INTERVIEW: Tonstudio Muse - Herr Sven Dannowski



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Transkript:

Frage:" Würden Sie den Satz - Im Grunde ist es doch ganz egal wieviel " " Aufwand man in eine Produktion und Mastering steckt, die " " meisten Hörer bekommen es eh nicht mit - mit trifft zu oder trifft " " nicht zu, beantworten und warum? Antwort:" Trifft nicht zu. Weil er nicht stimmt ;) INTERVIEW: Tonstudio Muse - Herr Sven Dannowski Frage: " Antwort:" Was genau ist Ihr Beruf bzw. was ist Ihr Fachgebiet? Mein Name ist Sven Dannowski. Ich bin Pianist, Musik- und Stimmpädagoge, Tontechniker, Dozent für Musik, Tontechnik, ganzheitliche Pädagogik und Didaktik sowie Fachkraft für Selbstmanagement und Marketing in mittelständigen Musikbetrieben, im eigenen Tonstudio MUSE und in der Musikschule MUSE. Da ich nichts vom Bauchladenphänomen halte, bei dem man immer alles anbietet, habe ich mich insbesondere auf Vocalrecording, Mastering und Klangrestauration spezialisiert. Außerdem bieten wir eine berufsbegleitende 2-jährige Weiterbildung zum Audio-Engineer an, aber auch Workshops und Seminare zu speziellen Themen wie Tontechnik, Lampenfieber, Bühnenperformance oder Musiklehre. Frage:" Antwort:" Wie lange üben Sie diese Tätigkeit bereits aus? Musiker bin ich seit fast 20 Jahren. Erfolgreich wurde ich als Dinnerund Barpianist und als Liedbegleiter. Mit meiner Band ABBA IMPRESSION The Show tourte ich durch Deutschland und schaffte es bis auf die großen Bühnen der Westfalenhalle oder DASA und ins Fernsehen zu Sat1 und WDR. Irgendwann musste ich mich entscheiden: Musikschule und Tonstudio oder Live-Musik, da wir Anfragen aus der ganzen Welt erhielten und man Prioritäten setzen musste. Unser Unternehmen MUSE Live-Musik und mehr... mit den Bereichen Live-Musik, Musikschule und Tonstudio gibt es seit 2006. Wir entwickelten eine neue, zeitgemäße und ganzheitliche Form der Musikpädagogik, mit der wir mittlerweile überregional bekannt wurden und Schüler-Zulauf aus Köln, Düsseldorf oder dem Sauerland haben. Auch Studiokunden kommen teilweise von weit her. Sogar aus Holland und Umgebung. Frage:" Antwort:" Gibt es eine Musikrichtung, die Sie bevorzugen? Persönlich liebe ich New Age, Pop, Rock und Musical. In meinem 35

Studio produziere ich aber jede Art von Musik, da ich sehr offen und tolerant gegenüber Neuem bin. Aus allem kann man etwas lernen, und Weiterentwicklung ist eines meiner höchsten Ziele. Nur gegen rassistische, gewaltverherrlichende oder politisch inkorrekte Kompositionen wehre ich mich vehement. So etwas kommt mir nicht ins Studio. Frage:" Antwort:" Wie oft bzw. wie lange hören Sie Musik am Tag? Ich bin fast jeden Tag 24 Stunden von Musik umgeben, da ich als Musiklehrer arbeite, als Tontechniker und Pianist. Selbst zum Einschlafen höre ich Musik. Manchmal ist es nur schwierig die Grenze zu finden, da man als Tontechniker selbst beim Musikhören zur Entspannung oft zu genau hinhört. Frage:" Antwort:" Wo hören Sie am meisten Musik? Am meisten bei der Arbeit. Ansonsten natürlich im Auto oder zuhause. Frage:" Bevorzugen sie Kopfhörer, wenn Sie Musik hören oder doch eher " " die traditionellen Lautsprecher? Antwort:" Zum Einschlafen natürlich mit Kopfhörern über einen ipod. Tagsüber sonst über Macbook, im Auto oder Stereoanlage. Ich versuche so abwechslungsreich wie möglich zu bleiben, um mehrere Wiedergabemedien