Ausprägungen, ist für DIE GARTEN TULLN von außerordentlicher Bedeutung. Zumal die Anlage seit 2014 Botanischer Garten ist, wird auf die Diversität der Pflanzen besonders geachtet. Heuer gibt es erstmalig eine Ausstellung am Festplatz der GARTEN TULLN, die sich endemischen Pflanzen widmet. Der Erhalt gefährdeter Arten ist für die ökologische Gartenschau ein wichtiges Anliegen. Das Team der GARTEN TULLN tritt der Tier- und Pflanzenwelt respektvoll und achtsam gegenüber. Es ist für uns selbstverständlich einem Tier (Rehkitz, Bienen, Hummeln,...) in Not umgehend zu helfen. Die Vielfalt der Lebensräume (Gartenstrukturen, Aulandschaft,...) spielt für die Diversität der Tiere und Pflanzen wechselwirkend eine entscheidende Rolle. Bewertung der Umweltaspekte Alle relevanten Umweltauswirkungen, die sich im Betrieb der GARTEN TULLN ergeben, wurden in der ersten Umweltprüfung nach der ABC Analyse mit Anwendung der Ampelsystematik (rot/gelb/ grün) dargestellt. Diese Darstellung ist eine Momentaufnahme der Situation vom Herbst 2013 zu Beginn des EMAS-Prozesses, in der Zwischenzeit wurden in den nicht optimalen Bereichen die nötigen Maßnahmen ergriffen bzw. eingeleitet. Die dargestellte Bewertung bezieht sich auf das Datum der Aktualisierung der Ihnen vorliegenen Umwelterklärung. Wesentlichkeit A = sehr große Wesentlichkeit B = große Wesentlichkeit C = geringe Wesentlichkeit Maßnahmen Ziele/Maßnahmen ableiten nach Möglichkeit Ziele/Maßnahmen ableiten vorerst keine Maßnahmen, weiter beobachten 23

Wesentlichkeit Bewertung Anmerkungen Rechtskonformität Erfassung Rechtskonformität Bewertung Arbeitsstoffe Menge und Gefährlichkeit C C C Rechtsregister wird regelmäßig aktualisiert Systematische Anwendung des Rechtsregisters, Bescheide-Register in Verwendung Gefährlichkeit nicht gegeben, Menge gering Anlagen, Maschinen, Fuhrpark C Wartungsliste in Verwendung Energie Verbrauch Energie Anteil erneuerbarer Energieträger Wasser B C C Weitere Einsparungspotentiale nutzen Umstieg auf Ökostrom 2014 erfolgt Erhöhter Verbrauch von Brunnenwasser aufgrund extremer Hitze - Verbrauch klimabedingt Abwasser C Ordnungsgemäß abgeleitet Biodiversität Flächenverbrauch Biodiversität Flora & Fauna Boden Luft-Emissionen Lärm C C C C C Keine Änderungen hinsichtlich Flächenverbrauch erfolgt Berücksichtigung insbesondere hinsichtlich Bepflanzung (Botanischer Garten) Sorgsame Bodenbearbeitung, Gründüngung zur Bodenverbesserung Reduktion Flugreisen, ein PKW Dienstauto wurde ausgeschieden Umstieg auf lärmarme Akku-Gartengeräte bereits teilweise umgesetzt Staub, Geruch C keine akuten Belästigungen gegeben Abfall Trennung Beschaffung Interne Kommunikation, Umweltschulungen Externe Kommunikation, Gesellschaft Brandschutz und Notfallmanagement - Störfallneigung Brandschutz und Notfallmanagement - Brandschutz C C C C C Anschaffung von weiteren Mülltrennsystemen geplant Dienstanweisung zur ökologischen Beschaffung wird strikt eingehalten Schulungspläne in Verwendung, monatliche Info beim Infofrühstück Verschiedene Kanäle werden angesprochen Keine akute Störfallneigung gegeben C Feuerpolizeiliche Beschau 2. Quartal 2016 24

Unser Umweltprogramm Um die Umwelt zu entlasten sind wir stets bemüht neue Maßnahmen zu setzen. Diese sind natürlich abhängig vom verfügbaren Kapital. Wir sehen das Potenzial von Verbesserungen nicht nur in den großen, kostspieligen Maßnahmen, sondern auch in den vielen, kleinen. Das 2018er Umweltprogramm Abfall Abfall Bereich Maßnahmen Anschaffung neuer Mülltrenninsel die neuen Gärten Neue Piktogramme für die Mülltrennung Zielsetzung/ Messkriterium Termin Status Möglichkeit zur Mülltrennung 1. Quartal erfüllt Vermeidung von Fehlwürfen 1. Quartal Abfall Beschaffung von Akku- Batterien inkl. Ladestation Reduktion der weggeworfenen Batterien um 15% 1. Quartal erfüllt Biodiversität/ Klima Aufforstung der gerodeten Flächen hohe Biodiversität der gepflanzten Bäume für stabiles Ökosystem 2. Quartal erfüllt Kommunikation Auflage der aktuellen Umwelterklärung im Eingangsbereich Information der Besucher, Transparenz 2. Quartal Strom Unnötige Stromfresser ausschalten Reduktion um 2% 3. Quartal Strom Photovoltaikanlage im Garten WEINgeNUSS Abpufferung von etw.mehrverbrauch von Strom 2. Quartal erfüllt Mobilität Testung E-Auto Testung E-Mobilität 2. Quartal Ressourcen Firmeninterne Pflanzentauschbörse Ressourcenschonung, Kostenersparnis 2. Quartal erfüllt Wasser Regenwassernutzung forcieren Jahresverbrauch des Vorjahres halten 2. Quartal Wasser Reduktion von Spülungen der Wasserleitungen Reduktion um 2% 1. Quartal Die Umweltprogramme der Vorjahre wurden bewertet. Im Vorjahr wurden sieben von zehn geplanten Maßnahmen realisiert - der Erfüllungsgrad der realisierten Ziele liegt bei 95%. Jene Ziele die nicht erreicht werden konnten, werden stets ins nächste Umweltprogramm mitgenommen. Ein Ziel im vorigen Umweltprogramm war die Dienstreisen um 5% zu senken. Es konnte aufgrund der Reduktion der Flugreisen und der Verlegung auf die Bahn rund ein Drittel an CO2-Emissionen reduziert werden. Es wurden allerdings auch Maßnahmen gesetzt, die nicht im Umweltprogramm standen und somit nicht geplant waren. Diese werden nun hier erwähnt. Es gibt seit Sommer 2017 eine Fahrradservicestation am Vorplatz des Eingangsgebäudes, welche dankenswerter Weise von der Stadtgemeinde Tulln eingerichtet wurde. Im Büro werden ebenso seit letztem Sommer klammerlose Hefter verwendet, was uns nun den Kauf der Klammern erspart. Das Geschirrmobil beim Kürbisfest zum Einsatz. 25

Impressum DIE GARTEN TULLN GmbH Am Wasserpark 1 3430 Tulln Telefon: +43/(0)2272/68 1 88 Fax: +43/(0)2272/68 1 88-199 E-Mail: office@diegartentulln.at Homepage:www.diegartentulln.at Ansprechpartnerin: DI Nina König Assistenz der Geschäftsführung Umweltbeauftragte Telefon: +43/2272/68 188-214 nina.koenig@diegartentulln.at UID Nr.: ATU 580 63 62 3 Firmenbuchnummer: FN248821p