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TITEL DES ENTWURFS PROJEKTTITEL

Transkript:

- Eine Handschriftendatenbank zum weltlichen Recht im Frankenreich Informationen zur Handschrift aus: Ein Projekt der Universität zu Köln unter der Leitung von Prof. Karl Ubl Mit freundlicher Genehmigung der MGH www.leges.uni-koeln.de

200 Handschriftenanalysen 110v- l l l r Erste 12 Anathematismen (mit Einleitungssatz) der Römischen Synode Gregors II. vom 7. 4. 721, JE nach 1 2158, leicht verkürzt ( M i g n e, PL 77, Sp. 1339 f.). l l l v Horolog (Rubrik in der Hs. OROLOGIUM [Initiale H, für die Platz freiblieb, nicht ausgeführt]; nach Cod. St. Petersburg Q. v. II. 5 ed. S t a e r k 1, S. 201); darauf bezieht sich das folgende Kapitel aus der 112r Institutio canonicorum des Konzils von Aachen (a. 816), c. 131, Auszug (MGH Conc. 2,1, S. 408 f.); das Stück ist schon oben fol. 32r v in Verbindung mit w eiteren Kapiteln der Institutio kopiert. Federproben (auch von jüngerer Hand); verziertes M a juskel-/. Katalog: Catalogue général des manuscrits des bibliothèques publiques des départements 1 (Quarto Sériés) (Paris 1849) S. 141 (F. R \ v \ i s s o n ). Literatur: W. M. L i n d s a y, Notae Latinae. An Account of Abbreviation in Latin MSS. of the Early Minuscule Period (c. 700-850) (Cambridge 1915) S. 459; C o n t r e n i, Cathedral School of Laon, S. 82. W e r m i n g i i o f f, Reise nach Frankreich, S. 16; S e c k e l, Aachener Synode, S. 13; F o u r n i e r, Notices sur trois collections canoniques inédites, S. 217 f. bzw. S. 160 f.; P. W. F i n s t e r w a l d e r, Eine parteipolitische Kundgebung eines Anhängers Lothars I., in: N A 47 (1928) S. 400, 412 f.; M. L in t z e l, D ie angebliche Parteischrift eines Anhängers Lothars I., in: N A 49 (1932) S. 2 f.; R. N a z, in: D D C 6 (1957) Sp. 343 (dort zu Unrecht auch Cod. Vatikan Reg. Lat. 407 als Hs. der Collectio Laudunensis bezeichnet); d e C l e r c q, La législation religieuse franque 2, S. 159; M o r d e k, Kirchenrecht und Reform, S. 164 f.; B r o m m e r, Capitula episcoporum (1980) S. 234 ff. (mit Edition der foll. 50r -5 2 r überlieferten Capitula Cameracensia); R e y n o l d s, Unity and Diversity, S. 112. Laon, Bibliothèque M unicipale, 265 La 9. Jh., 1. Hälfte; Laon. Pergament, 192 foll. (am Anfang wohl jüngeres Pergamentblatt eingeklebt; nach fol. 167 zwei Blätter ausgeschnitten; Blatt 192 hinten eingeklebt), Teile 1-6 und 8 (foll. 1-161, 184-191): 235-240 x 130 mm (180-210 x 90-105 mm), karolingische Minuskel, mehrere Hände, 2 1-3 0 Zeilen. Teil 7 = Kapitularienteil (foll. 162-183; korrekte Blattfolge: 176-183, 168-175, 162-167): Schriftbild ca. 206 x 90-105 mm, 21 Zeilen. Lagen: 1 + 4 IV33 + 235 + IV43 + ( l+ III) 50 + 4 IV82 + 5 IV122 + IV130 + V 140 + 2 IV156 + (11+1)161 +