zu erleben und mich nicht an eines zu gewöhnen. Meine Vorliebe sind aber gute Lautsprecher, die in der Lage sind, das volle Spektrum der Musik wiederzugeben. Nur hier fühle ich mich wirklich IN DER MUSIK. Ich finde auch, dass nur über gute Lautsprecher was heutzutage leider viel zu wenig passiert die volle Emotionalität der Musik rüberkommt. Wie soll ich auf kleinen Lautsprechern oder schlechten Kopfhörern, die kaum in der Lage sind, die tiefen Frequenzen und ein ausgewogenes Klangbild wiedergeben können, alles hören? Die Bass-Drum mit Herzschlag ähnlichen Rhythmen, die man im Bauch spürt, der Hall, der einen in den Song hineinzieht, das aufbrausende Orchester im Soloteil wie soll man das heute auf den typischen Medien erleben können? Die Bass-Drum wird zum Pock, der Hall geht unter, das Orchester kommt in seiner vollen Gewalt kaum rüber und die Stimme rutscht durch die wegfallenden Tiefen nach vorne. Schade. Frage:" Können Sie den Unterschied zwischen einer 320kBit/s MP3 und " " WAVE-Datei problemlos heraushören? Oder haben auch Sie " " unter normalen Abhörbedingungen Schwierigkeiten? Antwort:" In den meisten Fällen ja. V.a. bei Kompositionen, die sehr dicht 36

arrangiert sind ist es sehr einfach. Auch wenn die Verluste durch die Kompression bei 320 ern deutlich geringer sind, hört man es doch recht deutlich in den unteren Frequenzbereichen. Ich konzentriere mich meist auf Bass und Drums. Wenn die Snare wie ein Schuhkarton klingt und die Bass-Drum keinen Wums hat, ist die Sache meist klar. Auch haben viele selbst kommerzielle mp3 große Übersteuerungen von bis zu 6 db, da fast immer nur konvertiert wird und kein separates mp3-mastering erfolgt und der resultierende Underread nicht berücksichtigt wird. Frage:" Denken Sie, MP3 ist der Fluch eines jeden Ton-Ingenieurs oder ist " " ein Format, das Sie selber gerne nutzen oder worin Sie weiterhin " " Potential sehen? Antwort:" Ich denke, dass man das nicht pauschalisieren kann. Wie alles im Leben hat alles wie eine Münze zwei Seiten. Zum Guten gehört Schlechtes, zum Erfolg Misserfolg, zur Freude der Ärger und zum Reichtum die Armut. Wenn ich etwas haben möchte, dann muss ich es mit beiden Seiten akzeptieren lernen. Mp3 ist kein Fluch. Vor 10 Jahren hätte noch keiner davon geträumt, tausende von CD s in einem kleinen mp3-player in der Hosentasche bei sich zu tragen. Was Archivierung und Haltbarkeit angeht, sehe ich mp3 als Gewinn an. Im Gegensatz zu CD s oder anderen Medien laufe ich nicht Gefahr, dass es abnutzt oder sich selbst löscht. Ich kann tausende Songs auf einer Festplatte sichern, sie problemlos verwalten, abspielen ohne lange zu suchen, Platz sparen usw. Was den Klang angeht, so gibt es viele Nachteile. Durch die Kompression leidet einfach der Klang. Man kann es durch gezieltes Mastering zwar minimieren, aber ganz verhindern lässt es sich nicht. Der Laie auf der Konsumerseite wird die Unterschiede nicht so deutlich hören wie wir Experten, aber wenn man sich heute Musik im Radio anhört, ist es erschreckend, was wir heute noch als Musik bezeichnen. Schlimm ist es nur, dass die meisten Menschen diese schlechte Klangqualität gewohnt sind, weil sie es nicht anders kennen und dies dann als gut und normal einstufen. Ich finde es eher als Fluch des Tontechnikers, dass er immer anders und viel mehr hört, als andere und dann oft als Spinner abgestempelt wird. Dieser ewige Kampf im Zeitalter der Hyperkompression und Loudness-Wars ist sehr anstrengend. Aber auch in Sachen Urheberrecht finde ich mp3 und andere entsprechenden mobile Formate bedenklich... Frage:" Sind Sie der Meinung, dass MP3 auch in den nächsten Jahren den " " Standard im Internet und für mobile Endgeräte definiert? Antwort:" Ja, das denke ich schon. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass 37

