Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Bologna-Prozess und zur Einführung von Bachelor und Master in Deutschland



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Transkript:

FAQ-Liste Seite 1 von 7 zur Einführung von Bachelor und Master in Deutschland Inhalt: Der Bologna-Prozess Die neuen Abschlüsse BA / MA Der Abschluss zum Bachelor Der Abschluss zum Master Modularisierung Bewertungssystem ECTS Diploma Supplement Akkreditierung Akzeptanz der neuen Abschlüsse Unternehmen wirken aktiv mit

FAQ-Liste Seite 2 von 7 Der Bologna-Prozess Was ist der Bologna-Prozess? Deutschland hat sich 1999 mit anderen europäischen Staaten dazu verpflichtet, bis 2010 einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen, um die Anrechnung der in den jeweiligen Ländern erbrachten Leistungen zu ermöglichen und um die Mobilität der Lehrenden und Studierenden zu erhöhen. Bis zum Jahre 2010 entsteht in Europa der weltweit größte einheitliche Hochschulraum. Unterzeichnet wurde die sogenannte Bologna-Erklärung, die diese Änderungen regelt, von 40 europäischen Staaten. Wann wird die Einführung von Bachelor und Master abgeschlossen sein? Bis zum Jahr 2010 wird eine gestufte Studienstruktur mit den Abschlüssen Bachelor und Master eingeführt werden. Die bisherigen Abschlüsse Diplom und Magister werden dadurch ersetzt. Was sind die Hauptmerkmale der gestuften Studienstruktur? Mit der Einführung der zweistufigen Studienstruktur können Absolventen schneller in den Arbeitsprozess integriert werden, da der Regelabschluss (Bachelor) bereits nach sechs Semestern erreicht werden kann. Gleichzeitig wird durch den veränderten Aufbau der Studiengänge ein höheres Maß an Berufsqualifizierung durch vermehrte Praxisorientierung der Studieninhalte und eine stärkere Internationalisierung erreicht. Weitere Merkmale sind die Modularisierung der Studiengänge, eine Verbesserung der Transparenz der Leistungen, eine stetige Leistungskontrolle der Studierenden und eine kontinuierliche Qualitätssicherung der angebotenen Studiengänge. Wer kann die neuen Studiengänge studieren? Voraussetzung für ein Studium zum Bachelor (als Regelabschluss) ist die allgemeine bzw. fachgebundene Hochschulreife. Die neuen Abschlüsse BA / MA Über die Aufnahme eines Studierenden entscheidet die jeweilige FH oder Universität. Welcher Abschluss kann an welcher Hochschule erworben werden? Sowohl der Bachelor als auch der Master können an Fachhochschulen und an Universitäten absolviert werden. Eine Unterscheidung erfolgt je nach Hochschulprofil und Studiengang in der anwendungsorientierten Ausrichtung der Studieninhalte oder der forschungsorientierten Ausrichtung. Können Bachelor-Absolventen der Berufsakademien einen Master an einer anderen Hochschule belegen? Ja, sofern der Bachelor-Studiengang akkreditiert ist. Werden in Zukunft die Abschlüsse Bachelor / Master neben Diplom / Magister stehen? Das ist nur vorübergehend bis zum Jahr 2010 der Fall. Danach wird es ausschließlich die neuen Abschlüsse geben, die das Diplom und den Magister ersetzen. In vereinzelten Berufsgruppen, wie z. B. Medizin, gibt es jedoch noch keine abschließende Vereinbarung. Was versteht man unter konsekutiven Studiengängen? Baut ein Studiengang zum Master inhaltlich und fachlich auf einen Bachelor-Studiengang auf, bezeichnet man diesen Studiengang als konsekutiv.