Laon 265 201 ( I V - 2 ) 167 + 3 i y i 9 i +!i92 Kustoden: I (9*), II (17*), erneut / (43*), III (58*) bis V (74*), / (90*) bis IIII (114*), / (130*) bis III (148*), dann zwei herzförmige Zeichen (175* 183*). Rubriken (Capitalis und Unziale) rot oder in hell- und dunkelbrauner bis schwarzer Texttinte (Kapitularienteil alles in Texttinte). Inhaltsverzeichnis fol. 1* und zahlreiche über die Hs. verstreute Notizen von der H and des Laoner Magisters Martinus Hibemensis ( t 875). Brauner Halbledereinband mit blauem Pappdeckel. Provenienz: Notre-Dame, Laon (Besitzvermerk fol. 1*: Hunc libellum dederunt bemardus et adelelmus deo et sanctq mariz laudunensis ecclesiq. Si quis abstulerit, offensionem dei et sanctq mariq incurrat). Alte Signatur: N 157 (fol. l r oben). D ie ungewöhnliche, in Laon auch entstandene Hs. setzt sich aus zumindest acht zeitgenössischen Teilen zusammen, in denen meist patristisches Material und Predigten zusammengetragen sind (vgl. die Einzelanalyse bei C o n t r e n i, Cathedral School of Laon, S. 130 f.). Auch der hier interessierende Teil 7 bietet pastoral ausgerichtete, wohl für die kirchliche Praxis gedachte Texte. Gegen Ende (ab fol. 162) ist eine kleine Sammlung zum Thema Ehe eingerückt, die ihren Stoff unter anderem aus den Beschlüssen von Compfegne und Verberie bezieht (die Kapitel weichen im Wortlaut bisweilen stark vom sonst überlieferten Text der beiden Kapitularien ab, dem der großen Sammlungen der Codd. Vatikan Pal. Lat. 582 und Paris Lat. 9654 sowie München Lat. 3853 und Heiligenkreuz 217); ich nenne dieses kleine systematische Opusculum, das noch unter Pippin dem Jüngeren entstanden sein könnte und auch in den Hss. Paris Lat. 2796, fol. 252* und Vesoul 79 (73), fol. 53r_v, auszugsweise tradiert wird, Collectio capitularium Laudunensis. 176r-180* Karolingischer Sermo Necessarium est enim unicuique homini (ed. W. Scherer, Eine lateinische Musterpredigt aus der Zeit Karls des Großen, in: Zs. für deutsches Alterthum 12 [1865] S. 436-4 4 1 und, ohne Kenntnis Scherers zu Unrecht Bischof Niketas von Remesiana als Verfasser annehmend, K. Gamber, Niceta von Remesiana, Instructio ad competentes. Frühchristliche Katechesen aus Dacien [Textus patristici et liturgici 1, Regensburg 1964] S. 177-181, beide ohne Cod. Laon 265). W eitere Überlieferungen: Kassel

202 Handschriftenanalysen 4 Ms. theol. 24, München Lat. 6330, Paris Lat. 14986, Wien 515. 180v-1 8 2 r Pater noster. O quam magna est clementia dei - quae promittit deus. D ieselbe Expositio orationis dom inicae, die sich auch in den Codd. Karlsruhe Aug. 18, foll. 10v- l l r, Vatikan Reg. Lat. 849, fol. 229r~v, W olfenbüttel Heimst. 496a, foll. 25v- 2 7 r, und W olfenbüttel Weißenb. 91, foll. 150v-1 5 1 v, erhalten hat. Nach letzterem Codex gedruckt bei R. S c h n u r r, Katechetisches in vulgärlateinischer und rheinfränkischer Sprache aus der Weissenburger Handschrift 91 in W olfenbüttel (phil. Diss. Greifswald 1894) S. 17 f. 182r-1 8 3 v, 168r_v: Pseudo-Augustin, Sermo 242 (CPL Nr. 368; M i g n e, PL 39, Sp. 2191-2193), mit verändertem Schluß:...ac bonis actibus conseruetis non dubia mente praesumite donante illo qui regnat cum patre et filio et spiritu sancto in secula suculorum, amen. Sermo 242 wird wie der vorhergehende Kommentar zum Vaterunser auch tradiert in der Admonitio-generalis-Hs. Wolfenbüttel Heimst. 