MP3 nicht das Ende darstellen wird, sondern dass noch viele Weiterentwicklungen folgen werden. Ich wage jedoch nicht daran zu denken, wie sich dies auf die Klangqualität zukünftiger Produktion auswirken wird. Der Anspruch an immer größere Datenmengen und immer kleinere Geräte wird auch in den nächsten Jahren weiter steigen. Dies wird zur Folge haben, dass es Datenformate geben wird mit immer größeren Kompressionsraten und dadurch mit immer größeren Klang-Verlusten. Ich hoffe nur, dass Organisationen wie die EBU mit entsprechenden Standards einer zu großen Klangverwüstung einen Riegel vorschieben wird. Ich denke, dass der aktuelle neue Lautheitsstandard R128 ein guter erster große Schritt in Richtung einer besseren, dynamischeren Musik ist. Nach meinem Kenntnisstand wird auch gerade nach einer Lösung gesucht, diesen Lautheitsstandard auf Musik anwenden zu können. Allerdings wird es schwierig sein, eine Lösung zu finden, die auch für mobile Geräte und für das Internet gelten wird. Frage:" Hat sich durch die immer stärker verbreitende MP3-Technik " " etwas an Ihrer Arbeitsweise geändert? Denn die Datei enthält im " " Grunde nicht mehr all das, was Sie jedoch eventuell mühsam " " erarbeitet haben? Antwort:" Diese Frage würde ich mit Ja und Nein beantworten. Ich kann eine MP3- Datei nicht mit den gleichen Mastering-Schritten bearbeiten wie eine CD oder eine WAVE- Datei. Die Verarbeitung beziehungsweise der Kompressionsvorgang erfordert auch spezielle Verarbeitungsschritte, um den Klang-Verlust bei der Konvertierung entsprechend gering beziehungsweise unhörbar zu halten. So ist es notwendig, zum Beispiel anders mit Equalizer oder Kompressoren und Limitern umzugehen. Unsere Kunden erhalten grundsätzlich neben dem normalen Mastering auch ein spezielles separates MP3- Mastering. Außerdem arbeiten wir grundsätzlich mit möglichst geringen Kompressionsraten von 320 kbit/s. Dies gewährleistet einen guten Mittelweg und eine gute Klangqualität auch bei MP3 Files. Hinzu kommen die neuen Anforderungen im Bereich Mastering für itunes. Leider ist dieser Service eine Seltenheit, denn kaum ein Tonstudio ist bereit diesen separaten Aufwand zu betreiben wie wir, beziehungsweise viele Kunden sind nicht bereit diesen Aufwand auch entsprechend zu honorieren. Hier muss man für sich einen Mittelweg finden. Entweder man gibt Files mit schlechter Klang-Qualität ab oder man geht den Weg des größeren Aufwandes, auch wenn dieser vielleicht nicht ausreichend honoriert wird, und händigt dementsprechend hochqualitative Musik für jedes Wiedergabegerät aus. Ich denke, dass Letzteres das Ziel unser aller sein sollte, denn schließlich ist ein Ziel des Masterings, Musik abzugeben, die auf unterschiedlichen Wiedergabe-Geräten gleich gut klingt. Es kann nicht sein, dass ein Kunde viel Geld für eine Ton- Produktion bezahlt und dann ein Ergebnis erhält, bei dem die CD auf der Stereoanlage gut klingt, aber die gleiche Produktion auf einen MP3-Player nicht. Dies widerspricht auch meinem Grundverständnis als Unternehmer. 38

