Arbeitsheft 1 Decken. Decken / Deckenbekleidungen. Lernfeld 4 DECKEN. 1. Einleitung zu Decken. In diesem Heft

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Transkript:

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 LERNFELD 4 (DECKEN) Arbeitsheft 1 Decken Lernfeld 4 DECKEN In diesem Heft 1. Einleitung 2. Anwendungsbereiche 3. Definitionen ff 4. Deckenbekleidungen / Unterdecken 5. Unterkonstruktion 6. Decklagen 7. Schalltechnische Aufgaben 8. Hilfsmittel 9. Spezialitäten ff 10. Installationen und Haustechnik im Deckenhohlraum 11. Wärmeschutz 12. Brandschutz bei Decken 13. Sichtdecke unter Brandschutzdecke 14. Passende Normen / Literatur Decken / Deckenbekleidungen 1. Einleitung zu Decken Deckenbekleidungen aus Gipsplatten und Unterdecken sind leichte Deckensysteme mit Holz- oder Metallunterkonstruktionen. Die Decklage (Beplankung) dieser Decken ist mit Ausnahme bei Kasettendecken fugenlos und meistens eben oder individuell geformt verlegt. Solche nichttragende Decken werden an bestehenden, tragenden Bauteilen wie Decken oder Dächer befestigt. Sie dienen u.a. zur Aufnahme von Beleuchtung und Klimatisierung. Ihre Funktionen sind: Brandschutz Schallschutz Raumakustik Wärmeschutz Dekorative Gestaltung Deckenhohlraum zur Aufnahme von Installationen und Haustechnik Separate Dokumente Projekt Deckenbau (Anlage) Testfragen (Anhang) Spezialunterlagen Knauf Dieses Arbeitsheft steht in Verbindung mit dem Lehrmittel Grundlagen Trockenbau und den anderen Arbeitsheften der Lernfelder 1,2 und 3, sowie mit dem Projektheft zum Lernfeld 4

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 2 2. Anwendungsbereiche 3. Definitionen Verankerungselemente Die Verankerungselemente sind unabhängig vom jeweiligen Deckensystem, aber abhängig von Untergrund und Last der Decke. Die Anzahl der Verankerungs-stellen ist so zu wählen, dass die zulässige Tragkraft der Verankerungselemente sowie die zulässige Verformung der Unterkonstruktion nicht überschritten werden. Die Befestigung im Untergrund muss mit für den jeweiligen Baustoff zugelassenen Befestigungsmitteln (z.b. Dübel, Setzbolzen) erfolgen. 4. Deckenbekleidungen und Unterdecken Es wird unterschieden zwischen: Deckenbekleidung: Die Metall- oder Holzunterkonstruktion ist direkt an der bestehenden Rohdecke montiert. Unterdecke: Die Metall- oder Holzunterkonstruktion wird mittels speziellen Abhängern an der Rohdecke abgehängt. Der dadurch entstandene Hohlraum wird in der Regel als Installationsraum genutzt.auch als Innendämmung erfolgen könnte). Weiter ist darauf zu achten, dass Baustoffe gewählt werden, die umweltschonend in Produktion und Verarbeitung am Bau, später trennbar, wiedernutzbar, recyclebar oder unbedenklich abbaubar sind. 5. Unterkonstruktion Die Unterkonstruktion kann aus Holz- oder aus Metallprofilen bestehen. Metallprofile kommen meist bei komplexeren Konstruktionen zum Einsatz. Eine Metall-Unterkonstruktion von abgehängten Gipsplatten- Unterdecken oder direkt an der Rohdecke befestigten Gipsplatten- Deckenbekleidungen besteht in der Regel aus Grundprofilen und Tragprofilen (jeweils z.b. aus CD- Profilen), die zueinander um 90 gedreht, miteinander (z.b. durch Kreuzverbinder) verbunden sind und den zulässigen Abständen montiert werden (Zulassung, technische Regeln). Die Grundprofile werden entweder direkt (über entsprechende