496a. 168v- 1 7 1 v Isidor von Sevilla, D e ecclesiasticis officiis, 1,1 7-1 8, ohne Rubriken (ed. Ch. M. L a w s o n, CCL 113 [1989] S. 1 9-2 3); 1,18,11 mit der Überschrift: De missa defunctorum. 171v Konzil von Epao (a.517), c. 30 (M G H Conc. 1, S. 26; CCL 148 A, S. 31 f.). 171v- 1 7 4 v Konzil von Tours (a.567), c.2 2 (21) (M GH Conc. 1, S. 131-133; CCL 148 A, S. 188-191). 174v-1 7 5 v Epitome Aegidii der Lex Romana Visigothorum, Pauli Sent. IV, 10 über die sieben Verwandtschaftsgrade (ed. H ä n e l, S. 408); verkürzte Redaktion. 175v Zwei Kanones über die Nottaufe: Stephan II. (a. 754), JE 2315, cc. 11 und 12 ( M a n s i 12, Sp. 561 B-C). 162r / / / / (cc. 1-3 nicht numeriert) - Decretum Compendicnse (a. 757), cc. 1-4 : Si in (in nachgetragen) quarta

Laon 265 203 generatione reperti fuerint - de uiris et de feminis (M GH Capit. 1, Nr. 15, S. 37 Z. 39 - S. 38 Z. 5). Decretum Vermeriense (a. 756), c. 1: In tercio genuculo separantur post penitentiam - non damus (M G H Capit. 1, Nr. 16, S. 40 Z. 8-1 1 ). Decretum Vermeriense (a. 756), c. 2, stark redigiert und mit einer Anleihe aus c. 4 (tamen praedicanda est) abgeschlossen: Si quis cum filiastram suam manet, nec filiam nec matrem habeat nec aliam uxorem, nec illa filiastra uirum. Illa autem mulier; mater illius filiastrczm (am Ende korr.), si uoluerit, se continere faciat, si non potest, agat, quod uulty tamen praedicanda est (vgl. MGH Capit. 1, Nr. 16, S. 40 Z. 1 2-1 6,2 1 ). 162r~v Decretum Compendiense (a. 757), cc. 5-8 : Mulier si sine comiatu uiri sui - et uiro et femine (M GH Capit. 1, Nr. 15, S. 38 Z. 6-1 6 ). 162v Decretum Vermeriense (a. 756), c. 6, umformuliert und stark verkürzt: Si quis uir acciperit mulierem pro ingenua et postea inseruita fuerit, si ei placet, potest illam dimittere. Si ante hoc nesciuit, tamen praedicandus est. Si mulier uoluerit, cui talia contingent, et ingenua fuerit antea, similiter potest facere (MGH Capit. 1, Nr. 16, Teile von S. 40 Z. 2 8-3 6 ). 162v- 1 6 3 r Decretum Vermeriense (a. 756), cc. 13, 7-9 : Qui seit uxorem suam ancillam - potest accipere (MGH Capit. 1, Nr. 16, S. 41 Z. 17 f., S. 40 Z. 37 - S. 41 Z. 8). Nach c. 8 eingeschoben, wohl ein kirchliches oder weltliches Capitulum post Decretum Verm eriense conferendum (a. 756/768?) (siehe unten Anhang I, Nr. 4): 162v Potest seruus honoratus, si dominus eius uoluerit ei dare ancillam ad concubinam habere, postea aliam accipere, si domino placet? 163r- 1 6 4 r Decretum Compendiense (a. 757), cc. 9, 11, 17, 18, 13: Homo francus accipit beneficium de seniore suo - mulierem legitimam (MGH Capit. 1, Nr. 15, S. 38 Z. 1 7-2 2, 2 7-2 9, S. 39 Z. 1-1 0, S. 38 Z. 3 3-3 6 ).

