Training für den Einsatz. Bezirks-Florianikapelle. Katastrophenschutzübungen in den Bezirken 03-04 2014. Seite 10 Seite 16 Seite 18 BURGENLAND



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Transkript:

BURGENLAND 03-04 2014 P.b.b. Verlagspostamt 3250 Wieselburg GZ 04Z035564 Training für den Einsatz Katastrophenschutzübungen in den Bezirken Seite 10 Seite 16 Seite 18 Seite 27 Bezirks-Florianikapelle

Inhalt 03-04 2014 Vorwort des Landesfeuerwehrkommandantstellvertreters 3 Neues Kartensystem für Feuerwehren Umstellung von ÖK auf UTM 4 Einbruchsserie in Feuerwehrhäuser Praktische Tipps des Landespolizeikommandos 7 Feuerwehrmann als Ersthelfer Schwerer Verkehrsunfall bei Eisenstadt 8 Reform der Normen und Fahrzeugrichtlinien Das neue Hilfeleistungsfahrzeug (HLF) 10 21. Funkleistungsbewerb in Gold Elf neue Goldene 15 Sonderdienst Wasserdienst Schnelle Hilfe am Wasser 16 Burgenländer im Libanon Zwei Feuerwehrmitglieder berichten 18 Katastrophenschutzübungen in den Bezirken Gerüstet für den Ernstfall 22 Einsatzvisualisierung der Feuerwehr Purbach 25 Aus dem Landesfeuerwehrkommando Tagung der Feuerwehrkuraten Tagung der Feuerwehrärzte Pressekonferenz zur Leistungsbilanz 2013 Auszeichnung für E-LBDS Johann Kurcz 26 Burgenland aktuell Berichte aus den Feuerwehrbezirken 28 1

LBDS Hans Hatzl ist seit 1. Jänner 1976 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kitzladen (Bezirk OW) und seit 1. Feber 2010 stellvertretender Landesfeuerwehrkommandant des Burgenlandes. Zudem ist er Bezirkskommandant des Bezirkes Oberwart und verantwortet mit den Sachgebieten 2.3 und 2.6 einen wichtigen Teil des Katastrophenhilfsdienstes im Burgenland. Tag der Feuerwehr 2014 Geschätzte Feuerwehrmitglieder! Werte Leserinnen und Leser! IMPRESSUM DIE WEHR Fachzeitschrift der Burgenländischen Feuerwehren 82. Jahrgang, 03-04/2014 Herausgeber und Medieninhaber Landesfeuerwehrverband Burgenland LFKDT Ing. Alois Kögl wehr@lfv-bgld.at 7000 Eisenstadt Leithabergstraße 41 Chefredakteur HBI Mag.(FH) Jacob Schumann Mitarbeiter und Fotos HBI Ing. Bernd Kremsz ABI Günter Prünner, MSc. BI Harald Steindl LM Hans-Peter Meidl V Michael Mandl ABI Dr. Michael Halwachs HBI Emmerich Zax OBI Martin Hafner Titelbild Herby Hindermann/FF Rechnitz Abo-Verwaltung Judith Steininger, 07416/504-10 / Fax -28 E-Mail: abo@muttenthaler.com Anzeigenkontakt M. Offenberger, 07416/504-20 G. Schlatter, 07416/504-26 Verleger Druckservice Muttenthaler GmbH Ybbser Str. 14, 3252 Petzenkirchen Tel. 07416/504-0* E-Mail: ds@muttenthaler.com Am 4. Mai 2014 wird im ganzen Land der Tag der Feuerwehr gefeiert. Der Florianitag, wie er auch genannt wird, soll das Wirken der Feuerwehren in den Vordergrund stellen. Der heilige Florian ist der Schutzpatron der Feuerwehren. Florian war Offizier und Amtsvorsteher des Statthalters der römischen Provinz Noricum und trat zum damals verbotenen christ - lichen Glauben über. In der Zeit der Christenverfolgung (303-304) unter Kaiser Diokletian kam Statthalter Aquilinus nach Lauriacum, dem heutigen Lorch, um die Christen auszuforschen. Der überzeugte Christ Florian wollte seine Glau - bensbrüder unterstützen und wurde verhaftet. Da er sich weigerte, dem christlichen Glauben abzuschwören, wurde er am 4. Mai 304 mit einem Stein um den Hals von einer Brücke in die Enns gestürzt. Über Florians Grab wurde zuerst eine Holzkapelle und im 8. Jahrhundert das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian erbaut. Florian ist der erste österreichische Märtyrer und Heilige und auch Landespatron von Ober - österreich. Dargestellt wird der heilige Florian als römischer Legionär mit Fahne, Wasserkübel und mit einem brennenden Haus. Wenn um den 4. Mai im ganzen Land Veranstaltungen stattfinden, sollen diese die Bevölkerung über die Arbeit der Feuerwehren informieren. Der Tag der Feuerwehr wird dazu genutzt, die Bedeutung des Feuerwehrwesens für die Öffent - lichkeit zu zeigen. In den einzelnen Feuerwehren auf Abschnitts- und Bezirksebene werden Festveranstaltungen durchgeführt. Die Bräuche in Verbindung mit dem Tag der Feuerwehr sind regional sehr unterschiedlich. Meist wird der Tag in den einzelnen Feuerwehren mit einer heiligen Messe begonnen, anschließend ein Tag der offenen Tür durchgeführt. Bei Einsatzübungen wird der gute Ausrüstungs- und Ausbildungsstand der Feuerwehren demonstriert. Die Einsatzmöglich - keit und Verwendung der verschiedenen Geräte wird bei Schauübungen gezeigt und auf Gefahren und deren Auswirkungen hingewiesen. Im Rahmen von Festakten werden neue Geräte und Fahrzeuge gesegnet und in den Dienst gestellt. Angelobungen von neuen Mitgliedern, Ehrungen und Auszeichnungen von verdienten Feuerwehrmitgliedern werden bei Festveranstal - tungen durchgeführt. Anlässlich des Florianitages wird das Florianiheft, welches seit 1953 jährlich mit einer Auflage von über 100.000 Stück erscheint, von den Feuerweh - ren in die Haushalte gebracht. Heuer wird darin das Thema Brandschutz im Haushalt behandelt. Ich möchte den Tag der Feuerwehr auch nutzen, um im Namen des Landesfeuerwehrverbandes Burgenland allen Feuerwehrmitgliedern für die vielen unentgeltlichen Stunden und die geleis - teten Dienste für das Gemeinwohl zu danken. Wenn man in die Zukunft blickt, wird es wohl schwieriger werden, stets genügend Menschen zu finden, die sich für eine Mitarbeit, mit allen Konsequenzen und Verpflichtungen, in der Feuerwehr entscheiden. Bequemere Alternativen gibt es ja genug. Die Mitglieder unserer Jugendfeuerwehren gehen aber mit bestem Beispiel voran, wenn man die Begeisterung und den Einsatz sieht, mit dem gearbeitet wird. Beson - derer Dank gilt den Jugendbetreuerinnen und -Betreuern, die sehr viel Zeit und Engagement einbringen und sich dem Nachwuchs widmen. Ohne ihren Einsatz wäre die Nachwuchsarbeit nicht möglich. Die Freiwillige Feuerwehr ist aus unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Sie stärkt nicht nur das Sicherheits- Gefühl der Menschen, sondern schafft auch ein Wir-Gefühl und einen guten Zusammenhalt. Das sind Werte die in unserer heutigen Gesellschaft notwendiger denn je sind. Zum Tag der Feuerwehr 2014 wünsche ich den Feuerwehren des Burgenlandes alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft, verbunden mit dem herzlichsten Dank für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. LBDS Hans Hatzl Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter 3