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 3 3. Definitionen ff Abhänger Systembauteile) oder über Abhänger an der darüber liegenden Rohdecke befestigt. Eine Ausnahme bilden freitragende Decken, die zumeist lediglich eine Trägerebene als Unterkonstruktion haben (z.b. aus CW-Profilen), die über Querprofile in den gegenüberliegenden Wänden befestigt wird. Bei Holz-Unterkonstruktionen muss das verwendete Holz mindestens die Güteklasse S 10 (MS 10) nach EN 1912 erfüllen und darf höchstens 20 % Massenanteile an Holzfeuchte enthalten. Diese bilden die Verbindung zwischen Verankerungselement und Unterkonstruktion. Die Abhänger für die verschiedenen Deckensysteme unterscheiden sich hauptsächlich in der Ausbildung, sind aber in Funktion und Konstruktion ähnlich. Neben Abhängern, die in Kombination mit Oesendraht abgehängt werden, stehen auch solche wie Noniushänger oder Direktabhänger zur Verfügung, mit denen die Decken drucksteif abgehängt werden können (Ballwurfsicherheit). Abhänger gibt es aus verzinktem Draht, Federstahl, Gewindestäben, Aluminium- oder Stahlblech. Für Decken, welche erhöhte Schallanforderungen erfüllen müssen, stehen gummigelagerte Abhänger zur Verfügung. Es gibt sowohl für Verankerungselemente und Abhänger drei Lastklassen. Eine Holz-Unterkonstruktion von abgehängten Gipsplatten-Unterdecken besteht in der Regel aus einer Grundlattung (Mindestquerschnitt 40 mm x 60 mm) und einer Traglattung (Mindestquerschnitt 48 mm x 24 mm, alternativ beide Lattungen mindestens 50 mm x 30 mm), die zueinander um 90 gedreht, in den richtigen Abständen montiert werden (Zulassung, etchnische Regeln). Die Grundlattung wird über Abhänger an der darüber liegenden Rohdecke befestigt. Eine Holz-Unterkonstruktion von direkt an der Rohdecke befestigten Gipsplatten-Deckenbekleidungen besteht in der Regel aus einer Grundlattung und einer Traglattung (Mindestquerschnitte 48 mm x 24 mm), die zueinander um 90 gedreht, in den richtigen Abständen montiert werden (Zulassung, technische Regeln). Die Grundlattung wird direkt an der darüber liegenden Rohdecke befestigt. 6. Decklagen Die Decklagen (Beplankungen) bilden den unteren raumseitigen Abschluss und können aus den un-terschiedlichsten Materialien und Formen bestehen. Die Anordnung, resp. Anzahl der Decklagen sind massgeblich von den bauphysikalischen Anforderungen (Brand- und Schallschutz) abhängig. Eine Formgebung der Decklagen dient hauptsächlich der Ästhetik. Die Beplankung wird wie bei den Ständerwänden mit entsprechenden Schnellbauschrauben auf die Unterkonstruktion befestigt.

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 4 3. Definitionen ff Konstruktionshöhe Die Konstruktionshöhe der Deckenbekleidung/ Unterdecken ergibt sich aus der Bekleidungsstärke, der Höhe der Unterkonstruktion und ggf. der Abhängung. Für das lichte Maß in der Zwischendecke, z.b. als Installationsraum für technische Leitungen, ist die Bekleidungsstärke und die Höhe der Unterkonstruktion abzuziehen. 7. Schalltechnische Aufgaben Durch den Einsatz von Deckenbekleidungen/ Unterdecken kann der Luft-und Trittschallschutz zu den darüber liegenden Gebäudebereichen erheblich verbessert werden. Bei Deckensystemen in Leichtbauweise (Holzbalkendecken) kommen deshalb Unterdecken fast standardmässig zum Einsatz. Der Einbau von speziellen Akustikdecken verbessert die sogenannten Nachhallzeiten eines Raumes, die neben dem Raumvolumen vor allem vom Schallabsorptionsvermögen der Raumoberflächen abhängen. Für die jeweilige Nutzung falsch oder nicht berücksichtigte Nachhallzeiten können bei bestimmten Räumen, z.b. Turnhallen, bis hin zur Unbenutzbarkeit des Raumes führen, wenn z.b. die Verständigung durch zu lange Nachhallzeiten unzumutbar erschwert wird. Zu den Verbesserungen sind jedoch keine allgemeingültigen Aussagen möglich, da zu viele Randbedingungen, insbesondere die Bauart der flankierenden Bauteile und der Rohdecke, eine Rolle spielen. Das genaue Maß der Verbesserung ist also im Einzelfall unter Berücksichtigung der konkreten Einbausituation zu prüfen und zu berechnen. Bei abgehängten Unterdecken ist die Abhanghöhe ab dem angegebenen Mindestmaß frei wählbar und kann so optimal z.b. auf den erforderlichen Platzbedarf in der Zwischendecke oder auf äußere Anschlusshöhen abgestimmt werden. Bei allen Systemen sind Konstruktionshöhen ab ca. 70 mm möglich. Trennwandanschluss Damit eine Deckenbekleidung/ Unterdecke mit Anforderung an die Feuerwiderstandsfähigkeit als raumabschließendes Bauteil zulassungskonform an eine aufgehende Trennwand anschließen kann, muss für die Trennwand mindestens die gleiche Feuerwiderstandsfähigkeit wie für die Unterdecke nachgewiesen sein. Merke: Vermeiden Sie bei zweischaligen Bauteilen starre Anschlüsse, da sonst Schallbrücken entstehen. Dabei kommt es zu Körperschallübertragung statt zu einer Luftschallübertragung über den Deckenhohlraum. Dazu werden gummigelagerte Schwinghänger, resp. biegeweiche Federschienen (Bekleidungsdecken) verwendet. Dennoch sind auch hier Schallnebenwege über die flankierenden Wände zu berücksichtigen. Bei der Planung von Geschossdecken kann deshalb die Dimensionierung der Betondecke rein statische Funktionen erfüllen, da mit der Unterdecke kombiniert der Schallschutz in den meisten Fällen erfüllt wird.