FAQ-Liste Seite 3 von 7 Werden die neuen Studienleistungen und Abschlüsse international anerkannt? Deutsche Bachelor-Absolventen haben im Ausland keine besonderen Anerkennungsprobleme, da jede deutsche wie auch ausländische Hochschule von Fall zu Fall entscheidet, ob sie die jeweiligen Studienleistungen anerkennt. Es erfolgt keine generelle, sondern ausschließlich eine individuelle Anerkennung von bereits erbrachten Studienleistungen. Wer kann an welchen Hochschulen promovieren? Prinzipiell berechtigt der Abschluss zum Master zur Promotion an einer Universität. Dabei ist es unerheblich, ob der Masterabschluss an einer FH oder an einer Universität erworben wurde. Allerdings obliegt es der jeweiligen Hochschule (sowohl in Deutschland als auch international), Kandidaten zur Promotion anzunehmen oder abzulehnen. Was bedeutet Berufsqualifizierung im Kontext von Bachelor-Studiengängen? Ein höheres Maß an Berufsqualifizierung bedeutet vermehrte Praxisorientierung der Studieninhalte, die Integration von Praktika und eine stärkere Internationalisierung der Studiengänge. Sind Praktika in den neuen Studiengängen grundsätzlich vorgeschrieben und wie werden diese eingebunden? Die Einbindung von Praktika in das Curriculum eines Studienganges obliegt der jeweiligen Hochschule. In der Regel sind Praktika in den neuen Studiengängen integriert, da dies auch ein zentraler Punkt bei der Zulassung von Studiengängen ( Akkreditierung) ist. Ob und welche Praktika von dem Absolventen geleistet wurden, steht in dem Diploma Supplement. Was ist ein Bachelor? Der Bachelor ist der Regelabschluss eines Hochschulstudiums. Mit diesem erlangt der Studierende die Berufsqualifizierung mit den Der Abschluss zum Bachelor notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen, Methoden und berufspraktischen Qualifikationen sowie die Basis für einen optionalen weiterführenden Master-Studiengang. Ein Bachelor- Abschluss kann erworben werden, wenn der Studierende die Leistungsnachweise des Studiengangs erfüllt (180 Leistungspunkte bei sechs Semestern) und eine Abschlussarbeit angefertigt hat. Wie lange dauert ein Studium zum Bachelor? Sechs bis acht Semester; die Studiendauer ist abhängig vom Profil des Studiengangs und wird von der jeweiligen Hochschule festgelegt. Wer kann einen Bachelor-Studiengang belegen? Zum Bachelor-Studiengang können alle Bewerber zugelassen werden, die eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife erworben haben. Jede Hochschule legt jedoch für die Studiengänge individuell die Zulassungskriterien abhängig vom jeweiligen Studienprofil fest. Dies sollte unbedingt vor einer Bewerbung überprüft werden. Über welche Qualifikationen verfügt ein Absolvent mit dem Abschluss Bachelor? Mit dem Abschluss verfügt der Absolvent über grundlegendes transferfähiges Basiswissen sowie berufsrelevante Schlüsselqualifikationen, die durch zusätzliche fachliche und methodische Kompetenzen ergänzt sind. Im Zentrum steht die Methodenkompetenz ebenso wie eine verstärkte Praxisorientierung. Eine exemplarische Vertiefung erfolgte im Studienschwerpunkt. Weiterhin

FAQ-Liste Seite 4 von 7 sind Auslandssemester oder -praktika während des Studiums vorgesehen. Einen Überblick über die konkret absolvierten Studieninhalte vermittelt das Diploma Supplement. Was ist ein Master? Der Master-Abschluss ist der zweite berufsqualifizierende Abschluss. Dieser kann erworben werden, wenn insbesondere bereits Der Abschluss zum Master ein berufsqualifizierender (Bachelor-)Abschluss vorliegt. Grundsätzlich unterscheidet man den konsekutiven Master, d. h. Bachelor und Master bauen inhaltlich aufeinander auf, sowie den nicht-konsekutiven (interdisziplinären) Master, d. h. der Master hat eine andere Studienrichtung als der Bachelor. Es ist also durchaus möglich, einen Bachelor of Engineering mit einem Master of Business Administration zu kombinieren. Als Weiterbildungsstudiengang setzt der Master eine Phase der Berufspraxis und ein Lehrangebot voraus, das die beruflichen Erfahrungen berücksichtigt. Die jeweiligen Kriterien legt die Hochschule fest, an dem der Master angeboten wird. Der Master berechtigt zudem zur Promotion. Wie lange