stellte das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen die Österreichische Karte 1:50.000 (ÖK50) schrittweise vom System der Österreichischen Landes vermes sung auf das weltweit standardisierte Univer - sale Transversale Mercator (UTM)-Sys - tem um. Die Karten mit dem UTM-Sys - tem stehen mittlerweile für das gesamte Bundesgebiet zur Verfügung, wodurch die ÖK50-UTM als neues, topographisches Grundkartenwerk in Österreich gilt. Neue Standards Feuerwehren modernisieren ihr Kartensystem Im Zuge der internationalen Harmonisierung auf dem Gebiet der Kartographie wird nun das Kartensystem für die burgenländischen Feuerwehren auf das neue UTM-System umgestellt. Ist doch das bisherige Kartenmaterial (ÖK50) bereits in die Jahre gekommen. TEXT: HBI ING. MICHAEL HAUSER FOTOS: HBI ING. MICHAEL HAUSER Jedes Feuerwehrmitglied sollte im Ein - satzbereich seiner Feuerwehr genug Ortskenntnis besitzen, um sich ohne Ver - wendung einer Karte zurechtzufinden. Bei überörtlichen Einsätzen, wie z. B. Waldbränden, Suchaktionen und KHD-Einsät - zen, ist die Verwendung von Karten aber meist unumgänglich. Auch in Zusammen - arbeit mit anderen Behörden und Einsatz - organisationen werden Karten benö tigt. Im Feuerwehrdienst werden Karten zudem in der Einsatz- und Übungsvorbereitung als Grundlage für die Ausarbeitung von Einsatzplänen und Lageskizzen herangezogen. Als Folge der internationalen Harmonisie - rung auf dem Gebiet der Kartographie Warum neue Karten? Durch den Beitritt Österreichs zur NATO- Partnerschaft für den Frieden (englisch: Partnership for Peace; PfP) 1995 mussten die Militärkarten des Österreichischen Bundesheers (ÖMK) mit einem international kompatiblen Gitternetz versehen und eingeführt werden. Das BEV (Bundesamt für Eich- und Vermessungs - wesen) hat daher schrittweise die nationalen Kartenwerke (ÖK200, ÖK50, ÖK25) vom österreichischen Bundesmeldenetz (BMN) auf das internationale UTM-Sys - tem (Universale Transversale Mercatorprojektion) umgestellt. Diese Umstellung wurde im Jahr 2011 abgeschlossen, seither sind die Kartenwerke mit dem UTM-Aufdruck (ÖK50-UTM) für das gesamte Bundesgebiet verfügbar. Damit ist es möglich, österreichweit und international mit dem weltweit anwendba - ren UTMREF-System zu arbeiten. Die bis - her im Landesfeuerwehrverband Burgen - land verwendeten ÖK50 mit dem BMN- Aufdruck werden nicht mehr aktualisiert. Auf Antrag des Fachreferates 5.1 Nachrichtenwesen wurde daher in der 24. Dienstbesprechung des Landesfeuerwehr - kommandos die Einführung der ÖK50- UTM im LFV Burgenland beschlossen! Landesweite Beschaffungsaktion Bereits bei den Informationslehrgängen für Feuerwehrkommandanten und Stell - vertreter Mitte Jänner 2014 wurde auf die geplante Einführung der neuen Karten hin gewiesen. Schon Ende Jänner 2014 wur de eine landesweit koordinierte Be - schaf fungsaktion gestartet, bei der alle bur genländischen Feuerwehren die Mög - lichkeit hatten, notwendiges Kartenmate - rial zu einem günstigen Preis zu bestellen. Erfreulicherweise haben zahlreiche Feuer - wehren von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und insgesamt fast 1.500 neue Karten bestellt! Diese wurden bereits in den vergangenen Tagen im Rahmen der ers ten Schulungen den Bezirksverantwortli chen übergeben und werden in weiterer Fol ge an die Feuerwehren übermittelt werden. 4

Um das gesamte Bundesgebiet abzudecken sind 191 Kartenblätter erforderlich Schulung im Schneeballsystem Die Handhabung der neuen Karten und die Erstellung einer neuen Ko ordi - natenmeldung erfordert natürlich auch eine entsprechende Informationsvermittlung im Rahmen von Schulungen. Diese Schulungen sind im Lehrgangsprogramm der LFS Burgenland bereits berücksichtigt. Die ersten bei den Schulungen wurden bereits abgehalten: Freitag, 21. März 2014, LFS Burgenland für die Bezirke ND, EU, MA, OP und die Freistädte Eisenstadt und Rust Samstag, 29. März 2014, Feuerwehrhaus Oberwart für die Bezirke OW, GS und JE Bei diesen beiden Schulungen wurde der Umgang mit dem neuen Karten - system den Bezirksfunkreferenten, den Abschnittsfunkwarten sowie den Funk- Ausbildern weitergegeben. In weiterer Folge sind nun Weiterbildungsmaßnahmen zur Vermittlung des neuen Wissens geplant und werden von den jeweiligen Bezirksfunktionären koordiniert. So soll das neue Kartensystem vielerorts Thema von Winterschulungen sein. Auch das von den Feuerwehren bestellte Kartenmaterial wird gesammelt an diese Kame - raden zur Weiterverteilung ausgegeben. Das neue Layout der ÖK50-UTM am Beispiel des Bezirkes Oberpullendorf 5

Vergleich verschiedener Gitternetze: Links Bundesmeldenetz mit 4x 4 Zentimeter Gitterquadraten und schwarzen Linen. Rechts UTMREF mit 2x 2 Zentimeter Gitterquadraten und roten Linien. Der neue Netzteiler Mit der Einführung des neuen UTM- Kartensystems ändert sich nicht nur das Kartenmaterial. Auch der Netzteiler, der zur Bestimmung eines konkreten Ortes auf der Karte notwendig ist, wur - de überarbeitet. Grund hierfür ist der neue Aufdruck der Gitterquadrate der ÖK50-UTM. Diese haben statt bisher 4 Zentimeter Seitenlänge nur noch eine Abmessung von 2x 2 Zentimeter. Die neuen Netzteiler können über das Landesfeuerwehrkommando Burgenland bezogen werden. Umstieg soll bis Jahresmitte 2014 abgeschlossen sein Durch tatkräftige Unterstützung und Mitarbeit auf allen Verbandsebenen, soll der geplante Umstieg, inkl. Aus gabe aller bestellten Karten und erfolgter Schulungen, bis 30. Juni 2014 abgeschlossen sein! Auch bei den Funkleistungsbewerben wird ab diesem Zeitpunkt nur mehr mit den ÖK50-UTM gearbeitet und die Bewerbsbestimmungen werden entsprechend adaptiert. Unterschiede zwischen Bundesmeldenetz und UTM Ortsangabeverfahren: Bundesmeldenetz UTM Referenzsystem: Militär-Geographisches Institut (MGI) World Geodetic System 1984 (WGS 84) Ellipsoid: Bessel-Ellipsoid Geodetic Reference System 80 (GRS 80) Projektionssystem: Gauß-Krüger-System (GK) Universale Transversale Mercator Projektion Meridianstreifen: drei 3 breite Streifen decken zwei 6 breite Streifen decken das Bundesgebiet ab das Bundesgebiet ab Bezugsmeridiane: 28, 31 und 34 östlich von Ferro 9 und 15 östlich von Greenwich Höhenbezugssystem: Pegel von Triest Pegel von Triest MAGIRUS Lohr GmbH Hönigtaler Str. 46 A-8301 Kainbach tel: 03133 2077 0 fax: 03133 2077 31 www.magirus-lohr.at Harald HEINRICH Ihr Gebietsbetreuer für Wien, NÖ Süd und Burgenland tel: 0664 1000 456 e-mail: harald.heinrich@iveco.com SERVING HEROES. SINCE 1864. 6