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 5 8. Hilfsmittel Knauf Akustikrechner Raumakustik berechnen Mit dem Raumakustik-Rechner können Sie auf einfache Weise Nachhallzeiten berechnen und raumakustische Planungen durchführen. Wichtige Hinweise für die Hörsamkeit in Räumen enthält die DIN 18041, die Räume in die Gruppen A und B einteilt. Gruppe A sind Räume, in welchen die Sprachkommunikation über mittlere bis größere Entfernungen gesichert werden muss (z. B. Konferenzräume, Festsäle, Gemeindesäle, Unterrichts- und Tagungsräume, Hörsäle, Gruppenräume in Kindergärten und Kindertagesstätten, Seniorentagesstätten, Sport- und Schwimmhallen). Dazu werden zunächst Angaben zu dem Raum und der Möblierung benötigt. Aus dem Raumvolumen und der vorgesehenen Nutzung ergibt sich der Toleranzbereich in dem die Nachhallzeiten liegen sollten (graue Kurven). Nach jeder Änderung in den Eingabefeldern werden alle Rechenergebnisse automatisch aktualisiert. Gruppe B sind Räume, in denen die Sprachkommunikation bei geringer Entfernung stattfindet (z. B. Verkaufsräume, Gaststätten, Bankschalter, Sprechzimmer in Arztpraxen, Büroräume, Operationssäle, Behandlungsräume, Krankenzimmer, Werkräume, Publikumsverkehrsflächen, Bibliotheken und Lesesäle). Das Schallabsorptionsvermögen wird nach DIN EN ISO 11654 in die sechs Klassen A (höchst absorbierend, > 90 % Schallabsorption) bis E (gering absorbierend, 15 25 % Schallabsorption) eingeteilt. Bei der Bewertung nach VDI 3755 ist auch noch eine Klasse F (reflektierend, 10 % Schallabsorption) vorgesehen. Zu den einzelnen Akustikplatten werden vom Hersteller die Schallabsorptionsgrade und Schallabsorptionsklassen angegeben. Manche Hersteller bieten auch online kostenlose Raumakustik-Rechner an für die unkomplizierte Berechnung von Nachhallzeiten, z.b.: Knauf Raumakustik- Rechner.

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 6 9. Spezialitäten Gebogene Deckenoberflächen Mit Gipsplatten lassen sich auch gleichmäßig gebogene Deckenoberflächen herstellen. Die Platten werden dabei entweder im trockenen Zustand auf der gebogenen Unterkonstruktion befestigt: so sind mit einer 12,5 mm starken Gipsplatte (GKB/ GKF) Biegeradien ca. 2,75 m möglich. 10. Installationen und Haustechnik im Deckenhohlraum Der Deckenhohlraum wird in der Regel zum Führen von Installationsleitungen benutzt. So können zum Beispiel Elektroleitungen im Hohlraum integriert werden, ohne lästiges Schlitzen und anschliessendes Zuputzen der Rohdecke. Flächenbündige Lampen sind in Unterdecken problemlos einzusetzen. Ebenfalls können Lüftungs- und Klimaanlagen im Deckenhohlraum integriert werden. Die Auslässe werden flächenbündig ausgebildet. Die Gestaltungsmöglichkeiten für hochwertige Gebäude sind damit fast unbegrenzt. 11. Wärmeschutz Oder die Platten werden nass gebogen, wobei die zu stauchende Seite gleichmäßig mit Wasser benetzt, dann die Platte auf einer vorgefertigten Schablone gebogen und bis zur vollständigen Trocknung fixiert wird: so sind mit einer 12,5 mm starken Gipsplatte (GKB/ GKF) Biegeradien ca. 1,00 m möglich. Formteile Speziell vorgefertigte (gefräste und gefaltete) Formteile, z.b. für Lichtvouten oder Aufkantungen, können zur Akzentuierung/ Aufwertung von größeren Deckenflächen eingesetzt werden. Insbesondere in Verbindung mit gebogenen Deckenflächen ergeben sich so kreative Möglichkeiten zur Raumgestaltung. Unterdecken und Deckenbekleidungen werden ebenfalls zur thermischen Isolierung von übereinander liegenden Räumen und von Dächern eingesetzt. Werden Dächer thermisch gedämmt, ist der Einbau einer Dampfbremse heutig erforderlich. Der Wärmedämmstoff wird auf die Tragschicht aufgelegt.