dauert ein Studium zum Master? Zwei bis vier Semester; handelt es sich um einen konsekutiven Studiengang, umfasst die Gesamtregelstudiendauer (Bachelor und Master) nicht mehr als fünf Jahre. Wer kann einen Master-Studiengang belegen? Zum Master-Studiengang wird zugelassen, wer bereits einen Bachelor-Abschluss oder einen alten Abschluss wie Diplom oder Magister besitzt. Darüber hinaus regeln die Hochschulen eigene Zugangsvoraussetzungen. Über welche Qualifikationen verfügt ein Absolvent mit dem Abschluss Master? Liegt beim Bachelor der Fokus eher auf der Methodenkompetenz, so stellt der Master eine fachlich tiefer gehende bzw. interdisziplinäre Spezialisierung dar. Master-Abschlüsse unterscheiden sich von Bachelor-Abschlüssen im Grad der Tiefe und der Komplexität des Fachwissens. Die Fähigkeit, Fachwissen eigenständig zu erweitern und anzuwenden, wird ebenso fokussiert wie das eigenverantwortliche Handeln im Berufsfeld. Das Master-Studium ist ebenso modularisiert und auf dem ECTS-System ( Bewertungssystem ECTS) aufgebaut. Eine Abschlussarbeit beschließt das Studium. Das Master-Studium ermöglicht den Einstieg für Studieninteressierte aus anderen Hochschulen oder Studienrichtungen. Einen Überblick über die konkret absolvierten Studieninhalte vermittelt das Diploma Supplement. Ein Master-Abschluss berechtigt zur Promotion. Was versteht man unter Modularisierung? Module bezeichnen einen Verbund von Lehrveranstaltungen, die Modularisierung sich einem bestimmten thematischen oder inhaltlichen Schwerpunkt widmen. Ein Modul ist inhaltlich und zeitlich abgeschlossen und muss bewertbar sein (Prüfung). Inhaltlich werden nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch Anwendungsmethoden und Schlüsselkompetenzen vermittelt, um ein übergreifendes Kompetenzziel zu erreichen. Durch die Modularisierung werden neue Fächerkombinationen, neue Schwerpunkte und neue interdisziplinäre Studiengänge möglich.

FAQ-Liste Seite 5 von 7 Welche Vorteile bringt die Modularisierung? Ein modularisierter Aufbau eines Studiums ermöglicht den Hochschulen, durch die Weiterentwicklung oder den Austausch einzelner Studienteile schneller auf Änderungen in Berufsfeldern sowie Entwicklungen in Wirtschaft und Technik zu reagieren und damit dem Arbeitsmarkt qualifizierte Arbeitskräfte in neuen Berufsfeldern zur Verfügung stellen zu können. Jedes Modul, zu denen auch Praktika, Auslandsaufenthalte und Zwischenprüfungen gerechnet werden, ist mit Leistungspunkten versehen und wird mit einem Leistungsnachweis beendet ( Bewertungssystem ECTS). Sind die Module der gestuften Studiengänge international gleich? Das hängt von dem jeweiligen Studiengang bzw. Thema des Moduls ab. Prinzipiell sollen die Hochschulen ihren Handlungsspielraum nutzen, Module eigenständig zu definieren entsprechend obliegt es jeder Hochschule, Module anderer Institute anzuerkennen. Im Rahmen von Bewerbungen finden die Personalverantwortlichen detaillierte Informationen zu den geleisteten Modulen und deren Aufbau/Inhalte im Diploma Supplement, das integraler Bestandteil der Abschlussunterlagen eines jeden Studierenden ist. Was bedeutet ECTS und welche Vorteile bringt es? Mit dem Bewertungssystem ECTS (European Credit Transfer Bewertungssystem ECTS System) werden die Studienleistungen transparenter und damit die Kompatibilität des Studiums (z. B. beim Universitätswechsel innerhalb, aber auch von und nach Deutschland) erhöht. Dabei werden Studienleistungen nicht mehr ausschließlich nach dem Umfang an Anwesenheits- oder Teilnahmestunden in Lehrveranstaltungen bemessen (bisher Semesterwochenstunden), sondern an dem gesamten studentischen Arbeitsaufwand (Zeiten der Veranstaltungsnachbereitung, der Prüfungsvorbereitung, der Prüfungszeit und des Selbststudiums). Für Module, die mit hohem Arbeitseinsatz verbunden sind, werden entsprechend mehr Leistungspunkte vergeben als zum Beispiel für Vorlesungen. Durch das Sammeln dieser Punkte werden Leistungen für den Abschluss des Studiums im ganzen Studienverlauf erworben. Das hat den Vorteil, dass die Abschlussnote nicht mehr allein von den letzten großen Prüfungen und Arbeiten abhängt wie vielfach beim Diplom oder