LANGFINGER UNTERWEGS: Feuerwehrhäuser im Visier von Einbrechern Feuerwehrhäuser werden immer öfter das Ziel von Langfingern. Der materielle (oft nicht ver - sicherte) Schaden ist meist hoch, der Ärger freilich auch. Das Landespolizeikommando Burgenland gibt daher praktische Tipps, wie den Langfingern ein Riegel vor - geschoben werden kann. TEXT: WERNER GAMAUF, LEITER KRIMINALPRÄVENTION IM LANDES - POLIZEIKOMMANDO BURGENLAND FOTO: CHARLOTTE TITZ ie Feuerwehr bemerkte gestern D am frühen Abend den Einbruch ins Gerätehaus. Die Tat dürfte sich schon vor einigen Tagen ereignet haben. Die Einbrecher verschafften sich den Zutritt mit einem Schlüssel, den sie aus dem Glaskästchen im Eingangsbereich des Feuerwehrhauses entwendeten. Aus den Aktenschränken wurden Ordner heraus - gerissen und der Inhalt am Boden zerstreut. Elektrogeräte, wie Beamer und Laptop, wurden zu Boden geworfen und dabei kaputt gemacht. In der Halle wurde am Einsatzfahrzeug das Rollo aufgemacht und die Bergeschere sowie das Stromaggregat gestohlen. Der entstandene Sachschaden ist enorm. Mit solchen oder ähnlichen Meldungen wird die Polizei leider immer öfter befasst. Langfinger machen auch vor Feuerwehrhäusern nicht halt. Der materielle Schaden ist nur selten durch eine Versicherung gedeckt. Dazu kommt der Aufwand, weil Ersatz beschafft werden muss, Polizei und Versicherung informiert werden müssen und unerwartet viel Papierkram zu erledigen ist. Natürlich wirken sich Berichte über solche Straftaten auch negativ auf das subjektive Sicherheitsgefühl der gesamten Bevölkerung aus. Es bleiben aber auch Sorgen der Feuerwehrmänner! Sind beim nächsten Hilfs- oder Rettungseinsatz auch alle Gerätschaften vorhanden oder wurde etwas gestohlen? Feuerwehrhäuser müssen bei Alarmierung schnell und einfach zugänglich sein. Daher befindet sich in vielen Fällen der Schlüssel für die Eingangstür hinter einer Glasscheibe im Druckknopfmelder für die Sirene. Diesen Umstand machen sich Einbrecher gerne zu Nutze, schlagen die Verglasung ein und entsperren mit dem Schlüssel die Verriegelung der Eingangstür. Andere wieder brechen gewalt - sam die Außentür oder das Rolltor auf. Einige Tipps zu mehr Sicherheit: Von außen zugängliche Schlüssel für die Eingangstür zum Feuer - wehr haus (z. B. untergebracht hinter Glas im Druckknopfmelder für die Sirene) sofort entfernen oder elektronische Sicherung für Schlüs - selaufbewahrung einrichten. Installierung einer Einbruchmelde - anlage (mit Außensirene und Alarm - weiterleitung) Montage eines elektronischen Zutrittskontroll-, Schließ- bzw. Sperr - systems (berührungslose Türöffnung durch Chipkarten, Transponder, Fingerprintsysteme, etc.) ACHTUNG: Bei allen Systemen muss die Verriegelung bei den Außentüren so ausgeführt sein, dass die Tür nicht nur mit der Falle, sondern unbedingt mit dem Riegel verschlossen wird! Automatische Türöffnung bei Sirenen- bzw. Rufempfängeralarm. Für weitere Tipps und ein kostenloses Beratungsgespräch stehen die besonders geschulten Beamten der Kriminalprävention unter der Servicenummer 059133 sehr gerne zur Verfügung. 7

Verkehrsunfall: Feuerwehrmann als Ersthelfer Verkehrsunfälle gehören leider zur Tagesordnung der freiwilligen Feuerwehren des Burgenlandes. Nicht selten werden dabei Personen in den Fahrzeug - wracks verletzt oder gar eingeklemmt. Zu einem beson ders schweren Unfall kam es Anfang Jänner bei Eisenstadt. Unter den Ersthelfern befand sich HBI Michael Hauser, der bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr, Dank der guten Ausbildung unserer Feuerwehr leute, beste Vorarbeit leisten konnte. ENTNOMMEN AUS DIE ÖSTERR. FEUERWEHR 1-2/2014 TEXT: RICHARD BERGER FOTOS: STADTFEUERWEHR EISENSTADT HBI Michael Hauser, Verantwortlicher der Feuerwehralarmzentrale im Landesfeuerwehrverband Burgenland, nutzt täglich die S 31 um an seine Dienststelle zu gelangen. So auch am 8. Jänner 2014. Es ist durchaus üblich, dass sich um diese Uhrzeit ein Stau auf der Abfahrt Eisenstadt-Ost bildet, schildert Hauser im Gespräch mit der Österreichischen Feuerwehr. Feuerwehrmann als Ersthelfer Deshalb dachte ich an nichts anderes, vor allem, weil einige Autofahrer vor mir ihren Wagen umdrehten und wieder auf die Schnellstraße fuhren. Ein Verhalten, das ich schon oft beobachtete, weil man nicht so lange warten will. Umso er - staun ter war Hauser, als er durch die umdrehenden Autofahrerinnen und Autofahrer immer weiter nach vorne im Stau kam und plötzlich ein Schlachtfeld vor sich wiederfand. Es war ein heftiger Unfall. Mehrere Fahrzeuge waren betroffen. Ich fuhr mit Warnblinkanlage weiter nach vorne und sicherte die Unfall - stelle ab. Hauser lief vor zu den Unfallfahrzeugen und begann mit der Lagefeststellung. Ich sah beim besonders arg lädierten Peugeot, dass eine Frau neben dem Fahrzeug lag. Ein junges Mädel dürfte die Beifahrerin aus dem Fahrzeug gezogen haben. Diese und eine weitere Frau betreuten die verunfallte Frau. Der Fahrer des Peugeots war auf den ersten Blick eingeklemmt. Noch während HBI Hauser sich um den Mann kümmert, setzt er parallel um kurz nach sieben Uhr früh den Notruf ab: S 31 Zubringer Auffahrt Ost, Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, mehrere Fahrzeuge beteiligt. Ich habe noch die weiteren in den Unfall verwickelten Personen angesprochen, ob es ihnen denn gut gehe. Ein Mann hatte eine Verletzung am Arm, aber es hatte für mich den Anschein, als wären alle übrigen leicht verletzt gewesen. Eine vollkommen richtige Lageeinschätzung. Ein zufällig vorbeigekommener Sanitäter unterstützte Hauser und die beiden Ersthelferinnen bei der Erstversorgung der verunfallten Personen. Ich habe mich auf den eingeklemmten Fahrer konzentriert. Es ging mir darum, seinen Schock zu bekämpfen. Und dann trafen schon die Einsatzkräfte ein. Inner - halb von fünf Minuten waren alle Rettungskräfte vor Ort. Und Hauser betont im Gespräch nochmals, dass es sich um alle handelte: ASFINAG, Polizei, Rettung und natürlich Feuerwehr waren innerhalb von nur fünf Minuten vollständig eingetroffen und begannen mit ihrer Arbeit. 8