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 7 9. Spezialitäten ff Revisionsklappen Neben preiswerten Revisionsklappen aus weiß pulverbeschichtetem Stahlblech gibt es auch Revisionsklappen mit einer GK-Einlage, die sich im eingebauten Zustand in der Decke nur als dünne Fuge abzeichnen. Die Revisionsklappe muss die gleiche Brandschutzklassifizierung wie die Unterdecke aufweisen. Die genaue Größe und Lage aller Revisionsklappen sollte in Abstimmung mit den zu revisionierenden technischen Einrichtungen planerisch festgelegt werden. 12. Brandschutz bei Decken Als Brandschutzsysteme haben Unterdecken und Deckenbekleidungen unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen: Ballwurfsicherheit Wenn eine Ballwurfsicherheit erforderlich ist, z.b. in Turnhallen, sind in der Regel für die Deckenbekleidungen/ Unterdecken geeignete Gipsplatten und ein reduzierter Achsabstand der Tragprofile vorzusehen. Unselbstständige Unter- und Bekleidungsdecken, welche den Brandschutz gemeinsam mit der bestehenden Rohdecke erbringen: Ist die Rohdecke nicht brennbar, kann ein definierter Brandschutz erreicht werden. Ist die Rohdecke jedoch brennbar, kommen die geltenden Brandschutzrichtlinien zum Einsatz. Ebenso müssen Bauteile, welche eine Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten und mehr aufweisen, nur aus unbrennbaren Baustoffen bestehen. Dämmstoffeinlagen im Hohlraum sind je nach Beplankungsstärke zulässig.bei Rohdecken mit freiliegenden Stahlträgern muss die entsprechende Norm erfüllt sein. Deckensystem Contrapanel von Knauf Strahlenschutzanforderungen Es gibt entsprechend zugelassene Wände und Unterdeckensysteme. Weitere Informationen vom Hersteller.