204 Handschriftenanalysen 164r 164r~v Decretum Vermeriense (a. 756), cc. 10-11: Si filius cum nouerca sua - stare potest (MGH Capit. 1, Nr. 16, S. 41 Z. 9-1 3 ). Decretum Compendiense (a. 757), c. 15: Si quis filiastram aut filiastrum suum - non accipiet (M GH Capit. 1, Nr. 15, S. 38 Z. 3 9-4 1 ). Decretum Vermeriense (a. 756), c. 18: Qui cum consubrina uxoris suae - quod uult (MGH Capit. 1, Nr. 16, S. 41 Z. 26 f.). Decretum Compendiense (a. 757), c. 20: Si quis uir accipiat mulierem - caput est mulieris (M GH Capit. 1, Nr. 15, S. 39 Z. 13-1 5 ). Decretum Vermeriense (a. 756), c. 5: Si quis mulier mortem uiri sui - dimittere si uoluerit (MGH Capit. 1, Nr. 16, S. 40 Z. 2 5-2 7 ). Paenitentiale Pseudo-Theodori Cantuariensis (Disc. Umbr.), Buch 2, XII, 2 0-2 2 (mit Veränderungen) und Canones Gregorii cc. 176-177 (ed. F i n s t e r w a l d e r, Canones Theodori Cantuariensis, S. 328 f., 269). 164v Decretum Compendiense (a. 757), c. 16: Si quis uir dimiserit uxorem suam - mulier faciat (M GH Capit. 1, Nr. 15, S. 38 Z. 4 2-4 5 ). 164v- 1 6 7 r Paenitentiale Pseudo-Theodori Cantuariensis (Disc. Umbr.), Buch 2, XII, 1-3 7 (ed. F i n s t e r w a l d e r, Canones Theodori Cantuariensis, S. 3 26-331). 167* Leer. Katalog: Catalogue général des manuscrits des bibliothèques publiques des départements 1 (Quarto Series) (Paris 1849) S. 155-158 (F. R a v a i s s o n ). Literatur: L e s n e, Les livres, S. 607 Anm. 9; J. J. C o n t r e n i, A propos de quelques manuscrits de l école de Laon au IXe siècle: découvertes et problèmes, in: Le Moyen Age 78 (1972) S. 7 Anm. 8; d e r s., Cathedral School of Laon, S. 96, 110 Anm. 51, S. 130-134 u. ö. A. B o u t e m y, Notes de voyages sur quelques manuscrits de l ancien archidiocèse de Reims, in: Scriptorium 2 (1948) S. 124; S i e g m u n d, Überlieferung, S. 36; L a m b e r t, Bibliotheca 1 A, Nr. 0, S. 194; d e r s., Bibliotheca 2, Nr. 215a, S. 151; d e r s., Bibliotheca 3 A, Nr. 342, S. 167, 171; F. G l o r i e (Ed.), S. Hieronymi

Leiden BPL 22 205 presbyteri opera 1,5 (CCL 75a, Turnhout 1974) S. 760; G. F o l l i e t, «Expositio de secreto gloriosae Incarnationis D.N.I.C.». Histoire d un texte attribué à saint Augustin, in: Corona Gratiarum 1 (Brugge - s-gravenhage 1975) S. 355,364. Leiden, Bibliotheek der Rÿksuniversiteit, BPL 22 Lei 10. Jh.; Frankreich Pergament, 42 foll. (fol. 1 an den Außenrändern abgerissen), 330-335 x 190-194 mm (230-255 x 110-120 mm), im Verhältnis zur Blattgröße auffallend zierliche karolingische Minuskel, 3 1-3 9 Zeilen in zwei Spalten. Lagen: (IV -1 )7 + 4 IV39 + 342 (danach Blattverlust). Die Rubriken geben sich meist als Mischung von Capitalis rustica und Unziale; zahlreiche verzierte Initialen (Blatt- und Bandmuster); 22r, 31r und 40v Zierleisten; alles in dunkelbrauner bis schwarzer Texttinte. Die rote Ausmalung der Zierleiste 22r geht wohl auf dieselbe Hand zurück wie der