Routiniertes Abarbeiten des Einsatzes Die Stadtfeuerwehr Eisenstadt wurde zu einem Verkehrsunfall mit einer ein - geklemmten Person alarmiert. Keine unbekannte Stelle: Im vergangenen Jahr rückten die Eisenstädter Kameraden vier mal an die Auffahrt zur S 31 aus. Man schätzt, dass zur Stoßzeit ungefähr 4.000 Fahrzeuge diese Stelle passieren. Im Zuge der Ausrückemeldung des SRF wurde der Einsatzleiter von der Landessicherheitszentrale (LSZ) darüber informiert, dass mehrere Fahrzeuge in den Unfall verwickelt und vermutlich auch mehrere Personen eingeklemmt sind. Ich wies die übrigen Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus an, gemeinsam mit noch eintreffenden Feuerwehrmitgliedern das KRFA und RLF 3000 zu besetzen und so rasch als möglich zum Unfallort zu folgen. In diesen beiden Fahrzeugen sind nochmals ein Hydraulischer Rettungssatz und ein Akku-Kombi-Spreizer verortet, erklärt BI Reinhold Hübner, Zugskommandant des technischen Zuges und Einsatzleiter bei diesem Einsatz. Zunächst befreiten wir den eingeklem m - ten 58-jährigen Lenker aus dem Peugeot und übergaben ihn an den Rettungsdienst. Dazu schnitten wir beidseitig die A-Säule auf und entfernten die Dachträgerkonstruktion. Knapp vor der B-Säule wurden Entlastungsschnitte vorgenommen, um gegebenenfalls das Dach für den Notarzt nach hinten klappen zu können. Die von uns geschaffene Öffnung war aber für den Notarzt ausreichend. Parallel dazu widmete man sich dem grünen VW-Transporter, in welchem drei leicht verletzte Personen eingeschlos - sen waren. Beim grünen Bus reichte das Aufspreizen der Fahrertüre aus, um die drei Insassen befreien zu können, so Hüb - ner weiter. Die eingetroffene ASFINAG übernahm gemeinsam mit der Feuerwehr die Absperrmaßnahmen. Durch die Wucht des Aufpralls wurden größere Fahrzeugteile aus den Unfallfahrzeugen herausgerissen. Durch die enorme Wucht des Aufpralls verlor der Peugeot seinen Motorblock. Dieser lag etwa 50 Meter weiter im Straßengraben. Hunderte Trümmerteile, Plastik- und Glassplitter säumten die Straße und lagen teilweise bis zu 60 Meter weit von der Unfallstelle entfernt. Der gesamte Zubringer musste bis in den späten Vormittag gesperrt bleiben. Auf der Schnellstraße konnte der Verkehr von der Abfahrt noch abgeleitet werden. Die Fahrzeuge, die auf dem Weg in Richtung Oberpullendorf unterwegs waren, mussten die Dauer der Sperre abwarten. Die Sperre an dieser neuralgischen Stelle führte zu einem weitreichenden Verkehrschaos, wie die Verkehrsnachrichten berichteten. Zwei Notärzte sowie mehrere Rettungssanitäter versorgten die Unfallopfer. Als die Person durch Einsatz des Kombi-Sprei - zers des KRFAs befreit wurde, konn ten die Aufräumarbeiten aufgenommen werden. Wir mussten vier der fünf beteiligten Fahrzeuge mit dem Kran des SRF bergen und mit dem Abschleppanhänger sowie der Abschleppbrille die Fahrzeuge beseitigen. Auf Anordnung der Exekutive wurden einige Fahrzeuge zum Polizeianhalteplatz B50 verbracht, beschreibt Hübner die weiteren Tätigkeiten am Einsatzort. Bis 10.00 Uhr standen die zwölf Männer der Feuerwehr Eisenstadt mit drei Fahrzeugen im Einsatz, bis die Aufräumarbeiten endgültig abgeschlossen waren. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr leistete HBI Hauser dem Lenker des Peugots wichtige Erste Hilfe. Nachbereitung als Schulungselement Die Stadtfeuerwehr Eisenstadt fährt pro Monat ein bis zwei Einsätze mit eingeklemmten Personen. Kein Wunder, dass die Handhabung des hydraulischen Rettungsgerätes sowie alles Zugehörige, wie zum Beispiel die Stabilisierung des Fahrzeuges, der Einsatz der Glassäge und des Federkörners im Zuge der freitäglichen Übungen regelmäßig an Unfallwracks geübt werden. Wir haben jeden Freitag von 18 bis ca. 20 Uhr eine Übung. Die Übungsinhalte richten sich nach den Wünschen der Mannschaft. Wir nutzen die Gelegenheit auch, um neue Erkenntnisse aus Kursen an der LFS an die Mannschaft weiterzugeben. Außerdem werden Einsätze nachbereitet und bei Bedarf andere Ansätze zur Abwicklung des Einsatzgeschehens ausprobiert. Des Weiteren versuchen wir Tipps und Tricks aus dem Internet umzusetzen und auf ihre Einsatztauglichkeit zu prüfen. Einmal im Monat gibt es eine terminlich festgelegte Zugsübung, bei der abwechselnd der Brand-, Gefahrgut oder der technische Zug beübt wird, erklärt Hübner das ausgeklügelte und effizi ente Übungsprogramm der Stadtfeuerwehr. Dass die Hilfsbereitschaft immer mehr zurückgeht, ist bekannt, aber immer wieder erschreckend. Umso mehr freut es, wenn am Einsatzort bereits Personen Erste Hilfe leisten. Wie die beiden Frauen, die sich um die Beifahrerin kümmerten, und wie HBI Hauser, der durch seine Erfahrung einen klaren Notruf absetzen konnte und so die Rettungskette mit geringstmöglicher Verzögerung auslöste. HBI Hauser leistete bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte vorbildlich Erste Hilfe. Und Hübner ergänzt im Gespräch mit der Österreichischen Feuerwehr: Man kann die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften und den unterschied - lichen Institutionen nicht oft genug loben. Auch bei diesem Einsatz hat alles vorbildlich funktioniert. Hübner empfiehlt, obwohl es keinerlei Bemängelung bei diesem Einsatz gab, vermehrt Übungen und Absprachen mit dem Roten Kreuz und den Rettungsdiensten abzuhalten. Dies kann die Einsatztätigkeit erleichtern und vielleicht sogar noch optimieren. 9

Normen & Richtlinien REGELWERK FÜR UNSERE FEUERWEHRFAHRZEUGE Ein Feuerwehrfahrzeug kann nicht irgendwie nach freiem Be lieben gebaut werden. Ge - naue ÖBFV-Richtlinien und EU- Normen regeln den Aufbau, die Einrichtung und Beladung der burgenländischen Feuerwehrfahr zeuge. Die Wehr berichtet über aktuelle Entwicklungen. TEXT: BR ING. GERALD KLEMENSCHITZ FOTOS: LANDESFEUERWEHRVERBAND BURGENLAND Der Bereich der Feuerwehrfahrzeuge ist sicherlich einer der meistdiskutierten Bereiche im Feuerwehrwesen. Die Ansprüche der Nutzer und auch die neuen Technologien stellen immer wieder neue Anforderungen an die Ersteller von Normen und Richtlinien. Neue Baurichtlinien Jedes Feuerwehrfahrzeug im Burgenland muss neben der europäischen Norm für Feuerwehrfahrzeuge (ÖNOREM EN 1846 Teil 1 bis 3) und der Richtlinie des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV) Allgemeine Baurichtlinie für Feuerwehrfahrzeuge (ÖBFV-RL FA-00) auch der jeweiligen Baurichtlinie für den entsprechenden Fahrzeugtyp (z. B.: für ein KLF die ÖBFV-RL FA-02) entsprechen. Die Gestaltung dieser Normen und Richtlinien obliegt allen Landes - feuerwehrverbänden. Erst kürzlich wurden vom zuständigen Sachgebiet des Österreichischen Bundes - feuerwehrverbandes (ÖBFV) einige Bau - richt linien neu geschaffen bzw. über - arbei tet. Resultierend daraus sind folgende Bau richtlinien für das Burgenland verbindlich: ÖBFV-RL FA-02 Kleinlöschfahrzeug KLF(A) vom März 2012 Die KLF-Richtlinie wurde vor allem im Bereich der höchstzulässigen Gesamtmasse (jetzt 5.500 kg) angepasst und die Pflichtbeladung geringfügig geändert. ÖBFV-RL FA-05 Hilfeleistungsfahrzeug HLF vom März 2012 Hier handelt es sich um ein komplett neu geschaffenes Feuerwehrfahrzeug (siehe Seite 12). ÖBFV-RL FA-30 Mannschaftstransportfahrzeug MTF(A) vom August 2011 ÖBFV-RL FA-32 Kommandofahrzeug KFOF(A) vom August 2011 Die bestehenden Bauempfehlungen aus dem Jahr 1986 wurden in neue zeitgemäße Richtlinien umgewandelt. ÖBFV-RL FA-21/1 Tanklöschfahrzeug TLF(A) 1000 vom Mai 2013 ÖBFV-RL FA-21/2 Tanklöschfahrzeug TLFA 2000 vom Mai 2013 ÖBFV-RL FA-21/4 Tanklöschfahrzeug TLFA 4000 vom Mai 2013 Die Baurichtlinien für die Tanklöschfahrzeuge wurden komplett überarbeitet. Neben der Anpassung der zulässigen Abmessungen und Gewichte wurde vor allem die Pflichtbeladung einer kritischen Prüfung unterzogen und zeitgemäß angepasst. So sind ein Stromerzeuger und ein Lichtmast verpflichtend vorzusehen. Auf moderne Techniken wie Hohlstrahlrohre wurde Rücksicht genommen. Komplett neu ist die Vorgabe, dass der Hochdruckteil bei der Einbaupumpe nicht mehr verpflichtend eingebaut werden muss. i Sämtliche Baurichtlinien sind über das Landesfeuerwehrkommando Burgenland erhältlich. 10