Magister. Wie viele Leistungspunkte werden pro Semester vergeben? In der Regel werden die vom Studierenden zu erbringenden Leistungen mit 30 Leistungspunkten bewertet. Das entspricht beim Studium mit dem Abschluss Bachelor 180 Punkte (bei sechs Semestern), bei einem Master-Studiengang noch einmal 120 Punkte - insgesamt also 300 Punkte. Was ist ein Diploma Supplement und wofür wird es erstellt? Ein Diploma Supplement ist ein Zusatz zum Abschlusszeugnis des Studierenden. Inhalt dieser Anlage sind die Beschreibung des Diploma Supplement Programms, des Niveaus und der Inhalte des absolvierten Studiums. Zusätzliche Transparenz verschafft das sogenannte Transcript of Records, in dem alle Studienleistungen detailliert und in allgemein verständlicher Form aufgeführt und mit den erworbenen CreditPoints (ECTS) hinterlegt werden. Das Diploma Supplement wird nach der Bologna-Erklärung in einer gängigen Sprache ausgestellt. In Deutschland wird das Diploma Supplement derzeit vorwiegend in Englisch ausgestellt. Mit dem Diploma Supplement kann der jeweilige Studienabschluss besser als heutige Abschlüsse nicht zuletzt auch für Personalabteilungen eingeschätzt werden.

FAQ-Liste Seite 6 von 7 Wie sieht ein Diploma Supplement aus? Ein Beispiel für ein Diploma Supplement ist von der Hochschulrektorenkonferenz unter der Rubrik Service für Hochschulmitglieder veröffentlicht worden und steht als Download zur Verfügung: http://www.hrk.de/de/service_fuer_hochschulmitglieder/157.php. Was ist eine Akkreditierung? Alle Studiengänge zum Bachelor und Master werden von Akkreditierungsagenturen auf Ihre Qualität hin geprüft und zertifiziert. Akkreditierung Dabei werden vor allem die Beschäftigungsfähigkeit, die Modularisierung, die Leistungspunkte (ECTS), die Kompatibilität mit den Regelstudienzeiten sowie die Ausstattung der Hochschulen (sachlich/personell) überprüft und bewertet. Die positiven Bescheide werden dann veröffentlicht und sind für jeden einsehbar. Wie lange ist eine Akkreditierung für einen Studiengang gültig? Eine Akkreditierung erfolgt immer für fünf Jahre, danach ist eine Reakkreditierung erforderlich. Die Grundsätze zur Reakkreditierung finden Sie unter http://www.akkreditierungsrat.de. Gibt es für die Akkreditierung einheitliche und verbindliche Standards? In Deutschland sind die Kriterien durch den Akkreditierungsrat eindeutig festgelegt. In Europa haben sich zwölf europäische Akkreditierungsagenturen zusammengeschlossen, um einen "Code of Good Practice" zu erstellen. Ziel dieses Konsortiums ist es, auf der Basis von Netzwerkstrukturen bis 2007 eine gegenseitige Anerkennung der Verfahrensweisen sowie der Ergebnisse der Akkreditierungsentscheidungen zu erreichen. Warum haben sich bisher nur verhältnismäßig wenige Studenten in Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master eingeschrieben? Akzeptanz der Abschlüsse Wir müssen immer wieder feststellen, dass Schüler, Lehrer und Eltern noch viel zu wenig mit dem Bologna-Prozess, seinen neuen Abschlüssen und deren Akzeptanz in der Wirtschaft vertraut sind. Deshalb haben wir von Verbandsseite diese Aufklärungskampagne gestartet, die bereits erste positive Effekte zeigt. Zusätzlich können aber auch Unternehmen zur Steigerung der Akzeptanz und zu höheren Studentenzahlen beitragen, indem sie bereits heute die neuen Abschlüsse neben den traditionellen in ihren Personalanzeigen aufführen so wird den Studierenden der Bedarf an Bachelor- und Masterabsolventen auch direkt von den Unternehmen und zukünftigen Arbeitgebern dokumentiert. Wie ist die Akzeptanz der neuen Abschlüsse in deutschen Unternehmen? Wie eine Befragung von 672 Unternehmen in Deutschland ergab, beschäftigten bereits 2004 11,5% der Unternehmen einen Bachelor und 10% einen Master. Bemerkenswert ist, dass es kaum Unterschiede in der Bewertung der neuen Abschlüsse zwischen Konzernen und mittelständischen Unternehmen gibt. Zum Zeitpunkt der Untersuchung absolvierten nur 3,5% aller Studierenden einen Bachelor- oder Master-Studiengang, obwohl bereits 19% aller Studiengänge auf die neue Studienform umgestellt waren. Die gesamte Studie des IW Köln finden Sie zum Download auf unseren Websites.