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 8 9. Spezialitäten ff Lagerung Die Lagerung von Gipsplatten sollte horizontal und eben erfolgen, d.h. z.b. auf trockenen Paletten oder eng liegenden Lagerhölzern. Bei der Lagerung von Gipsplatten ist die zulässige statische Belastungsgrenze der Decke schnell erreicht. Die Platten sind daher unter Berücksichtigung des Plattengewichts und der zulässigen Deckentragfähigkeit zu lagern, mit möglichst großem Abstand der einzelnen Paletten zueinander. Selbständige Unterdecken als brandschutztechnisch eigenständige Decken bzw. Bauteile, welche den Deckenhohlraum (Installationen) gegen Brand aus dem darunter liegenden Raum schützen. Selbstständige Unterdecken, welche eigenständig den darunter liegenden Fluchtweg gegen Brand aus dem Deckenhohlraum schützen. Deckenbekleidungen, welche den zu bekleidenden Untergrund gegen Brandeinwirkung schützen. Diese Bekleidungen werden häufig ohne zusätzliche Hilfsunterkonstruktion direkt auf den Untergrund montiert. Beispiel: Decken in Feuchträumen Unterdecken werden bezüglich ihrer Feuchtraumeignung nach DIN EN 13964 in die Beanspruchungsklassen A-D eingeteilt. Dabei muss durch den Deckenoder Bauteillieferanten angeben werden, welche Klasse die Unterdecke oder das Bauteil erfüllt: Dieses freitragende Akustikdeckensystem (Knauf D134.de) besteht aus einer Unterkonstruktion aus CW-Stahlblechprofilen und einer Beplankung aus Cleaneo Akustikplatten. Das Deckensystem verfügt über Brandschutz in F30 von unten und oben. Klasse A: Bauteile in einer Umgebung mit schwankender relativer Luftfeuchte bis 70 % und schwankender Temperatur bis 25 C, keine korrosiven Verunreinigungen, Klasse B: Bauteile in einer Umgebung mit häufig schwankender relativer Luftfeuchte bis 90 % und schwankender Temperatur bis 30 C, keine korrosiven Verunreinigungen, Klasse C: Bauteile in einer Umgebung mit relativer Luftfeuchte über 90 % und möglicher Kondensatbildung. Klasse D: Umgebungsbedingungen, die noch höhere Anforderungen stellen als nach A-C. Merke: Bei selbstständigen Decken sowie Deckenbekleidungen kann der Untergrund sowohl brennbar als auch nicht brennbar sein. In jedem Fall kann Dämmstoff in den Deckenhohlraum eingebracht werden. Bei den unselbstständigen und selbstständigen Decken kommen häufig Deckenkonstruktionen nach DIN zum Einsatz, während für Deckenbekleidungen, die den Untergrund schützen, nachfolgende Regeln für ungeprüfte Materialien. 13. Sichtdecke unter Brandschutzdecke Oftmals kann ein Deckensystem allein nicht alle Anforderungen (z.b. Akustik und Brandschutz) gleichzeitig erfüllen. Dann gestaltet man die Ausführung in zwei Ebenen: die Akustikdecke wird unter einer Deckenbekleidung/ Unterdecke mit klassifizierter Feuerwiderstandsfähigkeit montiert. Beide Systeme müssen dabei aufeinander abgestimmt und entsprechend zugelassen sein. Insbesondere muss die Unterkonstruktion der Brandschutzdecke für die zusätzliche Belastung durch die Akustikdecke ausgelegt und zugelassen sein.

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 9 14. Passende Normen / Literatur DIN 4102-2, Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen; Bauteile, Begriffe, Anforderungen und Prüfungen DIN 6812, Medizinische Röntgenanlagen bis 300 kv - Regeln für die Auslegung des baulichen Strahlenschutzes DIN 18041, Hörsamkeit in Räumen; Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise für die Planung DIN 18168-1, Gipsplatten-Deckenbekleidungen und Unterdecken - Teil 1: Anforderungen an die Ausführung DIN 18180, Gipsplatten - Arten und Anforderungen DIN 18181, Gipsplatten im Hochbau - Verarbeitung DIN 18182-1, Zubehör für die Verarbeitung von Gipsplatten - Teil 1: Profile aus Stahlblech DIN 18340, VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) - Trockenbauarbeiten DIN EN 520, Gipsplatten - Begriffe, Anforderungen und Prüfverfahren DIN EN 13964, Unterdecken - Anforderungen und Prüfverfahren DIN EN 14195, Metallprofile für Unterkonstruktionen von Gipsplattensystemen - Begriffe, Anforderungen und Prüfverfahren DIN EN ISO 11654, Akustik - Schallabsorber für die Anwendung in Gebäuden - Bewertung der Schallabsorption (ISO 11654) VDI 3755, Technische Regel, Schalldämmung und Schallabsorption abgehängter Unterdecken Bauregellisten, Bauregelliste A, Bauregelliste B und Liste C, herausgegeben vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) Baustellen-Bedingungen, Merkblatt Nr. 1, Hinweise und Richtlinien für Trockenbauarbeiten mit Gipsplatten-Systemen, herausgegeben durch die Industriegruppe Gipsplatten im Bundesverband der Gipsindustrie e.v. Verspachtelung von Gipsplatten, Merkblatt Nr. 2, Oberflächengüten, Hinweise und Richtlinien für Trockenbauarbeiten mit Gipsplatten-Systemen, herausgegeben durch die Industriegruppe Gipsplatten im Bundesverband der Gipsindustrie e.v. Gipsplattenkonstruktionen, Fugen und Anschlüsse, Merkblatt Nr. 3, herausgegeben durch die Industriegruppe Gipsplatten im Bundesverband der Gipsindustrie e.v.