Anpassung der Fahrzeug - subventionen Im Bereich der Fahrzeugsubventionen hat sich mit dem Budgetjahr 2014 eine Verbesserung für die Feuerwehren er - geben. So konnten gemeinsam mit der Landesregierung die Subventionen für Feuerwehrfahrzeuge den tatsächlichen Kosten angepasst werden, wodurch nun wieder die Subvention dem vielgenannten Drittel entspricht. Die Förderhöhen wurden durchwegs über alle Fahrzeugkategorien um 15 % angehoben. Ausnahmeregelungen bei Fahrzeugbeschaffungen In den letzten Jahren häufen sich im Landesfeuerwehrkommando die Ansuchen um diverse Ausnahmegenehmigungen bei der Gestaltung von Feuerwehrfahrzeugen. Neben diversen Wünschen bei der Anpassung der Beladung bzw. kleinere Änderungen bei der Ausrüstung, gehen die Wünsche aber vermehrt in die Richtung mehr Löschwasser bzw. höhere zulässige Gesamtmasse bei den Fahr - gestellen zuzulassen. Den Änderungswünschen bei Beladung und Ausrüstung kann nach wie vor bei entsprechender Begründung bzw. bei Vorhandensein von Alternativen (z. B.: Hitzeschutz auf anderem Fahrzeug, Was - serwerfer tragbar anstatt fix montiert,...) nachgekommen werden. Es wird aber ausdrücklich noch einmal darauf hingewiesen, dass bei den höchst - zulässigen Gesamtmassen keine Ausnahmegenehmigungen für Fahrzeuge von mehr als 16.000 kg erteilt werden. Auch beim Nenninhalt des Wassertanks wird es ab sofort keine Abweichungen von den Baurichtlinien mehr geben. Diese Regelung gilt solange, bis die bestehende Dienstanweisung über die Grundausrüstung der Feuerwehren über - arbeitet ist. Ausrüstungsverordnung in Überarbeitung Die Dienstanweisung 1.2.1. Mindestmannschaftsstand und Grundausrüs - tung der Feuerwehren aus dem Jahr 1998 wird zurzeit überarbeitet. Ziel ist es, in Zukunft die Ausrüstungsklasse einer Feuerwehr nicht mehr an den beiden Parametern Einwohnerzahl und Anzahl der Haushalte zu definieren, sondern auch alle anderen relevanten Begebenheiten zu berücksichtigen. Konkret sollen folgende Punkte bei der Bewertung einer Feuerwehr und der Einordnung in eine Klasse berücksichtigt werden: Anzahl und Art der Einsätze im Einsatzgebiet Art, Anzahl und Größe von Betrieben Flächenwidmung (Bauland, Landwirtschaft, Wald, Gewässer,...) Berücksichtigung besonderer Risiken (Krankenhaus, Chemiebetrieb, Kraftwerk, Hotels,...) Berücksichtigung der Anzahl an wasser - führenden Fahrzeugen in einem definierten Umkreis Analyse der Verkehrswege (Autobahn, Landstraße, Feldweg,...) Anhand einer sogenannten Risikoanalyse soll dann speziell für jedes Einsatzgebiet eine Risikoklasse definiert werden. In weiterer Folge sind diesen Risikoklassen entsprechende Ausrüstungsklassen mit einer definierten Ausrüstung ent - gegenzustellen. Die mit der Umsetzung beauftragen Gremien arbeiten bereits an diesem neuen System und sollen bis zum Jahres - ende erste Ergebnisse liefern. 11

DAS NEUE HILFELEISTUNGSFAHRZEUG (HLF) Die neue Ausrüstungsverordnung wird sich an den Gegebenheiten der Feuerwehr orientieren. Fahrzeuge wie das neue HLF sind ein Ergebnis. Seitens des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes wurde ein neues Basisfahrzeug für die Feuerwehren geschaffen. Der Fokus des neuen Fahrzeugtyps sollte auf Brandeinsätze sowie kleinere Technische Einsätze gelegt werden und folgende Kriterien erfüllen: Standardausrüstung für eine Löschgruppe inkl. Tragkraftspritze (TS) Leiter Wassertank Technische Grundausrüstung Höchstzulässige Gesamtmasse von 5.500 kg, damit auch Feuerwehrmitglieder mit der Lenkerberechtigung B dieses Fahrzeug lenken können. Nach zahlreichen Tagungen und Dis - kus sionen der Beteiligten konnte nach etwa einem Jahr Arbeit das neue Hilfeleis - tungsfahrzeug (HLF) vorgestellt werden: Besatzung: 1:8 (bei Bedarf und wenn ein weiteres Einsatzfahrzeug vorhanden ist 1:5) Kastenwagen bzw. Mannschaftskabine + Aufbau Höchstzulässige Gesamtmasse 5,5 t Löschwassertank mind. 300 l bis max. 500 l Einbaupumpe (Normal- oder Hochdruck) Schnellangriffseinrichtung Umfeldbeleuchtung Containerraum (für Container mit LxB 1.200 x 800 mm) Tragkraftspritze mind. 800 l/min auf Container Im Beladeplan des HLF finden sich unter anderem: Schiebe-, Steck- oder Mehrzweckleiter Motorkettensäge Stromerzeuger Unterwasserpumpe, mind. 4 l Technische Grundausrüstung 3 Atemschutzgeräte Das neue Hilfeleistungsfahrzeug (HLF) kann im Burgenland anstelle eines Löschfahrzeuges (LF) angeschafft werden und wurde so auch in die Beschreibungen förderungswürdiger Fahrzeuge je Feuerwehrklasse aufgenommen. Und während in anderen Bundesländern der Feuerwehrfahrzeugtyp HLF bereits seit einigen Jahren im Einsatz ist, entschieden sich nun auch bereits drei burgenländische Feuerwehren zur Anschaffung eines HLF. Die Fahrzeuge konnten im Vorjahr in Betrieb genommen werden. Die Überlegungen der Wehren, die für die Anschaffung des HLF gesprochen hatte, soll nun kurz dargelegt werden. Rollcontainer Technischer Einsatz im HLF Kaisersteinbruch 12