" Frage:" Eigens durchgeführte Tests haben ergeben, dass Jugendliche im " " Alter von 14-30 Jahren den Unterschied zwischen einer aufwendig " " gemasterten und einer weniger aufwendig gemasterten Produktion nicht unterscheiden können. Hat das eventuell Auswirkungen auf die Art und Weise wie in Zukunft in Ton- und Mastering-Studios gearbeitet wird? Antwort:" Ja! Dies ist das Problem, das ich bereits oben ansprach. Die heutige vor allem jüngere Generation ist keine andere Klangqualität gewohnt. Sie wächst mit schlechter beziehungsweise mit schlecht produzierter Musik auf. Hinzukommt, dass Equipment für Tonaufnahmen und Ton- Produktion in den letzten Jahren immer günstiger und damit für jeden erschwinglich geworden ist. Faktisch brauchen sie lediglich einen Laptop und ein Mikrofon, um heutzutage aufnehmen zu können. Das notwendige Know-how und das enorme Fachwissen, das hinter professionellen Ton-Produktionen steht, wird heutzutage weder geschätzt noch anerkannt, denn es klingt ja auch so ganz gut für die heutigen Ohren. Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass immer mehr selbsternannte Tontechniker Tonstudios eröffnen und ihre Amateur-Leistungen für Geld zur Verfügung stellen. Dies hat auch die Preise für hochwertige professionelle Ton-Produktionen enorm zerstört. Warum soll ich 4000 oder mehr für eine CD bezahlen, wenn ich sie woanders für 300 oder 400 bekomme? Für die Ohren der heutigen Hörer klingen beide Produktionen gleich gut. Ich denke, dass diese Studios die großen Studios vor allem im Bereich der Amateur- oder semiprofessionellen Produktion stark in den Hintergrund drängen werden. Die großen professionellen Studios werden eher für kommerzielle professionelle Zwecke genutzt werden. Das Problem ist auch, dass ein Kunde nicht den Unterschied zwischen Studios erkennen kann, denn er besitzt das notwendige Fachwissen nicht. Ein großes Mischpult viele blinkende Geräte - all das reicht aus, um einen Kunden zu beeindrucken. Wonach soll er also gehen, wenn nicht nach dem Preis. Auch wenn ein wichtiger Satz aus dem Marketing sagt: wer nach dem Preis geht sieht den Unterschied nicht. Dies ist hier auch der Fall, doch der Kunde kann es nicht anders. Andererseits bin ich der Meinung, dass auch zukünftig Menschen, die Musik lieben und diese ernsthaft betreiben, auch professionelle und hochqualitative Produktionen von Amateur-Produktionen werden unterscheiden können. Aber genauso denke ich, dass wir Tontechniker umdenken müssen. Dies erfordert ein gewisses Geschick in Marketing und Werbung. So wären Preisstaffelungen für solche Kunden, die nur einmal sich im Studio ausprobieren möchten und solche, die professionell und kommerziell Musik produzieren möchten, denkbar. Dabei sollte aber auf keinen Fall ein Kompromiss im Hinblick auf die Klangqualität hingenommen werden. Selbstverständlich sind die Bearbeitungsschritte anders und auch der Aufwand entsprechend geringer bei Kunden, die auch weniger zahlen, jedoch darf es nicht dazu führen, dass wir für solche, die weniger Budget zu Verfügung 39