FAQ-Liste Seite 7 von 7 Gibt es Erfahrungswerte zum Einstieg ins Berufsleben mit den neuen Abschlüssen? Die HIS (Hochschul-Informations-System GmbH) hat 2004 erste Ergebnisse einer Befragung von 1.435 BA-Absolventen der Prüfungsjahre 2002 und 2003 zum Einstieg in berufliche Karrieren vorgestellt. Daraus geht eindeutig hervor, dass die Übergänge von BA-Absolventen in das Beschäftigungssystem denen der Absolventen mit traditionellen Abschlüssen vergleichbar sind. Von einer Inakzeptanz der neuen Studienabschlüsse seitens der Wirtschaft also keine Spur. Die Übergangsquoten in reguläre Erwerbstätigkeiten sind hoch. Weiterhin zeigen Ergebnisse auf, dass sich BA-Absolventen überwiegend in zwei traditionellen Einstiegsbereichen für Hochschulabsolventen positionieren: entweder als wissenschaftlich qualifizierter Angestellter ohne Leitungsfunktionen oder als qualifizierter Angestellter. Welche Auswirkungen haben die neuen Abschlüsse auf Unternehmen? Auf Unternehmen kommt ein neuer Absolventen-Typus zu: jünger, mit einem größeren Maß an Praxisorientierung, guten Fremdsprachenkenntnissen und berufspraktischen Qualifikationen. Entsprechend sind Bachelor-Absolventen schneller in den regulären Arbeitsprozess zu integrieren. Welchen Beitrag zur Steigerung der Studierendenzahlen können Unternehmen leisten? Wir empfehlen, in Stellenausschreibungen und Inseraten die neuen Abschlüsse aufzuführen. So wird den Studierenden von morgen bereits heute der Bedarf an Bachelor- und Master- Absolventen verdeutlicht. Wie können sich Unternehmen in die Akkreditierung von Studiengängen einbringen? Unternehmen haben eine Vielzahl von Möglichkeiten, sowohl bei Unternehmen wirken aktiv mit der Gestaltung als auch bei der Akkreditierung von Studiengängen mitzuwirken: - Mitarbeit in den Akkreditierungsgremien wie Akkreditierungsrat, Akkreditierungskommission und in den Fachausschüssen - Mitwirkung als Gutachter bei der Vor-Ort-Begehung von Studiengängen - Einbindung durch Hochschulen bei der Konzeption neuer Studiengänge - Feedback an die Hochschule als Abnehmer von Absolventen Prinzipiell empfehlen wir, bereits bei der Konzeption von Studiengängen mitzuarbeiten. Die Lehrstühle der FH und Universitäten stehen einer Beteiligung von Vertretern der Berufspraxis in der Regel offen gegenüber und sind an Ihrem Input sehr interessiert. An wen kann ich mich wenden, wenn sich mein Unternehmen engagieren möchte? Den Kontakt stellen wir gern für Sie her. Bitte wenden Sie sich an Frau Melanie Tropp, Referentin Abteilung Bildung, Tel: 089/55178-218, Fax: -222, e-mail: melanie.schuebel@vbw-bayern.de Wo kann ich mehr über die aktuellen Entwicklungen erfahren? Auf unseren Websites können Sie alle Newsletter zum Thema, eine Zusammenfassung zum Bologna-Prozess und weiterführende Informationen finden. Darüber hinaus stehen auf den Seiten der Hochschulrektorenkonferenz, der Kultusministerkonferenz, des Bayerischen Wissenschaftsministeriums und der BDA eine Reihe von Informationen zur Verfügung. Ansprechpartner: Melanie Tropp, Referentin Abteilung Bildung, Tel: 089/551 78-218, Fax: -222, e-mail: melanie.tropp@vbw-bayern.de