Besitzvermerk am Anfang der Hs. W eißer Pergamenteinband, großenteils mit buntem Papier überzogen. Provenienz: Saint-Nicaise, Reims (fol. l r in roter Tinte: liber sancti nichasi, danach Pergamentabriß). l r- 4 2 v Ansegisi abbatis capitularium collectio (Klasse C, ohne den Namen Lothars), Bücher 1-4 und Appendices 1-3, beginnt fragmentarisch mit Capitulatio 1, 34 (= in der Hs. cap. XXXVffll), endet fragmentarisch mit Appendix 3, 3 (M GH Capit. 1, S. 395-449); ähnliche Textversion später in Cod. Mailand C. 51 sup. Katalog: Bibliotheca Universitatis Leidensis. Codices manuscripti 3: Codices Bibliothecae Publicae Latini (Leiden 1912) S. 16. L iteratun L e s n e, Les livres, S. 606. P e r t z, in: Archiv 7 (1839) S. 134, 789 f.; MGH Capit. 2, S. XVII; Q i r i s t, Schloßbibliothek von Nikolsburg, S. 314. A. J. d e G r o o t - E. C. C. C o p p e n s, Manuscripta canonistica Latina. Elenchus codicum neenon diplomatum iuris canonici ante a. 1600 in bibliothecis ac archivis neerlandicis (Rechtshistorische reeks van het G érard Noodt Instituut 14, Nijmegen 1989) S. 208 Nr. 753. Leiden, Bibliotheek der Rÿksuniversiteit, BPL 114 Paris, Bibliothèque Nationale, Lat. 4629

Paris Lat. 2796 431 übernommen ist, vgl. K e e f e, Expositions, S. 213 f., Text 53. Carolingian Baptismal 98r- 9 9 r CAPITULA D E QUIBUS CONUOCATICONPUTISTÇ INTERROGATI FUERINT. RESPONSIONES QUO QUE EORUM QUALES E T ORDINE QUÇ REDDITE FUERUNT HIC PARITER OSTENDUNT: Bericht in 23 Kapiteln über eine Komputistenversammlung, die auf Anfragen wohl des Hofes zu antworten hatte (M GH Epp. 4, S. 5 6 5-5 6 7 nach Cod. Brüssel, Bibliothèque Royale Albert Ier, 9 581-95 [9. Jh., 2. Hälfte], ohne Kenntnis des älteren Parisinus). D en zweiten Teil füllt fast ganz die nur in Cod. Paris Lat. 2796 faßbare Collectio canonum Bigotiana (foll. 108r- 1 5 2 r), vgl. M \ \ s s e n, Geschichte, S. 611-613. Erst gegen Ende der Hs. folgt ein Kapitularienexzerpt, mit dem die jüngere Überlieferung in Cod. Vesoul 79 (73) nahe verwandt ist (drei Kapitel Pippins des Jüngeren, auch in den umfangreichen Kapitulariensammlungen der Hss. V a tikan Pal. Lat. 582 und Paris Lat. 9654 sowie München Lat. 3853 und Heiligenkreuz 217 in dieser verkürzten Form tradiert, und Exzerpt aus der Collectio capitularium Laudunensis des Cod. Laon 265): 152r_v < / > - / / / / - Pippini regis capitulare (a. 751/755), cc. 1-3 : D E INCESTIS. Si homo incestum commiserit - ut ceteri <emendentu>r (MGH Capit. 1, Nr. 13, S. 31 Z. 18 - S. 32 Z. 4); c. 3 zweigeteilt. Infolge Wasserschadens ist der Text des Kapitulars stellenweise unleserlich. Schlimmer noch im folgenden: 152v / - / / / / - Decretum Compendiense (a. 757), cc. 1-4 : Si in quarta generatione inuenti fuerint - separamus <eos> (M GH Capit. 1, Nr. 15, S. 37 Z. 39 - S. 38 Z. 5). 152v- 1 5 3 v Benedictio aquae ferventis, beginnt wie Benedictio Nr. 2 b, dann aber - soweit feststellbar - abweichend (M GH Formulae, S. 605-607; Hs. nicht berücksichtigt). Anschließend wohl weiterer, schwer lesbarer Text,