haben, schlechte Musik abgeben. Hier muss jeder Tontechniker seinen eigenen Weg finden. Jedoch sollte dieser Weg aus meiner Sicht einer sein, der den Erhalt einer guten Klangqualität berücksichtigt. Ein weiterer Weg wäre, auf Statussymbole wie riesige Mischkonsolen, die eigentlich unnötig sind in der heutigen Zeit oder Geräte, die man nur aufgrund seines Namens im Studio hat, zu verzichten. Ich selbst kenne Tontechniker, die zum Beispiel die bekannten Yamaha NS-10 besitzen, diese im Studio aufgestellt haben aber gar nicht angeschlossen sind. Dies erfolgt nur deswegen weil gewisse Firmen Ausschau nach gewissen Produkten halten und so gewisse Buchungen sichergestellt werden können. Ob dieser Weg, der meiner Meinung nach schon fast am Betrug grenzt, der richtige ist, bleibt dahingestellt. Als Fazit lässt sich festhalten, dass sich die Arbeitsweise sehr wohl ändern wird, jedoch inwieweit bleibt jedem selbst überlassen. Ich denke aber auch, dass Firmen, die nur nach Statussymbolen buchen, auch umdenken sollten. Ein U87 ist zwar hervorragend, passt aber nicht zu jeder Produktion. Frage:" Ist es sogar schon der Fall, dass heutzutage weniger aufwendig " " gemastert und produziert wird, um Zeit und damit auch Kosten zu " " sparen? Antwort:" Eindeutig ja! Ich kenne viele Tonstudios, die diesen Weg gehen. Aus meiner Sicht ist es der falsche. Wir Tontechniker haben doch eigentlich das Ziel gute Musik abzugeben und nicht möglichst viel Geld mit möglichst schlechter Qualität zu verdienen. Selbstverständlich ist der Zeit- und Kostenfaktor zu berücksichtigen,, doch darf er wie oben beschrieben, nicht auf Kosten der Klangqualität gehen, denn dies widerspricht dem Grundgedanken der Tontechnik. Ich habe mir auch schon selbst die Frage gestellt, ob man weniger Aufwand betreibt, weil der Kunde einfach auch weniger Geld bezahlen möchte. Doch dann habe ich mir die Gegenfrage gestellt: möchtest du deinen Namen auf einer schlecht klingenden CD sehen? Die Antwort war natürlich: Nein! Und so gehe ich für meinen Teil den Weg, lieber weniger Geld für den gleichen Aufwand zu bekommen, dafür aber zufriedene Kunden zu haben. Frage:" Oder macht es durchaus Sinn, trotzdem das bestmögliche " " Soundergebnis herauszuarbeiten, obwohl die Mehrheit der " " Zielgruppe diesen Mehrwert nicht schätzen würde? Antwort:" Das würde ich so krass nicht ausdrücken. Ich denke schon, dass die Leute diesen Aufwand zu schätzen wissen. Ich hatte schon viele Kunden, die plötzlich begeistert riefen Wow, hör Dir diese Gitarrenwand an! Soetwas habe ich noch nie gehört oder Ich wusste gar nicht, dass ich so eine Power in der Stimme habe. Das Problem ist nicht die Wertschätzung, sondern die Tatsache, dass die meisten Menschen nicht mehr in den Genuss einer guten Musik kommen. 40

Natürlich sollten wir immer das bestmögliche Soundergebnis herausarbeiten. Natürlich muss man unterscheiden, ob es ein Geburtstagsgeschenk, ein Junggesellenabschied oder eine Profi Band für eine Bewerbung bei einem Label sein soll. Hier mache ich auch Unterschiede. Bei einer Produktion für den Hausgebrauch muss man nicht 30 verschiedene Vocal-Spuren im Loop-Recording- Verfahren aufnehmen und dann ein Take-Comping durchführen. Hier reichen drei oder vier Durchgänge und dann den besten Durchlauf raussuchen, der dem Kunden gefällt. Dann aber wird der Take genauso bearbeitet wie alle anderen auch. Vielleicht macht man den ein oder anderen Kniff oder Feinschliff nicht oder schickt die Spur nicht noch zusätzlich durch eine Bandmaschine, aber letztendlich erhält der Kunde ein für seine Zwecke bestmögliches Ergebnis. Ein schönes Beispiel aus meiner Praxis als Musiklehrer