HLF Rumpersdorf Rumpersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Weiden bei Rechnitz (Bezirk Oberwart). Die Freiwillige Feuerwehr (Klasse 1) hatte bis zur Neuanschaffung des HLF ein Kleinlöschfahrzeug (KLF), aufgebaut auf einen VW LT35 aus dem Jahr 1992, im Einsatz. Zudem besitzt die FF Rumpersdorf ein TLF 1000 (Unimog) aus dem Jahr 1969, welches jedoch als Notreserve dient. Da ein Ersatz für das TLF nicht in Frage kam und ein KLF nicht den Anforderungen der Feuerwehr entsprach, wurde das Landesfeuerwehrkommando Burgenland um Rat gefragt. Ein KLF mit Wassertank oder ähnlichem war seitens der Feuerwehrleute angedacht worden. Seitens des Landesfeuerwehrverbandes wurde ein KLF-W oder ein HLF als geeignet empfunden, jedoch stehen beide Fahrzeugtypen für eine Feuerwehr in der Ausrüstungsklasse 1 nicht in den Förderrichtlinien. Im Fall der Freiwilligen Feuerwehr Rumpersdorf konnte aufgrund der besonderen Situation mit der entsprechenden Begründung jedoch eine Ausnahmegenehmigung für die Anschaffung eines HLF oder eines KLF-W erlassen werden. Die Argumen - te sprachen für das HLF. Allein die Tat - sache, dass ein wasserführendes Fahrzeug mit einer Lenkerberechtigung der Klasse B zu fahren ist (mit Lenker - berechtigung 5,5 t) und eine variable Beladung durch das Rollcontainersys - tem möglich ist, gab den Vorzug gegen - über einem KLF-W. Die Ortsfeuerwehr Rumpersdorf war somit die erste Feuerwehr im Burgenland, die sich für die Anschaffung eines HLF entschied. Da es sich hier um einen Prototypen im Burgenland handelt, geschah die Planung und Abwicklung des Ankaufs in sehr enger Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrkommando Burgenland. Mit dem Ergebnis ein allradgetriebenes Fahrgestell, welches auch mit voller Besatzung und vollem Wassertank ausreichende Gewichtsreserve bietet sind Landesverband und Ortsfeuerwehr mehr als zufrieden. HLF Weiden am See Weiden am See ist eine eigene Gemeinde im Bezirk Neusiedl. Die Freiwillige Feuerwehr in Weiden (Klasse 4) verfügt neben einem Tanklöschfahrzeug (TLF) über ein Kleinlöschfahrzeug (KLF) aus dem Jahr 1983. Bei der Suche nach einem Ersatz für das in die Jahre gekommene KLF fokusierten sich die Diskussionen auf ein Löschfahrzeug (LF) und ein Hilfeleistungsfahrzeug (HLF). Das neue Fahrzeug sollte klein, wendig und mit Löschwasser bestückt sein, somit fiel die Wahl klar auf das HLF. HLF Kaisersteinbruch Kaisersteinbruch ist ein Ortsteil der Gemeinde Bruckneudorf im Bezirk Neusiedl. Die Freiwillige Feuerwehr (Klasse 3) besitzt neben einem Rüstlöschfahrzeug (RLF) ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) samt Tragkraftspritzenanhänger (TSA) als KLF-Ersatz. Da der Tausch des in die Jahre gekommenen MTF anstand, überlegte man in Kaisersteinbruch die Anschaffung eines VRF (Vorausrüstfahrzeug), was aufgrund der Förderrichtlinien für Feuerwehren der Klasse 3 nicht möglich war. Vielmehr wurde seitens des Landes - feuerwehrkommandos die Anschaffung eines HLF vorgeschlagen, denn der flexible Beladungsplan ersetzt einerseits ein vollwertiges (K)LF und macht zudem eine zusätzliche technische Ausrüstung möglich. Seitens der Feuerwehr wurde der Vorschlag aufgenommen und auch hier eine weitere Anwendungsmöglichkeit für ein HLF gefunden. HLF Rumpersdorf: Einfache Bedienung der Pumpe HLF Weiden am See: Schnellangriff mit C42 in Schlauchtragekorb Ihr Partner im Burgenland: ASP Schutzausrüstungen GmbH 7083 Purbach am Neusiedlersee, Kirchengasse 43 Tel.: (02683) 8115, Fax: (02683) 8115-10 E-Mail: office@asp-arbeitsschutz.at 13

HLF Rumpersdorf Fahrgestell: Iveco Daily 50L17 Antrieb: 4x4 Aufbauer: Walser Feuerwehrtechnik Wassertank: 400 l Einbaupumpe: Jöhstadt Normaldruckpumpe mit 800 l/min bei 10 bar TS: Rosenbauer Fox II aus Bestand Besatzung: 1:8 Ausstattung: 4 kva Stromerzeuger, LED-Lichtmast, Schnellangriffhaspel Beladung: Pflichtbeladung nach Richtlinie Extras: Zusatzrollcontainer für Saug - ausrüstung und Druckschläuche Zusatzrollcontainer als Transportbox Rollcontainerentnahme mit Rampe und Seilwinde HLF Weiden am See Fahrgestell: Mercedes Sprinter 519 CDI Antrieb: 4x2 Aufbauer: Seiwald Wassertank: 300 l Einbaupumpe: Normaldruckpumpe mit 600 l/min bei 6 bar TS: Rosenbauer Fox III aus Bestand Besatzung: 1:5 Ausstattung: 3 kva Stromerzeuger, LED-Lichtmast, Schnellangriff mit C42 Faltschlauch in Schlauchtragekorb und Hohlstrahlrohr Beladung: Pflichtbeladung nach Richtlinie Extras: Zusätzliche B-Druckausgänge links und rechts an der Fahrzeugaußenseite Schaumzumischsystem Rollcontainerentnahme mit Ladebordwand (faltbar) HLF Kaisersteinbruch Fahrgestell: VW Crafter Antrieb: 4x4 Aufbauer: Seiwald Wassertank: 350 l Einbaupumpe: Hochdruckpumpe mit 150 l/min bei 40 bar TS: Magirus New Fire aus Bestand Besatzung: 1:5 Ausstattung: 5 kva Dynawatt-Stromerzeuger, LED-Lichtmast, Schnellangriff auf Haspel Beladung: Pflichtbeladung nach Richtlinie Extras: Zusatzrollcontainer für hydr. Rettungsgerät samt Zubehör Rollcontainerentnahme mit Rampe und Seilwinde Rollcontainer beim Entladevorgang Fazit des Kommandanten OBI Reiner Omasits: Das neue Einsatzfahrzeug HLF erfüllt voll unsere Ansprüche. Einer kleinen Ortsfeuerwehr steht ein Fahrzeug zur Verfügung, mit dem der Großteil der Einsätze (Brandeinsätze als auch Technische Ein - sätze) abgedeckt werden können. Und wenn größeres Gerät benötigt wird, kann mit der leistungsstarken Einbaupumpe auch die Wasserversorgung sichergestellt werden. Rasche Löschwasserentnahme durch Rollcontainer Saugstelle Fazit des Kommandanten HBI Christoph Wachtler: Das HLF ist eine sehr gute Ergänzung zum TLF. Es ist einfach zu bedienen und kann auf Grund des Rollcontainersystems an die speziellen Einsatzanforderungen angepasst werden. Bei unserem Fahrzeug kann sogar eine Europalette samt Hubwagen mittransportiert werden. Der Rollcontainer Technischer Einsatz ist auch ohne Abladen verwendbar Fazit des Kommandanten OBI Ronald Urban: Mit dem HLF und den verschie - denen Möglichkeiten durch das Rollcontainersystem war es möglich, ein gefördertes Fahrzeug zu finden, das unseren Anforderun - gen entspricht. 14