Vesoul 79 (73) 895 Hände, 22-2 4 Zeilen. Lagen: 11 IV88 (statt eines Doppelblattes auch zwei Einzelblätter in den Lagen 3,5,7-9 ). Kustoden: IIII (32*), V (40*). Meist orangerote Minuskel-Rubriken, selten Capitalis rustica in Texttinte (mit roten Füllungen); rote Zahlen; Initialen meist in Rot oder in schwarzer bzw. brauner Texttinte, z. T. mit roten Füllungen; 12v rotes Q mit wohl später in Braun eingezeichnetem Mann, der Hut und Stock trägt. Alter dunkelbrauner Ledereinband um Holzdeckel (lädiert und wurmstichig; hinteres Holz zerbrochen; Schließe fehlt). Auf dem Rücken z.t. beschädigte beschriftete Zettel, oben: schwarze 73, darunter <Collection> des canons pen<ite>ntiaux, in der Mitte: schwarze 73, unten: rote 79. Provenienz: fol. 88v, über die ganze Seite verteilt, dreimal von verschiedenen Händen verschnörkelte Besitzeinträge auf den Namen Jean Denisot (Iste liber Iohannis Denisot [danach Rasur]; Iste liber est magistri Johanni Denisot; Jehani Denisot), darunter zweimal Denisot ohne Vornamen; der Codex dürfte also im endenden Mittelalter jener ursprünglich englischen Familie gehört haben, die im 15. Jh. aus der Gegend von Nogent nach Le Mans zog (Für das 15./16. Jh. sind genau drei Denisot mit Vornamen Jean belegt, der Mittlere [t 1539] war,licencié en loix* und Advokat, vgl. C. J u g é, Nicolas Denisot du Mans (1515-1559) [Thèse présentée à la Faculté des Lettres de Caen, Le Mans - Paris 1907] S. 2). Im Jahre 1776 gelangte die Hs. durch Kauf an das burgundische Frauenkloster Faverney (fol. lr: Mon. B. M. favem., empt. 1776\ fol. 24v: Besitzeintrag von derselben Hand), nach dessen Auflösung zur Zeit der Französischen Revolution sie ihren heutigen Standort erhielt. Fol l r oben aufgeklebter Papierzettel mit durchgestrichener 16. und darunter nachgetragen N 3. D iese typisch kirchliche Gebrauchshs. tradiert am Ende der Institutio canonum drei Auszüge aus Kapitularien Pippins des Jüngeren, von denen die beiden ersten auch in dem alten Cod. Paris Lat. 2796, fol. 152r"v begegnen; die zwei letzten bilden den Anfang der kleinen systematischen Collectio capitularium Laudunensis des Cod. Laon 265. l r Nach einigen unleserlich durchgestrichenen Zeilen knappes Inhaltsverzeichnis in Französisch (18./19. Jh.): Manuscrit du quatorzième siècle qui contient une collection des canons penitentiaux dont le com mencement a été imprimé dans le Thesaurus Anecdotorum Tome 4 page 21 ; dazu obiger Kaufeintrag und Datierungen der Hs. ins 12. Jh. l v- 4 4 r IN C IP IU N T C A P IT U L A L IB R I P E N IT E N T IA L IS : Texte aus Bußbüchern (vgl. im einzelnen A s b \ c h, Poe-