ist vielleicht unsere jährliche Schüler-CD Viva la Musica. Hier werden die schönsten Schüleraufnahmen veröffentlicht. Nur weil es Schüler sind, heißt es nicht, dass ich mir keine Mühe gebe. Aber natürlich gehe ich anders vor, wenn es um kommerzielle Mischungen geht. Aber das Soundergebnis ist deshalb trotzdem hochqualitativ. Frage:" Sicherlich ist bemerkbar, dass Kunden nicht mehr so sehr das " " Geld für aufwendige Produktionen haben, aber scheint aufgrund " " dessen, auf "Kundenseite, die absolut beste Soundqualität " " weniger wichtig? Antwort:" Hier kann ich mich nur wiederholen. Nein! Die Soundqualität sollte immer im Vordergrund stehen. Wer anders denkt, hat seinen Beruf verfehlt. Stellen Sie sich Bruce Swedien vor, der extremen Aufwand bei den Produktionen von Michael Jackson betrieben hat. Ohne diesen Aufwand gäbe es glaube ich keinen King of Pop. Ich finde auch nicht, dass die Kunden nicht das Geld mehr haben, sondern nicht mehr bereit sind, dies zu investieren. Sie haben auch Geld für 1000 Euro teure Handys oder tolle Reisen. Aber die Prioritäten sind anders verlagert. Für viele reicht halt ein Mittelweg. Aber irgendwann später kommen oft Kunden zu mir, die früher mal etwas aufgenommen haben und jetzt sagen Ich höre jetzt, dass es nicht so toll klingt, wie es mir damals vorkam und jetzt will ich mal etwas Richtiges!. Frage:" Wie wichtig sind hochwertige Geräte in Ihrem Haus? Sind sie der " " Meinung, dass hochwertige und sehr teure Geräte auch "" gleichzeitig" Erfolg versprechen? Antwort:" Ja und Nein! Ich arbeite nur mit hochwertigen High End-Produkten. Anders sind professionelle Ergebnisse nicht möglich. Aber was nutzt mir ein Neumann U87 für 3000 Euro, wenn ich eine schlechte Raumakustik habe und nicht weiß, dass das Mikro in den tiefen Bereichen eine Kugelcharakteristik aufweist? Was nützt mir eine 80.000 Euro-Konsole, wenn ich Billig-Kabel verwende? Wenn, dann 41

muss alles hochwertig sein. Auf Aufnahmeseite sollten keinerlei Kompromisse eingegangen werden. Ebenso helfen mir die tollsten Geräte nicht, wenn ich damit nicht umgehen kann. Ich verzichte aber auf Statussymbole. Heutzutage braucht man bis auf wenige Ausnahmen keine große SSL-Konsole mehr. Ich habe nur Technik, die ich auch wirklich regelmäßig brauche. Alles andere belastet nur unnötig das Budget des Kunden. Aber man muss sich auch klar sein, dass viele Firmen gezielt nach bestimmten Geräten fragen. Hat man z.b. bei Buchverlagen kein U87 oder ein Brauner VM-1 wird schnell wieder aufgelegt. Man muss also auch hier einen guten Mittelweg finden. Außerdem kombiniere ich zeitgemäße Digitaltechnik mit altbewährter Analogtechnik im Outboard-Bereich. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch im unteren Preisbereich verwertbare Produkte gibt. So sind die Behringer Truth Monitore sehr gut in der Klangwiedergabe. Sie haben einen breiten Frequenzgang von 40Hz 20kHz und sind sehr linear. Monitore müssen zum Raum passen. Da ist der Name fast egal. Ich kann aber nicht erwarten, dass ich ausschließlich mit Billigprodukten tolle Tonproduktionen hinbekomme. Klassisches Beispiel ist der Hall. Es gibt Hall, der hallig ist und es gibt Hall, der einen in die Mischung hineinzieht. Viele kennen den Unterschied nicht und erklären mich v.a. auch bei Live-Veranstaltungen für bekloppt, wenn ich trotz Digitalpult mit meinem analogen Yamaha SPX oder Lexicon