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 10 Fragen 1. Was ist eine Deckenbekleidung? 2. Wie sind Aufbau, Konstruktion und Wirkungsweise von Unterdecken? 3. Erläutern Sie Aufgaben von Deckenbekleidungen und Unterdecken! 4. Welche Anforderungen werden an Deckenbekleidungen und Unterdecken gestellt? 5. Welche Formen leichter Deckenbekleidungen und Unterdecken werden verwendet? 6. Was sind fugenlose Deckenbekleidungen und Unterdecken? 7. Erläutern Sie den Aufbau von Rasterdecken!

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 11 8. Charakterisieren Sie Aufbau, Konstruktion und Verwendung von Paneeldecken. 9. Wo finden Lamellendecken Anwendung? 10. Welche Funktionen übernehmen Waben- und Pyramidendecken? 11. Welche Arten von Sonderdecken werden im Trockenbau angewendet? 12. Welche Konstruktionsteile werden bei leichten Deckenbekleidungen und Unterdecken unterschieden? 13. Welche Verankerungsarten werden verwendet? 14. Welche Dübelarten werden zur Verankerung von Abhängern benötigt? 15. Welche Brandschutzanforderungen sind bei Verankerungen zu beachten?

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 12 16. Welche Maßnahmen sind beim Ausführen von Verankerungen unzulässig? 17. Welche Arten Abhänger gibt es? 18. Welche Tragfähigkeit weisen Abhänger auf? 19. Was ist eine Unterkonstruktion? 20. Welche Aufgaben übernehmen Grund- und Traglattungen? 21. Welche Einschraubtiefe muss mindestens bei Holzunterkonstruktionen gewährleistet sein? 22. Welche Durchbiegung darf die Deckenunterkonstruktion maximal aufweisen? 23. Stellen Sie eine Materialliste für das Herstellen einer Metall-Unterkonstruktion aus CD-Profilen zusammen!

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 13 24. Welche Materialien werden für Decklagen verwendet? 25. Beschreiben Sie das Herstellen einer fugenlosen Deckenbekleidung (GK-Bauplatten) mit Holzunterkonstruktion, direkt auf Lattenrost befestigt! 26. Bei der Bekleidung von Holzbalkendecken sind zur Sicherung des Schall- und Wärmeschutzes, des Brand- und Feuchteschutzes zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Beschreiben Sie diese! 27. Welche Vorteile bietet die Unterkonstruktion aus verzinktem Stahlblech gegenüber einer Holzunterkonstruktion? 28. Beschreiben Sie das Herstellen einer fugenlosen Unterdecke mit Metallunterkonstruktion, die an einer Massivdecke befestigt wird! 29. Welcher Schraubenabstand ist bei der Beplankung einer Decke mit GK-Bauplatten einzuhalten?

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 14 30. Wann muss eine Dehnungsfuge in die Konstruktion eingebaut werden? 31. Was ist beim Anschluss von leichten Deckenbekleidungen und Unterdecken an Wänden zu beachten? 32. Beschreiben Sie das Herstellen einer Dehnungsfuge bei Bekleidungen aus GK-Bauplatten! 33. Welche Möglichkeiten des Anschlusses von Wänden an Unterdecken gibt es? 34. Wie werden Schalllängsleitungen bei Unterdecken unterbunden? 35. Welche Aufgaben übernehmen Revisionsklappen bei fugenlosen Deckenbekleidungen? 36. Was ist ein Deckenschott? 37. Nach welchen Systemen werden MF-Decken hergestellt?

TROCKENBAU ARBEITSHEFT 1 Lernfeld 4 (Decken) SEITE 15 38. Nennen Sie alle erforderlichen Materialien für das Herstellen eine MF-Decke mit sichtbarer Konstruktion! 39. Beschreiben Sie Aufbau und Funktion einer Akustikdecke! Aufgaben Materialbedarfsberechnungen und Aufmaß Ein Zimmer mit den Maßen I= 5,65 m und b = 4,78 m soll eine abgehängte Decke erhalten. Die Beplankung ist mit einer Lage GK-Bauplatten vorgesehen. Die Unterkonstruktion wird aus CD-Profilen (Grund- und Tragprofil) hergestellt. Die Abhängehöhe beträgt 18 cm. a) Berechnen Sie die Fläche der Decke! b) Berechnen Sie die benötigten Materialmengen an: GK-Piatten, CD- und UD-Profile, Abhänger, Dübel, Schrauben, Spachtelmasse! Ein Zimmer mit den Maßen I= 8,63 m und b = 6,65 m erhält eine MF-Decke. Das Rastermaß beträgt 62,5 cm. a) Berechnen Sie die Anzahl der Platten und die Größe der Randstreifen (der Randstreifen soll mindestens die Hälfte einer Platte betragen).