950 Handschriftenanalysen l r- 15r nach oben bis in Augenhöhe, als wolle sie sich auf eine - nicht ausgeführte - Lanze stützten. D ie plausibelste Deutung ergibt sich aus dem erst kürzlich gezogenen Vergleich mit der verwandten unteren Figur der Elfenbeintafel von Ambronay, heute Florenz, M useo Nazionale del Bargello (vgl. M o r d e k, Frühmittelalterliche Gesetzgeber [im Druck]). Nach J. D e e r, Ein D oppelbildnis Karls des Großen. Tugendbild und Kaiserbild, in: Wandlungen christlicher Kunst im Mittelalter (Forschungen zur Kunstgeschichte und christlichen Archäologie 2, Baden-Baden 1953) S. 1 03-156 stellt diese Elfenbeinfigur Karl den Großen als Beschützer der Kirche dar (hier wohl als Beschützer im Innern des Reichs, während die obere Figur der Tafel den Schutz nach außen symbolisieren dürfte). Schutz vor Irrlehren, Aberglauben und innerkirchlichen Mißständen wollte Karl der Große denn auch mit der Admonitio generalis erreichen, deren wohl älteste Überlieferung der Skizze folgt: I - L V llll - Admonitio generalis (a. 789): REGNANTE DOMINO NOSTRO IESU christo in perpetuum. Ego carolus gratia dei eiusque misericordia donante rex - gloria domino deo nostro iesu christo amen (M GH Capit. 1, Nr. 22, S. 53 Z. 21 - S. 62 Z. 14; d e C l e r c q, N euf capitulaires, S. 1 4-3 4 ), mit anschließender D a tierungszeile: Anno dominice incamationis DCC LXXX UIIII - Data est haec carta die décimas kl. aprelb (MGH Capit. 1, S. 62 Z. 3 2-3 4 ); die Num e rierung, die mit c. 59 endet, ist wie die Adressaten wohl von derselben Hand am Rand nachgetragen. Eine Kollation der Wolfenbütteler Admonitio generalis von Joachim Johann Mader (f 1680), Rektor in Schöningen, findet sich in Cod. Paris, Bibliothèque N a tionale, Baluze 94, foll. 52r- 5 3 r. 15r 18r Pseudo-Augustinus, Sermo 242 (CPL Nr. 368; M i g n e, PL 39, Sp. 2191-2193); wie der nachfolgende K om mentar zum Vaterunser auch überliefert in der Kapi- tularienhs. Laon 265.

Wolfenbüttel Heimst. 496a 951 Daran übergangslos angeschlossen: 18r- 1 9 r Augustinus, Sermo 212, 2 (Sources chrétiennes 116, S. 183 f.). 19r- 2 1 r Pseudo-Augustinus, Sermo 241 ( M i g n e, PL 39, Sp. 2190-2191). 21r- 2 3 v Augustinus, Sermo 59 (Sources chrétiennes 116, S. 186-198). 24r- 2 5 v Sacramentarium Gelasianum, Buch 1, XXXVI: Oratio dominica (ed. M o h l b e r g, Liber sacramentorum, S. 52). 25v- 2 7 r Paternoster.; o quam magna est clementia dei - promittit deus, ualete. Dieselbe Expositio orationis dominicae, die in den Codd. Karlsruhe Aug. 18, foll. 10v- l l r, Laon 265, foll. 180v-1 8 2 r, Vatikan Reg. Lat. 849, fol. 229r v, und W olfenbüttel W eißenb. 91, foll. 150v- 1 5 1 v, überliefert ist; nach dem Weissenburgensis gedruckt bei R. S c h n u r r, Katechetisches in vulgärlateinischer und rheinfränkischer Sprache aus der Weissenburger Handschrift 91 in W olfenbüttel (phil. Diss. Greifswald 1894) S. 17 f. Katalog: O. v o n H e in e m a n n, Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. Erste Abtheilung: Die Helm stedter Handschriften 1 (Wolfenbüttel 1884) = Nachdruck: Neue