PCM komme. Dann aber kommen Sie später und sagen Wow, das klingt super. Wie hast Du das hinbekommen?. Ich mische Live genauso wie im Studio. Dann automatisiere ich halt manuell in Echtzeit. Bei mir wird man nicht sehen, dass ich mit Füßen auf dem Tisch am Pult sitze oder mich unterhalte. Läuft die Musik, bin ich nicht ansprechbar. Das ist auch eine Entwicklung, die ich mit Graus oft betrachte. Frage:" Was sind für Sie die wichtigsten Werkzeuge, um einem Mix das " " gewisse Extra zu verleihen und ihn damit vom Rest zu " " " " unterscheiden? Antwort:" Know How, Erfahrung, Leidenschaft, Begeisterung und das richtige Equipment zum richtigen Zeitpunkt. Ich glaube, dass es nichts Schöneres gibt, als irgendwann einmal zu hören Ach, das hat der Sven gemischt, das hört man!. Das ist doch der eigentlich Reiz. Jeder Mischung seinen eigenen individuellen Fingerabdruck zu verleihen. Wer hört nicht die Hände von Bruce Swedien oder Bob Katz heraus? Man muss dafür aus meiner Sicht weg von einem rein technischen Verständnis. Ich setze die Technik kreativ ein, um das herauszuarbeiten, was den Song, den ich vor mir habe ausmacht. Außerdem erarbeite ich mit Effekten und Automationen eine gewisse Dramaturgie-Kurve heraus und betone das, was der Song aussagen will. Auch gibt es bei mir keine Presets oder Standard-Setups. Jede Stimme, jedes Instrument wird individuell behandelt und bearbeitet. 42

Deshalb arbeite ich z.b. mit vielen verschiedenen Mikrofonen und Vorverstärkern, die ich flexibel miteinander kombinieren kann. Wenn ich bei einer warmen Stimme ein Röhrenmikrofon und Röhren-Amp verwende, kann ich keine klare, offene und transparente Stimme erwarten. Für eine durchdringende, warme Stimme in einer Popballade wäre das U87 mit einem Focusrite-Amp die falsche Wahl. Man muss muskalisch denken und jedes seiner Geräte aus dem FF kennen. Auch ein Grund, der gegen eine große Konsole spricht. Wenn ich jedes Signal durch ein SSL- Pult schicke, wird es auch mit deren Eigenschaften gefärbt. Ich bin da lieber frei und flexibel in der Klanggestaltung. Ich überlege vor jeder Produktion ganz genau, welche Kombination an Equipment angemessen ist. Und das ist wirklich ein Klangunterschied, den keiner leugnen kann. Das hört sogar meine Oma. Frage:" Ist hochwertiges und aufwendiges Pre-Mastering für bestimmte " " Zielgruppen überhaupt noch von Nöten? Antwort:" Also in diesem Bereich sollte es wirklich keinerlei Kompromisse geben. Wer dies hier tut, sollte lieber keine CD aufnehmen. Da wird am falschen Ende gespart. Vielleicht kann man zugunsten des Preises auf analoges Mastering verzichten und stattdessen rein digital arbeiten, aber das war s dann auch schon. Fakt ist aber auch, dass Mastering nicht jeder machen kann. Man muss ein hervorragender und sehr erfahrener Mix-Ingenieur sein und Spaß an Feinarbeit haben. Auch die Raumakustik-Anforderungen, das Equipment und die Art des Hörens ist eine völlig andere. Entweder man ist dafür gemacht oder man überlässt es denen, die dies sind. Nicht umsonst gibt es reine Mastering- Studios. Ich glaube, dass so manche Produktion ohne ein ordentliches Mastering nicht den heutigen Rang erreicht hätte. Aber man muss auch ein dickes Fell haben. Wie oft muss ich Mixe an das Mix-Studio zurück schicken, weil etwas nicht stimmt. Aber was soll ich machen, wenn die Mischung an sich hinter einem Vorhang steht und die Hi-Hat