Bezirksfunkreferent HBI Ing. Michael Krenn aus Neusiedl am See wurde zum neuen Bewerbsleiterstellvertreter für die Funkleistungsbewerbe Bronze, Silber und Gold ernannt. Funkleistungsbewerb: Elf Goldene mehr Mit ihrem Wissen im Feuerwehrfunkwesen brillierten elf Feuerwehrleute des Burgenlandes beim Funkleistungs - abzeichen in Gold, welches am 22. März stattfand. TEXT: HBI MAG.(FH) JACOB SCHUMANN FOTOS: ABI STEFAN HAHNENKAMP, HBI EDUARD ERBER Geballtes Wissen rund um den Feuerwehrfunk traf man am 22. März im Landesfeuerwehrkommando Burgen - land an, denn 14 Florianis aus dem ganzen Burgenland stellten sich dem 21. Funkleistungsabzeichen in Gold. Die Teilnehmer müssen bei diesem Bewerb aus 16 unterschiedlichen Themen eines ziehen, und dazu in einer 20-minütigen Vorbereitung einen Lehr-Vortrag vorbereiten. Vor einer fachkundigen Jury gilt es dann, eine Unterrichtseinheit von rund 20 Minuten unter Berücksichtigung div. didaktischer Regeln abzuhalten, wobei die Bewerter mit fachspezi - fischen Fragen nicht sparen. Elf Mitgliedern konnten wir zum Be - stehen des Bewerbes gratulieren, freu - te sich Bewerbsleiter HBI Ing. Michael Hauser. Und weiter: Mit dem heute unter Beweis gestellten Fachwissen stehen diese Feuerwehrmitglieder nun in ihrem Bezirk bereit, um bei Bedarf Ausbildungsaufgaben auf dem Gebiet des Nachrichten- und Alarmwesens zu übernehmen. Bei der Siegerehrung lie - ßen es sich Landeshauptmannstellvertreter und Feuerwehrreferent Mag. Franz Steindl sowie Landesfeuerwehrkommandant LBD Ing. Alois Kögl, sein Stellvertreter LBDS Hans Hatzl, Lan - desfeuerwehrinspektor LBDS Ronald Szankovich und Bezirkskommandant OBR Bernhard Strassner nicht nehmen, den neuen Goldenen zu gratulieren. Teilnehmerliste Im Rahmen der Siegerehrung wurde Bezirksfunkreferent HBI Ing. Michael Krenn aus Niesiedl am See zum neuen Bewerbsleiterstellvertreter für die Bewerbe FULA Bronze, Silber und Gold ernannt, nachdem OBI Ing. Christian Reuter aus Mattersburg mit Ende 2013 diese Funktion zurückgelegt hatte. DG Name Feuerwehr HBM Markus SALANICH FF Oslip LM Thomas BOGOVITS FF Kittsee LM Rene Siegfried GEISENDORFER FF Neudörfl a. d. L. HBM Gernot GRUBER FF Pöttsching BM Christoph KRUTZLER FF Wiesfleck OFM Harald JOSEPH FF Neumarkt i. T. BM Thomas PANNER FF Neusiedl b. G. BM Stefan STROBL FF Neusiedl b. G. HV Michael JANOS FF Grieselstein BM Philipp LABITSCH STF Jennersorf BM Matthias BRÜCKLER FF St. Martin a. d. R. Ort Bewerbsleiter HBI Ing. Hauser (rechts) mit den Ehrengästen und erfolgreichen Goldenen des Funkbewerbes 15

SCHNELLE HILFE AM WASSER Sonderdienst Wasserdienst In unserer Serie der Sonderdienste im Landesfeuerwehrverband Burgenland haben wir in der vergangenen Wehr einen Blick auf die Feuerwehrtaucher geworfen. Dieses Mal soll der Wasserdienst näher unter die Lupe genommen werden. TEXT: ABI ING. ANDREAS BRAUNSTEIN, HBI MAG.(FH) JACOB SCHUMANN FOTOS: ARCHIV LFV BURGENLAND Das Portfolio an Einsätzen der burgenländischen Feuerwehren ist breit gefächert. Nicht immer können die Feuerwehrleute ihre Hilfe auf dem Landweg (mit ihren Fahrzeugen) an - bieten und daher wurden im Landes - feuerwehrverband Burgenland Sonderdienste, wie etwa der Flugdienst, die Feuerwehrtaucher oder auch der Wasserdienst, eingerichtet. Bereits 1970 wurde seitens des Landesfeuerwehrverbandes eine Zille für Ka - tastropheneinstätze (sog. K-Zille) mit einem 50-PS-Außenbordmotor für den Neusiedler See angekauft. Steigender Fremdenverkehr und neue Brandordnun - gen für die Schilfflächen hatten diese Investition notwendig gemacht. Doch das Aufgabengebiet für die freiwilligen Florianijünger nahm rasch zu und da - her wurde Ende der Siebzigerjahre der Arbeitskreis Wasserdienst im Landesfeuerwehrverband ins Leben gerufen. Ein Ausrüstungs- und Ausbildungskonzept wurde erarbeitet und in enger Zusammenarbeit mit der Exekutive wurden folgende Anforderungen für den Sonderdienst Wasserdienst erarbeitet: Rettungsdienst Menschenrettung und Bergung von Schiffen und Gütern Schadstoffeinsatz Beseitigung von Öl und anderen Schadstoffen Brandeinsatz Brandbekämpfung mittels Booten Diese Anforderungen wurden im Zuge von eigens eingerichteten Wasser-Stützpunktwehren umgesetzt. Gesetzlich ist die Grundlage der Katastrophenhilfsdienst. Die Einsätze werden insbesondere im Rahmen der Feuerpolizei, der Gefahrenpolizei und des Katastrophenhilfsdienstes nach 1 Zeile 1 bis 3 der Brand- und Unfallbekämpfungsvorschrift (BUV), LGBl. Nr. 86/1995, durchgeführt. Rund 80 Einsätze im Jahr Heute sind Mehrzweckboote (MZB) bei den Wasserdienststützpunktfeuerwehren in Mörbisch, Rust, Oggau, Purbach, Neusiedl am See und Weiden stationiert. Der Großteil der Einsätze pro Saison umfasst die Menschenrettung und die Bergung von Schiffen. Dabei werden im Schnitt die Feuerwehren zu rund 80 Einsätze im Jahr alarmiert. Spezielle Ausbildung erforderlich Als Schiffsführer dürfen nur speziell ausgebildete Feuerwehrmitglieder eingesetzt werden (Schiffsführerpatent). Dafür wird an der Landesfeuerwehrschule einmal jährlich der Schiffsführerlehrgang abgehalten. Die Lehrinhalte umfassen, neben den rechtlichen Bestimmungen, die Boots- und Motorenkunde, Knotenkunde, Wetterkunde, Funk- und Kartenkunde sowie das Retten und Bergen von Personen und Gütern aus Gewässern. Nach Abschluss des Lehrganges und nach erfolgreicher Prüfung wird vom Amt der Burgenländischen Landes - regierung der Befähigungsausweis für das Schiffsführerpatent 10 Meter-Seen und Flüsse sowie das Internationale Schiffsführerpatent für Fahrten im Ausland ausgestellt. 16