Bandzählung 1 (Frankfurt am Main 1964) Nr. 533, S. 377. Literatur. L i n d s a y, in: Palaeographia Latina 2, S. 52; Q i r i s t, Bibliothek des Klosters Fulda, S. 32; P. L e h m a n n, Fuldaer Studien (SB München Jg. 1925, 3. Abh.) S. 17 f.; CLA 9 (1959) Nr. 1381, S. 41, 67; H. S pi l l i n g, Angelsächsische Schrift in Fulda, in: V on der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek. Beiträge zum 200jährigen Bestehen der Hessischen Landesbibliothek Fulda, hg. von A B r a l l (Bibliothek des Buchwesens 6, Stuttgart 1978) S. 5 3-5 8 (verwechselt die Admonitio generalis mit der Epistola de litteris colendis); B i s c h o f f, Panorama der Handschriftenüberlieferung, in: d e r s., Mittelalterliche Studien 3, S. 27 Anm. 113; d e r s., Paläographische Fragen, ebd. S. 85 Anm. 47; d e rs., Über mittelalterliche Handschriften in Wolfenbüttel, ebd. S. 305; Wolfenbütteler Cim elien (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek Nr. 58, Weinheim 1989) S. 37 f.; K r ä m e r, Handschriftenerbe 1, S. 283 und 3, S. 579; A W e i n e r, D ie Initialornamentik der deutsch-insularen Schulen im Bereich von Fulda, Würzburg und Mainz (Q uellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 43, Würzburg 1992) S. 25, 177 (Nr. 48); M o r d e k, Frühmittelalterliche Gesetzgeber (im Druck).

Texte 973 [Interea Childerico rege expetiunt universi, ut talia daret decreta per tria quam obtinuerat regna,] 1. ut uniuscuiusque patriae legem vel consuetudinem deberent sicut antiquitus iudices conservare 2. et ne de una provintia rectores in aliis introirent 3. neque unus ad instar Ebroini tyrrannidem adsumeret, ut postmodum sicut ille contubernales suos despiceret, sed dum mutua sibi successione culminis habere cognoscerent, nullus se alio anteferre auderet. [Ut vero illi libenter petita concessisset, stultorum et pene gentilium depravatus consilio, ut erat iuvenile levitate praeventus, subito quod per sapientium consilia confirmaverat refragavit.] Capitulum post Decretum Vermeriense conferendum (a. 756/768?) 4. Cod. Laon, Bibliothèque Municipale, 265 (9. Jh., 1. Hälfte; Laon), fo l 162v (nach Decretum Vermeriense, c. 8). Bislang unediert? Offenbar in Reaktion auf c. 7 des Decretum Vermeriense (a. 756; MGH Capit. 1, Nr. 16, S. 40) stellte sich dem Gesetzgeber die Frage, die wohl unter Capitula adhuc conferenda einzureihen ist: Potest seruus honoratus, si dominus eius uoluerit ei dare ancillam ad concubinam habere, postea aliam accipere, si dom ino placet? Recordatio ad inquirendum de negotio clericorum (a. 754/789) 5. CocL Bern, Burgerbibliothek, 89 (9. Jh., Anfang; wohl Elsaß), fo l 2vb (nach Concilium Vemense, c. 9, von etwas jüngerer Hand nachgetr.). Ed. M a a s s e n, Bibliotheca I, 6, S. 196. Karl der Große hat den Streitfall 789 zugunsten der kirchlichen Gerichtsbarkeit entschieden (Admonitio generalis, c. 28, vgl auch c. 23). Ob sich schon Pippin