schon zu laut ist? Fakt ist aber auch, dass ein hervorragender Mix, der aus einer hervorragenden Aufnahme stammt, nicht mehr so aufwändig gemastert werden muss, wie Produktionen, die diese hohen Ansprüche nicht erfüllen. Aber auch Mastering-Ingenieure sind nur Techniker, keine Zauberer. Ich bekomme häufig Mischungen von Amateuren zugeschickt, mit der Bitte, den Sound auf das Niveau einer Profi-Produktion zu heben. Aber wenn nun mal keine Höhen durch Vorhänge oder Noppenschaum vorhanden sind, wo soll ich sie hernehmen? Da fehlt es einfach am Grundverständnis. In jedem Fall ist ein Pre-Mastering zwingend notwendig, um wirklich das bestmögliche Klangergebnis zu erzielen. Bei Vervielfältigungen über ein Presswerk sowieso. 43

Frage:" Würden Sie den Satz - Im Grunde ist es doch ganz egal, wieviel " " Aufwand man in eine Produktion und Mastering steckt, die " " meisten Hörer bekommen es eh nicht mit - mit trifft zu oder trifft " " nicht zu, beantworten und warum? Antwort:" Muss ich das überhaupt beantworten? Das erinnert mich an die Aussage eines Kollegen Ich brauche keine Monitore mehr, ich mische nur noch über Kopfhörer. Die meisten hören Musik eh nur noch darüber. Klar, aber dann gebe ich dem Kunden Musik, die auch nur über Kopfhörer - und mit etwas Pech auch nur über diese Kopfhörer zu hören ist! Hoffentlich kommt der Kunde nicht doch mal auf die Idee, seine Produktion im Auto zu hören... Jemand, der so etwas sagt, sollte sich schlicht weg einen anderen Beruf suchen; da bin ich sehr streng. Auch muss man an seinem Fachwissen zweifeln. Solange wir so denken, werden die Menschen auch kein anderes Klangverständnis erhalten. Ein gutes Beispiel ist der neue Lautheitsstandard R128. Endlich ein Weg gegen den Lautheitskrieg. Endlich können wir nicht mehr alles an die Decke nageln. Und wer genau hinhört: plötzlich hört man im Fernsehen wieder auf vielen Sendern bei Musik einen Bass und eine Bass-Drum, man springt nicht mehr verstört vom Sofa auf, wenn die Werbung beginnt und oh ha der Sprecher hat doch eine ganz gut klingende und resonante Stimme. Aber durch R128 wird sich auch die Spreu vom Weizen trennen. Kein Hobbytechniker oder Amateur wird sich freiwillig intensiv mit dem Thema Metering, Peaks und Lautheit auseinandersetzen, ein Buch auf englisch über R128 lesen oder hunderte Euro für eine Metering-Software ausgeben. Ich freue mich über die Entwicklung, da sie zeigt, dass es doch noch Leute gibt, die scheinbar verstanden haben, dass es so nicht bleiben kann. Musik ist Kunst und jeder, der sie macht hat das bestmögliche Klangbild verdient. Man muss die Veränderungen nur Schritt für Schritt und langsam einführen, denn man läuft auch Gefahr, dass plötzlich die eigentlich besser klingende Musik als die schlechtere Version empfunden wird, da wir es nicht anders kennen und lauter für das Gehör sowieso im ersten Moment immer besser klingt. Schlussendlich bleibt es dabei: größtmöglicher, individueller Aufwand, Produktion auf höchstem Niveau mit Leidenschaft, Begeisterung und dem nötigen Fachwissen in Kombination mit Erfahrung. Nur so schaffen wir den Weg zu einem besseren Musik - und Klangverständnis auf allen Ebenen. Wenn ich überall nur Kuhmist verteile, kann ich nicht erwarten, dass die Menschen Frischluft kennen und zu schätzen lernen. Kein einfacher Weg im Gegenteil aber einen anderen gibt es für mich im Tonstudio MUSE nicht! 44