Um den hohen Ausbildungsstand zu erhalten und zu verbessern, sind in regelmäßigen Abständen sowie nach Bedarf Folgeschulungen und Übungen durchzuführen. Auch Übungen und Besprechungen mit den anderen Sonderdiens - ten im Landesfeuerwehrverband und Partner-Einsatzorganisationen gehören zum umfassenden Weiterbildungsprogramm für Schiffsführer. Derzeit besitzen 135 Feuerwehrmitglieder das Schiffsführerpatent. Die Aufgabenbereiche Der Wasserdienst Burgenland ist dem Landesfeuerwehrkommandanten sowie dem Leiter des Fachreferates 2 unterstellt, wie im Organigramm ersichtlich ist. Folgende Aufgaben kommen den einzelnen Funktionen zu: Referent des Fachreferates 2 (Taktik, Katastropheneinsatz) Führung und Koordination des Wasserdienstes im Landesfeuerwehrverband nach den Vorgaben des Landesfeuerwehrkommandanten bzw. der Dienstanweisungen Absprache mit dem Sachgebietsleiter Vertretung der Wasserdienstbelange bei Sitzungen des Landesfeuerwehrkommandos Leiter des Sachgebietes KHD-Wasserdienst Tätigkeiten in Absprache mit dem Fachreferenten des Referates 2 Organisation und Überwachung des Wasserdienstes Überwachung von Einsätzen und Übungen Vorschläge von geplanten Investitionen Berichterstattung an den Referenten des Fachreferates 2 über die Aktivitäten des Wasserdienstes Ausbildung der Schiffsführer Weiterbildung der Kommandanten der Wasserdienststützpunktfeuerwehren Gruppenkommandant Wasserdienst Überprüfung des Bootes und der Ausrüstungsgegenstände gemäß den Herstellerangaben (entweder selbst oder durch autorisierte Fachhändler) Führung einer Prüf- und Wartungsliste für die gesamte Wasserdienstausrüstung Weiterbildung der Schiffsführer Durchführung von Übungen Schiffsführer Sichere Führung des Schiffsbetriebes Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem Fahrzeug durch Erteilung von Anweisungen sowie die Aufgabenverteilung an die Besatzung Erkundung und Beurteilung des Gewässers Bei Ausfahrten zum Einsatz müssen mindestens drei Feuerwehrmitglieder und davon mindestens zwei Schiffs - führer an Bord sein. Ausrüstung Zu den gemäß Zulassungsurkunde erforderlichen Leinen, Rettungswesten, Rettungsringen und tragbaren Feuer - löschern sind die Boote zusätzlich mit einer Wärmebildkamera, Pumpen, Monitoren und GPS ausgestattet. Neue Fahrzeuge und Geräte sind jeweils durch das Landesfeuerwehrkommando Burgenland einer Abnahmeüberprüfung zu unterziehen. Die Mindestverwendungsdauer der Boote beträgt je nach verwendeten Materialien zwischen 10 und 20 Jahren. Einsatzzeitraum und Einsatzbereitschaft Der Wasserdienst verfügt landesweit über eine hervorragende Ausrüstung Die Einsatzbereitschaft der Mehrzweckboote auf dem Neusiedler See wird zumindest für den Zeitraum vom 15. April bis 15. Oktober sichergestellt. Um die Ein - satzbereitschaft außerhalb dieses Zeit - raumes zu gewährleisten sowie für über - örtliche Einsätze (Überschwemmungen, Hochwasser usw.) wurden zwei Alu-Zillen aus Mitteln des Katastrophenfonds angekauft. Durch die spezielle Rumpfform (mit Eiskufen, eigenen Anhänger, Rädern usw.) können die Zillen auch für die Eisrettung verwendet werden. Bei Einsatzfahrten sind die Fahrzeuge mit einem roten Funkellicht gemäß Seen- und Flussverkehrsordnung zu kennzeichnen. Anforderung des burgenländischen Wasserdienstes Gemäß 6 der Brand- und Unfallbe käm - pfungsvorschrift 1995 fordert der örtliche Einsatzleiter den Wasserdienst an. Er hat seine Einsatzentscheidungen mit dem Ver - antwortlichen des Wasserdienstes abzu - stimmen. Für die Durchführung des Ein - satzes trägt der Verantwortliche des Wasserdienstes die Einsatzverantwortung. Bei Schadstoffeinsätzen auf Gewässern ist zudem die zuständige Behörde (Bezirkshauptmannschaft bzw. Magistrat) unver züg - lich zu verständigen. Der Behörden ein satz - leiter veranlasst mit den Sachverständigen der Behörde und dem Feuerwehreinsatz - leiter die notwendigen Maß nahmen. Dem Feuerwehreinsatzleiter unterstehen alle im Einsatz befindlichen Feuerwehr - einheiten einschließlich der Sonder ein heit. Dieser hat den Kommandanten des Wasser - dienststützpunktes oder den Schiffsführer als Berater beizuziehen. Zusätzlich erfor - derliche Ausrüstung (z. B. vom Ölstützpunkt Gewässer, Tauchstütz punkt, Flugdienststützpunkt, Katastrophenlager usw.) ist über die Feuerwehralarmzentrale (bzw. LSZ Burgenland GmbH) anzufordern. Für überörtliche Einsätze (Über schwem - mungen, Hochwasser usw.) sind mit Zustimmung des Landesfeuerwehr kom - man danten die Mehrzweckboote, Zillen und sonstigen Ausrüstungsgegenstände sowie die erforderliche Mannschaft bereitzustellen. 17

HILFSEINSATZ IM LIBANON: Burgenländer stellen Brandschutz sicher OFM Andreas Pfandler (Parndorf) und OBM Andreas Treiber (Piringsdorf) dienten sechs bzw. zwölf Monate im Libanon. Sie waren bei der UN Fire Brigade tätig und für den Brandschutz im Einsatzgebiet zuständig. Für die Wehr schildern sie ihre interessanten Erlebnisse. BERICHT: OFM ANDREAS PFANDLER UND OBM ANDREAS TREIBER FOTOS: OFM ANDREAS PFANDLER UND OBM ANDREAS TREIBER Seit November 2011 beteiligt sich das Österreichische Bundesheer mit einer Transporteinheit an der UNIFIL-Mission der Vereinten Nationen im Libanon. Insgesamt stehen dort rund 12.000 Soldaten aus 35 Staaten im Einsatz, 160 von ihnen kommen aus Österreich. Ihr Haupt - quartier haben die Friedenstruppen in Naqoura im Südwesten des Landes. Mit mehr als hundert Fahrzeugen (da- runter Geländewagen, Tankfahrzeuge und Sattelschlepper) unterstützen die Bundes heersoldaten ihre UNIFIL-Kame - raden dabei, durch ihre Präsenz die Lage im Libanon zu beruhigen und die Sicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten. UNIFIL-Soldaten führen dazu Patrouillen durch, betreiben Checkpoints und arbeiten eng mit den libanesischen Sicherheitskräften zusammen. Die rund 160 Österreicher, unter ihnen Logistiker, Kraftfahrer, Mechaniker, Sani - täter und Feuerwehrmänner, konzen - trie ren sich auf folgende Aufgaben: Planung und Koordination von Transporten Transport von Personal und Gerät Instandsetzung und Bergung von schwe - ren Fahrzeugen und Panzern Lagerhaltung und Verteilung von Gütern Treibstoffversorgung der Mission Brandschutz Der Einsatz im Libanon basiert auf den UN-Resolutionen 425 (1978) und 426 (1978) und 1701 (2006). Im Jahr 2006 beschloss der UN-Sicherheitsrat eine Verstärkung der UNIFIL-Truppe von davor 2.000 auf bis zu 15.000 Soldaten inklusive Marine-Verbände. Zwei Burgenländer stellen Brandschutz sicher Da für uns zwei das Thema Feuerwehr sehr präsent in unserem Leben ist, entschieden wir uns eine Freiwilligen - meldung für einen Auslandspräsenzdienst im Bereich Brandschutz im Libanon abzugeben, erzählen Andreas Pfandler von der Feuerwehr Parndorf und Andreas Treiber von der Freiwilligen Feuerwehr Piringsdorf ihre persönliche Feuerwehr- Geschichte aus dem Libanon. Nach einer zweitägigen Testung im Bereich Gesundheit, Psyche und Sport, welche die beiden positiv bestanden, wurde für den 42-jährigen Parndorfer und den 29-jährigen Piringsdorfer am 1. Oktober 2012 der Einrückbefehl zur Auslandseinsatzbasis nach Götzendorf gegeben. Dort gab es ein erstes aufeinandertreffen der insgesamt 160 einge- 18